STG-Magazin 2015

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RÜCKBLICK I EINBLICK I AUSBLICK


VORWORT

Liebe Segler und Segelfans,

die Kieler Woche, das Segelspektakel im hohen Norden zählt seit Jahren zu den Höhepunkten unseres umfangreichen Sportsponsoring-Engagements. Wir sind stolz darauf, im kommenden Jahr bereits zum siebten Mal Partner der Kieler Woche zu sein und das Audi Sailing Team Germany weiterhin auf seinem Weg an die internationale Spitze zu begleiten. Rund 2.000 Trailerbewegungen für die Athleten mit unseren Autos, ein buntes Programm für die Zuschauer und der Audi ultra Cup mit prominenten Gästen und Kunden auf dem Wasser: Wir freuen uns, dass wir wieder einen Beitrag dazu leisten dürfen, die Faszination des Segelsports für alle erlebbar zu machen. Auf die Athleten des Audi Sailing Team Germany wartet jetzt ein ganz besonderes Jahr: Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro sind ein großes Ziel, für das die Mitglieder der deutschen Segel-Nationalmannschaft hart gearbeitet haben. Wir drücken gemeinsam mit den vielen Sportfans in Deutschland die Daumen für erfolgreiche Spiele. Und wer weiß: Vielleicht tragen die ungewöhnlichen Trainingseinheiten im Audi-Windkanal ja ihren Teil zu einer perfekten Vorbereitung sowie der Weiterentwicklung von Mensch und Material bei. Mit der Segel-Bundesliga hat Audi sein Engagement weiter ausgebaut. Die Marke unterstützt das Format als exklusiver Partner und stärkt damit die bundesweite Kooperation zwischen Audi-Händlern und lokalen Segelclubs – vom Bodensee bis zur Hamburger Außenalster. Ihr

Wayne Griffiths Leiter Vertrieb Deutschland der AUDI AG F o t o // J e s ú s R e n e d o

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Allrad . g a t l l A t t a t s

ehr ologie für m n h c e T tro. ro t t a elt von quat Q7 mit qu W i r d e u d A e in u n e e n Der omm namik. Willk y D d n u n 193–144. io Präzis km: kombiniert missionen in g/ ngigkeit vom t 8,3–5,5; CO2-E nbreiten in Abhä 0 km: kombinier an 10 l/ Sp i in be h n uc ne ra io rb miss Kraftstoffve uchen und CO2-E Kraftstoffverbrä n de zu n be ga An . ifen-/Rädersatz verwendeten Re

chland / Audi Deuts


T i t e l f o t o // J e s ú s R e n e d o

INHALT

IMPRESSUM Herausgeber: STG Sailing Team Germany GmbH, Englische Planke 8, 20459 Hamburg Redaktion: Sophie-Karolin Wehner, Carsten Geyer Umsetzung: SJV SEGEL JOURNAL VERLAG GmbH Layout, Grafik & Reinzeichnung: Bianca Stüben

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2015 war auch das Jahr vom Kieler 49er-Doppel Max Boehme (li.) und Justus Schmidt. Im Olympiarevier vor Rio de Janeiro wurde fleißig trainiert. I Foto // Pedro Martinez

ERFOLGE

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GRUSSWORT DSV PRÄSIDENT

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DAS ASTG 2015

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TONI WILHELM IM WINDKANAL

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ERSTE MEDAILLEN

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KIELER WOCHE

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DEUTSCHE ERFOLGE BEIM HEIMSPIEL

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DOPPELSCHLAG BEI EUROPAMEISTERSCHAFTEN

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PHILIPP BUHL: DER ERFOLGSGARANT

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TRAVEMÜNDER WOCHE

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ROAD TO RIO: OLYMPISCHE GENERALPROBE

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NOTIZEN: STG

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SAILOR AWARD 2015

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ROAD TO RIO: QUALIFIKATION

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ROAD TO RIO: MEILENSTEINE

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NOTIZEN: AUDI

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AUSBLICK: INTERVIEW MIT ARNE DOST & OLIVER SCHWALL

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Annika Bochmann (li.) und Marlene Steinherr (Verein Seglerhaus am Wannsee) geben im 470er Vollgas, um sich ihren Traum von der Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro zu erf端llen. I Foto // Pedro Martinez 8

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2015 sehen die Europameister im 49er, Justus Schmidt (re.) und Max Boehme (Kieler Yacht-Club), nur beim Setzen ihres Gennakers schwarz. Das Kieler Duo sorgt mit seiner Leistungsexplosion für einen 10

spannenden Zweikampf mit ihren Freunden und Trainingskollegen Erik Heil und Thomas Plößel (Norddeutscher Regatta Verein) auf dem Weg nach Rio I Foto // Pedro Martinez 11


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DIE ERFOLGE DES AUDI SAILING TEAM GERMANY 2015

JUNIOREN, JUGEND UND JÜNGSTEN Junioren-Weltmeisterschaften 1. Platz: Paul Kohlhoff/Carolina Werner – Nacra17 2. Platz: Malte Winkel/Matti Cipra – 470er Männer 2. Platz: Jule Görge/Lotta Görge – 49erFX 5. Platz: Ann Kristin Wedemeyer (DUYC) / Pia Sophie Wedemeyer (KYC) – 49erFX 6. Platz (U19): Max Wilken (MSVR) – Laser Standard 9. Platz: Phillip Kasüske (VSaW) – Finn Dinghy 9. Platz: Theodor Bauer – Laser Standard 10. Platz: Lena Haverland (SYC) – Laser Radial

Die Überflieger des Jahres 2015: Paul Kohlhoff und Carolina Werner (Kieler Yacht-Club) stoßen in diesem Jahr im Mixed-Katamaran Nacra17 in die Weltspitze vor und mischen die Szene der erfahrenen und hochdekorierten Segler ordentlich auf I Foto // Pedro Martinez

SENIOREN Test-Event für Rio 2016 3. Platz: Erik Heil/Thomas Plößel (NRV) – 49er 4. Platz: Paul Kohlhoff/Carolina Werner (KYC) – Nacra17 9. Platz: Philipp Buhl (SCAI) – Laser Standard 10. Platz: Toni Wilhelm (WYC) – RS:X Surfboard Weltmeisterschaften 2. Platz: Heiko Kröger (NRV/KYC) – 2.4mR 2. Platz: Philipp Buhl – Laser Standard 3. Platz (offen): Heiko Kröger – 2.4mR 5. Platz: Erik Heil/Thomas Plößel – 49er 5. Platz: Paul Kohlhoff/Carolina Werner – Nacra17 8. Platz: Lasse Klötzing (PYC) – 2.4mR 8. Platz: Annika Bochmann/Marlene Steinherr (VSaW) – 470er Frauen 9. Platz (offen): Lasse Klötzing – 2.4mR 9. Platz: Ferdinand Gerz (SVW) / Oliver Szymanski (JSC) – 470er Männer 10. Platz: Jens Kroker (NRV/YCBG) / Robert Prem (YCBG) / Siegmund Mainka (YCBG) – Sonar Bei den Welt- und Europameisterschaften sind Platzierungen unter den Top 10 aufgelistet. Bei dem ISAF Sailing World Cup, dem EUROSAF Champions Sailing Cup und den Deutschen Meisterschaften nur Ergebnisse unter den Top 3.

