Häuser erzählen ihre Geschichte 25.08.2017

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Anzeigen-Sonderveröffentlichung

25. 08. 2017

Foto: xxx

HÄUSER ERZÄHLEN IHRE GESCHICHTE

Denkmalschutz:

Jugendstil-Villa Ipser:

Villa mit Charme:

Energieeffizienz: Geht das überhaupt? S. 03

Ein architektonisches Kleinod S. 05

Sabine Mutter sanierte die Villa Bienkle S. 06


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Vorwort Alte Häuser erzählen Geschichten. Sie erzählen, ohne zu sprechen. Seit 20 Jahren beschäftige ich mich beruflich sehr intensiv mit Immobilien. Bewertung und dann das Suchen eines Menschen, der sein neues Zuhause findet. Häuser sind auch ein Stück Heimat. Die Lage, die Umgebung, der Flair; Klaus Baumann es gibt viele Aspekte, die den Ort zu wohnen ausmachen. In unserer Stadt Zweibrücken sind wir reich an schönen historischen Gebäuden, die es zu erhalten gilt. Manche sind schon liebevoll restauriert, haben den Schritt in die neue Zeit geschafft. Andere schlummern noch im Dornröschenschlaf und warten darauf, entdeckt zu werden. Manchmal droht vielleicht der Abriss und wären es wert, erhalten zu werden. Auf den nachfolgenden Seiten finden Sie einige interessante Geschichten zu historischen Häusern in Zweibrücken. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Entdecken, Ihr Klaus Baumann

Inhalt DENKMALSCHUTZ UND ENERGIEEFFIZIENZ Geht das überhaupt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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HÄUSER UND IHRE GESCHICHTEN Ur-Zweibrücker Klaus Dauber erzählt

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JUGENDSTIL-VILLA IPSER Ein architektonisches Kleinod

VILLA BINKLE MIT CHARME Sabine Mutter kaufte Haus aus der Gründerzeit

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DIESES HAUS IST EIN GROSSES ABENTEUER Das Ehepaar Hilgert mag historische Gebäude VILLA SCHWINN Ein Gefühl von Geschichte

PARKVILLA Leben und arbeiten an einem tollen Ort CAFÉ RÜCKER Der Name soll erhalten bleiben

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AUS ALT MACHT NEU Sanieren mit maximaler Energieeinsparung MUSIKHAUS MÜLLER Eines der schönsten Häuser der Stadt

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I MPRESSUM SONDERVERÖFFENTLICHUNG DES PFÄLZISCHEN MERKUR VOM 25. AUGUST 2017 GESCHÄFTSFÜHRUNG

Thomas Deicke VERLAGSLEITUNG

Serkan Karabulut

ANZEIGENLEITUNG Alexander Grimmer

REDAKTION Elisabeth Heil (CMS)

TEXTE UND FOTOS Nadine Bröcker (nlg), Susanne Lilischkis (sli), Cordula von Waldow (cvw) Gerd Eichmann

LAYOUT UND PRODUKTION Complete Media Services (CMS), Journalistenbüro Beduhn & Haupt

VERLAG Zweibrücker Druckerei und Verlagsgesellschaft mbH 66482 Zweibrücken

DRUCK Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH 66103 Saarbrücken

Die Villa Fröhlich, direkt am Seniorenheim Johann-Hinrich-Wichernhaus.

