N°249 · Jazz ist.

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Ostschweizer Kulturmagazin Nr. 249, Oktober 2015

Saiten

Jazz ist.



Nicht tot. Aber könnte lebendiger sein … Ein Jazzheft zum 20. Geburtstag von Gambrinus. In Trios, Solos und Bildern. Ausserdem: Bücherherbst, Wahlherbst.



«Jazz ist nicht tot, meine Damen und Herren», sagte Frank Zappa einmal, «er riecht nur komisch.» Das unter­ schreiben wir. Zuerst müsste man jedoch fragen, was das eigentlich ist, das so «komisch riecht»: Louis Armstrong? Blue Notes? Etwas mit Saxofon? Ein ganzes Genre oder nur ein Musikstil? Oder doch eine Lebenshaltung? Um diesen und ande­ ren Fragen auf den Grund zu gehen, haben wir Fachleute beigezogen: Bruno Spoerri, Richard Butz und Marc Jenny – Jazz­ Trio Nummer eins – unterhalten sich über Herausforderungen, Chancen und Po­ tenziale im zeitgenössischen Jazz. Und auch ein wenig über das Gestern. Unsere zweite Frage war, ob Jazz wirklich so «komisch riecht», wie Zappa meint. Wir sagen: hin und wieder. Ein bisschen. Aber gerade das macht ihn aus. Jazz irritiert. Jazz ist unbequem. Nichts für Gewohnheitstiere. Er fordert heraus. Jazz heisst in Bewegung bleiben. Im­ provisation. Zusammenspiel. Auflösung. Grenzen suchen, ausloten und über­ schreiten. Und Scheitern. Kein Wunder hat Jazz ein Imageproblem. Erst recht, wenn es um die Frauen geht. Mehr dazu, vielstimmig, unter anderem von Hel­ vetiarockt und mit einer wild zusammen­ gewürfelten, komplett unrepräsentati­ ven Umfrage zum Stichwort «Jazz ist...». Drittens die Ostschweiz: Wie duftet sie? Weniger ausgeprägt als auch schon, haben wir uns sagen lassen. Jazz­Trio Nummer zwei – Nathalie Maerten, Sandro Heule und Markus Bischof – spricht über die Gründe, weiss aber auch, was es bräuchte, damit es im Osten öfters wieder «komisch riecht». Michael Hasler hat das Gespräch geführt. Früher hat St.Gallen definitiv an­ ders gerochen: In der Saiten­Jazz­Nummer vom März ’97 zum Beispiel war sogar von einem «Jazz­Überangebot» die Rede.

Offenbar ärgerte man sich in der Szene, dass aufgrund «mangelnder Koordination und Kommunikation» gleich zwei Jazz­ Konzerte «exakt zur selben Zeit» stattfin­ den konnten. Wow. Davon kann St.Gallen heute nur träumen. Jazz ist an den Rand gedrängt worden, die Szene ist überschaubar. Der Verein Gambrinus Jazz Plus (gjp), mit dem dieses Heft entstand, ist nach wie vor ein Dreh­ und Angelpunkt für viele Ostschweizer Jazztäterinnen und ­täter. 2011 musste er sich allerdings mangels Lokalitäten neu erfinden, seither versteht er sich als «stadtweiter Club» – improvi­ sierend, von Ort zu Ort ziehend. Im November feiert Gambrinus sein 20­jäh­ riges Bestehen, Peter Hummel vom Vorstand hat für diese Nummer in der Vereinsgeschichte gewühlt. Und der wunderbare niederländi­ sche Zeichner Jordy van den Nieuwendijk spielt mit Farbstift «seinen» Jazz. Ausserdem im Oktober: Bücher­ herbst, Wahlherbst mit Kunsthallen­Direk­ tor Giovanni Carmine aus Tsüri, Arber Bullakaj aus Wil und dem Doppelweber in Ausserrhoden. Nicht zu vergessen: die üblichen Verdächtigen.

EDITORIAL

Corinne Riedener


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Positionen 9

Blickwinkel

10

Wahlkampf plakativ

12

Redeplatz

13

Einspruch

von Marco Kamber

mit Arber Bullakaj von Franz Hohler

Jazz ist ... 16

Quotes

18

«Der Jazz kopuliert mit allem»

24

Free Jazz oder was man dafür hält

27

«Wir müssen einander gegenseitig mehr feiern»

Jazztrio I: Ein Kritiker, ein Bassist und ein Elektropionier im Gespräch. von Peter Surber

Jazz ist, wo die Bastarde wohnen. von Corinne Riedener

Jazztrio II: Eine Sängerin, ein Pianist und ein Bassist im Gespräch. von Michael Hasler

30

Jazz­Täter

31

Der stadtweite Jazzclub

35

Wer gibt schon gerne die Bühne frei?

37

Jazz­Lyrik

KORREKTUR

Patricia Holder, Esther Hungerbühler

© 2015: Verein Saiten, St.Gallen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugs­ weise, nur mit Genehmigung. Die Urheber­ rechte der Beiträge und Anzeigenentwürfe bleiben beim Verlag. Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen.

Reaktionen

20 Jahre Gambrinus: Ein nomadisches Lokal von Peter Hummel

Noch immer fehlen dem Jazz die Frauen – das soll sich ändern. von Regula Frei

Die Illustrationen zum Titelthema stammen von Jordy van den Nieuwendijk, die Jazztrios fotografierte Sebastian Schneider.

INHALTSVERZEICHNIS

Saiten 10/2015

Saiten Ostschweizer Kulturmagazin 249. Ausgabe, Oktober 2015, 22. Jahrgang, erscheint monatlich HERAUSGEBER Verein Saiten, Verlag, Schmiedgasse 15 Postfach 556, 9004 St.Gallen Tel. 071 222 30 66 REDAKTION Corinne Riedener, Peter Surber, Urs­Peter Zwingli, redaktion@saiten.ch VERLAG/ANZEIGEN Marc Jenny, Philip Stuber, verlag@saiten.ch SEKRETARIAT Kristina Hofstetter, sekretariat@saiten.ch KALENDER Michael Felix Grieder kalender@saiten.ch GESTALTUNG Samuel Bänziger, Larissa Kasper, Rosario Florio, Giovanni Coltrane grafik@saiten.ch VEREINSVORSTAND Lorenz Bühler, Zora Debrunner, Heidi Eisenhut, Christine Enz, Christoph Schäpper, Peter Olibet, Hanspeter Spörri (Präsident), Rubel Vetsch VERTRIEB 8 days a week, Rubel Vetsch DRUCK Niedermann Druck AG, St.Gallen AUFLAGE 6000 Ex. ANZEIGENTARIFE siehe Mediadaten 2014/15 SAITEN BESTELLEN Standardbeitrag Fr. 70.–, Unterstützungs­ beitrag Fr. 100.–, Gönnerbeitrag Fr. 280.– Tel. 071 222 30 66, sekretariat@saiten.ch INTERNET www.saiten.ch AN DIESER AUSGABE HABEN MITGEARBEITET Richard Butz, Kurt Bracharz, Pascal Büsser, Heidi Eisenhut, Tine Edel, Regula Frei, Daniel Fuchs, Yonas Gebrehiwet, Andrea Gerster, Michael Hasler, Etrit Hasler, Peter Hummel, Marco Kamber, Christoph Keller, Stefan Keller, Peter Müller, Rolf Müller, Jordy van den Nieuwendijk, Charles Pfahlbauer jr., Sebastian Schneider, Wolfgang Steiger, Rainer Stöckli, Florian Vetsch


Perspektiven 38

Flaschenpost

41 42 42 43 43

Appenzell Ausserrhoden Vorarlberg Rapperswil­Jona Thurgau Stimmrecht

55

Happy End mit Schiltepuur

56

Zehn Städte an einem Tag

58

Rufmord in St.Gallen

59

Weiss auf schwarz

60

Kalender

von Christoph Keller aus New York

Manuel Stahlbergers zweites Soloprogramm. von Peter Surber

von Yonas Gebrehiwet

Saiten 10/2015

Kultur 44

«Ganz hyänenmässig»

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Politiker statt Kunsthallen­ Chef?

Historische Entdeckungen auf dem Jahrmarkt. von Peter Müller

Giovanni Carmine im Gespräch mit Etrit Hasler

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Der Bücherherbst

Neue Bücher: Solidarische Landwirtschaft. Demenz. Maag & Minetti. Tschuttende Mädchen. Erdbeben. Gedichte.

Ham­E und E.S.I.K. lancieren ihre EP mit einer schrägen Konzertreise. von Corinne Riedener

Eine mediale Hetzjag zerstört im Fernsehfilm Verdacht ein Leben. von Urs-Peter Zwingli

Staatlich geschützter Rassismus.

Abgesang 87 89 91

Kellers Geschichten Charles Pfahlbauer jr. Boulevard

NR. 249, OKTOBER 2015


Treffend Ich gratuliere für die ausgezeichnete September 2015­Nummer. Seit Jahren bin ich, obwohl in Rorschach wohnhaft, ein regelmässiger Leser von Saiten, habe aber noch selten eine derart leb­ hafte und vielseitige Ausgabe gelesen. Allein schon das treffende Editorial macht auf den Inhalt gespannt. Mit sol­ chen Ausgaben wird Saiten neue Leser gewinnen und kann getrost auch in die wirtschaftliche Zukunft des Magazins blicken. Otmar Elsener Rorschach

Aufgewühlt Eben bin hab ich die meisten Texte im Saiten 986.– gelesen und bin ziemlich aufgewühlt. Aber, gäbe es Saiten, so wie es heute gemacht wird, noch nicht, man müsste es unbedingt erfinden. Darum ist es mir wieder einmal ein echtes Be­ dürfnis, Euch für Eure Superarbeit ganz herzlich zu danken – aus meiner Sicht dürft Ihr sogar noch «politischer» wer­ den und weiterhin aufdecken, was an­ dere gerne unter «dem Deckel» halten möchten. Oder – wie die Leute der so­ genannten Volkspartei – mit ihren Ver­ allgemeinerungen ganz einfach auf Wählerstimmen zielen! Zur Lösung der Probleme tragen sie zwar kaum etwas bei, denn gelöste Probleme wären ja keine mehr, um damit auf Stimmenfang gehen zu können. Hanspeter Büchel St.Gallen

Viel geklickt

Im September hat sich die Redaktion meist in schummrigen Jazz­Kellern rumgetrieben. Aber ab und zu sind wir auch ans Tageslicht gestiegen und ha­ ben tagesaktuell auf saiten.ch berichtet. Etwa unter dem Titel Familienvater, Landei, lebenserfahren über die Nationalrats­ kandidatur von WOZ­Journalist und Saiten­Autor Andreas Fagetti. Dieser tritt in Nidwalden gegen den Weltwoche­ Journalist Peter Keller (SVP) an – als Aussenseiter mit dem «utopischen Fernziel» einer Steuerharmonisierung auf Bundesebene. Wir wünschen viel Wirbel und Erfolg – am 18. Oktober ist Stichtag. Der war Mitte Monat auch für das immer­mal­wieder­Sorgenkind FCSG: Nach zweiwöchiger Suche wurde des­ sen neuer Trainer Joe Zinnbauer vorge­ stellt. Um diesen in die heimischen Ge­ bräuche und Sitten einzuführen, sei ihm 10 Momente, die jeder FCSG-Fan kennt empfohlen: Das fussball­verrückte Senf­ Kollektiv tobte sich darin für Saiten.ch in der oft gescholtenen journalistischen Form des Listicle aus. Gut gelesen wurde die Sache aber trotzdem. Genauso wie die nächs­ ten beiden Kapitel in der langen Ge­ schichte um den Bahnhof Nord: Näm­ lich der Text Jetzt hat auch die Stadt gemerkt, dass es einen «Tisch hinter den Gleisen» braucht – und das Interview dazu mit Stadtforscher und Saiten­Au­ tor Dani Fels. Das alles und mehr aus Kultur und Politik sowie unseren um­ fangreichen Veranstaltungskalender in digitaler Form gibt’s auf saiten.ch. Ein Kontrollblick auf saiten.ch lohnt sich in absehbarer Zeit auch aus ästhetischen Gründen: Die Seite erhält ein neues Gesicht. Nicht dass sie heute nicht auch schon schön wäre – aber es soll ihr nicht so gehen wie dem Minetti in jener Maag­Minetti­Episode des Auto­ renduos Keller+Kuhn, zu finden im eben erschienenen Buch Alles übrige ergibt sich von selbst: Nach Brecht Ein Mann, der Maag lange nicht gesehen hat, begrüsst ihn mit den Worten: «Sie haben sich gar nicht verändert.» «Oh!», sagt Minetti und erbleicht.

REAKTIONEN

Die Fotoantwort eines regelmässigen Saiten­Lesers auf unser «Liebi, Crack und FCSG»­Bild auf saiten.ch – geschickt aus Hamburg.

Saiten 10/2015

Saiten Nr. 248, September 2015

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Sie ärgern sich? Sie freuen sich? Kom­ mentieren Sie unser Magazin und unsere Texte auf saiten.ch oder schreiben Sie uns einen Leserbrief an redaktion@saiten.ch.


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Saiten 10/2015

Marco Kamber Bitte nicht nach Hause schicken (M.K., 1983)

BLICKWINKEL


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Aus allen Ecken hervor und von allen Wänden herab starren sie uns an, zwin­ kern uns zu, grüssen uns nett und wol­ len uns beibringen, dass sie die einzig richtigen sind: Nationalratsköpfe und Ständeratsköpfinnen, ein Kopfgewitter, dass einem der Kopf brummt. Und die Grafikbranche, sonst um Einfälle selten verlegen, übt sich auf dem Gebiet der Politgrafik so sehr in Einfallslosigkeit, dass all die Köpfe eigentümlich aus­ wechselbar scheinen. Sind sie aber doch nicht ganz. Ein Glück, gibt es Ausnahmen.

Fall 1: Die Littering-Kampagne Die FDP samt J­FDP der Stadt St.Gallen beweist besondere Originalität in der Wahl ihrer Werbemittel. Zum einen hatte sich die vierköpfige freisinnige Jungmannschaft zu Video­Wahlwer­ bung aufgeschwungen nach dem Motto «so dämlich kann Wahlwerbung sein» – mehr dazu auf saiten.ch/jung­fdp­um­ schonendes­anhalten­wird­gebeten/. Zum andern fällt die Plakatierungs­ kunst der Partei in einem verwilderten Garten am Rosenberg­ oder FDP­Hang auf:

Fall 2: Die Doppelweber-Kampagne

In Ausserrhoden gibt es einen einzigen Nationalratssitz und drei Kandidaten. Interessante Ausgangslage also, dank der als sicher geltenden Wahl des bishe­ rigen freisinnigen Nationalrats Andrea Caroni ins Stöckli. Erstmals seit 20 Jah­ ren macht sich auch die Linke wieder Hoffnungen; damals war der parteilose, progressive Fotograf Herbert Maeder als Nationalrat zurückgetreten, seither hatte die FDP (mit prominenten Namen wie Otto Schoch, Hans Rudolf Merz oder Dorle Vallender) und die SVP (mit Hinterbänkler Jakob Freund) Bern fest im Griff. Für die SP tritt der Trogner Kantonsschullehrer und Sänger Jens Weber an, für die FDP der Teufner Ge­ meinderat Markus Bänziger, für die SVP der Herisauer Gewerbler David Zuberbühler. Schub hat die Kandidatur We­ ber im Lauf des Septembers einerseits werbemässig bekommen, dank dem «Doppelweber». Das Plakat zeigt rechts Nationalrat Weber, den aktuellen Kan­ didaten, und links den Weber­National­ rat: Howard Eugster­Züst, der als Kämp­ fer für die Appenzeller Heimweberinnen bekannt geworden ist und 1908–1932 für die SP in Bern politisierte. Das Pla­ kat frappiert, weil es Wahlwerbung mit einer Prise Geschichtsunterricht verbin­ det und subtil daran erinnert, dass Aus­ serrhoden weniger Bauernland als viel­ mehr eine der höchstindustrialisierten Regionen der Schweiz war und ist. Schub Nummer zwei kam, unfreiwillig, vom kantonalen Lehrer­ verband LAR. Hans Fässler, wie NR­ Kandidat Weber Lehrer an der Kanti Trogen, hatte den Verband angefragt, ob er als Gewerkschaft eine Wahlemp­ fehlung für den Kollegen abgeben kön­ ne oder wolle. Der Verbandsvorstand diskutierte, kam zum Schluss, dass der SP­Kandidat «unsere Interessen am

POSITIONEN

besten» vertreten dürfte, wollte sich je­ doch mit einer Urabstimmung bei den Mitgliedern absichern. Rund ein Drittel nahm an der Umfrage teil, 77 Prozent sprachen sich für eine Wahlempfehlung für Weber aus – doch dann kriegte der Vorstand kalte Füsse und entschied, dass sich der Verband «nicht parteipoli­ tisch engagieren» solle. Er reagierte da­ mit auf den Widerstand einzelner Mit­ glieder, die sich heftig gegen eine solche öffentliche Stellungnahme aus­ sprachen. Fässler, der den Stein des Ans­ tosses ins Rollen gebracht hatte, regte sich seinerseits auf – über die «ängstliche Argumentation, die einer Gewerkschaft unwürdig ist». Der Verband befürchtete na­ mentlich, für andere Parteien «angreif­ bar» zu werden. Lehrer (als «Staatsbe­ dienstete») seien zudem, so der Präsident wörtlich im Mail an die Mit­ glieder, «mehr oder weniger zu einer Art Neutralität gegenüber dem Staats­ wesen verpflichtet». «Wer in unserem Kanton wohnt und lebt, weiss um die Kleinräumigkeit und die Nähe zu den Leuten und zu den Politikern» – deshalb sei «Rücksicht angesagt», um es «mit keiner Partei zu verscherzen» und die politischen Ziele («zur Zeit Altersent­ lastung») nicht zu gefährden. Mit einer Partei hat es der LAR damit allerdings wohl trotzdem verscherzt. Und seine entwaffnend offe­ ne Berufung auf das Schon­ und Rück­ sichtsklima wirft ein zweifelhaftes Licht auf die Politkultur im Kanton. Vielleicht täte da ein Weber gut. Peter Surber

Saiten 10/2015

Wahlkampf plakativ Sags mit Plakaten



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Redeplatz «Den Migranten geht es ähnlich wie den Frauen»

Du bist Initiant der «SP­Migrantinnen und SP­Migranten». Wofür braucht es diese separate Gruppe? Eigentlich will ich nicht separieren, aber wenn wir gesell­ schaftlich Fortschritte machen wollen, müssen wir alle, Schweizer und Nicht­Schweizer, auf dasselbe Level bringen. Die Pflichten sind heute für alle die gleichen, aber nicht alle haben dieselben Rechte. Den Migrantinnen und Mig­ ranten werden gezielt Steine in den Weg gelegt, etwa mittels bürokratischer Hürden: Ich kenne Leute, die seit über 35 Jahren in der Schweiz leben und immer noch keinen ro­ ten Pass haben – weil sie aufgrund ihrer Ausbildung oder Arbeitsstelle umziehen mussten und deshalb die kantonalen oder kommunalen Wohnsitzfristen zur Einbürgerung nicht einhalten konnten. Sie sind hier zur Schule gegangen, haben hier ihre Ausbildung gemacht und zahlen seit Jah­ ren ihre Steuern hier. Das sind doch keine «Ausländer». Von Chancengleichheit kann man jedenfalls nicht sprechen. Eigentlich kann man von Demokratie nicht sprechen. Es herrscht in der Tat eine grosse Kluft, wenn 25 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz nicht mitbestimmen dürfen, obwohl sie zu unserem Wohlstand beitragen. Genau das wollen wir mit der Migranten­Gruppe thematisieren – was nicht heisst, dass sie nur aus Migranten besteht. Wir sind eine bunte Mischung von Leuten mit und ohne Schweizer Pass. Müssten diese Themen bei der SP nicht völlig selbst­ verständlich und überall im Subtext mitlaufen? Den Migrantinnen und Migranten geht es leider ähnlich wie den Frauen: Solange keine effektive Chancengleichheit besteht, braucht es Gruppen, die sich konkret um deren

Anliegen kümmern. Erst wenn es uns irgendwann nicht mehr braucht, haben wir unser Ziel erreicht. Von den Medien wirst du gerne als «Vorzeige­ Albaner» verkauft. Hast Du das nötig, oder polemischer gefragt: Ist es manchmal hilfreich, mit Deiner kosovarischen Herkunft zu «kokettieren»? Zuerst einmal ist es noch überhaupt keine Leistung, Albaner oder Schweizer zu sein. Es ist Zufall. Ich persönlich werde äusserst selten auf meine Herkunft reduziert und habe auch wesentlich mehr zu bieten. Entscheidend ist, dass man sich nicht nur als Migrant bezeichnet, sondern auch für eine faire Migrationspolitik einsteht. Sicher stinkt es mir, dass ich teilweise so dargestellt werde, aber wenn es anderen hilft, nutze ich meine Bekanntheit und «opfere» mich gerne dafür. Wäre es nicht besser, wenn die Betroffenen selber aufstehen und sich gegen Vorurteile wehren würden? Genau das ist mein Ziel. Meine Politik endet nicht, wenn der Wahlkampf vorbei ist. Ich wünsche mir, dass sich im nächsten Jahr, bei den kantonalen und kommunalen Wahlen, noch viel mehr Menschen mit Migrationshinter­ grund politisch engagieren und das weiterführen, was wir mit den SP­Migranten angefangen haben. Im Moment stecken wir aber noch tief im Wahlherbst und die SVP trägt ihren Kampf einmal mehr auf dem Buckel der Schwächsten aus. Trittst Du dem gezielt entgegen? Meine Strategie heisst Transparenz. Ich versuche aufzuzei­ gen, was die SVP wirklich beabsichtigt: die Asyl­ und Ausländerpolitik für ihre Zwecke zu missbrauchen, indem sie gewisse Ängste schürt, die teils fast ins Verschwörungs­ theoretische gehen. Es ist doch so: Wenn jemand ein Problem mit Flüchtlingen hat, aber gleichzeitig Schweizer

POSITIONEN

Saiten 10/2015

SP­Nationalratskandidat Arber Bullakaj aus Wil über das Dasein als «Vorzeige­ Albaner» und die lückenhafte Demokratie in der Schweiz.


13 Waffenexporte befürwortet, erzählt er nur die halbe Geschichte. Trotzdem schafft es die Linke kaum, derartige Zusammenhänge aufzuzeigen. Genau daran müssen wir arbeiten, jeden Tag von neuem. Und auch hier gilt: Je mehr Leute wir mobilisieren, desto grösser sind die Chancen, dass sich das Blatt endlich wendet. Diesbezüglich haben auch die Medien eine grosse Verantwortung – nur nehmen sie diese in meinen Augen viel zu selten wahr. Statt differenziert zu berichten, lassen sie sich regelmässig von irgendwelchen Hetzkampagnen einlullen.

Saiten 10/2015

Andererseits hört man aber auch wenig von den linken Kandidatinnen und Kandidaten. Mir fehlen die pointierten und mutigen Statements. Das liegt unter anderem auch daran, dass die SP nicht dau­ ernd auf hochemotionalen Themen wie Migrations­ oder Sozialpolitik herumreitet und diese mit polemischen Mitteln beackert. Man könnte sich trotzdem mehr einfallen lassen. Die Juso haben viele gute Aktionen gemacht. Trotzdem werden sie von den Medien ignoriert in letzter Zeit. Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen dem diesjährigen Werbebudget der FDP und ihrem Aufschwung. Liegt es an den Inserateverkäufen? Zwei Millionen hat die Parteileitung allein Anfang Jahr für Inserate in Sonntagszeitungen in­ vestiert... In der Politik geht es auch nicht darum, sich als Pop­ stars oder lustige Kerle auszugeben, wie es aktuell die SVP tut, um von ihrer oft menschenverachtenden Politik abzulen­ ken. Es geht um Inhalte und Veränderungen, und diese muss man so gut wie möglich rüberbringen. Hat die SP keine zugewandten Orte oder Personen, die ihr ein ähnlich hohes Budget verschaffen könnten? Vielleicht sucht man das auch zu wenig, ich weiss es schlicht nicht. Doch selbst wenn: Millionen­Wahlkämpfe, wie sie Blocher regelmässig finanziert, kann sich die SP definitiv nicht leisten. Neben Migrationspolitik gehört die Finanzpolitik zu deinen Steckenpferden. Welche Probleme gehst du an, falls du gewählt wirst am 18. Oktober? Mich stören vor allem Dinge, die sich gegen die einfachen Bürger richten, etwa der Koordinationsabzug bei den Pensions­ kassen: Eine Person, die weniger als 25ʼ000 Franken im Jahr verdient, kann heutzutage keine Pensionskasse aufbau­ en. Das ist gegen die Idee der Altersvorsorge. Und davon betroffen sind in der Regel Teilzeitangestellte, sprich grössten­ teils Alleinerziehende und junge Mütter. Was die Steuern angeht, würde ich mich für eine Erbschaftssteuer und ein­ heitlichere Unternehmenssteuern einsetzen. Ausserdem bräuchte es dringend eine Transaktions­ oder Kapitalgewinn­ steuer, um den Finanzsektor zu regulieren. Interview: Corinne Riedener Bild: Tine Edel

POSITIONEN

Einspruch: Franz Hohler Flüchtlings­Manifest Flüchtlinge machen uns ratlos. Uns geht es gut, und nun kommen Men­ schen, denen geht es so schlecht, dass sie keinen anderen Weg sehen als ihr Land zu verlassen, und wenn es noch so schwierig ist. Der Tod, dem sie zu entkommen versuchen, lauert ihnen auch auf der Flucht auf. Flüchtlinge machen uns Angst, denn sie kommen aus einem Elend, das uns fremd ist. Wir vergessen, dass sie es sind, die Angst haben. Wir fühlen uns von ihnen überfordert. Wir vergessen, dass sie es sind, die überfordert sind von den Verhältnissen in ihrer Heimat und von all dem, was sie auf sich genommen haben. Wir können uns nicht vorstellen, was es heisst, das Notwendigste zusammenzupacken und den Ort und das Haus, in dem wir gewohnt haben, zurückzulassen. Die Kinder mitzunehmen, obwohl gerade das Schuljahr begonnen hat, die Sprache zurückzulassen, in der wir zu Hause sind, der Zu­ kunft mehr zu vertrauen als der Vergangenheit und der Gegenwart. Für uns sind Flüchtlinge vor allem eine Bedrohung. Sie bedrohen die Selbstverständlich­ keit unseres Normalbetriebs. Wir vergessen, dass sie es sind, die bedroht sind, und dass sie deshalb kommen. Flüchtlinge machen uns hilflos, denn sie sind es, die Hilfe brauchen. Und wir wissen, dass wir sie ihnen geben könnten. Aber seit 1979 haben wir unsere Asylgesetzgebung fast 40 Mal revidiert und meistens verschärft. Im Zweiten Weltkrieg hat sich die Schweiz mit dem Satz «Das Boot ist voll» zu schützen ver­ sucht. Rückblickend hat sich gezeigt, dass es im Boot durchaus noch Platz gegeben hätte. Wir dürfen diesen Satz nicht nochmals zu unserm Leitsatz machen. Angesichts der mit Verzweifelten über­ füllten Boote, angesichts der Ertrinkenden und Erstickenden gibt es nur eine Antwort: Grosszü­ gigkeit. Damit wir uns jetzt und später nicht zu schämen brauchen. Franz Hohler Das Flüchtlingsmanifest ist vom Schriftsteller Franz Hohler und fünf Mitunterzeichnenden lanciert worden. Es kann auf fluechtlings-manifest.ch unterstützt werden.



Saiten 10/2015

Jazz ist...


16 … Poesie … Geschichte … Leidenschaft …wärmend, ehrlich, politisch, verwirrend. Und doch, wenn man genau hinhört, sich dafür Zeit nimmt und sich gehen lässt: unglaublich eingängig und nicht, wie sehr viele Menschen das Gefühl haben, kompliziert oder schwer zu verstehen bzw. zu hören. Man muss sich einfach drauf einlassen, Kopf und Herz leeren und sich von all dem kommerziellen Müll, den wir im Radio tagtäglich hören, befreien. Jazz verbindet, früher wie heute: Hört Euch Hiatus Kayote an oder Erykah Badu, Jill Scott oder D’Angelo. Beispiele, wie man Jazz ins Heute integriert, gibt es unzählige. Mariel Zambellis,1987, Singer/Songwriter und Music-Lover aus St.Gallen

Niklaus Hürny, Trompeter aus Bern und St.Gallen

...Struktur. A Love Supreme von John Stoph Ruckli, 1990, Coltrane besteht aus vier Tracks, von denen jeder eine bestimmte Rolle zu spie- ist Bassist und Musikstudent in Luzern len scheint. Hört man sie einzeln sind sie gut, erscheinen aber kontextlos. Hört man sie am Stück, und in der richtigen Reihenfolge, erzählen sie eine musikalische Geschichte. Für Produzenten elektronischer Musik, welche sich mit verändernden Strukturen in Tracks beschäftigen, hat Jazz also definitiv eine Relevanz. Max Frischknecht, 1989, Grafiker, produziert Bassmusik in St.Gallen

… eine Sprache der Musik. In diesem Sinn könnte man wohl die Notenschrift als die gemeinsame Schriftsprache aller Musiker bezeichnen. Dazu gibt es sehr viele Dialekte (wie in der Schweiz ). Jazz ist einer davon – neben Klassik, Volksmusik, Pop, Rock, etc … Innerhalb des Jazz spricht natürlich auch fast jeder Musiker nochmals seine eigene Sprache! Dies ist sogar ein bisschen unser Ziel und Ehrgeiz: eigenständig zu sein – und trotzdem verstanden zu werden … Allen Jazzmusikern ist bestimmt die Freude am Improvisieren gemein. Die Lust, spontan im Moment etwas Neues zu schaffen. Es mag ein bisschen widersprüchlich sein, dass man diese Momente oft festzuhalten versucht, indem man sie auf eine CD brennt oder auf eine Platte presst. Dennoch gibt es sehr viele hörwürdige Aufnahmen, und es ist schön, dass man diese Momente immer wieder miterleben kann. Michael Neff, 1975, Trompeter in St.Gallen

… MMM. Nein nicht das Logo des grossen Schweizer Detailhändlers. Jazz ist Miles (Davis), Maynard (Ferguson) und Marsalis (Wynton). Drei Charaktere, die den Jazz, oder was man darunter verstehen kann, geprägt haben und immer noch prägen. Miles Davis mit seinem unverwechselbaren Stil, Maynard Ferguson als der «High Note»-Trompeter seiner Zeit und Wynton Marsalis als traditioneller Vertreter des virtuosen Trompeters der neueren Generation. Jazz ist keineswegs nur auf dieses Instrument beschränkt, dessen bin ich mir natürlich auch vollumfänglich bewusst. Allfällige Beschwerden oder Anregungen werden deshalb gerne entgegengenommen. Daniel Riedener,1986, offensichtlich Trompeter, aus Untereggen SG

… eine der freisten Formen von Musik. Jazz verband schon sehr früh heisse Rhythmen und süsse Melodien zu einem einzigartigen Hörerlebnis, und trotzdem ist diese Musikrichtung immer offen geblieben für neue Einflüsse und hat alle Entwicklungen der Musikwelt überlebt! E.S.I.K., 1975, Rapper, DJ und Produzent in St.Gallen

JAZZ IST

Saiten 10/2015

… mannigfaltiges … ich finde man sollte aufhören den jazz klar definieren zu wollen. das zerstört den grundgedanken von freiheit, improvisation und zusammenspiel. wo dies hinführt ist ungewiss!

… Haltung. Improvisation. Freiheit. Energie. Haltung: Ich habe etwas zu sagen, eine Einstellung zu einem oder mehreren Themen. Improvisation: Ich orientiere mich immer wieder neu; keine Situation ist wie die andere. Freiheit: Mir stehen alle Wege offen, wenn ich sie denn begehen möchte. Energie: Groove & Melodie ergeben diese einzigartig-emotionale Aura, die berührt und mitnimmt. Vier verschlungene Bäume, jeder auf seine Art und Weise gewachsen, die zusammen ein grosses Weltendach bilden. Verwurzelt in der Tradition und doch gen neue Höhen orientiert. Das Ziel? Musik.


17 ...der trippelnde Tanz Monks, die elegante Langsamkeit des Whirling Derwish, der Blues im Mittelfingerknöchel. Jazz verschwand mit den Kakaofarben der Cakewalk-Clowns, und Jazz meidet Presley. Jazz – an den Küsten der Süffisanz galoppierte er dahin, als jeder Standards zu Bach machte. Jazz ist Baby Has Gone, larmoyant, narzisstisch – plus Cobhams Stratus. Wenn die perfekte Melodie sich im Kitsch verfängt; die Wonne im Magen beim goldenen BrassVoicing Maria Schneiders. Jazz war Miles, wenn er uns den Hintern zustreckte und wie leer die übermässige Sekunde blies. Jazz ist Vijay Iyer im asketischen Rausch, wenn er mit Flügeln harmonischen Kalküls über die weissen Tasten fliegt.

... wichtiger und richtiger denn je in einer Zeit, in der starre Abläufe und fixe Regeln an Grenzen stossen. Improvisieren tut jedem und allen gut. Aufeinander hören und miteinander machen auch. Und Magie entsteht nur dort, wo Überraschendes und Spontanes Platz findet – wie eben in einem guten Jazzkonzert. Roger Berhalter, «Tagblatt»-Redaktor und Drum’n’Basser

Saiten 10/2015

Charles Uzor, 1961, Musikdozent und Komponist aus St.Gallen

... für mich der Inbegriff von Lebensfreude, vereint im klassischen Jazz, bis hin zu Zydeco, Swing und Blues. Eine Jazzsession mit diversen Musikern aus verschiedenen Landesteilen, gespielt in einer guten Location, weckt die Lebensgeister. Egal in welcher Stimmungslage, einfach gut und rezeptfrei. Raphael Gygax, Jazztage Lichtensteig

...eine wunderbare Kunstform, welche mich liebevoll nötigt, die Grenzsteine des eigenen Ausdrucks zu versetzen. Manuel Hobi,1983, Musiker bei MH4, arbeitet in St.Gallen als Gitarrenlehrer

...für mich eigentlich meine halbe Kindheit. Mein Vater war begeisterter Jazzhörer und Musiker, durch ihn hörte ich mich von Keith Jarrett bis John Coltrane, von Free Jazz bis Fusion. Eine Weile lang in den 90ern hatten wir beide dann, zusammen mit dem grandiosen Pianisten Urs «Kafi» Baumgartner und dem nicht weniger grossartigen Gitarristen Marcel Bächtiger sowie Jurij Meile am Waldhorn und David Hensel an der Querflöte eine kleine, aber feine Jazz-Band mit dem sprechenden Namen «Mhmmmm …» Unvergesslich für mich bleibt vor allem die Waldhornvariante von Autumn Leaves. Milo Rau, 1977, Autor und Regisseur, zurzeit in Köln

… mein Leben! Mit 13 Jahren habe ich zum ersten Mal Jazz gehört, gespielt vom kanadischen Pianisten Oscar Peterson. Danach wollte ich nichts mehr anderes hören und hatte mich fest entschlossen, Jazzpianist zu werden und die Welt mit meiner Musik zu erobern. Es war ein langer Weg, aber ich lebe meinen Traum. Jazz ist für mich mehr als Musik. Es ist eine Lebensweise, ein Mikrokosmos eines musikalischen Höhepunkts, der in einem kreativen Aspekt in keiner Weise übertroffen werden kann und vom Moment lebt. Jazz ist für mich eine Sprache, ein Portal zum Rest der Welt, und er verbindet Menschen verschiedener Kulturen auf Lebzeiten! I love it! Claude Diallo, 1981, Pianist, Trogen und New York

JAZZ IST

… (um es mit Deleuze und Guattari zu sagen), wenn man mit einem Liedchen im Kopf aus dem Haus geht, die Töne spriessen, wuchern, verrückt spielen, man sich auf Irrwegen wieder findet – wie sie nur von spielenden Kindern entdeckt werden – und man selbst Ton, Klang, Schall wird. Stefan Paulus, 1978, Exil-Hamburger und Musiker in Gais

Alle Stimmen mit zusätzlichen Hörtipps auch auf: saiten.ch


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«DAS IST DAS WESEN DES JAZZ. ER KOPULIERT MIT ALLEM» Jazztrio I: Elektronikpionier Bruno Spoerri, Jazzkritiker Richard Butz und Bassist Marc Jenny im Gespräch über Jazz als Haltung. von Peter Surber

Musik als politisches Statement: Das tönt wie «ist lange her» … MARC JENNY: … aber spannend zu hören für meine Genera­ tion, die diese Phase nur vom Hörensagen kennt. Mich würde interessieren, wie sich die Politisierung in der Musik selber niedergeschlagen hat. BRUNO: In meiner Jugend ging es wie gesagt kaum um Poli­ tik, sondern um die Liebe zu einer neuen Musik, die nicht dem entsprach, was unsere Lehrer mochten. Jazz passte nicht zum Bild eines Gymnasiasten. Über die Jazzkreise kam man zudem in Verbindung mit Randexistenzen in einer Stadt, etwa im «Atlantis» in Basel, das war so ein Ort, wo Leute sassen, die man gerade noch toleriert hat, die ersten Schwu­ len zum Beispiel. RICHARD: Ich selber bin zum Jazz gekommen, weil der spätere Bischof von St.Gallen uns in der Jungmannschaft gesagt hat, Jazz sei nicht gemeinschaftsfördernd. Da hat es mich angefangen zu interessieren. Aber im täglichen Leben habe ich mich wie die meisten angepasst. BRUNO: Wir haben mit Krawatte gespielt. Rebellischer wurde die folgende Generation, wobei auch in dieser Zeit

Irène Schweizer eine ziemlich solitäre Figur war, zusammen mit ihren Mitmusikern. Auch sie hat im Übrigen traditio­ nell angefangen und erst im Free Jazz und im Umfeld der Frauenbewegung ihre eigene Sprache entwickelt. In die Männerrunde gefragt: Wo sind die Frauen im Jazz heute? RICHARD: Die Standardantwort war seit jeher: Frauen im Jazz sind Sängerinnen oder Pianistinnen. Das blieb bis in die 60er­Jahre so, abgesehen von ein paar wenigen Saxo­ fonistinnen. MARC: Bis heute ist das nicht viel anders. BRUNO: Und das hat nicht zuletzt mit der Situation an den Jazzschulen zu tun. In Luzern habe ich mehrfach erlebt, dass Frauen wieder ausgestiegen sind mit der Begründung, dass sie die Konkurrenzsituation und der Hochleistungs­ jazz nicht interessiere. Immer schneller, lauter, höher spielen, da machen die Frauen nicht mit. Die frei improvisierte Musik wäre aber doch gera­ de ein Feld, wo es um andere Qualitäten geht. RICHARD: Aus diesem Bedürfnis entstand unter anderem die FIG (Feminist Improvising Group), die auch in Zürich Konzerte veranstaltete, um Irène Schweizer, Joelle Léandre und andere. Was man zum Thema Politisierung noch er­ gänzen muss: In der Zürcher Bewegung rund ums Autonome Jugendzentrum (AJZ) spielte der Jazz praktisch keine Rolle. Den Soundtrack zur wohl handfestesten Jugendrebellion der Schweiz lieferte der Punk, nicht der Jazz. Kann man das erklären? RICHARD: Das AJZ hatte eine stark proletarische Basis, weniger eine intellektuelle. Heutige Singer­Songwriter wären ausgelacht worden. Es musste brachial sein. BRUNO: Jazz braucht immer eine musikalische Grundaus­ bildung. Es konnte und kann niemand Jazz spielen, der nicht sein Instrument einigermassen beherrscht, die Grund­ lagen der Harmonielehre und das Repertoire kennt oder ein Gefühl für den Beat hat. Da heisst nicht, dass Jazz immer hochkomplex ist. Aber es ist etwas anderes, mit zwei Ak­ korden seinen Frust herauszuschreien. Die Kritik hört man oft, Jazz heute sei zwar technisch virtuos, aber zu sauber, zu harmlos und ohne gesellschaftliche Relevanz. MARC: Ich glaube nicht, dass es an der Musik liegt und an der Frage, wie «sauber» diese sei, sondern an den Leuten, die diese Musik machen. Wer keine Ecken und Kanten hat und sich darauf trainiert, Hochglanz zu produzieren, der

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Jazz in den 60er­ und 70er­Jahren, das hiess Rebellion. Irène Schweizer ist beispielhaft dafür; sie hat einmal ihr Spiel als «Kaputtspielmusik» bezeichnet, als gesellschaftlichen Protest. Stimmt dieses Bild? RICHARD BUTZ: Ich erinnere mich an das Duokonzert von Irène Schweizer mit dem südafrikanischen Schlagzeuger Louis Moholo am Zürich Jazz Festival 1986. Das Festival war von der UBS gesponsert, die damals verbandelt war mit Südafrikas Apartheidregime. Wir gingen alle auf die Bühne und haben Transparente hochgehalten gegen die UBS. Heute kann man sich das an einem Festival gleich welcher Art fast nicht mehr vorstellen. Auch die Great Black Musik identifizierte sich stark mit der Black­Power­Bewegung. Eine so tiefgreifende Auseinandersetzung mit der Gesell­ schaft: Das sehe ich heute nicht mehr im Jazz. BRUNO SPOERRI: Unsere Generation hat zwar von Rebellion geredet, es war aber nicht mehr als ein braver Aufstand gegen die Eltern. Zu 99 Prozent hielten wir uns an die Nor­ men. Das änderte sich dann tatsächlich mit dem Free Jazz – er verstand sich als Revolte, musikalisch gegen uns Ältere und damit gegen den traditionellen, tonalen Jazz, aber auch politisch. Bloss: Nur ganz wenige Jazzer haben sich wirklich politisch exponiert. In der Schweiz war es der Folkrock, waren es die Liedermacher, die engagiert waren, in der Anti­Atom­Bewegung, im Migros­Frühling, bei den Busipo­Protesten …


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20 bleibt nur auf dieser Ebene interessant. Es gibt viele Mitläufer, die sehr solide Musik machen, aber nicht mehr. Und es gibt daneben die Leute, die Eigenständiges entwickeln, viel­ leicht gibt es sie sogar mehr als früher, ich empfinde es zumindest so. Es ist eine brodelnde Zeit. BRUNO: Die heutige Jazzausbildung tendiert tatsächlich dazu: Zuerst einmal muss perfekt gespielt werden. Es stimmt dann zwar alles, aber es bedeutet nichts. Man darf sich keinen Fehler leisten – dabei entsteht Improvisation aus Fehlern und daraus, was alles daneben gegangen ist. RICHARD: Die Jazzschulen haben einen Kanon etabliert, was Jazz sein soll. Das ist eine Sache für Jazzbürokraten. Meinen Schülern in der Jazzgeschichte habe ich immer ge­ sagt: Es kommt nicht nur darauf an, wie Ihr spielt, son­ dern auch was Ihr spielt. MARC: Und es kommt noch etwas hinzu: wieso man spielt.

Also um das Kollektiv? MARC: Ja, das ist prägend für die Entwicklung eines Musi­ kers im Jazz. Es gibt im europäischen Jazz viele sehr eigenständige Leute, die sich mit ihrer ganzen Persönlichkeit in die Musik und in die Gesellschaft einbringen. Oft sind es Musiker, die sich gelöst haben vom «reinen Jazz», für die das Zusammenspiel im Vordergrund steht. Zum Beispiel? BRUNO: Nik Bärtsch, Joy Frempong, Lukas Niggli, Julian Sartorius – das sind Leute, die wahnsinnig kreativ sind. RICHARD: Oder in der Ostschweiz Fabian Müller, Rosset Geiger Meyer, Norbert Möslang, Andy Guhl, Sven Bösiger … durchwegs spannende Musik, die sich in Grenzbereichen ausserhalb des Mainstreams bewegt. Das ist alles noch Jazz? RICHARD: Jazz gibt es nicht mehr. Oder nur noch im Plural. Es ist eine Aufsplitterung und Grenzüberschreitung im Gang. BRUNO: Neu ist das nicht. Jazz war immer offen und hat sich erneuert, indem er sich fremde Musik einverleibt hat. MARC: Das ist das Wesen des Jazz. Er kopuliert mit allem, und es gibt x Bastarde. RICHARD: Sicher ist, der Jazz hat einst bestimmt, was in der populären Musik passiert. Diese Innovations­Vorreiter­ rolle hat er nicht mehr. Er ist nicht mehr per se «das Neue». Bleibt als allerletzter Nenner die Improvisation? MARC: Das ist es, was mich fasziniert, ja. Wenn Du frei improvisierst, musst Du aufnehmen, was Deine Mitspieler

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oder Mitspielerinnen machen, und Du musst konstruktiv reagieren. Empathisch sein – und zugleich Deinen Standpunkt definieren und selber etwas anbieten. Das ist das Potential des Jazz. Und das ist für mich auch die Brücke zu seiner ge­ sellschaftlichen Relevanz. Aber auch zugleich sein Publikumsproblem? Jazz ist anspruchsvoll, für die Ausführenden wie für die Zuhörer. Also elitär, in einem guten Sinn. RICHARD: Ich unterschreibe das voll und ganz. Durch das Publikum geht allerdings ein Riss. Der weitherum beliebtes­ te Stil ist immer noch der Dixieland­Jazz, den man unter­ dessen ja vielleicht als SVP­Jazz bezeichnen muss. BRUNO: Andererseits: Es gibt traditionellen Jazz, den ich immer lieber kriege und in dem ich Tiefe entdeckt habe. Zum Beispiel die frühen Armstrong­Sachen, Bix Beiderbecke, das war eine geniale Musik. Oder jemand wie Bill Ramsey: Wenn er auf der Bühne steht, bewegt mich das heute noch. Es gibt sogenannt elitäre Musik, die einen berührt. RICHARD: Das ist einer der Gründe, warum ich den südafrikanischen Jazz so schätze. Da ist die Verbindung zur Tradition stark, und es geht gleichzeitig weit über sie hinaus. MARC: Nochmal zum grossen Publikum: Ich bin über­ zeugt, dass die Verantwortung dafür, dass man ein Publikum findet und berührt, bei uns Musikern selber liegt. Nicht bei einem Clubbetreiber oder Veranstalter, sondern beim Künstler. Und das wiederum hat entscheidend damit zu tun, wie man sich als Person und sein Anliegen authentisch vermitteln kann. Egal in welchem Stil. Steht dem nicht entgegen, dass das Jazzbusiness wie andere Kunstbranchen auch sehr stark marktorientiert und ökonomisiert ist? MARC: Ich finde nicht. Denn der Markt ist so kaputt, dass Du eh kein Geld verdienst. Das heisst, man muss gar keiner Marktlogik folgen und kann sich stattdessen darauf kon­ zentrieren, wie man ein Publikum erreicht. Unser Trio hat zum Beispiel gute Erfahrungen gemacht mit Hauskonzerten oder einer Velotour mit Stationen abseits von urbanen Jazz­ clubs. Also: Es hängt von uns Musikern ab, das Publikum zu erreichen. Der bequeme Weg wäre: Die Veranstalter sollen uns buchen und fürs Publikum sorgen und gefälligst eine

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Und, wieso spielst Du? MARC: Warum entscheidet sich jemand für Jazz – und warum für einen anderen Weg? In der klassischen Musik geht es um Virtuosität, ums Abliefern von Perfektion, wer dort re­ üssieren will, muss gewaltig üben. Die Persönlichkeit ist sekundär. Im Rock und Pop wiederum ist der Markt entschei­ dend – meistens jedenfalls. Jazz hingegen ist ein unglaub­ lich offenes Forschungsfeld, in dem es sehr stark auch um die Auseinandersetzung mit sich selber geht. Um Fragen wie: Was interessiert mich, wie komme ich weiter, warum will ich mit Leuten zusammenspielen, wie gestalte ich dieses Zu­ sammenspiel?


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Bruno Spoerri

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anständige Gage zahlen... Das ist mir auf Dauer zu wenig Selbstverantwortung. RICHARD: Das kommerzielle Potential des Jazz war noch nie wirklich gross, wenn man von Montreux und ande­ ren Grossfestivals absieht, die mit Musik nichts wirklich zu tun haben, sondern Jetset­Veranstaltungen sind. Ich als Veranstalter habe mir abgewöhnt, um das Publikum zu buhlen. Wer da ist, ist da.

Gesellschaft aussteigen, um uns zu verwirklichen. Die neue Generation entwickelt das innerhalb des Systems. So oder so lebt das Anliegen des Jazz weiter. MARC: Ich sehe die Zukunft positiv. Das Publikum wird sich wieder mehr Richtung authentischer Livemusik orien­ tieren. Aus dem Bereich Jazz werden neue Initiativen entstehen, partizipative Projekte auf hohem Niveau – dank dem offenen Denken, das viele Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker auszeichnet. Ich bin überzeugt, dass diese Art des Denkens an Bedeutung gewinnt: die Bereitschaft, andere Einflüsse aufzunehmen und sich mit sich selber aus­ einanderzusetzen. Jazzmusiker haben das Zeug dazu, ihre Sicht und ihre Kompetenzen einzubringen, wenn es um die komplexen Probleme in der globalisierten Welt geht.

Jazz ist ein Tieflohnland – das ist ein Satz aus dem Jazz­Buch von Bruno Spoerri. Gilt er weiterhin? BRUNO: Die heutigen Gagen sind sogar nominell tiefer als in den 70er­Jahren. Und dabei gab es öffentliche Unterstüt­ zung damals noch nicht. Das Geld kam von den Eintrit­ ten oder von Veranstaltern, die dann vielleicht auch mal Pleite gegangen sind. Jazz­Grossverdiener gibt es bis heute kaum in der Schweiz. Aber es gibt natürlich Leute, die zu Recht auf einer Mindestgage bestehen. RICHARD: Nicht zu vergessen, die meisten Jazzschul­ Absolventen werden Lehrer. Sie treten gelegentlich auf, aber man kann so kaum ein künstlerisches Projekt verwirkli­ chen. Und es gelingt ihnen offensichtlich zu wenig, den musi­ kalischen Nachwuchs für Jazz zu begeistern. Vorbild könnte Skandinavien sein. Warum gibt es dort so viele interessante Jazzmusiker? Weil diese Länder bereits im Musikunterricht auf Breitenförderung setzen, die alle Kinder einbezieht. Stichwort Visionen: Wie steht es in 20 Jahren um den Jazz und die improvisierte Musik? BRUNO: Ich habe manchmal das Gefühl, wir gehen auf das Ende des Berufsmusikers zu. Erst kürzlich hat eine Um­ frage ergeben: Viele Leute sind absolut überzeugt, Musik müsse gratis sein, alles kostenlos per Download. Das könnte darauf hinauslaufen, dass es nur noch Nebenberufs­Musiker gibt, die daneben noch einen «anständigen» Beruf haben. Das ist meine negative Zukunftsvision. RICHARD: Ich sehe das nicht ganz so schwarz. Im Moment gibt es eine starke Spaltung zwischen Live­Hörern und Kopf­Hörern, also den «Downloadern». Zugleich ist die Szene stark globalisiert. Ich glaube nicht an den Tod des Jazz – aber wie er überlebt, ist offen. Wir dachten in der damaligen Alternativbewegung, wir müssten aus der

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Bruno Spoerri, 1935, Saxophonist, Komponist und Arrangeur. Musik zu vielen Werbefilmen, Dokumentar- und Spielfilmen. Pionier der elektronischen Musik und Mit-Gründer des Schweizerischen Zentrums für Computermusik. Autor der Bücher Jazz in der Schweiz und Musik aus dem Nichts: die Geschichte der elektroakustischen Musik in der Schweiz. Richard Butz, 1943, Jazzkritiker, Jazzschullehrer und Kulturvermittler, hört seit 56 Jahren Jazz, hat an der Jazzschule St.Gallen Jazzgeschichte unterrichtet und fast ebenso lang das Konzertprogramm der Musikschule St.Gallen sowie zehn Jahre lang «Kultur im Bahnhof» gestaltet. Seit drei Jahren betreibt er in St.Gallen die Konzertreihe «kleinaberfein» (kleinaberfein.sg). Marc Jenny, 1976, spielt Kontrabass, studierte Music and Arts Performance in Luzern, hat Jazzkonzerte im Gambrinus und später in der Esse Winterthur organisiert, spielt im Kimm-Trio und in diversen anderen Formationen. Seit einem Jahr arbeitet er als Co-Verlagsleiter bei Saiten. Peter Surber, 1957, ist Saiten-Redaktor.


