MEISTERLICH | 10.05.2019

10.05.2019

Eine Anzeigen-Sonderveröffentlichung von

MEISTERLICH

Meisterfeier 2019

Gründerkultur

Digitalisierung

Über 200 neue Handwerksmeister Seite 04

Wirtschaftsminister Altmaier startet Offensive Seite 08

Innovationsbeauftragter Ammar Alkassar zur Zukunft des Saarlandes Seite 20

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ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG

Inhalt

das Saarland hat 208 neue Meisterinnen und Meister des Handwerks. Sie standen im Mittelpunkt unserer Meisterfeier am vergangenen Sonntag in der Congresshalle in Saarbrücken, bei der Bundesaußenminister Heiko Maas die Festrede hielt und sich klar zu Europa bekannte. Unsere jungen Meisterinnen und Meister haben sich eines der sichersten Wertpapiere, das die deutsche Wirtschaft zu vergeben hat, hart erarbeitet: den handwerklichen Meisterbrief.

Das ist gut für unseren Wirtschaftsbereich, gut für Sie als Verbraucher und gut für den Wirtschaftsstandort Saarland. Wie wichtig der Meisterbrief für die Wirtschaft ist, hat auch die Politik erkannt und Anreize zur beruflichen Fortbildung geschaffen. So können Meisteranwärterinnen und -anwärter bei der Finanzierung ihrer Ausbildung auf die Unterstützung durch das Aufstiegs-BAföG und auf den seit 2018 im Saarland eingeführten Meisterbonus bauen. Interessenten beraten wir gerne.

Foto: Peter Kerkrath

Das wichtigste Gütesiegel Zehn gute Gründe, den Meister zu machen .........................03 „Ein europaweites Vorbild“ Bundesaußenminister Heiko Maas gratuliert frischgebackenem Meisternachwuchs ...............................04 Impressionen von der Meisterfeier 2019 ..........................................................................................05 Wege zum Meister Das Handwerk bietet für jeden das passende Angebot ............................................................................06 Kaderschmiede für das Saar-Handwerk Meister-Absolventen sprechen über ihre Erfahrungen .........07 „Zeichen für Gründungen setzen“ Der Bundeswirtschaftsminister über das Handwerk in der sozialen Marktwirtschaft .......................... 08 Erfahrene Meister geehrt Handwerkskammer würdigt 74 Meister ............................... 09 Für einen Tag Parlamentarierin Melanie Franke war Mitglied des 5. Europäischen Parlaments der Unternehmen ............................................. 10 Mobile Werbeträger fürs Handwerk Neue Fahrzeuge werden eingesetzt .................................... 10 „Gründungen mit Meisterpflicht sind stabiler“ Staatssekretär Jürgen Barke über die Wiedereinführung der Meisterpflicht ................................ 11 11. Förderpreis ausgeschrieben Innovative und kreative Handwerker gesucht ..................... 12 Imagekampagne setzt auf Modernität Fünf Kampagnenbotschafter und die Zukunft der ältesten deutschen Wirtschaftsbereiche ........................... 12 Mit Weiterbildung zum Erfolg HWK veröffentlicht mit Fachverbänden und Landesinnungen neue Broschüre ....................................... 13 Update für „Karriere-Lotse 2.0“ „Persönlicher Berater“ zur Karriereplanung ........................ 13 „Gründen, um zu bleiben“ HWK-Präsident Bernd Wegner unterstützt Selbstständigkeit .............................................................. 14 Saarländisches Handwerk für Europa Bundeswirtschaftsminister überreicht Urkunden ...............15 Saarländisches Handwerk agiert digital Vier von fünf Unternehmen bestätigen Interesse ............... 18 „Ohne Tablet geht es nicht“ Wirtschaftsministerin Rehlinger besucht die Ledig und Szymanski GmbH ....................................................... 19 „Digitalisierung ist eine riesige Chance“ Innovationsbeauftragter Ammar Alkassar zur Zukunft des Saarlandes ............................................... 20 „Besonders gefällt mir der Teamgeist“ Marius Kitz ist das Gesicht des YouTube-Kanals „Mach Dein Ding!“ ............................................................ 21 Moderne Dienstleister Dentaltechniker Ronald Lange ist bei „Mach Dein Ding!“ dabei“ .................................................22 Köpfchen und geschickte Hände Orthopädieunternehmen Doppler spricht junge Menschen an .......................................................... 23 „Man muss Liebe fürs Fahrrad haben“ Ruf macht Zweiradmechatroniker-Ausbildung ....................24 „Müssen uns offensiv vermarkten“ HWK-Vizepräsident Holger Kopp über die Fachkräftesicherung ......................................................... 25 „Man müsste sie erfinden“ Martin Bitsch und Niklas Burmester über Innungen ........... 26 „Meister Eder kommt nicht mehr über die Runden“ Wirtschaftsverband Holz und Kunststoff Saar über Digitalisierung und Ausbildung .........................................27 „Backen, was der Kunde verlangt“ Der Landesinnungsmeister der saarländischen Bäcker über Frühstückskompetenz ................................... 28 Tatort-Kommissarin in der HWK Schauspielerin Elisabeth Brück hält Festrede beim Praktischen Leistungswettbewerb .....................................29 „Ehrenamt ist Ehrensache“ Verein „Ehrensache“ kämpft um bei bundesweitem Wettbewerb um den „Goldenen Bulli“ .............................. 30 „Anpassung und Erneuerung“ Michael Christmann erhält Goldene Ehrennadel der HWK ... 31

Liebe Leserinnen und Leser,

Aber auch die aktuelle Diskussion zur Wiedereinführung des verpflichtenden Meisterbriefs in einzelnen nach der Handwerksordnung zulassungsfreien Handwerken zeigt, dass die Meisterpflicht ein wesentliches Qualitätsmerkmal ist, um den geforderten Ansprüchen an die Fachkräftesicherung, den Verbraucherschutz und zur Absicherung der qualifizierten Berufsausbildung gerecht zu werden. Daher hoffen wir, dass schon bald viele Handwerksberufe wieder in die Meisterführung aufgenommen werden.

Unsere Meisterinnen und Meister sind hochqualifizierte Fachkräfte, die sicherstellen, dass der Ausbildungskreislauf im Fluss bleibt. Ihr Beispiel zeigt, dass es die richtige Wahl ist, sich für eine Karriere im Handwerk zu entscheiden. Auf die Jungmeisterinnen und -meister warten spannende Aufgaben, beste Perspektiven und vielleicht die eigene Unternehmensgründung oder Unternehmensübernahme.

Die Qualität deutscher Handwerksleistungen genießt auch im europäischen Ausland hohes Ansehen. Schon allein aufgrund der räumlichen Nähe des Saarlandes zu Frankreich und Luxemburg gehören für viele Handwerksunternehmen vorübergehende Arbeitseinsätze im benachbarten Ausland zum betrieblichen Alltag. Die europäische Idee wird im saarländischen Handwerk gelebt. Auch unsere Vollversammlung hat sich in ihrer jüngsten Sitzung in einer Resolution klar zu Europa bekannt. Das Handwerk appelliert an alle wahlberechtigten Saarländerinnen und Saarländer: Gestalten Sie die Zukunft Europas mit und machen Sie von Ihrem Wahlrecht zur Europawahl Gebrauch!

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen und bin mir sicher: Der eine oder die andere erhält eine neue Sicht auf das Handwerk und nimmt unseren Wirtschaftsbereich so wahr wie er ist – zukunftsorientiert, krisenfest und vielseitig.

Ihr Bernd Wegner Präsident der Handwerkskammer IMPRESSUM Sonderveröffentlichung der Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH vom 10. Mai 2018

geschäftsführung Thomas Deicke (Sprecher), Thomas Marx, Christian Erhorn

Anzeigenleitung Daniela Groß

Produktmanagement Yvonne Handschuher

Redaktion Georg Müller (verantwortlich), Stefan Bohlander , Dietmar Henle (HWK), Ute Buschmann (HWK), Jan Grolier (HWK)

Layout und Produktion GM Layout & Redaktion GmbH

Verlag und Druck Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH 66103 Saarbrücken

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Zehn gute Gründe, den Meister zu machen Der Meisterbrief ist das wichtigste Gütesiegel im Handwerk.

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5. Karriere machen

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„Meisterbrief ist europaweites Vorbild“ Bundesaußenminister Heiko Maas gratuliert Saarlands frischgebackenem Meisternachwuchs 208 Jungmeisterinnen und -meister erhielten am vergangenen Sonntag, 5. Mai, bei der 54. Meisterfeier der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) in der Saarbrücker Congresshalle vor rund 1.000 geladenen Gästen ihre Meisterbriefe.

Bundesaußenminister Heiko Maas gratulierte dem Meisternachwuchs gemeinsam mit HWK-Präsident Bernd Wegner, HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes und weiteren hochrangigen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Mit Blick auf die Europawahl am 26. Mai betonte HWK-Präsident Bernd Wegner, dass es wichtig sei, von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Europa sei nicht nur ein Wirtschaftsraum, sondern stehe vor allem für Werte wie Freiheit: „Umso wichtiger ist es, dass die großen Ideen der Europäischen Union nicht aufgrund vereinzelter kleiner, bürokratischer Hürden an Bedeutung verlieren“, so Prä-

Bundesaußenminister Heiko Mass (2.v.l.), HWK-Präsident Bernd Wegner (l.), HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes (10. v.l.) und Hans-Werner Sander (8.v.l.), Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Saarbrücken, mit den jahrgangsbesten Jungmeistern.

Foto: Peter Diersch

sident Wegner. Europäische Bürokratie und Gesetzgebung dürften erfolgreich funktionierende Gesetze und Regelungen in den Nationalstaaten nicht außer Kraft setzen: „Die Europäische Union muss sich um die großen Fragen wie Energieversorgung und Sicherheitspolitik kümmern und nicht etwa um eine zent-

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rale, europaweite Regulierung von Berufen“, so Präsident Wegner. „In diesem Zusammenhang sagen wir gegenüber allen Vertretern einer falsch verstandenen EU-Deregulierung: Hände weg vom Meisterbrief!“. Der handwerkliche Meisterbrief sei europaweit vorbildlich, wenn es darum gehe, Strukturen für eine moderne Wissensgesellschaft zu schaffen und Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen. Es sei gut, dass die Bundespolitik die Wiedereinführung des verpflichtenden Meisterbriefes in einzelnen von der Handwerksordnung zulassungsfreien Handwerken angehe.

im Elektrotechniker-Handwerk, dankte als einer der Jahrgangsbesten stellvertretend für die Jungmeisterinnen und Jungmeister allen Beteiligten, die den erfolgreichen Meisterabschluss seines Jahrgangs ermöglicht haben: „Viele von uns Jungmeisterinnen und Jungmeistern sind bereits oder werden womöglich bald ihr eigener Chef – und Chef zu sein bedeutet in vielerlei Hinsicht, Verantwortung zu übernehmen. Wir dürfen nicht nur in neue Geräte investieren, sondern sollten auch in junge Menschen investieren, die sich für eine Ausbildung entscheiden oder einen Beruf im Handwerk anstreben. Wir In seiner Festrede betonte dürfen nicht über den FachBundesaußenminister Heiko kräftemangel klagen, sondern Maas die Vorbildfunktion der müssen alle anpacken, um Absolventinnen und Absolven- mehr junge Menschen für unten: „Meister oder Meisterin ser Handwerk zu begeistern.“ zu werden ist das Ergebnis HWK-Hauptgeschäftsführer harter Arbeit. Ich freue mich, Dr. Arnd Klein-Zirbes nahm dass so viele junge Menschen die Veranstaltung zum Anlass, den Schritt gewagt haben und um die Gleichwertigkeit von als Jungmeisterinnen und beruflicher und akademischer Jungmeister Verantwortung Bildung zu fordern: „Die übernehmen und zugleich Meisterqualifizierung sollte Vorbild für zukünftige Genein Deutschland grundsätzlich rationen werden. Die neuen wie ein Hochschulstudium Meisterinnen und Meister kostenlos sein. Nachdem das ihres Faches führen das BAfög für Studierende kürzlich traditionsreiche Handwerk angepasst wurde, ist es überin eine Zukunft mit vielen fällig, dass nun eine deutliche Herausforderungen, aber auch Verbesserung der finanziellen großen Erfolgsaussichten. Ich Förderung des handwerklichen wünsche Ihnen allen dabei Meisternachwuchses erfolgt.“ alles Gute und viel Erfolg.“ So verdiene die Saarländische Meister- und Technikerschule Stephan Gindorf, Jungmeister die gleiche Wertschätzung wie

die saarländischen Hochschulen: „Das muss sich auch im Landeshaushalt widerspiegeln“, so der HWK-Hauptgeschäftsführer.

Die geehrten Jahrgangsbesten sind: • Elektrotechnikermeister Stephan Gindorf aus Dillingen • Installateur- und Heizungsbauermeister Yannick Gebhardt aus St. Wendel • Karosserie- und Fahrzeugbauermeister Kevin Quinten aus Saarbrücken • Kraftfahrzeugtechnikermeister Tom Sander aus Ottweiler • Maler- und Lackierermeister Sascha Pyka aus Nohfelden • Tischlermeister Sebastian Kaprolat aus St. Wendel Die Sonderpreise der Sparkassenfinanzgruppe Saar erhielten Kraftfahrzeugtechnikermeister Tom Sander (1. Sonderpreis), Maler- und Lackierermeister Sascha Pyka (2. Sonderpreis) und Tischlermeister Sebastian Kaprolat (3. Sonderpreis).

Die HWK dankt den Sponsoren und Partnern für die Unterstützung der Meisterfeier 2019: Adolf Würth GmbH & Co. KG, Bank 1 Saar eG, Café Lolo, Hager Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG, IKK Südwest, Sparkassenfinanzgruppe Saar, Sparkasse Saarbrücken und SIGNAL IDUNA.

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Fotos. Peter Diersch

Impressionen von der Meisterfeier 2019

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Wege zum Meister Ganz gleich, ob es darum geht, sein Fachwissen auf den neuesten Stand zu bringen, sich gezielt auf die Meisterprüfung vorzubereiten oder sich im kaufmännischenbetriebswirtschaftlichen Bereich zu qualifizieren – das Handwerk bietet für jeden das passende Angebot.

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er Meistertitel ist die Königsdisziplin im Handwerk. Wer ihn besitzt, dem stehen ganz viele Türen offen. Als Meisterin oder Meister kann man sein eigener Chef werden, ausbilden oder eine Führungsposition einnehmen.

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2018 einen Meister- und Aufstiegsbonus eingeführt, um Absolventen entsprechenZum Meister in der Fortbildungsprüfungen, vier Schritten die ihre Fortbildung erfolgDie Meisterfortbildungen sind reich nach dem 1. Januar n der tarz • 822 Dörsdorf in vier Prüfungsteile aufgeteilt: 2018 abgeschlossen haben, Tel.: 0 68 88/5 76 86 · Fax: 0 68 88/58 09 35 · Handy: 01 71/4 77 56 41 • praktischer Teil (I) finanziell zu fördern. Darunter www.zimmerei-walter.de E-Mail: info@zimmerei-walter.de • fachtheoretischer Teil (II) fällt auch die Meisterprüfung.

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Die HWK bietet verschiedene Kurse für die Meisterqualifikation an, die in Teilzeit, also berufsbegleitend, besucht werden können. Dadurch ist es möglich, nebenbei zu arbeiten. Zwar ist man mit Beruf und Weiterbildung doppelt belastet. Doch für viele, die sich den Verdienstausfall nicht leisten können, sind Teilzeitkurse eine gute Möglichkeit, die Fortbildung zum Meister trotzdem zu machen. Die Vorbereitungskurse zu den Teilen III und IV werden alternativ auch in Blockform angeboten.

Die Saarländische Meisterund Technikerschule (SMTS) bietet für zahlreiche Handwerke Meistervorbereitungskurse in Vollzeit an. Die einjährigen Kurse beginnen jeweils nach den saarländischen Schul-Sommerferien.

Kontakt SMTS-Leiter Markus Becker Telefon: (06 81) 58 09-130, m.becker@ hwk-saarland.de

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Kaderschmiede für das Saar-Handwerk „Meisterlich“ hat mit zwei Meister-Absolventen der HWK über ihre Erfahrungen gesprochen: Mit der Metallbauermeisterin Melanie Franke aus Schwalbach und mit Feinwerkmechanikermeister Franz Maurer aus Neunkirchen.

M

elanie Franke (38) ist eine der wenigen Metallbauermeisterinnen in Deutschland. Sie ist geschäftsführende Gesellschafterin der Metallbau Franke GmbH im Schwalbacher Gewerbegebiet nahe der Autobahn A8.

Franke hat ihre Meisterprüfung neben ihrem Beruf im väterlichen Betrieb in Abendform von 2014 bis 2016 absolviert. „Die Meisterausbildung in Saarbrücken war für mich geradezu ideal, weil sie sozusagen, vor der Haustür‘ liegt und ich sie schnell abends nach meiner Arbeit erreichen konnte.“ Gut findet sie die Möglichkeit, die Meisterqualifizierung an der SMTS sowohl in Vollzeit (ein Jahr) als auch berufsbegleitend (drei Jahre) zu absolvieren. „Jeder Einzelfall liegt natürlich anders und deshalb ist die Wahlmöglichkeit eine gute Alternative für die Meisteraspiranten.“

Melanie Franke machte zunächst in Saarbrücken eine Lehre als Gold- und Silberschmiedin. Danach arbeitete sie als Gesellin und machte dann ihre Ausbildung als Gold- und Silberschmiedemeisterin bei der Handwerkskammer Koblenz. Dann folgte die Ausbildung bei der HWK, die sie 2016 als Beste abschloss. Zwischendrin ließ sie sich noch zur „Schweißfachfrau“ ausbilden. Da es diesen Begriff aber nicht gibt, steht „Schweißfachmann“ auf ihrer Visitenkarte. „Die Meisterausbildung hat mich zur Führung des Betriebes qualifiziert und mir am Bau als Frau schon mal eine Grundakzeptanz gesichert.“ Sie animiert besonders Frauen zur Meisterausbildung auch in Berufen, die nicht als typische Frauenberufe gelten: „Der Meisterbrief ist auf jeden Fall eine gute und sichere Basis für die Praxis und das Leben“.

