Häuser erzählen ihre Geschichte 25.08.2017

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Markant auch das Gebäude, indem sich das Eiscafé La Perla befindet: Es hat einen Knick in der Mauer. Fotos: Nadine Bröcker

Ein echter „Ur-Zweibrücker“ Klaus Dauber vor dem ältesten Wohnhaus der Stadt. Es steht in Niederauerbach und ist aus dem 14. Jahrhundert. Das ältste Gebäude überhaupt befindet sich nur ein paar Meter weiter. Es ist der Turm der Zwinglikirche aus der Ritterzeit.

bruch-Gebäude wäre es auch noch, wenn es erhalten geblieben wäre“, erklärt Klaus Dauber. Von denen gibt es in Zweibrücken aber glücklicherweise noch ein paar mehr, etwa in der Kaiserstraße. Daneben finden sich Gründerhäuser, etwa in der Fruchtmarktstraße. „Diese Gebäude sind absolut schützenswert“, findet Klaus Dauber und erklärt weiter, dass man bei genauer Betrachtung auch die Übergänge der einzelnen Epochen erkennen kann, denn manche Veränderungen des Baustiles haben Jahrzehnte gebraucht. Bei dem vermeintlich ältesten Gebäude Zweibrücken direkt gegenüber dem Musikhaus Müller fällt Klaus Dauber noch etwas Wichtiges ein: Auch wenn o wie die Anwohner von das viele denken, es ist nicht Zweibrücken die Rosendas älteste Gebäude Zweibrüstadt heute kennen, „Ich kenne es noch, denn das befindet sich sah sie natürlich nicht wie es war. Und es war ckens, in Niederauerbach. immer aus. Ein „echter Ureine sehr schöne und Der Turm der Zwinglikirche Zweibrücker“, wie sich Klaus nämlich ist ein Wehrturm aus Dauber mit einem Augenzwin- interessante Stadt. der Ritterzeit, erst später wurkern selbst nennt, hat die Ver- Dann wurde Zweibrüde es um das Kirchengebäude änderung seit dem Tag der cken innerhalb von nur ergänzt und ist somit das wirkBombenanschläge am 14. lich älteste Gebäude der März 1945 selbst miterlebt. 20 Minuten bombarStadt. Und falls sich schon mal Bei einem Rundgang durch die diert, da war sie nur jemand gefragt hat, warum Innenstadt erinnert er sich an noch ein Schuttdas Haus, in dem sich das Eisdie Zeit davor und danach. haufen.“ café La Perla befindet, ab der „Ich kenne es noch, wie es ersten Etage einen Knick aufwar. Und es war eine sehr Klaus Dauber weist, der wird jetzt noch ein schöne und interessante weiteres Stück Zweibrücker Stadt.“ Dann wurde ZweibrüGeschichte zu lesen bekomcken innerhalb von nur 20 Mimen: An dieser Stelle stand folgt hat. Ein klassisches Junuten bombardiert, „da war gendstilhaus ist auch das Mu- einmal ein Teil der Stadtmausie nur noch ein Schutthauer. Und als diese in Trümmern sikhaus Müller. „Das wurde fen.“ Der Wiederaufbau der lag, wurden auf die Überreste früher Stoffelhaus genannt, Stadt erfolgte rasend schnell, einfach die Gebäude gebaut. weil die Inhaber Stoffel wawurde sie doch teilweise aus Nun ja, an dieser Stelle machren“, erzählt er grinsend. Das den Trümmern wieder aufgete die Mauer nun mal einen baut. Und von den Häusern in Gebäude ist ein MusterbeiKnick, der beim Bau nach spiel für das klassische JuZweibrücken, insbesondere den Geschäftshäusern, gibt es gendstilhaus. „Und das Besen- oben fortgesetzt wurde. nlg

Klaus Dauber kennt Zweibrücken wie kaum ein anderer. Über die Gebäude der Stadt weiß er daher Interessantes zu erzählen.

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Das Besenbruch-Gebäude ist ein Musterbeispiel für das klassische Jugenstilhaus.

wohl kaum ein Haus, das Klaus Dauber noch nicht betreten hat. Hat er doch als Schauwerbegestalter 50 Jahre lang 90 Prozent der Geschäfte innen und außen dekoriert und ausgestattet. Kein Wunder also, dass der heutige Rentner sich noch bestens erinnern kann, was manche Geschäfte einst waren. So war das Gebäude des heutigen Gasthauses Besenbruch in früheren Tagen ein Kolonialwarengeschäft. In den oberen Etagen hat es sogar seine alte Jugendstilfassade behalten, „untenrum wurde es in den frühen 50er Jahren so versaut, wie es jetzt ist“, findet Klaus Dauber, der so manche Moderniesierungswelle aufmerksam ver-


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