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Europameisterschaften 1. Platz: Ferdinand Gerz/Oliver Szymanski – 470er Männer 1. Platz: Justus Schmidt/Max Boehme (KYC) – 49er 2. Platz: Philipp Buhl – Laser Standard 4. Platz: Annika Bochmann/Marlene Steinherr – 470er Frauen 6. Platz: Victoria Jurczok/Anika Lorenz (VSaW) – 49erFX 6. Platz: Erik Heil/Thomas Plößel – 49er 6. Platz: Tobias Schadewaldt (NRV) – Laser Standard 7. Platz: Paul Kohlhoff/Carolina Werner – Nacra17 8. Platz: Svenja Weger (PYC) – Laser Radial 8. Platz: Toni Wilhelm – RS:X Surfboard 9. Platz: Jan-Jasper Wagner/Dustin Baldewein (VSaW) – 470er Männer ISAF Sailing World Cup Miami 1. Platz: Philipp Buhl – Laser Standard Hyères 3. Platz: Heiko Kröger – 2.4mR 3. Platz: Erik Heil/Thomas Plößel – 49er 3. Platz: Jens Kroker/Robert Prem/Siegmund Mainka – Sonar Weymouth 1. Platz: Philipp Buhl – Laser Standard

EUROSAF Champions Sailing Cup Palma de Mallorca 1. Platz: Philipp Buhl – Laser Standard 2. Platz: Erik Heil/Thomas Plößel – 49er Riva del Garda 3. Platz: Malte Winkel (SYC) / Matti Cipra (PWV) – 470er Männer Medemblik 2. Platz: Heiko Kröger – 2.4mR Kiel 1. Platz: Heiko Kröger – 2.4mR 1. Platz: Justus Schmidt/Max Boehme – 49er 1. Platz: Tobias Schadewaldt – Laser Standard 1. Platz: Paul Kohlhoff/Carolina Werner – Nacra17 2. Platz: Erik Heil/Thomas Plößel – 49er 2. Platz: Leonie Meyer/Elena Stoffers (NRV) – 49erFX 3. Platz: Jule Görge/Lotta Görge (KYC) – 49erFX Int. Deutsche Meisterschaften 1. Platz: Heiko Kröger – 2.4mR 1. Platz: Ferdinand Gerz/Oliver Szymanski – 470er Männer 1. Platz: Constanze Stolz (DYC) – Laser Radial 1. Platz: Jan Hauke Erichsen/Lea Spitzmann (FSC) – Nacra17 2. Platz: Lasse Klötzing – 2.4mR 2. Platz: Annika Bochmann/Marlene Steinherr – 470er Frauen 2. Platz: Philipp Buhl – Laser Standard 3. Platz: Malte Winkel/Matti Cipra – 470er Männer 3. Platz: Hannah Anderssohn (WSC) – Laser Radial 3. Platz: Theodor Bauer (RSVM) – Laser Standard

Junioren-Europameisterschaften 1. Platz: Paul Kohlhoff/Carolina Werner – Nacra17 2. Platz: Malte Winkel/Matti Cipra – 470er Männer 3. Platz: Tim Fischer (YLB) /Fabian Graf (VSaW) – 49er 5. Platz: Ann-Kristin Wedemeyer/ Pia Sophie Wedemeyer – 49erFX 5. Platz: Phillip Kasüske – Finn Dinghy 7. Platz: Lena Haverland – Laser Radial 9. Platz: Frederike Loewe (VSaW) /Anna Markfort (JSC) – 470er Frauen 9. Platz: Simon Diesch/Patrick Aggeler (WYC) – 470er Männer Jugend-Weltmeisterschaften 8. Platz: Theres Dahnke (PWV) /Birte Winkel (SYC) – 420er ISAF Jugend-Weltmeisterschaft 2. Platz: Hannah Anderssohn – Laser Radial Jugend-Europameisterschaften 2. Platz (U17): Hannah Anderssohn – Laser Radial 8. Platz: Gwendal Lamay (NRV) /Luke Willim (SSC) – 29er 8. Platz (U17): Jara Seide (SCS) – Laser Radial Jüngsten-Europameisterschaften 6. Platz: My Hoa Marie Offergeld (DUYC) – Optimist Int. Deutsche Meisterschaften 2. Platz: Theres Dahnke/Birte Winkel – 420er Int. Deutsche Juniorenmeisterschaften 1. Platz: Simon Diesch/Patrick Aggeler – 470er Männer Deutsche Juniorenmeisterschaften 1. Platz: Pia Kuhlmann (SLSV) – Laser Radial 2. Platz: Constanze Stolz – Laser Radial 2. Platz: Max Wilken – Laser Standard 3. Platz: Julia Kühn (KYC) – Laser Radial 3. Platz: Nik Aron Willim (SSC) – Laser Standard

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DAS AUDI SAILING TEAM GERMANY 2015

LIEBE SEGLERINNEN UND SEGLER, auf der Road to Rio biegen wir auf die Zielgerade ein und unser Audi Sailing Team Germany ist gut in Form. Unser neuer DSV-Head Coach David Howlett, einer der Erfolgreichsten in der Trainerszene, hat unsere Segler in 2015 zu einer großen Zahl von Top-Platzierungen und Titeln geführt, viele unserer Seglerinnen und Segler haben sich in der Weltspitze etabliert.

Der Deutsche Segler-Verband dankt seinem gesamten Team aus Sportdirektion, Trainern und Betreuern, der nationalen Sportförderung, der Initiative Sailing Team Germany und nicht zuletzt den vielen Ehrenamtlichen, die sich in den Vereinen für den Segelsport engagieren, den Weg nach Rio zu ebnen. Herzlichen Dank an Audi, diesen Weg mit uns gemeinsam zu gehen. Mast- und Schotbruch

Dr. Andreas Lochbrunner Präsident Deutscher Segler-Verband

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94 Seglerinnen und Segler vertraten 2015 das Audi Sailing Team Germany auf den Weltmeeren.

Im Vergleich zum Jahr 2014 bekam die deutsche Segel-Nationalmannschaft Zuwachs von 18 neuen Mitgliedern. Insbesondere in den Klassen 49er und 470er konnte der deutsche Nachwuchs überzeugen und sich durch entsprechende Leistungen für die Nationalmannschaft qualifizieren. Die Aufteilung auf die Nationalmannschafts-Ebenen innerhalb des ASTG setzte sich wie folgt zusammen:

F o t o // R i c h a r d W a l c h /A u d i

Eine exzellente Ausgangsbasis für die Olympischen Spiele im kommenden Sommer. Wirklich planbar sind olympische Medaillen trotz allem nicht. Bei der bestehenden Leistungsdichte in den Olympischen Bootsklassen entscheidet am Ende der kleine Tick mehr Speed oder das Quäntchen Glück über Gold, Silber, Bronze – oder eben Blech. Durch die Zusammenarbeit mit Audi werden wir jedoch das kleine Stück Vorsprung auch auf technischem Gebiet, im Wissen um Wind, Strom und Bootstechnologie, weiter ausbauen und – hoffentlich – ins Ziel bringen.

Elite-Team: 4 Seglerinnen und Segler (realistische Medaillenchancen) Top-Team: 17 Seglerinnen und Segler (mögliche Medaillenchancen) Nationalmannschaft: 38 Seglerinnen und Segler (Medaillenchancen bei kurzfristiger positiver Leistungsentwicklung) Jugend-Nationalmannschaft: 19 Seglerinnen und Segler (Nachwuchs 2020/2024) Jüngsten-Nationalmannschaft: 16 Seglerinnen und Segler (Nachwuchs 2024)

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TONI WILHELM IM AUDI WINDKANAL

SURFER TONI WILHELM TESTET IM AUDI WINDKANAL 16

Das Jahr 2015 stand für Surfer Toni Wilhelm (Württembergischer Yacht-Club) wie für alle Elite- und Top-Segler des Audi Sailing Team Germany im Zeichen der Qualifikation für Rio 2016. Den Besuch bei Premium-Partner Audi im Windkanal-Zentrum in Ingolstadt nutzte der Surfer, um verschiedene aerodynamische Einstellungen zu testen und seine Techniken zu definieren und zu verfeinern.