Martin Maurer (28) ist gelernter Zerspanungsmechaniker

Melanie Franke ist eine der wenigen Metallbauermeisterinnen in Deutschland.

und hat seine Weiterqualifizierung zum Feinwerkmechanikermeister in Vollzeit in einem Jahr an der SMTS in Saarbrücken absolviert. Da er später mal die Führung des väterlichen Betriebes Maurer Sondermaschinenbau GmbH & Co. KG in Neunkirchen übernehmen wird, „habe ich mir mit der Meisterausbildung meine Qualifikation zur Betriebsführung geholt“. Der Betrieb mit 22 Mitarbeitern ist wichtiger Zulieferer für die Lebensmittelindustrie und fertigt etwa Baugruppen für Lebensmittelmaschinen Die einjährige Ausbildung „war schon hart und anspruchsvoll, aber es hat sich gelohnt und zum Ziel geführt“. Zudem stelle der Meisterbrief eine Basisqualifikation für Führungspositionen sowie eine Existenzsicherung

dar: „Er ist, das unterstreiche ich, sicher eine der besten Aktien in der deutschen Wirtschaft und zukunftssicher.“ Er rät jungen, aufstiegswilligen Menschen auf jeden Fall zum Meisterbief, der – egal, an welcher Stelle man später beruflich stehe – auch ein wichtiger Baustein zur per-

Foto: Peter Kerkrath

sönlichen Weiterentwicklung sei.

Als angenehm empfand es Maurer auch, dass er seinen Meisterbrief bei der Handwerkskammer des Saarlandes machen konnte. So verlor er trotz aller zeitlichen Belastung den Kontakt zum väterlichen Betrieb nicht.

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Martin Maurer hat seinen Abschluss ebenfalls an der SMTS abolviert.

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„Zeichen für Gründungen setzen“ Im Rahmen des Starts der bundesweiten Gründungsoffensive in der HWK durch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sprachen wir im Februar dieses Jahres mit ihm über die Rolle des Handwerks für die Soziale Marktwirtschaft. Wir dokumentieren das Gespräch an dieser Stelle.

Herr Minister, Sie machen sich für eine Gründeroffensive stark und planen entsprechende Regionalkonferenzen, Kickoff war Anfang Februar im Saarland. Was unternimmt Ihr Haus konkret, um Gründungen im Handwerk zu fördern?

Altmaier: Wir müssen den Rückgang der Neugründungen in der gewerblichen Wirtschaft und im Handwerk stoppen und eine Trendwende erreichen. Deshalb habe ich mit den Wirtschaftsverbänden die breit angelegte Gründungsoffensive „GO!“ gestartet.

Gemeinsam wollen wir ein

Zeichen für mehr Gründungen in Deutschland setzen.

Wir wollen insbesondere das Gründungsumfeld verbessern, Unternehmensnachfolgen erleichtern, mehr Frauen für die Selbstständigkeit gewinnen und passgenauere Finanzierungsinstrumente anbieten.

Und wir müssen die unternehmerische Selbstständigkeit stärker als Chance in das Bewusstsein der Menschen rücken, damit mehr gute Ideen in Geschäftskonzepten weiterentwickelt und umgesetzt werden. Zur Gründung eines neuen Handwerksbe-

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Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier zu Besuch im Saarland.

ausgestattete Bildungszentren sind die Voraussetzung für die Weiterbildung unserer Fachkräfte und den Transfer neuer Technologien in die Wirtschaft, insbesondere in kleine und mittlere Unternehmen. Seit September 2018 sind Zuschüsse von bis zu 90 Prozent möglich, wenn in Ausstattungen zur Fort- und Weiterbildung zu Digitalisierungsthemen investiert wird. Dem derzeitigen Vorhaben gingen jahrelange Vorbereitungen und Überlegungen voraus. Als Saarländer erfüllt es mich mit ganz besonderer Freude, dass das Projekt vorankommt.

Foto: Becker&Bredel

nologischen Entwicklungen über die überbetrieblichen Bildungszentren ist auch ein Technologietransfer in den Betrieb. Der Ausbildungsbetrieb wird entlastet beziehungsweise ist überhaupt nur durch die überbetriebliche inhaltliche Ergänzung in der Lage, auszubilden. Und die Ausbildungsleistung der Handwerksbetriebe ist unverzichtbar für das deutsche Wirtschaftssystem.

Denn viele im Handwerk ausgebildete Fachkräfte werden auch im weiteren Verlauf ihres Arbeitslebens in anderen Wirtschaftsbereichen beschäftigt.

Das System der ÜLU im Handwerk ist – insbesondeWelchen Stellenwert räumen re vor dem Hintergrund der Sie der Überbetrieblichen aktuellen technologischen Lehrlingsunterweisung ein?

Herausforderungen – ein Wie müssen die RahmenbeBeispiel für eine verlässliche dingungen aussehen, damit Anpassung an die technolodie ÜLU zukunftsfest ist? gischen Entwicklungen. Dass Altmaier: Mit der ÜLU ist im die überbetriebliche UnterHandwerk ein seit Jahrzehnweisung innerhalb der dualen ten bewährtes System etaAusbildung auch durch das bliert, was im Wesentlichen BundeswirtschaftsministeriWie bewerten Sie es als Bun- zwei Dinge bewirkt: Durch um mit rund 50 Millionen Euro deswirtschaftsminister und die ÜLU wird sichergestellt, jährlich gefördert wird, ist Saarländer, dass die Handdass Auszubildende – egal in eine Investition in die Zuwerkskammer des Saarlandes welchem Teil Deutschlands, in kunft. Voraussetzung für den ihre Bildungsstätte im Zuge welchem Betrieb und mit wel- notwendigen Wissenseines millionenschweren cher Spezialisierung sie ihren transfer und damit eine Projekts, das Bund und Land Beruf erlernen – die gesamte Ausbildung auf hohem Niveau fördern, modernisiert?

Bandbreite des Berufsbildes ist auf dem neuesten Stand vermittelt bekommen. Das der Technik ausgestattete Altmaier: Das finde ich eine sichert ihnen eine langfristig Bildungszentren mit entspreprima Sache. Wie erwähnt, in- arbeitsmarktfähige Berufsaus- chend hoch qualifizierten und vestiert die Bundesregierung bildung und den Betrieben, motivierten Ausbilderinnen in moderne Berufsbildungsdie Fachkräfte suchen, einen und Ausbildern. Auch dafür stätten. Hierfür stehen im Etat verlässlichen Qualitätsstansorgen wir. des Bundeswirtschaftsminis- dard im Hinblick auf die Erstabdruck im DHB 4/2019. teriums jährlich 29 Millionen berufliche Qualifikation.

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Beispielsweise ermöglicht die neue Gründerplattform eine digitale, interaktive Vorbereitung bis hin zur Finanzierung und bindet die Angebote von bundesweiten Partnern ein. Unternehmerinnen und Unternehmer sind die Stützen unserer Sozialen Marktwirtschaft. Sie schaffen Arbeitsplätze und sind mit ihrer Tatkraft und Kreativität Vorbilder für die junge Generation. Ich möchte mit meiner Gründungsoffensive alle erreichen – denjenigen, der eine Bäckerei übernehmen möchte genauso wie Technologie-Startups. Denn wir brauchen vielfältige Geschäftsideen und Erfindungsgeist, um auch in Zukunft Wohlstand und Wachstum in Deutschland zu sichern.

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Erfahrene Meister geehrt Die Handwerkskammer würdigte Ende 2018 rund 4.000 Meisterjahre: 74 Meister des Handwerks bei Jubiläumsfeier mit Ehernen, Eisernen, Diamantenen und Goldenen Meisterbriefen ausgezeichnet. „Sie können zu Recht stolz sein“, zollte HWK-Präsident Bernd Wegner der Lebensleistung der Meisterjubilare im Großen Saal der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) seinen Respekt. Die HWK ehrte im Rahmen einer Feierstunde die „Altmeister“ mit ihren Jubiläumsmeisterbriefen. 74 Meister nahmen ihre Jubiläumsurkunden aus den Händen des HWK-Präsidenten entgegen. „So viele Handwerksmeister, die rund 4.000 Meisterjahre repräsentieren, zu ehren, erfüllt uns mit großer Freude“, so HWK-Präsident Bernd Wegner. Insgesamt standen ein Eherner (70 Meisterjahre), vier Eiserne (65 Meisterjahre), 16 Diamantene (60 Meisterjahre) und 53 Goldene Meisterbriefe (50 Meisterjahre) zur Verleihung an.

staatlich geprüfter Techniker.

Er ist in seinem Leben nicht nur während seiner Weiterbildungen viel herumgekommen.

Er hat in Paris gearbeitet und war Bereichsleiter beim Holzverarbeitungsbetrieb Glunz AG in Eiweiler. Zur HWK-Ehrung sagte er, es sei ein wichtiger Tag und Anerkennung für das, was man geschaffen habe.

Vorbild für folgende Generationen

HWK-Präsident Bernd Wegner dankte den Jubilaren für ihr handwerkliches Engagement.

Kurbelwellen- und ZylinderWürdigungen sei das Gelingen „Sie haben das Ansehen schleifermeister Willi BauIhres Berufsstandes und des der Arbeit. mann (89) aus Saarbrücken Ein doppeltes Jubiläum beging Wirtschaftsbereichs Handwerk und Schuhmachermeister Fritz Krautkrämer aus Schwal- in der Öffentlichkeit gestärkt Reinold Kramp (88) aus Dilbach mit zwei Goldenen Meis- und sind Beispiel und Vorbild lingen. Kramp erinnerte sich terbriefen. Er legte 1968 seine für Gesellen und Lehrlinge“, an die Zeit, als er sich für das Meisterprüfungen als Estrich- betonte Wegner. Er stellte Handwerk entschied. Er wollte leger in Kaiserslautern und in diesen Zusammenhang „um keinen Preis aufs Gymna- Parkettleger in Nürnberg ab. die hohe Ausbildungsleissium, sondern etwas mit den Das sind allerdings nicht seine tung der Jubilare heraus. Der „Etwas mit den Händen machen.“ Schuhmaeinzigen Meisterbriefe. Weiter- Meisterbrief sei ein Garant für Händen machen“ cher war sein Traumberuf, das bildung hatte für den 78-jähKontinuität in der Ausbildung Ein Rekordjubiläum feierte faszinierte ihn. Seine Meister- rigen stets einen besonderen ANZEIGE Schmiedemeister Peter Müller. prüfung legte er 1953 mit 23 Stellenwert. Und so legte er Der 96-Jährige aus Nonnweiler Jahren in Trier ab und machte zusätzlich noch die Prüfungen erhielt den Ehernen Meisterspäter noch seinen Orthopäzum Schreinermeister und brief für 70 Jahre Meisterquadieschuhmachermeister in Pir- Industriemeister in Stuttgart lifikation. Über ihre Eisernen masens. Die Ehrung freut ihn, ab. Zu guter Letzt absolvierte Meisterbriefe freuten sich sagte er, aber wichtiger als er auch noch eine Prüfung als Insgesamt 4.000 Meisterjahre zeichnete die HWK aus.

Foto: Peter Diersch

und ein weltweit anerkanntes Gütesiegel.

HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes unterstrich, dass das Handwerk sich in Zeiten von Umbrüchen stets den Herausforderungen gestellt und sie buchstäblich gemeistert habe. Dafür seien die Meisterjubilare ein lebendiger Beweis. Das sei in Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung nicht anders: „Die aktuelle Diskussion und die sogenannte Rückvermeisterung zeigt, dass auch und insbesondere in unserer heutigen, komplexen Zeit der Meisterbrief unverzichtbar ist.“

Kontakt Willibald Gessner Tel.: (06 81) 58 09-116, w.gessner@ hwk-saarland.de.

Die Jubilare Ehern: Schmiedemeister Peter Müller Eisern: Fleischermeister Reimund Altmeyer, Kurbelwellen- und Zylinderschleifermeister Willi Baumann, Schreinermeister Richard Müller, Schuhmachermeister Reinhold Kramp.

Diamant: Bäckermeister: Günter Holzer, Randolf Jobst, Siegfried Kappes, Albert Mohr, Georg Schu, Josef Theis; Elektroinstallateurmeister Gerd Welschhans; Konditormeister: Richard Marx, Günter Treib, Ferdinand Werner; Kraftfahrzeugelektrikermeister Arnold Morbach; Maschinenbauermeister Martin Hewener; Mechanikermeister Karl Heinz Wagner; Schuhmachermeister Paul W. Beblo; Tischlermeister Reinhold Dincher; Zimmerermeister Horst Rau. Golden: Bäckermeister: Klaus Dieter Klein, Werner Krämer, Helmut Marxen, Adolf Petermann; Drehermeister: Dieter Altmeyer, Lutwin Jäckel; Elektroinstallateurmeister: Senon Willi Badke, Helmut Hoffmann, Berthold Lind, Klaus Paulus, Walter Quintes, Manfred Zimmer; Estrichlegermeister Fritz Krautkrämer; Fleischermeister: Wolfgang Follmann, Werner Schmidt, Karl-Josef Schumacher; Friseurmeister Karl Heinz Staudt; Gas- und Wasserinstallateurmeister: Heinrich Warken, Thomas Worf; Glasermeister Ludwig Repp; Klempnermeister: Paul Colbus, Theofried Scherag; Kraftfahrzeugelektrikermeister: Reinhold Heinrich, Eberhard Eck, Klaus Dieter Mole, Winfried Schmitt, Jürgen Stiffel; Maler- und Lackierermeister: Hans-Günter Hennig, Wolfgang Ohlmann, Werner Schlang, Hans-Jürgen Schmidt; Maschinenbauermeister Ewald Lydorf; Maurermeister Willibald Gorges, Mosaik-, Platten- und Fliesenlegermeister: Horst Hammes, Franziskus Maurer, Heinrich Reitze; Parkettlegermeister Fritz Krautkrämer; Schlossermeister: Manfred Groß, Paul Mohr; Stuckateurmeister: Gerhard Jahnke, Rudolf Luck, Herbert Schwarz; Tischlermeister: Manfred Deckert, Manfred Duchene, Georg Flaig, Rudolf Hoops, Helmut Krauß, Norbert Sander, Helmut Günter Schröter; Werkzeugmachermeister: Edwin Klein, Horst Rupp; Zentralheizungsund Lüftungsbauermeister Karl-Heinz Schlosser.

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Für einen Tag Europa-Parlamentarierin Metallbauermeisterin Melanie Franke war Mitglied des 5. Europäischen Parlaments der Unternehmen (EpdU).

Ein eindrucksvolles Zeichen für eine starke europäische Wirtschaft setzten rund 500 Unternehmer aus ganz Europa Mitte Oktober in Brüssel. Beim 5. Europäischen Parlament der Unternehmen (EPdU) schlüpften sie für einen Tag in die Rolle ihrer nationalen Abgeordneten. Aus Deutschland nahmen 96 Unternehmer aus verschiedenen Branchen und dem gesamten Bundesgebiet in Brüssel teil – entsprechend der Anzahl der deutschen Abgeordneten im Europäischen Parlament. Die deutsche Delegation stellten der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und die Wirtschaftsjunioren Deutschlands. Das saarländische Handwerk vertrat Unter-

nehmerin und Metallbauermeisterin Melanie Franke aus Schwalbach. „Es war für mich als Handwerksunternehmerin hochinteressant, die Abläufe im Europäischem Parlament kennenzulernen und direkt in die Meinungsbildung eingreifen zu können. Ich finde es gut und richtig, die Basis, also die Unternehmer, bei richtungsweisenden Festlegungen mit einzubeziehen“, so Melanie Franke.

Die Einführungsveranstaltung fand in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen statt. Günther Oettinger, EU-Kommissar für Haushalt und Personal, richtete ein Grußwort an die deutsche Delegation. Anschließend begrüßten im großen Plenarsaal des Europaparlamentes Antonio Tajani, Präsident des

Europäischen Parlaments, Jean-Claude Juncker, Präsident der EU-Kommission und Christoph Leitl, Präsident EuroCHAMBRES, die Gäste. Die drei nachfolgenden Sitzungen beschäftigten sich mit den Themen berufliche Kompetenzen, Handelspolitik und die Zukunft Europas. „Unsere Delegation hatte die Möglichkeit, zu verschiedenen Fragen Stellung zu beziehen. Hierbei wurde über jedes Thema ein Fragenkatalog vorgelegt und dazu die Meinung in einem Abstimmungsverfahren erbeten“, erklärte Franke. Zum Abschluss berichtete Michel Barnier, Brexit-Chefunterhändler der EU-Kommission, über den aktuellen Stand der Austrittsverhandlungen des Vereinigten Königreiches aus Die Schwalbacher Metallbauermeisterin Melanie Franke gehörte der deutschen Delegation an.

Foto: Privat der EU.