Foto: Gerd Eichmann

Eine Stadt voller Schätze etwa das Gebäude, in dem sich das Fachgeschäft Musikhaus Müller befindet oder auch das Café Rücker. In der Tierarztpraxis Grüning können sich die Patienten ebenfalls im denkmalgeschützten Wartezimmer die Zeit vertreiben, während die oberen Etagen zu privaten Wohnzwecken genutzt werden. In der ehemaligen Villa Froehlich, direkt am Seniorenheim Johann-Hinrich-Wichernhaus, erleben die Senioren unter anderem in der darin befindlichen Caféteria oder der Bibliothek täglich den Charm eines solchen Gebäudes, während Häuser, Gebäude und Zonen, sich in der Zweibrücker Oberund wer mit offenen Augen stadt, zwischen Maxstraße bis durch die Stadt spaziert, wird schnell so einige davon entde- hinter das ehemalige Evangelische Krankenhaus einige Eincken können. Dann bietet es sich einfach mal an, stehen zu und Mehrfamilienhäuser, aber bleiben und es auf sich wirken auch Villen, wie die Villa Rothenberg befinden. lassen. Neben den denkmalgeschütz- Die Kulturdenkmäler sind verten Gebäuden in der Zweibrü- schiedenen Jahren und Jahrhunderten entsprungen, stecker Innenstadt finden sich hen für die Bauart der jeweiliauch welche in den Vororten, wie in Hengstbach, Mittelbach, gen Zeit ein und erzählen alle ihre ganz eigene Geschichte. Mörsbach, Oberauerbach, Rimschweiler und Wattweiler. Der Denkmalschutz dient dem Schutz von Kulturdenkmälern Unter Denkmalschutz stehen und historisch relevanten Gebeispielsweise mehrere Kirchen, wie die Alexanders- oder samtanlagen. Der dauerhafte Erhalt der GeKarlskirche, ein Kriegerdenkbäude und Anlagen hat gemäß mal in Niederauerbach, die dem Denkmalschutz Priorität. Niederauerbachkaserne als gesamte Zone oder das Amts- Dazu gehört auch, dass sie nicht verfälscht, beschädigt und Landgericht. oder gar zerstört werden. Der Zu den denkmalgeschützten Denkmalschutz selbst obliegt Gebäuden zählen aber auch einige Geschäftshäuser direkt der Hoheit der einzelnen Bunin der Zweibrücker Innenstadt, desländer. cms

Auch wenn viele alte Häuser im Zweiten Weltkrieg den Bomben zum Opfer fielen, gibt es in Zweibrücken immer noch eine Reihe wunderschöner historischer Gebäude. Viele von ihnen stehen sogar unter Denkmalschutz, die es zu erhalten gilt.

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aben Sie sich schon mal ganz aufmerksam die Häuser in Zweibrücken angesehen? Wenn nicht, dann lohnt es sich, das nachzuholen. In Zweibrücken gibt es nämlich jede Menge denkmalgeschützte Häuser, die alle auf ihre ganz eigene Art faszinierend und schön sind. „Zweibrücken ist eine alte Stadt. Dennoch ist historische Bausubstanz nur noch begrenzt vorhanden. Viele dieser alten und erhaltenswerten Häuser und Anlagen fielen im Zweiten Weltkrieg den Bomben zum Opfer“, erklärt Oberbürgermeister Kurt Pirmann in einer Broschüre, die extra zum Thema Denkmalschutz in Zweibrücken erstellt wurde. Die Kulturdenkmäler in Zweibrücken mit seinen angeschlossen Orten summieren sich dennoch auf knapp 120


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Denkmalgeschützt und energieeffizient – geht das überhaupt? Bei historischen Bauten zählt nicht maximale, sondern optimale Energieeinsparung. Um die fachgerechte Begleitung durch Denkmalschutzexperten kommt man bei der Sanierung von Häusern unter Denkmalschutz allerdings nicht nicht herum.

kann auch ein älteres Gebäude wohnlich und reizvoll bleiben. Doch das bedeutet oft, dass Hand an die Gebäudehülle und die Heizung gelegt werden muss. Auch neue Fenster und Türen müssen hinein sowie Wände und Decken gedämmt werden. Was hierbei als denkmalgeschützt gilt und welche Auflagen zu erfüllen sind, bestimmen die Landesgesetze zum Denkmalschutz. Dafür zuständig sind Landesdenkmalämter oder zum Beispiel städtische Bauämter, die oftmals Experten dafür nennen können oder Firmen, die sich mit der energetischen Sanierung von alten Gebäuden auskennen. Oft existieren bereits dort Leitfäden für ein solches Vorhaben. Zu bedenken ist aber auch: An ein denkmalgeschütztes Haus richten die Behörden nicht die gleichen Auflagen wie an ein modernes Gebäude – zum Beispiel greift hier die Energieeinsparverordnung nicht. Auch ein EnergieSoll ein denkmalgeschütztes Gebäude energetisch saniert werden, sind dabei die jeweiligen Gesetausweis ist nicht notwendig. Foto: Fotolia ze und Bestimmungen zu beachten.