Für den Versuchstag wurde das komplette Surfbrett mit Mast und Segel auf das Grundgestell montiert, das beispielsweise auch von den alpinen Skifahrern bei ihren Windkanaltests genutzt wird. Für die Segel-Nationalmannschaft war es bereits der dritte Besuch in Ingolstadt. Innerhalb von fünf Stunden testete der 32-Jährige mit dem Team vom Sailing Team Germany bei unterschiedlichen Windgeschwindigkeiten und Windeinfallswinkeln verschiedene Pumptechniken und Segeltrimm-Einstellungen.

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Test-Ergebnisse als Wettbewerbsvorteil nutzen

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TONI WILHELM IM AUDI WINDKANAL

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Joachim Hellmich, Gesamtkoordinator der STG Academy in Kiel, begleitete auch den dritten Test in Ingolstadt von technischer Seite: „Die sensorische Sensibilität des Windkanal ist enorm hilfreich. Mit Toni haben wir uns nun zum ersten Mal mit Vortrieb durch ein angeströmtes Segel in den Luftstrom hineinbewegt und somit die Vortriebskräfte maximiert. Die wichtigste Erkenntnis, die wir aber bei jedem Besuch in Ingolstadt aufs Neue haben: Der Gewinn von Wissen, der den bisherigen Glauben an das richtige Handeln ablöst oder sogar auf den Kopf stellt.“

F o t o // AU D I AG

„Unser Hauptziel ist natürlich, den anderen Nationen durch die Ergebnisse den entscheidenden Schritt voraus zu sein und die Erkenntnisse aus dem Audi Windkanal optimal für das Training nutzen zu können“, erklärt Toni Wilhelm. „Zudem ist es super für mich, dass ich meine technische Arbeit auf dem Wasser, die ich in die extrem dynamischen Bewegungen stecke, im Windkanal bestätigt bekomme.“

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F o t o // Wa l t e r C o o p e r

DIE ERSTEN MEDAILLEN DES JAHRES

SAISONAUFTAKT NACH MASS FÜR DAS AUDI SAILING TEAM GERMANY Dafür sorgte Lasersegler Philipp Buhl (Segelclub Alpsee-Immenstadt) mit einem Sieg beim ersten ISAF Sailing World Cup des Jahres 2015 in Miami Ende Januar sowie mit einer zweiten Goldmedaille bei der renommierten „Trofeo Princesa Sofía“ in Palma de Mallorca Ende März. Mit zwei Siegen bei zwei Regatten gelang dem 26-Jährigen aus dem Allgäu der perfekte Saisonauftakt. Auf Mallorca setzten auch Buhls Teamkollegen im 49er, Erik Heil und Thomas Plößel vom Norddeutschen Regatta Verein, mit ihrem zweiten Platz ein starkes Zeichen an die internationale Konkurrenz. Die erste Silbermedaille des Jahres für die Nationalmannschaft sicherten Erik Heil (li.) und Thomas Plößel im 49er vor Palma de Mallorca (oben) I Foto // Pedro Martinez / Sofia Philipp Buhl setzte seine Siegesserie im Laser Standard auch im März vor Mallorca fort (unten) I Foto // Barbara Sanchez / Sofia

DREIFACH BRONZE FÜR DIE NATIONALMANN SCHAFT BEIM WORLD CUP IN SÜDFRANKREICH Beim ISAF Sailing World Cup in Hyères im April, bei dem nur die besten 40 internationalen Seglerinnen und Segler in jeder Klasse gegeneinander antraten, überzeugte das Audi Sailing Team Germany mit dem Gewinn von drei Bronzemedaillen und insgesamt zehn Top-Ten-Platzierungen. In den paralympischen Klassen 2.4mR und Sonar sicherten sich Heiko Kröger (Norddeutscher Regatta Verein) sowie Jens Kroker, Robert Prem und Siegmund Mainka (Yachtclub Berlin-Grünau) zwei Bronzemedaillen. In einem starken Finale wurden Erik Heil und Thomas Plößel ebenfalls Dritte im olympischen 49er.

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DIE KIELER WOCHE 2015

Die Kieler Woche markiert alljährlich die Halbzeit im Segelkalender der Segel-Nationalmannschaft. 22

Die AUDI AG, langjähriger Partner der Kieler Woche und des Audi Sailing Team Germany, stellte auch in diesem Jahr wie gewohnt ihren Service für die Seglerinnen und Segler und die Zuschauer zur Verfügung. Beim Trailer-Service von Audi kamen neue Q7 zum Einsatz. SAP brachte mit seinen Technologielösungen und der täglichen Live-Übertragung den Zuschauern vor Ort und den Fans zu Hause den Segelsport nahe.

„Erste Anlaufstelle für Besucher war die Audi and SAP Sailing Arena im Olympiahafen Schilksee mit einer Bühne für Interviews und Siegerehrungen“, erzählt Johannes Polgar, Projektleiter Segeln der Abteilung Messen, Veranstaltungen und Sportvermarktung der AUDI AG. Des Weiteren unterstützte Audi zum sechsten Mal den Sender „Kieler Woche.TV“ für die deutsche Live-Übertragung der Regatten. Die Segel-Action mit professionellen Kommentaren durch Segel-Experten, modernste Kameratechnik, GPS-Tracking und umfangreiche Auswertungen mit den SAP Sailing Analytics brachte SAP zu den Fans nach Hause und den Zuschauern vor Ort nach Kiel-Schilksee. Dabei stand der SAP Sail Cube in Kiel im Mittelpunkt, das mobile TV-Studio, das ansonsten nationalen und internationalen Events rund um die Welt folgt und in den letzten beiden Jahren auch auf der Travemünder Woche zum Einsatz kam.

F o t o s // AU D I AG

Vom 20. bis zum 24. Juni stand für die olympischen und paralympischen Klassen sowie vom 25. bis zum 28. Juni für die internationalen und Jugend-Klassen ein Heimspiel auf dem Programm. Aus dem Audi Sailing Team Germany waren insgesamt 53 Seglerinnen und Segler am Start. Für die Besten galt diese Kieler Woche als Generalprobe für die anstehenden Qualifikationsregatten für Rio.

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SIEBEN MEDAILLEN FÜR DIE NATIONALMANNSCHAFT BEIM HEIMSPIEL VOR KIEL

Carolina Werner und Paul Kohlhoff

Tobias Schadewaldt F o t o // R i c h a r d W a l c h /A u d i

Wie in den vergangenen Jahren präsentierten sich die deutschen Seglerinnen und Segler bei der Kieler Woche in Top-Form und dominierten in den olympischen Klassen und der paralympischen 2.4mR-Klasse. 24

In diesem Jahr nutzten rund 20 Nationalmannschaftsmitglieder die größte Segelveranstaltung der Welt, um sich auf ihre Olympiaqualifikation für Rio 2016 vorzubereiten. Im Rahmen des EUROSAF Champions Sailing Cup sahnte die deutsche Segel-Nationalmannschaft mit insgesamt sieben Medaillen ab, davon viermal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze. Die Goldmedaillen gingen an Paul Kohlhoff und Carolina Werner (Kieler Yacht-Club) im Katamaran Nacra17, Justus Schmidt und Max Boehme (Kieler Yacht-Club) im 49er-Skiff, Tobias Schadewaldt (Norddeutscher Regatta Verein) im Laser Standard und Heiko Kröger (Norddeutscher Regatta Verein) in der 2.4mR-Klasse.