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Tschääss. Jazz hört man. Oder auch nicht. Ich habe jahrelang Kornett gespielt, darum mag ich Jazz. Andere sind da heikler: «Jazz ist organisierter Musikinstrumentenmissbrauch durch Intellektuelle», heisst es auf Uncyclopedia, dem satirischen Gegenstück zu Wikipedia. Laut den Autoren geht Jazz unge­ fähr so: «Überlege dir spontan eine Melodie und spiele dann an jedem Ton knapp vorbei. Rhythmus ist für Anfänger, du aber bist ein Genie. Mach weiter, egal was passiert, Hauptsa­ che es dauert lange. Im Zweifelsfall mach’s nochmal. Nicht erlaubt ist, was gefällt.» Böse. Aber auch nicht ganz falsch. Jazz hat definitiv ein Imageproblem. Oder anders gesagt: Wer heute mit seiner Leidenschaft für Jazz auftrumpfen will, wird die Disco ziem­ lich sicher alleine verlassen. (Ausser man geht an einen Ort, wo die Gäste immer noch Disco dazu sagen.) «Verkopft», «ab­ gehoben», «etwas für Gelangweilte», «Alteleutemusik», «be­ langlos», «verhochschult» – alles spontane Reaktionen von Bekannten auf die Frage, was von Jazz zu halten ist. Natürlich kamen auch nettere Statements, doch selbst die Jazzer schei­ nen manchmal ihre Mühe mit ihm zu haben: «Jazz ist so intel­ lektuell, er zielt auf das Gehirn, aber rührt nicht das Herz.» Gesagt hat das Al di Meola, der in den 70ern als einer der besten Jazzgitarristen gefeiert wurde. Vermutlich hat er da­ mit eher den Verlust des Verspielten gemeint, die zunehmen­ de Akademisierung – nicht das Jazz­Wesen an sich. Hoffe ich.

Zu dumm für Free Jazz

Trotzdem: Jazz ist schwierig. Auch, weil man gar nicht so recht weiss, was diese Musik eigentlich ist. Swing? Dixie? Blues? Oder einfach was mit Saxophon? «Wenn ich an Jazz denke», erklärte eine Kollegin, «sehe ich rollkragentragene Hochschullehrer, Weisse, die sich mit einer Zigarre im Mund gegenseitig das Ego streicheln, während nebenan schales Ge­ dudel aus einer Bang & Olufsen kommt.» Woher hat sie dieses Bild? Wie konnte es passieren, dass Jazz heute regelmässig mit vermeintlichen Eliten in Ver­ bindung gebracht wird? «Wisst ihr, der Neger will sich nicht an der Musik festklammern. Aber er braucht sie. Sie bedeutet etwas, und durch sie bedeutet er etwas», schrieb der Jazzer und Klarinettist Sidney Bechet, selber «ein Neger», in seiner 1960 erschienenen Autobiografie. Mag sein, dass er damit ein fragwürdiges Bild transportiert hat; das des musizierenden

Baumwollpflückers, der «breitgrinsend auf dem Boden hockt und sich mit seinem Banjo vergnügt», wie Michael Jacobs in seinem Buch All that Jazz kritisiert. Doch so viel ist sicher: Bechets Musik warAusdruck des Widerstands. Im New Orleans der 50er­Jahre, wo die Gesellschaft ihren afrikani­ schen Sklaven keine eigene Kultur zugestehen wollte, wirkte sie identitätsstiftend und inspirierte andere. (Bechet selber war Sohn eines Schuhmachers.) Besagte Kollegin, nennen wir sie Joelle, akzeptierte diese Einwände, hakte aber trotzdem nach. «Mal ernsthaft … », meinte sie kopfschüttelnd, «muss das denn wirklich sein mit diesem Free Jazz? Gibt es wirklich Leute, die sich das länger als fünf Minuten anhören können?» Wir mussten ein biss­ chen lachen. Wenn es nämlich etwas gibt, das bei Jungen noch schlechter wegkommt als Jazz, dann ist es Free Jazz. Oder das, was sie dafür halten. Die Erklärung ist immer unge­ fähr die gleiche: Free Jazz verstört. «Irgendwie verstehe ich diese Musik einfach nicht», war auch Joelles Begründung. «Sie gibt mir das Gefühl, dass ich zu dumm dafür bin.» Geht mir ähnlich. Free Jazz oder das, was ich dafür halte, ist auch nicht mein Ding. Dafür anderes. Ich steh auf Musik, die meine Hörgewohnheiten in Frage stellt. Ich mag es, wenn Strukturen aufbrechen, verschwimmen, entgleiten, wenn die Standards kippen und seltsame Harmonien am Ho­ rizont aufgehen. Ich mag die wohlige Unsicherheit. Sie hält mich in Bewegung.

Kulturelle Resistance

Darum geht es im Free Jazz oder dem, was die Fachwelt dafür hält; Gewohntes überwinden, totale Improvisation. Free Jazz meint Revolte gegen die Tradition. Ornette Coleman, einer seiner Vordenker, brachte es auf den Punkt: «Let’s play the music and not the Background», forderte er 1959. Mit «Back­ ground» meinte der New Orleanser Saxofonist die damals geltenden Hörmuster und Konventionen im Jazz. Diese galt es zu überwinden, wollte man sich nicht von ihnen einschrän­ ken lassen. Doch Free Jazz beschränkte sich nicht nur auf den künstlerischen Aspekt, der kollektive Normbruch einer ganzen Schar von Jazzern hatte auch politische Ursachen: Martin Luther King zog in den Kampf für die «civil rights» und mit ihm viele Künstler. «Free Jazz war – nicht nur, aber

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FREE JAZZ ODER WAS MAN DAFÜR HÄLT Jazz ist, wo die Bastarde wohnen. Jazz ist überall und hat trotzdem ein Imageproblem. Dabei hätte er eigentlich ein wunderbar inspirierendes Wesen. Das beweist zum Bei­ spiel der Rap. von Corinne Riedener


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25 doch in einem starken Masse – Protestmusik», schreibt Jacobs. Durch ihn konnten schwarze Künstler wie Coleman, Charles Mingus oder Archie Shepp «ihre Enttäuschung, ihre Wut, ihren Zorn hinausschreien». Shepp, ein Saxofonist und Intellektueller, war überzeugt, dass die Musik und ihre Entwicklung in den gesellschaftlichen Strukturen wurzeln. Er hoffte, mittels Free Jazz könnten dereinst neue künst­ lerische, soziale, kulturelle und ökonomische Massstäbe gesetzt werden. Jazz als Hort und Quelle kultureller Resistance, damit kann Joelle leben. Nur hören will sie ihn nicht. Aber damit hatte der Free Jazz auch Anno dazumal schon zu kämp­ fen. Colemans Bilanz liest sich jedenfalls bitter: «Ich werde nicht geliebt, niemand hat wirkliches Interesse an dem, was ich tue, alle sind nur daran interessiert, darüber zu sprechen und zu schreiben.» Mittlerweile ist Free Jazz anderen Formen gewi­ chen. Die Haltung ist geblieben: Improvisation, Zusammen­ spiel und gemeinsame Entwicklung gehören nach wie vor zu den Grundwerten. Doch Jazz versucht die Grenzen längst nicht mehr nur bei sich auszuloten, sondern auch in der Be­ ziehung mit anderen Stilen: ab Mitte der 60er­Jahre hörte man zunehmend Rock­ und Funk­Jazz, Fusion oder World Music – alles Bastarde. Weitere folgten, darunter Acid­ und Nu­Jazz, Pop­Jazz, Jazz­Rap oder der hoffentlich bald abge­ hakte Electroswing. Ob man diese Schubladen ziehen will oder nicht; Jazz ist so gut wie überall. Ich bin ein grosser Rap­Fan. Miles Davis und Herbie Hancock haben mit Rappern und Spoken Words gearbeitet, Branford Marsalis gründete vor über 20 Jahren das Crossover­Projekt Buckshot LeFonque. Umgekehrt tummeln sich im Rap unzählige Künstler und Kollektive mit einer Schwäche für Jazz. Mitte der 90er, in den goldenen Jahren des Rap, waren es vor allem die untergrün­ digen und sozialkritischen Kreise, die auf jazzige Beats setz­ ten, um ihre Botschaft unter die Leute zu bringen und sich vom gemeinen Gangsta­Rap abzuheben. Gang Starr, Jungle Brothers, Eric B & Rakim, The Roots, Digable Planets oder im deutschsprachigen Raum die Jazzkantine gehören vermut­ lich zu den bekannteren. Ihre Techniken ähneln dem Jazz: Was ist Freestyle, wenn nicht Improvisation? Dasselbe gilt für Turntables und anderes Gerät zur elektronischen Musiker­ zeugung: Wenn jemand damit fantasieren kann, egal in wel­ chem Genre, ist das nicht auch irgendwie Jazz?

Ihn leichtfertig – ähnlich wie den «Tanzboden­Jazz» oder die «Liftmusik» – als minderwertige «Billigware» abzutun, wäre trotzdem ein Fehler, denn erstens muss populäre Musik nicht per se schlecht sein und zweitens erreicht man damit wenigs­ tens die Leute. Erinnern wir uns nochmal an Coleman und wie es ihm ergangen ist: Seine Musik vermochte lediglich ein paar Versprengte und Intellektuelle anzuziehen. Was er heute wohl täte? Wahrscheinlich würde er es wie die Ärzte machen. Die habens verstanden: «Als ich den Punk erfand, da war das alles unerschlossenes Land. Am Feuer sassen die Leute und brieten ihre Beute, und wuschen sich mit Sand – bis ich den Punk erfand», singen sie. «Als ichden Punk erfand, da habe ich eines leider nicht erkannt, skrupellose Exporteure verkaufen für ein paar Ore den Punk auch ans Feindesland. Und die Ge­ fahr ist wirklich eklatant, um nicht zu sagen hochbrisant. Am besten ich schaffe eine Abwehrwaffe, gewaltig und imposant. In mühsamen Forschungsstunden, zum Schutz der Gemeinde und gegen alle Feinde, habe ich den Jazz erfunden.» Jazz! Lebe Jazz! Lebe!

«Als Abwehrwaffe: Jazz»

Diese «Verunreinigung» durch andere Stile passt logischer­ weise nicht allen. Michael Jacobs bezeichnet obengenannte Bastarde in All that Jazz als «bescheidene Ableger am grossen Stamm der Jazzentwicklung». Hip Hop und Jazz Rap seien «Blüten der lauteren, bunteren und mediengerechteren Art, Elemente aus der Popmusik zu verbreiten». «Man kann sich nur schwer vorstellen, dass zukünftige Musikergenerationen einmal auf dieser Musik aufbauen werden, dazu fehlt ihr wohl das Potenzial», schreibt er. Jazz­Rap sei «nicht innovativ, son­ dern versucht durch eher oberflächliche Anpassung Anschluss ans multimediale Zeitgeschehen zu finden.» Wenigstens attes­ tiert er ihm noch einen gewissen «Unterhaltungswert». Kein Wunder hat es der Jazz so schwer hat bei Joelle und anderen. Jacobs Haltung wirkt schon recht blasiert. Ja, Rap ist populär. Unter anderem dank einer guten Prise Jazz.

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Corinne Riedener, 1984, ist Saitenredaktorin.

Einige Jazz-Rap-Bastarde (oder was man dafür halten kann): All Natural: Second Nature (Thrill Jockey, 2001) Awon & Phoniks: Return Of The Golden Era (Sergent Records, 2013) Danger Mouse & Jemini the Gifted One: Ghetto Pop Life (Lex, 2003) DdayOne: Heavy Migration (P-Vine Records, 2008) Ghostpoet: Shedding Skin (Pay It Again Sam, 2015) The Pharcyde: Bizarre Ride II the Pharcyde (Delicious Vinyl,1992) Und natürlich: So gut wie alles von Rhymesayers Entertainment


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Jordy van den Nieuwendijk, 1985, hat an der Royal Academy of Art (KABK) in Den Haag, Niederlande studiert und unterrichtet dort heute. Seine künstlerische Laufbahn begann in der Graffitiszene, inzwischen zeichnet er für renommierte Publikationen wie The Fader, Vogue oder die Magazine der Sunday Times, der Süddeutschen Zeitung und Le Monde. «Jordy’s Arbeit ist wie Jazz», heisst es in einer Kritik: «eine chaotische, berauschende Mischung aus Bewegung und Freiheit, ausgestattet mit Esprit, Humor und dem Bewusstsein für die Tradition.»


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«WIR MÜSSEN EINANDER GEGENSEITIG MEHR FEIERN» Jazztrio II: Sängerin Nathalie Maerten, Pianist Markus Bischof und Bassist Sandro Heule im Gespräch über die Ostschweizer Jazzszene. von Michael Hasler Nehmen wir an, dass sich ein Jazzmusiker aus London, New York, Bern oder woher auch immer bei Euch meldet und sich erkundigt, wie es um die Ostschweizer Jazzszene so steht. Was wäre Eure Antwort? SANDRO HEULE: Ich würde ihm erklären, dass es eine farbige und vielfältige Szene ist, dass es verschiedene Promo­ toren gibt und durchaus auch einige spannende Under­ groundspots, wo man Jazz hören und spielen kann. Ich wür­ de sicher das Palace erwähnen, das die progressivste Musik nach St.Gallen bringt und auch einer der wenigen Orte ist, der eine sehr weite Ausstrahlung hat – wenn auch nicht im Jazzbereich. Und ja, ich würde das Rheintal erwähnen, wo es so etwas wie eine Guerilla­Jazzszene gibt, unter anderem in der Bierhalle Linde in Balgach, wo das ArLoKi Trio seinen «steady gig» bestreitet. NATHALIE MAERTEN: Ich kann mich dem eigentlich an­ schliessen, würde aktuell sicher auch noch das Tivoli nennen, den ersten Jazzort, der wirklich eine ähnliche Aus­ strahlung wie das Ur­Gambrinus besass. Ein Ort, bei dem man nicht wusste, was genau an diesem oder jenem Abend passieren wird. Das ist für mich Jazz. MARKUS BISCHOF: Ja, das Tivoli würde ich sicher auch nennen. In meinem Umfeld haben sehr viele Musik­ interessierte positiv auf diesen Ort reagiert und ihn eben­ falls mit dem Ur­Gambrinus verglichen. Leider ist das Tivoli schon wieder geschlossen und der Nachfolgespot soll weniger optimal sein. Ich selber war aber noch nie dort. Das klingt alles sehr positiv. Ist das nicht etwas sehr genügsam? SANDRO: Wir sind nicht New York, aber ich glaube, dass es genügend Orte gibt, wo ich mich als Musiker verwirklichen kann. Aber – und ich muss das immer wieder sehr klar betonen – es liegt an jedem selber, Energie in die Szene ein­ zubringen und das ganze Jazzgebilde mitzugestalten. Wer einfach abwartet und passiv konsumiert, der wird hier nicht nur verwöhnt. Ich persönlich fahre sehr häufig nach Zürich und versuche, mich dort zu verlinken. Es liegt letztlich immer auch an mir, dass ich über die Ostschweiz hinaus komme. NATHALIE: Klar gibt es genügend Orte, an denen wir auf­ treten können, aber irgendwann beginnst Du zum zwei­ ten oder dritten Mal mit der gleichen Band am gleichen Ort zu spielen. Das halte ich für bemühend. Ich merke, wie schwer es ist, etwa in die Zürcher oder Berner Szene hinein­ zukommen und dort spielen zu können. Ein wirklicher Austausch über die Ostschweiz hinaus findet leider kaum statt.

MARKUS: Ich sehe das sehr ähnlich wie Du, Nathalie. Das war früher – ohne in Nostalgie zu verfallen – komplett anders. Wir sind sehr abgeschnitten vom Rest der Schweiz. Es wäre wünschenswert, wenn es mehr nationale Aus­ tauschprojekte gäbe, aber auch vereinzelte Veranstaltungen mit hochkarätigen Musikern, wie beispielsweise die Meis­ terkonzerte des Konzertvereins. Ich habe momentan eine Phase, in der ich mich sehr viel mehr in der klassischen Szene aufhalte. Und ich muss sagen, dass ich das Niveau am Theater St.Gallen im Orchesterbereich und auch bei den Opern als sehr hoch empfinde. Ich glaube, dass mit einem Teil dieses immensen Geldes, das in die Klassik und den Theaterbetrieb fliesst, der Jazz oder die Musikszene ganz all­ gemein refinanziert werden sollte. SANDRO: Da fühle ich mich natürlich als Vorstandsmitglied des Vereins Gambrinus angesprochen. Und will einfach eine Realität aufzeigen: Wir müssen uns jeweils überlegen, ob wir vier oder fünf regionale Künstler auftreten lassen oder ob wir uns für das gleiche Geld eine internationale For­ mation leisten. Ich will nicht jammern, ich mag das gar nicht, aber wir sind nicht das Moods in Zürich, das sich ver­ mutlich ein paar Vollzeitstellen leisten kann und mit einem wesentlich höheren Budget als wir agiert. Wir arbei­ ten alle mehr oder weniger ehrenamtlich und das merkt man natürlich. Wir sind noch immer bei unserem imaginären Jazzkollegen. Wie wichtig wäre dabei die Er­ wähnung des aktuellen Gambrinus Jazzvereins? MARKUS: Sicher wichtig, der Gambrinus Jazzverein ist für mich als Musiker die wichtigste Anlaufstelle und ich wurde immer unterstützt – auch wenn das mit dem Ur­Gambrinus natürlich nichts mehr zu tun hat. Bis vor kurzem emp­ fand ich den Verein als relativ ideenarm. Seit sich der Vor­ stand verjüngt hat, unter anderem auch mit Dir, Sandro, gibt es aber gute Impulse. NATHALIE: Für mich ist es ein Name aus der Vergangen­ heit. Das Ur­Gambrinus war für mich ein Ort, an dem alles möglich war, an dem man Purzelbäume auf der Bühne machen konnte. Es war ein magischer Ort, ein Zuhause für den Jazz. Das ist der neue Jazzverein Gambrinus sicher nicht mehr. Wie wichtig ist für die Szene das jazzin’­Festival, das in diesen Stunden stattfindet? Immerhin versucht es, den Jazz in die Stadt und deren Res­ taurants hineinzutragen? SANDRO: Für mich ist es eine Eigenproduktion, die statt­ findet und hoffentlich ihr Publikum findet.

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Markus Bischof

Nathalie Maerten

MARKUS: Die Idee eines Jazzfestivals an sich finde ich gut, eine wertvolle Initiative eines Einzelnen. Es wäre allerdings von Vorteil, wenn das Festival etwas breiter abgestützt wäre.

gischen Hochschule des Kantons St.Gallen. Allerdings muss auch gesagt werden, dass in St.Gallen keine Vision in Sachen musischer Bildung auszumachen ist. Und ich müsste ihm auch erklären, dass es intern Intrigen gab, die für die eigentlich prosperierende Jazzschule über die Jahre hinweg eher schädlich waren. Und dann müsste ich auch selbst­ kritisch sagen, dass wir Betroffenen viel zu lange zugewartet haben, ehe wir uns gewehrt haben.

Ich persönlich träume von einem Jazzfestival auf dem Roten Platz in St.Gallen. Ich glaube, dass das ein idealer Ort wäre. NATHALIE: Nicht ganz zufällig hat dort ja Claude Diallo das offizielle Foto des Ostschweizer Jazz Kollektivs inszeniert. MARKUS: Claude Diallo hat eine New Yorker Idee nach St.Gallen transportiert. Das meine ich damit, dass wir unbe­ dingt internationale Impulse in die Ostschweiz holen müssen. Auch von der Lokremise habe ich mir eine neue Heimat und sehr viele Impulse für den Jazz erhofft. Ich bin diesbezüglich recht enttäuscht. NATHALIE: Das sind wir wohl alle. Ich habe mir auch sehr viel mehr erwartet und bin sehr ernüchtert. Es kann eigentlich nicht sein, dass jeder nur für sich program­ miert und es kein gemeinsames Konzept gibt. SANDRO: Ja, eigentlich habe ich als Veranstalter einzig die Möglichkeit, mich einzumieten und meinen Event isoliert durchzuführen. Das ist nicht besonders attraktiv und auch nicht nachhaltig. Ich kann nichts aufbauen. Das Thea­ ter St.Gallen pocht auf seine Nutzung, das Restaurant will einfach Restaurant sein und das Kunstmuseum macht Kunst. Es bräuchte eine übergeordnete Programmierung, so ist das sehr starr. Wenn wir über den Ostschweizer Jazz sprechen: Wie würdet Ihr Eurem Jazzkollegen erklären, dass eine Stadt von der Grösse St.Gallens ihre Jazzschule verloren hat? MARKUS: Ich bin nicht objektiv, da ich als Mitbetroffener spreche und die Jazzschule einen grossen Teil meines Lebenswerks ausmacht. Aber ich würde ihm erklären, dass wir es in St.Gallen mit einer überforderten Schulleitung zu tun hatten, die es nicht schaffte, eine Hochschulanbindung zu realisieren, obwohl sowohl die Migros finanziell ihre Unterstützung zusicherte und es auch sonst Support gab, beispielsweise von Erwin Beck, dem Rektor der Pädago­

In der Aussenbetrachtung wirkte die musikalische Ausrichtung der Jazzschule sehr eng, ja teilweise puritanisch. Es kursierte der Begriff der «Jazz­ Polizei». Es gab sogar eine gleichnamige Band. NATHALIE: Ich bin sehr naiv an die Jazzschule herange­ gangen und habe einfach versucht, dort zu überleben. Ich habe viel gelernt, aber teilweise war die Atmosphäre er­ stickend. Ich musste lernen, dass es verschiedene Böden gibt, auf denen man wachsen kann. Mir wurde vom Schullei­ ter persönlich gesagt, dass ich später als Lehrerin arbei­ ten werde. Von einer Karriere als Sängerin oder als Jazzmu­ sikerin war nie die Rede. Das ist nicht eben motivierend und schon sehr eng gedacht. MARKUS: Dabei war die Jazzschule St.Gallen als eine der ältesten Schulen der Schweiz ja in ihren Gründungsjahren sehr um einen offenen Jazzbegriff bemüht. Auch gab es regen nationalen und auch internationalen Austausch und Inspiration. Aber ich teile die Aussenansicht, dass wir teil­ weise zu enge Haltungen bei unseren Lehrpersonen hatten. Jene, die allzu offen dachten und musizierten, die hatten es intern eher schwer. SANDRO: Ich bedaure es sehr, dass es die Jazzschule nicht mehr gibt. Es zwingt viele von uns Musikern, nach Zürich oder Bern abzuwandern, ob wir das wollen oder nicht. Und jene, die abwandern, fehlen natürlich in der Szene. Ich hatte keine schlechte Zeit an der Jazzschule und konnte meinen musikalischen Rucksack packen, aber die Endstim­ mung war bei mir schon spürbar. Und ja, wir haben mit­ bekommen, dass wir es mit einer völlig überforderten Schul­ leitung zu tun hatten.

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29 Nathalie Maerten, 1976, bezeichnet sich selber als Vinyl-Baby mit französisch-schweizerisch-afrikanischen Wurzeln. Nach einer Kinderkarriere als Klarinettistin in klassischer Musik mit Abstechern in die Volksmusik landete sie bald einmal als Sängerin in ihrer ersten Rockband. In der Folge probierte sie sich als Sängerin in diversen Bands und Genres aus, absolvierte eine Lehre als Coiffeuse und fand dank Gabriela Krapf via Amsterdam zum Jazz und später auch zur Jazzschule St.Gallen. Sie gründete die Atelier-Schule Stimmlokal, lancierte 2012 ihr Projekt Sika Lobi und gewann 2014 den Förderpreis der St.Gallischen Kulturstiftung. Sie arbeitet als Gesangslehrerin an der Musikschule St.Gallen und an der Diözesanen Kirchenmusikschule (dkms).

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Sandro Heule

Wir können das Gespräch nicht ohne eine Vision beenden. Was würdet Ihr Euch zukunftsgerichtet für die Ostschweizer Jazzszene wünschen? NATHALIE: Ich glaube, dass es einen einladenden Ort, eine Jazz­Werkstatt wie das Ur­Gambrinus bräuchte. Einen Ort, an dem nicht alles vorbestimmt ist, aber an dem alles möglich ist. Vor allem einen Ort, an dem man sich als Musi­ kerin oder als Musiker ausprobieren kann – nennen wir es eine Heimat für den Jazz. Das wäre zentral. MARKUS: Ich glaube auch, dass der Jazz einen festen Ort braucht, der nicht nur Konzerte veranstaltet, sondern eben auch das spontane Musizieren zulässt. Auch wäre es von Vor­ teil, wenn dieser Ort mit einer Identifikationsfigur besetzt wäre, damit das Publikum und die Musiker heimatliche Ge­ fühle entwickeln könnten. Und ich bin sicher, dass es dafür auch die Unterstützung der Stadt St.Gallen, des Kantons, aber auch sehr vieler engagierter Privatpersonen braucht. Zudem glaube ich, dass das Publikum und die Szene die Konzerte der eigenen Musiker sehr viel häufiger besuchen sollten. Diesbezüglich vermisse ich oft das Interesse der regionalen Musiker für ihre Kollegen. Das ist für mich unerklärlich. SANDRO: Klar brauchen wir Räume für die Musik und wir brauchen auch Geld, aber mir ist das irgendwie doch zu sehr ein Gejammer. Es braucht vor allem sehr viel positive Energie jedes einzelnen Musikers. Ich bin überzeugt, dass ich selber aktiv werden muss, dass ich für mich und meinen Wunsch zu spielen, Verantwortung übernehmen muss und mich nicht einfach bedienen lasse. Wir soll­ ten uns gegenseitig viel häufiger feiern, also die Konzerte der anderen Musikerinnen und Musiker besuchen. Das macht die Arbeit für alle einfacher, für die Promoter und die Künstler. Wir müssen den Jazz feiern. Klar träume ich auch von einer Heimat für den Jazz, aber dazu braucht es nicht nur ein städtisches oder kantonales Konzept, son­ dern es braucht eine Person, die ein riesiges Herz und das Feuer hat, um für den Jazz eine neue Heimat zu schaf­ fen. Nur dann wird es gelingen, nur dann wird der Jazz noch mehr explodieren.

Sandro Heule,1984, hat seinen Weg zum Jazz von Widnau aus gefunden. Obwohl er sich zuerst als Keyboarder versuchte, landete er beim Bass. Dort wurde er vor allem von David Mäder gefördert, der ihm parallel zu seiner Vorliebe für Punk und später Hip Hop sowie Electronica auch den Jazz näher brachte. Ein weiterer Förderer Heules ist der experimentelle Jazz-Schlagzeuger Carlo Lorenzi, der Heule in sein Projekt Rohbau einspannte. Sandro Heule absolvierte die Jazzschule St.Gallen bei Roland Christen, bewahrte sich aber seine Vorliebe für elektronisch angereicherte Musik. Er spielt in diversen Formationen wie Vier im Baum, Sika Lobi, dem experimentellen Solo-Projekt Bademeister, macht GuerillaAktionen mit Rohbau Records und Fuckintosh Experience und Theater Soundtracks. Heule ist Vorstandsmitglied des Jazzvereins Gambrinus. Markus Bischof, 1955, bezeichnet sich selber als Jazzfossil. Er war zuerst von der Rockmusik Frank Zappas fasziniert, absolvierte dann aber auf dem Klavier eine Ausbildung am Konservatorium Winterthur. Nach einem Abstecher an die Jazzschule Bern traf er mit einer für ihn prägenden Figur zusammen: Art Lande. Nach dem klassischen Studium nahm Bischof ein Engagement am Theater an der Wien an, entschied sich dann aber gegen Musicals, spielte stattdessen seine eigene Musik und war 1982 Gründungsmitglied der Jazzschule St.Gallen. Dort unterrichtete er mehr als 30 Jahre, leitete eine zwölfköpfige Latin-Jazzformation, ehe er 2008, inspiriert durch ehemalige Studenten, sich wieder dem Jazz zuwandte und das Markus Bischof Trio gründete. Aktuell arbeitet er als Klavierlehrer am Musikzentrum St.Gallen. Zudem komponiert und arrangiert er Musik.

Die beiden Jazz-Trios fotografierte Sebastian Schneider.

Michael Hasler, 1972, ist Schulleiter in Wil und Journalist.

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JAZZTÄTER I: Claude Diallo Der Netzwerker

JAZZTÄTER II: Urs C. Eigenmann Der Don Quichote

JAZZTÄTER III: Andreas B. Müller Der Coach

Obwohl Claude Diallo mit seiner Musik – purem und anspruchsvollem Jazz – quasi als Jetsetter die Welt bereist, hat der so hochbegabte wie sympathische Pianist kaum Neider. Das mag daran lie­ gen, dass Diallo das Gegenteil eines ver­ kopften Jazzpuristen ist. Vielmehr ist er einer, der die Bühne liebt, und diese liebt ihn zurück. Sei dies in seiner zwei­ ten Wahlheimat New York, im asiati­ schen Raum oder wie bei seiner aktuel­ len Europa­Tournee. Dass den Stadtsanktgaller so ziemlich alle mögen, liegt neben seinem breiten Jazzbegriff auch daran, dass Di­ allo die rare Fähigkeit besitzt, sein Netz­ werk in alle Ecken der Schweiz und in die Welt hinaus unverkrampft und um­ fassend zu spannen. Ist er in St.Gallen, führt er Musiker zusammen, organisiert Jam Sessions oder inszeniert auch schon mal ein Foto des Ostschweizer Jazz Kol­ lektivs auf dem Roten Platz. Draussen in der Welt bewältigt er einen Konzertka­ lender, der seinesgleichen sucht. Wie sein Leben ist auch Diallo selber ein menschliches «work in pro­ gress». Das widerspiegelt sich wunder­ bar in seiner Labor­Band Claude Diallo Situation. Dort lotet er unter anderem zusammen mit Drummer Massimo Buonanno die Grenzen des Jazz aus. Diallos mehr als ein Dutzend Tonträger umfassendes Werk wurde entsprechend honoriert: 2008 gewann er den Kultur­ preis der Stadt St.Gallen, 2011 jenen des Kantons. 2012 gewann er den «Kind of Jazz Award» für die beste Schweizer Jazzband. Anders als zu erwarten, ist ihm seine Heimat, St.Gallen, dabei als Nährboden des Jazz unerhört wichtig geblieben. Obwohl erst in den Dreissi­ gern angekommen, ist er einer der gros­ sen Jazzförderer dieser Stadt. (mh)

Niemand weiss genau, wieso der 1947 in Davos geborene Urs C. Eigenmann ver­ knappt einfach UC genannt wird. Viel­ leicht liegt es daran, dass diesen so kauzi­ gen wie nimmermüden Vorkämpfer für «mundgerechten» Jazz niemand wirklich einordnen kann. Denn einerseits ist Urs C. Eigenmann ein versierter Pianist, der in Bern, Graz und Varese studierte, ande­ rerseits aber auch ein Polterer, der sich über nichts mehr ärgert, als wenn das Pu­ blikum seinen Konzerten fern bleibt. Eigenmann ist eine Figur, die man zu einem Romanhelden verdichten könnte. Einer, der sein Leben lang her­ umzog, ehe er in Flawil und später in St.Gallen doch noch sesshaft wurde. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang hat er sein Leben der Musik verschrieben. UC ist ein brennender Künstler und ein sich verbrennender Kulturvorkämpfer. Seine fiebrigen Machenschaften mün­ deten schliesslich 2008 ins erste Natio­ nale Jazzfestival Jazzin in Flawil. Zu seinem Leben zählen aber auch immer wieder Brüche und Über­ werfungen mit seinem künstlerischen Umfeld. Denn so umgänglich der Pianist auch wirkt, so schwierig kann er mitun­ ter für seine Wegbegleiter sein. Vor weni­ gen Wochen lancierte er in St.Gallen das mittlerweile 6. Jazzin-Festival und wirkte dabei so beseelt wie ehedem. Bleibt die Frage nach dem ro­ ten Faden bei dieser Romanfigur? Wohl seine 1968 gegründete Urformation und Working­Band off&out. Noch immer ver­ gräbt er sich dort hinter seinen Key­ boards und versinkt hinter seinem ro­ ten Flügel. Nicht nur jener ist ein Feuerzeichen, auch Urs C. Eigenmann ist nichts weniger als ein Feuervogel der Leidenschaft. Den Ostschweizer Jazz hat er mitgeprägt wie kaum jemand sonst. Auf Gedeih und Verderb! (mh)

Schon als Kantischüler holte er seine Lieblingsmusiker in den Buchensaal im Speicher. Off & out und Soulset gehör­ ten zu den ersten, später unter anderen Jan Garbarek. Seine Motivation sei dabei ganz egoistisch gewesen: «Ich wollte diese Musik hören. Drum habe ich sie mir organisiert». Für Garbarek schwärmt And­ reas B. Müller bis heute. Und für vieles andere auch. Jazz, das ist für ihn die ganze Breite: Piano hart und verträumt, Ham­ mondorgel, Saxophonlastiges, Gitarren­ läufe und satte Bläsersätze, Rhythmus, Funk, Hardbop oder auch mal ein Weich­ spülpiano. «Gambrinus plus» sei daher für ihn die perfekte Formel, sagt der Prä­ sident des Vereins Gambrinus. Den Jazzvirus hätten ihm seine Eltern, namentlich die Mutter, einge­ pflanzt, die Ansteckung hält bis heute an. So traten auch beim St.Galler Openair, das Müller während zwei mal sieben Jah­ ren geleitet hat, jährlich wenigstens eine bis zwei Jazzformationen auf. Und ein St.Galler Jazzfestival? Geträumt habe er davon immer mal wieder, aber den Traum nie realisiert, aus Angst vor einem Fiasko, finanziell und publikumsmässig. Ob die Stadt St.Gallen genug Jazzpublikum da­ für hätte? «Man muss einfach dranblei­ ben»: Die Devise ist typisch für Müller. Aktuell gebe es eine Gruppe, die an einem neuen Jazzfestival im Würth­Haus in Ror­ schach herumdenkt. Openair St.Gallen, Expo 02, Gallus­Jubiläum oder Klangwelt Toggen­ burg waren seine Stationen, heute ist Coaching sein Standbein, das Spielbein zielt weiterhin auf Kultur. Und wenn seine Künstler Applaus einheimsen, schneidet er sich als Organisator heimlich eine Scheibe davon ab. «Ich verhelfe anderen gern auf die Bühne – was für eine Bühne auch immer es sei.» (Su.)

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DER STADTWEITE JAZZCLUB Am Anfang war eine Knelle. Zwei Jazz­Liebhaber machten daraus ein Jazzlokal. So beginnt vor 20 Jahren die Geschichte des «Gambrinus». Peter Hummel erzählt sie im Zeitraffer, in Text und Bildern. Gambrinus war zu Ende des Mittelalters ein germanischer König, dem die Erfindung des Bierbrauens zugeschrieben wird. Kunststück, gab es einst viele Wirtschaften, die diesen Namen trugen. Und gewiss war der Name passend für eine Jazzbeiz. Hier die Geschichte im Zeitraffer: Im September 1995 eröffnen die beiden Jazzmusiker Suzanne Bertényi und Hector «Gato» Zemma sel. das «Gambrinus» als Jazzlokal und geben dem Verein «Jazz neb de Landstross» eine neue Bleibe. Von Beginn an dominiert hier aber das Musikniveau, nicht die Bierseligkeit; legendär, wie Suzi unliebsamen Plauderern das Schildchen «Ruhe» vor die Nase hielt …

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Zick­Zack durch die Stadt

Weil die Liegenschaft dem Einstein­Kongresszentrum wei­ chen muss, ist eine neue Lokalität und eine finanziell breitere Trägerschaft gefragt. Im Frühjahr 2004 wird der Verein «gambrinus jazz plus» (gjp) gegründet und man wechselt von der Wassergasse in den «Kastanienhof» bei der Kreuzbleiche, wo gjp Gastrecht geniesst. Das Lokal erweist sich als sehr stim­ mungsvoll, nur die etwas periphere Lage lässt den Besucher­ aufmarsch zuweilen unter die Schmerzgrenze sinken, was auch den Wirt nicht sehr freut. Neue Ausstrahlung erhofft man sich durch den grosszügigen Umbau, der aber jahrelang hinaus geschoben wird. Da ist es ein Glücksfall, dass Jazzliebhaber Bert Haag die Möglichkeit bekommt, ein eigenes Lokal zu eröff­ nen und gjp als Musikpartner im Boot haben will. Gambrinus Jazz ist damit in doppeltem Sinne «back to the roots»: Die neue Lokalität in den Arkaden an der Gartenstrasse ist zum einen nur einen Steinwurf vom Ur­Gambrinus entfernt, und zum zweiten ist damit endlich wieder eine richtige Heimat gefunden, was schon im Namen zum Ausdruck kommen soll: Gambrinus Jazzclub. Mit der Eröffnung im November 2009 ist eine Programmausweitung möglich: Zu den ungefähr wö­ chentlichen «grossen» Konzerten gibts montags Auftritte der Hausband und jeden letzten Mittwoch Jamsessions. Doch di­ vergierende künstlerische und kommerzielle Erwartungen und Interessen zwischen dem Verein (der wiederum nur Gastrecht geniesst) und dem Wirt führen schon nach einem Jahr zum vorzeitigen Ende der Partnerschaft. Nach einem Jahr Pause entfaltet gjp seit Ende 2011 neue Aktivitäten in wechselnden Lokalitäten – gedacht als In­ terregnum, bis ein neuer Club gefunden ist. Mit dem Haupt­ post­Keller eröffnet sich auch eine vielversprechende Pers­ pektive; Pläne werden erstellt, die Finanzierung des Umbaus und der Einrichtung ist praktisch schon sichergestellt – doch die Aussicht auf untragbar hohe jährliche Betriebskosten

zwingt zum Übungsabbruch. Stattdessen werden die wech­ selnden Konzertorte zum Konzept erhoben: Gambrinus als «stadtweiter Jazzclub von St.Gallen». In den bisherigen dreieinhalb Jahren wurden über 20 Lokalitäten bespielt: Kugl, Lok, Tartar, Palace, Ortsbür­ gerkeller, Pfalzkeller, Tonhalle, Klubschule, Stickerei, Roter Platz, Katharinensaal, Einsteinsaal, Weinlokal 1733, Offene Kirche, St.Laurenzenkirche, Blumenmarkt, Kulturfestival, Grabenhalle, The Irish Pub, Kaffeehaus oder Klosterbistro. Auch wenn die logistische Herausforderung gross ist, glaubt gjp­Präsident Andreas B. Müller, dass sich der Mehraufwand lohnt: «Wir sind überzeugt, dass wir das Manko eines festen Clubs mit permanenter Ausstrahlung durch diese stadtweite Wahrnehmung mehr als wettmachen können.» Ist für Gam­ brinus ein fixes Lokal damit endgültig vom Tisch? «Wenn sich ein jazzaffiner Mäzen mit einem geeigneten Lokal meldet, sind wir sicherlich dabei», sagt Müller.

Stilvielfalt ist Programm

Der Verein gambrinus jazz plus (gjp) zählt gegenwärtig rund 200 Mitglieder. Ziel ist die «Pflege anspruchsvoller Musik aus verschiedenen Kulturen, insbesondere im Bereich des Jazz und artverwandter Musik». Für Stilvielfalt bürgt das Plus im Namen: Von Blues über Folk, Gipsy, World bis zu Poetry Slam hat unter diesem Label (fast) alles Platz. Für gewisse Genres wurden sogar eigene Serien initiiert, etwa Klassik Plus, Piano Nights oder neuerdings Voices. Weitere Zwecke sind die Förderung junger Musike­ rinnen und Musiker und der Kulturaustausch. Talentförderung hat gjp immer wieder mit speziellen Plattformen betrieben, etwa dem LabOhr im Kugl, den Jam­Sessions, der Mittwochs­ reihe in der Stickerei und nun «Live im 1733» an der Goliathgas­ se. Seine Vermittlerrolle kann gjp mit dem Newsletter wahrneh­ men, der zu einer überregionalen Jazzagenda avanciert ist. Dass «Gambrinus» zum Markenzeichen für exzellen­ te Jazzkonzerte geworden ist, beweist eine kleine Aufzählung arrivierter Namen, die hier in den zwei Jahrzehnten gastierten: Richie Beirach, Lee Konitz, Benny Bailey, Red Holloway, Franco Ambrosetti, Irène Schweizer, Ed Neumeister, Tony Lakatos, Supercharge, Barbara Dennerlein, Wolfgang Muthspiel, Marc Copland, John Abercrombie, Erika Stucky, Thierry Lang, Jacky Terrasson, Roman Schwaller, Philipp Fankhauser, Glenn Ferris, Frank Möbus, Jojo Meyer, Heiri Känzig, Marc Ribot, Oregon, Iiro Rantala, Raphael Wressnig, Nils Petter Molvaer, Paolo Fresu und viele mehr.

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Vom 2. bis 9. November 2015 feiert Gambrinus Jazz Plus mit einem stadtweiten Programm: 1733, Offene Kirche, Tonhalle, Palace, Kaffeehaus, Blumenmarkt und St.Laurenzen.

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1. Stilblüte aus dem Ur-Gambrinus an der Wassergasse: Harald Haerter in kurzen Hosen und Hawaii-Hemd, passend zum geblümten Vorhang und der Schalldämmschaumstoffdecke… 2. Zum 50er-Jahre Rock’n’Roll der Blue Flagships geht im Kastanienhof die Post ab… (Sept 2005) 3. Bassist Marc Jenny geniesst es, als «Aushilfe» (bei Raphael Wressnig) selbst in die Saiten zu greifen (Sept 2006) 4. Bluesprofessor Wale Liniger (Apr 2010) an der Gartenstrasse 5. Iiro Rantala in der Lok (Dez 2011) 6. Kyle Shepherd in der Klubschule / The Art of Piano II (Okt 2012) 7. A.Spell eröffnen die Reihe «Live im 1733» (Apr 2013) 8. Jazz in der Stickerei mit Vinylist Valentin Butz (Mai 2013) 9. Plattentaufe von Sika Lobi im Palace (Jan 2014) 10. Oscar Petersons EasterSuite mit dem Jazz-Trio Kordes-Tetzlaff-Godejohann in der St.Laurenzenkirche (Apr 2014) 11. Gregor Hübner Trio mit Startrompeter Paolo Fresu im Pfalzkeller (Sep 2014) 12. Clubambiance im Gambrinus JazzClub an der Gartenstrasse

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WER GIBT SCHON GERNE DIE BÜHNE FREI? Frauen im Jazz, Pop und Rock gehören einer Minderheit an. Helvetiarockt will dies ändern und arbeitet tatkräftig an einer Veränderung der Rollenbilder im Musikbusiness. von Regula Frei

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Was denken Sie, wenn Sie eine Frau am Schlagzeug sehen? (…) Welche drei Frauen im Schweizer Jazz, Pop und Rock kommen Ihnen spontan in den Sinn? (äh …) Welches Instrument spielen diese drei Musikerinnen? (… bö?) Es stimmt. Jazz, Pop und Rock sind zur Hauptsache männlich besetzt. Gisela Feuz («Der Bund», 15. Juni 2014) bringt es auf den Punkt: « … Der Akt des Musizierens ist stark mit gängigen Gender­Klischees verbandelt, die, überspitzt formuliert, in etwa so lauten: Männer fühlen sich blendend in der Öffent­ lichkeit, trommeln gerne auf Dingen herum, wahlweise auf der Brust oder auf dem Schlagzeug, gebrauchen ihre Gitarren als Penisverlängerungen und machen Musik, um möglichst viele Weiber ins Bett zu kriegen. Frauen haben das nicht nö­ tig, passen sowieso nicht ins Rampenlicht und sollen deswe­ gen besser zu Hause den Kindern Schlaflieder vorsingen … ».

Vier von 91

Aktuell sind im Jazz, Pop und Rock durchschnittlich fünf bis zehn Prozent Frauen auf den Schweizer Bühnen zu finden. An manchen Festivals fehlen sie fast ganz, so zum Beispiel auf der Waldbühne des diesjährigen Gurtenfestivals in Bern: Unter den 91 Personen während vier Tagen waren vier Frauen dabei – alle performten am Mikrofon: Stefanie Heinzmann als Frontfrau und die anderen drei als Backgroundsängerinnen. Dasselbe Bild bestätigt sich in den Jurys, den Vor­ ständen und dem Kader im Musikbusiness Schweiz. Ausnah­ men gibt es immer, zum Glück, tendenziell wird die Musik­ szene aber von Männern dirigiert. Wie in andern Männer­ domänen ist das auf unsere Sozialisierung, auf fehlende Vor­ bilder, auf (Berufs­)Bilder zurückzuführen. Schliesslich geht es um Macht – wer gibt denn schon gerne die Bühne frei? Frauen im Rampenlicht, insbesondere an einem Instrument, erhalten besondere Aufmerksamkeit. Da schaut man nun ganz genau hin, was sie denn tut, diese Frau, wie sie aussieht, sich kleidet, sich gibt. Spielt sie gut, nur mittelmäs­ sig oder sogar schwach? Aufzufallen kann natürlich angenehm sein. Aller­ dings wird man, wenn einer Minderheit angehörig, meist auf das «spezielle Merkmal» reduziert. In diesem Fall auf das «Frau sein».

Dies führt zu merkwürdigen Fragen von Medienschaffenden. Etwa in der Art: Wie ist es denn so, als Frau Schlagzeug zu spielen? Mit wem spielst Du Musik, mit Frauen oder Män­ nern? Habt Ihr oft Zickenkrieg in Eurer Frauenband? Vor dem Konzert, wenn sie am Veranstaltungsort eintreffen, werden gestandene Musikerinnen gefragt, ob sie die Freundin des Gitarristen seien oder ein Groupie oder ob sie die Sängerin seien. Sexistische Verhaltensweisen sind auch im Musikbusiness an der Tagesordnung. Manchmal subtil, manchmal direkt, aber in fast jedem Fall verletzend und in jedem Fall daneben.

Frauen im Bandcamp

Aus diesem Grund wurde Helvetiarockt 2009 gegründet. Der Verein sorgt für Aktion und schraubt auf spielerische und viel­ seitige Weise am System «Gender & Musik». Es wird national und in Kooperation mit diversen Playerinnen und Playern zu­ sammen gearbeitet. Helvetiarockt bietet Angebote für den Nachwuchs an, darunter das neunmonatige Programm «Fema­ le Bandworkshops» und den Folgekurs «Female Bandcamp». Um die Kompetenzen in der Aufnahme­ und Pro­ duktionstechnik zu stärken und Musikerinnen zu unterstüt­ zen, wird neu der Workshop «Female Homestudio» angeboten, Veranstalterinnen und Veranstalter werden durch die Bera­ tungsstelle «Helvetia on Stage» beraten, was sie für einen ange­ messeneren Frauenanteil auf ihren Bühnen und an Privatfes­ ten tun können. Mit dem Empowerment Day lanciert der Verein gemeinsam mit den Musikschaffenden und dem Schweizer Musiksyndikat den «Gleichstellungstag der Schwei­ zer Musikbranche» und mischt die Szene grossflächig auf. Die Plattform dient zum Austausch und zur Vernetzung. Wer eine Musikerin für ein Projekt sucht, findet sie hier. Ein niedriger Frauenanteil ist kein schwerwiegen­ des Problem, aber es ist ein Fehler. Genauso wie es ein nied­ riger Männeranteil auch wäre. Wie in anderen Disziplinen und Fachgebieten profitiert die Menschheit, die Kreativität, die Wirtschaft mehr von geschlechtergemischten Ensembles.

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Regula Frei ist Musikerin und Geschäftsführerin von Helvetiarockt in Bern. Start der «Female Bandworkshops» an zwölf Standorten in der Schweiz (darunter St.Gallen und Thurgau) ist im Oktober. Anmeldung: femalebandworkshops.ch, weitere Infos: helvetiarockt.ch, helvetiaonstage.ch.


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That Old Black Magic Spielte Glenn Miller in den 40ern ein Eine wundervolle Nummer Eine klare Entscheidung für die Nacht: And down and down I go Round and round I go Like a leaf that’s caught in the tide Weit über 200 Arbeiten von Schülerinnen & Schülern Stürzten in den letzten kurzen Wochen Durch mich hindurch, über 150 Zeugnisnoten Bin reif für That Old Black Magic: And down and down I go Round and round I go In a spin, loving the spin I’m in Soll mittwochs eine Maturarede halten, in Einer Kirche gleich um die Ecke – freue mich Vor allem auf die Rede von 2 Herangereiften, der Manga­Spezialistin & dem schrägen Slammer Ich stelle den Wecker auf 06:05 Uhr Lese die letzten News aus dem Iran, realisiere Nebenher: Neda Soltani ist nicht Michael Jackson Zappe dann noch etwas durch die Kanäle & lese anschliessend im Bett weiter in Ali & Nino Dem fast vergessenen Liebesroman von Essad Bey aka Kurban Said, Wien 1937.

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Eine wundervolle Entscheidung für die Nacht von Florian Vetsch


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Salvia divinorum Aztekensalbei Legt die Hexe aus dem Thurgau Die alemannische, ans Herz Flüstert, raunt, sagt wahr Singt im Mond wie jene Alte Die ich vor Jahren am Fenster Stehen sah Barbrüstig, mit offenem Haar Den Mond, den vollen, anbetend Putzt ohne Besen Schlägt den Gong Touchiert Schickt den Araber auf Reisen Gott spricht alle Sprachen & eine mehr Sorry John Sorry better Try it again – Gott ist der beste Gitarrist, spielt mit dem Plektron Auf den Strahlen der Sonne Trinkt Kaffee & raucht Zigaretten.

