1. UNIVERSITATS - SKIWETTKAMPFE
DEUTSCHLAND - SCHWEIZ WENGEN 2.13. FEBRUAR 1930. Von
OTHMAR GURTNER, SAS, ZURICH.
Einer liebenswürdigen Einladung unserer Freunde in Wengen Folge gebend, hat der SAS in Gemeinschaft mit dem SC Wengeii die Organisation und Durchführung des ersten kombinierten Lauberhorn-Abfalirtsreniiens übernommen. Um der Terminnot zu steuern, wurde der Aiilass gleichzeitig als Rahmei~veranstaltungfür die I . Universitätsskiwettkämpfe Deutschland-Schweiz betrachtet. Von dem Grundsatze ausgehend, dass derartige international beschickte Rennen nur wirklich qualifizierten Teilnehmern offen stehen sollten, wurde eine Beschränkung der Teilnehmerzahl auf drei Mitglieder eines Clubs angeordnet. Dadurch ergab sich die Wünschbarkeit, den Anlass zu einem eigentlichen Interklubrennen zu gestalten. Es wurde deshalb in der Ausschreibung mitgeteilt, dass das beste einzelne I<lubresultat aus Abfahrt und Slalom ohne Rücksicht auf das Iridividuum zur kombinierten Klubnote ausgerechnet werden würde. In Wengen sah man den Termin des Rennens besorgt näher rücken, denn der ausgefallene Winter liatte den Lauberhorngrat so verblasen, dass bei dem ohnehin herrschenden Sclineemangel viel zu viele felsige und windapere Stellen die Durchführung der geplanten Rennstrecke vom Lauberhorn bis zur Wengernalp veruiimöglichten. Und leider herrschten aucli in den tiefer gelegenen, durch Wald und Nordlage geschützteren Partien des Geländes nicht sehr vertrauenerweckende Schneeverhältnisse vor. Die während zweier Monate ohne Neuschneezufuhr beständig von l-iunderten abgeschliffene Strecke Wengernalp-Schiltwald war vollkommen glatt, stellenweise sogar vereist, so dass der Witzbold nicht Unrecht liatte, der behaupten konnte, der Unterschied zwischeii dem Lauberliorn - Abfahrtsrennen und einem Hockeymatch bestünde lediglich in der Neigung des Spielfeldes. Auch der lange Slalomhang am südlichen Dorfrande Wengens musste gründlich mit Schaufel und Rechen bearbeitet werden, um der Vereisung Herr zu werden. Durch gründliches Treten wurde aus dem aufgebrochenen Acker dann scl-iliesslich eine gleichmässig harte, sehr geeignete Piste, die sogar durch Arriold Lunn's Brille besehen werden durfte. Ausser den beiden organisierenden Clubs sandten aucli die Nachbarorte Grindelwald und Mürren ihre besten Fahrer, selbstverständlich stellte auch der Down Hill Only Club Wengen seine Kanonen ins Feuer und von auswärts trafen neben den Mitgliedern der beiden Universitätslandesmannscliaften die uneiitwegten Innsbrucker ein. Besondere Freude weckte bei den Oberländern das Eintreffen einer starken Mannschaft des Skiklub