Constanze Stolz und Pia Kuhlmann (Laser Radial)

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F o t o s // N i k o s A l e v r o m y t i s / 470 C l a s s

DOPPELSCHLAG BEI EUROPAMEISTERSCHAFTEN

Ferdinand Gerz (Segler Verein Wörthsee) und Oliver Szymanski (Joersfelder Segel-Club) waren 2015 in Top-Form!

Nur eine Woche nach Ferdi und Oli sicherten sich bei der Europameisterschaft der 49er und 49erFX in Porto/Portugal Justus Schmidt und Max Boehme sensationell Gold im 49er.

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Bei den „Open European Championships“ der 470erKlasse in Aarhus/Dänemark Anfang Juli wurde das Duo aus München und Berlin mit herausragender Leistung Europameister. Für die deutsche 470er-Klasse ist es nach über 30 Jahren erstmalig wieder ein EM-Titel. „Unglaublich! Beim Auftakt der Olympiaqualifikation war der mentale Druck natürlich besonders hoch, da wollten wir solide segeln und nicht zu viel Risiko eingehen. Wir haben es geschafft, uns bei jedem Rennen auf uns zu konzentrieren und wenig Fehler zu machen“, resümierte Steuermann Ferdinand Gerz. Damit sind die beiden im vorolympischen Jahr wieder in der Weltspitze angekommen.

Die unglaubliche Erfolgssträhne des Kieler Duos in diesem Jahr fand mit dem EM-Titel ihren Höhepunkt. Der Kampf mit ihren Teamkollegen Erik Heil und Thomas Plößel um die Teilnahme in Rio war eröffnet. „Der EM-Titel war natürlich der Hammer und kam komplett unerwartet für uns. Wir wollten natürlich an unsere Top-Ten-Platzierungen aus diesem Jahr anknüpfen und wieder eine solide Leistung abrufen, aber die Medaille war unglaublich“, sagte ein überwältigter Steuermann Justus Schmidt. SAP sorgte als Partner der 49er- und 49erFX-Klassenvereinigung in Portugal für die Übertragung der Rennen mit Live-Bildern und den SAP Sailing Analytics. Diese gemeinsam von SAP und der Segel-Nationalmannschaft entwickelte Lösung ermöglicht die Analyse von unterschiedlichsten Performancedaten der Segler in Echtzeit. Mittels GPS-Positionen und Windmessern können Bootsgeschwindigkeiten, die Qualität von Manövern und das strategisch-taktische Verhalten anschaulich dargestellt werden.

Trotz der Erfolge in diesem Jahr bloß nicht abheben – bei Max Boehme (li.) und Justus Schmidt muss man sich aber keine Sorgen machen. Hinter den Weltmeistern aus Neuseeland, Peter Burling und Blair Tuke (Mitte), sicherten sich die Deutschen den Europameistertitel. Fotos // Ricardo Pinto

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Addiert man die sportlichen Erfolge von Philipp Buhl im Jahr 2015, hat man den erfolgreichsten Segler der Nationalmannschaft vor sich

F o t o s // P r i v a t , AU D I AG

Innerhalb von sechs Monaten gewann der 26-jährige Sympathieträger dreimal Gold bei renommierten Regatten sowie doppeltes Silber bei WM und EM. Bei drei weiteren Regatten ging Buhl an den Start, zweimal erreichte er ebenfalls das Medal-Race der besten Zehn, beim World Cup in Südfrankreich wurde er „nur“ Elfter.

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F o t o // S t e f a n B ö s l /A u d i

PHILIPP BUHL DER ERFOLGREICHSTE SEGLER DES JAHRES

partner Tobias Schadewaldt (Norddeutscher Regatta Verein) seinen bisherigen Karrierehöhepunkt. „Das war der Oberhammer“, brachte Philipp Buhl (Segelclub Alpsee-Immenstadt) es auf den Punkt: „Das war mental extrem anstrengend, besonders wenn man in einem hochkarätigen Feld gewinnt.“ Nur zwei Wochen nach der WM komplettierte „Buhli“ bei der Europameisterschaft im dänischen Aarhus seine diesjährige Medaillensammlung um eine weitere Silbermedaille.

Der Siegeszug des zweifachen „Segler des Jahres“ begann im Januar mit dem Sieg beim World Cup in Miami. Anfang April schlug er beim „Europa-Cup“ vor Mallorca zum zweiten Mal zu und ließ die versammelte internationale Konkurrenz im Laser hinter sich. Anfang Juni folgte dann auf dem Olympiarevier von 2012 der dritte Streich – Gold beim World Cup in Weymouth.

In Rio de Janeiro soll im August 2016 bei den Olympischen Spielen die wichtigste Medaille folgen. In der deutschen Olympiaausscheidung hat sich Philipp Buhl bereits vor der letzten Regatta durchgesetzt. Die offizielle Nominierung folgt im Mai durch den Deutschen Segler-Verband.

Mit diesen Erfolgen im Gepäck startete für den gebürtigen Bayern Anfang Juli die nationale Olympiaqualifikation: Mit Silber in einem hochdramatischen Finale bei der Weltmeisterschaft in Kanada feierte Buhl mit Bundestrainer Thomas Piesker und seinem Sparrings-

Auch an Land macht Philipp als Botschafter des Audi Sailing Team Germany eine gute Figur. Ob auf dem roten Teppich der Berlinale oder auf der IAA in Frankfurt – Philipp Buhl ist ein sympathischer Gewinner-Typ.

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TRAVEMÜNDER WOCHE IN NEUN TAGEN UM DIE WELT

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SAP UND DIE SEGEL NATIONAL MANNSCHAFT SETZEN APP ZUR STRÖMUNGSMESSUNG IN RIO EIN

F o t o s // D S B L / O l i v e r M a i e r

Zum ersten Mal in der internationalen Segelsportgeschichte wurden während einer Regatta über 200 Rennen von 24 Bootsklassen mit 800 GPSGeräten live getrackt. Große Live-Übertragung der Regatten der Travemünder Woche mit SAP und dem SAP Sail Cube

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Über 58 Millionen GPS-Daten und über 15 Millionen Winddaten wurden innerhalb der neun Tage der Travemünder Woche auf dem Wasser gesammelt. Knapp 27.000 Seemeilen legten die 800 Boote vor Travemünde zurück und segelten damit berechnet einmal um die Welt! Täglich standen für die Seglerinnen und Segler nach den Rennen im Internet und vor Ort im SAP Sail Cube, dem mobilen TV-Studio, die SAP Sailing Analytics bereit. Anhand der SAP Sailing Analytics konnten sie ihre sportlichen Leistungen auf dem Wasser objektiv mit verschiedenen Statistiken auswerten. Von allen Wettfahrten auf dem SAP Media Race Course, in Sichtweite der Zuschauer, wurde während der Travemünder Woche berichtet. Das Live-Programm des „Segel-TV“ umfasste die Rennen der 1. und 2. Segel-Bundesliga sowie die Welt-, Europa- und Deutschen Meisterschaften verschiedener Klassen. So profitierten Segler und Zuschauer während der Travemünder Woche neun Tage lang von den innovativen „Event Solutions“ von SAP.

Zur olympischen Generalprobe für Rio 2016 sammelte das deutsche Team beim Test-Event im August weitere wichtige Erkenntnisse im Olympiarevier in der Guanabara Bay. Besondere Aufmerksamkeit galt der Wasserströmung. Von der genauen Kenntnis des Stroms versprechen sich die deutschen Trainer und Segler einen Wettbewerbsvorteil gegenüber ihren Konkurrenten. Gemeinsam mit SAP wurde dafür eigens die „SAP Tide App“ entwickelt. Mit ihr werden Strömungsdaten mit allgemein zugänglichen Informationen wie Wetterberichten und Tidenkalendern kombiniert. Aus mehr als tausend Messungen wurde ein Strömungsmodell für Rio berechnet, das wiederkehrende Strömungsrichtungen und -stärken erkennt. Durch die Ergänzung weiterer Parameter, wie zum Beispiel der Windstärke und Windrichtung, erlaubt das Modell einen exakten Blick in die Zukunft und liefert eine Analyse der Meeresströmung für kommende Rennen.

