Nr 57 - Nov 2004

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Nachruf Nécrologie Nekrolog

Klaus Jacobi, 1929-2004

Ehemaliger Botschafter und Staatssekretär Völlig unerwartet ist Klaus Jacobi am 13. Juli 2004 an einem Herzversagen gestorben. In Biel aufgewachsen, trat er schon kurz nach dem Beginn seiner Studien in Bern 1950 dem SAS bei.

Klaus hat einen brillanten berufli- SAS, gefolgt vom Militär (wo er als chen Werdegang hinter sich. Nach Oberst im Generalstab tätig war) seiner Heirat mit Fülli Siebenmann, und natürlich auch seinem Berufseiner bekannten SDS Skifahrerin, leben sowie seiner Tätigkeit als war er von 1958-1961 als Mitglied Honorar-Professor für Aussenwirtder GATT Delegation in Genf tätig. schaftspolitik an der Universität Anschliessend holte ihn der spä- Bern. tere Bundesrat Schaffner in das Bundesamt für Aussenwirtschaft Wir alle haben einen lieben und (BAWI), wo er über 20 Jahre lang guten Freund verloren. Ein Freund, zahlreiche wichtige Wirtschaftsver- der uns immer wieder mit seiner handlungen abschloss - bevor er unerschöpflichen Energie, seinen 1973 zum Delegierten für Handels- vielseitigen Interessen und seiner verträge mit dem Titel eines Bot- unermesslich grossen Hilfsbereitschafters ernannt wurde. Später schaft erstaunt hat. Klaus zeigte leitete er während fünf Jahren die sich nicht nur sein ganzes Leben Schweizer Botschaft in Washing- am Werdegang seiner Freunde inteton. Sein dynamischer, unkomp- ressiert, sondern auch an dem ihrer lizierter Stil und seine legendäre Kinder – sogar in der grössten HekGastfreundschaft fand bei den tik des Berufes war er jeweils bereit, Amerikanern grossen Anklang und mit Rat und Tat seinen Freunden öffnete ihm die Türen hinauf bis und deren Kindern beizustehen. zu den Spitzen des KongresDer VerstorbeKlaus Jacobi war ein ses - und sone war ein äusäusserst lebensfrogar ins Weisse serst lebensher Mensch, der uns mit Haus. 1989 froher Mensch, wurde Klaus der uns mit seiner positiven Grunddurch den Bunseiner positieinstellung und seiner desrat zurück ven Grundeinnatürlichen Fröhlichkeit in die Schweiz stellung, seiner geradezu ansteckte.» auf den Posten äusserst nades Staatssetürlichen Fröhkretärs berufen. Drei Jahre später, lichkeit und seinem Humor jeweils nach über 30 Jahren in Bundes- geradezu ansteckte. Während viediensten, gab er 1992 seinen Rück- ler Jahre ist er mit seiner Frau Fültritt bekannt und wurde ein sehr li sogar aus dem Ausland an die gesuchter und kompetenter Bera- AH-Wochen gekommen, um den ter und Verwaltungsrat für mehrere Kontakt mit seinem geliebten SAS schweizerische Unternehmen. Von nicht zu verlieren. Beim Wiederse1996 bis 2000 war er auch eines hen war er immer so spontan und der drei schweizerischen Mitglie- herzlich, dass man sofort vergass, der des «Independent Committee ihn schon lange nicht mehr geof Eminent Persons», besser be- sehen zu haben. Klaus wird uns kannt als «Volcker Kommission». allen fehlen - mit seiner unbändigen Lebensfreude, seinem grosSein ganzes Leben war Klaus sehr sen Enthusiasmus und seinem engagiert, für ihn gab es keine herzhaften Lachen. Seiner Frau Halbheiten. Wenn er etwas in die Fülli und seinen beiden Töchtern Hand nahm, dann nur mit volls- Christiane und Caroline entbieten tem Engagement. Angefangen bei wir unsere herzlichste Anteilnahseiner Begeisterung für Jazz (und me. Wir alle werden uns mit Dankder professionellen Sammlung barkeit an die vielen schönen und von Jazz-Schallplatten während fröhlichen Stunden erinnern, die der Gymnasial- und Studentenzeit) wir mit Klaus zusammen erleben bis hin zu seiner Präsidialzeit im durften. Jack Heuer

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Klaus Jacobi. zVg

Gleich im ersten Jahr als Aktiver wurde Klaus Jacobi zum Präsidenten der Sektion Bern gewählt. Voller Enthusiasmus hat er dieses Amt übernommen und eine gute Mannschaft um sich geschart. Mit den AHs der Sektion hatte er innert kürzester Zeit einen guten Kontakt und konnte diese für die tatkräftige Mitarbeit in der Sektion begeistern. Für die Aktiven war er ein begnadeter Organisator, der nicht nur die Rennen sondern auch andere SASAnlässe jeweils perfekt durchführte. Klaus gelang es ebenfalls, seine Bieler Jugendfreunde (Philip und Thomas Baehni sowie den Schreibenden...) für den Beitritt in den SAS zu begeistern. 1956, als die Berner unter Bernard Marcuard den ZV übernahmen, wurde Klaus zu dessen Vizepräsidenten ernannt.

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