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erschienen in: Hadayatullah Hübsch & Florian Vetsch: Round & Round & Round/Ein Gedichtzyklus. Songdog Verlag. Wien 2011

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In Joe’s Garage von Florian Vetsch


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Die Synkopen der Stadt. von Christoph Keller I. I had to be where the music was, and at that time [New York]’s where the music was. Carla Bley, pianist, bandleader, composer Man hört die Leute von weitem lachen. Schreien, weinen, streiten, toben. Singen. Die markdurchdringenden Feuer­ wehrsirenen, der dauernde Baustellenlärm. Nie ist hier Ruhe. Diese Stadt ist nie fertig. Sie scheitert immer weiter, in immer neue Richtungen, die immer dieselbe ist: New York. Was ge­ nau das ist, weiss keiner. Deshalb kann die Suche stetig (und lärmig) weitergehen. New Yorks grösstes Verdienst ist, was Max Ernst, der eine Weile hier gewohnt hat, über sich gesagt hat: dass es sich nie gefunden hat. Die beste Ausdrucksform, die der Lärm (und das stete Suchen) in New York gefunden hat, ist der Jazz. Die beste Ausdrucksform, die das Sehen hier ge­ funden hat, ist die Collage und das drip painting (das übrigens der eben genannte Maler in seiner kurzen Zeit hier erfunden hat – ein Grossmeister der Collage war er ja schon; er hat sei­ ne Methode grosszügig einem jungen Maler namens Jackson Pollock überlassen, der wiederum manche der besten New York­Jazz­Bilder drip-malte. Natürlich immer Jazz­hörend, am liebsten Charlie Parkers Autumn in New York.) Mein erstes Jazzerlebnis in New York war das ex­ plosive Set des Bebop­Saxofonisten Charles McPherson, der u.a. mit Charles Mingus gespielt hat – für Mingus und viele andere (Monk! Miles! Evans! Ellington, nicht zu reden von Tatum oder Parker) kam ich viel zu spät. Es war im Village Vanguard, dem intimen und vielleicht besten Jazzclub der Welt, in den ich mich im Rollstuhl damals noch die mörde­ risch steile Treppe hinunter tragen liess, was ich mich heute nicht mehr trauen und auch niemandem mehr zumuten wür­ de. Doch New York hat auch für Menschen, denen physisch Grenzen gesetzt werden, genug zu bieten: kaum ein Musiker hier beschränkt sich auf nur einen Club, und viele sind recht gut zugänglich. So habe ich, der ich meine New York­cum­Jazzliebe schon früh in St.Gallen an Rhapsody in Blue und Manhattan – die Anfangssequenz von Woody Allens Film, Bilder von New York zu Gershwins Musik, ist eine der gelungensten City­ Sound­Collagen, die ich kenne – geschult habe, so viele Höhe­ punkte erlebt, dass sie mir ein Buch wert wären. Ich sass im legendären (mittlerweile jedoch recht vertouristeten) Blue Note, nahe genug, um Ahmad Jamal, dem Meister der synko­ pierten Pause, beim Klavierspielen auch zusehen zu können.

Ich befand mich sozusagen Schulter an Schulter mit Eric Harlands Drumset (er spielte in Dave Hollands Quintet im Birdland), sodass mir erst angst und bange wurde – ich bin ja eigentlich lärmempfindlich –, Harland mir aber eine einmali­ ge Lektion in Hören und Sehen erteilte: noch nie habe ich einen Drummer so schnell und präzis spielen sehen. Ich sah und hörte Anat Cohen, die im Washington Square Park mit ihrer Klarinette lyrischbluesig aus dem Min­ gus Orchestra ausbrach. Ich erlebte den Coltrane­geschulten Klaviergiganten McCoy Tyner, der mit der genreerweitern­ den Bassistin Esperanza Spalding und dem Post­Bop­Saxofo­ nisten Joe Lovano das Publikum mit einer Zwanzigminuten­ version von Walk Spirit, Talk Spirit zum Fliegen brachte – über New York, denn im Appel Room des Lincoln Jazz Centers sieht man jenseits der Bühne den Columbus Circle, 59th Street und einen Streifen Central Park. Ich bewunderte Charles Lloyd mit dem griechischen Lyra­Spieler Sokratis Sinopoulos und dem Pianisten Jason Moran im Metropolitan Museum, wo er vor einem ägyptischen Tempel seine neue rhythmisch­meditative Suite Wild Man Dance spielte. Ich er­ lebte – immer wieder – Maria Schneider und ihre Big Band, die mit ihrem neuestem Album The Thompson Fields ein ele­ gischverzauberndes Meisterwerk veröffentlicht hat. Ich sehe bei jeder Gelegenheit (zuletzt in den Schweizer Alpen, auf dem Crap Sogn Gion) den Saxofonisten, Komponisten und Arrangeur Daniel Schnyder, den zum Freund gewordenen

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Flaschenpost aus New York

Chambers & Broadway (Billy Strayhorn) BLOOD COUNT Horton, Shelby’s oldest friend and former lover, stood beside Shelby’s hospital bed, bent-over in despair. I can’t be you anymore. I hardly have the strength to be me, said Shelby. It was what Billy Strayhorn said (or wanted to say) to Ellington, when Strayhorn was dying of esophageal cancer. When Horton had left – he’d started going to church, just like Ellington had started writing sacred music at the end of Strayhorn’s life – Shelby played Blood Count on his tablet. It was Strayhorn’s final composition, written before he died in this ward at the Hospital for Joint Diseases in East Harlem. Pulling up his gown, popping open his abdominal tap and pouring Cognac into it, Shelby let the rhythmic moan of the music enter him. When Horton was at Grace Church, praying for the strength to be both of them, he’d hear the music too.

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39 «American composer (Swiss born)», mit seiner Charlie Par­ ker­Oper, die schon in Philadelphia gefeiert wurde, nächstes Jahr im Apollo­Theater: It doesn’t get any more New York than this!

Ah, New York, beste Stadt für Behinderte, nicht nur für Blin­ de, wie der Basler New­York­Fanatiker und Leichenhaus­ schaulustige Jürg Federspiel einst glaubte. Beste Stadt für Rollstühle ... New Yorks Strassen und Gehsteige, stets über­ fordert, stets bilden sich Löcher, die, sich mit Regenwasser anfüllend, Pfützen werden. Diese, wassergefüllt oder nicht, stören den Rhythmus des Verkehrs, ob im Auto, auf dem Fahrrad oder zu Fuss. Es sind die Synkopen der Stadt; sie, diese ungezählten kleinen Störungen, unterbrechen die logi­ sche Harmonie der Fortbewegung, schaffen auf diese Weise rhythmische Spannung. Sie sind es, die den Jazz zum Jazz und New York zu New York (und überhaupt ein Leben zu ei­ nem spannenden) machen. Jene kleine Störungen, die ich meine, haben, so viel mir ist, keinen speziellen Namen – die Ur­New­Yorkerin Gra­

ce Paley (deren Stories kürzlich bereits zum zweiten Mal ins Deutsche übersetzt worden sind) hätte sie vielleicht «little disturbances» genannt – es sind die Löcher, die sich dort bil­ den, wo die Gehsteigrampen in die Strassen münden. Diese sind, klar, entscheidend für das Weiterkommen der Men­ schen, die rollend unterwegs sind. Während sie den Schritt eines Gehenden ändern, stoppen sie mein Rollen: Wie tief ist das Loch? Komm ich da heil durch? Ist es besser, zur nächs­ ten intakte(re)n Randsteinsteinrampe zu rollen? Besser ist es, ich bleibe und schaue. Manche dieser «little disturbances», mit Wasser ge­ füllt und in Licht getaucht, fast alle in New York, werden zu magischen Momenten, nimmt man sich nur die Zeit zum Staunen. In den Wasserspiegelungen entsteht ein weiteres New York, eins, das man so anderswo nicht sehen kann. Jaz­ zige Stadtsynkopen. Kleine Störungen, die sich als das Ei­ gentliche entpuppen. Meisterwerke, die nicht im Modern Museum of Art hängen, sondern – buchstäblich – auf der Strasse liegen. Es sind drip-paintings, vom Regen hingespritzt, von der Sonne beschienen, von der Kamera eingefangen, New York improvisierend. Es sind Collagen: elektrisierend wie jene Romare Beardens, vielschichtig und ­stimmig wie die Theaterstücke August Wilsons, die Fugen sprengend wie die Gebäude Frank Gehrys. Es sind Jazzbilder. Meine benenne ich nach Jazzmusikern: Billy Strayhorn (1), Ahmad Jamal (2), Billy Higgins (3).

Lafayette between Jersey & Houston (Ahmad Jamal)

LaGuardia & West 3rd (Billy Higgins)

II.

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If you take care of your music, your music will take care of you. Melba Liston, trombonist, composer

NEW RUMBA She’d reserved this table at the Blue Note so she could see what Ahmad Jamal was doing with the keyboard. He was playing New Rumba, one of her favorites. He was spreading his fingers to let the universe through; he was creating spaces to leave the music behind. She’d booked this table for all ten sets but her heartbeat was already with the music. I’m leaving, she whispered to her friend, aware that her voice couldn’t reach Laura anymore.

SOUND SEEKERS I can’t do this from a physical level anymore, Master Higgins said, letting his gaze linger on the meadow of instruments in the living room. Acoustic guitar, Indian drums, African percussion, trap set; Akhi’s saxophones, piano, Tibetan oboe, tarogato, flutes, more clarinets. You couldn’t walk anymore. I won’t be there, Master Higgins said, but I will always be with you. He looked up. After a while, he smiled and played dut-dut-dut to Akhi’s Spanish tune, swinging, dancing, raising the music.

Christoph Keller wohnt in New York und St.Gallen. Eben erschienen: Alles Übrige ergibt sich von selbst, Maag&Minetti-Geschichten, Edition Literatur Ostschweiz (siehe auch Seite 54).

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DIE LITERARISCHE UND MUSIKALISCHE WELT DER KARIBIK UND AFRIKAS IN DER COMEDIA. WELTLITERATUR UND WELTMUSIK IN IHRER GANZEN VIELFALT.


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Appenzell Ausserrhoden Bellavista auf Vögelinsegg

Bild:pd

Wer die «Montagne de Vögelins­Egk» von St.Gallen her be­ steigt und es schliesslich geschafft hat, ganz oben zu stehen und zurückzuschauen, hinunter, Richtung Norden, sieht et­ was vom Schönsten, was es im Appenzellerland zu sehen gibt: Weite, soweit das Auge reicht; Öffnung, Befreiung und erst ganz weit hinten, bei schönem Wetter auf der Höhe des Ulmer Münsters, den Horizont. Und wie aus der Landkarte ausge­ schnitten, in seiner eigenwilligen Form altvertraut, silbern funkelnd oder blau in allen Nuancen der Bodensee. Johann Michael Afsprung, ein Professor von dort drüben knapp hinter dem Horizont, schreibt Anfang der 1780er­Jahre, bezugnehmend auf die Aussichtsorte, die er auf seiner Reise südwärts sammelt: «Doch sind alle diese und vie­ le eben so schöne nicht zu vergleichen mit der Aussicht, die das Auge auf Vögeli's Eck fesselt. Über diese Aussicht ist so viel nahmenloser Reitz ausgegossen, als man schwerlich noch in einem Gesichtskreise finden wird.» Ich habe die Vögelinsegg eigentlich erst über Af­ sprung und seine Zeitgenossen richtig kennengelernt. Er hat mir die Augen geöffnet für die einmalige Sicht nach aussen, aber auch nach innen, hinunter ins Goldachtal zur Linken und auf den Alpstein zur Rechten. Vorher war die Vögelinsegg für mich ein kleiner Passübergang zwischen Speicher und St.Gallen, eine von mehreren Kurven. Ihr Name war mir aus der Schule bekannt: «Schlacht bei Vögelinsegg». Und den Jüngling mit Hellebarde, der seit über 100 Jahren ganz oben

auf der Kuppe mit Blick Richtung St.Gallen an diese Schlacht erinnert, betrachte ich bis heute immer mal wieder, wenn ich an ihm vorbeifahre. Das Vorbeifahren in jüngster Zeit stimmt allerdings nachdenklich: «Hier entstehen vier Luxus­Penthouse­Woh­ nungen, die ihrer Bezeichnung gerecht werden», lese ich. 3,5 Zimmer die kleinste, 204 Quadratmeter für 1,84 Millionen Franken. Ein riesiges Loch klafft im Berg. Vor Jahresfrist schon war auf der Südseite der Montagne ein Loch gegraben worden, das heute gefüllt ist: mit viel Beton und mehreren Stockwerken – die Klinik Nummer eins. In Bälde wird auch im Norden viel Beton und Glas aus dem Berg wachsen: Klinik Nummer zwei, «Bellavista» – sinnigerweise. Und obendrauf gepflanzt die Exklusivität von vier Wohnungen. Glücklich, wer sich den Hügel, dessen Name im kollektiven Gedächtnis der Appenzellerinnen und Appenzeller an Freiheit erinnert, mit etwas Bargeld erwerben kann. Heidi Eisenhut, 1976, ist Historikerin und Leiterin der Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden.

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Vorarlberg Probieren kann man es immer

Als ich mein Fahrrad vor dem Supermarkteingang abstellte, kam ein älterer Mann auf mich zu, dessen Kleidung – brauner Anzug mit Weste – man mit der alten Formel «ärmlich, aber sauber» gut beschreiben könnte. Er sah ungefähr aus, wie ich mir einen slowakischen Bauern im Sonntagsstaat um 1920 vorstelle, war aber wohl ein rumänischer Rom. Ich erkannte ihn jedenfalls nicht auf Anhieb als Bettler, sondern erst, als er die Hand aufhielt und dazu etwas murmelte. Als ich nicht auf die Geste reagierte und weiter an meinem Radschloss herum­ machte, zog er sein Hosenbein hoch und zeigte mir seinen Unterschenkel. Der war vielleicht ein wenig angeschwollen und verfärbt, aber bei weitem nicht in jenem Grad deformiert, den andere Bettler vorzeigen können, und ich hatte in diesem Sommer der kurzen Hosen schon weitaus schlimmere Krampfadern etc. an einheimischen Pensionisten gesehen. Also zeigte ich jetzt doch eine Reaktion: Ich zog meinerseits ein Hosenbein hoch und demonstrierte dem Bettler, dass mein Unterschenkel auch nicht viel besser aussah als seiner. Wir mussten dann beide lachen, aber dass ich ihm zuletzt doch noch Geld gab, lag eher daran, dass er hinter meinem Rücken, den ich ihm beim endgültigen Einstellen des Rad­ schlosses zugedreht hatte, herunterzuzählen begann: «Zwei Euro? ... Ein Euro? ... Fünfzig Cent?» Ich gab ihm drei Euro, wofür er sich nicht bedankte, aber er hatte ja auch lange fech­ ten müssen. Falls sich jetzt jemand fragt, warum ich mich so kluppig gebe, dann lautet zumindest ein Teil der Antwort, dass ich einerseits nicht allen etwas geben kann und anderer­ seits keine Auswahl treffen will. In der Dornbirner Fussgän­ gerzone sitzen oder kauern täglich vier oder fünf bettelnde Personen, die nach einem undurchsichtigen Prinzip immer wieder ausgetauscht werden. Es sind alte Frauen, junge Frau­ en (gestern auch eine mit Säugling) und junge Männer. Alte Männer scheinen keine grosse Gebefreudigkeit erzielen zu können, wenn sie nicht Musik machen oder völlig verkrüp­ pelt sind wie jener Bettler, der mir in der Wiener Wollzeile am selben Vormittag mehrmals begegnete, wobei ich ihm beim ersten Mal etwas gab und er mich immer wieder von Neuem ansprach. Ich kann mir vorstellen, dass ein ambulanter Grossstadtbettler sich keine Gesichter merkt. Allerdings ist auf einer abgelegenen Mittelmeerinsel der Hafenbettler mei­ ne Frau und mich ein zweites Mal angegangen, obwohl wir die einzigen Touristen waren und er gewusst haben muss, dass ich ihm vor einer halben Stunde Geld gegeben hatte. Aber probieren kann man es ja immer. Was mich ein wenig wundert, ist, dass sich in Vor­ arlberg das Betteln lohnt. Es wundert mich vor allem, seit ich mitgekriegt habe, dass manche den hier neuerdings unterge­ brachten Syrien­ und Afghanistan­Flüchtlingen sogar die Fahrräder neidig sind, die man ihnen zur Verfügung gestellt hat, damit sie nicht den ganzen Tag in der Turnhalle herum­ sitzen müssen. Sie hätten auch nichts gekriegt, als sie damals hergekommen seien, sagen nicht nur manche Südtiroler. Kurt Bracharz, 1947, arbeitet als Schriftsteller, Kolumnist und Übersetzer in Bregenz.

Rapperswil-Jona Der Geschmack der Heimat Kürzlich stand ich am Bartresen eines Zürcher Clubs. Und vor der Frage Heineken, Ittinger oder Sol? Als Freund regio­ naler Angebote entschied ich mich für Ittinger (wobei man diskutieren kann, ob Bier aus dem Thurgau in Zürich das Konzept bereits etwas strapaziert). Beim Überfliegen des Eti­ ketts dann aber Ernüchterung: Heineken AG. Nun gut, ge­ schmacklich tat das dem aromatischen Amber Bier keinen Abbruch. Und wie eine kleine Recherche zeigte, stammt der Hopfen offenbar immer noch aus der Kartause Ittingen im Thurgau. Gebraut wird es indes in der Calanda­Brauerei in Chur. Dort wird auch das einstige Winterthurer Haldengut produziert. Beide gehören seit Anfang der 90er zum Heine­ ken­Konzern. Ebenso wie Eichhof aus Luzern. Und Ziegelhof aus Baselland. Und Erdinger aus Bayern. Und Gösser aus Ös­ terreich. Und Amstel aus Holland. Und Murphy’s aus Irland. Und diverse weitere Marken weltweit. Im Zürcher Club gab es keinen Weg am holländi­ schen Konzern vorbei. Denn er importiert auch das mexika­ nische Sol. Weltweit ist Heineken die Nummer drei. Vor den Dänen Carlsberg (u.a. Feldschlösschen, Cardinal, Gurten Bier und Hürlimann) und hinter SAB Miller, einem britischen Konzern, der aus einer südafrikanisch­amerikanischen Fusi­ on hervorging. Auf Platz eins steht derweil Anheuser­Busch InBev, ein brasilianisch­belgisch­amerikanischer Zusam­ menschluss. Dem Konzern gehören unter anderem Budwei­ ser, Corona, Stella Artois, Beck’s, Leffe und Hoegaarden. Eine der treibenden Kräfte hinter dem Biergiganten ist der brasili­ anisch­schweizerische Investor Jorge Paulo Lemann. Der 76­jährige «Bierbaron» wohnt seit 1999 im Ortsteil Kempra­ ten in Rapperswil­Jona. Die Beteiligung am Konzern brachte Lemann laut «Bilanz» allein 2014 fünf Milliarden Franken Vermögenszuwachs. Insgesamt besitzt der Brasilien­Schwei­ zer gemäss dem «Magazin» rund 25 Milliarden und ist damit der drittreichste Schweizer. Bier mag er laut Medienberich­ ten nicht. So weit, so unsympathisch. Rapperswil­Jona ist zu­ gleich aber einer der Schauplätze der Gegenbewegung zur internationalen Biermarktkonzentration. Denn seit dem Fall des Schweizer Bierkartells Anfang der 90er­Jahre schiessen Kleinbrauereien aus dem Boden. Ihre Zahl ist von gut 30 auf rund 500 förmlich explodiert – trotz stagnierendem Konsum. Eine davon ist die Bier Factory. Der gebürtige Neuseeländer Stephen Hart braut dort Rappigold und Spezialbiere. Eine kleine Erfolgsgeschichte. Privat und in einigen Lokalen kann man sich deshalb am Gold der Heimat laben. An den grossen Stadtfesten ist das schwieriger. Dort gibts, wie an vielen Fes­ tivals, (internationalen) Einheitsbrei. Beim Blues’n’Jazz setzt man auf den grünen Holländer. Beim Seenachtfest 2013 das­ selbe. In der Ausgabe 2015 kam nun aber das St.Galler Schüt­ zengarten zum Zug. Mittlerweile auch ein Grossbetrieb. Aber immerhin einer der letzten eigenständigen. Und so viel regi­ onale Flexibilität wollen wir im Sinne des kantonalen Zusam­ menhalts zugestehen. Pascal Büsser, 1984, ist Redaktor bei der «Südostschweiz».

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Thurgau Expo, fertig, los

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2027 werde ich mir zusammen mit zehn Millionen zweifellos begeisterten Besucherinnen und Besuchern die Landesaus­ stellung «Expedition 27» anschauen und stolz denken: Gopf, diese Ostschweiz – wie die das wieder gemacht hat! Eine tolle Vorstellung. Zwar wissen die Macher der Expo auch noch nicht genau, was die Inhalte sein werden. Aber immerhin sind Gebiete (St.Gallen kriegt mehr als der Thurgau, '¬telli!) und Themen – See, Stadt, Berge – nun skizziert. Für den Rest bleiben ja zwölf Jahre. Eins steht bereits fest, so gut wie si­ cher: Eröffnung ist am 6. Mai 2027. Punkt. Wer Kinder hat, weiss um die Relativität der Zeit. Pupste das Baby eben noch süss in die Windeln, zack, schon hockt es präpubertär in der sechsten Klasse. Insofern sind zwölf Jahre doch nur relativ lang. Es kann also nicht schaden, sich schon heute etwas mit der Mordskiste auseinanderzuset­ zen, gedanklich. Und vor allem sich zu verinnerlichen: Ach­ tung – frag nicht, was die Landesausstellung für Dich tun kann, sondern umgekehrt. Denn soll das Ding vom Konzept zum Projekt zum Erfolg werden, braucht es Engagement auf allen Ebenen. Für den Anfang wäre es nicht schlecht, zügig die Bevölkerung der Ostschweizer Trägerkantone als Botschaf­ ter zu gewinnen (in diesem Zusammenhang: Hallo Innerrho­ den und Schaffhausen, was glaubt Ihr eigentlich, wo Ihr auf der Landkarte liegt?!). Für die frühe Einbindung ist es absolut folgerichtig, dass im Thurgau wie (höchstwahrscheinlich) im Kanton St.Gallen dank rechtsbürgerlichem Druck das Volk über den nächsten Planungskredit bestimmen kann, auch wenn es das nicht zwingend dürfen müsste. Geld macht Leu­ te hellhörig. Sie gilt es zu überzeugen. Ein klares Plazet hiev­ te das Projekt schweizweit mehr ins Bewusstsein und verliehe Legitimität nach innen und aussen. Und wer wäre da im Lead, wer wird gewählt für weise Voraussicht und gescheites Handeln zum Wohl von Volk und Vaterland? Eben. Politikerinnen und Politiker. Kurz vor den Nationalrats­ und ein gutes halbes Jahr vor den Kantonsrats­ wahlen zeichnet sich in diesen Reihen allerdings noch keine überbordende Euphorie ab. Das ist schade. Und auch ein we­ nig verwunderlich: eignet sich ein Projekt, an das der Bund hälftig maximal eine Milliarde zahlen würde, doch hervorra­ gend für die eigene Profilierung. Die oder der Mrs. oder Mr. Expo könnte sich halb gratis für höhere Weihen empfehlen. Die Expo 27 schreibt sich unter anderem Nachhal­ tigkeit auf die Fahne. Natürlich sind bleibende Gebäude, Ste­ ge und Seilbahnen nett. Wünschenswerter wäre, dass sich «die» Ostschweiz am Riemen reisst, Ideen entwickelt, das Konzept mit Leben füllt, zusammenwächst, überzeugt. Dann muss man sich auch vor dem Volk nicht fürchten. Also los. Rolf Müller, 1967, macht Kommunikation im Thurgau. Mehr zur Expo: saiten.ch/expo2027-zu-akademisch/

Stimmrecht Ich sehe Menschen, aber keine Menschlichkeit

Wenn ich die Hasskommentare im Internet lese, frage ich mich, in was für einer fremdenfeindlichen Gesellschaft wir leben. «Wir trauern nicht, sondern wir feiern es.» Ein Flücht­ ling sei zu wenig. Das Meer habe schon mehr geschluckt, schrieb ein Deutscher auf Facebook zum Bild des dreijähri­ gen Aylan aus Syrien, der auf dem Weg nach Griechenland ertrunken ist. Kaum eine Woche war vergangen, da sah ich ein Vi­ deo, in dem eine ungarische Reporterin auf Flüchtlinge ein­ trat. Ihre Aktion liess die ganze Welt nach Ungarn schauen: Verzweifelte Menschen versuchen, sich mit Kind und Gepäck vom ungarischen Röszke nach Serbien zu retten, stürmen auf die Grenze zu und werden aufgehalten – nicht von Grenzpo­ lizisten, sondern von einer Kamerafrau. Zuerst tritt sie zwei Kinder, danach stellt sie einem Vater samt Sohn auf dem Arm ein Bein. Die Videoaufnahmen aus Ungarn sorgten überall für Empörung – fast. Denn bei gewissen Kreisen hat die Kamera­ frau auch Fans gefunden. Von Rechtspopulisten wird sie gefei­ ert: «Diese Frau hat mehr für ganz Europa getan als die EU», las ich auf einem einschlägigen Internetportal. Man müsse sie auszeichnen, kommentierten die User. Sie sei «eine Heldin». In Europa redet man von einer Flüchtlingsflut und fragt sich, warum alle hierher kommen. Hier die aktuellen Zahlen des UN­Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) aus Syrien: 4’015’070 Menschen sind seit Beginn des Konflikts von dort geflohen. Die allermeisten in Syriens Nachbarstaaten, also in den Libanon, nach Jordanien, in den Irak und die Türkei. Nur sechs Prozent kommen nach Europa – und weniger als zwei Prozent kommen schlussendlich nach Deutschland und in die Schweiz. Es ist krass, wenn ein Land wie zum Beispiel der Libanon mit einer Fläche von nur 10’500 Quadratkilometern – viermal kleiner als die Schweiz – über eine Million syrische Flüchtlinge aufnimmt. Das sind enorme Zahlen. Hier in der Schweiz regt man sich über ein paar Tausend auf. Man will nicht, dass sie ertrinken. Man will nicht, dass sie hierher kommen. Was will man dann? Yonas Gebrehiwet, 1996, ist vor vier Jahren aus Eritrea in die Schweiz gekommen. Er wohnt in Rheineck und macht derzeit eine Ausbildung zum Textiltechnologen.

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«Das wildelet ganz hyänenmässig»

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Der Jahrmarkt – ein unterschätzter Kulturort St.Gallens. von Peter Müller

Jahrmarkt auf dem Brühl, um 1900. Bild: Staatsarchiv

«Das Jahrmarktleben auf dem untern Brühl bot auch diesen Herbst viel Sehenswertes. Das Gewoge der Menschenmenge, das Schmettern der Trompeten, der Lärm der Geschäftsan­ preiser, das Knattern der Gewehre etc. erfreute wieder beson­ ders die junge Welt. Der grössten Anziehungskraft erfreute sich das Theater Variété. Wer hätte den behelmten und behar­ nischten, vor Frost zähneklappernden Damen widerstehen können, sie mit ihrem Besuche zu beehren.» So stand es am 23. Oktober 1889 im «St.Galler Stadtanzeiger». Was für eine Welt ist da untergegangen, im Bereich von Tonhalle und Spelterini­Platz, lärmig und bunt, vielfältig und abenteuerlich! Sie hat wenig Spuren hinterlassen, gerade für die Zeit der Stickereiblüte 1865­1914, eine der Glanzzeiten des St.Galler Jahrmarktes. Die wichtigste Quelle sind die da­ maligen Lokalzeitungen, Inserate, Tipps und Berichte. Bild­ material liegt aber nur wenig vor. Die St.Galler Zeitungen kannten noch keine Fotos. Viele Jahrmarkt­Unternehmen, die in St.Gallen gastierten, waren jedoch international tätig. Damit sind sie in Bibliotheken und Archiven dokumentiert – und im Internet.

Weltreisen für die kleinen Leute

Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein waren der St.Galler Früh­ lings­ und Herbstjahrmarkt Einkaufsorte mit überregionaler

Ausstrahlung. An den zahlreichen Marktständen konnte man sich mit allem Möglichen und Unmöglichen eindecken. Bei den Publikumsattraktionen dominierten bis in die 1880er­ Jahre die Schaustellungen. Die Fahr­, Geschicklichkeits­ und Belustigungsgeschäfte gewannen erst nach und nach an Bo­ den. Um 1900 war das Verhältnis einigermassen ausgegli­ chen. Danach verloren die Schaugeschäfte weiter an Bedeu­ tung. Die Schaubuden präsentierten eine abenteuerliche Fülle von Themen – von biblischen bis patriotischen. Beson­ ders populär waren das Unbekannte und Exotische, das Neue und Aktuelle: ferne Länder und weltpolitische Ereignisse, technische Erfindungen und wissenschaftliche Erkenntnis­ se. Das Wissen über die Welt nahm im 19. Jahrhundert stark zu. Der Jahrmarkt vermittelte es auf populäre Weise, machte es erlebbar, ordnete es ein. Eine wichtige Rolle spielten dabei Bild­Medien, die heute weitgehend vergessen sind. Das Panorama zeigte gross­ formatige Bilder und simulierte dabei den Blickhorizont des menschlichen Auges. Das Welttheater kombinierte mechani­ sche, bewegliche Figürchen mit gemalten Hintergründen so­ wie Licht­ und Geräusch­Effekten. Sie luden zu imaginären Reisen, die einen Eindruck von der ungeheuren Weite und Buntheit der Welt vermittelten. Über das Theater Morieux, ein Welttheater, schreibt der «St.Galler Stadtzeiger» am 14. Mai 1887:

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45 «Bei den Klängen einer vorzüglichen Musik machen wir eine malerische Reise von Melbourne, Südaustralien, über Kali­ fornien, Indien bis zu Eisregionen des Nordpolarmeeres.» Eindrücklich ist bei diesen Welt­Reisen das sozial­ geschichtliche Moment. Fernreisen waren damals das Privileg einiger weniger; die breiten Massen konnten sich nur symbo­ lische Fenster in die weite Welt öffnen lassen. Der «Stadtan­ zeiger» vom 10. Mai 1885 formuliert es pointiert: «Das muss man den Jahrmarktleuten lassen: sie sind höfliche Leute. Es wirkt auf Knechte und Mägde, Sticker und Fädlerinnen im­ mer sehr angenehm, als ‹meine Herrschaften› angeredet und für 20 Rappen zur Besichtigung der sieben Weltwunder zuge­ lassen zu werden.» Diese Bild­Medien waren zum Teil sehr raffiniert. Ende des 19. Jahrhunderts erwuchs ihnen allerdings eine Konkurrenz, der sie nicht mehr gewachsen waren: der Film. Auch er fasste zunächst auf dem Jahrmarkt Fuss, als «lebende Photographien». Anfang des 20. Jahrhunderts kamen die fes­ ten Kinosäle auf. Zu den Highlights dieser frühen Kinos ge­ hörten Originalaufnahmen von bedeutenden Weltereignis­ sen, die nur einige Wochen oder Monate zurücklagen – oder gar tagesaktuell waren. Besonders beliebt waren Kriege und Beisetzungen von Monarchen und Politikern.

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Museen, Tiere und Freaks

Erstaunlich ist die Vielfalt von mobilen «Museen» auf dem St.Galler Jahrmarkt. Thematisch bewegen sie sich im Bereich Naturkunde­Anatomie­Ethnologie­Geschichte. In der Regel boten sie eine merkwürdige Kombination von Belehrung und Unterhaltung, Seriösem und Boulevard. Das Gruselige und Abstossende war fester Bestandteil. So zeigte Leilichs «Ana­ tomisches Museum» 1872 eine makabre Wachsfigur: einen verstümmelten Soldaten aus dem Deutsch­Französischen Krieg von 1870/71. Otto Thiele präsentierte 1898 in seinem «anatomisch­wissenschaftlichen» Museum zwei echte ägyp­ tische Mumien. In denselben Horizont gehören die Freaks – Men­ schen mit einer markanten körperlichen Fehlbildung. Auch sie waren auf dem St.Galler Jahrmarkt öfters anzutreffen – von siamesischen Zwillingen bis zu «Albino­Negern». Noch häufiger traten sie allerdings in St.Galler Beizen auf. Ver­ schiedene Wirte betätigten sich damals als kleine Showunter­ nehmer, um den Umsatz zu steigern. Eine «Bart­Dame» oder ein «Mumien­Mensch» konnte hier durchaus hilfreich sein. Ihre Biografie war vielfach tragisch. Der «Mumien­Mensch» Dominique Castagna zum Beispiel erschoss sich 1905 in ei­ nem Hotel in Lüttich, erst zwei Jahre vorher war er in St.Gal­ len aufgetreten. Völkerschauen fehlten auf dem St.Galler Jahrmarkt ebenfalls nicht. Die Shows mit Menschen aussereuropäischer Herkunft boten eine Mischung aus realem Alltag, Klischees und Folklore, hatten Elemente von Zirkus und Zoo. Heute werden sie kontrovers beurteilt. Vor allem Voyeurismus, Ras­ sismus und Eurozentrismus werden ihnen vorgeworfen. Über ihr zoologisches Gegenstück – die Menagerien – wird hinge­ gen kaum geredet. Dabei werfen auch diese fahrbaren Klein­ zoos Fragen auf. Sie waren im 19. Jahrhundert sehr populär und Vorläufer der heutigen Zoos und Zirkusse. Die Berichte in den St.Galler Lokalzeitungen zeigen klar: Die Menagerien gingen mit ihren Tieren unterschiedlich um. Ein idealer Le­ bensort waren die Kleinzoos wohl nur für die wenigsten Tiere.

Die Fülle der gezeigten Tierarten ist allerdings eindrücklich: Da gab es russische Wölfe zu besichtigen, indische Elefanten, Affen und Bären aus aller Welt, Schlangen und Krokodile, Strausse und Papageien… Der Lärm, den diese Tiere produ­ zierten, war offenbar beträchtlich. Dazu kam ein abenteuerli­ cher Duft. Das «wildelet ganz hyänenmässig», schreibt der «St.Galler Stadtanzeiger» am 20. Oktober 1883 über eine Me­ nagerie.

«Säubert den Brühl!»

Auch grundsätzliche Kritik am Jahrmarkt fehlte nicht – vor allem von Seiten des Bürgertums. Der Jahrmarkt sei zu ordi­ när und naiv, erfülle seinen Bildungsauftrag schlecht. Die Qualität der Schaustellungen lasse zu wünschen übrig, es gebe zu viel Scharlatanerie und Humbug. «Mit steigendem Widerwillen haben wir in den letzten Jahren gesehen, wel­ chen Charakter unser Jahrmarkt auf dem Brühl nach und nach annimmt. Der gegenwärtige Markt hat dem Fasse unse­ rer Geduld den Boden gründlich ausgeschlagen, und wir füh­ len uns geradezu verpflichtet, so laut und nachdrücklich wie wir es vermögen, öffentlich zu protestieren gegen diese An­ sammlung von Gemeinheit und Hässlichkeit, die sich mit al­ lerhöchst ‹obrigkeitlicher Bewilligung› vor Jung und Alt auf dem Brühl breit macht», wetterte am 1. Mai 1875 das «St.Gal­ ler Tagblatt» und schloss seine Tirade mit der Aufforderung: «Säubert den Brühl!» Ähnlich gedacht haben wohl manche rührige Pädagogen und ängstliche Beamte. Die Berichterstattung in der damaligen Lokalpres­ se lässt vermuten, dass diese Vorwürfe nicht einfach aus der Luft gegriffen waren. Andererseits war die Kritik ein klares Plädoyer für das bürgerlich­anständige, volkspädagogisch orientierte Weltbild, das auf «Versittlichung» zielte und auf das Vermitteln von «höheren Werten». Sie verkannte, dass sich hinter dem Volkstümlichen und Skurrilen, Abseitigen und Morbiden auch Wahrheit verbergen kann. Die Welt geht in diesem Weltbild nicht auf – sie ist grösser und tiefer, viel­ schichtiger und spannender. In den damaligen Lokalzeitun­ gen blitzt gelegentlich etwas davon auf. Die «Ostschweiz» berichtet am 2. Mai 1875 von einem Kasperli­Theater auf dem Frühlingsjahrmarkt. Im Stück triff der Kasperli auf den Tod: «Er wundert sich, wer der gute Freund eigentlich denn sei. Der sagt ihm: ‹Ich bin der Tod, der Menschenfresser› – aber der Kasperli gibt ihm sofort ‹nach den Denkgesetzen der Konsequenz› die Antwort: ‹Friss du Bratwürst, die schme­ cken viel besser.›»

Und die Jahrmarktbesucher?

Schwierig zu beantworten ist die Frage, wie das Publikum mit alldem umgegangen ist. Was der Jahrmarkt mit den Leuten und was sie mit dem Jahrmarkt gemacht haben. Dazu gibt es prak­ tisch keine Quellen. Zweifellos diente der Jahrmarkt der Ho­ rizont­Erweiterung wie der Festigung von Klischees, der Un­ terhaltung und der Belehrung, der Bestätigung von Normen und ihrer Infrage­Stellung. Für viele war er ein wichtiger Kul­ turort, wichtiger als das ganze (bildungs­)bürgerliche Ange­ bot von Bibliotheken, Museen, Theater und Konzertsälen.

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St.Galler Herbstjahrmarkt: 8. bis 18. Oktober


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«Für mich war klar, dass in der aktuellen politischen Konstellation keine Stimme verloren gehen darf» Giovanni Carmine, Direktor der Kunsthalle St.Gallen, will in den Nationalrat. Etrit Hasler, selber Nationalratskandidat und Kulturpolitiker aus St.Gallen, hat ihn befragt.

Etrit Hasler: Du kandidierst auf der Liste «Kunst + Politik» … Giovanni Carmine: Ich staune, dass das für St.Gallen relevant ist. Die Liste besteht ja im Kanton Zürich, hier kann man mich nicht wählen. Dafür kennt man Dich hier eher als in Zürich. Das mag sein. Wobei, ich lebe ja in Zürich. Natürlich habe ich auch in St.Gallen ein grosses Netzwerk, nur kann ich hier keinen klassischen Wahlkampf machen. Trotzdem ist es schön, dass meine Kandidatur hier wahrgenommen wird. Das war ja der Sinn der Sache.

Wieso muss man das über eine eigene Liste machen? Unser Kernanliegen ist, dass die Rolle der Kultur in der nati­ onalen Politik diskutiert wird. Was ist die Rolle der Kultur­ schaffenden? Was sind ihre Bedürfnisse? Was tut die Politik dafür oder dagegen? Das ist ein eigenständiges Anliegen, und es ist eines, das von keiner Partei konkret bewirtschaftet wird, weder im Wahlkampf noch später. Darum ist es nur konsequent, mit einer eigenen Liste anzutreten. Schwächt Ihr damit nicht jene Parteien, die tendenziell auf der Seite der Kulturschaffenden stehen? Es gab lange Diskussionen innerhalb der Gruppe. Da waren durchaus Stimmen, die für eine Art dadaistische Inter­ vention plädierten. Daneben gab es die Realpolitiker, die klar machten, dass so eine Liste auch Schaden anrichten kann, wenn man nicht eine Verbindung mit den linken Parteien eingeht. Also mit der AL, der SP und den Grünen. Wie standest Du dazu? Für mich war klar, dass in der aktuellen politischen Konstel­ lation keine Stimme verloren gehen darf. Wäre die Listen­ verbindung nicht schon mehr oder weniger gestanden, als

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Eine Aufmerksamkeitskandidatur? Wenn Du damit meinst, dass ich das nicht ernst nehme, muss ich widersprechen. Es ist Teil meines zivilgesellschaft­ lichen Engagements, was mir sehr am Herzen liegt. Aber wir machen uns wenig Illusionen über unsere Wahl­ chancen. Vielmehr geht es uns darum, die Anliegen der Kultur in der Politik zu platzieren.

Giovanni Carmine. Bild: Gunnar Meier

ich angefragt wurde, hätte ich mich nicht aufstellen lassen. Umgekehrt hoffe ich natürlich, dass die Liste den linken Parteien zusätzliche Stimmen beschert. Hast Du Dir die Kandidatur lange überlegt? Überhaupt nicht. Ich hatte kurz vorher die Nachricht gele­ sen, dass der Kanton Zürich künftig die Kulturförderung nicht mehr aus seinem Budget, sondern nur noch aus dem Lotteriefonds bezahlen will, und das erst noch auf vier Jahre befristet – eine kurzsichtige Massnahme sonderglei­ chen. Und eine, die zeigt, wie klein das Verständnis in der Politik für die Kultur ist. Als ich kurz darauf die Anfrage von Kunst + Politik erhielt, habe ich sofort zugesagt. Noch einmal zur Listenverbindung: Wie bringt Ihr die etablierten Parteien dazu, Eure Themen zu vertreten, oder anders gefragt: Wie verhindert Ihr, dass Ihr als reine Stimmenlieferanten betrachtet werdet? Uns ist durchaus bewusst, dass einzelne Parteien grösseres Interesse an der Listenverbindung hatten als andere.

GIOVANNI


47 Ich gehe davon aus, dass es dabei weniger um inhaltliche, sondern um rechnerische Fragen ging. Es ist ja nicht so, dass sich die Vertreter der Parteien überhaupt nicht für Kul­ tur interessieren, nur muss man sie manchmal wieder daran erinnern. Wenn wir ihnen bei den Wahlen zusätzliche Stimmen gebracht haben, gibt uns das zumindest einen ge­ wissen Hebel – damit können wir sie an ihre Verantwortung erinnern, wenn es um konkrete Kulturgeschäfte geht.

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Was hat Euch daran gehindert, das in einer bestehenden Partei zu tun? Es ging um Sichtbarkeit. Wir sind uns zwar alle bewusst, dass es im Moment dringlichere Themen gibt, doch die poli­ tische Debatte um Kultur beschränkt sich derzeit zu sehr auf Budgetdiskussionen. Oder man profiliert sich, indem man einzelne Kulturschaffende anprangert, wie das Beispiel von Thomas Hirschhorn zeigt. Oder umgekehrt, indem man sich für Leuchttürme, «Best Offs» und «Prix Lalala»­Anlässe einsetzt, wo man sich medienwirksam inszenieren kann. Dieser Kulturbegriff ist mir zu einfach. Ist das auf nationaler Ebene nicht automatisch so? Die spannenden Dinge, jene, die man am ehesten fördern kann und muss, passieren doch in den Städten und Regionen. Warum kandidierst Du nicht für den Kantonsrat oder das Stadtparlament? Das Selbstverständnis von Kunst + Politik ist nicht das einer regional geprägten Aktion. Es ist eine nationale Bewe­ gung. Dort ist es am nötigsten, dass gezielt politische Arbeit betrieben wird. In den Kantonen und Gemeinden sind die Kontakte zwischen den Parlamentariern und den Kultur­ institutionen besser. Im Vorstand der Kunsthalle haben wir ja auch einen Nationalratskandidaten, Markus Bänziger von der Ausserrhoder FDP. Wie stellt Ihr Euch die politische Arbeit vor? Ich denke, dass Kunst und Kultur sehr viele Werkzeuge bieten können für das politische Denken. Wer kulturell aktiv ist, betreibt Innovation auf täglicher Basis. Nicht im Sinn einer technischen Innovation, die sofort wieder monetarisiert werden kann, es ist eher eine Vorwärtsbewegung im Ästheti­ schen, im Philosophischen, im Denken. Über längere Sicht bringt uns das als Gesellschaft weiter. Das ist jetzt etwas weit gefasst. Wie erklärst Du einem Politiker, welche Bedeutung eine bestimmte Ausstellung oder Institution hat? Da beginnt man in der Regel ja immer wieder bei Null … Es braucht Vermittlungsarbeit. Das ist kompliziert und mühsam, ich weiss, umso mehr muss man wissen, weshalb man selber kulturschaffend ist. Wieso bist Du Kulturschaffender? Die Frage habe ich mir wohl selber eingebrockt... Eine ge­ sunde Portion Egoismus ist sicher auch mit dabei, denn Kultur und der Umgang damit bringen mich weiter. Es stimu­ liert mich und hält wach. Kultur ist eines der wesentli­ chen Elemente der Zivilisation und ich will Teil davon sein. Natürlich bin ich auch glücklich, damit meinen Lebens­ unterhalt bestreiten zu können.

Das darf man in der Politik so kaum zugeben. Schliesslich ist man ja aktiv für das Gemeinwohl. Das kann aber durchaus auch eine kleine Gruppe betreffen. Schliesslich gibt es viele Parlamentarier, die sich nur für ihr eigenes Klientel einsetzen. Denken wir etwa an das aktu­ elle SRF­Bashing. Stellst Du damit die Kunsthalle in eine politische Ecke? Ich versuche, das möglichst zu trennen. Natürlich stehe ich als Person zu meinem politischen Engagement und muss mich dafür nicht schämen. Umgekehrt ist es aber nicht so, dass wir jetzt Wahlplakate in der Kunsthalle aufhängen. Das will ich nicht. Reden wir über Geld, ein Hauptbestandteil in der politischen Auseinandersetzung um Kunst und Kultur. Werden die Subventionen in der Schweiz richtig verteilt? Das kann ich pauschal nicht beantworten. Die Schweiz ist ein kompliziertes Land mit vielen «Kulturen». Ich schwanke zwischen dem famosen «Prinzip Giesskanne» und einer Konzentration auf wenige «Leuchttürme». Interessanter­ weise stelle ich fest, dass Kulturschaffende für dieses Spannungsfeld wesentlich mehr Verständnis aufbringen als die breite Öffentlichkeit. Grundsätzlich finde ich aber, dass mehr Geld ausgeschüttet werden müsste. Wie soll das finanziert werden? Unser Steuersystem ist sehr ungerecht. Der Wettbewerb zwischen Kantonen und Gemeinden hat nichts verbessert, aber das scheint noch nicht angekommen zu sein im öffentlichen Bewusstsein. Trotzdem gibt es auch durchaus kreative Ansätze, etwa das Erbprozent, mit dem man frei­ willig ein Prozent seines Erbes zweckgebunden für die Kul­ tur stiften könnte. Diese Idee, aus der Ausserrhoder Kulturlandsgemeinde hervorgegangen, hat auch promi­ nente Unterstützer, beispielsweise Pierin Vincenz. Freiwillige Steuern – kommt man damit weit genug? Natürlich gibt es noch andere Bereiche, aus denen das Geld stammen könnte. Bei der Armee zum Beispiel ist noch viel Luft. Müsste man nicht auch Prioritäten setzen bei gewissen Ausdrucksformen? Gerade in der bilden­ den Kunst fliessen private Gelder viel eher. Könnte man da nicht auf Subventionen verzichten? Du hast schon Recht, dass die bildende Kunst tendenziell eine «Luxusindustrie» ist. Aber öffentliche Gelder erlauben eine Freiheit, die bei ausschliesslicher Finanzierung durch Private oft verloren geht. Einzig der Staat garantiert uns in der Verfassung Kunst­ und Meinungsfreiheit. So will er gewähr­ leisten, dass die Kultur ihren Beitrag zum aktuellen Diskurs leisten kann.

CARMINE

kunst-und-politik.ch


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Nach dem grossen Beben

Im Kult­Bau St.Gallen liest die haitianische Autorin Kettly Mars aus ihrem brandneuen Roman Ich bin am Leben und wirft einen Fokus auf ihr Land – nach dem Erdbeben von 2010. von Daniel Fuchs

Wenn die Hölle unter den Füssen tanzt

Kettly Mars. Bild: Stéphan Haskell/ Mercure de France

Haiti ist das ärmste Land der nördlichen Hemisphäre. Das Bruttosozialeinkommen liegt bei 630 US­Dollar. Geschätzte 10,6 Millionen Menschen bevölkern den Karibikstaat, 3 Mil­ lionen Haitianer und Haitianerinnen sind migriert. Haiti ist ein heimgesuchtes Land: 200 Jahre wechselnde Diktaturen, Kriege, 200 Jahre wiederkehrende Naturkatastrophen. Ein gescheiterter Staat. Haiti hat in der Karibik den grössten Anteil an afri­ kanischem Erbe (1804 deklarierte sich Haiti zur ersten freien schwarzen Republik). Haiti ist auch ein Voodoo­Land mit rei­ cher Kultur. Im 20. Jahrhundert haben der Anthropologe und Schriftsteller Jacques Roumain und der Arzt und Dichter Jac­ ques Stéphen Alexis mit ihren Werken die haitianische Lite­ ratur zur Weltliteratur erhoben. Bemerkenswerterweise ist in der Gegenwartsliteratur der Anteil schreibender Frauen, wie in allen Ländern der Karibik, hoch. Yanick Lahens, die aus der Diaspora schreibende Edwidge Danticat und Kettly Mars zählen zu den bedeutendsten literarischen Stimmen.

Tränen des Eros

Kettly Mars, 1958 in Port­au­Prince geboren, machte in den 1990er­Jahren als Lyrikerin auf sich aufmerksam. Ihr Werk ist seit 2003 auf gegenwärtig sechs Romane angewachsen. Dank Verleger und Übersetzer Peter Trier und seinem Litra­ dukt Verlag, der sich seit Jahren konsequent für die haitiani­ sche Literatur stark macht, sind bis jetzt vier Romane ins Deutsche übersetzt worden. In ihrem frühen Roman Fado erzählt Kettly Mars die Geschichte von Anaïse, einer bürgerlichen Frau aus der Oberschicht, die sich nach zehn Ehejahren von ihrem Mann

Am 12. Januar 2010 bebt in Haiti die Erde. Das Hypozentrum des Bebens liegt 17 Kilometer unter der Hauptstadt Port­au­ Prince. Schätzungen belaufen sich auf 220’000 bis 500’000 Todesopfer. Obdachlos werden 1,3 Millionen Menschen. Kettly Mars überlebt und berichtet aus dem Epizentrum der Katastrophe in ihrem berühmt gewordenen Artikel in der «Zeit online», wie das ist, wenn die Hölle unter den Füssen tanzt. Hoffnung zieht Mars daraus, dass erstmals in Haiti die Spaltung der Gesellschaft keine Rolle spielt, dass Elends­ und Nobelviertel gleichermassen betroffen sind. Hoffnung also auf einen gemeinsamen Wiederaufbau. Im Roman Vor dem Verdursten sieht die Realität we­ niger erfreulich aus. In «Canaan», einem Lager für Erdbeben­ opfer, in dem Prostitution, Gewalt und Drogenhandel allge­ genwärtig sind, kämpft der Autor und Architekt Fito, der für den Wiederaufbau arbeitet, gegen seine pädophilen Neigun­ gen zu jungen Mädchen und findet am Ende Erlösung im Schreiben. Die durch das Beben erlebte Traumatisierung, Kettly Mars spricht vom «Erdstosssyndrom», vom «Syndrom der offenen Tür», erschüttert auch die Familie Bernier in ih­ rem neuen Roman Ich bin am Leben. Hier zeichnet Mars ein scharfes Bild der Verwerfungen in der haitianischen Gesell­ schaft von heute – nach dem grossen Beben. Kettly Mars: Ich bin am Leben. Litradukt Verlag, Trier, erscheint im Oktober. litradukt.de Lesung: Montag, 19. Oktober, 20 Uhr, Noisma im Kult-Bau St.Gallen. kultbau.org

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trennt und sich als Prostituierte Frida eine neue Identität schafft. In einem Prozess der Selbstsuche ergreift Frida wie­ der Besitz von ihrem Körper. Von farbigster Sinnlichkeit durchdrungen ist Fado ein Roman, der von einer weiblichen Sicht der Dinge bestimmt wird. Ein erotisches Buch. Anfangs der 60er­Jahre schickt sich Diktator Fran­ çois Duvalier, «Papa Doc», an, zum Präsidenten auf Lebens­ zeit zu werden. Der Staatsterror bestimmt den Alltag der Be­ völkerung. Die «Tontons macoutes», eine paramilitärische Organisation, verbreiten Angst, foltern und töten. In eben diese Zeit wird der Leser im Roman Wilde Zeiten versetzt. Nir­ vah, eine schöne Mulattin, lässt sich auf eine Affäre mit einem Staatssekretär ein, um ihren inhaftierten Mann zu retten. Der Staatssekretär, ein Emporkömmling, repräsentiert die Macht. Stück für Stück ergreift dieser Besitz von Nirvah und ihren Kindern. In einem grossartig angelegten Panorama themati­ siert Mars die Verflechtungen von politischer Gewalt und be­ zahlter Sexualität.