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ROAD TO RIO OLYMPISCHE GENERALPROBE BEIM TEST EVENT

Gelungene Generalprobe für das Berliner 49er-Duo: Bronze für Thomas Plößel und Erik Heil I Foto // Jesús Renedo

Die deutschen Seglerinnen und Segler der Nationalmannschaft träumen ihren großen Traum von den Olympischen Spielen und Paralympics in Rio de Janeiro. Jahrelange, wenn nicht sogar jahrzehntelange Arbeit, findet ihren Höhepunkt in Rio im Kampf um die begehrten Medaillen.

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Den Blick nach vorne auf die Olympischen Spiele in Rio gerichtet: Carolina Werner und Paul Kohlhoff glänzten bei ihrem Rio-Debüt als Vierte und setzten das nächste Ausrufezeichen an die internationale Konkurrenz I Foto // Pedro Martinez

Ein Jahr vor den Olympischen Spielen 2016 stand für zwölf deutsche Seglerinnen und Segler aus dem Audi Sailing Team Germany die letzte offizielle Test-Regatta im olympischen Segelrevier vor Rio auf dem Programm. Erik Heil und Thomas Plößel (Norddeutscher Regatta Verein) gewannen im 49er souverän Bronze und untermauerten damit ihren Anspruch auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in dieser Bootsklasse. Für eine Sensation sorgten nach dem fünften Platz bei der WM und dem verdienten Junioren-Weltmeistertitel im Juli die Kieler Paul Kohlhoff und Carolina Werner (Kieler Yacht-Club) im Katamaran Nacra17. Die Jüngsten im Feld der 17 Teams zeigten bei ihrem Debüt in Rio, dass sie bei den Olympischen Spielen

2016 für eine Überraschung sorgen könnten. Zwischenzeitlich lagen sie vor einigen der erfolgreichsten Segler weltweit sogar in Führung. „Wir sind stolz auf das, was wir hier in Rio im Hinblick auf die kurze Vorbereitungszeit erreicht haben – egal, welche Platzierung am Ende auf der Ergebnisliste steht“, erklärten die beiden „German Wonder Kids“ vor dem finalen Medal-Race. Die beiden Kieler ließen sich auch von Plastiktüten an ihren Schwertern nicht aufhalten. Mit diesen besonderen Gegebenheiten in Rio richtig umzugehen, das wird einer der Erfolgsfaktoren für die olympischen Segler 2016 sein.

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NOTIZEN I SAILING TEAM GERMANY EINKLEIDUNG BEI MARINEPOOL

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Einen kurzen Heimatbesuch der Seglerinnen und Segler des Audi Sailing Team Germany nutzten Anfang März Supplier Marinepool und die STG Academy in Kiel, um die Athleten mit neuer Bekleidung für die Saison 2015 auszustatten. Um den rollenden Kleiderschrank für die Saison 2015 wieder aufzustocken, holten die Seglerinnen und Segler in Kiel-Schilksee neue Land- und Wasserbekleidung ab. Gleichzeitig nutzten sie die Möglichkeit, Feedback zu geben.

AUDI QUATTRO CUP Golfer segeln mit der Nationalmannschaft Im Rahmen der Premium-Partnerschaft der AUDI AG mit dem Audi Sailing Team Germany sind die Seglerinnen und Segler der Nationalmannschaft als Botschafter ihres Sports und des AudiEngagements gern gesehene Gäste bei verschiedenen Veranstaltungen. Bereits zum zweiten Mal spielten am Scharmützelsee bei Berlin 260 Amateurgolfer nicht nur ihren Deutschland-Sieger aus, sondern hatten beim 25. Audi quattro Cup die einmalige Möglichkeit, bei der Audi Sailing Experience mit Seglerinnen und Seglern des Audi Sailing Team Germany Seeluft zu schnuppern.

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WAS REITER VON DEN SEGLERN LERNEN

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Während ihre Teamkollegen der Nationalmannschaft im August beim Test-Event in Rio für den Ernstfall 2016 „probten“, stattete Elena Stoffers den deutschen Reitern beim CHIO in Aachen, dem Weltfest des Pferdesports, einen Besuch ab. Olympiasiegerin Ingrid Klimke zeigte Elena, was SAP, in Anlehnung an die von den Seglern entwickelten SAP Sailing Analytics, beim Pferdesport an Technologien einsetzt und wie Reiter und Zuschauer davon profitieren. Im kommenden Jahr könnte es dann im Gegenzug für Ingrid Klimke, gemeinsam mit Elena, auf den 49erFX gehen. Die Einladung steht.

FERDINAND GERZ STATTET LIROS VOR DER EM EINEN BESUCH AB Praktisch, wenn man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann. Auf dem Weg ins Revier der Europameisterschaft der 470er besuchte Ferdinand Gerz im Juni Audi und LIROS. Bei der AUDI AG in Ingolstadt nahm er den neuen A6 für Oliver Szymanski und sich entgegen und er besuchte Tauwerk-Supplier LIROS in Nordbayern. Seit fünf Jahren unterstützt das Familienunternehmen die Segel-Nationalmannschaft mit hochwertigen Schoten, Fallen und weiterem Tauwerk, das die Seglerinnen und Segler für ihr Sportgerät benötigen.

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Stehen für die Mitglieder des Audi Sailing Team Germany ausnahmsweise keine Regatten oder Trainingseinheiten auf dem Programm, bewegen sie sich gerne auch auf ungewohntem Terrain. So waren Anna Markfort, Frederike Loewe, Malte Winkel und Paul Kohlhoff im September beim 25. Audi quattro Cup, dem Deutschlandfinale der Amateurgolfer, am Scharmützelsee dabei.

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SAILOR AWARD I PREISTRÄGER

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Mit Heiko Kröger (Norddeutscher Regatta Verein/Kieler YachtClub) gewann der weltweit erfolgreichste Segler mit Behinderung die begehrte Auszeichnung. Die Jury ehrte mit dem Hauptpreis des Abends die herausragenden Leistungen des 49-Jährigen 2014 und 2015, darunter den Gewinn des siebten Weltmeistertitels sowie weitere Medaillen bei World Cups und der WM in diesem Jahr.

Der „Sailor Award 2015“ setzte mit der Auszeichnung „Segler des Jahres“ ein sportpolitisches Zeichen für Inklusion: 36

„Dieses Jahr war die Konkurrenz am stärksten, zu gewinnen war so schwer wie nie. Wir sind auf einem super Weg nach Rio, das System ‚ Sailing Team Germany’ greift“, sagte Heiko Kröger nach der Preisübergabe. Für Nationalmannschaftssegler Kröger wären die Paralympics in Rio 2016 seine vorerst letzten Spiele, da Segeln ab 2020 nicht mehr zum paralympischen Programm zählt. Bei der Premiere 2000 in Sydney gewann Kröger Gold, 2012 in London Silber.