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Wer sich also mit dem Gedanken trägt, sollte sich frühzeitig informieren und einen Denkmalschutzexperten zu Rate ür viele Immobilienbeziehen. Soll ein denkmalgesitzer ist es ein Traum, ein denkmalgeschütztes schütztes Gebäude energeHaus zu sanieren und zu tisch saniert werden, sind dabewohnen. Das hat oftmals ei- bei die jeweiligen Gesetze und Bestimmungen zu beachten. nen eigenen Charme – doch Mittlerweile sind jedoch auch spätestens dann, wenn die Heizrechnung kommt, wird der die Zulieferfirmen darauf eingestellt: Moderne Fenster sind Traum ganz schnell zum Alpbeispielsweise je nach Modell traum. Eine energetische Sakaum von alten zu unterscheinierung muss her. So saniert

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den. Sogar eine Solaranlage auf dem Dach ist nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Soll die Ursprungsfassade erhalten bleiben, kann das Haus auch innen gedämmt werden. Hier muss zum Beispiel darauf geachtet werden, dass die Innendämmung bauphysikalisch sinnvoll ist, sich also nicht rasch Schimmel bildet – doch auch dafür gibt es bereits Lösungen wie etwa Kalziumsilikatplatten. Die geringsten Probleme ergeben sich üblicherweise bei der Dämmung des Daches, die oft dicker aus-

fallen darf als üblich, bei ungenutztem Dachstuhl ist die Dämmung des Dachbodens die effizienteste Lösung.

TIPPS ZUR FINANZIERUNG Mit der Finanzierung einer Sanierung werden die Besitzer von denkmalgeschützten Häusern übrigens nicht allein gelassen. Die KfW unterstützt Hausbesitzer mit einer Förderung. Innerhalb der Programme „Energieeffizient Sanieren – Kredit“ und „Energieeffizient

Sanieren – Investitionszuschuss“ kann für die Sanierung denkmalgeschützter Häuser ein zinsgünstiger Kredit, der sogenannte KfW-Effizienzhaus Denkmal oder ein Zuschuss beantragt werden. Dabei geht es nicht um die maximale, sondern um die optimale Energieeinsparung. Alternativ können die Kosten für Erhalt und Sanierung des Gebäudes von der Steuer abgesetzt werden. cms MEHR INFOS UNTER: www.denkmalschutz.de

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Markant auch das Gebäude, indem sich das Eiscafé La Perla befindet: Es hat einen Knick in der Mauer. Fotos: Nadine Bröcker

Ein echter „Ur-Zweibrücker“ Klaus Dauber vor dem ältesten Wohnhaus der Stadt. Es steht in Niederauerbach und ist aus dem 14. Jahrhundert. Das ältste Gebäude überhaupt befindet sich nur ein paar Meter weiter. Es ist der Turm der Zwinglikirche aus der Ritterzeit.

bruch-Gebäude wäre es auch noch, wenn es erhalten geblieben wäre“, erklärt Klaus Dauber. Von denen gibt es in Zweibrücken aber glücklicherweise noch ein paar mehr, etwa in der Kaiserstraße. Daneben finden sich Gründerhäuser, etwa in der Fruchtmarktstraße. „Diese Gebäude sind absolut schützenswert“, findet Klaus Dauber und erklärt weiter, dass man bei genauer Betrachtung auch die Übergänge der einzelnen Epochen erkennen kann, denn manche Veränderungen des Baustiles haben Jahrzehnte gebraucht. Bei dem vermeintlich ältesten Gebäude Zweibrücken direkt gegenüber dem Musikhaus Müller fällt Klaus Dauber noch etwas Wichtiges ein: Auch wenn o wie die Anwohner von das viele denken, es ist nicht Zweibrücken die Rosendas älteste Gebäude Zweibrüstadt heute kennen, „Ich kenne es noch, denn das befindet sich sah sie natürlich nicht wie es war. Und es war ckens, in Niederauerbach. immer aus. Ein „echter Ureine sehr schöne und Der Turm der Zwinglikirche Zweibrücker“, wie sich Klaus nämlich ist ein Wehrturm aus Dauber mit einem Augenzwin- interessante Stadt. der Ritterzeit, erst später wurkern selbst nennt, hat die Ver- Dann wurde Zweibrüde es um das Kirchengebäude änderung seit dem Tag der cken innerhalb von nur ergänzt und ist somit das wirkBombenanschläge am 14. lich älteste Gebäude der März 1945 selbst miterlebt. 20 Minuten bombarStadt. Und falls sich schon mal Bei einem Rundgang durch die diert, da war sie nur jemand gefragt hat, warum Innenstadt erinnert er sich an noch ein Schuttdas Haus, in dem sich das Eisdie Zeit davor und danach. haufen.“ café La Perla befindet, ab der „Ich kenne es noch, wie es ersten Etage einen Knick aufwar. Und es war eine sehr Klaus Dauber weist, der wird jetzt noch ein schöne und interessante weiteres Stück Zweibrücker Stadt.“ Dann wurde ZweibrüGeschichte zu lesen bekomcken innerhalb von nur 20 Mimen: An dieser Stelle stand folgt hat. Ein klassisches Junuten bombardiert, „da war gendstilhaus ist auch das Mu- einmal ein Teil der Stadtmausie nur noch ein Schutthauer. Und als diese in Trümmern sikhaus Müller. „Das wurde fen.“ Der Wiederaufbau der lag, wurden auf die Überreste früher Stoffelhaus genannt, Stadt erfolgte rasend schnell, einfach die Gebäude gebaut. weil die Inhaber Stoffel wawurde sie doch teilweise aus Nun ja, an dieser Stelle machren“, erzählt er grinsend. Das den Trümmern wieder aufgete die Mauer nun mal einen baut. Und von den Häusern in Gebäude ist ein MusterbeiKnick, der beim Bau nach spiel für das klassische JuZweibrücken, insbesondere den Geschäftshäusern, gibt es gendstilhaus. „Und das Besen- oben fortgesetzt wurde. nlg