Mobile Werbeträger fürs Handwerk Die HWK hat neue Fahrzeuge im Einsatz und nutzt diese als mobile Werbeträger.

Die beiden Fahrzeuge aus Saarlouiser Fertigung setzt sie unter anderem bei ihrer Ausbildungsberatung ein.

Mit der Ford Focus Limousine werden unter dem Motto „Jetzt Lehrstelle sichern“ und eine „Eine gute Nummer!“ die Services des Lehrstellenradars und der HWK-Azubi-Hotline beworben. Mit dem Lehrstellenradar können schnell und einfach freie Ausbildungs- und Praktikumsplätze in der jeweiligen Region gefunden werden.

Unter der HWK-Azubi-Hotline (0681) 5809-809 stehen Ansprechpartner bereit, die über 300 Ausbildungsplätze in mehr als 40 handwerklichen Ausbildungsberufen vermitteln, Fragen rund um die Ausbildung beantworten

Kontakt Ansprechpartnerin für das HWK-Bildungsmarketing ist Ute Buschmann, Tel.: (06 81) 58 09-218, u.buschmann@ hwk-saarland.de

und Tipps zu Bewerbung und Vorstellungsgesprächen geben.

Der Ford Focus Turnier ist Werbemedium für die neue Weiterbildungs-App „Karriere-Lotse 2.0“ der HWK. Die App fungiert als „persönlicher Berater“ zur Karriereplanung im Handwerk und ist für Auszubildende, Gesellen, Meister und Handwerksunternehmer bestens geeignet.

Sie bietet einen interaktiven Karriereassistenten, einen kostenlosen Beratungsservice, Informationen zu Fördermöglichkeiten, Kontaktinformationen zu den jeweiligen Ansprechpartnern und ist an die umfangreichen Onlineservices der Handwerkskammer angebunden. „Die neuen Autos ergänzen perfekt unsere Fahrzeugflotte. Bereits seit 2016 wird das in den Kammerfarben gestylte Elektrofahrzeug Renault Twizy als wendiges mobiles Werbeinstrument für eine zielgerichtete Nachwuchs-

HWK-Präsident Bernd Wegner (2.v.l.) und HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes (3.v.l.) bei der Präsentation der beiden Fahrzeuge zusammen mit HWK-Ausbildungsberater Stefan Emser (l.) und Sylvia Heinen, Bereichsleiterin Personalmanagement und zuständig für das HWK-Servicecenter, das die Fahrzeuge für Sonderfahrten einsetzt.

Fotos: Peter Diersch

werbung eingesetzt. Wir sind überzeugt, dass wir mit den

Fahrzeugen die gewünschte erklärt HWK-Präsident Bernd Aufmerksamkeit bekommen“, Wegner.

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„Gründungen mit Meisterpflicht sind stabiler“ Jürgen Barke, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, betont im Interview, dass die saarländische Landesregierung dem Meisterbrief einen hohen Stellenwert beimisst.

ken ist drastisch zurückgegan- wählten Handwerken nicht gen. Viele der Unternehmen verschließen. bilden kaum oder gar nicht Welchen Stellenwert misst mehr aus. die Landesregierung grundDas Thema „Rückvermeissätzlich dem handwerklichen terung“ ist zurzeit in der Meisterbrief bei?

Barke: Die Landesregierung politischen Diskussion.

2004 wurde die Handwerksmisst dem Meisterbrief einen Wie steht die saarländische ordnung novelliert. Zahlreiche Landesregierung zu diesen hohen Stellenwert bei. Er ist Handwerksberufe wurden aus Überlegungen?

Ausdruck einer fundierten BeBarke: Wir haben im Saarder Meisterpflicht herausgerufsausbildung. Er erleichtert land den Aufstiegsbonus auf nommen. Wie hat sich dies den Weg in die Selbstständigden Weg gebracht, um das Ihrer Meinung nach auf die keit, da er auch betriebswirtEngagement und die Mühe Saarwirtschaft ausgewirkt? schaftliche Kenntnisse umBarke: Die Novellierung der anzuerkennen, die Handwerfasst. Er ist grundsätzliches Handwerksordnung hatte kerinnen und Handwerker Qualitätssiegel und Garant für unter anderem das Ziel, Exisaufbringen, um den Meisden Verbraucherschutz. Der tenzgründungen im Handterbrief zu erarbeiten. Sie Meisterbrief ist sozusagen werk zu erleichtern und so werden damit qualifizierte eine „Unternehmerausbilzusätzliche Arbeitsplätze zu Unternehmer und bilden dung“ par excellence. schaffen. Zwar ist die Zahl der qualifiziert aus – genau das, Unternehmensgründungen in was wir in der saarländischen Laut einer jüngst veröffentlichten Studie der Bertelsder Folge tatsächlich angeWirtschaft brauchen. Die mann-Stiftung ist das Saarstiegen, allerdings sind das erwähnten instabilen Unterland in Sachen beruflicher größtenteils Ein-Personen-Un- nehmensgründungen und Weiterbildung im Bundesverternehmen. Wir stellen auch die zurückgehenden Ausbilfest, dass Gründungen in den dungszahlen können nicht im gleich Schlusslicht. Wie können die Saarländer stärker 41 Handwerken mit MeisterInteresse einer nachhaltigen zur beruflichen Weiterbildung pflicht wesentlich stabiler Mittelstandspolitik sein. sind als solche in zulassungs- Deshalb werden wir uns einer motiviert werden?

Barke: An Angeboten fehlt es freien Handwerken. Auch die Überprüfung der Möglichnicht, aber hier können wir Ausbildungsleistung in den keiten zur Wiedereinführung noch besser werden. Geranun „meisterfreien“ Handwer- der Meisterpflicht in ausge-

Staatssekretär Jürgen Barke

de vor dem Hintergrund der Digitalisierung und eines sich rasch wandelnden Arbeitsumfeldes wird das lebenslange Lernen weiter an Bedeutung gewinnen. Für das Handwerk spielt insbesondere das Thema Aufstiegsfortbildung eine gewichtige Rolle. Mit dem neuen Aufstiegsbonus in Höhe von 1000 Euro haben wir einen starken Anreiz geschaffen, sich beruflich fortzubilden und die eigene Qualifikation zu stärken. Aber auch die Unternehmen selbst sind gefordert, die Qualifizierung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu fördern.

Wir als saarländisches Wirtschaftsministerium unterstüt-

Foto: Peter Kerkrath

zen sie dabei. Wir haben in den letzten Jahren zahlreiche Maßnahmen initiiert oder verbessert, um die Weiterbildungsbeteiligung im Land zu erhöhen. Zu nennen sind hier die Förderprogramme Kompetenz durch Weiterbildung (KdW), das Programm zur Förderung der Weiterbildung in Großunternehmen, die Weiterbildungsberatung für kleine und mittlere Unternehmen oder das saarländische Bildungsfreistellungsgesetz.

Das vollständige Interview lesen Sie auf: hwk-saarland.de/interviews.

(Erstabdruck DHB 20/2018)

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11. Förderpreis für innovatives und kreatives Handwerk ausgeschrieben Die Sparkassen-Finanzgruppe und die HWK vergeben erneut den „Förderpreis für innovatives und kreatives Handwerk“.

Der Preis für Handwerker ist mit 15.000 Euro dotiert. Gerade das Handwerk entwickelt viele technische Innovationen, kreiert außergewöhn-

Auf einen Blick Anmeldeschluss ist der 23. August 2019. Die Preisverleihung findet am Mittwoch, 23. Oktober, im Rahmen einer Festveranstaltung im Großen Saal der HWK statt.

Weitere Informationen zum Wettbewerb gibt es bei der HWK-Beratungsstelle für Denkmalpflege, Gestaltung, Bauen & Immobilien, Gordon Haan, Tel.: (06 81) 58 09-138, Fax: (06 81) 58 09 222-38, g.haan@hwk-saarland.de, sowie beim Sparkassenverband Saar, Klaus Faber, Tel.: (06 81) 93 40-170

liche Produkte und findet Lösungen zur nachhaltigen Wertschöpfung. Mit dem zum 11. Mal ausgelobten Förderpreis prämieren HWK und Sparkassen-Finanzgruppe die besten Lösungen.

Die formlose Bewerbung sollte eine prägnante Beschreibung der eingereichten Leistung, eventuell unterstützt durch Bilder oder Zeichnungen, enthalten, die die Idee und das Wirkprinzip nachvollziehbar darstellen.

Die Entscheidung über die Preisträger trifft eine Jury, zusammengesetzt aus Vertretern der Sparkassen-Finanzgruppe Saar, der Handwerkskammer, der Hochschule für Technik und Wirtschaft und der Hochschule der Bildenden Künste Saar.

Die Bewerbungsunterlagen können bei der HWK, Bereich Unternehmensberatung, beim Sparkassenverband Saar und bei allen Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe – Sparkassen, SaarLB, LBS und SAARLAND Versicherungen – angefordert werden.

„Das Handwerk“-Botschafterin: Kosmetikerin Antonia Ramb.

Imagekampagne setzt auf Modernität Internationalität, Diversität, Digitalisierung – ist das noch Handwerk? Das Handwerk zeigt am Beispiel von fünf Kampagnenbotschaftern, wie zukunftsweisend einer der ältesten deutschen Wirtschaftsbereiche tatsächlich ist.

Heute in Japan, morgen in Kanada und nächste Woche vielleicht schon in Mexiko arbeiten. Männer, Frauen und Roboter als Kollegen haben.

Menschen nicht unter die Erde bringen, sondern den Angehörigen Trost spenden. „Ist das noch Handwerk?“: Diese Frage stellt das Handwerk auf Plakatmotiven, die aktuell deutschlandweit zu sehen sind – und liefert die Antwort mit den gezeigten Protagonisten gleich mit: Handwerk heute ist modern

und zukunftsgewandt.

Kfz-Mechaniker Jimmy Pelka etwa, einer von fünf Kampagnen-Protagonisten, hat seine eigene Tuning-Software entwickelt, mit der er weltweit Kunden begeistert – von den Vereinigten Arabischen Emiraten bis nach Hollywood.

Tischlermeisterin Johanna Röh war vier Jahre lang auf der Walz durch die Welt, lernte und arbeitete in vielen Ländern und kombiniert heute deutsches Handwerk mit ihren internationalen Kenntnissen. „Modernität bedeutet, niemals stehen zu bleiben und beständig neue Lösungen zu suchen“, sagt die Osnabrückerin. Sie bringt damit auf den Punkt, was viele Handwerkerinnen und Handwerker antreibt – und eine ganze Branche zukunftsfest macht. „Die Kampagnenbotschafter“

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verdeutlichen beispielhaft, dass viele Handwerkerinnen und Handwerker mutig und unkonventionell sind, Neues ausprobieren und tradierte Werte neu interpretieren.

Kurzum: Sie widersprechen gängigen Klischees“, erklärt Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks.

Internationalität, Digitalisierung, Diversität, Humanität gehörten heute genauso zum Handwerk wie Tradition, Werkbank und Blaumann.

Während Tischler und Architekt Gunnar Bloss mit seinem Modellbaubetrieb zu Robotik forscht, stößt Bestatter Eric Wrede eine Diskussion über den Tod und eine bessere Sterbekultur an. Und Kosmetikauszubildende Antonia Ramb vermittelt jungen Menschen als Social Influencerin, wie wichtig es ist, zu sich selbst zu stehen.

Als Gesichter des modernen Handwerks zeigen die Protagonisten beispielhaft, wie sich einer der ältesten Wirtschaftsbereiche von innen heraus verändert und stetig neu erfindet. Die verschiedenen Aspekte handwerklicher Modernität und die besonderen Charaktere dieser Kampagne werden auf bundesweiten Plakaten sichtbar gemacht und in aktuellen Bewegtbildformaten (TV und Online/Social Media) weitererzählt.

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Mit der HWK-Weiterbildung zum Erfolg Die HWK veröffentlicht in Kooperation mit den saarländischen Fachverbänden und Landesinnungen des Handwerks die aktuelle Ausgabe ihrer Broschüre „Berufliche Weiterbildung“. Das Bildungsangebot umfasst kaufmännisch-unternehmerische und technische Weiterbildungen sowie die Qualifizierungen für Meister und Techniker.

Das Weiterbildungsprogramm bietet zahlreiche Lehrgänge zur Unternehmensführung wie zu Marketing und Personal, Management und Digitalisierung, Denkmalpflege oder Kurse zur Kommunikation und

Kontakt Elke Borowski Tel.: (06 81) 58 09-192 e.borowski@ hwk-saarland.de

Stärkung rhetorischer Fähigkeiten an. Weiter finden sich Weiterbildungsmöglichkeiten aus den Bereichen Elektround Informationstechnik, Friseur-Kosmetik, Kunststofftechnik und Metalltechnik und vieles mehr.

Informationen über Karriereperspektiven im Handwerk, zahlreiche finanzielle Fördermöglichkeiten beruflicher Bildungsmaßnahmen, wie das Landesprogramm „Kompetenz durch Weiterbildung (KdW)“ des Ministe-

riums für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr und der Meisterbonus sowie mobile Serviceangebote runden das Bildungsangebot ab.

Die Broschüre steht als Print-Fassung und zum Download in digitaler Form unter www.hwk-saarland.de/ weiterbildungsbroschuere zur Verfügung.

Zusätzlich beraten die Bildungsexperten der Handwerkskammer auch persönlich bei der individuellen Karriereplanung.

Mit der neuen HWK-Broschüre erhält man eine gute Übersicht, wie man sich weiterbilden kann.

Foto: Thomas Einberger

Update für „Karriere-Lotse 2.0“ erschienen Ob Auszubildende, Gesellen, Meister und Handwerksunternehmer – die Weiterbildungs-App „Karriere-Lotse 2.0“ der HWK fungiert als „persönlicher Berater“ zur Karriereplanung im Handwerk. Ab sofort ist jetzt das Update erhältlich und kann im Apple App-Store oder Google Play-Store kostenlos heruntergeladen werden. In der aktuellen Version können sich jetzt auch Nutzer mit einem kaufmännischen Abschluss interaktiv über Karrierewege im Handwerk informieren.

Nützliche Tipps rund um die Ausbildung und einen Einblick Mit dem mobilen Karriere-Lotsen der HWK ist man auch unterwegs immer auf dem Laufenden. via YouTube in die HWK-AusANZEIGE bildungswerkstätten runden die Erweiterungen ab.

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„Gründen, um zu bleiben“ Für HWK-Präsident Bernd Wegner sind Gründungen für die Schaffung neuer Arbeitsund Ausbildungsplätze wichtig.

Er betont im Interview die unterstützende Rolle der Handwerkskammer beim Schritt in die Selbstständigkeit.

Herr Präsident Wegner, welche Relevanz hat das Thema Gründen für die Handwerkskammer des Saarlandes?

Wegner: Eine sehr große! Unternehmensneugründungen in vielen Branchen sind integraler Bestandteil einer Volkswirtschaft, die sich ja auch immer wieder erneuern muss.

Insofern sind Neugründungen in unserem Wirtschaftszweig, dem deutschen Handwerk, ebenso essentieller Bestandteil der Weiterentwicklung.

Grundsätzlich: Wir brauchen immer wieder leistungsbereite, innovativ und unkonventionell denkende und agierende Handwerker, die neue Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen sowie mit frischen Ideen an den Markt gehen.

Wie unterstützt die Handwerkskammer Gründer auf dem Weg in die Selbstständigkeit?

Wegner: Unsere Handwerkskammer unterstützt

und fördert im Rahmen der kostenfreien Unternehmensberatung sowohl Existenzgründer als auch Übernehmer bestehender Unternehmen.

Gleichgültig ist dabei, ob der Gründer oder die Gründerin schon einen konkreten Plan oder auch nur eine erste Idee haben. Jedenfalls ist ein frühes, ausführliches und individuelles Gespräch dazu mit einem unserer Berater hilfreich. Dann können wir gemeinsam die ersten Stolpersteine umschiffen, bevor die Idee Fahrt aufnimmt.

Wir erstellen auf der Grundlage eines persönlichen Grundsatzgespräches gemeinsam einen Business- und Finanzierungsplan mitsamt einer Rentabilitätsprognose.

Dazu informieren wir über Basisthemen wie handwerksrechtliche Voraussetzungen, Gründungsformalitäten und auch über mögliche öffentliche Fördermittel. Natürlich beraten wir auch bei allen

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HWK-Präsident Bernd Wegner macht sich für Gründungen und Übernahmen stark.

Fragen rund um eine Betriebs- Qualifizierung in der Meisterausbildung ist, so meine ich, übernahme. eine sehr gute Grundlage für Welche Bedeutung hat der den Sprung in die unternehhandwerkliche Meisterbrief merische Selbstständigkeit. für das Gründen?

So vermittelt sie zum Beispiel Wegner: Der Meisterbrief ist weiterführende Kenntnisse sozusagen immer noch eine für die Betriebsführung. Im der besten Wertpapiere in Übrigen hat sich gezeigt: der deutschen Wirtschaft und Betriebe, die auf Grundlage wird es auch bleiben. Die der Meisterqualifikation gegründet wurden, sind oft am Markt die erfolgreicheren und bestehen auch länger. Sie GIPS-, STUCKbefähigt zudem zum AusbilUND TROCKENBAU den und sichert die Qualität im Handwerk.

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Oder eben auch für Betriebsübernahmen.

Welche Bedeutung haben Gründungen im Handwerk für die saarländische Wirtschaft?

Wegner: Eine enorm wichtige.