Bei der vierten Preisverleihung des deutschen Segelsports wurde zudem 49er-Coach Thomas Rein (Schwerin) als „Trainer des Jahres“ ausgezeichnet, mit zwei Europameistertiteln und weiteren Top-Ten-Platzierungen hat er die erfolgreichste olympische Trainingsgemeinschaft der letzten Jahre hervorgebracht. Das Team Paul Kohlhoff und Carolina Werner (Kiel) wurde verdient zu den „Newcomern des Jahres“ gewählt. Als WM-Fünfte und EM-Achte im Mixed-Katamaran haben sie 2015 herausragende Leistungen abgeliefert. Meister der 1. Segel-Bundesliga und damit „Yacht-Club des Jahres 2015“ wurde der Deutsche Touring Yacht-Club. Nach der Sektdusche nur wenige Stunden vor der Verleihung des Awards, beim Saisonfinale auf der Alster beim Norddeutschen Regatta Verein, wurde am Abend die silberne Meisterschale noch einmal offiziell übergeben. Einen Sonderpreis überreichte Profisegler Tim Kröger im Namen des Sailing Team Germany an Projektleiter Kai Mares und die Crew der IMMAC ONE4ALL für die herausragenden Leistungen im Hochseesegeln in den letzten Jahren, darunter das Erreichen von WM- und EM-Titel als reine Amateurcrew.

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SAILOR AWARD I GÄSTE

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Die Überraschung war Preisträger Heiko Kröger ins Gesicht geschrieben: „Dass ich erst so alt werden muss, um diese Auszeichnung zu bekommen“, scherzte er und fügte hinzu: „Unglaublich!“ 38

Der Sailor Award 2015 wurde vor 550 Gästen im großartigen Ambiente des „Alten Rathaus zu Hamburg" verliehen. Unterstützt wurde das Event von den Premium-Partnern AUDI AG und SAP SE, dem „Alten Rathaus zu Hamburg“ mit dem Restaurant „ZAR“, den Technik-Partnern vision tools und Hamburg Showtechnik, Hubert Palfinger Technologies, Marinepool, Deutsche See Fischmanufaktur und der Südlichen Weinstraße. In drei der vier Kategorien wählte eine 54-köpfige Jury, die sich aus ehemaligen Medaillengewinnern von Olympischen und Paralympischen Spielen, den Gewinnern des vergangenen Jahres und ausgewählten Medienvertretern zusammensetzte, die Gewinner.

Johannes Polgar, Koordinator Sportsponsoring Deutschland AUDI AG sagte: „Als Partner des Audi Sailing Team Germany und der Deutschen Segel-Bundesliga freuen wir uns natürlich sehr, dass der Sailor Award beide Projekte verbindet. Wir gratulieren allen Gewinnern und wünschen dem Team der deutschen Segel-Nationalmannschaft viel Erfolg auf dem Weg nach Rio 2016.“ Stefan Lacher, Head of Sponsorship Technology, SAP SE ergänzte: „Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger, die für ihre herausragenden Leistungen im Segelsport geehrt wurden. Wir freuen uns, dass die SAP-Technologielösungen einen Teil zu den Erfolgen der Sieger beitragen konnten und das Audi Sailing Team Germany auch weiterhin auf dem Weg zum großen Ziel nach Rio unterstützen.“

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ROAD TO RIO I QUALIFIKATION sowie Jule und Lotta Görge (Kieler Yacht-Club). Der zweite Teil der Ausscheidung für die 49erFX folgt im Februar 2016 bei der WM in den USA. Gemeinsam mit den Männern im 49er bringt die „Trofeo Princesa Sofía“ vor Mallorca Anfang April die Entscheidung.

Im August 2016 stehen mit den Olympischen Spielen und im September mit den Paralympics 2016 die beiden wichtigsten Regatten für die deutschen Seglerinnen und Segler auf dem Programm. Im Anschluss an die Qualifikationen bestimmt der Deutsche Segler-Verband die Teilnehmer, die vom DOSB für Rio nominiert werden. zum Jahresende ihre Olympiakampagne, sodass Ferdi und Oli keine deutsche Konkurrenz mehr um das eine Olympiaticket haben. Die Europameisterschaft vor Mallorca im April 2016 bringt die Entscheidung.

2.4mR: Nationenticket gelöst Nach zwei von drei Qualifikationsregatten führt in der paralympischen Einhandklasse „Segler des Jahres“ Heiko Kröger (Norddeutscher Regatta Verein) mit Bronze beim World Cup in Südfrankreich und WM-Silber souverän vor Lasse Klötzing (Potsdamer Yacht Club). Die letzte und entscheidende Regatta ist der World Cup in Südfrankreich Ende April.

49er: Nationenticket gelöst So offen und spannend war der Kampf bei den 49er-Skiffs der Männer – mit zwei deutschen Teams auf Top-Niveau – noch nie. Erik Heil und Thomas Plößel (Norddeutscher Regatta Verein), die Europameister von 2014, galten vor dem Start der Olympiaqualifikation als Favoriten. Seit der Leistungsexplosion ihrer Sparringspartner Justus Schmidt und Max Boehme (Kieler Yacht-Club) in diesem Jahr und dem EM-Titel für die Kieler führten Schmidt/ Boehme die nationale Olympiaqualifikation an. Nach der Weltmeisterschaft im November 2015 hat sich das Blatt aber wieder gewendet. Justus und Max mussten die WM aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig abbrechen und sammelten keine Punkte für die Qualifikation. Erik Heil und Thomas Plößel nutzten die Chance und schoben sich als WM-Fünfte mit jetzt vier Punkten Vorsprung an ihren Konkurrenten vorbei. Anfang April 2016 fällt vor Mallorca die mit Hochspannung erwartete Entscheidung.

470er Frauen: Nationenticket gelöst Nach dem sechsten Platz bei der EM im Juli sammelten Annika Bochmann und Marlene Steinherr (Verein Seglerhaus am Wannsee) mit ihrem achten Platz bei der Weltmeisterschaft in Israel im Oktober weitere Punkte für die deutsche Qualifikation. Damit haben sie sich einen Vorsprung von 16 Punkten gegenüber ihren Verfolgern Nadine Böhm und Ann-Christin Goliaß (Deutscher Touring Yacht-Club) erarbeitet. Das dritte deutsche 470er-Team Annina Wagner (Potsdamer Yacht Club) und Elisabeth Panuschka (Segelklub Bayer-Uerdingen) beendete zum Jahresende seine Olympiakampagne. Die Europameisterschaft vor Mallorca im April 2016 bringt die Entscheidung. 470er Männer: Nationenticket gelöst Bei den Männern im 470er sind die Europameister Ferdinand Gerz (Segler Verein Wörthsee) und Oliver Szymanski (Joersfelder SegelClub) so gut wie durch. Mit dem Titelgewinn in Aarhus und Platz neun bei der WM zählen sie weltweit zu den Top-Teams und wollen diesen Platz auch bei der letzten Qualifikationsregatta 2016 verteidigen. Ihre direkten Konkurrenten Jan-Jasper Wagner und Dustin Baldewein (Verein Seglerhaus am Wannsee) beendeten

2.4mR: Heiko Kröger

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49er: Erik Heil (li.) und Thomas Plößel

49erFX: Nationenticket gelöst Nicht nur bei den Skiff-Männern ist der Kampf um das eine Olympiaticket für Deutschland entflammt. Bei den Frauen im 49erFX ist es mindestens genauso spannend. Vier Teams wollen sich ihren Traum von Rio 2016 erfüllen und kämpfen um Punkte für die nationale Ausscheidung. Mit der EM im Juli liegt der erste Teil der Olympiaqualifikation hinter den Teams. Mit sieben Punkten Vorsprung liegen Victoria Jurczok und Anika Lorenz (Verein Seglerhaus am Wannsee) vor ihren direkten Verfolgern Tina Lutz (Chiemsee Yacht Club) und Susann Beucke (Hannoverscher YachtClub) in Führung. Ebenfalls im Rennen um das Olympiaticket sind Leonie Meyer und Elena Stoffers (Norddeutscher Regatta Verein)