Klaus Dauber kennt Zweibrücken wie kaum ein anderer. Über die Gebäude der Stadt weiß er daher Interessantes zu erzählen.

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Das Besenbruch-Gebäude ist ein Musterbeispiel für das klassische Jugenstilhaus.

wohl kaum ein Haus, das Klaus Dauber noch nicht betreten hat. Hat er doch als Schauwerbegestalter 50 Jahre lang 90 Prozent der Geschäfte innen und außen dekoriert und ausgestattet. Kein Wunder also, dass der heutige Rentner sich noch bestens erinnern kann, was manche Geschäfte einst waren. So war das Gebäude des heutigen Gasthauses Besenbruch in früheren Tagen ein Kolonialwarengeschäft. In den oberen Etagen hat es sogar seine alte Jugendstilfassade behalten, „untenrum wurde es in den frühen 50er Jahren so versaut, wie es jetzt ist“, findet Klaus Dauber, der so manche Moderniesierungswelle aufmerksam ver-


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Jugendstil-Villa Ipser: Ein architektonisches Kleinod Sie gehört zweifelsohne zu den schönsten Häusern der Stadt: Die Villa Ipser, auch Villa Rothenberg genannt.

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ie Villa Ipser, auch Villa Rothenberg genannt, wurde 1908 über der Stadt Zweibrücken auf einem parkartig gestalteten Grundstück für den Schuhfabrikanten Anton Ipser gebaut. Sie ist schönes Beispiel einer aufwändigen Jugendstil-Villa, die noch ausgeprägte gründerzeitliche Akzente aufweist. Durch ihre freie Lage hat sie drei stark durchstrukturierte Schauseiten. Der vom Grundriss her unregelmäßige Bau-

Blick durch eines der Jugendstilfenster in den Garten.

Ein echtes Schmuckstück unter den Baudenkmälern der Rosenstadt: die prächtige Villa Ipser.

körper wird von einem Turm an der Südwestecke überragt. Sein ehemaliger Zwiebelturm wurde während des letzten Krieges durch einen Brand zerstört und durch ein flaches Notdach ersetzt. Die Villa ist ein dreigeschossiger Bau mit den verschiedensten Bau- und Schmuckformen. Bis etwa 1995 wurde das Haus als Hotel genutzt und stand dann lange leer. Die aufwändige Holz- und Stuckausstattung hat bei den unterschiedlichen Nutzungen sehr gelitten. Dennoch sind weite Teile der Ausstattung aus der Bauphase noch erhalten. Sie wurden im Zuge der Nutzung teilweise überarbeitet und überbeschichtet. 2005 ersteigerte die Gewobau für 450 000 Euro das stadt-

bildprägende Gebäude. Der Erhalt des Gebäudes stand beim Gewobau-Chef im Vordergrund. Im Zeitraum zwischen 2005 und 2010 wurde die Villa behutsam restauriert. Gleichzeitig begann die Suche nach einem Mieter. Großes Augenmerk wurde dabei auf den größtmöglichen Erhalt der bauzeitlichen Substanz gelegt und auf ein authentisches Erscheinungsbild des grundständig renovierten Hauses. Mit den ersten Maßnahmen an der Fassade wurde die zerstörte Turmhaube nach einer historischen Aufnahme rekonstruiert. Ein wichtiger Schritt, durch den die Proportionen der Villa wiederhergestellt wurden. Man sieht dem Gebäude unschwer sein Alter von nahezu 103 Jahren an. Und dennoch ergibt sich nach der