In den kommenden fünf Jahren stehen im Saar-Handwerk rund 2000 Betriebe zur Übernahme an. Zur Erinnerung: Im saarländischen Handwerk haben wir rund 12.000 Betriebe mit etwa 68.000 Beschäftigten, die rund 6,2 Milliarden Euro Umsatz im Jahr erwirtschaften. Das ist schon eine große Hausnummer für Was empfehlen Sie einer unser Land. Jede Neugrünjungen Handwerkerin oder ei- dung, jede Übernahme eines nem jungen Handwerker, die Betriebs leistet einen Beitrag sich selbstständig machen für den Wirtschaftsstandort möchten?

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Saarländisches Handwerk für Europa Die Vollversammlung der HWK trat am 6. April 2019 in Perl-Nennig nahe der luxemburgischen Grenze zusammen. Einstimmig verabschiedete sie eine Resolution zur Europawahl, in der sie sich zur deutsch-französischen Freundschaft und zur Europäischen Union bekennt und zur Teilnahme an der Europawahl aufruft. Wir dokumentieren die Resolution im Wortlaut. „Im Interesse der Wettbewerbsfähigkeit des saarländischen Handwerks und der Weiterentwicklung des Standorts Saarland bekennt sich die Vollversammlung der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) klar zum europäischen Einigungsprozess.

Die europäische Idee hat in den vergangenen Jahrzehnten dazu beigetragen, Sicherheit und Frieden in sowie zwischen den Mitgliedsnationen zu bewahren und zu festigen. Die Schaffung eines einheitlichen europäischen Wirtschaftsraums hat Impulse für Wachstum und Wohlstand gegeben.

Das saarländische Handwerk hat vom europäischen Einigungsprozess und der Schaffung eines einheitlichen Binnenmarktes profitiert: Keine Grenzen, keine Zölle, eine gemeinsame Währung, Waren- und Dienstleistungsfrei-

heit, Personenfreizügigkeit, gemeinsame Einrichtungen der Infrastruktur, gegenseitige Anerkennung von Standards, etc.

Die wichtige Bedeutung Europas hat das saarländische Handwerk schon lange erkannt. Seit Jahrzehnten pflegt unsere Handwerkskammer die deutsch-französische Freundschaft. Beispielhaft für das Engagement des saarländischen Handwerks steht der Lehrlingsaustausch mit der Chambre de Métiers et de l’Artisanat de la Manche aus Coutances. Solche persönlichen Begegnungen sind sozusagen das Öl und die Zahnräder, die den Motor Europas zum Laufen bringen und am Laufen halten. Damit bieten wir unserer Jugend Möglichkeiten zu erleben, wie wichtig die freiheitlichen Werte Europas sind und wie

Einstimmig votierte die HWK-Vollversammlung für eine Europa-Resolution.

wichtig es ist, Freundschaften über Grenzen hinweg aufzubauen und zu pflegen.

Darüber hinaus ist die Handwerkskammer des Saarlandes seit vielen Jahren schon über die Landesgrenzen hinweg aktiv. Zu nennen ist die Beteiligung im Interregionalen Rat der Handwerkskammern Saar-Lor-Lux, der Verbund im Saar-Lor-Lux-Umweltzentrum sowie die Arbeit der Stiftung Saarländisches Handwerk – Winfried E. Frank Stiftung, die satzungsgemäß ebenfalls grenzüberschreitend tätig ist.

Kurz und gut: In Sachen Europa geht das saarländische Handwerk mit gutem Beispiel voran!

In einer Welt des Wandels braucht es ein stabiles Wertefundament. Die Errungenschaften, die uns dieser Prozess gebracht hat, dürfen nicht gefährdet werden. Es gilt – gerade in Zeiten des Brexit und anderer disruptiver Ereignisse - die Werteordnung Europas mehr denn je zu verteidigen. Die Vollversammlung der Handwerkskammer des Saarlandes ist davon überzeugt: Ohne Europa geht es nicht!

Foto: Peter Diersch

Am 26. Mai 2019 haben die Bürger Europas die Möglichkeit, ihre Vorstellungen vom künftigen Europa mit der Wahl des Europäischen Parlamentes einzubringen. Die Vollversammlung des saarländischen Handwerks appelliert daher an alle Handwerkerinnen und Handwerker: Nutzen Sie diese Chance, machen Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch und gestalten Sie so die Zukunft Europas und damit auch die Zukunft unseres Landes mit!“

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Unsere Meister/innen 2019.

Die Handwerkskammer des Saarlandes gratuliert den Handwerksmeister/innen zu ihrer bestandenen Meisterprüfung.

Bäcker meister Marcel Brunner, Schmelz Michael Groß, Schmelz Timo Samson, Ottweiler Andreas Marco Schröter, Zweibrücken

Dachdeck ermeis ter Daniel Blank, Heusweiler Christian Hoffmann, Saarlouis Steven Klein, Heusweiler Kevin Müller, Quierschied

Elektr ote chnikermeister Dennis Atalay, Höheischweiler Dirk Bost, Schiffweiler Calogero Calafato, Beckingen Florian Christmann, Nünschweiler Erhan Dayakli, Kleinblittersdorf Andre Deck, Billigheim-Ingenheim Oezcan Demir, Heusweiler Gregor Ebert, Schiffweiler Kevin Fehr, Losheim am See Michael Fuchs, Ensdorf Kevin Gil Lopes, Dilmar Stephan Gindorf, Dillingen Christoph Hewer, Wallerfangen Johannes Hoffmann, Marpingen Swen Köbrig, Etschberg Alexander Köhnen, Dillingen Simon Kus, Ottweiler Thomas März, Weiskirchen Mike Ralf Neu, Gersheim Jan Reuter, Zemmer Tobias Schuh, Weiskirchen Maximilian Strauß, Spiesen-Elversberg Alexander Vogelgesang, Woustviller Manuel Willeke, Völklingen Carsten Willms, Trier Christoph Zang, Wadgassen Raphael Zims, Dillingen

Fei nw er kmechanikermeister Paul-Fiete Brünjes, Saarbrücken David Holz, Tholey Julian Klee, Freisen Marco Munz, Mandelbachtal Alexander Thiel, St. Ingbert

Fl ei schermeis terin Nicole Hentschel, St. Wendel

Flie se n -, P la t t e n - u n d Mo sa ikle g e rme ist e r Marc Baldauf, Eppelborn Andreas Ott, Saarbrücken Lukas Rekem, Saarbrücken Andreas Schild, Bischmisheim Joshua Will, Merchweiler

Frise u rme ist e rin n e n Raica Di Marco, Gersweiler Nina Henzel, Saarbrücken Michelle Heyer, Saarbrücken Laura Lukas, Merchweiler Hannah Mathieu, St. Wendel Sandra Maul, Saarbrücken Nejla Mroueh, Dillingen Alena Pia Schuh, Mettlach Ann-Kathrin Schwinn, Überherrn Lea Theresa Specker, Blieskastel Selina Steil, Heusweiler Eva Walter, Heusweiler

I n st a lla t e u r- u n d H e iz u n g sb a u e rme ist e r*in n e n Dominic Baer, Püttlingen Marius Böhm, Trier Lukas Braun, Riegelsberg Mechthild Burger-Mathieu, Merzig Massimo Cartolano, Saarbrücken Sascha Degen, Saarbrücken Sandro Dottore, Püttlingen Hans Michael Engbarth, Sulzbach Nico Frank, St. Wendel Christian Franz, Neunkirchen Yannick Gebhardt, St. Wendel Zijad Ikanovic, Otterbach Marcel Jarosz, Osburg Tobias Jung, Püttlingen Holger Keller, Bosenbach Jan Klein, Tholey Kevin Koch, Völklingen Alessandro Macri, Saarbrücken Fabian Neises, Kastel-Staadt Karol Oberle, Spiesen-Elversberg Mathias Peifer, Beuren Sascha Peter, Bexbach Markus Reichert, Saarlouis Sebastian Reichert, Saarbrücken Oliver Rüze, Völklingen Luca Sacco, Friedrichsthal Marcel Schäfer, Ludwigswinkel Philipp Scherer, Püttlingen Mathias Schmidt, St. Wendel

Alexander Schmitt, Greimerath Benjamin Schmuck, Dittweiler Sören Schraffenberger, Nonnweiler Tobias Schwed, Friedrichsthal Domenico Stramondinoli, Quierschied Bernhard Thomaser, Dillingen Andreas Weber, Beckingen

Karosserie- und Fahrzeugbauermeister Martin Eckert, Heusweiler David Geraldy, Nalbach Kevin Quinten, Saarbrücken

Kraftfahrzeugmeister*innen Frederik Bachmann, Homburg Valmir Bajrami, Bexbach Matthias Barth, Schwalbach Anwar Belaziz, Ensdorf Lukas Bender, Bexbach Jürgen Bernhard, Saarbrücken Markus Biegard, Rehlingen-Siersburg Alexander Biehl, Neunkirchen Jan-Arne Blechschmidt, Saarbrücken Pascal Brauchler, Saarbrücken Lukas Busch, Tholey Sascha Butz, Illingen Aykut Ciloglu, Saarbrücken Sayid-Ali El Rifai, Sulzbach David-Levente Esztergar, Trassem Patrick Heck, Lebach Christoph Henning, Greimerath Rafael Holz, Homburg Christof Jasiok, Saarbrücken Philipp Junker, Tholey Thomas Keppen, Birkenfeld Philipp Klein, Rehlingen-Siersburg Kristof Klemenz, Saarbrücken Dennis Kr,, Blieskastel Maurizio La Greca, Mettlach Niklas Lettin, Weiskirchen Swen Letzien, Nalbach Michael Macke, Saarbrücken Kevin Mergener, Trier Anton Mook, Merzig Steffen Müller, Marpingen Wolfgang Quack, Saarbrücken Felix Rubeck, St. Ingbert Tom Sander, Ottweiler Aaron Schlang, Losheim am See Benjamin Schwarz, Völklingen Manuel-Alexander Sebald, Göttelborn Carmelina Simon, Schwalbach Matthias Trarbach, Saarbrücken Fabian Traum, Holving

Philipp Treitz, Völklingen Alexander Troike, Saarbrücken Vincenzo Valela, Neunkirchen Janosch Wahrheit, Mandelbachtal

M a l e r- u n d L a c k i e r e r m e i s t e r * i n n e n Maik Becker, Riegelsberg Dirk Behles, Schiffweiler Sebastian Bergert, Bitburg Niklas Collmann, Merzig Claudio Di Marco, Blieskastel Matthias Fixemer, Losheim am See Christian Frank, Idar-Oberstein Marius Fries, Eppelborn Matthias Gadzimski, Saarbrücken Dimitri Gräfenstein, Konz Robert Halladin, Heusweiler Mike Keßler, Forbach Tobias Kretz, Spiesen-Elversberg Ruven Krumm, Friedrichsthal Angela Kuhn, Mandelbachtal Niklas Lafontaine, Wadgassen Andreas Litsche, Saarbrücken Denis Mischok, Klüsserath Sascha Pyka, Nohfelden Toni Renner, Maring-Noviand Michael Rossler, Hentern Eldert-Marten Teerling, Saarbrücken Ines Thull, Perl Mikail Yildiz, Bous

M a u r e r- u n d Betonbauermeister*innen Oliver Behrendt, Ottweiler Stefan Blank, Püttlingen Eric Georg, Saarbrücken Frederik Hoffmann-Peifer, Merzig Nina Huy, Kleinblittersdorf Marius Kerber, Rehlingen-Siersburg Steffen Kuhn, Losheim am See Sebastian Lackas, Perl Philip Roeder, Völklingen Giuseppe Diego Romano, Dillingen Dirk Schröder, Ottweiler Matthias Schröder, Illingen Dmitri Schuhmann, Tholey Felix Schumacher, Schmelz

Metallbauermeister*innen Patrick Bach, Ottweiler Janina Busch, Ensdorf Arndt Krummenauer, Neunkirchen Michael Puhl, Saarlouis Salvatore Rao, Saarbrücken

Schornsteinfegermeister Torsten Kunzmann, Mandelbachtal

Straßenbauermeister Andreas Bechtel, Sonnenberg-Winnenberg Marc David Breit, Neunkirchen David Uhl, Blieskastel Yannick Weber, Blieskastel

Stuckateurmeister Lukas Degel, Bexbach Thomas Patrick Grün, Püttlingen Christian Kunkel, Wadern David Schäfer, Wadern Dominik Schwahn, St. Wendel Andreas Schweig, Namborn

Tischlermeister*innen Pascal Balzer, Schönenberg-Kübelberg Christian Fontaine, Saarbrücken Sebastian Kaprolat, St. Wendel Philipp Kleinbauer, Saarbrücken Joel Krieger, Traben-Trarbach Sebastian Marx, Ruppertsweiler Falko Mockros, St. Ingbert Simon Oberbillig, Riol Felix Ritter, Wallerfangen Tamara Ruser, Schiffweiler Tilmann Scharf, Stockelsdorf/Horsdorf Sven Steinmann, Blieskastel Daniel Stötzer, Quierschied

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Weiterbildung: Das saarländische Handwerk agiert zunehmend digital Die Digitalisierung ist im deutschen Handwerk angekommen: Vier von fünf vom IT-Branchenverband Bitkom befragten Handwerksunternehmen bestätigten in einer vom Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) beauftragten Studie ihr Interesse an an der Digitalisierung.

D

Die Digitalisierung ist im Handwerk längst angekommen. Viele unserer Mitglieder nutzen die Produktivitätsvorteile, die durch digitale Techniken entstehen“, sagt Bernd Wegner, Präsident der Handwerkskammer des Saarlandes. „Was für unsere

Mitglieder gilt, gilt auch für uns als Handwerkskammer.

Wir digitalisieren zunehmend unsere Verwaltungsprozesse, setzen bei der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) digitale Techniken ein und sind in den sozialen Medien unterwegs, um nur einige Beispiele zu nennen.

Gleichzeitig unterstützen wir

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Digitale Hilfsmittel werden immer wichtiger im Handwerk.

unsere Mitglieder bei deren Digitalisierung“, ergänzt HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes.

Digitalisierung angekommen Einige Praxisbeispiele: Der Schwalbacher Schreinermeister Raphael Haas setzt in seinem Betrieb erfolgreich die 3-D-Technologie ein und kann dadurch völlig neue Materialien bearbeiten. Oder ein Dachdecker misst ein Dach mit dem 3D-Scanner aus, bestellt mittels Datenanalyse gleich die Dachziegel in der benötigten Zahl und lässt sie zum geplanten Zeitpunkt an die Baustelle liefern. Auch plant er den Einsatz seiner Dachdecker per intelligenter Software. In modernen Zahntechniklabors hilft 3D-Technologie beim Fräsen des Zahnersatzes aus dem jeweiligen Material. Das Veränderungstempo nimmt zu.

Die HWK hat mit Dr.-Ing. Markus Kühn einen Beauftragten für Innovation und Technologie, der im Rahmen der Unternehmensberatung für Beratungsleistungen mit den Schwerpunkten Informationsund Kommunikationstechnik zuständig ist. „Wir unterstützen Handwerksunternehmen bei der Umsetzung technologischer und betriebsorientierter Neuerungen und regen sowohl Kooperationen mit Hochschul- und Forschungseinrichtungen als auch mit Technologie-Transfer-Netz-

Foto: Peter Diersch

eingebunden wird. Weitere Angebote sind das Seminar „Notizen digital erstellen“, das die Vorzüge der Kombination aus Mobile- und Cloud-Computing vermittelt und „Digitalisierung im Handwerk – wie fange ich an?“, Breites HWK-Weiter- eine Informationsveranstaltung, die unter anderem auch bildungsangebot das Thema“ Building InformaAuch das Weiterbildungstion Modeling (BIM)“ einbeangebot der HWK trägt dem ziehen wird. Auch in der gedigitalen Wandel laut Weisamten Beruflichen Bildung terbildungsberaterin Elke geht es heute längst ohne Borowski Rechnung. Große Digitalisierung nicht mehr: Resonanz fanden die kürzlich „Ganzheitliches und Gewerke durchgeführten neuen Praübergreifendes Systemdenxisworkshops „Kunden und ken ist gefragt. Ohne umfasMitarbeiter über Social-Mesende IT- und grundlegende dia-Marketing gewinnen“ Medienkompetenz – Beispiel mit den Schwerpunktthemen soziale Medien – läuft nichts Facebook und Instagram. mehr“, so Bildungsexperte Derzeit plant die HWK einen Michael Härtel, Leiter „Lehren Folgeworkshop mit den wich- und Lernen, Bildungspersotigsten Regeln zur Erstellung nal“ beim Bundesinstitut für und zum Einsatz von YouBerufliche Bildung. „Und das Tube-Filmen. Das für Donheißt für unser Handwerk nerstag, 6. Juni, terminierte Lernen und immer wieder Seminar „Erfolgreich bei Lernen, um sich fit zu machen öffentlichen Ausschreibungen und zu halten“, bekräftigt mit Vergabe.saarland“ vermit- HWK-Präsident Bernd WegUdo Rau telt von der Online-Recherche ner. bis zur digitalen Signatur alle erforderlichen Schritte für Kontakt eine erfolgreiche Teilnahme an öffentlichen AusschreiElke Borowski bungen.

Tel. (06 81) 58 09-192 „Der richtige Umgang mit die.borowski@ gitalen Geschäftsunterlagen“ hwk-saarland.de steht am Dienstag, 21. Mai, auf dem Terminkalender. Hier Dr. Markus Kühn dreht sich alles um elektroTel.: (06 81) 58 09-253 nische Rechnungen von der m.kuehn@ Erstellung bis zur Archiviehwk-saarland.de rung und wie der Steuerberater in das Verfahren korrekt

werken an“, so Kühn. Geprägt werde die IT-Entwicklung heute vom Zusammenwachsen der verschiedenen Teilbereiche von Informations- und Kommunikationstechnik, der sogenannten Konvergenz.