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Grüssaugust und Kritikaster

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Die Geschichten um Maag & Minetti von Keller + Kuhn erscheinen nun als Buch in der Edition LiO. von Andrea Gerster In der Zusammenarbeit der Schriftsteller Christoph Keller und Heinrich Kuhn entsteht entweder ein dritter Autor – oder die beiden werden eins. Das kann man sehen, wie man will. Das Autorenkollektiv, oder eben der dritte Autor, heisst Keller + Kuhn. In einem Selbstinterview, das vor einigen Jahren in der NZZ erschien, nennen sie ihr Tun «vierhändiges Schrei­ ben». Und sie erklären dem imaginären Gegenüber: «Es wird Ihnen Mühe machen, herauszufinden, was von wem inspi­ riert sein könnte. Am besten, Sie lassen es bleiben. Weil das Produkt von keinem von uns ist, sondern einzig und allein von Keller + Kuhn. Das ist das Ziel.» Ziel erreicht, lautet das Urteil nach der Lektüre der neusten (vierten) Publikation von Keller + Kuhn, die dieser Tage in der noch jungen Reihe Edition Literatur Ostschweiz unter dem Titel Alles Übrige ergibt sich von selbst erscheint. Den Saiten­Leserinnen und ­Lesern sind Maag & Minetti als lang­ jährige «Kolumnisten» ein Begriff; eine grössere Auswahl ist zudem im Vorjahr in der Vorarlberger Zeitschrift «Miromen­ te» erschienen. Die Geschichten um die Erlebnisse, Überle­ gungen und Erkenntnisse der beiden Flaneure, die sich zwi­ schen Stadtcafé, Zentralpark, Zentralbahnhof und verschie­ denen Gassen bewegen, kommen in kurzer oder kürzester Form daher und sind im wahrsten Sinne des Wortes geist­ reich, immer pointiert und witzig. Ausserdem sind da Wörter, denen man sonst kaum begegnet, genauso wie die Charakte­ re, die sich durch die Geschichten und Anekdoten ziehen und die man, Wörter wie Charaktere, grad sofort ins Herz schliesst: Vrille, Habitués, Baffo, Galgo, Grüssaugust oder Kritikaster.

Mit dickem Strich gezeichnet werden Figuren wie der Stadt­ gärtner Willi oder Ana Bela, die an der Kaufhaus­Kasse arbei­ tet, aber auch Rita vom Stadtcafé (übrigens eine ehemalige Freundin Minettis), Departementssekretär Grabovski oder Lelli, Selinda Kantor und Arnaud Darbellay. Dies nimmt Künstler Beni Bischof auf, der sich in seinen Illustrationen im Buch auf Gedankensplitter, witzige An­ oder Umdeutun­ gen und kleine mit Filzstift gemalte Einschübe beschränkt – was ganz wunderbar passt. Wer sind Maag und Minetti und wie stehen sie zu­ einander? Aufschlussreich ist der Text Bis auf Weiteres, wo Maag genau darüber nachdenkt. Wer ist dieser Minetti, von dem er nicht einmal den Vornamen weiss? Und dann: Je mehr er über ihn nachdenkt, umso weniger greifbar wird er für ihn. Und so ergeht es uns auch mit Maag. Wir erfahren nach und nach, dass Maag und Minetti Feldforschung betreiben, viel Zeit haben, täglich durch ihren Mikrokosmos schreiten, hier­ bei immer wieder denselben Menschen begegnen, aber prak­ tisch nie einander. Sie denken nach und ziehen zum Teil ab­ surd­witzige Schlüsse. Aber sie haben kaum eine Vergangenheit und versteigen sich bezüglich Zukunft auch mal in grössenwahnsinnige Vorstellungen, in der sie sogar zusammenarbeiten. Natürlich nicht auf hierarchisch gleicher Stufe, denn Regierungschef kann nur einer sein. Keller + Kuhn: Alles Übrige ergibt sich von selbst. Edition Literatur Ostschweiz, VGS St.Gallen 2015, Fr. 23.–

Ich bin ein Mädchen. Aber ich konnte Fussball spielen. «Eigentlich war ich damals nicht sicher, ob To mein Freund geworden wäre, wenn er unter den Jungs jemanden gefunden hätte. Ich bin ein Mädchen. Aber ich konnte Fussball spielen und andere in den Schwitzkasten nehmen wie die meisten Jungs in meiner Klasse. Und wenn unsere Lehrerin von «un­ serem Projekt zur Vorbeugung gegen Gewalt an den Schulen» sprach, blickte sie jedesmal kalt in meine Richtung...». Man merkt rasch: Es geht zeitgemäss zu und her in dieser Geschichte. Sie handelt von No, einem nicht ganz typi­ schen Mädchen, und von To, der neu zugezogen ist und den sie gerne als Freund hätte. Um ihn für sich zu gewinnen, heckt sie unter anderem den Plan aus, die Milch eines Bauern mit Lebensmittelfarbe einzufärben. Die grüne Milch gibt dem Roman für Kinder seinen Titel. Autorin ist Andrea Gers­ ter, Zeichnerin Lika Nüssli. (Su.) Andrea Gerster / Lika Nüssli: Grüne Milch und anderes. Ein Roman für Kinder, Verlag Vogelfrei, Fr. 18.–. Buchtaufe: Mittwoch, 28. Oktober, 17 Uhr, Stadtbibliothek Katharinen St.Gallen

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Rarer Vogel

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Das Jahrbuch Mauerläufer handelt von Ordnung und verspricht den Lesern einen Orden. Rainer Stöckli stellt diesen und andere Almanache vor. Und Jochen Kelters neuen Gedichtband.

Ein Jahrbuch auch für Kinder? Und für Spassvögel?

Die Anthologien sind hauptsächlich für uns ernste Leute rund um den Bodensee gemacht. Vorstellbar ist aber auch: Sie seien hergestellt für Kinder, die über Mauern oder Mäu­ erchen laufen wollen, geleitet und gesichert für den Fall, dass sie die Balance verlieren. Ein so beschaffenes Mauerläufer­Verständnis kann man noch steigern: Die Edition wäre redigiert von Waghalsi­ gen oder für Tollkühne, welche sich auf Mauern gehend zur Schau stellen beziehungsweise ihre mauerüberlaufende Ar­ beit präsentieren – plötzlich ist die Berliner Mauer, sind die Jahre 1961 und 1989 vor Augen, ihre Errichtung, ihre Über­ windung – oder eben die grösste, allerdings komfortabel zu begehende Laufmauer der Welt, die chinesische, mitsamt ih­ rem fast endlosen Auf und Ab über alle Berge. Das momentan jüngste Produkt der Gruppe, ei­ gentlich die dritte Edition, hat es mit der «Ordnung» als Ti­ telthema. Aber auch sonst mit ziemlich allem. Also auch mit jederart Störung (nicht nur der Ordnung) – und nicht zuletzt mit dem Nonsens. Katrin Seglitz im Editorial und Jochen Kel­ ter im Rechenschaftstext geben sich streng; eine auffällige Zahl Illustrationen jedoch siedelt im Dreieck von witzig­re­ bellisch­stupend, und manche Bemerkung mutet neckisch an, zum Beispiel diejenige von der nicht­beabsichtigten Ähn­ lichkeit allfälliger Fehler mit lebenden oder verstorbenen Fehlern… Dementsprechend kann, wer will, das Mauerläufer­ Motto «regional – radikal – randständig» (Kelter interpretiert es in seinem Nachwort) als Ouvertüre zu einem exorbitanten Text­Bouquet lesen, eher denn als richtungsweisendes Pro­ gramm. Gleich viel Feuerwerk wie Sternschnuppen! Oder was bedeutete, humorlos verstanden, die Feier des Konzepts «Randständigkeit» für ein Periodikum, welchem viel liegt an

unserer Identifizierung mit einem Lebensraum und welches gern den Bodensee als Zentrum bewusst machte, mitsamt dem Himmel darüber und dem Ufer rundum?

Bisher drei, bald vier Mauerläufer­Editionen

Die als zweite Ausgabe gezählte Textlese des Mauerläufers ist in Aulendorf gedruckt worden, das Heft davor (2014) in Bibe­ rach. Zur nächsten, dritten Ausgabe ist bereits eingeladen, die Energie dafür ist glaubhaft zugesichert und Ausdauer hiermit lebhaft gewünscht. Die beiden vorliegenden Almanache haben eine Vorläuferin mit Verlagsort Meersburg, nämlich die Antholo­ gie des Jahres 2011 jener Autorenrunde, welche mehrmals jährlich im Meersburger Alten Schloss tagte und noch tagt. Schon damals hat die Gestalterin des Mauerläufers, Eva Ho­ cke, und haben die Herausgeber Hippe Habasch und Hanspe­ ter Wieland verdienstvoll, wenngleich verdienstlos gearbei­ tet. Darin liessen sich zehn Autorinnen finden, Zsuzsanna Gahse, Christa Ludwig und Johanna Walser unter ihnen, auch Peter Blickle und Björn Kern, die alle in den Mauerläufer­Jah­ resheften wieder publiziert haben. Ausdauernde Mitarbeiter eben. Andere, Oswald Burger, Bruno Epple, Peter Renz, sind ersetzt durch andere Arrivierte, beispielsweise Monika Hel­ fer oder Hermann Kinder. Übrigens hielt es die erwähnte Vorläuferin mehr mit den Fischen als mit den Singvögeln, also mit dem Hecht und mit dem Karpfen (Umschlag­Illustra­ tion), mit dem Räuber und dem sogenannten Friedfisch. Wer die drei bisherigen Editionen überblickt, dem fällt die exklusive Gestaltung der Ausgaben 2014 und 2015 auf. Sie ragt übers Gros anderer Kompendien hinaus; allen­ falls das Jahrbuch des Literaturhauses Liechtenstein, mo­ mentan im neunten Jahrgang, reicht den Mauerläufern das Wasser. Die Rheinland-Pfälzischen Anthologien (1994–2011), das Wort im Gebirge aus Tirol (1949–1989), das Literarische Jahr­ buch der Stadt Linz, Facetten geheissen (seit 1970), das Ham­ burger Jahrbuch für Literatur, Ziegel genannt (bis heute 14 Ausgaben) – sie alle traten oder treten braver auf. Verglichen damit, wirken die Mauerläufer­Jahres­ hefte wie Weckamin. Und zwar aufgrund ihrer Durchmischung von frischfrech platziertem Text mit effekthascherisch ge­ streuten Bildseiten. Eigenwilligste Mauerläuferei! Mehr davon wär dann postdadaistisch! Verborgen jedenfalls bleibt das System der Reihung, rätselvoll der Weg oder die Bahn durch die Abteilungen. Möchte es sein, dass wir Assel­Gänge ver­ muten dürfen? Gänge von Gliederfüsslern, welche unbere­ chenbar kreuz und quer über feuchte Kellermauern laufen, wahrscheinlich achtbeinig, auf der Suche nach – ja, wonach?

«zerknülle das papier oder/ scheiss drauf»

Am muntersten wird der Leser möglicherweise angesichts neogardistischer Texte oder Bildsequenzen. In der Abteilung

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Mit dem «Almanach»­Begriff glaubt man sich um Jahrhun­ derte zurückversetzt. Man assoziiert: jährlich erscheinend, kunterbunt Kalendarisches, Astronomisches oder Astrologi­ sches, interessant bebilderte Textauswahl, beträchtlicher Un­ terhaltungswert. Solche Vorstellungen, die meisten davon, treffen auch auf heutige Jahrbücher zu. Ihre Herausgeber ver­ folgen ein Anliegen. Sie denken an eine – möglichst vielstim­ mige – Region oder an einen – möglichst aufschlussreichen – Querschnitt literarischen Schaffens. Derzeit gibt eine namhafte Redaktionsgruppe un­ ter dem Titel Mauerläufer ein «literarisches Jahresheft» her­ aus. Am raschesten werden die Vogelfreunde dafür Partei nehmen. Mauerläufer sind eher rare Vögelchen; wenn ein Jahrbuch Mauerläufer heisst, muss es mehr sein wollen und anderes zum Vorschein bringen als das Porträt eines seltenen Vogels aus der Familie der Kleiber, der in der Senkrechten (an Baumstämmen oder geschindelten Hauswänden) zu laufen vermag.


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IV mit der kecksten Satzspiegel­Kunst kommt Hanspeter Wie­ land zweimal zu Wort: zuerst mit seinem launigen Kurzessay übers Hassen, Gestraftsein, Busse tun, Friedensstreben; so­ dann mit seiner Version von Setzungen des Amerikaners Mi­ chael Ledeen. Im letzterwähnten Text lauter zornige Sätze gegen die Vernichter von Ordnung und regulärem Leben – in einer artistischen Sprachform, wie rund um den Bodensee wenige sie vermögen und nur einer sie riskiert. Erwiesen ist damit: Unser aller Alemannisch, weissgott geeignet sowohl zum Beten wie zum Rechtsprechen, gestattet auch, jeden Schimpf zu sagen. Hierin ist einer der herausgeberischen Programm­Begriffe «radikal» erfüllt. Dem Rebellischen gegenüber steht, nicht weniger aufrecht, das Klassische. Es darf nicht fehlen, wenn das Jah­ resheft eine Rundumschau des literarisch Bemerkenswerten leisten soll, am Bodensee, im Allgäu und Hegau, in Ober­ schwaben und im Vorarlberg. Lange hat sich die Allmende mit dieser Grossregion, die Ostschweiz inbegriffen, befasst; un­ terdessen jedoch weniger anthologistisch denn als Organ li­ terarischer Gesellschaften. Andererseits steht die Allmende – man verbeugt sich – derzeit im 35. Jahr. Das Klassische: Auf vier gediegen designten Seiten legt der jüngste Mauerläufer sieben Gedichte Jochen Kelters vor. Abschied und Nachruf sind in ihnen; die «In­memoriam»­ Geste fiel schon in Kelters letztjähriger Gedichtsammlung auf. Sie ist auch in Kelters neustem Buch gegenwärtig, im ge­ rade erschienenen Band Die Möwen von Sultanahmet.

«Was bleibt denn noch von all/der Zeit»

Die Frage ist uralt. Und eigentlich müsste Kelter nicht klagen – er war hundertmal in aller Welt. Lieber als von westlich, südlich, östlich gelegenen Fremdländern und Städten (Paris, Salerno, Belgrad, Istanbul) liest unsereiner, ein Sitzlederner, die hierzulande situierbaren Gedichte: Schauplätze Kons­ tanz, Salem, der Langen­ und der Silsersee, Ittingen, Fischin­ gen; lyrische Gegenstände Untersee im Winter, vögelbesetz­ ter Seerhein, Möwenland… Aber natürlich ist Jochen Kelter kein Heimatdichter, kein Sänger der Provinz. Sein poetisches Schaffen nahm seit je und nimmt uns jetzt wieder mit nach Dresden und Sarajewo, nach Köln und an die Elbe, nach Zag­ reb und Übersee. Ausserdem findet mancher Text bald Wort, bald Bild fürs «abnehmende Leben» – nichts anderes nämlich als Dichtung vermöge, so scheint es, «versäumtes Leben» zu bewahren, wie es in einem anderen Gedicht Kelters heisst. Kontrapunktisch solcher Altersklage gegenüber die Texte, welche die Kindheitsjahre rückerinnern, das Her­ kommen, die Lebensfrühzeit, wo man, junger Beau, noch nicht «aus dem Blick der Frauen gefallen» war; überhaupt die Adoleszenz mit ihrem dauerhaft geglaubten Guthaben an Kraft und Gegenwart. Mittlerweile – Kelter wird nächstes Jahr 70 – sieht es danach aus, das Leben nehme seinen Weg aus «der hellen Wirklichkeit», wie es eben könne. Mauerläufer. Literarisches Jahresheft, Fr.12.–

Einen Menschen langsam verlieren Es ist ein Buch, in dem es emotional ständig auf und ab geht, brutal ehrlich be­ und geschrieben und gerade darum berüh­ rend: In Demenz für Anfänger erzählt die Ostschweizer Autorin Zora Debrunner über die innige Beziehung zu ihrer Gross­ mutter Paula. Diese ist an Demenz erkrankt. Als die heute 87­jährige Paula gesundheitlich immer mehr abbaut, beginnt ihre Enkelin im Herbst 2012 darüber zu schreiben. «Das war und ist Verarbeitung und Medizin zugleich für mich», sagt Debrunner. Die Texte veröffentlichte sie im Blog Demenz für Anfänger – und dieser machte Furore: 2014 wurde er für den renommierten «Grimme Online Award» nominiert. Diesen gewann sie zwar nicht, dafür wurde Debrunner von einem deutschen Verlag für ein Buchprojekt zum Blog angefragt. Das im Juli erschienene Demenz für Anfänger bleibt in ausgewählten ein­ bis zweiseitigen Texten der Blogform treu. In schnörkellosen und kurzen Sätzen wird erzählt, wie es sich anfühlt, «den Menschen langsam zu verlieren, der ei­ nen ein Leben lang beschützt hat»: Mal hat Paula einen guten Tag und lässt ihren altbekannten Schalk aufblitzen, sie ist klar und freundlich. Dann wieder verwechselt sie Zora plötzlich mit deren Mutter, die bereits vor Jahren gestorben ist. Ein unberechenbares Auf und Ab eben. Als Leser kann man nur ahnen, wie anstrengend das sein muss. Obwohl sich Paulas Geschichte chronologisch durch das Buch zieht, kann man es auch an einem beliebigen Ort aufschlagen und lesen: Die schnipselartigen Einblicke in den Alltag von Grossmutter und Enkelin verfehlen ihre Wirkung nicht. Heute lebt «Omi Paula» in einem Heim im Toggenburg, wo sie von ihrer Enkelin regelmässig besucht wird. «Es geht ihr gut, sie ist zufrieden. Doch meinen Namen kennt sie nicht mehr», sagt Debrunner. Es ist die bittere Realität einer Krank­ heit, gegen die unsere Hightech­Medizin kaum etwas aus­ richten kann. Nebst der sehr persönlichen Geschichte ist das Buch darum auch eine Auseinandersetzung mit dem Tod. Mit der Zeit drängt sich beim Lesen die Frage auf: Was wird sein, wenn ich einmal auf diese Weise alt werde? Oder meine An­ gehörigen? Laut Debrunner ist das Thema Demenz zwar we­ gen der älterwerdenden Gesellschaft dringend, «nur interes­ siert es kaum jemanden». Wer seine demenzkranken Ange­ hörigen pflege, werde von Staat und Öffentlichkeit zu wenig unterstützt. Sicher ist: Wer dieses Buch gelesen hat (meist passiert das wohl schnell), wird die Geschichte so schnell nicht vergessen. (upz) Zora Debrunner, Demenz für Anfänger, Ullstein List Verlag 2015, Fr. 14.90 Der Blog: demenzfueranfaenger.wordpress.com

Jochen Kelter: Die Möwen von Sultanahmet. Gedichte, Weissbooks, Frankfurt 2015, Fr. 24.–

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Auftritt der Spatenbrigade

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Regionale Vertragslandwirtschaft versteht sich als Gegenbewegung zur Agrarindustrie. Das Handbuch Gemeinsam auf dem Acker von Bettina Dyttrich gibt eine Anleitung dazu und vergisst auch die Menschen dahinter nicht. von Wolfgang Steiger

Bild: Giorgio Hösli

Bienensterben, Wasserknappheit, Landgrabbing, Nahrungs­ mittelvergeudung im Tierfutter und Schädigung der Boden­ fruchtbarkeit sind in aller Munde. Um etwas gegen die schäd­ lichen Auswirkungen der industriellen Landwirtschaft zu tun, schliessen sich Bauern, Grüne, Vegane, Gourmets, Ge­ sundheitsbewusste und Solidaritätsbewegte zusammen. «Food Mouvement» nennt sich diese bunte, teils widersprüchliche Allianz. Mit einer Mischung aus Leidenschaft und politischer Überzeugung organisieren die Aktivistinnen und Aktivisten gemeinsam eine Alternative zur konventionellen Landwirt­ schaft. Die Idee, dass Gruppen von Konsumentinnen sich bei Bauernhöfen vertraglich zur Abnahme der Erzeugnisse verpflichten, findet in diesen Kreisen zunehmend Anklang. Noch ist die Community Supported Agriculture (CSA) ge­ nannte Bewegung keine ernsthafte Konkurrenz zur industri­ ellen Landwirtschaft. CSA umgeht die vorgelagerten Bereiche der industriellen Landwirtschaft (Saatgut, Dünger, Pestizide, Tiergenetik). Und die nachgelagerte Lebensmittelverarbei­ tung aus den «Rohstoffen» Kartoffeln, Getreide und Milch

überlassen die Produzenten nicht weiter der Lebensmittelin­ dustrie. Die Begriffe CSA, solidarische Landwirtschaft (in Deutschland Solawi) oder regionale Vertragslandwirtschaft stehen alle für dasselbe.

Vorausbezahlte Gemüsekörbe

In ihrem Handbuch beschreibt Bettina Dyttrich, «WoZ»­Redak­ torin und Saiten­Autorin, ausführlich den Hintergrund der solidarischen Landwirtschaft und erzählt die spannende Ge­ schichte der internationalen CSA­Bewegung. In einem zweiten Teil stellt das Buch 15 Projekte aus der Schweiz mit berühren­ den Porträts der Menschen dahinter vor und schliesst mit ei­ nem fundierten rechtlichen und organisatorischen Leitfaden für die Gründung eines Projektes. Es liefert jedoch keine Anlei­ tung für die Praxis des Gemüseanbaus. Für die Aneignung des Fachwissens, um mit einer Gemüsekooperative Erfolg zu erzie­ len, empfiehlt sich der Besuch der einschlägigen Lehrgänge der Kooperationsstelle für solidarische Landwirtschaft. Zu jedem Projekt gehören ausgebildete Gemüsegärtnerinnen und ­gärt­ ner, die unterdessen gesuchte Berufsleute sind.

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53 In der Schweiz bieten Dutzende von Organisationen der regi­ onalen Vertragslandwirtschaft Gemüseabos an (eine Liste be­ findet sich im Anhang von Gemeinsam auf dem Acker, für St.Gallen siehe regioterre.sg). Diese Abos berechtigen die Mitglieder zum wöchentlichen Bezug eines Korbes oder meist eher einer Tasche mit Lebensmitteln in einem Depot in der Nähe ihres Wohnortes. Die Tasche enthält ausschliesslich Saisongemüse, das vielleicht nicht ganz der aus dem Super­ markt gewohnten Norm entspricht, dafür aber fantastisch schmeckt. Wichtig für die Höfe ist das langfristige Engage­ ment der Konsumentinnen und Konsumenten: Sie verpflich­ ten sich, für mindestens eine Saison Gemüse zu beziehen, was es für die Bauern möglich macht, die Produktion zu planen, um Überschüsse zu vermeiden. Ein zweites wichtiges Ele­ ment ist die Vorauszahlung. Bettina Dyttrich schreibt: «Das sichert das Einkommen der Produzenten, auch wenn schlech­ tes Wetter oder Schädlingsbefall zu Ausfällen führt. Ob ein Projekt in diesem Fall Gemüse von anderen Höfen kauft oder ob weniger verteilt wird, müssen die Beteiligten miteinander klären. Gerade solche ‹Krisen› können das Verständnis für die Landwirtschaft fördern.» Man muss anfügen, dass dies denn auch die Solida­ rität dieser ganz speziellen Wechselbeziehung zwischen Kon­ sumentinnen und Landwirtschaft ausmacht. Die Konsumen­ ten werden gefordert: Letztlich erhalten sie mit der wöchentlichen Gemüsetasche keine Fertigmahlzeiten. Sie müssen selbst kochen. Bei manchen Projekten (zum Beispiel bei Ortoloco in Zürich) verpflichten sich die Gemüsebezüger ausserdem zu Hilfsarbeiten wie Jäten auf dem Acker. Mit dem gesellschaftlichen Trend einer apoliti­ schen Weltflucht in einen Öko­Lifestyle hat das also nichts zu tun. Bettina Dyttrich weist darauf hin, wie im Gegenteil dank dem Kontakt mit den Nahrungsmittelerzeugern die Beschäf­ tigung mit dem Essen plötzlich politisch wird und spannende Fragen aufwirft: «Welche Strukturen sind für die ökologische Versorgung der Stadt sinnvoll? Was ist ein fairer Milchpreis? Was ist gute Tierhaltung? Warum bezahlen wir nicht gleich den Lohn der Gärtnerin statt den Preis der Rüebli? Wie gehen wir damit um, dass Energie billig ist und Arbeit teuer, Hand­ arbeit sich also nicht finanzieren lässt?»

Wenn die Böhnlisünderpolizei anruft

Alles fing Ende der 1970er­Jahre in Genf an, mit dem Jardin de Cocagne, dem Schlaraffengarten. Nachdem sie von der Idee schon Jahre zuvor gehört hatte, sah Bettina Dyttrich dort im Frühling 2009 zum ersten Mal solidarische Land­ wirtschaft. «Agriculture contractuelle de proximité» heisst das Konzept in der französischen Schweiz. Sie fand, diese Gärtnerinnen und Bauern strahlten eine Begeisterung aus, wie sie es zuvor noch nie gesehen hätte. Üblicherweise ka­ men ihr Bäuerinnen und Bauern abgekämpft und erschöpft vor, geplagt von Geldsorgen. In ihrem Artikel in der «WoZ» hiess es dann: «Agriculturelle contractuelle macht offen­ sichtlich glücklich.» Zur gleichen Zeit verging den Teilnehmern eines montäglichen Diskussionszirkels zu genossenschaftlichen Wirtschaftsformen im linken Zürcher Treffpunkt Kasama die Lust, immer nur zu diskutieren. Der «WoZ»­Artikel über den Jardin de Cocagne inspirierte die Gruppe zur Gründung der Kooperative Ortoloco im Limmattal zwischen Dietikon und Spreitenbach. Heute, fünf Jahre nach der Gründung, versorgt

die Kooperative 220 Haushalte mit Gemüse und gibt Arbeit für drei Gartenprofis, die sich 150 Stellenprozente teilen. Der Wirtschaftshistoriker und Informatiker Simon erzählt im Buch, wie er während seinen praktischen Einsät­ zen auch heute noch Diskussionen führt: «Manchmal kom­ men wir kaum noch zum Arbeiten! Heute wird viel theore­ tisch über Wachstumsökonomie diskutiert – Ortoloco setzt sie praktisch um. Wenn es dieses Wissen einmal in breiteren Kreisen braucht, kann ich es weitergeben. Denn die Wirt­ schaft wird nicht immer so weiterwachsen können wie bis­ her.» Zwei Drittel der Arbeit bei Ortoloco leisten die Genos­ senschafter gratis. Alle müssen mindestens zehn Halbtage pro Jahr mitarbeiten. Ortoloco hat höchste politische An­ sprüche, da es den Mitgliedern um nichts weniger als um eine solidarischere und ökologischere Wirtschaft geht. Einer der Höhepunkte im Gartenjahr bei der Ko­ operative ist das Umstechen im Frühling. Um den Boden nicht der Verdichtung durch den schweren Traktor, der den Pflug zieht, auszusetzen, fand sich am Samstagnachmittag des 15. März 2015 eine 200­köpfige Spatenbrigade ein. Unter musikalischer Begleitung einer Balkanbläser­Gruppe gruben die Helferinnen und Helfer den Acker um, während fünf Tän­ zer als Fenchel, Lauch und Rüebli über den Acker hopsten. Ortoloco verteilt für geleistete Einsätze auf der Mitglieder­ plattform my.ortoloco eine virtuelle Bohne. Wer Ende Jahr zu wenig Bohnen hat, bekommt einen Anruf von der «Böhnli­ sünderpolizei». «Es ist eine Frage der Fairness: Engagierte Leute ärgern sich, wenn andere schwänzen. Und die Arbeit muss gemacht werden», sagt Anita von Ortoloco.

Werkzeugkiste für das Umsetzen von Träumen

Mit Gemeinsam auf dem Acker legt Bettina Dyttrich ein Stan­ dardwerk vor, das zeitlich passend zum Generationenwech­ sel in der Produzenten­Konsumenten­Kooperativen­Bewe­ gung erscheint. Die Pioniere aus den 1980er­Jahren treten ab und für junge Solidaritätsbewegte kommt der Zeitpunkt, die Theorien in die Praxis umzusetzen. Das Buch regt dazu an, etwas anzupacken, das unser Leben und die Welt positiv ver­ ändert. Es ist eine Werkzeugkiste für das Umsetzen von Träu­ men, spart aber nicht mit warnenden Hinweisen im schwieri­ gen Umfeld der stark verrechtlichten Landwirtschaft. Die Ingenieur­Agronomin und Rechtsanwältin Claudia Schreiber sagt im Interview mit Dyttrich: «Man kann die Gesetze, von denen wir umgeben sind, als Machtsystem anschauen, dem man ausgeliefert ist. Diese Haltung ist aber wenig kreativ: Wer sich als Opfer unseres Rechtssystems fühlt, ist in der Landwirtschaft definitiv nicht am richtigen Ort.» Wichtig also: Bei einem regionalen Vertragslandwirtschafts­ Projekt gehört auch eine juristisch versierte Person dazu. Bettina Dyttrich, Giorgio Hösli: Gemeinsam auf dem Acker. Solidarische Landwirtschaft in der Schweiz, Rotpunktverlag Zürich 2015, Fr. 38.– Buchvernissage in St.Gallen: 2. Dezember, 19.30 Uhr, Buchhandlung Comedia.

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Happy End mit Schiltepuur

Manuel Stahlberger singt und zeichnet im Oktober Neues aus dem Kopf, sein zweites Soloprogramm. von Peter Surber In St.Gallen gibt es Musicals zu allem und jedem. Artus hat gesäbelt, Rebecca geschmachtet, Don Camillo & Peppone wer­ den sich nächsten Frühling in die Haare kriegen. Aber vorher noch erhält die Musicalstadt Sukkurs von unerwarteter Seite. Manuel Stahlberger erweitert in seinem zweiten Solopro­ gramm das Repertoire um eine sensationelle neue Sparte: das Jasskarten­Musical. Im Oktober ist Premiere in der Keller­ bühne, im September gab er an einer Reihe von Vorpremieren erste Einblicke, unter anderem an der Museumsnacht im Rahmen der Werkbeitrags­Ausstellung des Kantons.

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Nur Nichtraucher dürfen tanzen

Meine Lieblings­Jassfigur hat auch eine Rolle bekommen: der Schiltepuur. Sein Schicksal ist allerdings tragikomisch; in fortgeschritten alkoholisiertem Zustand verwechselt er die an der Garderobe depo­ nierte Schilte mit der Schel­ le, oder war es die Eichle, jedenfalls: Eine groteske Verwechslungskomödie ist die Folge, wie sie nur das Musical beziehungsweise Stahlberger hinbekommen kann. Politisch pikant übri­ gens, wie es zur Alkoholi­ sierung kommt: Die Puure haben es sich an der Bar allzu gemütlich gemacht. Darüber hinaus hat Stahlberger den ultima­ tiven Klassenunterschied im deutschen Kartenblatt entdeckt: Raucher vs. Nicht­ raucher. So tanzt auf der Bühne das Ensemble der Nichtraucherkarten Ballett, während die Fraktion der Raucher das tut, was sie am besten kann: Sie raucht. Im Fortgang des Stahlbergerschen Musicals kommt es einerseits zu einem königlichen Schieber, andrer­ seits zu herzerschütternden Szenen um die Herzdame, denn inzwischen haben auch die französischen Karten ins Drama der zuvor rein deutschen Helden eingegriffen, kurzum: Artus & Co. können einpacken, Schiltepuur und Karodame werden die Bühnen dieser Welt erobern, sekundiert von einigen noch etwas gewöhnungsbedürftigen Bühnenneulingen wie dem Schilte­66zgi. Weil Musicals bekanntlich schnell verleiden – drum muss das Theater St.Gallen immer wieder neue aus dem Hut zaubern, die dann doch immer gleich schnulzen, eine Gefahr, die hier nur schon deshalb nicht droht, weil Stahlbergers Opus ohne Musik auskommt –, füllt die Jasskartenschmon­ zette nur einen Teil des Soloabends mit dem Titel Neues aus dem Kopf. Zeichner Stahlberger bietet darüber hinaus einen

Zeichnungs­Crashkurs (Geheimtipp: die selbstgedrehte Crèmeschnitte) und outet sich einmal mehr als Hobby­Heral­ diker von hohen Gnaden – bereits in seinem Buch Zeug hatte er sich zeichnerisch mit den Kantonswappen angelegt, jetzt sind die Familienwappen an der Reihe.

Und immer alles parallel

Stahlberger singt aber auch. An der Museumsnacht beglückte er das Publikum unter anderem mit der auch beim x­ten Hören herrlichen Moritat vom Neumarkt, die zwar nach dem millio­ nenschweren Umbau des Einkaufszentrums inhaltlich nicht mehr ganz stimmt, aber trotzdem noch immer jede Stadtfüh­ rung in den Schatten stellt. Zu hören waren aber auch neue Lieder. Wie Familienferie z Schwede (oder au z Finnland), eine träfe Katastrophenschilderung der letzten gemeinsamen Feri­ enreise, die die Eltern mit ihren zwei schon etwas all­ zu erwachsenen Kindern unternehmen. «Alles geht so schnell. Und immer alles parallel. Unsere Köpfe sind voll, und wir wissen nicht mehr, wo sie uns stehen. Di­ gitalisierung und ständige Erreichbarkeit sind schuld. Und dann kommt auch noch Psychokram von frü­ her hoch», schreibt Stahl­ berger in der Ankündigung zum neuen, seinem zweiten Soloprogramm nach Innerorts. In diesem Überforde­ rungsfuror, in dem wir alle stecken, leuchtet es doppelt ein, ausgerechnet zu den Jasskarten zu greifen: Die schmecken nach Jassteppich und Onkel Heiri und Sonntagnachmittaggewöhnlichkeit. Nach kla­ ren Verhältnissen, wann es Obenabe und wann es Onenufe geht und wer wen sticht. Im Jass war die Welt noch in Ordnung – bis Stahlberger die Karten neu mischte.

KABARETT

Manuel Stahlberger solo – Neues aus dem Kopf: 20. Oktober (Premiere) bis 24. Oktober, 20 Uhr, Kellerbühne St.Gallen, danach Schweizer Tournee bis April 2016. manuelstahlberger.ch


Ab i di nöchscht Stadt

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Ham­E und E.S.I.K. haben eine EP gemacht, Schuldig und verdächtig heisst sie. Gefeiert wurde das mit einer ambitionierten Schweizerreise: zehn Konzerte in zehn Städten. Alles an einem Tag. von Corinne Riedener

Zum Znüni in Lausanne: die üblichen Verdächtigen. Bild: Samira Lutz

«S'isch langsam zit, mer söted üs glaubi bewege, ab i di nöchscht Stadt, denn i gseh scho blaui Kollege», rappt Khaled Aissaoui alias D.Ü.V. alias E.S.I.K., als ich am 11. September gegen 14 Uhr in Basel zu den üblichen Verdächtigen stosse. Damit sind nicht die beiden Quöllfrischs in meiner Hand ge­ meint, sondern die blau beuniformten Freunde und Helfer aka Cops, die das Treiben auf der Claramatte bereits seit eini­ gen Minuten aus sicherer Distanz beobachten. Zu sehen ist folgendes: ein Typ im orangen Overall, rappend im schalgrü­ nen Pavillon, daneben ein gispliger Backup­MC, dahinter die Band, ein Drummer, ein lockenköpfiger Pianist und ein voll­ tätowierter Bassist. Drumherum: Kinder, Randständige, be­ treute Rollstuhlgängige. Applaus und gute Stimmung. Und der beste Groupie­Talk ever: «Hast du gesehen, er hat mich angerappt!» Und die andere so: «Die Zugabe haben sie aber nur wegen mir gemacht, weil ich so fest geklatscht habe.»

Zeigfinger, mei mei!

Die Polizisten können dem unangemeldeten Platzkonzert nicht so viel abgewinnen wie die zwei Frauen. Immerhin, statt einzugreifen warten sie mit ihrer Standpauke bis nach dem letzten Stück: Bewilligungs­Blabla. Zeigfinger, mei, mei. «Wir werden Sie im Auge behalten»­Sätze.

Alles halb so schlimm, schliesslich wartet bereits die sechste Stadt, Lozärn, auf die üblichen Verdächtigen. Die sind we­ nigstens wieder wach nach dem kurzen Intermezzo mit der Kleinbasler Streife. Okay, halbwegs. Aber Basel ist auch be­ reits ihre fünfte Station und langsam aber sicher geht ihnen die Tour ziemlich an die Substanz. Angefangen haben die neun St.Galler nämlich in Genf, um sieben Uhr morgens – nachdem ihr Chauffeur Nigel den streikenden Generator endlich zum Laufen gebracht hat. Abgesehen von dieser Pan­ ne zum Auftakt verlief bisher aber alles reibungslos. Nach Genf knöpften sie sich Lausanne vor, dann kamen Bern, Biel und am Nachmittag eben Basel. Der Ablauf ist immer etwa derselbe: zehn Minuten ausladen, zwölf Minuten spielen, zehn Minuten einladen. Erst auf der Weiterfahrt nach Luzern zeigt sich, was es alles so braucht für ein derartiges Unterfangen: Iklemmti, Cous­ cous, Rüeblitorte, Algifor, Bierkühler. Eine gute Seele (Sami­ ra Lutz), einen Pedell (Nigel Wood), einen Kameramann (Mar­ tin Wohlgensinger), eine Tontechnikerin (Claudia Frey) und natürlich Smartphones respektive genügend Akku für die Live­Berichterstattung vom Roadtrip. Die D.Ü.V.­Crew ist in der Tat bestens vorbereitet. Sehr schweizerisch. Fleischge­ wordene Funktionskleidung quasi. Deshalb ist es auch keine

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57 Überraschung, dass die hellblauen Riesenschirme fast schnel­ ler aufgestellt sind, als die Wolken über Luzern platzen kön­ nen. Statt Läbä und läbä loh, Track Nummer drei auf der EP, heisst es nun wohl oder übel: Rägnä und rägnä loh.

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«Nachdenken statt vor sich hin leben»

Zwei Jahre haben E.S.I.K. und Ham­E (Simon Hämmerli) an ihrer EP gearbeitet. In Läbä und läbä loh geht es, wie der Titel schon sagt, um Toleranz. Oder besser: um Grossmut. In die­ sem Track habe er die gesellschafts­ und sozialkritischen Ge­ danken verpackt, sagt E.S.I.K.. «Eigentlich ist es eine Aufzäh­ lung von Dingen, die in meinen Augen schief laufen. Manches spreche ich explizit an, anderes nur zwischen den Zeilen.» Er wünscht sich, dass man beim Hören «beginnt nachzudenken, statt nur vor sich hinzuleben». Die anderen Tracks auf Schuldig und verdächtig sind unpolitischer, doch nicht minder hörenswert. Im Opener beispielsweise hat Ham­E ein Sample der Jazzrocker von Blood, Sweat & Tears (I can’t quit her) als Basis verwendet und mit Cuts von Nas (It ain’t hard to tell), Guru (Conflict) und ande­ ren Rap­Vätern gepimpt. Ein vielversprechender Einstieg. Nummer zwei war namensgebend für die EP und erinnert an die Battles der alten Schule. Der Beat kommt düster daher, hat was von einem irren Bienenschwarm. Chali 2na (J5) und Big L bereiten den Boden für die Raps von, Achtung: Guilty Simpson. Schick, dass E.S.I.K. den Rapper aus Detroit – ein früherer Weggefährte J Dillas, möge auch er in Frieden ruhen – für dieses Feature gewinnen konnte. Nun zur guten Laune: Jänu ist recht witzig. Weil E.S.I.K. und Ölsen (MC Olio von Seaside) über alte Zeiten rappen, über abverheite Tattoos und Handys, die ins Klo fal­ len. Oder Grüänä Helm, E.S.I.K.’s Hommage an Shiva Sativa, Bobbies & Bubblegum – «sticky Stuff» halt (siehe Saiten im September 2014). Hat Ohrwurmqualitäten. Und dann ist da noch Niä älai, mein persönlicher Favorit. Nicht nur, weil Ham­E Foreigners Schnulze I Want To Know What Love Is in die einzig hörbare Form bringt, sondern vor allem wegen der Raps: Es geht um verschiedene Facetten der Persönlichkeit. Um diese auszudrücken nutzt E.S.I.K verschiedene Techni­ ken, Stimmlagen und – als in Lausanne Geborener mit algeri­ schen Wurzeln – zum Glück auch Sprachen. Von den französischen Parts hätte die EP locker noch mehr vertragen. Dass diese tipptopp flowen, war abzu­ sehen. Auf Deutsch war das bisher nicht nur der Fall. Umso schöner ist es zu hören, dass der 40­Jährige in den letzten Jahren offenbar fleissig am Ostschweizer­Flow gefeilt hat. Das Eis für jene, die gern betonen, dass E.S.I.K. zwar ein guter DJ, aber kein guter Rapper sei, ist jedenfalls mehr als dünn geworden.

Hochform bei HUM­Records

Wie Schuldig und verdächtig mit Live­Band tönt? Ziemlich ver­ hebig. Gerade wenn man bedenkt, dass die üblichen Verdäch­ tigen (Thiemo Legatis am Schlagzeug, Kenneth Müller am Bass, Mark Lowe am Keyboard und Francis Knight als Back­ up­MC) auf ihrer Tour de Suisse kein 50’000­fränkiges Büh­ nenequipment zur Verfügung haben, sondern nur einen Ver­ stärker, zwei Boxen und einen Mini­Mischer. In Zürich, auf dem Vorplatz von HUM­Records, jenem einschlägigen Fach­ geschäft, das vom Exil­Ostschweizer und regelmässigen Gast

an der Rap­History, DJ Reezm, mitbetrieben wird, läuft die D.Ü.V.­Crew jedenfalls zu Hochform auf. Vielleicht liegt es daran, dass endlich auch DJ Ham­E dazugestossen ist. Viel­ leicht liegts auch an Fab und MC Zitrone, die sich spontan zum Beatboxen bzw. Freestylen hinreissen lassen. Oder an der leicht södrigen Stimmung vorhin im Bus von Lozärn nach Tsüri und dem anschliessenden Knatsch beim Einparken, wer weiss das schon. Aber das Platzkonzert ist definitiv nice. An der siebten Station ist aus dem anfangs «nur» eingespielten Team also eine eingeschworene Gang gewor­ den. Nach all den Strapazen. Vielleicht gerade wegen der Strapazen. Da ist es auch nicht weiter beschämend, dass Win­ ti, die achte Station, nur im Vorbeifahren berappt und dem schönen Wil nur ein husches Stelldichein mit der Ortstafel gegönnt wird. Ausserdem ist es schon kurz nach neun. So gern die üblichen Verdächtigen ihre zehn Städte auch erobern würden: In St.Gallen wartet die Crowd, «das Heimat», die Plattentaufe. Im Flon ist quasi die Homebase und um halb zehn ist Soundcheck. Als die Gang glücklich, aber gebodigt dort ankommt, gibts erstmal ein kühles Gros­ ses. Danach ein wenig Freizeit, oder einen kurzen Plausch mit Kool Savas, der nebenan im Kugl gastiert, und gegen Mit­ ternacht das zehnte und allerletzte Live­Konzert an diesem Tag. Mit Lokalsupport. Es geht was im Business, so scheint es. Die D.Ü.V.­ Tour samt Drumherum bleibt jedenfalls in recht wohliger Er­ innerung. Was man von der schäbigen Soundanlage im Flon nicht behaupten kann. Aber das wäre ein anderes, ein eigenes Thema. Ham-E & E.S.I.K.: Schuldig und verdächtig, Vinyl oder Download, seit 11. September im Handel. schuldigundverdaechtig.ch

Zufrieden und gebodigt: die D.Ü.V-Gang bei der Ankunft im Flon. Bild: pd

MUSIK


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Medialer Rufmord in St.Gallen

Vagina­Bilder im Unterricht und digitale Fallstricke: Im Fernseh­Film Verdacht wird das Leben eines engagierten St.Galler Lehrers zerstört. von Urs-Peter Zwingli Um Druck zu machen, steckt ein Vater die Ge­ schichte der «Neuen St.Galler Zeitung». Deren Chefredaktor wird übrigens gespielt von Marcus Schäfer, Ensemblemit­ glied am Theater St.Gallen und Saiten­Kolumnist («Schäfers Stunde»). Im Film ist Schäfer pikanterweise Chef der Kultur­ journalistin Eva Gruber, die auf eigene Faust für ihren Mann zu kämpfen beginnt.

Die St.Galler Polizisten verhaften Max Gruber unter den Augen seiner Schüler. (Bild: SRF/Samuel Schalch)

Die Stadt St.Gallen im zuverlässig nebligen Herbst: Die «Neue St.Galler Zeitung» treibt gerade eine Sau durchs Dorf. «Unsere Klicks sind um 24 Prozent gestiegen», freut sich der Chefre­ daktor. Der gut gelesene Aufhänger: Der 45­jährige Kantileh­ rer Max Gruber wurde verhaftet, weil er eine seiner minder­ jährigen Schülerinnen missbraucht haben soll. Ein Foto des Lehrers erscheint notdürftig zensuriert à la «Blick» auf der Titelseite des Blatts.

Hat Gruber oder hat er nicht?

Um diese Frage kreist der SRF­Fernsehfilm Verdacht, der in St.Gallen spielt. Wenige Tage vor Veröffentlichung der Zei­ tungsstory hatte die Polizei Gruber rüde vor seinem Schul­ haus eingesackt. Kurz darauf knallt ihm die Staatsanwältin ein Bild aus seinem Kunstunterricht auf den Tisch: Der Ursprung der Welt, ein skandalträchtiges Gemälde von Gustave Courbet. Das grossformatige Ölbild zeigt eine Vagina. Gruber wehrt sich: «Das ist Kunst! Sind wir hier eigentlich bei den Taliban?!» Doch die Staatsanwältin Sarah Graf, gespielt von der Trognerin Doris Schefer, beirrt das nicht. Sie ist überzeugt, dass der bei seiner Klasse beliebte Gruber (ein Steve McQueen mit Surferfrisur) sich an der 16­jährigen Xenia vergangen hat. Mit der Hartnäckigkeit eines Pitbulls verbeisst sich die Er­ mittlerin in den Fall. Sie lässt Gruber in der Arrestzelle schmo­ ren, durchsucht sein Schulzimmer, befragt Schüler. Detail am Rande: Die unsympathisch porträtierte Ermittlerin spricht als einzige Figur stark betonten Ostschwei­ zer Dialekt. Immer noch ein Stilmittel, um in der Restschweiz für Abschreckung zu sorgen? Ansonsten wimmelt es im filmi­ schen St.Gallen von Zürcher und Berner Dialekt. Für Gruber geht es rapide abwärts: Die Geschichte sickert zu den Eltern der anderen Schüler durch. An einem hastig einberufenen Infoabend werden Grubers Kopf und ex­ terne Untersuchungen gefordert. Mittendrin auch Xenia, de­ ren Eltern mit einer Anzeige den Fall ins Rollen gebracht hat­ ten. Vor versammelter Menge bleibt sie aber stumm. Vorwürfe von anderen Schülerinnen werden laut: Xenia sei auf Gruber gestanden und habe ihn angemacht, wo es nur gehe.

KINO

Verdacht wird am 4. Oktober, um 20.05 Uhr auf SRF 1 ausgestrahlt. Premiere ist am 29. September am Zurich Film Festival. Marcus Schäfers Videokolumnen gibts auf: saiten.ch/category/kolumnen/schaefers-stunde/

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Ein Leben wird zerstört

Wobei sie die Zerstörung des gemeinsamen Lebens nicht mehr aufhalten kann: Gruber wird, wieder auf freiem Fuss, sofort vom Unterricht freigestellt, Eva bei der Zeitung ebenfalls. Die Nachbarn in der Genossenschaftssiedlung verlangen ein Wohnverbot für Gruber. («Du darfst schon bleiben, Eva, aber er... Wir haben ein ungutes Gefühl.»). Und auf die Wohnung der Grubers werden Anschläge mit Hundedreck und Farbbom­ ben verübt. Ganz zu Beginn der Ermittlungen hatte die Staats­ anwältin einmal betont: «Es gilt natürlich die Unschuldsver­ mutung.» Das scheint in der Öffentlichkeit völlig vergessen. Stück für Stück erfährt man im Film, dass zwischen Gruber und Xenia eben doch etwas war. Nur was? Gruber als engagierter und unkonventioneller Leh­ rer bot Xenia eine Schulter zum Ausweinen. Sie fühlte sich von seinem Künstlercharme angezogen, suchte Schutz vor einem kaputten Elternhaus, übernachtete einmal auch in sei­ nem Atelier. Aber reicht das für eine Anklage wegen sexuellen Missbrauchs? Je mehr aufgedeckt wird, desto weniger ist sich auch Eva sicher, ob sie Max vertrauen kann. Trotz diverser Wendungen fehlt dem Film wirkli­ che Spannung. Klar, sexueller Missbrauch mit all seinen Fall­ stricken im Zeitalter der digitalen Medien, das ist grundsätz­ lich ein knackiger Stoff. Das allein macht den schwachen Plot des Films aber nicht besser. Dazu kommen schauspielerisch durchsichtige Leis­ tungen: Wer gestresst ist, raucht da plötzlich hastig Zigaret­ ten, obwohl man ihn vorher nie rauchen sah. Alternativ dazu wird Verzweiflung damit ausgedrückt, dass man sich allein zuhause mit Schnaps die Kante gibt. Und als Eva vollends zu­ sammenbricht, schleudert sie schreiend Geschirr zu Boden. Die Teenies streuen derweil immer wieder mal «Alter!» in ihre Sätze ein. Frech oder authentisch wirkt das aber nicht, viel mehr einstudiert und hölzern. Verdacht ist ein Fernsehfilm, den man sich in lauer Sonntagabendstimmung anschauen und danach auch gleich wieder vergessen kann. Alternativ bietet sich an, Dürrenmatts Meisterwerk mit fast identischem Titel wieder mal zur Hand zu nehmen: Spannung ist dort nämlich garantiert.