Restaurierung mit den erhaltenen historischen Fenstern, der behutsam restaurierten Steinfassade und dem erneuerten Kalkputz wieder das geschlossene Erscheinungsbild der Bauzeit.

stilbau an der Steinhauser Straße ihre Privatklinik für Ästhetische Chirurgie Villa Rothenberg in Zweibrücken. „Die Jugendstil-Villa wurde von Anfang an mit großem Engagement und viel Liebe nach dem Bedarf einer modernen Privatklinik umgestaltet, ohne HISTORISCHES die alte Bausubstanz zu gePARKETT fährden“, beschreibt Dr. Eva Lang die EntstehungsgeIm Innern des Hauses empschichte. Denn die Gewobau fängt einen das historische Parkett, die hölzerne Wandver- berücksichtige schon die baulichen Interessen der künftikleidung im Zusammenspiel gen Mieterin. Das Ergebnis mit den massiven Füllungstükann sich sehen lassen: In den ren. Viele Räume tragen noch Beratungs- und Behandlungsihre aufwändigen und in jedem Raum anders gestalteten räumen verbindet sich die jugendstiltypische Architektur Stuckdecken. Sie wurden mit mit Designerstücken und sehr großem Aufwand gesiHightech zu einem eleganten chert und von unzähligen Ambiente. In der Villa befinden Farbschichten freigelegt. sich exklusiv und individuell Am 1. September 2010 dann eröffnete Dr. Eva Lang in dem eingerichtete Behandlungsund Patientenzimmer. red/elb denkmalgeschützten Jugend-

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Wunderschön: Der Eingangsbreich.

Fotos: Gewobau

Foto: Stadt


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Die Villa Binkle wurde nach Denkmalschutzrichtlinien saniert, etwa durch den Einbau von Holzfenstern. Fotos: Nadine Bröcker

Eine Villa aus der Gründerzeit mit Charme Sabine Mutter hat die alte Villa Binkle gekauft und von Grund auf saniert.

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echt unscheinbar wirkt die alte Villa Binkle, die in der Oberstadt gleich hinter dem Jugendzentrum steht. Vielleicht hat sie bisher kaum jemand so richtig wahrgenommen, denn der Charme der alten Villa zeigt sich erst von der Hofseite so richtig. Von diesem Charme war Sabine Mutter vor über zwei Jahren allerdings sofort eingenommen. „Ich war das erste Mal drin – dann war ich verliebt!“, erzählt die Architektin. Zu diesem Zeitpunkt besaß sie bereits ein Gebäude, das sie grundlegend saniert

Blick in das liebvoll restaurierte Treppenhaus der Villa Binkle.

Sabine Mutter.

de die Ruine entkernt und wieder aufgebaut. Dazwischen sei von der Villa weniger als ein Rohbau übrig geblieben. 750.000 Euro steckte Sabine Mutter hinein, die Eigenleistungen noch ausgenommen. Entstanden sind vier Wohneinheiten, zwei davon über zwei Etagen. Auch wenn der Denkmalschutz nicht mehr besteht, wurde die Villa Binkle nach „Denkmalschutz ist Denkmalschutzrichtlinien samein Steckenpferd. niert, etwa durch den Einbau Die alten Gebäude zie- von Holzfenstern. Denkmalschutz, erklärt Sabine Mutter, hen mich an, weil sie sei ihr „Steckenpferd“, die aleinfach einen gewisten Gebäude ziehen sie an, sen Charme haben.“ „weil sie einfach einen gewissen Charme haben.“ Charme Sabine Mutter hat die Villa auch nach der Sanierung. Die alte Holztreppe und der Eingangsbereich mit und renoviert hatte. Das der Windfangtür konnten erklappte so gut, dass sie auf halten bleiben, genauso wie den Geschmack kam und zudie Sandsteintreppe am Eingleich überlegte: „Ich würde noch eines nehmen, wenn ich gang. In den Wohnungen hat Sabine Mutter mit Holz und noch eins bekäme.“ Dann stieß sie auf die ehemalige Vil- Stahl alt und neu kombiniert la Binkle, eine Gründerzeit-Vil- und damit einen ganz eigenen Stil geschaffen. Die Geschichte la, die total heruntergekomder Villa ist übrigens ein gromen war und von städtischer ßes Geheimnis. Da das StadtSeite eigentlich abgerissen archiv während der Kriegszeit werden sollte, nachdem sie abgebrannt ist, gibt es heute zuletzt zehn Jahre leer stand. keinerlei Unterlagen mehr Der einstige Denkmalschutz wurde bereits aufgehoben, so über die Gründerzeit-Villa. Sabine Mutter weiß nur, dass sie stand dem Abriss eigentlich wahrscheinlich zwischen 1850 nichts mehr im Wege. Sabine und 1890 von einer RichterfaMutter bewarb sich um den milie gebaut wurde. Auch soll Kauf des Hauses, stellte ihr es angeblich früher eine StolSanierungskonzept in der Stadtratssitzung vor und durf- lenverbindung gegeben haben. Ein Zugang wurde aber te schließlich die Villa Binkle bis heute nicht gefunden. nlg kaufen. In kürzester Zeit wur-