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Die olympische und paralympische Qualifikation ist etwas umfangreicher und besteht aus mehreren Stufen. Zum Jahresende 2015 war dies der Status quo der deutschen Segler:

Laser Standard: Nationenticket gelöst In dieser Klasse steht mit Philipp Buhl (Segelclub Alpsee-Immenstadt) der deutsche Teilnehmer für die Olympischen Spiele 2016 fast schon fest. Nach WM- und EM-Silber ist der Vorsprung von Buhl auf seinen Konkurrenten und Trainingspartner Tobias Schadewaldt (Norddeutscher Regatta Verein) so groß, dass der 26-Jährige seine Führung auch bei der letzten Regatta, dem World Cup in Südfrankreich im April 2016, nicht mehr einbüßen kann. Buhl geht unterm Zuckerhut als größte deutsche Medaillenhoffnung ins Rennen. Nacra17: Nationenticket gelöst Bei den Mixed-Teams im Katamaran liegen die Überflieger und „Newcomer des Jahres“ Paul Kohlhoff und Carolina Werner (Kieler Yacht-Club) nach der ersten Qualifikationsregatta mit neun Punkten vor ihren deutschen Konkurrenten, Jan Hauke Erichsen und Lea Spitzmann (Flensburger Segel-Club). Viele sehen das junge Duo aus Kiel, das beim olympischen Test-Event in Rio Vierte wurde, als Favoriten für das Olympiaticket. Allerdings stehen noch zwei Ausscheidungsregatten 2016, die Weltmeisterschaft in den USA im Februar sowie der World Cup in Südfrankreich im April, auf dem Programm, bei denen noch viele Punkte vergeben werden. Im Frühjahr wissen wir mehr. RS:X Surfboard Männer: Nationenticket gelöst Eigentlich wäre Surfer Toni Wilhelm (Württembergischer YachtClub), der mit 32 Jahren der älteste olympische „Segler“ mit Ziel Rio 2016 ist, bereits im Herbst mit seiner Olympiaqualifikation durch gewesen, doch eine gebrochene linke Hand setzte ihn vor der Weltmeisterschaft im Oktober 2015 außer Gefecht. Den letzten Teil seiner Qualifikation bestreitet Toni bei der kommenden WM im Februar in Israel. Nationale Konkurrenz auf seinem TopNiveau hat er keine – er kann nur sich selbst schlagen. Für Toni Wilhelm wären die Spiele in Rio seine dritten und wahrscheinlich letzten, nach Athen 2004 und London 2012. Das Ende seiner olympischen Karriere möchte Toni mit einer Medaille krönen.

49erFX: Victoria Jurczok

470er Frauen: Marlene Steinherr

470er Männer: Oliver Szymanski

(li.) und Anika Lorenz

(li.) und Annika Bochmann

(li.) und Ferdinand Gerz

Laser Standard: Philipp Buhl

Sonar: Nationenticket gelöst In dem paralympischen Drei-Mann-Kielboot gibt es mit Jens Kroker, Robert Prem und Siegmund Mainka (Yachtclub BerlinGrünau) nur ein deutsches Team. Wie auch im 2.4mR erfolgt die offizielle Nominierung für die Paralympics 2016 durch den Deutschen Behindertensportverband (DBS). Bernd Zirkelbach, Cheftrainer für Segeln beim DBS, wird das Trio für Rio vorschlagen. Nach Gold 2008 in Peking und Silber 2012 in London könnten Jens, Robert und Siggy in Rio ihre dritte ParalympicsMedaille in Folge gewinnen. Nach Bronze beim World Cup in Südfrankreich im April 2015 blieb das Team etwas hinter den Erwartungen zurück, bleibt aber einer der potenziellen Medaillenkandidaten für Rio. Finn Dinghy: Kein Nationenticket Die junge Trainingsgruppe plant gemeinsam mit Bundestrainer Per Baggøe langfristig mit einer deutschen Teilnahme in Tokio 2020 und nicht für Rio. Zwei Qualifikationsregatten sind bereits beendet, die dritte und letzte folgt mit dem World Cup im April in Südfrankreich. Laser Radial: Kein Nationenticket Beim Auftakt der Olympiaqualifikation bei der Weltmeisterschaft im November im Oman verpasste Svenja Weger (Potsdamer Yacht Club) denkbar knapp um zwei Plätze das Nationenticket für Rio 2016. Doch eine kleine Chance auf ein Ticket für Rio haben die deutschen Seglerinnen noch. Die sehr erfahrene internationale Konkurrenz macht den Weg nach Rio allerdings sehr schwer. Auch hier plant Bundestrainer Jürgen Brandstötter eher langfristig bis Tokio 2020. RS:X Surfboard Frauen: Kein Nationenticket Der Rücktritt von Moana Delle im April 2014 hat im olympischen Surfen der Frauen ein großes Loch hinterlassen. In dieser Klasse wird Deutschland in Rio sehr wahrscheinlich nicht vertreten sein. SKUD18: Kein Nationenticket In der dritten paralympischen Klasse gibt es kein deutsches Team. Somit wird auch diese Klasse unbesetzt bleiben.

Nacra17: Carolina Werner

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(li.) und Paul Kohlhoff

Toni Wilhelm

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25. April bis 1. Mai 2016: ISAF Sailing World Cup Hyères/Frankreich Alle Klassen haben ihre Qualifikation für Rio 2016 beendet.

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31. Mai 2016: Erster offizieller Nominierungstermin des Deutschen Olympischen Sportbundes für Rio 2016 Die Segler werden im ersten von drei Terminen nominiert.

18. bis 26. Juni 2016: Kieler Woche Die Verabschiedung der deutschen Segler für die Olympischen und Paralympischen Spiele ist für Kiel geplant.

30./31. Juli 2016: Offizieller Nominierungstermin des Deutschen Behindertensportverbandes Bei diesem Termin werden die deutschen Segler offiziell für die Paralympischen Spiele 2016 nominiert.

8. bis 18. August 2016: Olympische Segelwettbewerbe 2016 in Rio de Janeiro

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ROAD TO RIO I MEILENSTEINE

7. bis 18. September 2016: Paralympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro

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NOTIZEN I AUDI

Die AUDI AG stärkte 2015 weiter die Partnerschaft zwischen dem Audi Sailing Team Germany und den Vereinen des Sailing Team Germany e.V. (STG e.V.). In diesem Zusammenhang bot die AUDI AG Mitgliedsvereinen des STG e.V. die einmalige Möglichkeit, den neuen Audi Q7 für ein halbes Jahr für Probefahrten und Vereinszwecke zu nutzen. Zehn Segelclubs nutzten die Chance und präsentierten den neuen Audi Q7 im Segelumfeld.

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NEUE AUDI Q7 FÜR DIE CLUBS DES SAILING TEAM GERMANY E.V.

AUDI SONDERAKTION FÜR SEGELVEREINSMITGLIEDER Premium-Partner Audi bot 2015 der Segel-Community eine ganz besondere Aktion: Alle Segler, mit einer Mitgliedschaft in einem Verein innerhalb des Deutschen Segler-Verbands, bekamen vom Ingolstädter Automobilbauer beim Kauf eines Audi mit quattro Antrieb einen Nachlass von 1.000 Euro.

„Audi fühlt sich als Partner der Segel-Nationalmannschaft, dem Audi Sailing Team Germany, und des Segelsports akzeptiert und möchte einen Beitrag leisten, um die ,Welle der Begeisterung’ nicht abebben zu lassen“, erklärte Johannes Polgar von der AUDI AG. Audi-Fans sollten auch 2016 die Augen offen halten, ob es neue Sonderaktionen gibt.