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«Stichtag» für Liechtensteins Kunst

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Ende Jahr ist wieder Heimspiel: die alle drei Jahre stattfinden­ de, jurierte Kunst­Olma der Ostschweiz, zu der neben St.Gal­ len, Thurgau und Ausser­ und Innerrhoden auch Liechtenstein und Vorarlberg gezählt werden. Schon zwei Monate vorher veranstaltet das Fürstentum jetzt sein eigenes Mini­Heimspiel. Der Anlass kündigt sich als beinah historisch an: Ende der 1980er­Jahre hatte letztmals eine umfassende Über­ sichtsausstellung über das Kunstschaffen in Liechtenstein stattgefunden, wie sie jetzt im Ländle zu sehen ist. BBKL­Tri­ ennale heisst sie. Das Kürzel steht für den Berufsverband Bil­ dender Künstlerinnen und Künstler; der geplante Dreijahres­ rhythmus wie beim Heimspiel ist ein Statement: «Da man ein solches Grossprojekt nicht jedes Jahr stemmen kann, kam die Idee einer Triennale auf», sagt einer der Initianten, Hansjörg Quaderer. Seit zwei Jahren wurde für das Projekt gearbeitet, bis Ende Oktober ist jetzt das Ergebnis zu sehen. Bemerkenswert: Für einmal sind nicht die «global player» der Kunst im Ländle beteiligt. Das Kunstmuseum in Vaduz samt dem neuen Komplex der Hilti Foundation, der Kunstraum Engländerbau oder das Landesmuseum bleiben aussen vor; im Zentrum stehen die sechs kommunalen Kul­ turhäuser. «Es war interessant zu sehen, dass das Landes­ museum um uns gebuhlt hat, wir sagten jedoch ab», sagt Qua­ derer. «Dieses Mal geht es um etwas anderes.» Die sechs Spielorte stellen die landeskundlichen Kenntnisse für Nicht­ Liechtensteiner auf eine harte Probe: Domus Schaan, Gaso­ meter Triesen, Alter Pfarrhof Balzers, Küefer­Martis­Huus Ruggell, Pfrundbauten Eschen und Kulturhaus Rössle in Mauren. In erster Linie geht es aber um die Kunst selber. Jedes der Häuser hat sich gemeinsam mit der Gruppe von Ausstellenden ein Thema gesetzt; «weiter wüten» heisst es vielversprechend in Schaan, «Raum – Licht – Malerei» etwas gemächlicher in Triesen, während Eschen dadaistisch zur Sa­ che geht: «Mystische Superheldinnen unter Druck machen Schulden und flüchten durchs Oval». 29 Kunstschaffende sind beteiligt und waren gefordert, auf die Räume zugeschnit­ ten zu arbeiten – Kunst aus der Schublade, das ging nicht, sagt Quaderer. Der Anlass könne auch kulturpolitisch ein Si­ gnal setzen, mehr zusammenzuarbeiten und sich lautstarker gegen die auch in Liechtenstein akuten Sparmassnahmen zu wehren: «Ich glaube, es wird ein Stichtag der Liechtensteiner Kunstszene.» Am Heimspiel der Ostschweizer Kunst werden dann übrigens wieder die «Grossen» das Sagen haben: Neben den traditionellen Spielorten Kunstmuseum und Kunsthalle St.Gallen nehmen neu auch das Kunstmuseum Liechtenstein und der Engländerbau in Vaduz teil. (Su.)

Weiss auf schwarz FEAR OF A BLACK PLANET Als der gewöhnliche deutsche Rassismus im September 1991 in der ostdeutschen Stadt Hoyersweda offen und selbstbewusst sein brutales Gesicht zeigte, machten westdeutsche Journalisten umgehend die «sozialistische Plattenbauweise» als «Ursache» aus, um auf diese Weise den «guten Deutschen» im Westen aus dem Hut zu zaubern und gleichzeitig ihr Verständnis zeigen zu können. Dass der faschistische Mob es damals (und seither in aberhunderten weiteren Fällen) wagte, vor laufenden Kameras eine Unterkunft von Flüchtlingen mit Steinen und Brandsätzen anzugreifen, findet erst in der Rückendeckung eine Erklärung die ihnen eine langjährige staatsoffizielle und öffentliche Hetzkampagne gegen die «Asylantenflut» bot. Innenminister Schäuble gab sich seinerzeit verständnisvoll gegenüber Tätern und Claqueuren: Zwar empfinde er nun «ein ganzes Stück Scham», aber man müsse auch «die Sorgen und Ängste der Bürger ernst nehmen, dass unser Land von Flüchtlingen überschwemmt» werde. Für Rassisten sind unterdessen «Schwarze» (Menschen mit einer dunkleren, als der in Europa vorherrschenden Hautfarbe werden als Angehörige einer anderen «Rasse» angesehen) derart zur bevorzugten Zielschreibe geworden, dass The Voice, eine Zeitung der britischen «Black Community», im Januar 1992 ihren Lesern dringend von einer Reise nach Deutschland abraten musste. Doch was ist mit den Zehntausenden, die zu den Konzerten «schwarzer» Popstars strömen, die die Alben von Prince kaufen zu den Parolen separatistischer HipHopper tanzen? Sind das die Antirassisten? Aus: David Dufresne, Rap Revolution, S.319. Atlantis Musikbuch-Verlag, 1997.

BBKL-Triennale, 26. September bis 25. Oktober in Schaan, Triesen, Balzers, Ruggell, Eschen und Mauren bbkl.li Heimspiel, 2. Dezember bis 21. Februar in St.Gallen und Vaduz heimspiel.tv

KUNST / WEISS AUF SCHWARZ


Den Moment spielen

Eruptiv und schrill

Hurra Weltmusik!

Sie treten auf die Konzertbühne und wissen nicht, welche Töne sie spielen werden. Ihre Musik entsteht aus dem Moment des Spielens. Sie hören ihr Spiel wie das Publikum zum ers­ ten Mal und reagieren darauf mit neuen Impulsen. Das Festival «hör und jetzt» bringt eine Reihe von Exponenten der Schweizer Impro­Szene nach Aarau, z.B. Omri Ziegle mit seiner «Billiger Bauer» (Bild) oder das 30­köpfige «Insubordination Meta Orchestra» aus der Romandie. hör und jetzt – Musikfestival für freie Improvisation Mittwoch, 14. bis Sonntag, 18. Oktober, Kultur & Kongresshaus Aarau. gong­aarau.ch

Eis, Vulkane, heisse Quellen, wilde Natur und Geysire, die un­ berechenbar in den Himmel schiessen – das ist Island! Dieser spärlich besiedelten grössten Vulkaninsel der Welt widmet sich die 13. Ausgabe des Festivals Culturescapes – eruptiv, schrill und vielgestaltig. Mit einem Reigen von Konzerten von Klas­ sik bis Pop, Theater, Film und Ausstellungen soll ein elekt­ risierendes Abbild einer Welt zwischen Traum und Alb­ traum, Kunst und Krise vermittelt werden. Culturescapes Island 2015 Freitag, 2. bis Mittwoch, 28. Oktober, verschiedene Orte in Basel. culturescapes.ch

Die zweimal wöchentlich stattfindende Veranstaltungsreihe Bee­flat im Progr steht für zeitgenössische Weltmusik und Jazz in all seinen Ausprägungen. Zum Saisoneröffnungs­ wochenende spielen: die Italo­ Western­Band Vinicio Capossela & La Banda della Posta, die Haim­Schwestern von A­Wa aus dem Jemen (Bild), die traditionelle Gesänge mit elektronischer Musik paaren so­ wie Hildegard lernt fliegen, die lokalen «Crazy­Jazz»­Helden. Bee-flat Freitag. 16. bis Sonntag, 18. Oktober, im Progr in Bern. bee­flat.ch

Psychologin vs. Vamp Christine, glücklich geschiedene Psychologin, und Linda, ein liebenswert männermordender Vamp, wohnen zusammen und kommen gut miteinander aus. Nur bei Männern haben sie kolossal unterschiedliche Einstellungen. «Honigmond» wurde 1991 am Wiener Akademie­ theater uraufgeführt, vom Burgtheater übernommen, ging in über 70 Städten auf Tournee und wird seit 1993 er­ folgreich an zahlreichen deutschen Theatern inszeniert – ein köstlicher Spass. Honigmond Freitag, 9. Oktober, 20 Uhr, Schlösslekeller Vaduz. schloesslekeller.li

Begabte, Mutige, Musische

Mit Saiten zusammen bilden diese unabhängigen Kulturmagazine die Werbe­ plattform «Kulturpool» und erreichen gemeinsam eine Auflage von über 200’000 Exemplaren. kulturpool.biz

Während genau 24 Stunden werden von 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern je 24 Comic­ Seiten zusammengestellt. In Sachen Machart gibt es wenig an Einschränkungen, die Hauptsache ist, und das ist den Machern viel mehr als eine blosse Floskel, das Mitmachen. Begabte, Mutige und Musische können sich noch für den Anlass anmelden, alle an­ dern dürfen sich einen vollen Tag lang passiv an frisch und lokal produzierter Kreativität erfreuen. 24-Stunden-Comic Samstag, 17. und Sonntag, 18. Oktober, Alte Kaserne Winterthur. www.24stundencomics.ch

KULTURSPLITTER

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Monatstipps der Magazine aus Aarau, Basel, Bern, Vaduz und Winterthur

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Kalender Oktober 2015 Wird unterstützt von Schützengarten Bier

MONATSPROGRAMME 4 64

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Theater St.Gallen Palace St.Gallen ESSE Musicbar Winterthur Salzhaus Winterthur Grabenhalle St.Gallen Kugl St.Gallen Perform Now Winterthur Für Flüchtlinge St.Gallen Spielboden Dornbirn Diogenes Theater Altstätten Kunstmuseum Appenzell Tangente Jazzclub Eschen Gare de Lion Will Löwenarena Sommeri Kellerbühne St.Gallen Alte Kirche Romanshorn Orgelsoireen Altach Kultur is Dorf Herisau Jüdisches Museum Hohenems Kurzfilmtage Winterthur Kinok St.Gallen Kunst Halle St.Gallen Zeughaus Teufen Archivnacht Appenzell Kunstmuseum Ittingen Stadtkultugespräch St.Gallen Lokremise St.Gallen Museum im Lagerhaus St. Gallen Gambrinus Jazz Plus St.Gallen

Do 01. KONZERT

Konzertante Appenzellermusik. Hersche Buebe. Kleiner Ratsaal Appenzell, 18.30 Uhr La nuit du monde. Worldvibe Exchange. La Buena Onda St.Gallen, 19 Uhr Donnschtig-Losi. Mit Frowin und Roman. Restaurant Rössli, Weissbadstrasse Appenzell, 20 Uhr Freestyle Bar. Open Mic. Flon St.Gallen, 20 Uhr Jazz im Museum. Norbert Mayer & Alfred Vogel. Vorarlberg Muse­ um Bregenz, 20 Uhr Lina Button. Obere Mühle Dübendorf, 20 Uhr Gothic Voices. Musik zum Kons­ tanzer Konzil. Münster Konstanz, 20.09 Uhr John Stowell, Manfred Junker. Jazz. Esse Musicbar Winterthur, 20.15 Uhr Tidemore. Brothers Acoustic. Eisenwerk Frauenfeld, 20.15 Uhr Redensart & Monoshoque. Zwei Bands aus Deutschland. Treppenhaus Rorschach, 21 Uhr Typesetter, Fire Ants From Uranus, Beyond The Collapse. Punk Rock uvm. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr

61 NACHTLEBEN

Sysyphus Interruptus. Herbst­ kräftig im Basse flowen. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

FILM

45 Years. 2015 Silberner Bär für Charlotte Rampling und Tom Courtena. Kinok St.Gallen, 17.15 Uhr Der Staat gegen Fritz Bauer. Staatsanwalt Fritz Bauer brachte NS­Verbrecher vor Gericht. Kinok St.Gallen, 19 Uhr Landraub. Bedrohte Lebens­ grundlage Boden. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Life. Anton Corbijns («Control») elegantes James­Dean­Biopic. Kinok St.Gallen, 21 Uhr

BÜHNE

Der Sprachabschneider. Von Hans Joachim Schädlich. Theater Winterthur, 17 Uhr Das Mass der Dinge. Stück von Neil Labute. Spiegelhalle Kons­ tanz, 20 Uhr Foxfinder – Zeit der Füchse. Schauspiel von Dawn King. Johanniterkirche Feldkirch, 20 Uhr Simon Enzler – Vorpremieren & Programmtaufe. Kabarett. Kel­ lerbühne St.Gallen, 20 Uhr

LITERATUR

Frühschicht. Lesung mit Man­ fred Heinrich. Alte Kaserne Win­ terthur, 06.30 Uhr Heike Geissler. Saisonarbeit. Präsentiert von Dorothee Elmiger. Bodman­Literaturhaus Gottlieben, 20 Uhr

VORTRAG

Kunsthandwerk. Sennensattler Hampi Fässler. Museum Appen­ zell, 14 Uhr Vadian Lectures. Martin Hartmann über Vertrauen. Kantonsratssaal St.Gallen, 18 Uhr Das Japanische Kaiserreich. Seine Geschichte bis zum Ende des Pazifischen Krieges 1945. Mit Rainer Hoffmann. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr Erich Kästner. Die Geschichte eines Kritischen. Mit Ulrike Landfester. Textilmuseum St.Gallen, 18.15 Uhr Quand la France se met à rire– L’humour à travers les différents arts et genres. Mit Sandra Strigl. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr Die Folgen der Austeritätspolitik für Griechenland. Mit Johanna Jaufer. Spielboden Dornbirn, 19.30 Uhr Zukunftsfähige Sozialhilfe ist keine Utopie. Palace St.Gallen, 20.15 Uhr

DIVERSES

Seniorenzmittag. Gemeinsam essen. Stiftung Vita Tertia Gerbhof und Weiher Gossau, 11.30 Uhr Singen für jedermann – ProSenectute. Singen macht fröhlich. Andreaszentrum Gossau, 14 Uhr Intervention – young artists on campus. Artist Talk. Künstlerge­ spräch. Universität St.Gallen, 18.30 Uhr Wellenreiten. Spiritueller 5­Rhythmen­Tanz mit Beatrice Fischer. Offene Kirche St.Gallen, 19.30 Uhr

AUSSTELLUNG

Let there be light... | Es werde Licht... Kunstcafé. Kunstmuseum St.Gallen, 14.30 Uhr

Fr 02. KONZERT

Mangold 3. Bekannte Jazznum­ mern uvm. Grand Hotel Quellen­ hof Bad Ragaz, 18.30 Uhr Akkordeon-Fest. In Gontens Gaststätten. Gonten, 19 Uhr Hackbrett Abend. Restaurant Marktplatz Appenzell, 19 Uhr Neuer Sonnengesang. Franz von Assisis Cantico di frate Sole. Kirche Peter und Paul Rotmon­ ten St.Gallen, 19 Uhr Schuberts Winterreise. Mit Dani­ el Behle, Tenor. 1. Meisterzyklus­ konzert. Tonhalle St.Gallen, 19.30 Uhr Concerto Stella Matutina 3. Abo-Konzert. David Mayoral und Claudio Spieler. Ambach Kulturbühne Götzis, 20 Uhr Dobler, Taubitz, Croisonnier, Flisch. A Tribute to Astor Piaz­ zolla – Tango nuevo. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 20 Uhr Ensemble Leones. Musik zum Konstanzer Konzil. Dreifaltig­ keitskirche Konstanz, 20 Uhr Pobularia Ensemble (Baro drom Orkestar). Tarantelle, Pizziche aus Apulien, Tammuriate napoletane. Kaffeehaus St.Gal­ len, 20 Uhr Zweidieter. Moderne Schweizer Volksmusik. Theater an der Grenze Kreuzlingen, 20 Uhr Gabriela Krapf & Horns. Jazz. Esse Musicbar Winterthur, 20.15 Uhr Batik. Präsentation der neuen CD. Tangente Jazz Eschen, 20.30 Uhr Go Go Berlin. Dänemarks Vor­ zeige­Rocker. Gare de Lion Wil, 20.30 Uhr Tears for Beers. Gangsta Blues mit einer geballten Ladung Blues­Rock. Bluesclub Bühler, 20.30 Uhr The Doors of Perception. Doors Cover­Band. Kula Konstanz, 20.30 Uhr Battalion, Cobra Death, Moros. Heavy Metal uvm. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Beardyman. Musik aus dem UK. Salzhaus Winterthur, 21 Uhr Ebony Bones. Post­Punk, Art­ Pop und Soul. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Mangold 3. Bekannte Jazznum­ mern, uvm. Grand Hotel Quellenhof Bad Ragaz, 21 Uhr Rocky Wood. Band aus dem Tici­ no. TapTab Schaffhausen, 21 Uhr The Great Park. Singer / Song­ writer (UK). Kaff Frauenfeld, 22 Uhr The Nightingales. Heavy Rock’n’Roll­Garage. The Nightin­ gales, Post­Punk­Legend Palace St.Gallen, 22 Uhr

NACHTLEBEN

Howlong Wolf (Winti) & The Circle Brothers (Züri). Rock’n’Roll, Garage Pop and Psychedelic Postfolk. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr Milonga. Tangotanznacht. Tango Almacén St.Gallen, 21 Uhr

01.– 03.10.

FILM

Wild Women – Gentle Beasts. Anka Schmids Film gibt Einblick in den Dompteusen­Alltag. Kinok St.Gallen, 17.15 Uhr Life. Anton Corbijns («Control») elegantes James­Dean­Biopic. Kinok St.Gallen, 19.15 Uhr Amy. Biopic. Spielboden Dorn­ birn, 20 Uhr Che Strano chiamarsi Federico. Cinema Italiano. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr Nepal. Semidokumentarisches Roaddrama. Phönix­Theater Steckborn, 20.15 Uhr Youth. Michael Kaine und Har­ vey Keitel in Paolo Sorrentinos Film. Kinok St.Gallen, 21.30 Uhr

BÜHNE

Der Sprachabschneider. Von Hans Joachim Schädlich. Theater Winterthur, 10 Uhr Böse Nacht Geschichten. Tour­ neetheater klima. Torggel Rosen­ egg Kreuzlingen, 18.30 Uhr Le Nozze di Figaro. Oper von W.A. Mozart. Theater Winterthur, 19 Uhr Foxfinder – Zeit der Füchse. Schauspiel von Dawn King. Johanniterkirche Feldkirch, 20 Uhr Jaap Achterberg. Die Entde­ ckung der Currywurst. Schlöss­ lekeller Vaduz, 20 Uhr Mein ostdeutscher Zwilling. Eine deutsch­deutsche Familien­ feier. Werkstatt Inselgasse Kons­ tanz, 20 Uhr My lovely Mr. Singing Club in Überlingen. Première. Spiegel­ halle Konstanz, 20 Uhr Simon Enzler – Vorpremieren & Programmtaufe. Kabarett. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr

Sa 03. KONZERT

Afro-Tanz. Mit Caro Diallo. Namougni Kulturverein St.Gal­ len, 14 Uhr Twilight-Konzert mit schönsten Violinenklängen. Grand Hotel Quellenhof Bad Ragaz, 18 Uhr BandXost Qualifikation. Nach­ wuchsband­Wettbewerb. Kultur­ zentrum Holästei Glarus, 20 Uhr Hund, Cristallin & Rome. Gig für junge Erwachsene. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr La main harmonique. Musik zum Konstanzer Konzil. Münster Konstanz, 20 Uhr Up the Chain. Rock aus den USA. Restaurant Linde Balgach, 20 Uhr Gustav & les frères Barbü. Schalk, Witz und Ironie. Chössi­ Theater Lichtensteig, 20.15 Uhr Steve Savage. Akustik­Pop / rhythmischer Indie­Rock. Eisen­ werk Frauenfeld, 20.15 Uhr Philm – Philipp Gropper Quartett. Jazz & kicks. Spielboden Dornbirn, 20.30 Uhr From Kid. Zweistimmige Lieder aus Chur. Altes Kino Mels, 21 Uhr Yokko. Support. Kensington. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Greg Haines, Eno. Neoklasstro­ nica. Palace St.Gallen, 22 Uhr

NACHTLEBEN

Kunsthandwerk. Die Stickerin in der Tracht zeigt ihr Können. Museum Appenzell, 14 Uhr Ina Praetorius. Berichtet über ihre Reise nach Kuba, mit Bil­ dern. CaBi Antirassismus­Treff St.Gallen, 19 Uhr Belluna-Abend – ONG Source de Vie. Mit Gründerin Margrit Dieterle. Solidaritätshaus St.Gallen, 19.30 Uhr Friedemann Schrenk. Der Paläo­ anthropologe im Gespräch mit Thomas Spieckermann. Tak Schaan, 20.09 Uhr

Cafetango. Kaffee geniessen & Tango argentino. Kaffeehaus St.Gallen, 16 Uhr Kaboom. Enter The Future Bass Zone. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr 40+ Die Tanznacht für uns. Fröhliche Tanzparty. Gare de Lion Wil, 21 Uhr 3 Years Electric Station. Lexer, Max Manie, Nicolas Haelg, Wan­ dervogel. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr Das Lotterleben der Nachtigall. Djs Licht & Foolik, Solo Suey, 4.a.m. TapTab Schaffhausen, 22 Uhr Industry Shakedown. Drum’n’Bass mit Cut The Weazle (CH). Kaff Frauenfeld, 22 Uhr Manege Frei für Sascha Braemer. Deephouse. Kugl St.Gallen, 23 Uhr

KINDER

FILM

VORTRAG

Zaubershow. Zum Buchser FerienSpass­Abschluss. Fabriggli Buchs, 14 Uhr

DIVERSES

Italienisches Sprachencafé. Sprachkenntnisse praktizieren. Kino Rosental Heiden, 18.30 Uhr Küche für Alle. Feines Essen und gute Gespräche. CaBi Antirassis­ mus­Treff St.Gallen, 19 Uhr Wine&dine. Mit Vina Maria und Winzer Marco Casanova. Bären Hundwil, 19.30 Uhr

AUSSTELLUNG

Führung durchs Haus. Museum Appenzell, 14 Uhr Führung durchs Gebäude. Kunsthalle Ziegelhütte Appen­ zell, 16 Uhr

Giovanni Segantini – Magie des Lichts. Eine meditative Hom­ mage an den grossen Meister. Kinok St.Gallen, 13.15 Uhr 10 Milliarden – Wie werden wir alle satt. Film zur globalen Er­ nährungspolitik. Kinok St.Gal­ len, 15 Uhr Dior and I. Der neue Chefdesig­ ner Raf Simons und seine erste Kollektion. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Duff. Kino Rosental Heiden, 17.15 Uhr 45 Years. 2015 Silberner Bär für Charlotte Rampling und Tom Courtena. Kinok St.Gallen, 19 Uhr


62

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Architektur und Tragwerk

Kulturzyklus Kontrast an der FH

Lächeln mit geballter Faust: Jan Röttger

Das menschliche Zusammen­ leben ist ohne Vertrauen nicht vorstellbar. Es gilt unabhän­ gig vom Kontext als etwas grundsätzlich Wertvolles. Man geniesst und schenkt Ver­ trauen. Nur: Wem soll man ver­ trauen und was macht das Vertrauen eigentlich aus? Diesen und weiteren Fragen geht der Philosoph Martin Hartmann im Rahmen der Vadian Lectures des Zentrums für Ethik und Nachhaltigkeit der Fach­ hochschule St.Gallen ZEN­FHS nach. Eintritt frei, Anmeldung erforderlich. Donnerstag, 1. Oktober, 18 Uhr, Kantonsratssaal St.Gallen. fhsg.ch/vadianlectures

Unter den Konstrukteuren des 20. Jahrhunderts nimmt Pier Luigi Nervi eine Sonderstel­ lung ein. Er war in der Vor­ und Nachkriegszeit dank seiner Rolle als Architekt, Ingenieur und Unternehmer entscheidend bei der Entwicklung der Stahlbe­ tonbauweise. Seine Bauwerke weisen eine eigene Handschrift auf, indem mittels subtiler Visualisierung des Kräfteflusses Struktur und Raum artikuliert werden. Joseph Schwartz beleuchtet, ausgehend von Nervi, unseren heutigen Umgang mit der Thematik Architektur und Tragwerk. Montag, 5. Oktober 19.30 Uhr, Architektur Forum Ostschweiz. a­f­o.ch

Kunst, Musik, Film, Literatur und Theater – der zweite Kultur­ zyklus Kontrast bietet wieder spannende Einblicke in das Wir­ ken von Künstlerinnen und Künstlern mit besonderen Fähig­ keiten und Lebensentwürfen. Die Kulturabende an der Fach­ hochschule St.Gallen nähern sich dem Thema Behinderung über Ressourcen statt Defizite. Das Programm richtet sich an eine breite Öffentlichkeit und ist in seiner Vielfalt einzigartig. Treten Sie ein und erleben Sie ungewohnte Zugänge zu Kunst und Kultur. Dienstag, 6. bis Samstag, 10. Oktober, FHS St.Gallen. fhsg.ch/kontrast

Ein Konzert mit Jan Röttger ist wie ein kleiner Urlaub. Denn seine Musik ist Balsam für die Seele. Einfühlsame Songs, ar­ rangiert mit Akustikgitarre, Cello, Geige und Trompete, span­ nen einen grossen Bogen zwischen Ekstase, Rotz­Attitüde und dem Charme einer ver­ schmitzten Jungs­Band. Dabei hat man den Eindruck, manche seiner Lieder schreibt er mit einem verklärten Lächeln und andere mit der geballten Faust in der Tasche – an der Spielfreude, mit der er die Songs interpretiert, ändert das aber nichts. Freitag, 9. Oktober, 21 Uhr, Gare de Lion Wil. garedelion.ch

Frank. Geschichte der Rockband Soronprfbs. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr La rançon de la gloire. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr La tête haute. Sozialdrama um jungen Straftäter mit Catherine Deneuve. Kinok St.Gallen, 21.30 Uhr

BÜHNE

Der Sprachabschneider. Von Hans Joachim Schädlich. Theater Winterthur, 17 Uhr Böse Nacht Geschichten. Tour­ neetheater klima. Torggel Rosen­ egg Kreuzlingen, 18.30 Uhr Oper vor Ort – Hercules. Oper von Georg Friedrich Händel. Universität St.Gallen, 19 Uhr Burn Out. Kabarett für schöne Menschen. Treppenhaus Rorschach, 20 Uhr Foxfinder – Zeit der Füchse. Schauspiel von Dawn King. Johanniterkirche Feldkirch, 20 Uhr Simon Enzler – Vorpremieren & Programmtaufe. Kabarett. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Klub Nørsk – Stockhaus. Live & DJ Set. Oya St.Gallen, 22 Uhr

KINDER

Frogo & Lele. Kindertheater. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr

DIVERSES

Freut euch und frohlocket – St.Gallens Sixtina. Führung. Markus Kaiser. Kathedrale St.Gallen, 10.30 Uhr

HV IG Lauter. Statuten sind Statuten. Viertel Bar Trogen, 17 Uhr SP Kulturanlass. Lokremise St.Gallen, 19 Uhr

AUSSTELLUNG

Dauerausstellung und Jüdisches Viertel. Lange Nacht der Muse­ en. Jüdisches Museum Hohe­ nems, 18 Uhr ORF Lange Nacht der Museen. Diverse Aktionen und Kinder­ programm. Vorarlberg Museum Bregenz, 18 Uhr Wo das Gras grüner ist. ORF Lange Nacht der Museen. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 18 Uhr

So 04. KONZERT

Appenzellermusik. Alpsteebuebe. Hotel Bären Gonten, 11.30 Uhr High Noon Musik 2000+. Mati­ née mit zeitgenössischer Musik. Spiegelhalle Konstanz, 12 Uhr Capella de la Torre. Musik zum Konstanzer Konzil. Konzil Konstanz, 18 Uhr Larry Schmuki & Joe Schwach. Folk & More. Esse Musicbar Winterthur, 19.30 Uhr

FILM

The Farewell Party. Die Sensati­ onskomödie aus Israel. pech­ schwarz und skurril. Kinok

St.Gallen, 11 Uhr La tête haute. Sozialdrama um jungen Straftäter mit Catherine Deneuve. Kinok St.Gallen, 13 Uhr 45 Years. 2015 Silberner Bär für Charlotte Rampling und Tom Courtena. Kinok St.Gallen, 15.15 Uhr Der Staat gegen Fritz Bauer. Staatsanwalt Fritz Bauer brachte NS­Verbrecher vor Gericht. Kinok St.Gallen, 17.15 Uhr Boychoir. Kino Rosental Heiden, 19.15 Uhr Die Liebe einer Blondine (Lásky jedné plavovlásky). Milos For­ mans frühes Werk wurde für den Oscar nominiert. Kinok St.Gal­ len, 19.30 Uhr Yojimbo, der Leibwächter. Japan 1961, Akira Kurosawa. Gaswerk Winterthur, 19.30 Uhr

BÜHNE

Eugen Onegin. Oper von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky. Theater St.Gallen, 14.30 Uhr Der Sprachabschneider. Von Hans Joachim Schädlich. Theater Winterthur, 15 Uhr F.inn – Begehbares Hörspiel. Nach Mark Twain. Werkstatt In­ selgasse Konstanz, 15 Uhr It takes one to know me. Ein Abend mit Songs von Johnny Cash. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Mein ostdeutscher Zwilling. Eine deutsch­deutsche Familien­ feier. Werkstatt Inselgasse Konstanz, 18 Uhr

03.– 05.10.

Saiten 10/2015

Vadian Lectures: Vertrauen

KINDER

Schlau wie ein Fuchs. Museum für Kinder. Naturmuseum Thur­ gau Frauenfeld, 10.30 Uhr Minions. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr

DIVERSES

Schauchäsi-Stobede. Schaukäse­ rei (Käserei und Restaurant) Stein, 11 Uhr

AUSSTELLUNG

Dauerausstellung und Jüdisches Viertel. Führung. Jüdisches Mu­ seum Hohenems, 10 Uhr Harlis Schweizer – Unbekannte Werke. Sonntagsapéro und Finis­ sage. Galerie vor der Kloster­ mauer St.Gallen, 10 Uhr Das St.Galler Altmeisterwunder. Führung. Kunstmuseum St.Gal­ len St.Gallen, 11 Uhr Ferdinand Nigg (1865-1949) – Gestickte Moderne. Führung. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 11 Uhr Heilige Kunst für die Strasse — Prozessionsfiguren aus Südindien. Führung mit Jeanne Ficht­ ner­Egloff. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Sammlung Mina und Josef John – im Museum im Lagerhaus. Das Sammlerpaar zeigt die Sammlung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 11 Uhr Beastly / Tierisch. Führung. Foto­ museum Winterthur, 11.30 Uhr Endstation Sehnsucht. Führung. Jüdisches Museum Hohenems, 11.30 Uhr

Gerold Tagwerker – Grids Zero XV. Führung. Kunstmuseum Appenzell, 14 Uhr

Mo 05. KONZERT

ErRic is Blue. Ernst Eggenberger und Riccarda Verdana. Weinlokal 1733 St.Gallen, 20 Uhr

FILM

Giovanni Segantini – Magie des Lichts. Eine meditative Hom­ mage an den grossen Meister. Kinok St.Gallen, 17.15 Uhr Wild Women – Gentle Beasts. Anka Schmids Film gibt Einblick in den Dompteusen­Alltag. Kinok St.Gallen, 18.45 Uhr Life. Anton Corbijns («Control») elegantes James­Dean­Biopic. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

LITERATUR

Dichtungsring #99. Kerzen­ schein und Absinth vorhanden. Grabenhalle St.Gallen, 20.30 Uhr

VORTRAG

Wenn Bücher Recht haben. Mit Cornel Dora und Gastreferieren­ den. Musiksaal im Dekanatsflü­ gel des Konventsgebäudes St.Gallen, 18 Uhr Mode als biografische Begleiterin und Zeitgeist-Phänomen. Mit Monika Kritzmöller. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr


63 DIVERSES

Manga-Zeichenworkshop. Mit Leonie Beckmann. Stadtbiblio­ thek Katharinen St.Gallen, 14 Uhr English Corner. Informeller Anlass der SML. Esse Musicbar Winterthur, 17.40 Uhr Harmonie disharmonischer Regeln – Die Bedeutung und das Rätsel des Decretum Gratiani. Vortrag von Dr. Titus Lenherr. Musiksaal im Dekanatsflügel des Konventsgebäudes St.Gallen, 18 Uhr Comic Labor. Comic­Jam mit Dani Bosshart. Alte Kaserne Winterthur, 19.30 Uhr Memory of an Elephant (Olten). Americano Folk made in Switzerland. Portier Winterthur, 20.30 Uhr

AUSSTELLUNG

Pier Luigi Nervi – Art and Science of Building. Vernissage. Architektur Forum Ostschweiz St.Gallen, 19.30 Uhr

Di 06.

Saiten 10/2015

KONZERT

Appenzeller Musik. Mit der For­ mation «Quöllfrisch». Restaurant Rössli, Weissbadstrasse Appen­ zell, 19 Uhr Young People On Stage. Esse Musicbar Winterthur, 19.30 Uhr Jams. Mit dem Ostschweizer Jazz Kollektiv. Offene Kirche St.Gallen, 20 Uhr Das Meer zwischen uns. Erfreu­ liche Universität. Palace St.Gallen, 20.15 Uhr

NACHTLEBEN

Domenico Ferrero. Hitschlampe­ reien mit Eskalationspotenzial. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

FILM

Ich und Kaminski. Kino Rosental Heiden, 14.15 Uhr Dior and I. Der neue Chefdesig­ ner Raf Simons und seine erste Kollektion. Kinok St.Gallen, 17.15 Uhr Die kleinen Margeriten (Sedmikrásky). Zwei respektlose junge Mädels treiben ihren Schaber­ nack. Kinok St.Gallen, 19 Uhr Der Gen-Food Wahnsinn. Be­ drohte Lebensgrundlage Boden. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr 45 Years. 2015 Silberner Bär für Charlotte Rampling und Tom Courtena. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

VORTRAG

North American Short Stories of the 1970s. Mit Alan Robinson. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr

KINDER

Paddington. Kinomol. Kino Ro­ sental Heiden, 14.15 Uhr

DIVERSES

Moral und Ethik aus buddhistischer Sicht. Tagesseminar mit Tulku Lobsang. Centrum St.Mangen St.Gallen, 10 Uhr

AUSSTELLUNG

Richard Deacon – On The Other Side. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18.30 Uhr

Kunst aus dem Leben, Art Brut und Naive Kunst. Eröffnung. FHS St.Gallen, 19.30 Uhr

Mi 07. KONZERT

Monalisa Ghosh & Ensemble. Indische Musik. Kino Theater Madlen Heerbrugg, 19 Uhr New Model Army. Support. Ouijaboard Club. Kammgarn Schaffhausen, 19.30 Uhr Appenzeller Musik. Hof Weiss­ bad, 20 Uhr Musica Mundo. Duo Hildebrand / Francomano. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Franziska Brücker. Ghosts & Guests. Esse Musicbar Winterthur, 20.15 Uhr Bullaugenkonzert #52. Moes Anthill. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr

FILM

The Farewell Party. Die Sensati­ onskomödie aus Israel. pech­ schwarz und skurril. Kinok St.Gallen, 14.15 Uhr 10 Milliarden – Wie werden wir alle satt. Film zur globalen Er­ nährungspolitik. Kinok St.Gal­ len, 16.15 Uhr Scharf beobachtete Züge (Oste sledované vlaky). Ein verträum­ ter Bahnhof kurz vor Ende des 2. Weltkriegs. Kinok St.Gallen, 18.30 Uhr Dora oder Die sexuellen Neurosen unserer Eltern. Kulturzyklus Kontrast. FHS St.Gallen, 19.30 Uhr Absinthe Films. Eversince. Kugl St.Gallen, 20 Uhr Landraub. Bedrohte Lebens­ grundlage Boden. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr La tête haute. Sozialdrama um jungen Straftäter mit Catherine Deneuve. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

BÜHNE

Das Mass der Dinge. Stück von Neil Labute. Spiegelhalle Kons­ tanz, 20 Uhr

VORTRAG

Vogelleben in und um St.Gallen. Mittagstreff mit Franz Blöchlinger. Naturmuseum St.Gallen, 12.15 Uhr Malerische Reise durch die Welt – Stadtansichten auf dem St. Galler Jahrmarkt. Mit Peter Müller. Historisches und Völker­ kundemuseum St.Gallen, 17.30 Uhr China vom Kaiser bis Mao. Geschichte und Film im 20. Jahrhundert, 1900–1976. Mit Daria Berg. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr La «Grande Guerra» nella cultura italiana II. Dal conflitto al Fascismo (1917–1922). Mit Rena­ to Martinoni. Universität St.Gal­ len, 18.15 Uhr Die Zwischenkriegszeit. Persönlichkeiten, Probleme, Schandund Ruhmestaten. Mit Peter Melichar. Vorarlberg Museum Bregenz, 19 Uhr

Weltenbilder – wie Theorien in den Naturwissenschaften entstehen und sich wandeln. Mit Toni Bürgin und Gastreferierenden. Universität St.Gallen, 20.15 Uhr

DIVERSES

In Resonanz mit dem Wasser. Vortrag mit Rasmus Gaupp­ Berghausen. Grand Hotel Quel­ lenhof Bad Ragaz, 18 Uhr Videokamera-Workshop. Kultur­ büro St.Gallen, 18 Uhr

AUSSTELLUNG

Richard Deacon – On The Other Side. Kunstgenuss über Mittag. Kunstmuseum Winterthur, 12.15 Uhr Stephen Prina – «Galesburg, Illinois +». Kunst­Häppchen, Führung und kleiner Imbiss. Kunsthalle St.Gallen, 12.30 Uhr Das Leben ein Sport. Jules Decrauzat – Pionier der Fotoreportage. Führung. Fotostiftung Schweiz Winterthur, 18.30 Uhr Let there be light... | Es werde Licht... Kunst im richtigen Licht – Gespräch. Kunstmuseum St.Gallen, 18.30 Uhr Dissolution d’E. Poe, dinomythurge. Museumsnacht. Point Jaune Museum St.Gallen, 19 Uhr

Do 08. KONZERT

Akustikpoprock aus Steffisburg. Hotel Bären Gonten, 18 Uhr Konzertante Appenzellermusik. Alpstää­Nixe. Kleiner Ratsaal Appenzell, 18.30 Uhr Jamsession. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Babak Nemati Quartet. Jazz. Esse Musicbar Winterthur, 20.15 Uhr Klavierstunde die V.. Schoesche. Piano, Keys & Vocals. Eisenwerk Frauenfeld, 20.15 Uhr Lust for Youth & Batman. Doppelkonzert. Treppenhaus Rorschach, 21.30 Uhr

NACHTLEBEN

Jentekveld (mit DJ Shadow Puppet). Starke Stimmen, tolle Songs. Oya St.Gallen, 20 Uhr Molekül (Divercity), Fayyaz & Beaver (Blast Away Kru). Diffe­ rent Styles of Drum’n’Bass & Jungle. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Hallenbeiz. PingPong und Sounds vom Plattenteller. Gra­ benhalle St.Gallen, 20.30 Uhr Roots Rock Caravane. Offbeats zwischen Kingston und Tokyo. La Buena Onda St.Gallen, 20.30 Uhr

FILM

Youth. Michael Kaine und Har­ vey Keitel in Paolo Sorrentinos Film. Kinok St.Gallen, 17.15 Uhr The Wolfpack. 6 Teenager ver­ bringen ihr gesamtes Leben in einer Wohnung. Kinok St.Gallen, 19.30 Uhr Mandela – der lange Weg zur Freiheit. Filmreihe. Kampf um Freiheit. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Härte. Die Geschichte einer gestohlenen Kindheit. Kinok St.Gallen, 21.15 Uhr

05.– 09.10.

BÜHNE

Perform Now! Internationales Performancefestival. Winterthur, 12 Uhr Ergötzliches – Wahlen Spezial. Unterhaltung pur – von und mit Thomas Götz. Theaterhaus Thur­ gau Weinfelden, 19.15 Uhr Miss Sara Sampson. Stück von G.E. Lessing. Werkstatt Inselgas­ se Konstanz, 20 Uhr Orpheus in der Unterwelt. Freie Bearbeitung des Librettos von Thomas Pigor. Stadttheater Kon­ stanz, 20 Uhr Simon Enzler – Vorpremieren & Programmtaufe. Kabarett. Kel­ lerbühne St.Gallen, 20 Uhr

LITERATUR

Lichtspuren. Von Brigitte Kuthy Salvi und Katja Meintel. FHS St.Gallen, 19.30 Uhr Rolf Bächi. Im Land der Prongs. Buchvernissage. Alte Kaserne Winterthur, 19.30 Uhr

VORTRAG

Kunsthandwerk. Mit Goldsticke­ rin Brigitte Lang. Museum Ap­ penzell, 14 Uhr Das Japanische Kaiserreich. Seine Geschichte bis zum Ende des Pazifischen Krieges 1945. Mit Rainer Hoffmann. Universi­ tät St.Gallen, 18.15 Uhr Erich Kästner. Die Geschichte eines Kritischen. Mit Ulrike Landfester. Textilmuseum St.Gallen, 18.15 Uhr Quand la France se met à rire– L’humour à travers les différents arts et genres. Mit Sandra Strigl. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr Elefantenrunde. Aktuelle politi­ sche Themen. Universität St.Gallen, 19.30 Uhr

DIVERSES

Wellenreiten. Spiritueller 5­Rhythmen­Tanz mit Beatrice Fischer. Offene Kirche St.Gallen, 19.30 Uhr

AUSSTELLUNG

Expertenführung. Mit Claudia Schmid. Textilmuseum St.Gallen, 18.30 Uhr Complex Bodies. Talk. To Begin with the Beginnings. Alte Fabrik Rapperswil, 19 Uhr

Fr 09. KONZERT

Hackbrett Abend. Restaurant Marktplatz Appenzell, 19 Uhr Station 17. Experimenteller Pop. FHS St.Gallen, 19.30 Uhr Manfred Junker & John Stowell Duo. Jazz. Krug – Die Quartier­ beiz St.Gallen, 20 Uhr Philipp Eden Trio. Jazz. Esse Musicbar Winterthur, 20.15 Uhr Sax Nochmal. Das rassige Saxo­ fonquintett vom Bodensee. Alte Fabrik Rapperswil, 20.20 Uhr Jan Röttger & Friends. Support. Michael Wespi. Gare de Lion Wil, 21 Uhr AMC Trio & Samuel Marinák. Jazz aus der Slowakei. Jazzhuus (Jazzclub) Lustenau, 21 Uhr Café Deseado. Unterwegs von 47 1/2 ° N nach 47 1/2 ° S. Kultur Punkt Flawil, 21 Uhr

Nano & The Tilts. Indie Pop aus Prag mit appenzeller Support. Treppenhaus Rorschach, 21.30 Uhr Soul Gallen Spezial mit, Saun & Starr. Palace St.Gallen, 22 Uhr

NACHTLEBEN

Milonga. Tangotanznacht. Tango Almacén St.Gallen, 21 Uhr Full Effect. Hip Hop & Soul Music. TapTab Schaffhausen, 22 Uhr Pyjama-Party. Kaff Frauenfeld, 22 Uhr Bubble @ Outerspace. Progressi­ ve. Kugl St.Gallen, 23 Uhr Das House. Felix Fossil, Berber & Pasta & Maleko’s Beutel. Kraftfeld Winterthur, 23 Uhr

FILM

La tête haute. Sozialdrama um jungen Straftäter mit Catherine Deneuve. Kinok St.Gallen, 17.15 Uhr Der Staat gegen Fritz Bauer. Staatsanwalt Fritz Bauer brachte NS­Verbrecher vor Gericht. Ki­ nok St.Gallen, 19.30 Uhr Frank. Geschichte der Rockband Soronprfbs. Spielboden Dorn­ birn, 20 Uhr Fack You Göthe 2. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr Valerie – eine Woche voller Wunder (Valerie a tyden divu). Ein surrealer Bilderreigen. «Ali­ ce im Wunderland auf Acid». Kinok St.Gallen, 21.30 Uhr

BÜHNE

Perform Now! Internationales Performancefestival. Winterthur, 12 Uhr Gut gegen Nordwind. Nach den Romanen von Daniel Glattauer. Theater Winterthur, 19.30 Uhr Orpheus in der Unterwelt. Freie Bearbeitung des Librettos von Thomas Pigor. Stadttheater Kon­ stanz, 19.30 Uhr Christiani Wetter. Honigmond. Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr Das Mass der Dinge. Stück von Neil Labute. Spiegelhalle Kons­ tanz, 20 Uhr Miss Sara Sampson. Stück von G.E. Lessing. Werkstatt Inselgas­ se Konstanz, 20 Uhr Simon Enzler – Vorpremieren & Programmtaufe. Kabarett. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr



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Saiten 10/2015

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Drastic Dislocations im Alpenhof

Hate Poetry auf der Umlaufbahn

Der Name könnte nicht besser passen, nur dass sich Dislocations nicht wirklich mit «am Arsch der Welt» über­ setzen lässt. Dennoch ist der Alpenhof drastisch ab vom Schuss – und genau deshalb umso öfters einen Besuch wert. Der Konzertabend vereint die Zürcher Musiker Luigi Ar­ chetti und Mario Marchisella mit dem New Yorker Spoken Word Artisten Barry Weinstein. Ein Abend mit vielen Schnitt­ stellen. Poesie, Sound, Perfor­ mance, Elektronik, Improvisatio­ nen und Jazz geben sich die Hand – oder winken sich zumin­ dest zu. Samstag, 10. Oktober, 20.30 Uhr, Alpenhof St.Anton. alpenhofalpenhof.ch

Eine Gruppe Journalistinnen mit nicht biodeutschen Namen schiesst die «Scheisse zurück in die Umlaufbahn». Von der «taz»­Redaktorin Doris Akrap moderiert, wetteifern sie an Lakonie nicht zu übertreffen darum, wer die hässlichsten, fremdenfeindlichsten und in ih­ rer bodenlosen Dummheit zum totlachendsten Leser­ Zuschriften bekommt. Denn nur wer darüber lachen kann, stürzt nicht in die Depression ab. Lustig serviert wird die Hinterwäldlerpost definitiv und zu gewinnen gibts ein «Luxus­ migrant T­Shirt». Samstag, 10 Oktober, 20.30 Uhr, Palace St.Gallen. palace.sg

Alle sieben Wellen. Nach den Romanen von Daniel Glattauer. Theater Winterthur, 19.30 Uhr Tanztheaterperformance. «Früher war heute Morgen – Goldfisch trifft auf Goldmarie». Tanztheater Divertimento. FHS St.Gallen, 19.30 Uhr Christiani Wetter. Honigmond. Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr Das Mass der Dinge. Stück von Neil Labute. Spiegelhalle Konstanz, 20 Uhr Nora & the Gang. Nora erwartet dich auf der Bühne. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Orpheus in der Unterwelt. Freie Bearbeitung des Librettos von Thomas Pigor. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Simon Enzler – Vorpremieren & Programmtaufe. Kabarett. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Theater Motif – Achterbahn. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Tina Teubner. Männer brauchen Grenzen. Chössi­Theater Lich­ tensteig, 20.15 Uhr

LITERATUR

53. Poetry Slam. Kampf um die Krone des St.Galler Slamchamps. Grabenhalle St.Gallen, 20.30 Uhr

VORTRAG

Kunsthandwerk. Die Stickerin in der Tracht zeigt ihr Können. Museum Appenzell, 14 Uhr

DIVERSES

Küche für Alle. Feines Essen und gute Gespräche. CaBi Antirassis­ mus­Treff St.Gallen, 19 Uhr

AUSSTELLUNG

Führung durchs Haus. Museum Appenzell, 14 Uhr Führung durchs Gebäude. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 16 Uhr Wo das Gras grüner ist. Diskussi­ onsrunde und Abendprogramm. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 18.30 Uhr Die letzte Ausstellung der Saison. Vernissage. Schloss Werdenberg, 19 Uhr

Sa 10. KONZERT

Transition Art. Matinée mit den Künstlerinnen Noémi Kiss und Tanja Ostoji Palace St.Gallen, 10.30 Uhr

Jill Benz. Jill”s Cocktail Combo. Grand Hotel Quellenhof Bad Ragaz, 18.30 Uhr BandXost. Talentwettbewerb. Altes Kino Mels, 20 Uhr CD-Taufe. Tasterbox. Support. Paul Sails for Rome. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Silentbass. Restaurant Linde Balgach, 20 Uhr Drastic Dislocations. Spoken Word gepaart mit experimentel­ ler Musik. Alpenhof Oberegg, 20.30 Uhr Hate Poetry. Scheisse zurück in die Umlaufbahn. Palace St.Gallen, 21 Uhr Jill Benz. Jill”s Cocktail Combo. Grand Hotel Quellenhof Bad Ragaz, 21 Uhr Afro Reggae Night. Saf­Sap, Sara Lugo, Irie Stylee. Grabenhalle St.Gallen, 21.30 Uhr Pedro Lehmann. Alternative Rock (CH). Kaff Frauenfeld, 22 Uhr Sales. Independent aus Florida. Treppenhaus Rorschach, 22 Uhr

NACHTLEBEN

Rocksteady Bang-A-Rang. Hot Reggae, Sharp Soul, Ska & Rock­ steady. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Tanzabend Standard und Latein. Altes Stadthaus Winterthur, 20 Uhr Tanzfrei. Freies Tanzen. Lokre­ mise St.Gallen, 20 Uhr The Moustache. Electroswing. Gare de Lion Wil SG, 21 Uhr Century Party. Mixed Music. Kula Konstanz, 22 Uhr

Electrosized. Minimal House, Techhouse, Techno. TapTab Schaffhausen, 22.30 Uhr Echoes w. Patlac, Stefan Z, Manuel Moreno. House. Kugl St.Gallen, 23 Uhr

FILM

Giovanni Segantini – Magie des Lichts. Eine meditative Hommage an den grossen Meister. Kinok St.Gallen, 13.45 Uhr 45 Years. 2015 Silberner Bär für Charlotte Rampling und Tom Courtena Kinok St.Gallen, 15.30 Uhr The Farewell Party. Die Sensati­ onskomödie aus Israel. pech­ schwarz und skurril. Kinok St.Gallen, 17.15 Uhr Youth. Kino Rosental Heiden, 17.15 Uhr Life. Anton Corbijns («Control») elegantes James­Dean­Biopic. Kinok St.Gallen, 19.15 Uhr Underdog. Freundschaft zwi­ schen Mensch und Hund. Spiel­ boden Dornbirn, 20 Uhr Der Staat gegen Fritz Bauer. Staatsanwalt Fritz Bauer brachte NS­Verbrecher vor Gericht. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr und Kinok St.Gallen, 21.30 Uhr

BÜHNE

Perform Now! Internationales Performancefestival. Winterthur, 12 Uhr Blues Max. Skurrile Geschichten bluesig präsentiert. Kul­tour auf Vögelinsegg Speicher, 18 Uhr

09.– 12.10.

