Nr 30 1972-1974

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KOMMENTAR ZUR SKI-BRIEFMARKEN SAMMLUNG JAMES RIDDELL David Allan, London

Briefmarken nach Motiven zu sammeln ist immer eine besondere Fleissaufgabe. Da sich das Interesse auf ein engumgrenztes Thema innerhalb der riesigen Auswahl an Marken beschränkt, wird die Geduld des Sammlers aufs äusserste strapaziert. Es braucht allein schon Findigkeit, um das Skimotiv aus dem grossen Angebot von Wintersportmarken über Schlittschuhfahren, Bobsleigh, Eishockey und ähnliches herauszupicken. Es lohnt sich auch eher, für eine bestimmte Briefmarke einen Mehrpreis zu bezahlen, als den ganzen Satz zu kaufen. Vielfach sind die Händler jedoch nicht gewillt, eine Marke aus dem ganzen Satz zu lösen. Dem Sammler bleibt dann nichts anderes übrig als zu warten, bis die Einzelmarke zum Verkauf angeboten wird. Die ungarische Marke Ausgabe 1925 (Seite 85 Nr. I), die älteste bekannte Briefmarke des Motivs Skifahren, ist eben gerade Teil eines umfassenden Satzes. Der Widerstand des Händlers war erbittert, einen solch raren und alten Satz aufzuteilen. Weitere Beispiele sind die russische Marke von 1935 (Seite 85 Nr. 8), die von Monaco 1948 (Seite 86 Nr. 2 I) und von Bolivien 1948 (Seite 86 Nr. 16). Diese Marken waren die letzten fehlenden Stücke der Sammlung. Interessant ist, dass nicht 'mmer die wertvollsten Briefmarken schwer zu kaufen sind. Die Slowakische von 1944 (Seite 86 Nr. 5) zum Beispiel ist kein besonders wertvolles Stück. Da jedoch die Nachfrage nach slowakischen Briefmarken in England äusserst klein ist und sich nur wenige Händler damit befassen, hatte der Kauf Seltenheitswert. Das japanische Paar von 195 I (Seite 87 Nr. 7,8) ist nicht nur attraktiv, sondern von den japanischen Händlern auch besonders zurückgehalten. Wir erstanden es nach zweijähriger Suche. Den «Königen» der Sammlung ist der stolze Platz der ersten Seite vorbehalten. Die vier Österreicher Marken von 1933 (Seite 85 Nr. 3- 6), die wertvollsten Stücke der ganzen Sammlung, sind gewiss auch die attraktivsten. Das Paar albanischer Miniaturen-Blätter (Seite 94 Nr. 5,7) ist sehr rar, wie übrigens auch viele der frühen russischen Marken. Es verwundert mich, dass ausgerechnet die Schweiz, das Skiparadies par excellence, nur zwei Briefmarken mit dem Motiv Skifahren druckte: St. Moritz, Olympiade 1948, Weltmeisterschaften 1974 (Seiten 86,108 Nr. 15, 13). Auch die Vereinigten Staaten, obschon Organisatoren der Squaw-Valley-Winterspiele, haben nur zwei Marken herausgegeben, 1932, 1972 (Seiten 85, 105 Nr. 2,11) . Andrerseits werden Ski-Briefmarken von Ländern lanciert, die niemals Schnee sehen (z. B. Liberia, Mali). Es wird unvermeidbar sein, solche Marken in Zukunft auszuschliessen. Als einziges Land veröffentlichte Argentinien eine Marke, Ausgabe 1961 (Seite 90 Nr. 6), die 1971 wieder erschien (Seite 102 Nr. 5). Dreieckige Marken gibt es nur eine. Das Einzelstück ist Teil eines russischen Paares (Seite 94 Nr. 18). Nur wenige Marken sind dem Tourismus dienlich. Zypern besitzt zwei (Seiten 90, 95 Nr. 16,9), Lesotho eine (Seite 102 Nr. Ij) und Japan zwei (Seite 87 Nr. 7, 8). Einige Marken stellen funktionelles Skifahren dar - Schweden (Seite 108 Nr. II), Rumänien (Seite 98 Nr. II - 13) und Britisches Antarktik Territorium (Seite 91 Nr. 10, 14) sind ein paar davon. Vielleicht wird es in Zukunft mehr geben, Skifahren wird auch immer beliebter. Mit den heutigen Druck-Möglichkeiten sollte es leicht sein, einen ganzen Satz mit Ski-Ausrüstungen und Skifahrern herauszugeben. Abschliessend möchte ich sagen, dass ich für jede Mitteilung betreffend allfälliger Briefmarken, die in dieser Sammlung nicht enthalten sind, dankbar wäre.

Deutsch von Anita Moor


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