ChrisCare 2014-2

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NACHRICHTEN

gesundheitsfördernde Ansätze von Spiritualität als heilende und heilsame Selbstsorge bekannt zu machen. Ermutigt sehen sich die Gründer durch ein Forschungsprojekt, das 2010 bis 2012 die Bedeutung Existenzieller Kommunikation und Spiritueller Ressourcen untersuchte. Diakonische Einrichtungen haben damals erprobt, wie Mitarbeitende einen besseren Zugang zu ihren spirituellen Kraftquellen erschließen können. Die Mitglieder wollen zur Vernetzung der Forschung im Umfeld von Spiritualität und Gesundheitswesen beitragen. Sie werden dafür Veranstaltungen anbieten und publizistisch aktiv sein. karin.schroeder-hartwig@albertinen.de

Enttäuschung

Keine Zeit für Spiritual Care

Zeitmangel hindert Beistand

Boston: Gründe für Hemmungen, unheilbaren Krebspatienten spirituell zur Seite zu stehen, sind jetzt in einer US-amerikanischen Studie untersucht worden. 537 Pflegende und Mediziner wurden unter anderem nach ihrer Religiosität befragt. 6% der Schwestern und 9% der Ärzte hielten sich für sehr religiös, 27% bzw. 19% bezeichneten sich als spirituell. Trotzdem gaben 74% der Pflegenden und 60% der Mediziner an, sie seien daran interessiert, ihre Patienten in ihrer Spiritualität zu unterstüzen. Allerdings sähen sie sich daran gehindert, vor allem durch Zeitmangel (72%), mangelhafte Ausbildung (61%) und fehlende Privatsphäre (52%). Mehr:

Balboni MJ, Sullivan A, Enzinger AC et al (2014). Nurse and physician barriers to spiritual care provision at the end of life. Journal of Pain & Symptom Management.

Der Tod

Am Ende: Frieden und Freude

Symposium mit Kardinal Kasper

Vallendar: „Hoffnung auf das ewige Leben – Kraft zum Handeln heute“ war das Thema des 7. Symposiums des Kardinal Walter Kasper Instituts (KWKI), zu dem im März 120 Teilnehmer nach Vallendar gekommen waren. „Es wird viel über Weltgestaltung und die Verbesserung dieser Welt gesprochen, und die Welt hat das ja wahrlich auch nötig; aber von der kommenden neuen Welt, von Tod und ewigem Leben ist erstaunlich wenig zu hören“, stellte Walter Kardinal Kasper in seinem Eröffnungsvortrag fest. Dieses Verstummen entspräche einer heute weit verbreiteten Einstellung. „Wir versuchen, den Tod zu tabuisieren, ihn zu verschweigen und zu verstecken. Man macht ihn unsichtbar und delegiert ihn an Krankenhäuser, Altenheime und Sterbekliniken“, so Kardinal Kasper. „Aufgrund des medizinischen und hygienischen Fortschritts haben wir die Möglichkeit, den Tod immer weiter hinauszuschieben. Dann aber wünschen sich die meisten einen möglichst sanften, schnellen Tod.“ Doch wie können wir vom Tod, vom Leben nach dem Tod und von ewigem Leben sprechen, fragt Kardinal Kasper, wenn niemand weiß, wie es

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hinter der Grenze aussieht? Und: Was ist der Tod? Hier gilt es, die gesamte Dramatik des zu Ende gehenden Lebens in den Blick zu bekommen: „Eine Beziehung wird abgebrochen, nicht nur von Leib und Seele, auch die Beziehung zur Mitwelt“, erklärt Kardinal Kasper. Damit stelle der letzte Augenblick auch letzte Fragen nach Sinn und Unsinn des konkreten Daseins. Was ist es um das Leben? Was war es? Was bleibt? Wie kann ein Mensch im Tod bestehen? Gibt es ein Weiterleben, eine Neugeburt, Reinkarnation? Oder geht es Christen nicht vielmehr um eine letztmögliche Begegnung mit dem barmherzigen Gott? Kasper verwies auf die Botschaft der Bibel, dass die Taten der Liebe das Einzige sind, was wir mitnehmen, mitbringen und vorzeigen können. „Nichts Gutes wird umsonst getan, keine Träne umsonst geweint und nichts umsonst gelitten sein. Alles wird sein Ende und seine Vollendung finden. Gott wir alles in allem sein und wir werden Gott von Angesicht zu Angesicht schauen und in ihm alle Wirklichkeit durch seine Herrlichkeit verklärt erkennen. Dann wird schalom, ewiger Friede und nicht mehr endende vollendete Freude sein.“ Mehr: www.pthv.de

Brustkrebs

Mütter haben bessere Aussichten

Betroffene brauchen Unterstützung

Göteborg: Mehr psychologische Unterstützung für Patienten mit Brustkrebs fordert Karin StinesenKollberg von der Universität Göte-


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