BÜHNE

Perform Now! Internationales Performancefestival. Winterthur, 10 Uhr F.inn – Begehbares Hörspiel. Nach Mark Twain. Werkstatt Inselgasse Konstanz, 15 Uhr Miss Sara Sampson. Stück von G.E. Lessing. Werkstatt Inselgasse Konstanz, 18 Uhr My lovely Mr. Singing Club in Überlingen. Von und mit Natalie Hünig und Laura Lippmann. Spiegelhalle Konstanz, 18 Uhr Carmen. Oper von Georges Bi­ zet. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr Hit Hit Bang Bang. Ein Stück von Maja Bagat. Grabenhalle St.Gallen, 20 Uhr

LITERATUR

RatzFatz. Schwarze Katz. Spiel­ boden Dornbirn, 15 Uhr

34. Lesebühne Tatwort. Mit Christian Weiss von Heinz der Specht. Baracca Bar St.Gallen, 18 Uhr

DIVERSES

VORTRAG

KINDER

Heimspiel. SC Brühl – SC YF Juventus. Paul­Grüninger­ Stadion St.Gallen, 16.30 Uhr Regina’s Preisjassen. Gasthof Hotel Hof Appenzell, 20 Uhr

So 11. KONZERT

Theater Motif – Achterbahn. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr

Twilight Samurai. Japan 2002, Yoji Yamada. Gaswerk Winter­ thur, 19.30 Uhr Youth. Michael Kaine und Har­ vey Keitel in Paolo Sorrentinos Film. Kinok St.Gallen, 19.30 Uhr

Jazz-Matinee. J.M. Rhythm Four (CH). Theater Winterthur, 10.30 Uhr Appenzellermusik. Kapelle Franz Manser. Hotel Bären Gon­ ten, 11.30 Uhr Konstantin Scherbakov. Werke von Liszt, Rachmaninoff und Brahms. Stadthaus Winterthur, 17 Uhr Sophie et ses Gigolos. Folk & More. Esse Musicbar Winterthur, 19.30 Uhr

NACHTLEBEN

Milonga Parque Patricios. Mit Lea Graber und Rafael Herbas. Militärkantine (Kastanienhof) St.Gallen, 17.30 Uhr

FILM

The Wolfpack. 6 Teenager ver­ bringen ihr gesamtes Leben in einer Wohnung. Kinok St.Gallen, 11 Uhr Dior and I. Der neue Chefdesig­ ner Raf Simons und seine erste Kollektion. Kinok St.Gallen, 13 Uhr Der kleine Rabe Socke 2. Trickfilm. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr 10 Milliarden – Wie werden wir alle satt. Film zur globalen Er­ nährungspolitik. Kinok St.Gal­ len, 15.15 Uhr Ein launischer Sommer (Rozmarné léto). Jirí Menzels magische Analyse kleinbürgerli­ cher Lebenswel Kinok St.Gallen, 17.30 Uhr La rançon de la gloire. Kino Rosental Heiden, 19.15 Uhr

Paul von Rittinger und das Sindbadspiel. Mit Markus Neuwirth. Vorarlberg Museum Bregenz, 15 Uhr

DIVERSES

Kochen & Essen. Guyana. Martina Mc Cammon stellt Rezepte aus ihrer Heimat vor. Alte Kaserne Winterthur, 15 Uhr Sindbadspiel. Mit Spielleiter Michael Rittinger. Vorarlberg Museum Bregenz, 16 Uhr

AUSSTELLUNG

St.Galler Wildtierleben. Füh­ rung. Naturmuseum St.Gallen, 10.15 Uhr Der Zeit voraus – Drei Frauen auf eigenen Wegen. Letzte Füh­ rung. Stadtmuseum Rapperswil, 11 Uhr Indianer & Inuit — Lebenswelten nordamerikanischer Völker. Führung. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Das Leben ein Sport. Jules Decrauzat – Pionier der Fotoreportage. Führung. Fotostiftung Schweiz Winterthur, 11.30 Uhr Richard Deacon – On The Other Side. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 11.30 Uhr Werken, Wandeln, Wirken – Ruedi zWissler. 2ndWest zum architektonischen Ausstellen. Zeughaus Teufen, 14 Uhr

Mo 12. KONZERT

Samo Salamon Bassless Trio. Feat. Paul McCandless & Roberto Dani. Weinlokal 1733 St.Gallen, 20 Uhr Katharina Busch (CH). Wohlig und warm. Portier Winterthur, 20.30 Uhr Upstairs & Loud. Vlasta Popic & Suppuort. TapTab Schaffhausen, 20.30 Uhr



67 FILM

Dior and I. Der neue Chefdesig­ ner Raf Simons und seine erste Kollektion. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Der Staat gegen Fritz Bauer. Staatsanwalt Fritz Bauer brachte NS­Verbrecher vor Gericht. Kinok St.Gallen, 18.45 Uhr Härte. Die Geschichte einer gestohlenen Kindheit. Kinok St.Gallen, 20.45 Uhr

VORTRAG

Mode als biografische Begleiterin und Zeitgeist-Phänomen. Mit Monika Kritzmöller. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr Visionen einer Welt von morgen. Mit Rolf Bürki und Gastreferie­ renden. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr

KINDER

Kindertheater Workshop-Woche. Ein eigenes Theaterstück erarbeiten. Theater 111 St.Gallen, 09 Uhr

North American Short Stories of the 1970s. Mit Alan Robinson. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr Theaterpraktische Auseinandersetzung mit einem streitbaren «Stück St.Gallen». Mit Schau­ spieldramaturgin Nina Stazol. Universität St.Gallen, 20.15 Uhr Wer regiert die Schweiz? Erneut werden Millionen von Franken für Wahlwerbung ausgegeben. Palace St.Gallen, 20.15 Uhr

KINDER

Kindertheater Workshop-Woche. Ein eigenes Theaterstück erar­ beiten. Theater 111 St.Gallen, 09 Uhr

DIVERSES

Erzählcafé. Kino, Film und Fern­ sehen. Vorarlberg Museum Bre­ genz, 15 Uhr

AUSSTELLUNG

Bistro International. Treffpunkt für Sprachenfans, Reisefreudige und Neugierige. Alte Kaserne Winterthur, 19.30 Uhr

Sammlung Mina und Josef John – im Museum im Lagerhaus. Führung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 18 Uhr El Frauenfelder – Manor Kunstpreis Kanton Zürich. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18.30 Uhr

Di 13.

Mi 14.

DIVERSES

NACHTLEBEN Saiten 10/2015

VORTRAG

The Uncofortable Silence. Wellknown Underground. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

FILM

Seht mich verschwinden. Ein­ dringliches Porträt einer fragilen Seele. Spielboden Dornbirn, 16.30 Uhr Die Liebe einer Blondine (Lásky jedné plavovlásky). Milos For­ mans frühes Werk wurde für den Oscar nominiert. Kinok St.Gallen, 17.15 Uhr Seht mich verschwinden. Ein­ dringliches Porträt einer fragilen Seele. Spielboden Dornbirn, 18 Uhr The Wolfpack. 6 Teenager ver­ bringen ihr gesamtes Leben in einer Wohnung. Kinok St.Gallen, 19 Uhr Che Strano chiamarsi Federico. Cinema Italiano. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr La tête haute. Sozialdrama um jungen Straftäter mit Catherine Deneuve. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

KONZERT

Musikkollegium bi de Lüüt. Werke von Schubert. Alterszent­ rum Oberi Winterthur, 14.30 Uhr Appenzeller Musik. Hof Weiss­ bad, 20 Uhr Dana Fuchst & Band. Blues, Soul und Rock der Extraklasse. Eisen­ werk Frauenfeld, 20.15 Uhr U.S. Girls. Damn That Valley! Nein, im herrlich gebrochenen Reggae­Beat. Palace St.Gallen, 20.30 Uhr

NACHTLEBEN

Milonga. Mit Lea Graber und Rafael Herbas. Oya St.Gallen, 19 Uhr

FILM

Orpheus in der Unterwelt. Freie Bearbeitung des Librettos von Thomas Pigor. Stadttheater Konstanz, 19.30 Uhr Miss Sara Sampson. Stück von G.E. Lessing. Werkstatt Inselgasse Konstanz, 20 Uhr Stadtmusikanten. Ein theatrales Konzert von papst&co. Grabenhalle St.Gallen, 20 Uhr

Giovanni Segantini – Magie des Lichts. Eine meditative Hom­ mage an den grossen Meister. Kinok St.Gallen, 14 Uhr Youth. Michael Kaine und Har­ vey Keitel in Paolo Sorrentinos Film. Kinok St.Gallen, 15.45 Uhr Männer zeigen Filme und Frauen ihre Brüste. Filmreihe zum Thema Frauen & Medien. Spielboden Dornbirn, 16.30 Uhr und 18 Uhr Lamb. Der erste äthiopische Film, der es nach Cannes schaff­ te. Kinok St.Gallen, 18 Uhr Der Gen-Food Wahnsinn. Be­ drohte Lebensgrundlage Boden. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Lerchen am Faden (Skivánci na nití). Meisterwerk der Sozialis­ muskritik, jahrzehntelang verbo­ ten. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

LITERATUR

BÜHNE

BÜHNE

Susanne Berkenheger. Von Accountleichen und Worldwatchern. Moderation: Annette Hug. Bodman­Literaturhaus Gottlie­ ben, 20 Uhr

Das Mass der Dinge. Stück von Neil Labute. Spiegelhalle Konstanz, 20 Uhr Orpheus in der Unterwelt. Freie Bearbeitung des Librettos von Thomas Pigor. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr

Simon Enzler – Vorpremieren & Programmtaufe. Kabarett. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Stadtmusikanten. Ein theatrales Konzert von papst&co. Grabenhalle St.Gallen, 20 Uhr

VORTRAG

China vom Kaiser bis Mao. Geschichte und Film im 20. Jahrhundert, 1900–1976. Mit Daria Berg. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr La «Grande Guerra» nella cultura italiana II. Dal conflitto al Fascismo (1917–1922). Mit Rena­ to Martinoni. Universität St.Gal­ len, 18.15 Uhr

KINDER

Kindertheater Workshop-Woche. Ein eigenes Theaterstück erarbeiten. Theater 111 St.Gallen, 09 Uhr Kennst du Adolf Hild. Kinder­ Workshop. Vorarlberg Museum Bregenz, 15 Uhr

DIVERSES

Selbstverteidigungskurs für Erwachsene. Eine Einführung in die Welt der Selbstverteidigung. Turnhalle Schönau St.Gallen Gallusplatz und Webergasse. Stadtführung mit den Theologen Walter Frei und Charlie Wenk. Gallusplatz St.Gallen, 18 Uhr

AUSSTELLUNG

Das St.Galler Altmeisterwunder. Themenführung. Köpfe, Gesich­ ter, Emotionen. Kunstmuseum St.Gallen St.Gallen, 18.30 Uhr Situations – Lost Formats. Füh­ rung. Fotomuseum Winterthur, 18.30 Uhr St.Galler Wildtierleben. Vortrag mit Hans Oettli. Naturmuseum St.Gallen, 19 Uhr Tautologie. Museumsnacht. Point Jaune Museum St.Gallen, 19 Uhr

Do 15. KONZERT

Konzertante Appenzellermusik. Familienkapelle Gätzi­Wettstein. Kleiner Ratsaal Appenzell, 18.30 Uhr Hofkonzerte im Aglio & Oglio. Goran Kovacevic & Peter Lenzin. Hof Speicher, 20 Uhr Joris. Support. Jonan. Kula Konstanz, 20 Uhr Marcus Wyatt & Band. Jazz. Esse Musicbar Winterthur, 20.15 Uhr Monozoo. Schräger Schrammel­ pop mit witzigen Texten. Eisen­ werk Frauenfeld, 20.15 Uhr MusicConnects – festliches Eröffnungskonzert. Grand Hotel Quellenhof Bad Ragaz, 20.30 Uhr Papir. Stoner Rock aus Däne­ mark. Kaff Frauenfeld, 21 Uhr The Intersphere. Mit Support. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr

NACHTLEBEN

David Buschor. E­Sounds to Commermorate a Cacti­Fueled Man in the Desert. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Roots Rock Caravane. Offbeats zwischen Kingston und Tokyo. La Buena Onda St.Gallen, 20.30 Uhr

12.– 16.10.

FILM

Finding Vivian Maier. Filmreihe zum Thema Frauen & Medien. Spielboden Dornbirn, 16.30 Uhr und 18 Uhr 45 Years. 2015 Silberner Bär für Charlotte Rampling und Tom Courtena. Kinok St.Gallen, 17.15 Uhr The Farewell Party. Die Sensati­ onskomödie aus Israel. pechschwarz und skurril. Kinok St.Gallen, 19.15 Uhr Amateur Teens. 14­jährige Teen­ ager verirren sich im Social­ Media­Dschungel Kinok St.Gallen, 21 Uhr

BÜHNE

Simon Enzler – Vorpremieren & Programmtaufe. Kabarett. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr

LITERATUR

Frühschicht. Lesung mit Man­ fred Heinrich. Alte Kaserne Win­ terthur, 06.30 Uhr Meinrad Pichler. Das Land Vorarlberg 1861 – 2015. Buchprä­ sentation. Vorarlberg Museum Bregenz, 19 Uhr

hebräische und arabische Lieder. Salem International College Überlingen, 20 Uhr Footprints. Jazz. Esse Musicbar Winterthur, 20.15 Uhr MusicConnects – Cello Mosquito. Grand Hotel Quellenhof Bad Ragaz, 20.30 Uhr Fùgù Mango (B). Groovy­ Griot­Pop, Afro House & Voodoo Dance. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr A-WA. Das Tanzvideo feiert Re­ naissance (Attwenger, Blur) und Tagel. Palace St.Gallen, 22 Uhr

NACHTLEBEN

Milonga. Tangotanznacht. Tango Almacén St.Gallen, 21 Uhr Soulsonic Food. DJ Herr Wempe. TapTab Schaffhausen, 22 Uhr Foyer 003. Kugl St.Gallen, 23 Uhr

FILM

Kunsthandwerk. Mit Bauernma­ ler Willi Keller. Museum Appen­ zell, 14 Uhr Das Japanische Kaiserreich. Seine Geschichte bis zum Ende des Pazifischen Krieges 1945. Mit Rainer Hoffmann. Universi­ tät St.Gallen, 18.15 Uhr Erich Kästner. Die Geschichte eines Kritischen. Mit Ulrike Landfester. Textilmuseum St.Gallen, 18.15 Uhr

How to Change the World. Die Geschichte von Greenpeace und deren Gründers Bob Hunter Kinok St.Gallen, 17.30 Uhr Leiden schafft. Dokumentarfilm von Mirza Odabasi über HipHop. Vorarlberg Museum Bregenz, 19 Uhr Amateur Teens. 14­jährige Teen­ ager verirren sich im Social­ Media­Dschungel Kinok St.Gallen, 19.45 Uhr Underdog. Freundschaft zwi­ schen Mensch und Hund. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Transporter refueled. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr Life. Anton Corbijns («Control») elegantes James­Dean­Biopic. Kinok St.Gallen, 21.30 Uhr

KINDER

BÜHNE

VORTRAG

Kindertheater Workshop-Woche. Ein eigenes Theaterstück erarbeiten. Theater 111 St.Gallen, 09 Uhr

DIVERSES

Artist in Residence. Schellenschmiede Walter Büeler & Hans Steiner. KlangWelt Toggenburg Alt St.Johann, 10 Uhr Seniorenzmittag. Gemeinsam essen. Stiftung Vita Tertia Gerbhof und Weiher Gossau, 11.30 Uhr Wellenreiten. Spiritueller 5­Rhythmen­Tanz mit Beatrice Fischer. Offene Kirche St.Gallen, 19.30 Uhr

Fr 16. KONZERT

Hackbrett Abend. Restaurant Marktplatz Appenzell, 16 Uhr MusicConnects – Cello Duello. Grand Hotel Quellenhof Bad Ragaz, 17 Uhr Maria Bill – La vie en rose. Maria Bill singt Edith Piaf. Sal Schaan, 19 Uhr The Marian Consort. Werke von Monteverdi, Blow, Desprez, Isaac, Cara. Kartause Ittingen Warth, 19.30 Uhr Duo Malajunta. Tangos. Kaffee­ haus St.Gallen, 20 Uhr Robi Weber Quartet. Soul Jazz mit Thomas Dobler am Vibra­ phon. Casino Herisau, 20 Uhr The Shani Girls’ Choir in Concert. Klassische, Volksmusik,

Flashdance – 2. Staffel. Musical von Tom Hedley, Robert Cary und Robbie Roth. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr Orpheus in der Unterwelt. Freie Bearbeitung des Librettos von Thomas Pigor. Stadttheater Konstanz, 19.30 Uhr Chaostheater Oropax – Chaos Royal. Der Weg vom geballten Chaos hin zum edlen Royal­ Gold. Forum Würth Rorschach, 20 Uhr Simon Enzler – Vorpremieren & Programmtaufe. Kabarett. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Stimmsaiten mit Tanz. Mit Hella Himmler. Katharinensaal St.Gallen, 20 Uhr Treffen am Nachmittag. Werk­ statt Inselgasse Konstanz, 20 Uhr Way Out. Nunzio Impellizzeri Dance Company. Theater am Gleis Winterthur, 20.15 Uhr

VORTRAG

Kunsthandwerk. Die Stickerin in der Tracht zeigt ihr Können. Museum Appenzell, 14 Uhr Flurnamen in Bühler. Bilder­ Vortrag. Ochsen Bühler, 20 Uhr

KINDER

Kindertheater Workshop-Woche. Ein eigenes Theaterstück erarbei­ ten. Theater 111 St.Gallen, 09 Uhr

DIVERSES

Artist in Residence. Schellenschmiede Walter Büeler & Hans Steiner. KlangWelt Toggenburg Alt St.Johann, 10 Uhr


«Bellevue» mit Michael von der Heide

La Triada erkundet die Rumantschia

Spazierengehen in Bukarest

«Ausgezeichnete» Kostproben

Seit vielen Jahren zählt der Sänger, Chansonier und Entertai­ ner Michael von der Heide zur ersten Garde der Schweizer Showszene. Im Mittelpunkt der aktuellen «Bellevue»­Tour stehen Songs seines neuen, gleichnamigen Albums. Angerei­ chert mit Hits und Klassikern aus früheren Produktionen wie «Jeudi amour», «Immer wenn du denkst» oder dem Eurovisions­ song «Il pleut de l’or». Ein Konzert, an dem Michael von der Heide alle Facetten seines beeindruckenden musikalischen und schauspielerischen Könnens zeigen wird. Samstag, 17. Oktober, 20.15 Uhr, Altes Kino Mels. alteskino.ch

Mit der Triada Astrid Alexandre, Ursina Giger und Corin Curschellas ging ein Traum von Corin Curschellas in Erfüllung: mit wesensverwandten Sängerin­ nen zusammen rätoromanische Volkslieder zu singen. Alte Weisen auf neue Weise zu tradieren, ohne Instrumente, oder halt die Instrumente mit der Stimme zu übernehmen. Seither erweitern die drei stetig ihr Repertoire mit Liedern aus dem Liedschatz der Rumantschia. Diese werden eingehend ersungen, zu­ weilen neu arrangiert, sowie auch improvisiert. Montag, 19. Oktober, 20 Uhr, Weinlokal 1733 St.Gallen. gambrinus.ch

«Die Erzählerin schaut mit dem Fernglas in die Vergangen­ heit und mit der Lupe in die Gegenwart – und umgekehrt», schrieb die NZZ. Die Rede ist von Dana Grigorcea, der rumä­ nisch­schweizerischen Autorin, die in ihrem zweiten Roman «Das primäre Gefühl der Schuld­ losigkeit» ihre Protagonistin Victoria auf Spaziergängen durch Bukarest streifen lässt. Sie trifft Menschen und erzählt Ge­ schichten von damals und heute – vom Erinnern und vom Verschweigen. Mit dem Roman hat Dana Grigorcea den 3Sat­Preis gewonnen. Dienstag, 20. Oktober, 19.30 Uhr, Raum für Literatur, Hauptpost St.Gallen. hauptpost.ch

Im Rahmen der Ausstellung «aus­ gezeichnet» werden unter dem Titel «Kostproben» die Arbeiten der Filmschaffenden Nino Christen und Michaela Müller sowie des Künstlers Miro Schawalder ins Blickfeld gerückt. Christen und Müller arbeiten im Bereich des Animationsfilms und beleuchten auf vordergründig leichte Art aktuelle politische Themen. Schawalder erforscht geschichts­ politische Spuren und folgt mit seinem Film Geschichten, die alle im Schussfeld der 1939 gebauten Festung Helsberg loka­ lisiert sind. Donnerstag, 22. Oktober, 19.30 Uhr, Kulturraum am Klosterplatz St.Gallen. kultur.sg.ch

Gemütlicher Jass-Nachtmittag. Hotel Löwen Appenzell, 14 Uhr Küche für Alle. Feines Essen und gute Gespräche. CaBi Antirassis­ mus­Treff St.Gallen, 19 Uhr Alleycat-Race. Urbanes Veloren­ nen in Frauenfeld. Kaff Frauen­ feld, 20 Uhr

AUSSTELLUNG

Museumsznüni. Führung ge­ spickt mit Hörspielen zum Thema Evolution. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 10.30 Uhr Führung durchs Haus. Museum Appenzell, 14 Uhr Führung durchs Gebäude. Kunsthalle Ziegelhütte Appen­ zell, 16 Uhr Kulturhauptstadt 2024. Vernis­ sage. Vorarlberg Museum Bregenz, 17 Uhr Small Space – Gruppenausstellung. Vernissage. Galerie Paul Hafner (Lagerhaus) St.Gallen, 18 Uhr

Sa 17. KONZERT

MusicConnects – Internationale Cello-Preisträger. Grand Hotel Quellenhof Bad Ragaz, 11 Uhr BandXost. Die neue Runde. Gare de Lion Wil, 19 Uhr Stefan Westphal – Der Tanz des Mephisto. Virtuose Gitarrenmu­ sik und Rezitation. Eisenwerk Frauenfeld, 19.30 Uhr Bait Jaffe Klezmer Orchestra.

Flying High. 5. Jüdischen Kulturtage Überlingen. Kapuzi­ nerkirche Überlingen, 20 Uhr Heinz de Specht. Party. Schlöss­ lekeller Vaduz, 20 Uhr Mario Borelli. Ein wunderbarer, italienischer Abend. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Neal Black & The Healers (USA). Rock’n’Blues direkt aus Texas. Pontem Kultur am Viadukt Herisau, 20 Uhr The Slacks. Soul/Funk. Restau­ rant Linde Balgach, 20 Uhr Äl Jawala. Support. Contrast Orange. Kula Konstanz, 20.30 Uhr Mark Soskin Quartet. Präsentati­ on der neuesten CD Produktion. Tangente Jazz Eschen, 20.30 Uhr Sprüssy & Hansa | Instabil | Marco Pollastri. Punk aus der CH. Kaff Frauenfeld, 22 Uhr

NACHTLEBEN

Depeche Mode and More Party. Internationaler Szenetreff. Spiel­ boden Dornbirn, 20 Uhr Fillet of Soul. Raw Soul & Funk Music. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Deepvibes feat Möwe. Mit Support. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr Kerstin Eden @ Fix & Fertig. Techno. Kugl St.Gallen, 23 Uhr Tanzabend mit Anstand und Stil. DJs Dachhund, Arth Goldau, E­Oma, Fredomehr. TapTab Schaffhausen, 23 Uhr

FILM

Giovanni Segantini – Magie des Lichts. Eine meditative Hommage an den grossen Meis­ ter. Kinok St.Gallen, 14.15 Uhr Der Staat gegen Fritz Bauer. Staatsanwalt Fritz Bauer brachte NS­Verbrecher vor Gericht. Kinok St.Gallen, 16 Uhr Dürrenmatt – eine Liebesgeschichte. Kino Rosental Heiden, 17.15 Uhr Die kleinen Margeriten (Sedmikrásky). Zwei respektlose junge Mädels treiben ihren Schaber­ nack. Kinok St.Gallen, 18 Uhr 45 Years. 2015 Silberner Bär für Charlotte Rampling und Tom Courtena Kinok St.Gallen, 19.30 Uhr Boychoir. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr Härte. Die Geschichte einer gestohlenen Kindheit. Kinok St.Gallen, 21.30 Uhr

Bearbeitung des Librettos von Thomas Pigor. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Özkan Tok. Slam­Poet – Theater­ regisseur – Schauspieler. Fabrig­ gli Buchs, 20 Uhr Simon Enzler – Vorpremieren & Programmtaufe. Kabarett. Kel­ lerbühne St.Gallen, 20 Uhr Thomas Lötscher – Typisch Verein. Ein kabarettistisches Souvenir­Recycling. Schloss Dottenwil Wittenbach, 20 Uhr Treffen am Nachmittag. Werk­ statt Inselgasse Konstanz, 20 Uhr Hazel Brugger. Hazel Brugger passiert. Chössi­Theater Lichten­ steig, 20.15 Uhr Michael von der Heide. Absolut einzigartig. Altes Kino Mels, 20.15 Uhr Way Out. Nunzio Impellizzeri Dance Company. Theater am Gleis Winterthur, 20.15 Uhr

BÜHNE

LITERATUR

Nüwürüsütät. Öffentliche Probe. Lokremise St.Gallen, 13 Uhr Gut gegen Nordwind. Nach den Romanen von Daniel Glattauer. Theater Winterthur, 19.30 Uhr Macbeth. Première. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr Alfred Dorfer. Kabarett. Theater an der Grenze Kreuzlingen, 20 Uhr Bliss. Die Première. Sal Schaan, 20 Uhr Das Mass der Dinge. Stück von Neil Labute. Spiegelhalle Konstanz, 20 Uhr Orpheus in der Unterwelt. Freie

16.– 18.10.

Die Verlorene. Mit Michèle Minelli. Irmgard & Gallus Frei­ Tomic, Amriswil, 11 Uhr

KINDER

Schellen-Ursli-Nachmittag. Vom Bilderbuch zum Film. Alte Fabrik Rapperswil, 14 Uhr

DIVERSES

Forum für Waldkinderpädagogik. Referate, Workshops uvm. Waldkinder St.Gallen, 08.45 Uhr Artist in Residence. Schellenschmiede Walter Büeler & Hans Steiner. KlangWelt Toggenburg

Alt St.Johann, 10 Uhr 24 Stunden Comics 2015. In 24 Stunden einen 24­seitigen Comic zeichnen. Alte Kaserne Winterthur, 12 Uhr Heimspiel. FC Wil – Neuchâtel Xamax FCS. Stadion Bergholz Wil SG, 17.45 Uhr MusicConnects – Cello-Soirée mit Galadinner. Grand Hotel Quellenhof Bad Ragaz, 18 Uhr Grosses Quiz der Populärkultur. Palace St.Gallen, 20.30 Uhr

So 18. KONZERT

Appenzellermusik. Kapelle Sonnwendlig. Hotel Bären Gonten, 11.30 Uhr Big Band one for you meets Dani Felber. Lokremise St.Gal­ len, 17 Uhr Kieran Goss. Irischer Abend mit Special Guest Anne Kinsella. Kul­tour auf Vögelinsegg Speicher, 17 Uhr Landstrichmusik Matthias Lincke. Folk & More. Esse Musicbar Winterthur, 19.30 Uhr

FILM

10 Milliarden – Wie werden wir alle satt. Film über die globale Ernährungspolitik. Kinok St.Gallen, 10.30 Uhr How to Change the World. Die Geschichte von Greenpeace und dessen Gründer Bob Hunter. Kinok St.Gallen, 12.30 Uhr

Saiten 10/2015

68

Anzeigen


69 Wild Women – Gentle Beasts. Anka Schmids Film gibt Einblick in den Dompteusen­Alltag. Kinok St.Gallen, 14.45 Uhr Alles steht Kopf. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Lamb. Der erste äthiopische Film, der es nach Cannes schaff­ te. Kinok St.Gallen, 16.30 Uhr Valerie – eine Woche voller Wunder (Valerie a tyden divu). Ein surrealer Bilderreigen. «Alice im Wunderland auf Acid». Kinok St.Gallen, 18.15 Uhr Ich und Kaminski. Kino Rosen­ tal Heiden, 19.15 Uhr Kill Bill Vol. I. USA 2003, Quentin Tarantino. Gaswerk Winterthur, 19.30 Uhr Dior and I. Der neue Chefdesig­ ner Raf Simons und seine erste Kollektion. Kinok St.Gallen, 19.45 Uhr

Saiten 10/2015

BÜHNE

Le Comte Ory – Gaetano Donizetti. Opera im Kino. Kino Theater Madlen Heerbrugg, 10.30 Uhr F.inn – Begehbares Hörspiel. Nach Mark Twain. Werkstatt Inselgasse Konstanz, 15 Uhr Alle sieben Wellen. Nach den Romanen von Daniel Glattauer. Theater Winterthur, 17 Uhr It takes one to know me. Ein Abend mit Songs von Johnny Cash. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Way Out. Nunzio Impellizzeri Dance Company. Theater am Gleis Winterthur, 19 Uhr Andorra. Stück in zwölf Bildern von Max Frisch. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr Die Geburtstagsshow. Vom Im­ protheater Konstanz. Spiegelhalle Konstanz, 20 Uhr

VORTRAG

Kultur am Sonntag. Postzensur im 1. Weltkrieg mit Oskar Schil­ ling. Historisches und Völker­ kundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Über ein jüdisches Schicksal und über Hannah Arendt und Adolf Eichmann. Claude Klein im Gespräch. Kapuzinerkirche Überlingen, 11.30 Uhr

KINDER

Babar, der kleine Elefant. Schattentheater­Erzählkonzert. Tak Schaan, 16 Uhr

DIVERSES

Artist in Residence. Schellenschmiede Walter Büeler & Hans Steiner. KlangWelt Toggenburg Alt St.Johann, 10 Uhr Heimspiel. FC Winti – FC Aarau. Schützenwiese Winterthur, 15 Uhr Épisodes culturelles #1. Künstler unterschiedlicher Sparten zeigen Episoden. Grabenhalle St.Gallen, 19.30 Uhr

AUSSTELLUNG

St.Galler Wildtierleben. Füh­ rung. Naturmuseum St.Gallen, 10.15 Uhr Davor Ljubicic – Konstellationen. Führung. Kunstverein Kon­ stanz, 11 Uhr Situations – Lost Formats. Füh­ rung. Fotomuseum Winterthur, 13 Uhr

Sammlung Mina und Josef John – im Museum im Lagerhaus. Szenische Führung zur Finissage mit Reto Trunz. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 14 Uhr

magische Analyse kleinbürgerli­ cher Lebenswelten. Kinok St.Gallen, 20.45 Uhr

BÜHNE

La Triada. A Capella Gesang. Weinlokal 1733 St.Gallen, 20 Uhr Pink Spider (Luzern). Ein­Frau­ Band. Portier Winterthur, 20.30 Uhr

Andorra. Stück in zwölf Bildern von Max Frisch. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr Zoff@net. Forumtheater zum Thema Cybermobbing. Alte Fabrik Rapperswil, 19.30 Uhr Der Ritualgestalter. Feinstoffli­ ches Kabarett streng Sheng Pfui. Theater 111 St.Gallen, 20 Uhr Manuel Stahlberger – Neues aus dem Kopf. Liederkabarett. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr

FILM

LITERATUR

Mo 19. KONZERT

The Farewell Party. Die Sensati­ onskomödie aus Israel, pech­ schwarz und skurril. Kinok St.Gallen, 17 Uhr The Wolfpack. 6 Teenager ver­ bringen ihr gesamtes Leben in einer Wohnung. Kinok St.Gallen, 18.45 Uhr La tête haute. Sozialdrama um jungen Straftäter mit Catherine Deneuve. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

BÜHNE

Carmen. Oper von Georges Bi­ zet. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr

LITERATUR

Kettly Mars – Ich bin am Leben. Lesung der haitianischen Schriftstellerin. Kult­Bau – Konkordiastrasse 27 St.Gallen, 20 Uhr

VORTRAG

BSA@AFO – Stadtplanungskultur heute. Symposium mit 4 Kurzvorträgen und Diskussion. Architektur Forum Ostschweiz St.Gallen, 19.30 Uhr

KINDER

Babar, der kleine Elefant. Schattentheater­Erzählkonzert. Tak Schaan, 10 Uhr

Di 20. KONZERT

Wir müssen reden. Am Sonntag, 18. Oktober, hat die Schweiz ge­ wählt. Palace St.Gallen, 20.15 Uhr

NACHTLEBEN

DJ Figur 19 & DJ Floke. Eupho­ ric Miserablism. Pop, Postpunk, Indie, Tronic. Kraftfeld Winter­ thur, 20 Uhr

FILM

Best Exotic Marigold Hotel 2. Kinomol. Kino Rosental Heiden, 14 Uhr How to Change the World. Die Geschichte von Greenpeace und dessen Gründer Bob Hunter. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Amateur Teens. 14­jährige Teen­ ager verirren sich im Social­ Media­Dschungel. Kinok St.Gal­ len, 19 Uhr Difret – Das Mädchen Hirut. Filmreihe. Kampf um Freiheit. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr I nostri Ragazzi. Cinema Italia­ no. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr Ein launischer Sommer (Rozmarné léto). Jirí Menzels

Dana Grigorcea «Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit». Ihr zweiter Roman. Raum für Literatur St.Gallen, 19.30 Uhr Die Zukunft des Lesens. Cornel Dora und Bernhard Bertelmann. Bodman­Literaturhaus Gottlie­ ben, 20 Uhr

VORTRAG

Das dialogische Prinzip im Kindes- und Jugendalter. Vertrautem und Fremdem begegnen. Mit Ursula Germann­Müller. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr Die Sowietisierung Osteuropas. Mit Benno Ennker. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr North American Short Stories of the 1970s. Mit Alan Robinson. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr Theaterpraktische Auseinandersetzung mit einem streitbaren «Stück St.Gallen». Mit Schau­ spieldramaturgin Nina Stazol. Universität St.Gallen, 20.15 Uhr

The Farewell Party. Die Sensati­ onskomödie aus Israel. pech­ schwarz und skurril. Kinok St.Gallen, 16.30 Uhr Der Leichenverbrenner (Spalovac mrtvol). Einer der wichtigs­ ten Filme des Prager Frühlings. Kinok St.Gallen, 18.30 Uhr 20 Jahre Cineclub Rosental. Le meraviglie. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr Der Staat gegen Fritz Bauer. Staatsanwalt Fritz Bauer brachte NS­Verbrecher vor Gericht. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

BÜHNE

Aschenputtel. Werkstatt Insel­ gasse Konstanz, 18 Uhr Eugen Onegin. Oper von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr Massimo Rocchi – EUä. Comedy. Stadttheater Schaffhausen, 19.30 Uhr Bänz Friedli. Kabarett. Kon­ gresshaus Thurpark Wattwil, 20 Uhr Der Ritualgestalter. Feinstoffli­ ches Kabarett streng Sheng Pfui. Theater 111 St.Gallen, 20 Uhr Fünfte Rheintaler Kultur & Theatertage. Kino Theater Mad­ len Heerbrugg, 20 Uhr Manuel Stahlberger – Neues aus dem Kopf. Liederkabarett. Kel­ lerbühne St.Gallen, 20 Uhr Starbugs. Crash Boom Bang. Fürstenlandsaal Gossau, 20 Uhr Way Out. Nunzio Impellizzeri Dance Company. Grabenhalle St.Gallen, 20 Uhr

VORTRAG

Appenzeller Musik. Hof Weiss­ bad, 20 Uhr Peter Madsen and CIA play Silent Movies. Film. The Flapper. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Session-Room. Anstatt «Guitar Hero» zu Hause spielen. Kraft­ feld Winterthur, 20 Uhr Franziska Brücker. Ghosts & Guests. Esse Musicbar Winter­ thur, 20.15 Uhr

China vom Kaiser bis Mao. Geschichte und Film im 20.Jahrhundert, 1900–1976. Mit Daria Berg. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr Gesellschaft und Institutionen in historischer Perspektive. Zur Veränderung der Herrschaftsver­ hältnisse. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 18.15 Uhr La «Grande Guerra» nella cultura italiana II. Dal conflitto al Fascismo (1917–1922). Mit Re­ nato Martinoni. Universität St. Gallen, 18.15 Uhr Weltgeschichte vom Imperialismus bis nach der Jahrtausendwende. Erster Teil. 1880 bis 1918. Mit Felix Bosshard. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr Im Porträt. Im Miriam Prantl. Vorarlberg Museum Bregenz, 19 Uhr Behandlung von Depressionen: viel mehr als nur Medikamente. Mit Jan Reuter. Psychiatrische Klinik / Zentrum Herisau, 19.30 Uhr Weltenbilder – wie Theorien in den Naturwissenschaften entstehen und sich wandeln. Mit Toni Bürgin und Gastreferierenden. Universität St.Gallen, 20.15 Uhr

NACHTLEBEN

KINDER

DIVERSES

Thron und Altar – von der irdischen zur himmlischen Herrlichkeit. Führung. Alfons Faoro. Kathedrale St.Gallen, 16 Uhr

AUSSTELLUNG

Ferdinand Nigg (1865–1949) – Gestickte Moderne. Einführung für Lehrpersonen. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 17 Uhr Richard Deacon – On The Other Side. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18.30 Uhr

Mi 21. KONZERT

Practica. Tangoabend. Kaffee­ haus St.Gallen, 19 Uhr Welcome Marty McFly. Party. Gare de Lion Wil, 20 Uhr

FILM

45 Years. 2015 Silberner Bär für Charlotte Rampling und Tom Courtena Kinok St.Gallen, 14.30 Uhr

18.– 22.10.

Goofe Atelier – es rauscht im Blätterwald. Der Kreativität frei­ en Lauf lassen. Kunsthalle Zie­ gelhütte Appenzell, 14 Uhr Märchen im Museum. Thors Hammer und andere germani­ sche Göttergeschichten. Histori­ sches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Pinocchio. Première. Theater St.Gallen, 14 Uhr

Zauberlaterne. Filmclub. Alte Kaserne Winterthur, 14 Uhr Mutig sein! Mit Schauspiel, Handpuppen und Figuren aus Papier. FigurenTheater St.Gallen, 14.30 Uhr Die dumme Augustin. Erzählt von Monika Enderli (Dt) & Hana Huber (Tschechisch). Stadtbib­ liothek Katharinen St.Gallen, 15 Uhr Theater Gustavs Schwestern «Piggeldy und Frederick». Eine philosophische Schweinerei. Theater an der Grenze Kreuzlin­ gen, 15.15 Uhr Zauberlaterne. Filmclub. Alte Kaserne Winterthur, 16 Uhr

DIVERSES

Preisjassen Frauengemeinschaft Andreas. Andreaszentrum Gossau, 13.30 Uhr Singen für jedermann – ProSenectute. Singen macht fröhlich. Andreaszentrum Gos­ sau, 14 Uhr

AUSSTELLUNG

Handstickstobede. Der Stickerin in der Tracht bei der Arbeit zu­ schauen. Museum Appenzell, 14 Uhr Stephen Prina – «Galesburg, Illinois +». Malnachmittag für Kinder. Kunsthalle St.Gallen, 14 Uhr Das St.Galler Altmeisterwunder. Einführung für Lehrpersonen. Kunstmuseum St.Gallen, 17.30 Uhr Let there be light... | Es werde Licht... Vortragsabend – Licht in der Kunst. Kunstmuseum St.Gallen, 18.30 Uhr Ste Vadrouille, emblème. Muse­ umsnacht. Point Jaune Museum St.Gallen, 19 Uhr

Do 22. KONZERT

The Dublin Legends. The Dubliners leben weiter. Kamm­ garn Schaffhausen, 19.30 Uhr Angelo Branduardi & Band. Camminando camminando. Sal Schaan, 20 Uhr Julia Zischg Band. CD­Präsenta­ tion. Vorarlberg Museum Bregenz, 20 Uhr Gitarrengötter die Zweite. José Scarabello präsentiert Saitenmu­ sik. Eisenwerk Frauenfeld, 20.15 Uhr The Great Harry Hillman. Jazz. Esse Musicbar Winterthur, 20.15 Uhr Sgt. Sunshine. Psychedelic Rock (SE). Kaff Frauenfeld, 21 Uhr

NACHTLEBEN

DJ Sir Oliver Peter. Stöbern im Dunkeln. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Wahnsinnsnächte. Spielrein. Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr Hallenbeiz. PingPong und Sounds vom Plattenteller. Gra­ benhalle St.Gallen, 20.30 Uhr Roots Rock Caravane. Offbeats zwischen Kingston und Tokyo. La Buena Onda St.Gallen, 20.30 Uhr



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John Mayall – Play the Blues

The Dublin Legends in der Tonhalle

Verdi Requiem 180­köpfig

Der Konzertchor der St.Galler Singschule besingt unter der Lei­ tung von Bernhard Bichler das Hohelied im modernen klassi­ schen Stil und weitere Werke für Solisten, Chor und Streichor­ chester, die grosse Texte mit grossartiger Musik verbinden. Begleitet wird der Chor von den Streichern des Sinfonischen Or­ chesters Arbon. Im Zentrum steht «Song of Songs» des zeitgenössi­ schen Komponisten Patrick Ha­ wes, ergänzt um Werke von Brit­ ten, Mendelssohn und Puccini. Freitag, 23. Oktober, 19.30 Uhr, Evangelische Kirche Arbon. Sonntag, 25. Oktober 2015, 18 Uhr, St.Laurenzen St.Gallen. singschule.ch

Vor kurzem 80 Jahre jung gewor­ den und mit Erfolg auf Jubiläumstournee quer durch ganz Europa, denkt John Mayall, der Vater des «weissen Blues», noch lange nicht daran, kürzer zu treten. Die Line­Ups seiner «Bluesbreakers« in den 60er­ und 70er­Jahren lesen sich wie ein «Who is Who» der Rock­Ge­ schichte. Eric Clapton, Peter Green, Ginger Baker und Mick Fleetwood – sie alle spielten in John Mayalls legendärer Band, die Musikgeschichte schrieb. Bis heute hat Mayall nichts von sei­ ner Energie verloren. Freitag, 23. Oktober, 20 Uhr, Pentorama Amriswil. dominoevent.ch

«The Dublin Legends» schreiben die einmalige Erfolgsgeschichte der legendären Irish Folk Band «The Dubliners» weiter. «The Dubliners» wurden 1962 gegründet und galten als die Irish Folk Band schlechthin. Nach dem Tod des letzten Grün­ dungsmitglieds Barney McKenna nannte sich die Gruppe fortan «The Dublin Legends». Das Kon­ zert der «Dublin Legends» bein­ haltet die grössten Hits der «Dubliners», u.a. Whiskey in The Jar, Dirty Old Town, The Wild Rover, Molly Malone, The Irish Rover und viele mehr. Freitag, 23. Oktober, 20 Uhr, Tonhalle St.Gallen. dominoevent.ch

Über 180 Mitwirkende aus den drei Bodenseeländern führen im Festspielhaus Bregenz das Verdi­Requiem auf! Guido Helbling leitet das Festkonzert mit dem Konzertchor Schaffhausen, dem Kammerchor Vocale Neuburg aus dem Vorarlberg und der Philharmonie Konstanz, sowie den vier Solisten Kimberly Brockman, Irene Friedli, Claude Pia und Rudolf Rosen. Verdis Messa da Requiem konfrontiert den Menschen mit sich selbst und sei­ nem Schicksal und wird deshalb oft als «Oper im liturgi­ schem Gewand» bezeichnet. Samstag, 24. Oktober, 20 Uhr, Festspielhaus Bregenz. vocale­neuburg.com

Saiten 10/2015

Song of Songs mit der Singschule

FILM

Lamb. Der erste äthiopische Film, der es nach Cannes schaff­ te. Kinok St.Gallen, 17.15 Uhr Life. Anton Corbijns («Control») elegantes James­Dean­Biopic. Kinok St.Gallen, 19 Uhr Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen. Filmprogramm zur aktuellen Ausstellung. Jüdi­ sches Museum Hohenems, 19.30 Uhr Kostprobe Film. Mit Nino Chris­ ten, Michaela Müller und Miro Schawalder. Kulturraum am Klosterplatz St.Gallen, 19.30 Uhr Heute bin ich Samba. Kampf um Freiheit. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr The Wolfpack. 6 Teenager ver­ bringen ihr gesamtes Leben in einer Wohnung. Kinok St.Gallen, 21.15 Uhr

BÜHNE

Aschenputtel. Werkstatt Insel­ gasse Konstanz, 18 Uhr Ergötzliches – Wahlen Spezial. Unterhaltung pur – von und mit Thomas Götz. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 19.15 Uhr Endstation Sehnsucht. Schau­ spiel von Tennessee Williams. Theater Winterthur, 19.30 Uhr Katharina Knie. Ein Seiltänzer­ stück von Carl Zuckmayer. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr Massimo Rocchi – EUä. Comedy. Stadttheater Schaffhausen, 19.30 Uhr Agnes. Nach dem Roman von Peter Stamm. Spiegelhalle Kons­ tanz, 20 Uhr

Blues Max. Max macht die Au­ gen zu. Und denkt sich aus. Alles Mögliche. Obere Mühle Düben­ dorf, 20 Uhr Fabian Unteregger. Rheintaler Kultur­ und Theatertage. Dioge­ nes Theater Altstätten, 20 Uhr Fünfte Rheintaler Kultur & Theatertage. Kino Theater Mad­ len Heerbrugg, 20 Uhr Manuel Stahlberger – Neues aus dem Kopf. Liederkabarett. Kel­ lerbühne St.Gallen, 20 Uhr

KINDER

Geschichtenzeit. Geschichten erleben mit Marianne Wäspe. Stadtbibliothek Katharinen St.Gallen, 14.15 und 15 Uhr

DIVERSES

LITERATUR

Im Labyrinth des Poeten. Eva Maria Hux liest aus ihrem Krimi. Kantonsbibliothek Thurgau Frauenfeld, 19.30 Uhr Peterlight. Ein Lob auf die Reali­ tät. Kula Konstanz, 20.30 Uhr

Alte St.Galler Pilgerwege und Pilgerziele. Stadtwanderung mit Walter Frei und Charlie Wenk. Bushaltestelle Schützengarten St.Gallen, 14.30 Uhr Interactive West. Konferenz. Marketing, Technologie, Innova­ tion und Zukunft. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr Argentinien – Abenteuer zwischen Tropen und Eis. Multimediavortrag von Heiko Beyer. Kreuz Kultur und Gastlichkeit Jona, 19.30 Uhr

VORTRAG

AUSSTELLUNG

Das Japanische Kaiserreich. Seine Geschichte bis zum Ende des Pazifischen Krieges 1945. Mit Rainer Hoffmann. Universi­ tät St.Gallen, 18.15 Uhr Erich Kästner. Die Geschichte eines Kritischen. Mit Ulrike Landfester. Textilmuseum St.Gallen, 18.15 Uhr Familienleben. Alles bleibt anders. Mit Christa Binswanger und Steve Stiehler. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr Zwischen Inspiration und Obsession. Museumsgespräch mit Hans Schreiber. Textil­ museum St.Gallen, 18.30 Uhr

Complex Bodies. Artisttalk. Alte Fabrik Rapperswil, 19 Uhr

Fr 23. KONZERT

Was Gott tut, das ist wohlgetan. Kantate BWV 98 von Bach. Evang. Kirche Trogen, 19 Uhr Song of Songs – das Hohelied im modernen klassischen Stil. St.Galler Singschule. Evangeli­ sche Kirche Arbon, 19.30 Uhr Highmatt. Steff Signer & Sägereibuebe. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr

22.– 23.10.