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„Ohne Tablet geht es nicht“ Die saarländische Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Anke Rehlinger besuchte gemeinsam mit Dr. Arnd Klein-Zirbes, Hauptgeschäftsführer der HWK, das Saarbrücker Unternehmen Ledig und Szymanski GmbH. Dort informierten sie sich über die Entwicklung digitaler Technik im Rollladenund Sonnenschutzhandwerk.

D

as Unternehmen von Dipl.-Ing. Martin Hurth bietet seinen Kunden ein breitgefächertes Leistungsportfolio an: Angefangen beim Fenster- und Türenbau, Rollläden und Sonnenschutz bis hin zu digitaler Haustechnik und automatisierten Sonnenschutzanlagen und Steuerungen.

Ministerin Anke Rehlinger zeigte sich beeindruckt vom hohen Technisierungsgrad im Steuerungsprozess moderner Sonnenschutztechnik. „Die Ledig und Szymanski GmbH ist ein Musterbeispiel für den hohen digitalen Standard des Rollladen- und Sonnenschutzhandwerks, der bei der Hausautomatisierung eingesetzt wird. Das erfordert permanente Weiterbildung, um immer auf der Höhe der technischen Möglichkeiten zu sein.“ Sie stellte heraus, dass der hand-

werkliche Mittelstand, den Unternehmen wie die Ledig und Szymanski GmbH prägen, ein echter Jobmotor im Saarland sei. Es seien die kleinen und mittleren Unternehmen, die den größten Anteil der Arbeitsplätze in Deutschland stellten. „Wir setzen Digitalisierung nicht nur in den von uns verwendeten Systemen der Haustechnik ein, sondern auch bei unseren Arbeitsabläufen. Das Tablet ist bei unseren Kundengesprächen ein ständiger Begleiter, damit wir direkt alle wichtigen Daten dokumentieren können. Das vereinfacht interne Prozesse und erleichtert die Abwicklung der Kundenaufträge“, erklärte Inhaber und Geschäftsführer Martin Hurth beim Rundgang durch sein Unternehmen. Ohne Tablet gehe es heute nicht mehr.

1972 wurde das Unternehmen gegründet, das er seit 1998

Saarländische Firmen setzen auf Digitalisierung.

Foto: Peter Diersch

Martin Hurth (4.v.l.), Inhaber und Geschäftsführer der Ledig und Szymanski GmbH, erläutert die digitalisierten und vereinfachten Prozesse der Haustechnik.

Foto: Peter Diersch ANZEIGE

führt. Martin Hurth, der auch Landesinnungsmeister der Rollladen- und Sonnenschutzinnung des Saarlandes ist, beschäftigt zurzeit acht Mitarbeiter und zwei Auszubildende. Bislang hat das Unternehmen 21 junge Menschen in den Berufen Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker und Bürokaufmann ausgebildet.

Für HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes ist die Ledig und Szymanski GmbH ein Vorzeigeunternehmen des saarländischen Handwerks. „Wir haben es hier mit einem Unternehmen zu tun, das mit moderner Technik individuelle Kundenwünsche erfüllt. Die Entscheidung, den eigenen Fachkräftebedarf durch Ausbildung zu sichern, ist der richtige Weg. Unternehmen wie Ledig und Szymanski repräsentieren das moderne saarländische Handwerk und seine Ausbildungsleistung.

Wir freuen uns, dass die stellvertretende Ministerpräsidentin Anke Rehlinger im persönlichem Gespräch mit Handwerksunternehmen wie der Ledig und Szymanski GmbH die Anliegen des handwerklichen Mittelstandes im Saarland mit uns erörtert.“

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„Die Digitalisierung ist für das Handwerk eine riesige Chance“ Der Bevollmächtigte für Innovation und Technologie der saarländischen Landesregierung, Ammar Alkassar, über Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung für das Saarland und seine Wirtschaftsbereiche.

A

mmar Alkassar ist Technologierat des Saarlandes. Das ist ein von der Landesregierung verliehener Ehrentitel, den verdiente Persönlichkeiten der heimischen IT-Szene innehaben. Im Hauptberuf ist er seit August 2018 der „Bevollmächtigte für Innovation und Strategie“ der Landesregierung, untersteht Ministerpräsident Tobias Hans direkt.

Alkassar ist ein vorandrängender Macher. Das spürt

man im Gespräch mit ihm.

Man tippt nur einige Stichworte an und er legt los. Der Deutsche mit syrischen Eltern wurde in Aachen geboren, kam später ins Saarland, ging hier in Homburg zur Schule.

Nach dem Abitur studierte er Elektrotechnik und Informatik – in rekordverdächtigen sieben Semestern. Er ging dann für drei Jahre in die USA nach New York, kam zurück ins Saarland und gründete hier 2005 das Start-up Sirrix AG, ein Unternehmen für

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Cybersicherheit. Das wuchs und wurde seinerzeit mit rund 100 Mitarbeitern drittgrößtes deutsches Unternehmen für Cybersicherheit, das dann von Rohde & Schwarz übernommen und zur Rohde & Schwarz Cybersecurity GmbH wurde.

Alkassar wurde dort CEO und steuerte rund 600 Mitarbeiter. 2018 verließ er das bayerische Unternehmen und kam zurück ins Saarland. Ministerpräsident Tobias Hans fragte ihn, ob er sein Wissen und Können in Sachen Digitalisierung in die Landesregierung einbringen werde. „Gut, dann gestalte ich mit“, entschied er. Und soll nun der Landesregierung Anstoß- und Ratgeber für den digitalen Transformationsprozess im Lande sein.

Dem Rang nach mit einem Staatssekretär vergleichbar, sitzt er mit am Kabinettstisch, wo die Weichen gestellt werden.

Viele Politiker kommen vor lauter politischem Sach- und Termindruck kaum zum Nachdenken, hat er beobachtet. „Strategie ist daher mein ganz großes Schlagwort. Ich bin mit zuständig für Strategien, wie dieses Land in die Zukunft geführt wird. Strategisches Denken ist für die politische Gestaltung eminent wichtig.“ „Digitalisierung“, derzeit nahezu verbal-inflationär an allen Fronten, „ist ein Querschnittthema, das alle Lebensbereiche erfasst: Das private Leben, Wirtschaft, Arbeit, ja und natürlich auch das Handwerk.“ „Wir müssen die Menschen befähigen, mit dem Instrument ,Digitalisierung‘ umzugehen“, meint er. Das müsse in der Schule beginnen, setze sich im Arbeitsleben fort.

Digitalisierung, in der wir ja längst mittendrin sind, sei eine „gemeinsame Herausforderung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Die Sozialpartnerschaft in Deutschland bietet gute Voraussetzungen dafür zur Bewältigung der anstehenden Fragen.“ Vor allem müsse man den Menschen die Vorteile der Digitalisierung näherbringen. Sie schaffe Effizienzen, Freiräume, sie ermögliche es

etwa, abseits der Ballungsräume im Homeoffice im Dorf zu arbeiten, erspare so Zeit und Fahrten in die Zentren.

E-Government, das heißt die Digitalisierung staatlicher Vorgänge, müsse vorangetrieben werden. Beispiel: Der jüngst im Saarland vorgestellte digitale Bauantrag. „Einen Tick mehr“ müsse man bei der mittelständischen Wirtschaft bezüglich der strategischen Unterstützung machen, bei den KMUs also.

Großunternehmen lösten die sich mit der Umgestaltung einhergehenden Fragen selbst, die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) täten sich oft schwer damit. Hier hätten auch die Wirtschaftskammern wie IHK und HWK eine wichtige Schlüsselrolle, meint Alkassar.

Jedenfalls ist Alkassar überaus optimistisch, „dass wir im Land vorankommen“. Er erinnert an die starke Informatik, an die Künstliche-Intelligenz-Forschung („Ebenfalls ein Querschnittthema“). „Wir brauchen Exzellenz.

Wir wollen, wie bekannt, der weltweit größte Hotspot für Cybersicherheit, mit dem Helmholtz-Zentrum CISPA als Mittelpunkt, werden.“ Dafür müsse sich das Saarland aber attraktiv machen: „Das ist die große Herausforderung. Die Saarländer müssen ein bisschen mehr Selbstbewusstsein zeigen.“ Was bedeutet die Digitalisierung für das Handwerk? „Sie ist für das Handwerk eine riesige Chance nicht nur den 20-, 30- oder 40-Mitarbeiter-Betrieb, sondern auch für den kleinen Handwerksbetrieb mit fünf Mitarbeitern.“ Die Digitalisierung ermöglicht es auch dem Kleinbetrieb, mit der Industrie in Wettbewerb zu treten. Die sei geprägt von Massenproduktion, von großen Stückzahlen. Mittels eines 3D-Druckers könne der Handwerker kreativ-individualisierte Komponenten schnell und preiswert produzieren und verkaufen. Das müsse das Handwerk nutzen, das ja heute in vielen Fällen vom Support, von der Reparatur lebe. „Der Kleinbetrieb bekommt riesige Chancen.

Ammar Alkassar.

Foto: Privat

Er muss sie ergreifen und umsetzen.“ Und da komme auch wieder die HWK ins Spiel, die diesbezüglich ihren Mitgliedern und Kunden unter die Arme greifen müsse, „was sie ja auch schon tut“. Vor allem müssten viele Handwerker noch mehr vom Markt her denken: „Was sind die Anforderungen des Kunden?“ Natürlich geht Alkassars Blick auch auf die anderen großen Branchen im Land wie Automotive, die Stahlindustrie, den Maschinenbau. Es stünden schon alle auf der Zugplattform, manche säßen bereits im Waggon und andere vorne im Führerhaus.

Und wie war das noch mit dem so griffigen Schlagwort vom „Saarland Valley“ in Anlehnung ans „Silicon Valley“ südlich von San Francisco, das Herz der IT-Welt? „‚Saarland Valley‘ benutzen wir nicht mehr so gerne, denn das heutige Silicon Valley war vor seinem Höhenflug einst ödes Farmland: Und das sind wir hier nun wahrlich nicht.

Aber genau wie die Bay Area mit Stanford und Berkeley haben wir extrem starke Forschungseinrichtungen. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass wir es schaffen werden, Deutschland und Europa an die weltweite Spitze zu führen.“

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„Besonders gefällt mir im Handwerk der Teamgeist“ Marius Kitz ist das Gesicht des YouTube-Kanals „Mach Dein Ding!“ der HWK, der als Reporter vor Ort saarländische Handwerksbetriebe besucht. Im Interview spricht er über seine Erlebnisse bei den Unternehmen und sagt, was ihm am Handwerk gefällt.

Herr Kitz, die dritte Staffel des HWK-YouTube-Kanals „Mach Dein Ding!“ mit Ihnen als Reporter ,vor Ort‘ für das saarländische Handwerk ist im Kasten und steht mittlerweile online. Welches waren die Highlights?

Kitz: Zum Beispiel der Beruf des Orthopädie-Mechanikers.

Es ist schon sehr eindrucksvoll, wie heute Menschen mit fehlenden Gliedmaßen etwa durch moderne Prothesen geholfen wird. Ich hatte Gelegenheit, mal eine Beinprothese so auszuprobieren, als würde mir ein Bein fehlen. Man steht anfangs ganz wackelig auf den Beinen und muss lernen, damit umzugehen. Oder der Beruf des Zweiradmechanikers. Ich bin dort mit einem E-Bike gefahren. Beeindruckend. Von dort mache ich auch meine Abmoderation. Oder der Zahntechniker. Sehr spannend, wie viel Digitalisierung heute in einer Zahnprothese steckt: Vom Anfangsdesign über die Fräsprozesse bis zum fertigen Produkt für den Patienten.

Mittlerweile haben Sie bei

... und hier als Schornsteinfeger.

den Dreharbeiten viele Gewerke im saarländischen Handwerk kennengelernt.

Wie erleben Sie den Wirtschaftsbereich Handwerk?

Kitz: Immer wieder begegnet mir das Thema Fachkräftemangel. Die Firmen suchen oft händeringend Nachwuchs.

Und mir fiel die langsam einziehende Digitalisierung in den Betrieben auf. Die wird sicher Arbeitsplätze kosten.

Andererseits eröffnet sie auch neue Chancen. Klar ist aber: Handwerker werden immer gebraucht und viele Berufsbilder wandeln sich.

Marius Kitz stellt auf YouTube für die HWK unterschiedliche Berufe vor, hier als Rohrleitungsbauer ...

Foto: Moritz Meyer

dium schon mal über diesen oder jenen Beruf vorinformieren, meinen sie und finden diesen Kanal echt gut. Und vielleicht animieren unsere Filme ja den einen oder anderen, statt des Studiums eine Handwerksausbildung zu starten.

Hat sich durch Ihre Reportertätigkeit der Blick aufs Welche Reaktionen beHandwerk geändert?

Kitz: Ich habe zuvor nicht kommen Sie, wenn Sie im geahnt, wie viel Potenzial Bekanntenkreis von Ihrer das Handwerk hat. Man kann Reportertätigkeit für unsere nach der Lehre ja weitermaHWK berichten?

Kitz: Meine Familie freut sich chen bis zum Meister, man natürlich darüber, dass ich kann sich selbstständig für junge Menschen Berufsmachen. Besonders gefällt bilder vermittle. Und meine mir im Handwerk der Teamstudentischen Freunde finden geist, den ich den Betrieben das auch alle große Klasse. erlebt habe. Man unterstützt Besonders jene, die vor dem sich gegenseitig und der Studium schon eine BerufsUmgang zwischen dem Chef ausbildung gemacht haben. und seinen Mitarbeitern ist Da könnte sich mancher nach ziel- und konsensorientiert. dem Abitur und vor dem StuDas Handwerk fasziniert mich mittlerweile auch mit vielen eingesetzten Technologien, bei den Schreinern etwa fand ich die Kreativität spannend.

Ich habe jedenfalls Einblicke gewonnen, die mir ein völlig neues – und positives – Bild des Handwerks vermittelten.

Foto: Moritz Meyer

Was verbinden Sie mit dem drei Buchstaben ÜLU? Kitz: Das steht ja für „Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung“. Kannte ich vorher nicht. Sie dient ja als Ergänzung und Unterstützung der betrieblichen Ausbildung in

Handwerksbetrieben. Die ÜLU-Kurse sind berufsspezifische, praktische Unterrichte, vom ersten bis zum vierten Ausbildungsjahr. Sie werden in den Bildungszentren der

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Zahntechniker sind moderne Dienstleister Dentaltechniker Ronald Lange: „Wir brauchen dringend Nachwuchs, deshalb sind wir bei ,Mach Dein Ding!‘ dabei“.

Abitur einen Studienplatz für mein geplantes Zahnmedizin-Studium bekommen habe, entschloss ich mich, die Zeit zu nutzen und eine Lehre als Zahntechnikerin zu machen.“ In etwa zwei Jahren rechnet sie mit einem Studienplatz. ahntechnikermeisgeeigneten Auszubildenden, Bis dahin arbeitet sie weiter ter, Gründer und nach jungen Menschen, die im Betrieb Langes. „Eine Geschäftsführer von das Anforderungsprofil für bessere Voraussetzung für „Dentale Technik diesen spannenden Beruf ein Zahnmedizin-Studium Ronald Lange“ in mitbringen. Das gestiegene als eine Zahntechniker-Lehre Bous, Ronald Lange, ist mit Gesundheitsbewusstsein gibt es gar nicht“, so Ronald dabei beim YouTube-Kanal führt die Meisten regelmäßig Lange. Die Zeit im Dental„Mach Dein Ding!“ der Hand- zum Zahnarzt, hinzu kommen technik-Betrieb verschafft werkskammer des Saarlandes etwa auch gestiegene ästheti- dem angehenden Zahnarzt (HWK). „Die Ausbildung besche und gesundheitsverträg- zum Start des Studiums einen ginnt nach der Ausbildung.“ liche Anforderungen an den Überblick über den Stand der Ronald Lange weiß, wovon Zahnersatz.

Technik und der neuen Techer spricht. Er kümmert sich Julia Bastuck (23) aus St. nologien. Karrierechancen intensiv um Nachwuchs und Ingbert hat nach Abitur und gibt es für den Zahntechniker interne sowie externe Weiter- einem Auslandsjahr in den auch, so Lange: Man kann bildung seiner Mitarbeiter.

USA in Iowa bei Ronald Lange seinen Zahntechnikermeister Mit dem Gesellenbrief hat der jüngst ihre dreieinhalbjährige machen oder das BacheZahntechniker sozusagen erst Ausbildung zur Zahntechlor-Studium Dentale Technoden Führerschein für seine nikerin als Landesbeste im logie anhängen. weitere Karriere gemacht. praktischen Bereich abgeWelche Voraussetzungen „Denn die Technologie in schlossen. Und sie wurde braucht man? „Geduld, maniunserer Branche schreitet mit dem Gysi-Preis für den pulative Fähigkeiten, dreidiunglaublich schnell voran: Ich Zahntechnik-Nachwuchs mensionales Sehen, also was nenne als Stichworte neue ausgezeichnet. Julia stellt in die Augen sehen, müssen die Technologien, neue Werkstof- der dritten Staffel von „Mach Hände auch umsetzen und fe, Digitalisierung, 3D-Druck. Dein Ding!“ zusammen mit natürlich eine gute AllgemeinAlle drei Jahre müssen wir uns dem Protagonisten der Serie, bildung und Interesse für neu orientieren und laufend dem Studenten Marius, den neue Entwicklungen“ bringt investieren“, so der Chef des Zahntechniker-Beruf vor. es Lange auf den Punkt. Julia 40-Mitarbeiter-Betriebes.