AUDI VERLÄNGERT PREMIUM PARTNERSCHAFT MIT DER DEUTSCHEN SEGEL BUNDESLIGA Die erfolgreiche Partnerschaft zwischen der Deutschen Segel-Bundesliga und der AUDI AG wird auch im vierten Jahr fortgesetzt. Zur Partnerschaft gehört der Transport der Segelboote, die bei den Regatten der 1. und 2. Segel-Bundesliga 2016 zum Einsatz kommen. „Wir freuen uns, dass Audi die Partnerschaft mit der Segel-Bundesliga auch im vierten Jahr fortsetzt und unser Erfolgsmodell auf seinem weiteren Weg so tatkräftig unterstützt“, erklärt Joachim Hellmich, Projektleiter der Deutschen Segel-Bundesliga GmbH.

Die Verlängerung der Partnerschaft mit der Deutschen SegelBundesliga im Logistikbereich ergänzt optimal die 22 bereits bestehenden „Audi Club Partnerschaften“ mit Clubs aus der 1. und 2. Segel-Bundesliga. Für die Events mit 36 teilnehmenden Clubs in der 1. und 2. Segel-Bundesliga wird der Transport der Boote durch Fahrzeuge der Modellreihen Audi Q7 und Audi A6 abgedeckt. Darüber hinaus nutzt Audi die Events der Deutschen Segel-Bundesliga als Plattform, um im Rahmen der „Audi Sailing Experience“ Kunden die Faszination Segelsport durch Live-Erlebnisse auf dem Wasser näherzubringen.

www.audi-sailing.de und die App „Audi Sailing“ liefern alle Infos zum Segel-Engagement von Audi aus erster Hand F o t o s // D S B L / Sv e n J ü r g e n s e n , L a r s We h r m a n n

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AUSBLICK 2016

WAS MACHT DEN DEUTSCHEN SEGELSPORT ERFOLGREICH?

fordert und fördert intensiv und prägt Menschen, auch für die Zeit nach dem Leistungssport.

Fragen an Arne Dost und Oliver Schwall, beide Geschäftsführer der Konzeptwerft Herr Schwall, zu Anfang ein kurzer Rückblick: Was hat sich grundlegend in den letzten sieben Jahren, seit Antritt des Sailing Team Germany im Jahr 2009 verändert? Die Segel-Nationalmannschaft hat sich unter dem Namen „Audi Sailing Team Germany“ als Ansteuerungstonne für den deutschen Hochleistungssport etabliert und wird sehr stark auf dem Weg nach Rio öffentlich wahrgenommen.

nung, die es mangels Verständnis und Durchblick früher nicht gab. Darüber hinaus helfen diese Technologien Hochleistungsseglern im Training und bei Regatten als Analyse- und Kommunikationswerkzeuge.

Herr Dost, wie erklären Sie sich diese Begeisterung? Die Grundidee des Vereinswettbewerbes ist unser „Geheimrezept“. Die prestigeträchtigen Duelle finden, wie im Fußball bekannt, statt: Nord gegen Süd, Ost gegen West, Hamburg gegen München und – auch interessant – die städteinternen Kämpfe. Die Rezeptur ist ganz einfach: Immer dasselbe Spielfeld, dieselben Boote für alle, die Rennen sind kurz, in jeder Sekunde spannend und nahe dem Ufer und die Berichterstattung live im Internet sorgt für eine sehr große Anzahl Fans.

Eine Frage an Sie beide: Was macht die Faszination des Segelsports aus? Schwall: Segelsport ist die anspruchsvollste Sportart, die es gibt. Erfolgreiche Segler müssen kluge Alleskönner sein. Arne Dost: Richtig, gefragt sind körperliche und geistige Fitness, Management-Fähigkeiten, strategisches und taktisches Geschick in einem multidimensionalen Umfeld, Verständnis für moderne Technologien und ein hohes Maß an Teamfähigkeit. Segelsport

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Herr Dost, um den Segelsport in Deutschland voranzubringen setzen Sie Segeln auch medial völlig neu in Szene? Ja, wir nutzen die Technologie unseres Partners SAP zur Inszenierung des Sports. Die von SAP für den Segelsport entwickelten „SAP Sailing Analytics“ machen den Sport auf dem Bildschirm für Fans transparent. Sie erklären, vergleichen und schaffen Span-

Zur Segel-Bundesliga: Sie funktioniert ähnlich der FußballBundesliga. Herr Schwall, ist diese Idee bei den Vereinen angekommen? Die Segler, Vereine und Medien sind mit viel Enthusiasmus dabei. Die Clubs gehen zunehmend professionell an die Organisation heran und wir haben viele regionale Unternehmen als Vereinssponsoren gewinnen können. Segel-Deutschland ist begeistert und fiebert für die Segel-Bundesliga in einem noch nie da gewesenem Maße mit.

In Richtung Vermarktung: Herr Schwall, was macht die Liga für Sponsoren interessant? Die Deutsche Segel-Bundesliga findet von April bis November statt. Das ist ein langer Zeitraum im Sport. Dann ist die enorme mediale Präsenz mit keinem bisherigen Segelevent vergleichbar. Ferner ist die hohe Identifikation der Clubmitglieder mit der Liga und dem Abschneiden ihres Vereins eine ideale Voraussetzung für Marken und Unternehmen einen Zugang in die Clubs und damit zu ihrer Zielgruppe zu bekommen. Und was haben die Vereine davon, Herr Schwall? Für die Vereine ist der Wettbewerb in vieler Hinsicht interessant: Zum ersten Mal steht im Segelsport die Performance des Clubs und nicht die eines Einzelsportlers im Vordergrund. Zweitens ist die Liga ein Format, bei dem junge Nachwuchstalente mit erfahrenen Olympiaseglern in einem Team zusammenarbeiten und ihr Wissen und ihre Erfahrungen austauschen. Drittens finden sich die Vereine wie nie zuvor in der lokalen Medienberichterstattung wieder, was wiederum für Aufmerksamkeit und hoffentlich auch für neue Mitglieder sorgen kann.

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Arne Dost

O li ve r S ch w a ll

Aus der Bundesliga haben Sie mittlerweile auch eine SAILING Champions League aufgebaut. Ein internationales Erfolgsmodell, das aus Deutschland kommt. Schwall: Mittlerweile wurde das Liga-Format in 14 Ländern adaptiert und die jeweils top platzierten Clubs wurden zu zwei Champions League-Events eingeladen – 2014 nach Kopenhagen und 2015 nach Porto Cervo auf Sardinien. In 2016 erwarten wir rund 30 Clubs aus über 15 Nationen, die in zwei bis drei Regatten gegeneinander antreten. Das Finale mit den besten Clubs findet im September 2016 zum zweiten Mal auf Sardinien statt. Für die anderen beiden Events bewerben sich Clubs aus sieben Nationen. Die abschließende Frage an Sie, Herr Dost: Was bedeuten internationale Entwicklungen für Deutschland? Im Grunde eine Fortsetzung der Welle der Begeisterung auf internationaler Ebene. Über 300 Vereine aus derzeit 14 Nationen segeln bereits in diesem Format. In drei Jahren kann es durchaus sein, dass sich über 500 Vereine aus der ganzen Welt dem Liga-Segeln und dem Kampf um den nationalen Meistertitel verschrieben haben. Die SAILING Champions League wird dann zu einer Plattform, die den Segelsport nachhaltig verändern wird: Für die Vereine sportlich hoch relevant, einfach und nachvollziehbar für die Medien und die Zuschauer.

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F o t o // P e d r o M a r t i n e z

WIR DANKEN den Partnern und Supportern f端r die erfolgreiche Zusammenarbeit in 2015:

DEUTSCHE

e.V.


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