John Mayall. Hands that play the Blues­Tournee 2015. Pentorama Amriswil, 20 Uhr The Dublin Legends. Mit den bekanntesten Songs der Dubli­ ners. Tonhalle St.Gallen, 20 Uhr Sebastian Krämer. Lieder wider besseres Wissen. Tak Schaan, 20.09 Uhr Billie Holiday Jubilee. Jazz. Esse Musicbar Winterthur, 20.15 Uhr Hoffmaestro. Reggae & Ska. Kula Konstanz, 20.30 Uhr 5/8erl in Ehr’n. Sex, Groove und nackte Hypnose. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Benni Bilgeri feat. Justina Lee Brown. Mit neuer CD und groovigen Rythmen. Jazzclub Rorschach, 21 Uhr Mile Me Deaf. Lo­Fi Noise Pop aus Österreich. Treppenhaus Rorschach, 21.30 Uhr Shocking Pinks (NZ). Melodra­ matic pop and fucking wild dance/disco­punk. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr Tvrdy / Havelka. Im Rahmen der Jubiläumsfestwoche St.Gallen/ Liberec. Palace St.Gallen, 22 Uhr

NACHTLEBEN

DJ Ba4 – Classics Elektro BritPop Space. Oya St.Gallen, 20.30 Uhr Milonga. Tangotanznacht. Tango Almacén St.Gallen, 21 Uhr Bar 2000. Edidiòn Cumbia. TapTab Schaffhausen, 22 Uhr Ostblockschlampen @ Get Wasted & Dubtrex. Electro­Bangers, Dubstep. Kugl St.Gallen, 22 Uhr

Twisted Turns. Hip­Hop & Funk. Kaff Frauenfeld, 22 Uhr

FILM

Das Labyrinth der Worte. Französischer Spielfilm. Pro Senectute St.Gallen, 14 Uhr 45 Years. 2015 Silberner Bär für Charlotte Rampling und Tom Courtena. Kinok St.Gallen, 17.30 Uhr La vanité. Lionel Baiers köstliche Sterbehilfekomödie mit Carmen Maur. Kinok St.Gallen, 19.30 Uhr Victoria. Eine Reise ans Ende der Nacht in Realzeit. Spielbo­ den Dornbirn, 20 Uhr Boychoir. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr Härte. Die Geschichte einer gestohlenen Kindheit. Kinok St.Gallen, 21.30 Uhr

BÜHNE

Aschenputtel. Werkstatt Inselgasse Konstanz, 18 Uhr Böse Nacht Geschichten. Tour­ neetheater klima. Torggel Rosenegg Kreuzlingen, 18.30 Uhr Eugen Onegin. Oper von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr Agnes. Nach dem Roman von Peter Stamm. Spiegelhalle Konstanz, 20 Uhr Chaostheater Oropax – Chaos Royal. Der Weg vom geballten Chaos hin zum edlen Royal­ Gold. Casino Frauenfeld, 20 Uhr Comedy Express. Tausendundei­ ne Nacht. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr


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vey Keitel in Paolo Sorrentinos Film. Kinok St.Gallen, 21.30 Uhr

Scharfe Zunge, grosses Herz: Hazel

Musik aus dem Balkan mit Amal

Stimm­Impro­Festival mit Marcello Wick

In ihrem ersten abendfüllenden Programm «Hazel Brugger passiert» zieht die Slampoetin aus, die Welt zu verbessern. Virtuos und stets bescheiden brüskiert und berührt sie, kreiert wilde Geschichten aus dem Nichts und findet schöne Worte für das Hässliche. Mit ihrem verspielten Charme penetriert sie kompromisslos die Psyche jedes Zuschauers – und der hat auch noch Spass daran. Scho­ nungslos, aber mit viel Herz zer­ legt Brugger die Welt in Einzelteile. Zu erleben als Vor­ première im Chössi Theater. Samstag, 17. Oktober, 20.15 Uhr, Chössi Lichtensteig. choessi.ch

Amal spielt überwiegend die lebendige Musik aus dem Balkan. Zigeunerballaden, Cocek, Klezmer, kurz, ein Wechselspiel der Stimmungen vom Wehklagen bis zur wilden Ausgelassenheit. Doch auch Ausflüge in andere Regionen Europas laden zum Tanzen oder Träumen ein – Amalmusik ist wie ein lebendiges Gespräch, wie Ferien im Alltag. Die Band besteht aus Samuel Freiburghaus, Corina Landes und Roberto Vacca. Ihre Herkunft spannt den Bogen quer durch Eu­ ropa. Und zur Ergänzung bringen sie einen Überraschungsgast mit. Samstag, 24. Oktober, 20.30 Uhr, Löwenarena Sommeri. loewenarena.ch

Unter dem Label Stimmpro ver­ eint der Sänger Marcello Wick verschiedene Projekte und Work­ shops, die sich alle der «Musik aus dem Moment» widmen. Am Stimmpro­Festival werden ver­ schiede Projekte vorgestellt. An allen Konzerten spielt Improvisa­ tion die sinnliche Hauptrolle. Klänge und Melodien malen Ge­ schichten im Kopf der Zuhören­ den und lassen durch feinfühlige Interaktionen Momente voller musikalischer Überraschungen entstehen. Sonntag, 25. Oktober, 18 Uhr, Munot Schaffhausen Freitag, 30. Oktober, 19.30 Uhr, Offene Kirche St.Gallen. stimmpro.ch

Fremd bin ich eingezogen. Stadt­ theater Konstanz, 20 Uhr Fünfte Rheintaler Kultur & Theatertage. Kino Theater Madlen Heerbrugg, 20 Uhr Manuel Stahlberger – Neues aus dem Kopf. Liederkabarett. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Maxi Schafroth & Markus Schalk. Faszination Bayern; Kabarett. Kultur i de Aula Goldach, 20 Uhr Next Level. Ein skurriler Zukunftsentwurf. Fabriggli Buchs, 20 Uhr So sieht gute Laune aus. Kaba­ rett mit Annette Herbst. Blumen Barbara Appenzell, 20 Uhr Struwwelpeter reloaded. Mit Sarah Hakenberg. Bären Häggenschwil, 20.15 Uhr

LITERATUR

Zürich liest. Klaus Merz – zu seinem 70. Geburtstag. Kunst­ museum Winterthur, 17 Uhr Ruth Schweikert – «Wie wir älter werden». Eingeführt von Claudio Notz. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr

DIVERSES

Art of Hosting Training. Zukunft der Zusammenarbeit (Kollabora­ tion). Schloss Wartegg Rorscha­ cherberg, 09 Uhr Mittagsimpuls. Mit Beat Grögli. Kathedrale St.Gallen, 12.15 Uhr Freitags um 5. Baukünstler –Star architekten – Mainstream? Vor­ arlberg Museum Bregenz, 17 Uhr

Küche für Alle. Feines Essen und gute Gespräche. CaBi Antirassis­ mus­Treff St.Gallen, 19 Uhr

AUSSTELLUNG

Phyllida Barlow. Kunst über Mittag. Kunstzone Lokremise St.Gallen, 12.30 Uhr Führung durchs Haus. Museum Appenzell, 14 Uhr Führung durchs Gebäude. Kunsthalle Ziegelhütte Appen­ zell, 16 Uhr Markus Brenner – Fish and Fabrics. Vernissage. Galerie Christi­ an Roellin St.Gallen, 17.30 Uhr DrawBar. Skizzen zur Kunstge­ schichte mit Mark Staff Brandl. Rab­Bar Trogen, 18 Uhr

Sa 24. KONZERT

101 Jahre Busdepot Deutweg. Musikkollegium Winterthur. Busdepot Deutweg Winterthur, 17 Uhr BandXost. Vorausscheidung bandXost der Kantone AR/AI. Pontem Kultur am Viadukt Heri­ sau, 19 Uhr Mein Russland, du bist schön…. Evang. Kirche Appenzell, 19 Uhr Symphonieorchester Vorarlberg. Konzert 1. Werke von Schubert und Beethoven. Montforthaus Feldkirch, 19.30 Uhr BandXost Qualifikation. Jugend­ café Camäleon Vaduz, 20 Uhr

Christof Brassel. Hemmixlosi Xäng für di xamti Xellschaft. Giesserei Musikzentrum Winter­ thur, 20 Uhr Verdi Requiem. Konzertchor Schaffhausen, uvm. Festspielhaus Bregenz, 20 Uhr Big Band Liechtenstein. Tak Schaan, 20.09 Uhr Hanoterre. Musik­gewordene Liebeserklärung an ein Instru­ ment. Asselkeller Schönengrund, 20.15 Uhr Jazz in Winterthur. Aki Takase – La Planète. Alte Kaserne Winterthur, 20.15 Uhr David Helbock Trio. Präsentation der neuen CD. Tangente Jazz Eschen, 20.30 Uhr Musik aus dem Balkan. Mit Amal. Löwenarena Sommeri, 20.30 Uhr Mose. CD­Präsentation. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Vögel die Erde essen. Support. Monza. TapTab Schaffhausen, 21 Uhr Yvonne & Davide. Internationales Repertoire mit zwei grossartigen Stimmen. Grand Hotel Quellenhof Bad Ragaz, 21 Uhr Zig Zags & Violet & The Pony. Raue Gitarrenwände. Treppen­ haus Rorschach, 21.30 Uhr Howlong Wolf. Alternative Rock (CH). Kaff Frauenfeld, 22 Uhr Schuldig und verdächtig. Die üblichen Verdächtigen, Lux et Sonitus. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr

23.– 24.10.

NACHTLEBEN

Saisonschlussparty. Berggast­ haus Bollenwees Brülisau, 19 Uhr Red Cup Saturday. Hip Hop Party. Flon St.Gallen, 20 Uhr Breakfast at Tiffany’s. Electro Swing Night. Kugl St.Gallen, 22 Uhr DJ Marcelle (NL/Klangbad) & Zunami. Drei Plattenspieler für ein Hallelujah. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr GdL Bad Taste Party. Hyper! Hyper! Konfetti! Ballone! Gare de Lion Wil, 22 Uhr Son Caribe. Salsa­Tanzfest. Spiegelhalle Konstanz, 22 Uhr

FILM

The Farewell Party. Die Sensati­ onskomödie aus Israel. pechschwarz und skurril. Kinok St.Gallen, 14 Uhr Dior and I. Der neue Chefdesig­ ner Raf Simons und seine erste Kollektion. Kinok St.Gallen, 16.15 Uhr Der Staat gegen Fritz Bauer. Kino Rosental Heiden, 17.15 Uhr Amateur Teens. 14­jährige Teen­ ager verirren sich im Social­Me­ dia­Dschungel. Kinok St.Gallen, 18.15 Uhr Atlantic. Geschichte vom Traum eines Neuanfangs. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr La vanité. Lionel Baiers köstliche Sterbehilfekomödie mit Carmen Maur. Kinok St.Gallen, 20 Uhr Fack You Göthe 2. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr Youth. Michael Kaine und Har­

Operettenmelodien mit John Thade. Altes Stadthaus Winter­ thur, 16 Uhr Fünfte Rheintaler Kultur & Theatertage. Kino Theater Madlen Heerbrugg, 17 Uhr Böse Nacht Geschichten. Tour­ neetheater klima. Torggel Rosen­ egg Kreuzlingen, 18.30 Uhr No Bull Sheet. Szenische Lesung von Jugendlichen für Jugendli­ che. Spiegelhalle Konstanz, 19 Uhr Macbeth. Oper von Giuseppe Verdi. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr Buddenbrooks. Die Seelenge­ schichte des deutschen Bürger­ tums. Tonhalle Wil, 20 Uhr Duo Calva – Zwei für Eins. Sai­ soneröffnung. Bühne am Gleis in der Kultur­Werkstatt Wil, 20 Uhr Junge, Junge alias Gernot & Wolfram Bohnenberger. Walzehuser Bühni. Mehrzweck­ halle Walzenhausen, 20 Uhr Manuel Stahlberger – Neues aus dem Kopf. Liederkabarett. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Nüwürüsütät. Tanzstück von Beate Vollack. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Orpheus in der Unterwelt. Freie Bearbeitung des Librettos von Thomas Pigor. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr The Bombastics. Rheintaler Kultur­ und Theatertage. Dioge­ nes Theater Altstätten, 20 Uhr Tiltanic. Theatersport. Figuren­ Theater St.Gallen, 20 Uhr Alex Porter – Tranceporter. Neuen Geschichten und Trick­ kreationen. Chössi­Theater Lichtensteig, 20.15 Uhr Der grosse Coup. Cargo Theater. Rössli Mogelsberg, 20.15 Uhr Kilian Ziegler. Wortakrobat. Altes Kino Mels, 20.15 Uhr Knuth & Tucek. Die Rockstars unter den Satirikerinnen. Linde Heiden, 20.15 Uhr Struwwelpeter reloaded. Mit Sarah Hakenberg. Bären Häg­ genschwil, 20.15 Uhr

LITERATUR

Einführung in die moderne Lyrik. Lyrikseminar. Raum für Literatur St.Gallen, 08.30 Uhr

VORTRAG

Roh – beschichtet – attraktiv. Tagung zum Thema Holzschutz. Zeughaus Teufen, 10 Uhr

KINDER

Buchstart. Reim und Spiel mit Marianne Wäspe. Stadtbibliothek Katharinen St.Gallen, 09.30 und 10.30 Uhr Arabische Erzählstunde. Erzählt von Selma Mechergui. Stadtbibliothek Katharinen St.Gallen, 13 Uhr Kinder Kunst Labor. Werkstatt für Kinder ab 5 Jahren. Alte Fabrik Rapperswil, 14 Uhr Lesungen des Romantik-Verlags. Im Rahmen von Zürich liest‘15. Alte Kaserne Winterthur, 14 Uhr Pinocchio. Kinderstück nach Carlo Collodi auf Schweizer­ deutsch. Theater St.Gallen, 14 Uhr

Saiten 10/2015

BÜHNE


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Scharf beobachtete Züge (Ostre sledované vlaky). Ein verträum­ ter Bahnhof kurz vor Ende des 2. Weltkriegs. Kinok St.Gallen, 19.45 Uhr

Saiten 10/2015

BÜHNE

Vom Ende des Punks in Helsinki

Junge Musik – Mozart und Mendelssohn

Jaroslav Rudiš macht mit seiner Erzählung deutsch­tschechische Kulturgeschichte erlebbar. Ole ist 40, war früher Punk, Frau­ enheld und erfolgreich mit seiner Band, aber das ist lange her. Heute betreibt er das «Helsinki». Ausser der Bar, ein paar Freunden und seinen Erinnerungen ist ihm wenig ge­ blieben. Als die Bar geschlossen wird, bricht er auf zu einer Zeitreise an den dunkelsten Punkt seiner Vergangenheit. 1987 versuchte er mit seiner Freundin über die grüne Grenze in den Westen zu fliehen … Dienstag, 27. Oktober, 19.30 Uhr, Raum für Literatur Hauptpost St.Gallen. hauptpost.ch

Was macht frühe Werke von jungen Komponisten so span­ nend? Einerseits entdeckt man, wie viel von späteren Ent­ wicklungen in diesen Frühwerken schon aufkeimen. Und andererseits hört man noch ein bisschen die Vorbilder. Aus den beiden Werken von Mendelssohn schimmert deutlich das Vorbild Beethoven durch, und gleichzeitig entwickeln beide bereits ihren spezifischen Mendelssohn­Klang. Ähnliches bei Mozart: Herkömmliche barocke Opern­ und Konzerttra­ ditionen kleidet er in ein neues melodisches Klanggewand. Mittwoch, 28. Oktober, 19.30 Uhr, Stadthaus Winterthur. musikkollegium.ch

Mutig sein. Mit Schauspiel, Handpuppen und Figuren aus Papier. FigurenTheater St.Gallen, 14.30 Uhr Der Pilot Herr Fridolin. Eine musikalische Reise ab 4 Jahren. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr

DIVERSES

Art of Hosting Training. Zukunft der Zusammenarbeit (Kollabora­ tion). Schloss Wartegg Rorscha­ cherberg, 09 Uhr 18. Bestimmungstag. Mit Fachleuten des Historischen Museums, uvm. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 10 Uhr Bar ab 12. Film im Cameo, Aus­ verkauf im Blinker, Bar im Kraft­ feld. Kraftfeld Winterthur, 12 Uhr Heimspiel. SC Brühl – FC Sion II. Paul­Grüninger­Stadion St.Gallen, 16.30 Uhr Filmquiz. Mit Showmaster Del Phin & Notar Hanskarlo. Kraftfeld Winterthur, 17 Uhr Heimspiel. FC Wil – FC Biel­ Bienne. Stadion Bergholz Wil, 17.45 Uhr Finale Jugendprojekt Wettbewerb 2015. Kulturraum Jung Rhy Altstätten, 18 Uhr Oktoberfest. Stimmung und Tanz mit «Zipfi – Zapfi Buam». Restau­ rant Rössli, Weissbadstrasse Ap­ penzell, 19 Uhr Argentinien – Abenteuer zwischen Tropen und Eis. Multime­ diavortrag von Heiko Beyer. Fo­ rum Würth Rorschach, 19.30 Uhr Radikales Aussteigen. Füdli­ spaltgrüblen statt partizipieren. Enten­Weiher St.Gallen, 20 Uhr

AUSSTELLUNG

Richard Deacon – On The Other Side. Spezialführung. Kunstmu­ seum Winterthur, 14 Uhr Vaclav Elias – Menschensachen. Vernissage. Schloss Dottenwil Wittenbach, 17 Uhr 75 Jahre Kunstthurgau. Vernis­ sage mit Konzert. Eisenwerk Frauenfeld, 18 Uhr

So 25. KONZERT

Kulturbrunch – mit dem Echo vom Säntis. Bären Hundwil, 10 Uhr Appenzellermusik. Kapelle Le­ mestägegruess. Hotel Bären Gonten, 11.30 Uhr Klavierrezital mit Christoph Scheffelt. Werke von Beethoven, Messiaen und Schumann. Klos­ ter Fischingen, 16 Uhr Henry Purcell – Fantasies. John Holloway & Friends. Alte Kirche Romanshorn, 17 Uhr Licht – Dvorak 8. 2. Tonhallek­ onzert. Tonhalle St.Gallen, 17 Uhr Katja Mair Kaama. Durchatmen, Durchstarten, Abheben. Alte Fabrik Rapperswil, 17.30 Uhr Song of Songs – das Hohelied im modernen klassischen Stil. St.Galler Singschule. Laurenzen­ kirche St.Gallen, 18 Uhr StimmSaiten. 2 Stimmen & Kontrabass. Musik aus dem Moment, kombiniert mit Tanz & Akroba­

tik. Munot – Kasematte Schaff­ hausen, 18 Uhr Kantonaler Singtag. Unter der Leitung von Andreas Hausam­ mann. Lokremise St.Gallen, 19 Uhr Symphonieorchester Vorarlberg. Konzert 1. Festspielhaus Bregenz, 19.30 Uhr Vivid Curls. Folk & More. Esse Musicbar Winterthur, 19.30 Uhr

NACHTLEBEN

Mild Afterhour. Techno, Electro­ nica. TapTab Schaffhausen, 05 Uhr

FILM

10 Milliarden – Wie werden wir alle satt. Wie werden zukünftig zehn Milliarden Menschen satt? Kinok St.Gallen, 10.30 Uhr Der Staat gegen Fritz Bauer. Staatsanwalt Fritz Bauer brachte NS­Verbrecher vor Gericht. Kinok St.Gallen, 12.30 Uhr Lamb. Der erste äthiopische Film, der es nach Cannes schaff­ te. Kinok St.Gallen, 14.30 Uhr 45 Years. 2015 Silberner Bär für Charlotte Rampling und Tom Courtena Kinok St.Gallen, 16.15 Uhr Lerchen am Faden (Skrivánci na nití). Meisterwerk der Sozialis­ muskritik, jahrzehntelang verbo­ ten. Kinok St.Gallen, 18 Uhr Dürrenmatt – eine Liebesgeschichte. Kino Rosental Heiden, 19.15 Uhr

24.– 27.10.

Ra Ta Ta Tam. Werkstatt Insel­ gasse Konstanz, 15 Uhr Flashdance – 2. Staffel. Musical von Tom Hedley, Robert Cary und Robbie Roth. Theater St.Gallen, 17 Uhr Hagen Rether. Liebe. Kabarett mit Pferdeschwanz. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr

KINDER

Frau Holle. Ein Drei­Frauen Theater. Treppenhaus Rorschach, 10 Uhr Mutig sein. Mit Schauspiel, Handpuppen und Figuren aus Papier. FigurenTheater St.Gallen, 14.30 Uhr Eine fantastische Reise. Fantasy­ Musical nach «Märchen einer Wanderung». Theater Winter­ thur, 15 Uhr Frau Holle. Ein Drei­Frauen Theater. Treppenhaus Rorschach, 15 Uhr Schellenursli. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Schurken – Magischer Klang. Kinderkonzert. Chössi­Theater Lichtensteig, 17 Uhr

DIVERSES

Art of Hosting Training. Zukunft der Zusammenarbeit (Kollabora­ tion). Schloss Wartegg Rorscha­ cherberg, 09 Uhr Rundgang in Konstanz. Mit dem Theologen Walter Frei. Schwei­ zerbahnhof Konstanz, 14.15 Uhr

AUSSTELLUNG

Richard Deacon – On The Other Side. Kunstspaziergang für Kin­ der. Kunstmuseum Winterthur, 10 Uhr Let there be light... | Es werde Licht... Führung. Kunstmuseum St.Gallen St.Gallen, 11 Uhr Rita Harder & Irene Müller. Ver­ nissage. Bären Häggenschwil, 11 Uhr Römer, Alamannen, Christen – Frühmittelalter am Bodensee. Führung. Historisches und Völ­ kerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Richard Deacon – On The Other Side. Fürhung. Kunstmuseum Winterthur, 11.30 Uhr Ausgezeichnet – Werkbeiträge 2011 bis 2014. Finissage und Rundgang mit den KünstlerIn­ nen. Kulturraum am Klosterplatz St.Gallen, 16 Uhr

Mo 26. KONZERT

Andrei Gorbachev und das Arpeggione Kammerorchester Hohenems. Virtuose Musik auf der Balalaika. Vaduzer­Saal, 20 Uhr Angelo Branduardi & Band. Der Mann ist ein Phänomen, ein Meister seines Fachs. Tonhalle St.Gallen, 20 Uhr Karin Streule Band. Melodien die zwischen Folk, Jazz und Pop oszillieren. Weinlokal 1733 St.Gallen, 20 Uhr

Pascal Gamboni (GR). Schaurig schaurig traurig. Portier Winter­ thur, 20.30 Uhr

FILM

The Farewell Party. Die Sensati­ onskomödie aus Israel. pech­ schwarz und skurril. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Midnight in Paris. Cineclub St.Gallen. Grabenhalle St.Gallen, 18 und 20.30 Uhr Amateur Teens. 14­jährige Teen­ ager verirren sich im Social­ Media­Dschungel Kinok St.Gallen, 18.45 Uhr La vanité. Lionel Baiers köstliche Sterbehilfekomödie mit Carmen Maur Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

BÜHNE

Richard Löwenherz – Riccardo Primo. Oper von Händel. Stadt­ theater Schaffhausen, 19.30 Uhr

LITERATUR

Christoph Simon – Glück ist. Geschichten rund ums Streben nach Glück. Kellerbühne St.Gal­ len, 20 Uhr

VORTRAG

Paris im Ancien Régime (17./18. Jahrhundert). Mit Axel Christoph Gampp. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr Visionen einer Welt von morgen. Mit Rolf Bürki und Gastreferierenden. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr

Di 27. KONZERT

Twilight-Konzert mit schönsten Violinenklängen. Aus der Meis­ terklasse von Frau Prof. Coosje Wijzenbeek. Grand Hotel Quel­ lenhof Bad Ragaz, 17.30 Uhr The Picturebooks. Feat. Prinz Grizzley. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr

NACHTLEBEN

Editanstalt. Psycho Tropical Dreams by Furry Machines. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

FILM

Schätze aus dem Firmenarchiv der St.Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke. Witzige filmische Kostbarkeiten aus dem Archiv der SAK. Kinok St.Gallen, 19.15 Uhr Youth. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr 45 Years. 2015 Silberner Bär für Charlotte Rampling und Tom Courtena Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

BÜHNE

Agnes. Nach dem Roman von Peter Stamm. Spiegelhalle Kons­ tanz, 11 Uhr Flashdance – 2. Staffel. Musical von Tom Hedley, Robert Cary und Robbie Roth. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr Gods and Dogs. Drei Klassiker zeitgenössischen Tanzes. Theater Winterthur, 19.30 Uhr Richard Löwenherz – Riccardo Primo. Oper von Händel. Stadt­ theater Schaffhausen, 19.30 Uhr



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Kirchen-Tango. Mit Guy Bovet (Neuchâtel). Pfarrzentrum Altach, 20 Uhr Sina – Tiger & Reh. Die neue Tour. Kino Theater Madlen Heerbrugg, 20 Uhr Tritonus – Urbanus. 30 Jahr Jubiläum. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Roberto Bossard New Group. Jazz now Solo­Series #8. Eisenwerk Frauenfeld, 20.15 Uhr Kytes. Indie, Elektro. Kula Konstanz, 20.30 Uhr

Saiten 10/2015

Die Bergler vom Urnerland anno 1974

NACHTLEBEN

C.Gibbs (USA) & Rita Hey (Winti). Wohnzimmerstadionrock. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

«Wir Bergler in den Bergen sind eigentlich nicht schuld, dass wir da sind.» Dieses Zitat begleitete 1974 den Filmemacher Fredi M. Murer bei seinem zehnten Film. Ein ethnographi­ scher Dokumentarfilm in drei Sätzen. Aus den Bergbauern in Göschenen sind Angestellte geworden. Im Schächental hingegen pflegt man noch die traditionelle Familien­Alpwirt­ schaft. Und das Dorf Bristen im Maderanertal wird zur Pendlerschlafstätte. Bei der Film­ vorführung im Kronenbühl Rehetobel wird der Filmer per­ sönlich anwesend sein. Freitag, 30. Oktober, 20 Uhr Kultur im Kronenbühl Rehetobel. kronenbuehl.ch

Bänz Friedli – Gömmer Starbucks. Kabarett. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Nüwürüsütät. Tanzstück von Beate Vollack. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

LITERATUR

Jaroslav Rudis – Vom Ende des Punks in Helsinki. Tschechische Literatur in der Hauptpost. Raum für Literatur St.Gallen, 19 Uhr Die Agonie des Schmetterlings. Böse Geschichten. Buchvernissa­ ge mit Helen Meier. Obergericht Trogen, 20 Uhr Werner Rohner. Das Ende der Schonzeit. Moderation. Annette Hug. Bodman­Literaturhaus Gottlieben, 20 Uhr

VORTRAG

Das dialogische Prinzip im Kindes- und Jugendalter. Vertrautem und Fremdem begegnen. Mit Ursula Germann­Mül­ ler. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr Die Sowietisierung Osteuropas. Mit Benno Ennker. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr Orpheus, die Liebe und der Tod – Mythenrezeption in der Musikgeschichte. Mit Therese Bruggisser­Lanker. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr Lokale Initiativen und die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus. Diskussion. Vorarlberg Museum Bregenz, 19 Uhr

FILM

La vanité. Lionel Baiers köstliche Sterbehilfekomödie mit Carmen Maur Kinok St.Gallen, 14.15 Uhr Youth. Michael Kaine und Harvey Keitel in Paolo Sorrentinos Film. Kinok St.Gallen, 16 Uhr Amateur Teens. 14­jährige Teenager verirren sich im Social­ Media­Dschungel Kinok St.Gallen, 18.15 Uhr Alois Nebel. Grossartige Verfil­ mung des tschechischen Kult­ Comics. Kinok St.Gallen, 20 Uhr Wer rettet wen? Spielboden Dornbirn, 20 Uhr

BÜHNE

Theaterpraktische Auseinandersetzung mit einem streitbaren «Stück St.Gallen». (In der Lokre­ mise). Universität St.Gallen, 20.15 Uhr Wer regiert Europa? Erfreuliche Universität. Palace St.Gallen, 20.15 Uhr

DIVERSES

Aussatz und Pest bei unseren St.Galler Vorfahren. Stadtwande­ rung bis ins Linsebühl. Vadian­ Denkmal St.Gallen, 18 Uhr Englisches Sprachencafé. Sprachkenntnisse praktizieren. Kino Rosental Heiden, 18.30 Uhr

AUSSTELLUNG

Richard Deacon – On The Other Side. In Between. Film von Clau­ dia Schmid, 2014. Kunstmuseum Winterthur, 18.30 Uhr Comics, Cartoons & Karikaturen im Bistro. Best of 24 Stunden Comics. Vernissage. Alte Kaserne Winterthur, 19 Uhr

Mi 28. KONZERT

Ana Chumachenco. Musikkolle­ gium Winterthur (öffentliche Hauptprobe). Stadthaus Winterthur, 09.30 Uhr Ana Chumachenco. Musikkolle­ gium Winterthur. Stadthaus Winterthur, 19.30 Uhr Appenzeller Musik. Hof Weissbad, 20 Uhr

Kein Plan. Tanztheater von Bri­ gitte Dethier und Ives Thuwis­De Leeuw. Sal Schaan, 19 Uhr Carmen. Oper von Georges Bizet. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr Gods and Dogs. Drei Klassiker zeitgenössischen Tanzes. Theater Winterthur, 19.30 Uhr The Second Coming. Fidget Feet Aerial Dance Theatre. Stadtthea­ ter Schaffhausen, 19.30 Uhr Orpheus in der Unterwelt. Freie Bearbeitung des Librettos von Thomas Pigor. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr

VORTRAG

Die Irokesen – «Römer der Wildnis». Mit Harry Schüler. Historisches und Völkerkunde­ museum St.Gallen, 18.15 Uhr El Quijote, segunda parte. Mit Yvette Sánchez. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr Gesellschaft und Institutionen in historischer Perspektive. Zur Veränderung der Herrschaftsver­ hältnisse. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 18.15 Uhr Weltgeschichte vom Imperialismus bis nach der Jahrtausendwende. Erster Teil. 1880 bis 1918. Mit Felix Bosshard. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr Wie Planeten entstehen. Referent. Sebastian Elser. Natur­ museum St.Gallen, 19.30 Uhr

KINDER

Abgedreht im Museum. Ferien Workshop. Vorarlberg Museum Bregenz, 10 Uhr Goofe Atelier – Gespenstisch. Der Kreativität freien Lauf lassen. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 14 Uhr Museum für Kinder. Unterwegs in der neuen Indianer & Inuit­ Ausstellung. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr

27.– 29.10.

Pinocchio. Kinderstück nach Carlo Collodi auf Schweizer­ deutsch. Theater St.Gallen, 14 Uhr Mutig sein! Mit Schauspiel, Handpuppen und Figuren aus Papier. FigurenTheater St.Gallen, 14.30 Uhr Die Geheimnisse des Geldes. Kinder­Uni. Universität St.Gallen, 15 Uhr Tschechische Volksmärchen. Erzählt von Kathrin Raschle (D) & Hana Huber (Tschechisch). Stadtbibliothek Katharinen St. Gallen, 15 Uhr Grüne Milch und anderes. Buchtaufe mit Kurzlesung und Livezeichnen. Stadtbibliothek Katharinen St.Gallen, 17 Uhr

DIVERSES

Generationenejass der Migros. Generationentreff Negropont Rorschach, 02 Uhr English Corner. Informeller Anlass der SML. Esse Musicbar Winterthur, 17.40 Uhr Joulangerie. SpielfreuNde. Grabenhalle St.Gallen, 20 Uhr

AUSSTELLUNG

Richard Deacon – On The Other Side. Kunstgenuss über Mittag. Kunstmuseum Winterthur, 12.15 Uhr Das St.Galler Altmeisterwunder. Kinder Kunst Klub. Kunstmuse­ um St.Gallen St.Gallen, 14 Uhr Das St.Galler Altmeisterwunder. Führung. Kunstmuseum St.Gallen St.Gallen, 18.30 Uhr Chapeau de Bosse-De-Nage. Museumsnacht. Point Jaune Museum St.Gallen, 19 Uhr

Do 29. KONZERT

Trio Dialog. Kammermusikklas­ se Gerhard Vielhaber. Vorarlberg Museum Bregenz, 12.15 Uhr Galakonzert mit Edita Gruberova. Operngala, Belcanto Programm. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr Musikkollegium Winterthur. Werke von Mozart und Mendels­ sohn­Bartholdy. Casino Frauenfeld, 20 Uhr Bänz Oester’s Rainmakers. Jazz. Esse Musicbar Winterthur, 20.15 Uhr Landstreichmusik. Alsphalt. Volksmusik einfach anders. Ei­ senwerk Frauenfeld, 20.15 Uhr Ein kleines Konzert #65. Mit Mantik aus Bern. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Schmieds Puls. I care a little less about everything now. Spielbo­ den Dornbirn, 21 Uhr

NACHTLEBEN

DJ Aircraft. Electro Funk, Soul & HipHop. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Roots Rock Caravane. Offbeats zwischen Kingston und Tokyo. La Buena Onda St.Gallen, 20.30 Uhr Tanznacht40. Die Disco für alle ab 40 Jahren. P1 Club Dübendorf, 20.30 Uhr

FILM

Lamb. Der erste äthiopische Film, der es nach Cannes schaff­

te. Kinok St.Gallen, 17.15 Uhr Der Staat gegen Fritz Bauer. Staatsanwalt Fritz Bauer brachte NS­Verbrecher vor Gericht. Kinok St.Gallen, 19 Uhr Der Leichenverbrenner (Spalovac mrtvol). Einer der wichtigs­ ten Filme des Prager Frühlings. Kinok St.Gallen, 21 Uhr

BÜHNE

Kein Plan. Tanztheater von Bri­ gitte Dethier und Ives Thuwis­ De Leeuw. Sal Schaan, 10 Uhr Beziehungsweise. Ein szenischer Liederabend. Theater Winter­ thur, 19.30 Uhr Orpheus in der Unterwelt. Freie Bearbeitung des Librettos von Thomas Pigor. Stadttheater Konstanz, 19.30 Uhr Bänz Friedli – Gömmer Starbucks. Kabarett. Metropolsaal, Widnau, 20 Uhr Das Mass der Dinge. Stück von Neil Labute. Spiegelhalle Konstanz, 20 Uhr Mein ostdeutscher Zwilling. Eine deutsch­deutsche Familien­ feier. Werkstatt Inselgasse Konstanz, 20 Uhr Nüwürüsütät. Tanzstück von Beate Vollack. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Özkan Tok. Slam­Poet – Theater­ regisseur – Schauspieler. Fabriggli Buchs, 20 Uhr

LITERATUR

Sheila spielt Leben. Lesung mit Isolde Süess­Morat. Wyborada Frauenbibliothek St.Gallen, 18.30 Uhr

VORTRAG

Ort der List und der Baukultur. 19. List. Zeughaus Teufen, 17 Uhr Das Japanische Kaiserreich. Seine Geschichte bis zum Ende des Pazifischen Krieges 1945. Mit Rainer Hoffmann. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr Familienleben. Alles bleibt anders. Mit Christa Binswanger und Steve Stiehler. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr Liberec / Reichenberg – St.Gallens Partnerstadt im Kontext der tschechischen Kulturgeschichte. Mit Ulrich Schmid und Gastreferierenden. Universität St.Gallen, 18.15 Uhr Der Umgang mit Kunst im Grossformat. Gespräch in der Ausstellung. Kunstzone Lokremise St.Gallen, 18.30 Uhr

DIVERSES

Seniorenzmittag. Gemeinsam essen. Stiftung Vita Tertia Gerbhof und Weiher Gossau, 11.30 Uhr Wellenreiten. Spiritueller 5­Rhythmen­Tanz mit Beatrice Fischer. Offene Kirche St.Gallen, 19.30 Uhr PlayIT. Analog. Brettspielabend. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr

AUSSTELLUNG

Stephen Prina – «Galesburg, Illinois +». Kunst über Mittag. Kunsthalle St.Gallen, 12 Uhr Ferdinand Nigg (1865-1949) – Gestickte Moderne. Kurzführung über Mittag. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 12.30 Uhr Ferdinand Nigg (1865-1949) – Gestickte Moderne. Führung. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 18 Uhr



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Sogar Theater. Widmer. Eine humorvolle Hommage an Urs Widmer. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Spejbl & Hurvinek – eine Gala. Feinsinnige, humorvolle Dialoge. FigurenTheater St.Gallen, 20 Uhr Max Uthoff – Gegendarstellung. Politkabarett. Tak Schaan, 20.09 Uhr Ein Kuss. Wahnsinnsnächte. Al­ tes Kino Mels, 20.15 Uhr Maxi Schafroth. Faszination Bayern; Kabarett. Altes Zeughaus Herisau, 20.30 Uhr

Weissbad hat den Blues im Gringel

Maxi Schafroth ist nicht Tourismusdirektor, sondern macht handfestes Kabarett. Nach «Faszination Allgäu» setzt er sei­ ne bizarre Beobachtungsreise nahtlos fort. «Faszination Bayern» ist die zweite Station sei­ ner von langer Hand geplanten Kabarett­Trilogie. Er lädt sein Pu­ blikum ein in den skurrilen Kosmos im Süden Deutschlands. Aus diesem biographischen Cross­Over macht er umwerfen­ des Kabarett, begleitet von Herz und Verstand und seinem kongenialen Gitarristen und Hof­ nachbarn Markus Schalk. Freitag, 30. Oktober, 20.30 Uhr, Altes Zeughaus Herisau. kulturisdorf.ch

Und das seit zehn Jahren! Das Hotel Hof Weissbad veranstaltet seit jeher monatlich Konzerte, bei denen zahlreiche Stile zum Zug kommen: Sie reichen von Klassik, Appenzellermusik bis Gospel. Speziell gibt es jährlich auch die Bluestage, die­ ses Jahr zum zehnten Mal. Dieses Jubiläum wird mit einem Konzert des Schweizer Blues­ königs Philipp Fankhauser gefei­ ert. Da die Hotellobby bereits vor neun Jahren, als Fankhauser zu Gast war, zu platzen drohte, findet das Konzert in der Aula Gringel in Appenzell statt. Samstag, 31. Oktober, 20.30 Uhr, Aula Gringel Appenzell. hofweissbad.ch

Saiten 10/2015

Faszination Bayern mit Maxi Schafroth

1. Appenzeller Archivnacht. Die Appenzeller Geschichte erwacht zum Leben. Zeughaus Herisau, 18.30 Uhr Sterbstund. Vernissage. Vorarl­ berg Museum Bregenz, 19 Uhr

Fr 30. KONZERT

Musse & Melodien über Mittag. Werke von Max Bruch und Schumann. Theater Winterthur, 12.15 Uhr Schweizer Jugend-SinfonieOrchester. Werke von Khachatu­ rian und Schostakowitsch. Kirche St.Johann Schaffhausen, 19.30 Uhr Triado Plus. 4 Stimmen. Stimm­ Impro­Konzert & gemeinsames Singen. Offene Kirche St.Gallen, 19.30 Uhr Attila Vural. Gitarrenvirtuose. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr Graine Duffy. Singer­Songwriter­ Blues aus den USA. Pontem Kul­ tur am Viadukt Herisau, 20 Uhr The Sweet. Finale Abschiedstour­ nee. Kammgarn Schaffhausen, 20 Uhr Werkstattkonzert. Klanglabor – Räume klingen. Die Klang­ schmiede als Instrument? Ge­ nau! KlangWelt Toggenburg Alt St.Johann, 20 Uhr Chachaloca. Jazz. Esse Musicbar Winterthur, 20.15 Uhr James Gruntz. Solo. Rössli Mo­ gelsberg, 20.15 Uhr

Grainne Duffy (IRL). Gitarristin, Sängerin und Frontfrau. Pontem Kultur am Viadukt Herisau, 20.30 Uhr Martin Lechner Band. Sanfter Soul im Stil von Nat King Cole. Grand Hotel Quellenhof Bad Ragaz, 20.30 Uhr The BluesRock Machine (CH). Schweisstreibender Blues­Rock. Bluesclub Bühler, 20.30 Uhr 5 Jahre Ventilator Records. The Royal Hangmen (Winti) & The Giant Robots (Lausanne). Kraft­ feld Winterthur, 21 Uhr Kilbi im Fall, Suuns & Jerusalem in My Heart, Clark, Jessica Pratt, Pandour, Hyperculte, DJ Marcelle. Achterbahnen fürs Gemüt & Geisterbahnen für die Ohren. Palace St.Gallen, 21 Uhr Sex Jams. Mosaiksteine des zeit­ genössischen Wiener Under­ grounds. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Wayne Escoffery Quart. Im Rah­ men der Jazztage Lustenau. Jazz­ huus (Jazzclub) Lustenau, 21 Uhr Insert Coin & Chelsea Deadbeat Combo. Punkrock, Hardcore und einer Menge Rock’n’Roll. Treppenhaus Rorschach, 21.30 Uhr Mit Schinken durch die Menopause. Pisse & Alarmstufe Blau. TapTab Schaffhausen, 21.30 Uhr

NACHTLEBEN

Milonga. Tangotanznacht. Tango Almacén St.Gallen, 21 Uhr All About Minimal. Minimal­ Techno. Kaff Frauenfeld, 22 Uhr Year 2K Party vol.2. Die Party

mit dem Sound der 2000er. Alte Kaserne Winterthur, 22 Uhr Ran-D @ Project Hardstyle. Hardstyle. Kugl St.Gallen, 23 Uhr

FILM

La vanité. Lionel Baiers köstliche Sterbehilfekomödie mit Carmen Maur Kinok St.Gallen, 17.30 Uhr Life. Anton Corbijns («Control») elegantes James­Dean­Biopic. Kinok St.Gallen, 19.15 Uhr Atlantic. Geschichte vom Traum eines Neuanfangs. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Wir Bergler sind eigentlich nicht schuld, dass wir da sind. Film von und mit Fredi Murer. Kro­ nenbühl Rehetobel, 20 Uhr Transporter refueled. Kino Ro­ sental Heiden, 20.15 Uhr The Wolfpack. 6 Teenager ver­ bringen ihr gesamtes Leben in einer Wohnung. Kinok St.Gallen, 21.30 Uhr

BÜHNE

Eugen Onegin. Oper von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr Fremd bin ich eingezogen. Stadt­ theater Konstanz, 19.30 Uhr Die Liebesgeschichte zwischen Piaf und Dietrich. Walenseebüh­ ne Spatz & Engel. Pentorama Am­ riswil, 20 Uhr Kulissenklatsch. Ulrich, Karl, Lora & das alte Theater am Bohl. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Miss Sara Sampson. Stück von G.E. Lessing. Werkstatt Inselgas­ se Konstanz, 20 Uhr

29.– 31.10.

KINDER

Serbische Erzählstunde. Erzählt von Vesna Nedeljkovic­Rohner. Stadtbibliothek Katharinen St.Gallen, 16 Uhr

DIVERSES

Sing Nachmittag. Pro Senectute Rorschach, 14.30 Uhr Ansichtskarten- und Papierbörse Appenzell. Restaurant Stossplatz Appenzell, 19 Uhr Küche für Alle. Feines Essen und gute Gespräche. CaBi Antirassis­ mus­Treff St.Gallen, 19 Uhr Powidl Gala. Ein Spiel von Wafa Reyhani. Vorarlberg Museum Bregenz, 19 Uhr Experiment. Führung. Hildegard Aepli. Kathedrale St.Gallen, 21 Uhr

AUSSTELLUNG

Führung durchs Haus. Museum Appenzell, 14 Uhr Führung durchs Gebäude. Kunsthalle Ziegelhütte Appen­ zell, 16 Uhr

Sa 31. KONZERT

10 Jahre Blues-Tage. Philipp Fankhauser. Weissbad hat seit 10 Jahren den Blues. Aula Gringel Appenzell, 18.30 Uhr Andy McSean. Ostschweizer Singer­Songwriter. Grand Hotel Quellenhof Bad Ragaz, 18.30 Uhr Trio Sabine Meyer. Werke von Strawinsky, Ravel, Milhaud,uvm. Stadthaus Winterthur, 19.30 Uhr Dodo Hug & Band / Vielsittich. In alter Frische und neuer Versi­ on. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Enderlin Chicks. Vielseitiger Country­Pop im kleinen Rah­ men. Columban Urnäsch, 20 Uhr Goitse & The Pint. Irish Night. Restaurant Hecht Dübendorf, 20 Uhr Hildegard lernt fliegen. Mit Andreas Schaerer. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Looptroop Rockers – Naked Sweds Tour. Hip Hop. Kugl St.Gallen, 20 Uhr Ratzliedli singen. Gasthaus Rössli Brülisau, 20 Uhr Skip the Partyband. Restaurant Linde Balgach, 20 Uhr Fabrikjazzlabor. Mitmachen und Zuhören. Alte Fabrik Rapperswil, 20.15 Uhr Hendrix Ackle – Logbook. Dia­ bolische Raffinesse. Chössi­The­ ater Lichtensteig, 20.15 Uhr

Singers by Chance. Konzert zum 20jährigen Jubiläum. Theater­ haus Thurgau Weinfelden, 20.15 Uhr Galgevögel Live. Plattentaufe. Eisenwerk Frauenfeld, 20.30 Uhr Andy McSean. Ostschweizer Singer­Songwriter. Grand Hotel Quellenhof Bad Ragaz, 21 Uhr Hank Shizoe. Mit Band. S­ka Altnau, 21 Uhr Kilbi im Fall, Mbongwana Star, Stephen O’Malley, Selvhenter, Pyrit, Sinkane, Du Blonde, DJ Fett. Achterbahnen fürs Gemüt und Geisterbahnen für die Ohren. Palace St.Gallen, 21 Uhr Hecht. Mundart­Songs. Treppen­ haus Rorschach, 21.30 Uhr DJ Psycho Jones & Thee Psycho Jones Invasion. Punk aus der CH. Kaff Frauenfeld, 22 Uhr

NACHTLEBEN

Disco Diverso. Intergrationsdis­ co. Flon St.Gallen, 20 Uhr Wild Wild East – Durch den wilden Osten. Balkan Beats, Gypsy Grooves & Russendisko. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr DJ Shadow Puppet – Indie & Folk. Seelentröster, Seelenwär­ mer, Seelennahrung. Oya St.Gallen, 20.30 Uhr Get Up And Boogie. DJs Natty B, Ruoh­Ya, Alescha. TapTab Schaffhausen, 23 Uhr

FILM

Dior and I. Der neue Chefdesig­ ner Raf Simons und seine erste Kollektion. Kinok St.Gallen, 14 Uhr How to Change the World. Die Geschichte von Greenpeace und dessen Gründer Bob Hunter. Kinok St.Gallen, 15.45 Uhr Lamb. Der erste äthiopische Film, der es nach Cannes schaff­ te. Kinok St.Gallen, 18 Uhr Amateur Teens. 14­jährige Teenager verirren sich im Social­ Media­Dschungel. Kinok St.Gallen, 19.45 Uhr Chucks. Lebe. Liebe. Leide. Tanze. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr La tête haute. Sozialdrama um jungen Straftäter mit Catherine Deneuve. Kinok St.Gallen, 21.30 Uhr

BÜHNE

Spejbl & Hurvinek – eine Gala. Feinsinnige, humorvolle Dialoge. FigurenTheater St.Gallen, 14.30 Uhr Polizeinotruf 117. Mundart­Ko­ mödie. Stadttheater Schaffhau­ sen, 17.30 Uhr Clown Pic. Komische Knochen. Eine szenische Lesung. Kul­tour auf Vögelinsegg Speicher, 18 Uhr Flashdance – 2. Staffel. Musical von Tom Hedley, Robert Cary und Robbie Roth. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr Compagnia Ziba – Limbus Cabaret. Groteskes Varietée. Gymnasium St.Antonius (Kolle­ gium) Appenzell, 20 Uhr Das Mass der Dinge. Stück von Neil Labute. Spiegelhalle Konstanz, 20 Uhr Fremd bin ich eingezogen. Stadt­ theater Konstanz, 20 Uhr Kulissenklatsch. Ulrich, Karl, Lora & das alte Theater am Bohl. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr



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Saiten 10/2015

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Ferienausflug ins Naturmuseum Thurgau

Floating Senses in Collage und Malerei

Pier Luigi Nervi: Die Meisterwerke

Scharf beobachtet: St.Galler Wildtierleben

Keine Tourismusregion bietet mehr Natur auf so engem Raum. Das Naturmuseum Thurgau, nominiert für den Europäischen Museumspreis, zeigt einheimi­ sche Pflanzen und Tiere in le­ bensechter Darstellung. Fossilien lassen längst vergangene Zeiten lebendig werden. Ein nachgebauter Biberbau zählt mit den lebenden Ameisen zu den Höhepunkten im Museum. Kinder kommen besonders auf ihre Kosten. Und wer will, geht mit einem iPod auf einen musikalischen Ausstel­ lungsrundgang und löst dabei knifflige Rätsel und Aufgaben. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld. naturmuseum.tg.ch

Andrea Corciulo führt im Projekt «Floating» die klassische Papiercollage in eine räumliche Wahrnehmung. Simon Gehrig zeigt mit tiefschwarzer Farbe ge­ druckte Holzschnitte. Es sind Abbildungen von Menschengrup­ pen, alltägliche Szenen oder politische Aktualitäten, zu­ sammengefügt ergeben sie eine eindrückliche, aktuelle Bild­ welt. Rahel Müller malt Punktebilder, Raster; Verdichtun­ gen entstehen. Im wechseln­ den Licht und durch die Bewegung der Betrachter verän­ dern sich deren Strukturen. 22. Oktober bis 26. November, Projektraum Nextex St.Gallen. visarteost.ch

Art and Science of Building» ist eine Hommage an das Leben und Werk einer herausragenden Persönlichkeit der Architektur des 20. Jahrhunderts. Mit seinem Schaffen an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissen­ schaft leistete Nervi einen Beitrag zur Entstehung eines glanzvollen Zeitalters für struktu­ relle Architektur. Die Aus­ stellung, zusammengestellt von einem internationalen Komitee, präsentiert 14 von Nervis Meisterwerken und erschliesst den formalen Einfallsreichtum seiner Baukunst. 5. Oktober bis 2. November, Architektur Forum Ostschweiz. a­f­o.ch

Er kennt sie alle, vom winzigen Insekt bis zum scheuen Reh: der St.Galler Natur­ und Tierfoto­ graf Hans Oettli. Seit mehr als drei Jahrzehnten dokumen­ tiert er mit seiner Kamera das Tierleben im Freudenberg­ wald oberhalb der Stadt St.Gallen. Er hat bereits mehr als 800 verschiedene Tierarten fotografiert. Mit viel Ausdauer und Geduld beobachtet er sogar Fuchs und Hase, wie sie einander gute Nacht sagen. Das Naturmuseum zeigt 60 seiner grossformatigen Fotos. Bis 25. Oktober, Naturmuseum St.Gallen. naturmuseumsg.ch

Limbus Cabaret. Gymnasium St. Antonius (Kollegium) Appenzell, 20 Uhr Lisa Catena – Wahlversprechen. Lisa Catena macht aus jedem Kartoffelsack einen Bundesrat. Bären Hundwil, 20 Uhr Markus Linder. Tasta­Tour. Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr Miss Sara Sampson. Stück von G.E. Lessing. Werkstatt Inselgas­ se Konstanz, 20 Uhr Nüwürüsütät. Tanzstück von Beate Vollack. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Wer zuerst lacht, lacht am längsten. Sascha Korf, Comedy. Alte Mühle Gams, 20 Uhr Jochen Malmsheimer. Kabarett. Tak Schaan, 20.09 Uhr Flurin Caviezel. Kabarett. Altes Kino Rankweil, 20.15 Uhr Alles Bürste. Kabarett mit Peter Spielbauer. Löwenarena Somme­ ri, 20.30 Uhr

LITERATUR

Werner Lutz & Ruedi Lutz. Mit neuem Gedichtband und musikalischer Begleitung. Kulturhaus Rose Stein, 18 Uhr

KINDER

Bilderbuchkino. Im Dunkeln sitzen – eine spannende Ge­ schichte hören. Kantonsbiblio­ thek Thurgau Frauenfeld, 10.30 Uhr Griechische Erzählstunde. Er­ zählt von Kiriaki Christoforidou. Stadtbibliothek Katharinen St.Gallen, 10.30 Uhr

Pinocchio. Kinderstück nach Carlo Collodi auf Schweizer­ deutsch. Theater St.Gallen, 14 Uhr Kasperletheater. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr Mit Minka durch die vier Jahreszeiten. Vivaldi für Kinder. Theater 111 St.Gallen, 15 Uhr Eine fantastische Reise. Fantasy­ Musical nach «Märchen einer Wanderung». Theater Winter­ thur, 17 Uhr Schellenursli. Kino Rosental Heiden, 17.15 Uhr Notkers schlechtes Gedächtnis. Familienkonzert. Stiftsbibliothek St.Gallen, 17.30 Uhr Hildegard lernt fliegen. Jazzkon­ zert. Fabriggli Buchs, 20 Uhr

DIVERSES

Herisauer Herbst-Flohmarkt. Chälblihalle Herisau, 09 Uhr Heimspiel. SC Brühl – Servette FC. Paul­Grüninger­Stadion St.Gallen, 16.30 Uhr Halloween. Horrorznacht. Vier­ tel Bar Trogen, 18 Uhr Metzgete. Mit dem Appenzeller Echo. Restaurant Frohsinn Weinfelden, 18 Uhr Allerheiligen/Samhain. Das wundervolle Fest zur Jahreszeit. Offene Kirche St.Gallen, 19.30 Uhr Unterhaltung mit dem Trachtenchor Heiden. Kursaal Heiden, 20 Uhr