Was hat die junge Frau zu bringt alle Anforderungen mit.

Entsprechend wichtig ist der dieser Ausbildung geführt?

Warum hat Ronald Lange bei Nachwuchs, die Suche nach „Da ich nicht gleich nach dem „Mach Dein Ding!“ mitge-

Z

Zahntechnikermeister Ronald Lange bespricht mit seiner Auszubildenden Julia Bastuck neue Technik.

Foto: Udo Rau

macht? Er war anfangs skeptisch, als er sich aber dann einige Filme früherer Staffeln ansah, „war ich direkt dabei“.

Denn: „Wir brauchen in unseren modernen Betrieben ganz dringend guten Nachwuchs, wir müssen uns da gegen die Ausbildung in der Industrie behaupten.“ YouTube sei ein guter Kanal, „um die jungen Leute eben dort abzuholen, wo sie aktiv sind. Wir müssen die technologische Innovationskraft unserer Branche rüberbringen“, so Lange. Und

er zitiert den alten Spruch der Öffentlichkeitsarbeit: „Tu Gutes und rede darüber!“ Die YouTube-Aktivitäten der HWK des Saarlandes findet Lange wegweisend: „Das ist gut angelegtes Geld. Denn wenn wir guten Nachwuchs haben, florieren unsere Betriebe und das ist wichtig für unsere Arbeitsplätze und letztlich fürs gesamte Handwerk.“ Lange beschäftigt ab dem neuen Ausbildungsjahr 2019 zwei Auszubildende, davon einen jungen Syrer.

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1. Handwerk ist vielfältig Mit über 130 Ausbildungsberufen bietet das Handwerk vielfältige Möglichkeiten für junge Menschen mit unterschiedlichen Interessen und Talenten, sich zu entfalten.

In modernen und spannenden Berufen können sie ihre Ideen in die Tat umsetzen.

2. Handwerk bietet beste Zukunftschancen Rund 2000 Handwerksbetriebe stehen in den nächsten zehn Jahren im Saarland zur Übergabe an. Gerade kleinere, alteingesessene Betriebe geben jungen Talenten so die Chance, zügig Führungsverantwortung zu übernehmen.

3. Handwerk integriert technische Entwicklungen In fast allen Handwerken sind heute modernste Techniken unerlässlich. Komple-

xe Produktionsprozesse, beispielsweise im Bereich Medizintechnik oder in der Luft- und Raumfahrtbranche, erfordern Präzision und technisches Know-how. Die Ausbildung im Handwerk verbindet oftmals Tradition und Hightech, eine spannende und abwechslungsreiche Kombination!

4. Handwerk schafft Zufriedenheit und Selbstbestimmung Am Ende eines Arbeitstages oder wenn ein Auftrag beendet ist, können Handwerker das Ergebnis ihrer Arbeit unmittelbar betrachten.

Wenn auch der Auftraggeber zufrieden ist, verschafft das Geleistete eine große Befriedigung. In wenigen anderen Berufen kann zudem so selbstbestimmt gearbeitet werden wie im Handwerk:

Flache Hierarchien in den Betrieben ermöglichen jungen Menschen Raum zur Entfaltung. Familienfreundlichkeit wird großgeschrieben. Ein weiterer Pluspunkt: Mit der Ausbildung zum Meister bietet sich die Möglichkeit, der eigene Chef zu sein.

5. Handwerk zahlt sich aus Das durchschnittliche Lebenseinkommen eines Handwerksmeisters liegt ungefähr gleichauf mit dem eines Fachhochschulabsolventen. Dies ergab eine Studie des IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung). Was viele nicht wissen: Seit einigen Jahren ist der Meisterbrief als „Allgemeine Hochschulzugangsberechtigung“ anerkannt und eröffnet so die Möglichkeit für einen Studienabschluss ohne Abitur.

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Köpfchen und geschickte Hände Das Orthopädieunternehmen Doppler aus Dudweiler bringt beim YouTube-Kanal „Mach Dein Ding!“ der HWK jungen Menschen den Beruf des Orthopädiemechanikers nahe.

Kontakt HWK-Ansprechpartner: Dr. Justus Wilhelm Tel.: (06 81) 58 09-115 j.wilhelm@ hwk-saarland.de

Die Auszubildende Marlene Lüning und ihr Chef Peter Doppler präsentieren ihre Arbeit auf YouTube.

Foto: Udo Rau

mit 1.500 qm Betriebsfläche doppelt so großes Firmendomizil bezogen. „Dann können wir noch effizienter arbeiten“, freut sich Peter Doppler.

Wie sieht es mit der Digitalisierung aus? „Im Grunde begann bei uns schon 1990 die Digitalisierung, nur nannte sie damals noch keiner so.

Da schafften wir eine erste

computergestützte Fräsmaschine an, die automatisch Stumpfmodelle als Basis für Prothesen aus Polyurethan-Rohlingen fräste.“ Heute werden Körperteile mit Blick auf die prothetische Versorgung per Scanner bildgebend zur weiteren Verarbeitung erfasst. Oder die Fußdruckbelastung wird digital erfasst. ur

moderne Prothesen etwa sind Hightech.“ Will sie sich später mit dem Meister weiterqualifizieren? „Jetzt wird zunächst mal die Ausbildung abgeschlossen, dann sehe ich weiter.“ Zusammen mit dem Studenten Marius und ihrer Kollegin Franziska Bockhorn stellt sie in dem YouTube-Film der neuen Staffel der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) ihren Beruf vor.

Jugendliche auf ihren Kanälen ansprechen „Wir suchen – wie viele andere Gewerke auch – dringend qualifizierten Nachwuchs für unsere Gesundheitsfachberufe“, berichtet der in Dudweiler gebürtige Peter Doppler (53). Diese Berufe seien nicht für jedermann geeignet, denn sie haben schon ihre eigenen, ganz spezifischen Anforderungen. „Der Orthopädiemechaniker ist sicher ein Nischenberuf.

Gerade deshalb haben wir uns auch am YouTube-Film unserer Handwerkskammer beteiligt. Wir müssen bei unserer Nachwuchssuche die jungen Menschen auch dort abholen, wo sie unterwegs sind, nämlich in den sozialen Medien und auf Webseiten.

Gesucht wird aber auch über Zeitungsanzeigen und natürlich im Lehrstellenradar der Handwerkskammer, so Peter

Doppler. „Mit uns kommen junge Menschen oft erstmals in Berührung, wenn Oma oder Opa einen Rollator brauchen.

Das ist aber keine Orthopädietechnik, sondern eine technische Hilfe“, meint er.

Aktuell beschäftigt Doppler vier Auszubildende, die in der Regel nach Abschluss übernommen werden.

Das Unternehmen wurde 1953 in Sulzbach gegründet, zog 1954 nach Dudweiler und befindet sich seit 1961 am heutigen Stammsitz in der Beethovenstraße in Dudweiler. Aus kleinen Anfängen wuchs eine Unternehmensgruppe mit heute rund 120 Beschäftigten und Standorten in Dudweiler, Homburg, Blieskastel, Ottweiler und St. Ingbert. Mit der Tochtergesellschaft Doppler S.à.r.l. im luxemburgischen Contern nahe dem Flughafen Findel ist Doppler auch auf dem Markt im benachbarten Großherzogtum präsent.

Neues Firmendomizil Nach 65 Jahren ist das Dudweiler Stammhaus zu klein geworden und platzt aus allen Nähten. Gearbeitet wird auf mehreren Etagen oft geht’s treppauf, treppab. In diesem Sommer wird an der Saarbrücker Ostspange im Gebäude der früheren Fleischwarenfabrik Höll ein neues und

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Meisterbetrieb seit 1964

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rthopädiemechaniker- und Bandagistenmeister Peter Doppler ist mit seinem Saarbrücker Unternehmen ebenfalls beim YouTube-Kanal „Mach Dein Ding!“ der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) dabei. Die Auszubildende des Unternehmens, Marlene Lüning (22), aus Hermeskeil entschied sich nach dem Abitur für eine Lehre als Orthopädietechnik-Mechanikerin. „Ich wollte nicht studieren und gleich einen Beruf ergreifen, in dem man die Hände benutzt und den Kopf nicht ausschaltet.“ Über die Empfehlung eines Bekannten stieß sie schließlich auf diesen Beruf. Zuvor hatte sie schon mal zwei Praktika in Heidelberg und Darmstadt absolviert: „Das war dann das Richtige für mich.“ Ihre Ausbildung begann sie am 1. August 2017 bei Doppler Reha- und Orthopädietechnik in Saarbrücken-Dudweiler.

Sie ist jetzt im zweiten Lehrjahr und ihre Arbeit macht ihr sichtlich Freude. „Die Anforderungen in der Werkstatt sind vielfältig und man muss sehr genau arbeiten, denn

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„Man muss Liebe fürs Fahrrad haben“ Das Unternehmen Cubyke aus Saarbrücken beteiligt sich ebenfalls am YouTube-Kanal „Mach Dein Ding!“ der HWK. Steven Ruf macht hier seine Zweiradmechatroniker-Ausbildung.

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ie Fahrradbranche boomt seit Jahren.

Und das Vordringen der E-Bikes, also der Fahrräder mit Elektromotor-Unterstützung, hat für einen neuen Schub am Markt gesorgt: Kein Ende in Sicht. Die Deutschen haben – Auto hin, Diesel her – ihre Liebe zum Drahtesel wiederentdeckt. Nicht zuletzt aus gesundheitlichen und auch aus ökologischen Gründen.

Oder aus beiden zusammen.

Wo Mechanik im Spiel ist, wird auch öfter mal etwas defekt. Und hier kommt der Zweiradmechatroniker ins Spiel. Aufgrund der zunehmen Komplexität der Zweiräder – Fahrräder und natürlich

auch Motorräder – wurde der frühere Ausbildungsberuf ,Zweiradmechaniker‘ sukzessive auf den Zweiradmechatroniker umgestellt.

Der Saarbrücker Steven Ruf (24) aus dem Stadtteil St. Arnual gehört zu diesen Zweiradexperten. Er beendet in Kürze seine Ausbildung bei der Saarbrücker Fahrradmanufaktur Cubyke GmbH in der Mainzer Straße und ist dann Geselle. Und bringt eine Menge Zweirad-Know-how mit.

Cubyke baut zum einen eigene Elektrofahrräder unter der Marke des Firmennamens, ist aber auch zum anderen gleichzeitig Fahrradhändler und natürlich Service-Unternehmen, wenn’s mal klemmt.

Steven Ruf (mit schwarzer Mütze) und Robin Staub haben Liebe und Gefühl fürs Rad.

Foto: Udo Rau

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Auch Behindertenfahrräder sind ebenfalls im Angebot, ein Segment, um das sich in der Branche nur wenige Händler kümmern.

Welche Voraussetzungen muss man als Zweiradmechatroniker mitbringen? Der bärtige Techniker Steven mit dem schwarzen Baseball-Cap stellt zusammen mit dem Studenten Marius seinen Beruf im YouTube-Kanal „Mach Dein Ding!“ der HWK vor. „Zuallererst braucht man Liebe und Gefühl fürs Fahrrad. Wenn der Kunde mit einem Problem zu uns kommt, müssen wir anhand seiner Angaben schnell diagnostizieren, woran es hängt. Ja, und man muss natürlich selbst das Fahrradfahren lieben und selbst Rad fahren. Ich fahre natürlich ein E-Bike“, meint er. Man brauche technisches und mechanisches Verständnis und müsse natürlich auch zupacken können. „Man macht sich natürlich auch die Finger mal schmutzig“, meint er.

Wie kam er selbst zu diesem Beruf? „Technik und die Frage, wie etwas funktioniert, haben mich schon früh fasziniert. So kam ich eines Tages auf diesen Beruf“, berichtet er. Über

einen Bekannten schließlich fand er dann seinen Ausbildungsbetrieb Cubyke. Und fühlt sich sichtlich wohl in seinem Job. „Wir haben großen Mangel an Nachwuchs, also an jungen Leuten, die den Beruf erlernen wollen. Und einen Meister in diesem Beruf findet man derzeit am Markt so gut wie gar nicht“, berichtet Robin Staub (24), Sohn des Firmengründers Martin Staub (58). „Insofern haben wir keinen Augenblick gezögert, bei, Mach Dein Ding!‘ mitzumachen. Ich glaube, dass wir über diesen Kanal sicher viele junge Menschen erreichen, die in den sozialen Medien unterwegs sind. Man muss die jungen Menschen eben dort abholen, wo man sie findet. Und daher finde ich diese Aktivität unserer Handwerkskammer gut und richtig“, so Robin Staub.

Unter den Bewerbern für den Zweiradmechatroniker seien zu wenig junge Frauen, dabei gebe es doch viele mit Spaß an der Technik, meint Robin Staub.

Wo kommt der Firmenname Cubyke her? Robins Vater, ein früherer Versicherungsmana-

ger und Kuba-Fan, entschloss sich nach seinem Ausstieg aus der Assekuranz-Branche, eine Fahrradvermietung auf der Karibikinsel aufzubauen.

Die eigenwillig designten Elektro-Shopper, die er brauchte, baut er kurzerhand in seinem 2015 gegründeten Unternehmen selbst.

Aktuell bietet Martin Staubs Cubyke (Akronym aus Cuba und Bike) 110 E-Bikes aus seiner Saarbrücker Manufaktur und rund 80 ‚Normalfahrräder‘ für Touren über die Insel an. Die Cubykes im Verkauf kosten ab 4.000 Euro aufwärts, sind eine QualitätsExtraklasse für robusten Betrieb. Während Cubyke-Gründer und Geschäftsführer Martin Staub seinen Traum in Kuba lebt, kümmert sich sein Sohn Robin zusammen mit Cubyke-Mitgeschäftsführer und Zweiradmechaniker-Meister Hüseyin Soyalp um den Saarbrücker SechsMann-Betrieb. HWK-Präsident Bernd Wegner: „Es ist ein anspruchsvoller Beruf, der angesichts der Zweiradbegeisterung in Deutschland eine gute Zukunft hat. Man kann ihn jungen Menschen ur sehr empfehlen.“

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„Wir müssen uns offensiv vermarkten“ HWK-Vizepräsident Holger Kopp im Interview über die Bedeutung der Fachkräftesicherung und der Digitalisierung für das saarländische Handwerk.

Herr Kopp, als Vizepräsident der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) und des Arbeitgeberverbandes des saarländischen Handwerks (AGHV) machen Sie sich stark für den Standort Saarland. Welche Rolle spielt dabei die Fachkräftesicherung?

Kopp: Eines haben alle unsere Gewerke gemeinsam: Sie brauchen guten Fachkräftenachwuchs. Denn unser Handwerk lebt von Menschen, die buchstäblich ihr sich wandelndes ,Handwerk‘ verstehen.

Digitalisierung wird immer mehr Einzug in die berufliche Bildung halten. Und da heißt es: lernen. Neben der Digitalisierung ist also die Fachkräftesicherung ganz klar die große Herausforderung für uns. Handwerk war noch nie langweilig und wird es auch nie sein. Wir arbeiten mit Menschen, mit dem Endkunden. Wer in der Fabrikhalle am Montageband steht, hat dazu keinen Bezug mehr. Und viele wollen nicht bei Kunstlicht arbeiten, sondern draußen, das ist ein Plus für uns. Wir haben nicht so viele Stellschrauben: Daher müssen wir uns offensiv vermarkten, müssen unser Handwerk interessant machen. Eines ist mir noch wichtig: Wir brauchen für den Nachwuchs angemessene Ausbildungsvergütungen, da gibt es noch vereinzelt Nachholbedarf.

Wenn man über die Zukunft des Handwerks spricht, gehört die Vergütung dazu.

Wie bewerten Sie den „Businessplan Bildung 2025“ der HWK? Kopp: Vorneweg: Das ist ein gutes Instrument und der Businessplan war auch überfällig. Und er ist das Ergebnis einer wirklich guten, gemeinsamen Arbeit zwischen Ehrenamt und Hauptamt der HWK. Wir brauchen den Businessplan

zur Verwirklichung unserer Zukunft, daran orientieren wir uns. Unsere HWK ist heute Dienstleister für ihre Mitgliedsunternehmen – beginnend von der Eintragung in die Handwerksrolle bis zum Einheitlichen Ansprechpartner (EA).

Welche Rolle spielt die Digitalisierung bei der Modernisierung der HWK-Bildungsstätten?

Kopp: Unsere neuen Bildungsstätten müssen konsequent, wo nötig, auf Digitalisierung und neue Technologien, also auf „Handwerk 4.0“, ausgelegt werden. Denn immer mehr fließen die Anforderungen durch die Digitalisierung in die Inhalte der beruflichen Bildung ein. Das ist auch nötig. Daher müssen wir ein wirklich zukunftsorientiertes Innenleben implementieren, was auch Geld kostet. Es soll kein Prunkgebäude werden, aber die Menschen, die darin arbeiten und lernen, sollen sich auch wohlfühlen. Es muss aber auch ökologisch und nachhaltig gebaut werden, das ist schon eine planerische Herausforderung.

Sie sind Steinmetz- und Holzbildhauermeister. In diesem Gewerk besteht Meisterpflicht. Wie wichtig ist der Meisterbrief aus Ihrer Sicht?