AUSSTELLUNG

Die letzte Ausstellung der Saison. Finissage & Schlossschlies­ sung. Schloss Werdenberg, 19 Uhr

Kunst FELDKIRCH. Potentiale & ArtDesign Feldkirch. 21 Tage Kunst, Design, Fotografie und Stadtraumentwicklung. 30.10.2015 bis 19.11.2015 ALTE FABRIK. Klaus­Gebert­Strasse 5, Rapperswil SG, +41 55 225 74 74, alte­fabrik.ch Complex Bodies. Alicia Franko­ vich und Klara Lidén arbeiten beide mit den Medien des Films, der Skulptur und der Perfor­ mance, in welchen der Körper in seinen eigenen und den Grenzen des öffentlichen Raumes getestet wird. 19.09.2015 bis 08.11.2015 ALTE KASERNE. Technikumstrasse 8, Winterthur, +41 52 267 57 75, altekaserne.ch Antoinette Lüchinger – Ausstellung im Foyer. Antoinette Lü­ chinger aus Rapperswil­Jona arbeitet mit Acryl und in Acryl­ Mischtechnik. Die Werke sind oft abstrahiert realistisch und zeigen eine Vielfalt von Sujets. 03.10.2015 bis 30.10.2015

KUNST

Comics, Cartoons & Karikaturen im Bistro. Best of 24 Stunden Comics. Ausstellung der besten Originalbilder, die am 24 Stun­ den Comics 2015 gezeichnet worden sind. 27.10.2015 bis 20.11.2015 Comics, Cartoons & Karikaturen im Bistro. Cartoons by Caro. Die Cartoonistin Caroline Rutz zeigt Pressecartoons und Karikaturen. 19.09.2015 bis 23.10.2015

75 Jahre Kunstthurgau. Anläss­ lich des 75. Jubiläums der Künst­ lervereinigung findet in der Shedhalle eine grossangelegte Gruppenausstellung statt. 24.10.2015 bis 15.11.2015 Ursula Maurmann. Ausgleichsfläche. Ursula Maurmann macht Musik, fotografiert und malt. Urkomische Viecher beleben ihre Bilder, in Öl auf Pavatex. 17.09.2015 bis 26.11.2015

BÄREN. Unterdorf 5, Häggenschwil, 071 243 20 83, kulturimbaeren.ch Rita Harder & Irene Müller. So unterschiedlich sich die Werke der beiden Künstlerinnen Rita Harder (Bilder) und Irene Müller (Objekte in Raku) auf den ersten Blick präsentieren, so schaffen sie im Zusammenspiel visuelle Korrespondenzen, die über die Materialfrage hinausgehen. 25.10.2015 bis 15.11.2015

FORUM WÜRTH. Churerstrasse 10, Rorschach, +41 71 225 10 70, wuerth­haus­rorschach.ch Waldeslust. Bäume und Wald in Bildern und Skulpturen der Sammlung Würth. 26.01.2015 bis 22.01.2016

BASAR BIZARR AM ZEBRAPLATZ. Linsebühlstrasse 76, St.Gallen, basarbizarr.ch Das Gemüsetheater von Vroni Oertly Huber im Verrottungsprozess. 01.10.2015 bis 31.10.2015 Puppen aus dem aktuellen Programm des Figurentheaters St. Gallen. 01.10.2015 bis 31.10.2015 EISENWERK. Industriestrasse 23, Frauenfeld, +41 52 728 89 82, eisenwerk.ch

FOTOMUSEUM WINTERTHUR. Grüzenstrasse 44 & 45, Winter­ thur, +41 52 234 10 60, fotomuseum.ch Beastly / Tierisch. Die Menschen scheinen regelrecht besessen von Tierbildern. Gleichzeitig sind Tiere im Zusammenhang mit Artenschutzprogrammen, gentechnischen Experimenten oder rechtlichen Fragen auch immer wieder Gegenstand öf­ fentlicher Kontroversen. 30.05.2015 bis 04.10.2015 Enigma – Jede Fotografie hat ein Geheimnis. Der Fotohistoriker Michel Frizot offeriert uns auf der Basis seiner privaten Samm­ lung mit Fotografien aus ver­



81 schiedenen Zeiten einen fragen­ den Gegen­Blick. gegen den Strich historischer und künstle­ rischer Kriterien. 24.10.2015 bis 14.02.2016 Situations. Mit Situations wer­ den wir die Zukunft des Fotogra­ fischen begleiten, mitgestalten und gleichzeitig ein innovatives Zusammenspiel von physischen und virtuellen Räumen wagen. 10.04.2015 bis 31.12.2015 Situations – Lost Formats. 03.10.2015 bis 29.11.2015 Taiyo Onorato & Nico Krebs – Eurasia. Auf groteske Weise stehen Mythos und Idee einer Sache ebenso im Vordergrund wie ihre konkrete Realit 24.10.2015 bis 14.02.2016

Saiten 10/2015

FOTOSTIFTUNG SCHWEIZ. Grüzenstrasse 45, Winterthur, +41 52 234 10 30, fotostiftung.ch Das Leben ein Sport Jules Decrauzat – Pionier der Fotoreportage. Eine Entdeckung. rund 1’250 Glasnegative aus der Zeit zwischen 1910 und 1925, die im Archiv der Schweizer Bild­ agentur Keystone dem Zahn der Zeit getrotzt haben. 30.05.2015 bis 11.10.2015 GALERIE CHRISTIAN ROELLIN. Talhofstrasse 11, St.Gallen, +41 71 246 46 00, christianroellin.com Markus Brenner – Fish and Fabrics. 24.10.2015 bis 14.11.2015 GALERIE FAULER PELZ. Landungsplatz / Seepromenade 2, Überlingen, 00497551 99­1071, staedtischegalerie.de Seen und Meere in der Malerei – Albert Wenk (1863-1934) und seine Epoche. Seine Bilder sind gemalte Hymnen an die Natur und ihre tausend Wunder. Er malt das Meer in seiner tosenden Wut und seinem keuschen Frie­ den. 23.05.2015 bis 04.10.2015 GALERIE FEURSTEIN. Johannitergasse 6, Feldkirch, +43 5522 210 34, galeriefeurstein.at Accrochage II. Arbeiten von Gastkünstlern und Künstlern der Galerie. 10.09.2015 bis 24.10.2015 GALERIE PAUL HAFNER (LAGERHAUS). Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 223 32 11, paulhafner.ch Small Space – Gruppenausstellung. Beni Bischof | Julia Borne­ feld | Adalbert Fässler | Hanspe­ ter Hofmann | Thomas Muff | Marianne Rinderknecht | Lukas Schneeberger. 17.10.2015 bis 14.11.2015 GALERIE VOR DER KLOSTERMAUER. Zeughausgasse 8, St.Gallen, +41 78 775 56 49, klostermauer.ch Harlis Schweizer – Unbekannte Werke. Eingepackt und nicht immer ausgepackt, unbekannte Werke von 1991 – 2015. 11.09.2015 bis 04.10.2015

HALLE 52. Katharina­Sulzer Platz, Winter­ thur, Jungkunst 2015. Die jährliche Ausstellung bietet jungen Kunst­ schaffenden eine Plattform, ihre Kunst vorzustellen. Gleichzeitig eröffnet die Ausstellung Kunstin­ teressierten eine Möglichkeit, vielleicht erstmals ein echtes Kunstwerk zu kaufen. 22.10.2015 bis 25.10.2015 KATHARINA SULZER-PLATZ. Winterthur, 10 Jahre Jungkunst Winterthur. Um das Zehn Jahr Jubiläum zu feiern, organisieren die Jung­ kunst Macher ein Museum aus 50 Schiffscontainern, die sie eigens aus dem Basler Hafen nach Winterthur holen und vor der Halle 52 übereinander sta­ peln. 25.09.2015 bis 25.10.2015 KULTURRAUM AM KLOSTERPLATZ. Klosterhof 1, St.Gallen, sg.ch Ausgezeichnet – Werkbeiträge 2011 bis 2014. 04.09.2015 bis 25.10.2015 KUNST(ZEUG)HAUS. Schönbodenstrasse 1, Rappers­ wil SG, +41 55 220 20 80, kunstzeughaus.ch Eva Streit. Hosen ohne Ärmel. In der Reihe «Seitenwagen» zeigt die Künstlerin in ihrer ersten musealen Einzelpräsentation eine Auswahl ihrer humorvollen Exponate, die installativ aus All­ tagsobjekten, Werkzeugen und Gebrauchsgegenständen zusam­ mengefügt sind. 30.08.2015 bis 08.11.2015 Speak Truth To Power. Die Aus­ stellung setzt sich zum Ziel, das Thema Macht und Menschen­ rechte aus verschiedenen Blick­ winkeln zu betrachten und für Menschenrechtsfragen zu sensi­ bilisieren. 30.08.2015 bis 08.11.2015 KUNSTHALLE. Grabenstrasse 33, Wil SG, +41 71 911 77 71, kunsthallewil.ch Martin Cleis & Hans Thomann – Die Baustelle. Gleich der Zu­ sammenarbeit von Handwerkern und Unternehmern auf dem Bau, die sich für die Planung und Er­ richtung eines Gebäudes vorü­ bergehend zusammenschliessen, arbeiten die beiden Künstler an einem experimentellen Gesamt­ kunstwerk. 05.09.2015 bis 18.10.2015 KUNSTHALLE ST.GALLEN. Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 222 10 14, k9000.ch Stephen Prina – «Galesburg, Illinois +». Das Werk des ameri­ kanischen Konzeptkünstlers Ste­ phen Prina (*1954 in Galesburg/ USA, lebt und arbeitet in L.A.) ist vielschichtig und bedient sich verschiedener kultureller Refe­ renzen. 26.09.2015 bis 29.11.2015 KUNSTHAUS EGNACH. Buch, Egnach, +41 79 335 08 12,

Ludy Bauer and kuk featured by Erwin Feurer. Repräsentative Ausstellung von Werken der bei­ den Ostschweizer Künstler Ludy Bauer (Herisau) und kuk (De­ gersheim). Ludy Bauer und kuk zeigen auch Gemeinschaftswer­ ke. Besonderer Ausstellungsas­ pekt. Künstler als Hofnarren der Gesellschaft. 20.11.2012 bis 31.12.2015 KUNSTHAUS GLARUS. Im Volksgarten, Glarus, +41 55 640 25 35, kunsthausglarus.ch Unter 30 XI. junge schweizer Kunst. Die Ausstellung der 10 Preisträgerinnen und Preisträger des Kiefer Hablitzel Preis 2015 gibt einen Überblick über das junge Schweizer Kunstschaffen und zeigt neue Werke, die eigens für die Räume des Kunsthaus Glarus entstanden sind. 06.09.2015 bis 22.11.2015 KUNSTMUSEUM APPENZELL. Unterrainstrasse 5, Appenzell, +41 71 788 18 00, kunstmuseumappenzell.ch Gerold Tagwerker – Grids Zero XV. 12.07.2015 bis 25.10.2015 KUNSTMUSEUM LIECHTENSTEIN. Städtle 32, Vaduz, +41 423 235 03 00, kunstmuseum.li Ferdinand Nigg (1865-1949) – Gestickte Moderne. Die redu­ zierte und abstrahierte For­ mensprache, mit der Nigg auch eine ausdrucksreiche Gestik und Mimik zur Darstellung bringt, ist ein grosses Faszinosum seines Werks. 11.09.2015 bis 24.01.2016 Wo das Gras grüner ist. 37 Kunstschaffende aus Liechten­ stein, Island, Luxemburg und Montenegro thematisieren die Aussenwahrnehmung und Reali­ tät europäischer Kleinstaaten. 03.07.2015 bis 22.11.2015 KUNSTMUSEUM RAVENSBURG. Burgstrasse 9, Ravensburg, Ich bin eine Pflanze. Naturprozesse in der Kunst. Gezeigt wird, auf welche Art und Weise Sym­ pathievorstellungen gegenüber der Natur im Expressionismus über die Nachkriegszeit bis in die 1970er Jahre fortlebten. 11.07.2015 bis 08.11.2015 KUNSTMUSEUM ST.GALLEN. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 71, kunstmuseumsg.ch Das St.Galler Altmeisterwunder. Man darf es mit Fug und Recht ein Wunder nennen. Seit 1995 ist im Kunstmuseum St.Gallen der Bestand einer Handvoll von mu­ sealen Werken Alter Meister zu einer veritablen Abteilung ange­ wachsen. 25.09.2015 bis 22.11.2015 Let there be light... | Es werde Licht... Von den Impressionisten zu Thomas Alva Edison. 04.07.2015 bis 25.10.2015 KUNSTMUSEUM THURGAU. Kartause Ittingen, Warth, +41 58 345 10 60, kunstmuseum.tg.ch Kunst oder was? Bildnerisches Gestalten im Spannungsfeld von

KUNST

Therapie und Kunst. 13.09.2015 bis 10.04.2016 Tadashi Kawamata. Scheiterturm / Log Tower. Der japani­ sche Künstler Tadashi Kawamata entwickelte im Auftrag des Kunstmuseums Thurgau ein Kunstprojekt für den Aussen­ raum der Kartause Ittingen. 24.03.2013 bis 17.10.2015 Tsang Kin-Wah – Ecce Homo Trilogy II. Die Auseinanderset­ zung mit biblischen Themen ver­ bindet der chinesische Künstler Tsang Kin­Wah mit aktuellen politischen und gesellschaftli­ chen Ereignissen. 23.08.2015 bis 15.12.2015 KUNSTMUSEUM WINTERTHUR. Museumstrasse 52, Winterthur, +41 52 267 51 62, kmw.ch Die Sammlung. Von der Klassi­ schen Moderne bis zur Gegen­ wart. 01.01.2015 bis 31.12.2015 El Frauenfelder – Manor Kunstpreis Kanton Zürich. El Frauen­ felder, die diesjährige Preisträge­ rin, wurde 1979 in Zürich geboren. Ihre Werke waren in den letzten Jahren in Galerieaus­ stellungen und verschiedenen Gruppenausstellungen im In­ und Ausland zu sehen. 11.09.2015 bis 13.12.2015 Richard Deacon – On The Other Side. Mit der Aufstellung einer Aussenskulptur von Richard Deacon durch den Galerieverein im Jahre 2013 ist der aus Wales stammende Bildhauer in Winter­ thur bekannt geworden. 22.08.2015 bis 15.11.2015 KUNSTRAUM. Bodanstrasse 7 a, Kreuzlingen, +41 71 688 58 30, kunstraum­kreuzlingen.ch 30 Jahre – Adolf Dietrich Förderpreis. Projekt mit 17 Preiträ­ gern. 19.09.2015 bis 25.10.2015 KUNSTRAUM ENGLÄNDERBAU. Städtle 37, Vaduz, +41 423 233 31 11, kunstraum.li Othmar Eder, Sandra Kühne, Reto Steiner. Aus der Tiefe, Zeichnungen, Objekte, Raumins­ tallation. 15.09.2015 bis 15.11.2015 KUNSTVEREIN. Wessenbergstrasse 41, Konstanz, +49 7531 223 51, kunstverein­konstanz.de Davor Ljubicic – Konstellationen. Der Kunstverein Konstanz präsentiert mit der Ausstellung neueste Arbeiten von Davor Lju­ bicic, der in den neunziger Jah­ ren aus dem ehemaligen Jugosla­ wien nach Deutschland kam, seither in Konstanz lebt und in seinem Neuwerk­Atelier arbeitet. 12.09.2015 bis 15.11.2015 KUNSTZONE LOKREMISE. Grünbergstrasse 7, St.Gallen, +41 71 277 82 00, lokremise.ch Phyllida Barlow. Mit Phyllida Barlow ist eine der bedeutends­ ten Bildhauerinnen der Gegen­ wart zu Gast in der Lokremise. Phyllida Barlows Installationen entstehen im intensiven Dialog mit dem Raum, den sie besetzen. 22.08.2015 bis 08.11.2015

LACHENMANN ART. Reichenausstrasse 53, Konstanz, lachenmann­art.com Jukka Rusanen. 12.09.2015 bis 07.11.2015 LIECHTENSTEINISCHES LANDESMUSEUM. Städtle 43, Vaduz, +41 423 239 68 20, landesmuseum.li Ein halber Quadratmeter Freiheit – Bilder aus der Haft [verlängert]. In der internationalen Wanderausstellung des Vereins Art and Prison e.V. ist eine reprä­ sentative Auswahl von Gemäl­ den, Zeichnungen und Skulptu­ ren inhaftierter Frauen, Männer und Jugendlicher aus fast 40 Ländern aller Kontinente zu se­ hen. 25.06.2015 bis 18.10.2015 Sagen und Märchen in Meisterwerken uraler Künstler. Prächti­ ge Gefässe, Büchsen, Schmuck, Skulpturen und architektonische Verzierungen aus vielfältigen Steinarten aus dem Ural. 09.07.2015 bis 18.10.2015 MAGAZIN 4. Bergmannstrasse 6, Bregenz, +43 5574 410 15 11, magazin4.at Das Als-ob-Prinzip. Über ästheti­ sche Manöver und Kategorien als ideologisches Konstrukt. 05.09.2015 bis 22.11.2015 MAYER’S ALTES HALLENBAD. Kastaudenstrasse 11, Romans­ horn, Looking at Art. Teils ironisch blickt Larry Peters dabei auf sein eigenes früheres Werk und auf das des weltberühmten Vermeer van Delft. 12.09.2015 bis 04.10.2015 MUSEUM APPENZELL. Hauptgasse 4, Appenzell, +41 71 788 96 31, museum.ai.ch Johann Hautle – Bauernmaler. 03.06.2015 bis 01.11.2015 MUSEUM FÜR LEBENSGESCHICHTEN. im Hof Speicher, Speicher, 071 343 80 80, museumfuerlebensgeschichten.ch Roswitha Merz – schöpfen durch Schöpfen. Die Ausstellung im Museum für Lebensgesichten im Hof Speicher legt den Schwer­ punkt auf die 90er­Jahre, in de­ nen wichtige Werke von Roswi­ tha Merz entstanden. 08.05.2015 bis 18.10.2015 MUSEUM IM LAGERHAUS. Davidstrasse 44, St.Gallen, +41 71 223 58 57, museumimlagerhaus.ch Sammlung Mina und Josef John – im Museum im Lagerhaus. Im Jahr 2014 konnte das Museum im Lagerhaus die Sammlung Mina und Josef John mit gut 700 Werken schweizerischer Outsi­ der Art erwerben. Nun folgt die umfassende Präsentation dieser einmaligen ostschweizer Samm­ lung. 20.04.2015 bis 18.10.2015 NATURMUSEUM. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 70, naturmuseumsg.ch



83 St.Galler Wildtierleben. Der St. Galler Tierfotograf Hans Oettli dokumentiert seit mehr als drei Jahrzehnten die heimische Na­ tur. 25.09.2015 bis 25.10.2015 NEXTEX. Blumenbergplatz 3, St.Gallen, +41 71 220 83 50, nextex.ch Andrea Giuseppe Corciulo, Simon Gehrig und Rahel Müller – Floating Senses. Die drei Ost­ schweizer Kunstschaffenden tauchen mit Malerei, Fotografie, Collagen und Holzschnitten in Imaginäres, Flüchtiges und All­ tägliches ein. 22.10.2015 bis 26.11.2015

Saiten 10/2015

OTTEN KUNSTRAUM. Schwefelbadstrasse 2, Hohe­ nems, +43 5576 904 00, ottenkunstraum.at Geometrie.Poesie.1 – Werke aus der Sammlung Otten. Reduktion und die Auseinandersetzung mit geometrischen Grundformen kennzeichnen die Werke der Konstruktiven und Konkreten Kunst sowie des Minimalismus. 22.04.2015 bis 05.11.2015 POINT JAUNE MUSEUM. Linsebühlstrasse 77, St.Gallen, +41 71 222 14 91, postpost.ch Collection permanente. Le mu­ sée éduque de manière ludique; c’est un lieu d’initiation sans obligation. Les dispositifs de conservation s’améliorent et le musée devient un véritable labo­ ratoire où les techniques de travail ne cessent d’évoluer. 08.09.2015 bis 07.09.2016 RAB-BAR. Landsgemeindeplatz 8, Trogen, +41 71 340 08 55, rab­bar.ch Sansibar – Unscheinbares wird sichtbar. 07.08.2015 bis 13.11.2015 RAIFFAISEN KUNSTFORUM. Bahnhofplatz 15, Winterthur, Mahroo Mohavedi – Life in Between. Durch Malerei, Fotografie, Sprache und Video erkundet die Künstlerin nicht nur die Kom­ plexität der globalisierten Welt mit ihren hybriden Identitäten, sondern auch den dynamisch­ abstrakten Raum der Zeit. 27.08.2015 bis 08.10.2015 RESTAURANT FROHSINN. Wilerstrasse 12, Weinfelden, +41 71 622 30 40, frohsinn­weinfelden.ch Renate Flury – Essen & Trinken. 05.09.2015 bis 30.11.2015 SCHLOSS DOTTENWIL. Dottenwil, Wittenbach, +41 71 298 26 62, dottenwil.ch Vaclav Elias – Menschensachen. Skulpturen und Bilder. 24.10.2015 bis 06.12.2015 SCHLOSS WERDENBERG. Werdenberg, +41 81 599 19 35, schloss­werdenberg.ch Die letzte Ausstellung der Saison. Mit den Künstlern Willi Kel­ ler (Marbach), Rafael Köppel (Buchs) sowie Markus Plat und

Alois Ruch (Buchs) zur künst­ lerischen Umsetzung des Themas Randerscheinung. 09.10.2015 bis 31.10.2015 SITTERWERK. Sittertalstrasse 34, St.Gallen, +41 71 278 87 09, sitterwerk.ch Gips – Seine Formen. Ausstel­ lung im Werkstoffarchiv. 26.07.2015 bis 18.10.2015 STADTMUSEUM LINDAU. Marktplatz 6, Lindau, lindau.de Zeit – Geschichte – Kunst. Mit Arbeiten von Susi Pop, Leonie Felle, Uta Weik, René Geier, Mar­ tin Thomann und Yakihiro Tagu­ chi. 20.09.2015 bis 18.10.2015 TEXTILMUSEUM. Vadianstrasse 2, St.Gallen, +41 71 222 17 44, textilmuseum.ch Vivarium. Textile Arbeiten von Francisca Artigues nach Zeich­ nungen ihres Sohnes Miquel Barceló. 19.04.2015 bis 15.11.2015 UNIVERSITÄT ST.GALLEN. Dufourstrasse 50, St.Gallen, +41 71 224 21 11, unisg.ch Intervention – young artists on campus. Auf dem Campus der Universität St.Gallen befinden sich zahlreiche Werke von welt­ bekannten Künstlern wie Alexan­ der Calder, Alberto Giacometti, Gerhard Richter oder Roman Signer. Der Verein proArte öffnet diese Plattform. 28.09.2015 bis 02.10.2015 VORARLBERG MUSEUM. Kornmarktplatz 1, Bregenz, vorarlbergmuseum.at Das ist Österreich! Bildstrategien und Raumkonzepte 1914 – 1938. Die Ausstellung widmet sich der Kunst der Jahre zwi­ schen den Weltkriegen von 1914 bis 1938. Die Kunst dieser beiden Jahrzehnte wird nicht als rück­ ständig und an den Traditionen verhaftet gezeigt, sondern in ihrer Vielfalt und Widersprüch­ lichkeit. 20.06.2015 bis 11.10.2015 Sterbstund. Die Ausstellung von Rita Bertolini zeigt anhand vieler Fotografien, wie der Tod einst ein Stück Leben war. Ein Bild­ band begleitet diese Schau. 29.10.2015 bis 22.11.2015 WERKGALERIE PAUL HÜBERLI. Stofelrain 2, Teufen AR, +41 71 333 29 08, paul­hueberli.ch Expressionistische Malerei. Ständige Werkschau, Stofelrain 2 (Voranmeldung 071 333 29 08). 19.11.2014 bis 31.12.2015 WIDMERTHEODORIDIS. Fallackerstrasse 6, Eschlikon TG, 0010.ch CKÖ – Yuminei. 30.05.2015 bis 31.10.2015 Elisabeth Sonneck – Fliegenfänger. 29.08.2015 bis 17.10.2015 Othmar Eder – In die Stadt. 29.08.2015 bis 17.10.2015 WILDPARK BRUDERHAUS. Winterthur, B15 – Kunst ums Wild. Die Aus­ stellung erstreckt sich entlang

des leicht aufsteigenden Fusswe­ ges zum Wildpark Bruderhaus auf einer Länge von ca. 2 km und befindet sich hauptsächlich im Wald. 09.05.2015 bis 08.11.2015

tet ihr vielversprechendes Ent­ wicklungspotenzial und zeigt, wie sie zukünftige Beleuchtungs­ konzepte zu verändern vermag. 10.05.2015 bis 18.10.2015

XAOX-ART. Langgasse 16, St.Gallen, xaoxart.ch.vu XaoX-Art. By Bobby Moor. Ein Delirium im Wachzustand, geä­ ussert mit allen Sinnen. Gebün­ delt das Leben, in Schüben, in Schlaufen, in Pirouetten, in Alb­ träumen und auf langen Stre­ cken in tiefsten Abgründen. 01.01.2015 bis 31.12.2015

HISTORISCHES MUSEUM THURGAU. Rathausplatz, Frauenfeld, +41 52 724 25 20, historisches­museum.tg.ch Zankapfel Thurgau. Der Thurgau war im 15. Jahrhundert ein Zank­ apfel, ein umkämpftes Gebiet. 1460 marschierten die Eidgenos­ sen ein. Die Untertanenschaft beeinflusst die Identität des Kan­ tons bis heute. 04.09.2015 bis 31.01.2016

ZEUGHAUS. Hauptstrasse 65, Teufen AR, Werken, Wandeln, Wirken – Ruedi zWissler. 28.06.2015 bis 22.11.2015

Weitere Aus­ stellungen ALTES SCHÜTZENHAUS. Schützenstrasse 31, Herisau, Perlentaucher. Schönes fürs Wohnen aus zweiter Hand. 15.08.2015 bis 31.10.2015 APPENZELLER VOLKSKUNDE-MUSEUM. Postfach 76, Stein AR, +41 71 368 50 56, avm­stein.ch Grets Silvesterchläuse. Sie ist «öseri Gret» – und sie wird heuer 70! Die Werke der Teufner Kunstschaffenden Gret Zellwe­ ger gehören fast so selbstver­ ständlich zum Antlitz des Appen­ zellerlandes wie der Säntis oder der Appenzeller Käse. 26.09.2015 bis 28.02.2016 ARCHITEKTUR FORUM OSTSCHWEIZ. Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 371 24 11, a­f­o.ch Pier Luigi Nervi – Art and Science of Building.. Struktur und Raum. 05.10.2015 bis 30.11.2015 BIBLIOTHEK HAUPTPOST. Gutenbergstrasse 2, St.Gallen, 058 229 09 90, bibliosg.ch Die Sammlung Krejci. Buchaus­ stellung mit zeitgenössischer tschechischer Literatur. 19.10.2015 bis 01.11.2015 GEWERBEMUSEUM WINTERTHUR. Kirchplatz 14, Winterthur, +41 52 267 51 36, gewerbemuseum.ch Der entfesselte Raum. Die Aus­ stellung beschäftigt sich mit sich wandelnden Raumkonzepten und –visionen und ermöglicht auf lustvolle und verspielte Art, Konventionen von gewohnten Raumvorstellungen zu verlassen, um sich von neuartigen Situatio­ nen überraschen zu lassen. 10.05.2015 bis 04.10.2015 Oled – Licht der Zukunft? Die Ausstellung stellt die neuartige Lichtquelle OLED vor, beleuch­

LOKALE

HISTORISCHES UND VÖLKERKUNDEMUSEUM. Museumstrasse 50, St.Gallen, +41 71 242 06 42, hmsg.ch Erster Weltkrieg. Drei Ausstellungen. Schweiz – St.Gallen – Umbrail. 14/18 – Die Schweiz und der Grosse Krieg, Im Atem­ zug der Zeit – St.Gallen 1914­ 1918, Krieg im Hochgebirge – Der Maler A.M.Bächtiger am Umbrail. 09.05.2015 bis 28.02.2016 Indianer & Inuit — Lebenswelten nordamerikanischer Völker. 29.08.2015 bis 31.12.2015 Römer, Alamannen, Christen – Frühmittelalter am Bodensee. 23.05.2015 bis 17.01.2016 St.Gallen im Bild – Stadtbilder erzählen Stadtgeschichte. 07.03.2015 bis 31.12.2015 JÜDISCHES MUSEUM. Schweizerstrasse 5, Hohenems, +43 5576 739 89 0, jm­hohenems. at Dauerausstellung und Jüdisches Viertel. Entdecken Sie unbe­ kannte Seiten des jüdischen All­ tags und der jüdischen Ge­ schichte im Jüdischen Museum und im Jüdischen Viertel von Hohenems, mit seinem einzigar­ tigen Ensemble von der Synago­ ge bis zur unlängst sanierten jüdischen Schule. 01.01.2015 bis 31.12.2015 Endstation Sehnsucht. Eine Reise durch Yerushalayim–Jeru­ salem–Al Quds. eine Fahrt durch die Stadt, die Juden, Christen und Muslimen als hei­ lig gilt. 10.05.2015 bis 14.02.2016 LIECHTENSTEINISCHES LANDESMUSEUM. Städtle 43, Vaduz, +41 423 239 68 20, landesmuseum.li Marilyn – Die starke Monroe. Die Ausstellung informiert über die starke Seite dieser Ausnah­ meerscheinung, die selbst 53 Jahre nach ihrem Tod nichts von ihrer Faszination verloren hat und deren Einfluss auf die Ge­ sellschaft bis heute spürbar ist. 06.05.2015 bis 01.11.2015 Vom Fräulein zur Frau – Emanzipation in Liechtenstein. Die Ausstellung erzählt die Ge­ schichte weiblicher Emanzipati­ on in Liechtenstein seit den 1940er Jahren. Bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhun­ derts waren die Frauen in Liech­ tenstein den Männern in vieler­ lei Hinsicht nicht gleichgestellt. 06.05.2015 bis 01.11.2015

NATURMUSEUM THURGAU. Freie Strasse 26, Frauenfeld, +41 52 724 22 19, naturmuseum.tg.ch Nachgehakt. Vorgeschichtliche Fischerei zwischen Alb und Alpen. 05.09.2015 bis 07.02.2016 POSTMUSEUM. Städtle, Vaduz, +41 423 239 68 46, landesmuseum.li Georg Malin als Briefmarkengestalter - Aquarelle und Zeichnungen. Georg Malin ist für die Gestaltung von über 100 Brief­ marken des Fürstentums Liech­ tenstein verantwortlich und prägte das Bild der liechtenstei­ nischen Philatelie der neueren Zeit entscheidend mit. 06.05.2015 bis 18.10.2015 STADT ST.GALLEN. Diverse Orte in St.Gallen, 25 Jahr Jubiläum St.Gallen – Liberec. Seit 25 Jahren bestehen enge Kontakte zwischen dem Kanton St.Gallen und dem Kraj Liberec. Die erfolgreiche Regio­ nenpartnerschaft wird mit einem vielfältigen kulturellen Jubilä­ umsprogramm gefeiert. Liberec zu Gast in der Gallusstadt. 19.10.2015 bis 01.11.2015 STÄDTISCHES MUSEUM ÜBERLINGEN. Krummebergstr. 30, Überlingen, 00497551 99­1079, museum­ueberlingen.de Mystik am Bodensee. Vom Mittelalter bis zur Moderne. Mit mehr als 80 kostbaren Expona­ ten aus 1.000 Jahren zeigt die Ausstellung, die im Rahmen des Konstanzer Konzilsjubiläums stattfindet, unterschiedliche For­ men der Mystik im Bodenseege­ biet. 01.04.2015 bis 19.12.2015 STADTMUSEUM. Herrenberg 40, Rapperswil SG, +41 55 210 71 64, stadtmuseum­rapperswil­jona.ch Der Zeit voraus – Drei Frauen auf eigenen Wegen. Drei bemer­ kenswerte Biografien aus drei Jahrhunderten. Drei Frauen, die Grenzen überschritten und in Bereiche vordrangen, die traditionell den Männern vorbe­ halten waren. Drei Frauen, die aus Rapperswil­Jona stamm­ ten oder dort lebten. 23.04.2015 bis 18.10.2015 STIFTSBIBLIOTHEK. Klosterhof 6 d, St.Gallen, +41 71 227 34 16, stiftsbibliothek.ch Wenn Bücher Recht haben – Justitia und ihre Helfer in Handschriften der Stiftsbibliothek. Die Stiftsbibliothek St.Gallen führt anhand ihrer einzigartigen Handschriftensammlung durch die faszinierende Entwicklung des abendländischen Rechts von der Antike bis zum Ende des Mittelalters. 30.11.2014 bis 08.11.2015 TEXTILMUSEUM. Vadianstrasse 2, St.Gallen, +41 71 222 17 44, textilmuseum.ch Furor floralis. 26.08.2015 bis 01.03.2016


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VORARLBERGER LANDESMUSEUM. Kornmarkt 1, Bregenz, +43 5574 460 50, vlm.at Römer oder so. «Römer oder so» folgt den Spuren der Wissen­ schaft und wirft einen neuen Blick auf die Funde, die in den vergangenen 150 Jahren in ei­ nem der größten Gräberfelder der Region gemacht worden sind. Dabei stellt sich heraus. Viele Fragen bleiben offen. 21.06.2013 bis 31.12.2015

Kiosk Kitsch. Kontakte. Kinder. Krimskrams. Karaoke. Kollegen. Karate. Kredite. Katzen.

Aktuell Bildende Kunst Guten Tag … der offenen Tür, So ein Tag … der offenen Tür, Am Tag der offenen Tür: willkommen. Für Gespräche zwischen Tür und Angel. Regelmässige Infoanlässe zu allen Angeboten und HF Lehrgängen. www.gbssg.ch

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Biowein Passion für hochwertige Bioweine Gerne teilen wir unsere Passion für hochwertige Bioweine und heissen Dich im amiataladen willkommen! Langgasse 16, 9008 St. Gallen DI–FR 14–18.30 Uhr, SA 10–15 Uhr www.amiata.ch / info@amiata.ch

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KIOSK

Saiten 10/2015

VORARLBERG MUSEUM. Kornmarktplatz 1, Bregenz, vorarlbergmuseum.at Kulturhauptstadt 2024. Öster­ reich kann im Jahr 2024 eine der beiden Kulturhauptstädte Euro­ pas stellen. Bregenz, Dornbirn, Hohenems und Feldkirch überle­ gen eine gemeinsame Bewer­ bung. 16.10.2015 bis 26.10.2015


Entspannung Facial Harmony Eine sanfte Arbeit mit den Händen auf den Meridianen und Muskeln an Gesicht, Kopf und Hals. Tiefe Entspannung, Stressabbau und Regeneration für Körper, Seele und Geist. Yvonne Schaffhauser, 076 398 38 31, www.panta­rhei­praxis.ch Achtsamkeit und Meditation MBSR ­Acht­Wochen­Kurs Kurs A: 21.10.–9.12.2015 Kurs B: 06.01.–02.03.2016 Jeweils Mittwoch um 18:30–21:30 Achtsamkeit Übungsabende Jeweils Donnerstag um 20:15–21:45 Feldenkrais Praxis Spitalgasse 4 (Marktplatz) St.Gallen Infos und Anmeldung unter www.marcosanti.info, 078 943 08 32

Saiten 10/2015

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Gesang

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Gesundheit INFORMIEREN-AUSPROBIEREN 07. Nov. 2015 im Centrum St.Mangen in St.Gallen, 10.00 bis 17.00 Uhr. Am Infotag des Dachverbandes Xund präsentieren wir 12 Methoden der Komplementärtherapie. Craniosacral-Therapie Wenn Stille bewegt – auf sanfte Weise berührt werden. Craniosacral­Therapie, Gabriele Beeler, Ilgenstrasse 19, 9000 St.Gallen, 079 414 07 92, www.gabi­beeler.ch

Körper GYROKINESIS® mit Marco Santi GYROKINESIS® ist ein ganzheitliches Bewegungskonzept, das wie Pilates von «von innen» heraus arbeitet, es beinhaltet fließen­ de, dreidimensionale und mit der Atmung ko­ ordinierte Bewegungen. Vielfältige Kurszeiten in St. Gallen. Infos und Anmeldung: www.marcosanti.info, 078 943 08 32 Bewegungsarbeit nach Anna Halprin Durch Tanz, Bewegung, Ausdruck, Bilderle­ ben und kreativen Umgang mit Gefühlen kann ein Weg zu Gesundheit und Heilung erfahren werden. Workshop 2: Sa 3.10./10.10./17.10.15 Workshop 3: Sa 21.11./28.11./5.12.15 jeweils 9­12 h, St.Gallen Susanne Tuppinger 071 850 92 49 www.coachingatelier­s.ch

Kultur

Stimm-Improvsiations-Workshop Auf spielerische Art erforschen wir Rhythmus und Stimmklänge. Alle, die gerne mit der Stimme improvisieren, können sich nach ih­ ren Möglichkeiten einbringen. Sa, 7. Nov. 10–16.30 Uhr in St.Gallen Infos & Anmeldung: www.stimmpro.ch

De Oxxesepp sucht Manager/-in Bin kein Comedy, kein Kabarettist. Schreibe Humor und nenne «mich» Humorist. HARRY ANDRÉ, Residenz Edelweiss, 9057 Schwende, Appenzell

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Nähkurse Im Atelier Silk kannst du mit professioneller Unterstützung dein individuelles Kleidungs­ stück herstellen. www.silk.ch / mail@silk.ch / 078 826 43 44 neue Workshops im querbeet atelier Papierlampen Werkstatt 17.+18.Okt., 28.+29.Nov. Schablonieren 10.+ 11.Okt., 7.+8.Nov. Experimentelles Malen 24./25.Okt., 14./15.Nov. Linsebühlstr. 77, St.Gallen Sandra Zimmerli 079 303 26 13 www.sazi.ch

Historische Balltänze Tanzkurs für historische Ball­ und Gesell­ schaftstänze aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Montag 18:00–19:15h, Tanzatelier im Hof, Gallusplatz 32, 9000 St.Gallen. Information: wilhelmine@sunrise.ch oder www.earlymove.ch

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Yoga Kundalini Yoga nach Yogi Bhajan Shuniya – die einzige Kundalini Yogaschule in St.Gallen – mitten in der Altstadt. Einstieg jederzeit möglich für Anfänger und Fortge­ schrittene. Anmeldung unter: www.shuniya.ch Schwangerschaftsyoga Rückbildungs­, Hatha­, Yin­ & Flow­Yoga Tanjas Yogaloft, Mittleres Hofgässlein 3, 9000 St. Gallen info@tanjas­yogaloft.ch, www.tanjas­yogaloft.ch

Gratis­Eintrag für Saiten Mitglieder Als Mitglied vom Verein Saiten erhalten Sie jährlich einen Eintrag im Wert von 25 Franken kostenlos. Dazu benötigen Sie den Mitglieder­Code, der oberhalb der Adresse auf dem Saiten­Umschlag aufge­ druckt ist, sowie Name und Vorname, wie auf der Adresse vermerkt.



Kellers Geschichten

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Gruss aus Andwil Das Gebäude links oben ist ur­ sprünglich ein Schulhaus, dann wird es von Johann K. übernommen, der darin die Post einrichtet. Schon sein Vater war Posthalter und die Grossmutter auch – K. ist ausserdem Friedensrichter und Betreibungs­ beamter. Nach einem Welschlandjahr im Ersten Weltkrieg tritt auch seine Tochter in den Postdienst ein, zunächst als Telefonistin, die sämt­ liche Verbindungen herstellt. Niemand Bild: Archiv Stefan Keller in der Gemeinde kann telefonieren, wenn Johanna K. – die «Posthanne» – nicht im Büro sitzt und die Kabel einstöpselt. 1941 wird sie selber Posthalterin, die vierte aus der Familie, sie bleibt es bis 1968. Rechts oben der Konsum. Er liegt der Post direkt gegenüber; dazwischen der Weg zur neuen Schule; Schulranzen auf den Rücken der Kinder. Der Konsum ist ein normales Bauernhaus, in dem die Waren in den Stubenfenstern ausgestellt werden. Später baut die Landwirtschaftliche Genossenschaft ein modernes Ladengebäude: versehen auch mit öffentlichen Waschautomaten im Keller. Wenn die Frauen dort ihre Wäsche machen, schäumt der Dorfbach weiss durch saftige Wiesen und Wälder. Links unten die Mietskaserne, das Haus mit den geschlossenen Fenster­ läden: Ein Stickereifabrikant hat es für italienische Arbeiter errichten lassen. Später wohnt hier zum Beispiel M., ein Pflegebub, den der Lehrer oft mit dem Haselnuss­ stecken verprügelt. M. ist ein schlechter Schüler. Der Lehrer ist zugleich sein Vormund. Auch in der Klasse ist M. nicht sehr beliebt. Nach Ende der Schulzeit verschwindet er schnell in der Welt. Rechts unten schliesslich Metzgerei und Gasthof. Der Metzger ist mit der Posthalterfamilie verwandt. Fast alle sind hier irgendwie verwandt, bald sogar mit den Italienern. Am Montag ist Schlachttag, dann fliesst der Bach rot durch Wiesen und saftige Wälder. Nachts wird man später ab und zu von der pensionierten Posthalterin erschreckt. Sie kann sich nicht an die Ruhe gewöhnen und läuft ihre Tour im Dunkeln ab, obwohl sie gar nichts mehr auszutragen hat. Stefan Keller, 1958, ist Historiker aus dem Thurgau und lebt in Zürich.

ABGESANG



Pfahlbauer. Nachrichten aus dem Sumpf.

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Welcome zum Horrorkabinett.

Im letzten Spätsommer noch eliminierte ich Tausende ihrer Art, mit einem raffinierten Gebräu aus Essig, Weisswein und Abwaschmittel, aber heuer muss der Massenmord nicht sein. Bislang keine einzige rotaugteuflische Kirschessig­ fliege in meiner Küche, und auch noch keine Ha­ess­geler unter mir; der forsche Beni aus Züri und der scheue Thorsten aus München (oder war’s Stuttgart) mit ihren fluffigen Turnschühchen und flotten Frisürchen blieben so verschol­ len wie die fiesen Fliegen. Auch das modische Kuschel­ bärtchen im zweiten Stock nie gesichtet, vielleicht ist es einem blutrünstigen Coiffeur zum Opfer gefallen. Wir sagen in unserem Alter ja immer: Man ist nie zu alt für keinen Bart. Dafür war die nette Hauswartin mit ihrem Spaniengaller zurück, ihr Grill hiess auch meine Fleischwonnen willkommen. Ein sehr guter September also in unserem Haus, rundum erfröhlichst. In meiner zwischenzeitlichen Euphorie kaufte ich, tatsächlich zum ersten Mal in meinem langen Leben, was niemand braucht, aber die meisten haben: einen sogenannten Türvorleger. Ich war auf der zunehmend verzweifelten Suche nach einem Geschirrtrocknerständer, das ist eine an­ dere himmeltraurige Zeitgeistgeschichte, in einem Jumbo­ markt vor einem längeren Gestell stehen geblieben, und völlig baff angesichts der grenzenlosen Hässlich­ und Lustigkeit der ausgebreiteten Schmutzfangmatten. Sie wissen schon, Hotel Mama, Hereingedackelt, Zickenzone und ähnlich, manches in plattem Uni, vieles aber auch komplett hirnrissig psychedelisch. Ich war schon an der Kasse, als ich mich an die TV­Fussballer­Abendeinladung erinnerte, zurückeilte und flugs zu einem Vorleger der Welcome­Serie griff, 19.90 Franken; ein mattfarbig geblümeltes Welcome, wie man es sich bei einer vergammelten englischen Oma oder einem holländischen Teeniegirlie vorstellt; meine Fuss­ pfahlkumpel würden Augen machen! Das machten sie. Was ich aber nicht bedacht hatte: Das Welcome nahmen plötzlich aller Gattung Leute wört­ lich, die in den folgenden Tagen unangemeldet ins Haus flat­ terten. Ich meine nicht die Herren Paganini, Bischofberger

und Sartory, die ständig vor meinem Haus rumhingen; für ihre Verunstaltungen kann ich nichts, trotz der Birkendrohung im letzten Monat, ich schwöre es beim Fischgott Wels XII. Ich meine die Wahlfänger, die mit der Türe ins Haus fielen: ganz schön viel Besuch, aber selten erfreulich. Die werte Frau Ständerätin KKS konnte ich knapp verkraften; habe die Ehre, say welcome, angenehm, die laut NZZ «leidenschaft­ lich Liberale»; ich legte für das ehemalige Londongothpunk­ girl eine frühe Sisters­of­Mercy­Platte auf, wir tranken Yasmintee und pickten ein paar Thainüsse, wir sprachen über Morten, Paul, Didier, und ich verzichtete auf schlüpfrige Witze über ihre schwindelerregend hohen Absätze. Wesentlich unangenehmer eine Frau ähnlicher Absätze und gleichen Namens, allerdings abgekürzt BKI, die kam mir von ennet dem Ricken sehr langhaarblond und zahnpastenlachmässig und dazu noch an der Seite von Stän­ deratsnullkandidat TM, dem Pedaloputin in meiner an­ geblich dank ihm aufgeschwungenen Industriepfahlhafen­ stadt am Grossen See. Ohjeminee! Was mir als Katzen­ freund speziell aufstiess: BKI posierte mit einem faulen Hund. Wenigstens riss sie dem nicht die Pfote aus wie der be­ hemdete Wiler, der mir mit dem Schlachtruf «8 Jahre kon­ sequent» die Bude stürmte. Ganz zu schweigen von all den anderen Dränglern, ein wahres Horrorkabinett, das wie eine Horde wildgewor­ dener Lieblingspraktikumbewerber vor meiner Tür brüllte. Nein, danke, ich habe euch nie gerufen, nie gewählt und werde euch nie reinlassen, nein, nein, nein. Geht halt selber in den Jumbo und kauft den Welcome­Vorleger, dann könnt ihr euch selbst willkommen sein. Und sonst schicke ich ein paar Kirschessigfliegen hinterher, ich befürchte nämlich, dass die auch bald anklopfen, man muss leider auch in meinem Haus dann doch immer mit dem Schlimmsten rechnen. Wenn nicht im September, so spätestens im Oktober.

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Charles Pfahlbauer jr.



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Boulevard

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Der Publikumspreis gehörte ihm – den grossen Schweizer Musikpreis hat BIT­TUNER aka MARCEL GSCHWEND diesmal hingegen (noch) nicht gewonnen. An der Feier in Basel Anfang September reichte es immerhin für ein Souvenirbild mit dem Kulturminister. Den Hauptpreis sahn­ te Oboist und Komponist HEINZ HOLLIGER ab – künst­ lerisch höchst verdient, aber einer der raren Stars der zeit­ genössischen Musik, der die 100’000 Franken Preisgeld nicht nötig hätte, wie übelwollende Zungen sagten. Nächstes Mal also …

Viel Resonanz erhofft sich die Künstlerin LIKA NÜSSLI für ihre Aktion «Stadtkultur ahoi». Der Titel bezieht sich nicht auf die untergegangene «Tagblatt»­Stadtkultur­ seite, sondern auf die untergehenden Flüchtlingsschiffe: Kunstschaffende aus der Stadt veranstalten am 16. Oktober einen Benefizabend für Flüchtlinge in der Militärkantine; gleichentags organisiert auch die Grabenhalle einen Unterstützungsanlass. Zugesagt haben unter anderem die Spoken­Word­Autoren Renato Kaiser und Andrea Gerster, die Musiker Enrico Lenzin, Marc Jenny und Manuel Stahlberger und aus der Kunst Tine Edel, Herbert Weber und Bea Dörig. Etrit Hasler moderiert.

Das Publikum für sich gewinnen: Das will und muss ab Sommer 2016 JONAS KNECHT, der neue St.Galler Schau­ spieldirektor. An einem Gespräch zur Ausstellung «aus­ gezeichnet» schlug er schon mal erste Pflöcke ein. So betei­ ligt sich St.Gallen künftig als einziges Staatstheater am Autorenförderprojekt «Dramenprozessor» und steigt dafür aus den bisher zusammen mit Konstanz durchgeführten Autorentagen aus. Neben Knecht, der als nicht­verlorener Sohn der Stadt aus Berlin zurückkommt, gibt es auch ein Wiedersehen mit ANJA HORST. Sie leitet künftig die Drama­ turgie an jenem Haus, an dem sie seit 1995 als Regie­ assistentin und seit 1997 als Leiterin des Kinder­ und Jugend­ theaters bereits tätig war.

Knecht­Vorgänger TIM KRAMER geht derweil in die Offen­ sive – weniger auf den Brettern als vielmehr auf dem Rasen, der die Welt bedeutet. Kramer war beim Espenmoos­ Turnier, wo sich traditionellerweise «Tagblatt», Stadtver­ waltung, Parlament und Theater duellieren, mit dabei und zeigte dabei seine legendären Rushes. In der Defensive der Theater­Mannschaft sorgte – wiederum: fussballerisch – MARCUS SCHÄFER für Ordnung. Chancenlos am Turnier blieb pikanterweise das Stadtparlament.

Publikumsgerangel auch in der Medienlandschaft: Saiten erhält, hoch erfreulich, Kultur­Konkurrenz. Galerist FRANCESCO BONANNO hat schon die zweite Nummer seines auf rosarotes Metzgerpapier gedruckten Blatts «Arte­Fakt» herausgebracht. Und DOROTHEE HAARER, früher verantwortlich für die Kunstausstellungen der Migros im Hauptbahnhof, betreibt seit kurzem einen Blog mit dem schönen Namen der­puck.ch. Sie bespricht Ausstellungen und informiert über das Kunstgeschehen in Stadt und Umgebung.

Einen Blog betreiben seit neustem auch LUCA GHISELLI und ANGELO ZEHR. Im Audio­Podcast «Journalismus Y» diskutieren die beiden St.Galler Journalisten im Zweiwochen­ Rhythmus Medienfragen. Sonst hätten auf diesem Gebiet meist «ältere Herren» das Sagen und tendierten zum Morali­ sieren, kritisiert das Duo – und hofft auf ein «breites Pub­ likum». Auf ein söttiges hoffen auch die Kandidatinnen und Kandidaten für National­ und Ständerat am Wahltag. Saiten empfiehlt für den 18. Oktober: Wählen! Und wer nicht darf: sich dafür einsetzen.

Bilder: garedunord.ch, jonasknecht.com, macelleria-darte.ch ostschweizerinnen.ch, tagblatt.ch, theater-konstellationen.net, autillus.ch

ABGESANG



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