Kopp: Der Meisterbrief ist elementar wichtig für uns, er ist eine der besten „Wertpapiere“ in der deutschen Wirtschaft. Er steht für Qualität. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat uns jüngst bei der Internationalen Handwerksmesse in München ausdrücklich versichert, dass er die Meisterpflicht zum Beispiel bei den Fliesenlegern wiedereinführen will, und das bis Ende des Jahres. Ich stimme dem ausdrücklich zu, schließlich wird der Meister für die dua-

HWK-Vizepräsident Holger Kopp macht sich für Nachwuchswerbung im Handwerk stark.

Foto: Peter Kerkrath

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le Ausbildung gebraucht, denn nur der Meisterbetrieb darf ausbilden. Das wird oft übersehen. Die aktuell gute Konjunktur bindet viele Interessenten an einer Meisterausbildung zeitlich in sehr hohem Maße an den Betrieb. Wir brauchen aber dringend junge Meister!

Und die Meistervorbereitung – oft abends oder samstags – parallel zur regulären Berufstätigkeit zu absolvieren, ist schon eine enorme Herausforderung.

Was wünschen Sie sich von der Bundesregierung – Stichwort „Rückvermeisterung“?

Kopp: Wenn man einen Fehler gemacht hat, eben die Abschaffung der Meisterpflicht in verschiedenen Gewerken, soll man auch den Mut zur Korrektur haben.

Das ehrt. Ich wünsche mir, dass die politischen Akteure das auf breiter Front einsehen. Das wäre dann der berühmte Schritt in die richtige Richtung. Hier gibt es deutlichen Nachholbedarf für die Große Koalition in Berlin.

Erstabdruck im DHB 8/2019.

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„Wenn es die Innungen nicht gäbe, müsste man sie erfinden“ Kfz-Landesinnungsmeister Martin Bitsch und Niklas Burmester, Geschäftsführer des saarländischen Kfz-Verbands und der Kfz-Innung, über die Aufgaben ihrer Innung.

zu den großen Innungen des Saarlandes. „70 Prozent aller Kfz-Betriebe im Saarland sind bei uns Mitglied, das ist ein sehr guter Wert“, so Bitsch.

An Pluspunkten für die Mitgliedschaft in der Innung führt Bitsch an: „Wir bieten kostenlose Rechtsberatung mit einem eigenen Justiziar aarland. Autoland. an, der die Betriebe auch vor Als wichtiger Partner steAm Automobil hängt hen den Kfz-Betrieben die Gericht vertritt. Außerdem unim Saarland mit terstützen wir die Kfz-Betriebe Innungen und Verbände zur gut 40.000 Arbeits- Seite – aber warum sind sie in ihren Aufgaben in der amtplätzen die Hälfte lichen Fahrzeugüberwachung so unverzichtbar? Für Lander Industrie-Beschäftigten. wie der Abgasuntersuchung desinnungsmeister Martin Aber auch das Kfz-Gewerbe oder der Sicherheitsprüfung Bitsch (55), Inhaber der mit seinen Autohändlern und Bliesgau-Garage in Blieskasfür LKW. Hier arbeiten wir im Werkstätten ist ein bedeuten- tel, ist diese Frage schnell Auftrag des Wirtschaftsmider Arbeitgeber mit zwischen beantwortet: „Wenn es die nisteriums. Und wir beraten 6000 und 7000 BeschäftigInnungen nicht gäbe, müsste die Betriebe in allen Fragen ten. Repräsentiert werden die man sie erfinden. Weil bei der Ausbildung – das ist Unternehmen des saarlänunsere Kernkompetenz.“ Der uns Menschen arbeiten, die dischen Kfz-Gewerbes durch Kfz-Verband führt für alle die Inhaber der Betriebe den heimischen Kfz-Verband, verstehen, die ihre Sprache saarländischen Kfz-Mechatder zugleich Landesinnung sprechen und deren Probleme roniker-Auszubildenden die des Kfz-Gewerbes in der überbetriebliche Ausbildung kennen.“ Die Kfz-Innung geRegion ist. hört mit rund 480 Mitgliedern als Teil der dualen Ausbildung durch. Das läuft im bestens ANZEIGE ausgerüsteten verbandseigenen 3500 Quadratmeter Ausführung sämtlicher großen Ausbildungszentrum Fliesen-, Platten(eines von 15 in Deutschland) mit aktuell zehn Werkstätten und Natursteinarbeiten in der Untertürkheimer Straße Fliesenlegermeisterbetrieb im Industriegebiet Süd in Saarbrücken ab.

Büro Dillingen So habe man sehr schnell Tel./Fax (0 68 31) 7 61 07 50 auf die Anforderungen von Mobil (01 77) 5 52 49 62 Digitalisierung und der sich 66763 Dillingen · Brunnenstr. 9 abzeichnenden, zunehmenE-Mail: DirkBrem@t-online.de den Elektrifizierung des Antriebsstrangs reagiert, so Niklas Burmester (48), Geschäftsführer des Kfz-Verbandes. „Das ist eine große Herausforderung für uns und die Betriebe.“ Jeder angehende Kfz-Mechatroniker muss innerhalb der zehn zu absolvierenden Kurse einen Hochvoltkurs für Reparaturen an Elektromotoren im E-Auto absolvieren. Zu Ausbildungszwecken verfügt die Innung über vier Elektrofahrzeuge. In diesem Zusammenhang kritisiert Burmester die schlechte Versorgung des Gebietes Saarbrücken Süd mit leistungsstarken Datenleitungen.

Man werde jetzt selbst Geld Rathausstraße 6, 66589 Wemmetsweiler in die nehmen und mit einem saarländischen Unternehmen einen entsprechenden Datenzugang organisieren.

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Martin Bitsch (rechts), Kfz-Landesinnungsmeister, und Niklas Burmester, Geschäftsführer des saarländischen Kfz-Verbandes und der Kfz-Innung, vor der Bliesgau Garage in Blieskastel, dem Unternehmen von Martin Bitsch.

Foto: Peter Kerkrath

gen dem eigenen Verbandstarif und haben Tarifbindung. „Daran halten wir bewusst fest, denn es ist letztlich auch ein Werbeargument für unsere Betriebe. Denn von einer guten Bezahlung hängt mit gutem Nachwuchs auch die Zukunft unserer Betriebe ab“, so Bitsch und Burmester.

Derzeit ist der Verband dabei, sich zukunftsfest zu machen. „Wir brauchen und entwickeln neue Geschäftsfelder“, so Bitsch und Burmester. Die Verbreiterung der Basis der Aktivitäten und die Generierung neuer Einnahmequellen („Wir gehen da sogar bis Südkorea“) steht auf der Agenda ganz oben. So wickele man etwa automobiltechnische Trainingsaufträge für Autohersteller und Zulieferer ab – für einen französischen Hersteller seien ständig zwei bis drei Trainer des Kfz-Verbands im Einsatz. Die Beitragseinnahmen der Mitglieder machen nur noch 15 Prozent des Etats aus.

Neben der laufenden Schulung im Rahmen der dualen Ausbildung bietet die Innung (Verband) auch Weiterbildungskurse an – etwa für Hochvolt-Ausrüstung am Auto. Derzeit wird das Trainingszentrum für insgesamt 3,5 Millionen Euro modernisiert, 60 Prozent davon trägt der Bund, 10 Prozent das Land.

Man steht mit jährlich zwischen 220 und 250 Auszubildenden noch gut da. Immer noch ist der Kfz-Mechatroni-

ker der Top-Ausbildungsberuf für männliche Jugendliche, Frauen sind mit gerade mal drei Prozent immer noch stark unterrepräsentiert. „Schade eigentlich, denn das ist noch ein großes Potenzial“, befindet Martin Bitsch.

Die Schnittstelle zwischen Handwerkskammer und Innung funktioniert gut: „Wir sind weitgehend unabhängig, schätzen die Arbeit der Handwerkskammer-Spitze: Das saarländische Handwerk ist intensiv in den Medien vertreten, das stärkt unsere Position. Die HWK ist ja Rechtsaufsicht für uns, wir haben eine intensive Zusammenarbeit und die funktioniert gut“, so Martin Bitsch. HWK-Präsident Bernd Wegner ergänzt: „Wir machen uns gegenüber der Politik vor allem für gewerksübergreifende Themen wie die Gleichstellung der beruflichen mit der akademischen Bildung oder Digitalisierung stark. Das sind dicke Bretter, die wir für alle Gewerke bohren. Nicht jede Innung kann zum Beispiel selbst Geld für schnelles Internet in die Hand nehmen wie der KFZ-Verband, der auch bei diesem Thema ganz weit vorn dabei ist.“

Kontakt Kfz-Verband/Innung Tel. (06 81) 95 40 40 info@kfz-saar.de www.kfz-saar.de

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„Meister Eder kommt heute nicht mehr über die Runden“ Der Wirtschaftsverband Holz und Kunststoff Saar über die Herausforderungen der Zukunft insbesondere im Bereich der Digitalisierung und der Ausbildung.

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er saarländische Branchen-Wirtschaftsverband Holz und Kunststoff will mächtig aufrüsten. Das überbetriebliche Ausbildungszentrum mit Sitz im Saarbrücker Stadtteil Von-der-Heydt soll für rund eine Million Euro auf einen zukunftssicheren Stand gehievt werden. „Gerade vor dem Hintergrund der Digitalisierung in unseren Gewerken wollen und müssen wir das Ausbildungszentrum für die kommenden Jahrzehnte wetterfest machen“, sagt Geschäftsführer RA Michael Peter. Jetzt geht es um die Sicherstellung der Finanzierung und die Zuschüsse dieses „Zukunftsprojektes“ in Verhandlungen mit Land und Bund. Auf einem elf Hektar großen Gelände nahe der Autobahn A 1 befinden sich Lehrwerkstatt und Geschäftsstelle des Verbandes mit fünf Mitarbeitern.

Denn auch der Tischler/ Schreiner-Beruf ändert sich rasant. „Meister Eder in seiner schönen, alten Werkstatt käme heute so nicht mehr über die Runden“, meint Landesinnungsmeister (seit 2014) und Verbandsvorsitzender Karl-Friedrich Hodapp, Geschäftsführender Gesellschafter der Saarbrücker Schreinerei Hodapp GmbH mit 25 Mitarbeitern. Der Beruf werde anspruchsvoller und erfordere auch mehr Voraussetzungen als früher, so Hodapp. „Eine abgebrochene Hauptschullaufbahn reicht nicht als Qualifikation für unseren Beruf. Wir brauchen schon findige Köpfe.“ Und dieser Entwicklung müsse der Verband mit seinen 350 Innungsmitgliedern Rechnung tragen, um zukunftsfest zu sein. Immerhin durchlaufen jährlich aus allen drei Ausbildungsjahrgängen rund

300 Auszubildende die Ausbildungsstätte.

Wie sieht es mit dem Schreiner-/Tischlernachwuchs an der Saar aus? Gar nicht so schlecht, sagt Hodapp, der nicht in die Klagen manch anderer einstimmen will.

Karl-Friedrich Hodapp, Raphael Haas und Michael Peter (von links) stellen den Wirtschaftsverband Holz und Kunststoff Saar vor.

Foto: Udo Rau

ert Hodapp. Ausbildung sei schließlich eine Zukunftsund gesamtgesellschaftliche Aufgabe. „Daher plädieren wir für eine tarifliche oder kammerweite AusbildungsabAusbildungsbetriebe gabe“, so die Verbands- und Innungsspitze, Hodapp weiß gesucht sehr wohl, dass diese Forde„Es gibt genügend Nachfrage rung ein „heißes Eisen“ und junger Leute, daran mangelt letztlich ein Eingriff in die Taes nicht. Der Engpass liegt rifautonomie darstellen kann. woanders: Nämlich in der „Aber es wäre nur gerecht, rückläufigen Zahl der ausbil- dass nicht ausbildende Bedungswilligen Betriebe“, so triebe einen Obolus in einen Hodapp. Allerdings sei auch großen Topf zahlen würden, auf der Zeitachse die Betrieb- aus dem Ausbildungsbeszahl insgesamt rückläufig. triebe unterstützt würden.“ Raphael Haas, stellvertreten- Denn es geht letztlich um der Landesinnungsmeister die Zukunftssicherung des und Inhaber der Schreinerei Handwerks: „Ohne qualifiRaphael Haas mit 22 Mitarzierten Nachwuchs geht es beitern in Schwalbach-Elm, angesichts der technolopflichtet Hodapp bezüglich gischen Veränderungen in ausreichender Nachfrage keiner Branche“, so Hodapp nach Ausbildungsplätzen und Haas. bei: „Ich hatte in diesem Jahr zehn Bewerbungen für Besonderer Service die Ausbildung, wir können für Mitglieder jährlich aber nur zwei einstelMichael Peter und sein Inlen.“ nungsvorstand suchen – und Viele kleine Betriebe wollen brauchen – neue Mitglieder. und können sich die AusbilDenn im Saarland gibt es dung nicht mehr leisten, so immerhin rund tausend BranHodapp und Haas. Kleinstchenbetriebe mit gut 3000 betriebe mit nur wenigen Mitarbeitern. VerbandsmitMitarbeitern störe die glieder sind gerade mal ein durch die Berufsschule und Drittel. Dabei hat man den Lehrgänge bedingte Abwesenheit, da die Kosten für die Mitgliederbereich schon ausgeweitet: Zu den Schreinern/ Vergütung ja weiterlaufen. „Manche rechnen und stellen Tischlern als größter Gruppe kommen andere Wohnhandstatt eines Auszubildenden lieber eine Hilfskraft ein, die werker wie die Raumauspermanent eingesetzt werden statter sowie die Bestatter hinzu. Denn vereint sei man kann“, meint Hodapp. noch schlagkräftiger. An Die Zahl der Saar-Betriebe, den Mitgliedsbeiträgen zum die tatsächlich ausbilden, liege bei nur etwa 70. Aktuell Verband/Innung (Jahresetat 750.000 Euro) könne es nicht werden im Schreinerhandliegen: Die jährlichen Beiträwerk im Saarland rund 200 junge Menschen ausgebildet. ge liegen je nach BetriebsgröVon den infrage kommenden ße und Lohnsumme zwischen 340 Euro Mindestbeitrag bis rund 250 Betrieben „bildet nur jeder vierte aus“, bedau- zu etwa 2600 Euro, so Peter.

Und schließlich bekämen die Innungsmitglieder ja auch etwas für ihren Beitrag: kostenlose Rechtsberatung und -vertretung, Betriebsvergleiche, Zeitwertermittlung von Maschinen und Anlagen, Imageverbesserung durch diverse Internetauftritte und das eigene Verbandsmagazin oder Informationen über Normen und Zertifizierungen, „Wir sind ein modernes Dienstleistungsunternehmen“, sagt Peter. „Innungen werden auch heute mehr

denn je als Interessenvertretung benötigt. Wir brauchen sie daher mehr denn je“, meint Haas.

Zur Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) meint die Innungsspitze: „Sie ist ein guter Ansprechpartner für uns. Wir pflegen eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Die HWK ist für die Generallinie da, wir sind die Detail-Spezialisten und beispielsweise der Tarifpartner.“ Da war die Saar-Innung übrigens bundesweit Vorreiter: „Wir waren im Bund die erste Schreinerorganisation mit einer Tarifpartnerschaft mit der IG Metall.“

Kontakt Wirtschaftsverband Holz und Kunststoff Saar e.V. www.schreiner.saarland

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„Wir backen, was der Kunde verlangt“ „Wir haben eine hohe Frühstücks- und Brotkompetenz. Das müssen wir intensiv nutzen. Der Kunde verbindet morgens früh den Traditionsbäcker mit guten und frischen Backwaren.“

und Hensler gerne mehr Mitglieder, „denn Einigkeit macht stark.“ In Zeiten rückläufiger Betriebsstättenzahlen sei die Akquisition neuer Mitglieder aber ein schwieriges Unterfangen. Insofern sei der Organisationsgrad mit rund 70 Prozent im Saarland gar nicht mal schlecht, so Hensler. Und der Beitrag für die Innungsmitas sagt Hans-Jörg gliedschaft sollte eigentlich sich von 2009 bis heute von Kleinbauer (56), keinen Interessenten abhalrund 15.000 auf noch rund der seit gut drei ten, der bewege sich zwischen 12.000 verringert. Der VorJahren Landesin450 und 1.000 Euro“ jährlich marsch der Backautomaten nungsmeister der im überschaubaren Rahmen: bei den Handels-Großversaarländischen Bäcker ist. Er „Dafür bekommen die Mitglietriebsformen und niedrige, ja sieht diese beiden Kernkompe- oft Kampfpreise, macht dem der aber auch etwas“, meint tenzen nach wie vor als starke Traditionsbäcker das Leben Geschäftsführerin Hensler.

Waffe „seiner“ Bäcker im heiß schwer. Im Saarland sank Was kann eine Innung für ihre umkämpften Backwarenmarkt. die Zahl der selbstständigen Mitglieder leisten? „Zunächst: Jeder Deutsche verzehrt Bäckereibetriebe von 1980 bis Innungen sind im Handwerk (statistisch) im Jahr rund 60 wichtig. Sie beruhen, was viele heute von rund 800 auf rund Kilogramm Backwaren: Ein nicht wissen, immer auf frei200. „Oft fehlt es aber auch riesiger Markt. Der Frühstücks- an geeignetem Nachwuchs williger Mitgliedschaft. Unser und Snackbereich werde für Innungsverband ist einer der für Betriebsübernahmen“, viele Betriebe immer wichtiger. so Kleinbauer. Er selbst ist kleineren im Saarland. Wir „Man muss sich spezialisieren selbstständiger Bäckermeister sind vor allem Interessenverund seine Nische entdecken“, der Brotmanufaktur Kleinbauer treter und Tarifpartner“, so sagt Kleinbauer. Immer mehr Kleinbauer. Im Saarland mit in Saarbrücken mit 27 MitarMenschen seien zudem im seinen kurzen Wegen pflege beitern und drei Standorten.

Rahmen einer bewussteren man intensive Kontakt zu den So bekommt er alle Probleme Ernährung mittlerweile auch seines Berufsstandes hautnah politischen Entscheidungsträbereit, für ein gesundes Brot mit und ist als Innungsmeister gern: „Wir sind nah dran, das einen angemessenen Preis ist oft von Vorteil“, so KleinAnsprechpartner für seine zu bezahlen. „Bio“ sei eine bauer.

Innungskollegen.

Spezialschiene, reine BiobäDie Statistik listet im Saarland Die Innung bietet ihren Mitckereien gebe es im Saarland gliedern Rechtsberatung und rund 200 Bäckereibetriebe nur wenige. „Wir backen, was mit 420 Betriebsstätten auf. In -vertretung vor dem saarländer Kunde verlangt“, meint der der saarländischen Bäckerindischen Arbeitsgericht und Innungsmeister. informiert über alle Fragen zum nung sind davon aktuell 135 Der Markt hat in den letzten 20 Mitgliedsunternehmen mit gut Arbeits-, Sozialversicherungs-, Jahren einen starken Struktur- 3000 Mitarbeitern organisiert, Steuer und Lebensmittelwandel hinter sich: Die Zahl sagt Innungsgeschäftsführerin recht mit ihrem monatlichen der selbstständigen Bäcker Info-Organ ,Bäcker-Echo“, sagt Sabine Hensler. hat nach Innungsangaben Sabine Hensler.

Natürlich hätten Kleinbauer

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Innungsgeschäftsführerin Sabine Hensler und Hans-Jörg Kleinbauer, Landesinnungsmeister der saarländischen Bäcker.

Foto: Udo Rau

Regelmäßige Innungsversammlungen zu Berufsstandsfragen und aktuellen Themen sorgen für einen ständigen Informationsfluss. „Wir führen Brot- und Brötchen- sowie Stollenprüfungen durch, bei guten Ergebnissen kann der Bäcker die zur Verkaufsförderung nutzen“, so Kleinbauer. Oder man macht Furore mit dem im vergangenen Jahr zum „Tag des saarländischen Handwerks“ im September in Saarlouis gestarteten „IKK-Brot“ (IKK: Innungskrankenkasse). Das gesunde Spezialbrot ging beim diesjährigen „Tag des Handwerks“ in Saarlouis Mitte September in die zweite Runde.

Auch die Bäcker plagen Nachwuchsprobleme wie im gesamten Handwerk. „Sie müssen zwar nachts arbeiten, sind dafür am Tag auch frühzeitig mit der Arbeit fertig und können den Tag nutzen“, wirbt Kleinbauer für Nachwuchs. Derzeit zählen die Innungsbetriebe 146 Auszubildende, rund 100 als Bäckereiverkäufer/-in und knapp 50 als Bäcker/in.

Gibt es Forderungen an die Politik? Wo drückt den Bäckern der Schuh? Ein Dauerbrenner bundesweit ist die unterschiedliche Besteuerung mit Mehrwertsteuersätzen: „Beim Außer-Haus-Verzehr beträgt der Mehrwertsteuersatz sieben Prozent, beim Innen-Haus-Verzehr muss jedoch 19 Prozent Mehrwertsteuer berechnet werden. Das kann kaum ein Kunde verstehen“, so Kleinbauer. Hier wäre ein einheitlicher Steuersatz angebracht.

Betriebe im ländlichen Raum seien auf eine gute Infrastruktur angewiesen, hier gebe es im Saarland noch etliche Löcher, so Hensler. „Und in den Orten brauchen wir ausreichend geschäftsnahe Parkplätze für die Einkaufenden.“ Mit der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) arbeite man als Bäckerinnung „gut und vertrauensvoll zusammen, etwa bei den Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisungen (ÜLU) und im Prüfungswesen, Probleme lassen sich schnell lösen und wir sind zum Beispiel beim jährlichen ,Tag des Handwerks‘ immer dabei“, so Hensler und Kleinbauer.

HWK-Präsident Bernd Wegner ergänzt: „Unsere HWK macht sich gegenüber der Politik vor allem für gewerksübergreifende Themen wie Fachkräftesicherung und Energieeffizienz stark. Gerade Gewerke wie das Bäckerhandwerk, die sich im starken Wettbewerbsdruck befinden, sind auf eine gute politische Arbeit angewiesen, die sich zum Beispiel für eine zukunftsfeste Infrastruktur einsetzt.“

Kontakt Ansprechpartnerin beim Bäckerinnungsverband Saarland e.V. ist Geschäftsführerin RAin Sabine Hensler Tel.: (06 81) 88 11 20 biv.saarland@ t-online.de

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Tatort-Kommissarin in der HWK

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eim Praktischen Leistungswettbewerbs des Handwerks hielt Schauspielerin Elisabeth Brück die Festrede.

Mit einer Feierstunde ehrte die HWK im Januar die 52 Junghandwerkerinnen und Junghandwerker, die beim bundesweiten Praktischen Leistungswettbewerb (PLW) als Beste ihres Fachs bundesweit und im Saarland abgeschnitten haben. Als Festrednerin gratulierte Schauspielerin Elisabeth Brück, die als saarländische Tatort-Kommissarin Lisa Marx bundesweit hohe Bekanntheit genießt, den Preisträgern und deren Ausbildungsbetrieben.

HWK-Präsident Bernd Wegner würdigte die Bundes- und Landessieger als Botschafter

Die HWK ehrte Junghandwerker und Junghandwerkerinnen bei einer Feierstunde.

Foto: Steffi Henn

Auf Bundesebene waren erfolgreich: • Sebastian Quinten, Dachdecker, Betrieb: Dachdeckermeister Dirk Grabowski, Nonnweiler (zweiter Bundessieger) • Pascal Boeckmann, Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker, Betrieb: Boeckmann Markisen GmbH, Merchweiler (dritter Bundessieger) • Darvin Matura, Augenoptiker, Betrieb: Fielmann AG & Co. OHG, Merzig (dritter Bundessieger)

Bundesebene. Für den Wettbewerb gingen die besten Gesellinnen und Gesellen des Handwerks aus ganz Deutschland an den Start.

Elisabeth Brück gratulierte den Preisträgern, die bewiesen hätten, dass mit Einsatz, Können und Leidenschaft

Spitzenleistungen gelingen: „Wenn Sie sich treu bleiben und mutig Ihre Ideen und Innovationen entwickeln, werden Sie weiterhin erfolgreich sein, einen erfüllten Lebensweg gehen und ein Gewinn für unsere Gesellschaft sein.“

Die Urkunden und Preise überreichten HWK-Präsident Bernd Wegner, Elisabeth Brück und HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes gemeinsam an die Landes- und Bundessieger sowie an deren Ausbildungsbetriebe.

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Schauspielerin Elisabeth Brück hielt die Festrede.

des Wirtschafts- und Gesellschaftsbereichs Handwerk: „Unsere Besten haben sich in einem harten Wettbewerb durchgesetzt. Sie belegen die hohe Leistungsfähigkeit der dualen Ausbildung, die international hohes Ansehen genießt.“ Der Kammerpräsident nahm die Bestenehrung zum Anlass, um die Gleichstellung der beruflichen mit der akademischen Ausbildung zu fordern. „Die Förderung der beruflichen Bildung darf nicht hinter der der akademischen zurückstehen,“ so Bernd Wegner. Dies müsse sich auch im Landeshaushalt widerspiegeln.

Dreimal standen saarländische Junghandwerkerinnen und Junghandwerker beim Bundesentscheid des diesjährigen Leistungswettbewerbs des deutschen Handwerks auf dem Siegerpodest.

Neben einem zweiten Platz komplettieren zwei dritte Sieger die Erfolgsbilanz auf

Fotos: Peter Diersch

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„Ehrenamt ist Ehrensache“ Der selbstständige Augenoptikermeister Joachim Bohr (59) aus Saarlouis hat es mit dem Verein „Ehrensache“ (Überherrn-Altforweiler) unter die ersten Zehn des bundesweiten Wettbewerbs um den „Goldenen Bulli 2018“ geschafft. „Das hat uns riesig gefreut und motiviert uns für unsere weitere Arbeit“, so Bohr. Er führt in mittlerweile vierter Generation das gleichnamige, alteingesessene Augenoptik-Geschäft in der Festungsstadt an der Unteren Saar.

Die zehn besten unter gut 100 Bewerbern trafen sich

Augenoptikermeister Joachim Bohr ist Mitgründer des Vereins Ehrensache, der Hippotherapie anbietet.

im Dezember in Berlin zur Endausscheidung. Bei dem Wettbewerb geht es um ge-

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sellschaftliches und soziales Engagement von deutschen Handwerksunternehmen. „Wir hatten bei unserer Bewerbung nie damit gerechnet, so weit vorne zu landen“, so Handwerksmeister Bohr.

Er ist Mitgründer und zweiter Vorsitzender des vor acht Jahren gegründeten Vereins „Ehrensache“ in Überherrn-Altforweiler. „Bei uns geht es um das Pferd als Therapiepartner für behinderte Menschen, Hippotherapie genannt“, berichtet Bohr. Hippotherapie ist Physiotherapie auf neurophysiologischer Basis und erweitert die übliche Physiotherapie. Durch die Bewegungen des Pferdes geht auf den Reiter, also den Behinderten, eine psychisch und physisch positive Wirkung aus, so Bohr. Er selbst, begeisterter Reiter seit langem, kam so zu „Ehrensache“ und entschied sich spontan fürs Mitmachen.

Alles läuft ehrenamtlich, in der Woche bringe er für „Ehrensache“ rund zehn Stunden neben seiner Berufsarbeit auf, so Bohr. „Es schafft Zufriedenheit, wenn man die Erfolge bei den Nutzern unserer Therapie

sieht. Das macht den ehrenamtlichen Einsatz mehr als wett.“ Der Verein verfügt auf dem Gelände der Tierklinik am Ortsrand von Altforweiler über eine große Reithalle, die vor fünf Jahren für rund 300.000 Euro errichtet wurde: „Alles aus Sponsorengeldern“, so Bohr stolz. Dazu hat der Verein sieben eigene Therapiepferde „vom Islandpony bis zum schweren Ardenner Kaltblüter“. Sie werden für die Therapiearbeit aufwendig ausgebildet. Acht Pferdetherapeuten mit entsprechender Ausbildung arbeiten für den Verein, in der Regel neben ihrem Hauptberuf.

Bei jeder Therapie sind immer zwei Personen sozusagen „am Pferd“, Therapeut und Pferdeführer. Derzeit nutzen rund 100 Kinder, vereinzelt auch jüngere Erwachsende, das Therapieangebot in Altforweiler. „Leider werden die Kosten dafür von den Krankenkassen nicht übernommen“, bedauert Bohr. Der Verein selbst (Therapeut und Pferdeführer erhalten eine Aufwandsentschädigung) bietet die The-

Foto: Udo Rau

rapieeinheit von 45 Minuten für 25 Euro an, bundesweit der niedrigste Satz. „Das geht nur, weil wir Sponsoren haben und weil Verwaltungs- und Leitungsarbeit ehrenamtlich gemacht werden“. In sozial schwachen Fällen, in denen die Betroffenen die Kosten nicht aufbringen können, „übernimmt der Verein diese“ (Bohr). „Ehrenamtliches Engagement ist ein wichtiger Pfeiler in unserer Gesellschaft, wir können so etwas weitergeben“, unterstreicht Bohr. Das bekräftigt auch HWK-Präsident Bernd Wegner: „Augenoptikermeister Joachim Bohr ist ein Beispiel dafür, wie sich saarländische Handwerker gesellschaftlich ehrenamtlich engagieren und somit ein gutes Vorbild in unserer Handwerkerschaft.“ Der zum dritten Mal ausgeschriebene „Goldene Bulli“ ist eine Gemeinschaftsaktion der Volkswagen AG (Nutzfahrzeuge), des Deutschen Handwerksblatts (DHB) und der Deutschen HandwerksZeitung (DHZ), des handwerk-magazins sowie des Norddeutschen Handwerks.

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„Handwerk lebt von Anpassung und Erneuerung“ Michael Christmann (57) aus Heusweiler war neun Jahre für die Arbeitnehmerseite im Vorstand der HWK. Für die neue Vollversammlung kandidierte der aus Holz stammende Christmann nicht mehr. Für seine Verdienste um das saarländische Handwerk und seine ehrenamtliche Tätigkeit wurde er mit der Goldenen Ehrennadel der HWK ausgezeichnet. Meisterlich sprach mit Michael Christmann über sein Engagement und die Rolle des Ehrenamtes in der Gesellschaft.

In einer Feierstunde mit ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer (4.v.l.) wurde Michael Christmann (l.) mit der Goldenen Ehrennadel der Handwerkskammer geehrt.

Foto: Peter Diersch

„Knapp zehn Jahre im Ehrenamt bei der Handwerkskammer, das ist – meine ich – genug. Das Umfeld für das Handwerk ändert sich derzeit ebenso schnell wie für die gesamte Wirtschaft. Ich nenne nur das Stichwort ,Digitalisierung‘. Solche Ehrenamts-Positionen leben immer auch von den Menschen, die sie innehaben. Insofern ist mein Ausscheiden jetzt Bestandteil der ganz normalen Evolution.

Neue Köpfe bringen frischen Wind und unser Handwerk lebt von der permanenten Anpassung und Erneuerung.“ Gleichwohl geht sein jahrzehntelanges Engagement für die Arbeitnehmer in Betrieben weiter: Christmann ist weiter hauptberuflich freigestellter Betriebsratsvorsitzender für die fünf Unternehmen des Mercedes-Benz-Händlers Torpedo-Gruppe im Saarland und betreut rund 380 Mitarbeiter. Seit 1994 ist er bei Mercedes Betriebsrat als Nachfolger von Peter Widmer und wurde zum fünften Mal in Folge zum Vorsitzenden gewählt.

Wie kam er zu seinem ehrenamtlichen Engagement? „Das wurde mir wohl ein bisschen in die Wiege gelegt“. meint das IG-Metall-Mitglied. Die Liste seiner Engagements ist

lang: Schulsprecher für die Klasse seiner Kinder, Vertrauensmann in seiner zweijährigen Bundeswehrzeit bei den Lebacher Fallschirmjägern („zwölf Absprünge“), Engagement im Fußballverein SV 05 Holz, wo er 26 Jahre spielte, im Vorstand des IG Metall-Bezirks Saarbrücken, politisches Engagement in seinem Wohnort Heusweiler-Niedersalbach, ehrenamtlicher Richter am Arbeits- und Sozialgericht Saarbrücken und Verwaltungsratsmitglied der Daimler Berufskrankenkasse. „Eine demokratische Gesellschaft braucht das Ehrenamt, sonst funktionieren die Strukturen nicht“, ist der gelernte Einzelhandelskaufmann fest überzeugt. Und animiert die Arbeitgeber, ihren Mitarbeitern, die sich ehrenamtlich betätigen wollen, „auch dafür den nötigen Freiraum einzuräumen.“ Er weiß sehr wohl, dass dies in einem Fünf-Mitarbeiter-Handwerksbetrieb mit vollen Auftragsbüchern eine Herausforderung ist.

Eine der wichtigsten Herausforderungen für das Handwerk ist der Fachkräftemangel. „Ja, den haben wir in der Tat. Ich appelliere an die Arbeitgeber, tariftreu zu sein und adäquate Löhne zu bezahlen. Wer sich nicht daran

hält, braucht sich nicht über den Fachkräftemangel zu klagen. Die Leute gehen dann eben zur Industrie, unserem großen Wettbewerber in der Marktwirtschaft.“ Die jungen Leute hätten angesichts des angespannten Arbeitsmarktes die Wahl: „Da muss das Handwerk mithalten.“ Sicher, Bezahlung sei nicht alles, aber elementar wichtig, so Christmann. „Wenn die nicht stimmt, bekommen wir noch mehr Probleme.“ Allerdings: Höhere Vergütung sei aber nicht nur Bringschuld des Arbeitgebers. Der Arbeitnehmer müsse mitziehen und seinen Beitrag leisten: „Man muss seinen Handwerksberuf auch leben. Wir sind Dienstleister.

Wir müssen so lange arbeiten, bis der Kunde bedient ist.“ Und dann die Ausbildungsvergütung. „Wir brauchen angemessene Ausbildungsvergütungen, sonst kommen für manche Berufe gar keine Auszubildenden mehr.“ Immerhin bewege sich derzeit beim Gesetzgeber etwas bei den Mindestvergütungen. „Sehr gut“ sei der YouTube-Kanal der HWK des Saarlandes „Mach Dein Ding!“; die Initiative sei nötig gewesen: „Wir müssen hier

aber noch mehr tun.“ Michael Christmann zieht Bilanz: „Fast zehn Jahre im HWK-Vorstand: Das war nicht immer konfliktfrei, aber es hat Freude gemacht, in Zusammenarbeit

mit der Führung der HWK, aber vor allem auch mit ihren vielen Mitarbeitern an der Front. Es war mir eine Ehre, für die Handwerkskammer tätig gewesen zu sein.“

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