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„Dieses Haus ist ein großes Abenteuer“ Das Ehepaar Hilgert hat schon immer eine Vorliebe für historische Gebäude. Jetzt haben die beiden ein Wohnhaus in der oberen Maxstraße erworben, mit dem sie große Pläne haben. Wertvolle Unterstützung beim Kauf und der anschließenden Sanierung fanden sie in ihrem Immobilienmakler Klaus Baumann.

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auingenieur Manfred Hilgert und seine Frau haben am Jahresanfang das Haus Nummer 14 in der oberen Maxstraße erworben, um es als Geschäftsstelle ihres Vereins „Zukunft Zusammen“ und als Wohnung für syrische Neubürger herzurichten. „Hier in diesem Haus ist jeder Griff ein Abenteuer“, skizziert Manfred Hilgert. Seine Frau und er haben eine große Vorliebe für Zweibrückens historische Bauten und Manfred Hilgert kennt sich als Stadtführer bestens aus in der Zweibrücker Geschichte. „Wir haben uns sofort in dieses charismatische Haus verliebt“, schwärmt Elke Hilgert. Als sie auf der Suche nach günstigem Wohnraum für Neubürger über das Angebot stolperte, griff das Ehepaar zu. „Dieses ist eines der ältesten Häuser von Zweibrücken und eines der besterhaltenen, da es nie zerstört oder schon nur beschädigt wurde“, weiß Manfred Hilgert. Es entstand 1703, zur schwedischen Zeit, in der Oberen Herzogvorstadt außerhalb der Stadtmauer, die durch die heutige Fruchtmarktstraße verlief, ebenso, wie zahlreiche Gebäude in der Nachbarschaft. Was für ein Ladengeschäft dort ursprünglich untergebracht war, ist nicht überliefert. Das letzte war ein Frisörsalon. Immobilienmakler Klaus Baumann habe hier ein Meisterstück abgeliefert, lobt das Ehepaar, denn die Herausforderungen seien groß gewesen: Sanierungsgebiet, Denkmalschutz, der Inhaber im Ausland und die Heizung defekt, also das Gebäude im Winter auch gefährdet – viele Probleme waren zu lösen. „Ich hatte ja gedacht, ich mach die Tapete ab, tapeziere und streiche neu und wir können das Haus nutzen, sobald

Elektrik, Heizung und Fenster gemacht sind“, lacht Elke Hilgert. Sie hat gemeinsam mit ihrem Mann schon viel renoviert, doch ihr Schmuckstück überraschte sie ständig aufs Neue. Mit der Tapete kam die ganze Wand entgegen. Im Ladenraum brachte der Bauingenieur jetzt einen atmungsaktiven Naturputz auf und ließ bewusst die rechte Wand so buckelig, wie sie war. Wegen Nässe in den alten Sandsteinmauern setzte er auf der linken Seite eine Mauerschale vor die Heizung, die mit ihrer Warmluft dann gleich das Mauerwerk trocknet und den

Das alte Wohn- und Geschäftshaus in der Maxstraße 14 aus dem Jahr 1703 gehört zu den ältesten Häusern von Zweibrücken. Es ist übrigens eines der besterhaltenen Gebäude, da es nie zerstört Fotos: Cordula von Waldow oder beschädigt wurde.

Dort ist schön zu sehen, dass das Haus fast in den Stein gebaut wurde. Ein kleiner Innenhof mit historischem Pflaster zwischen verwinkelten Anbauten in der Nachbarschaft wird als geselliger Treffpunkt hergerichtet. „Bis der Laden als eine Art Begegnungsstätte „So wachsen wir mit und Geschäftsstelle fertig ist, dem Haus viel enger unterrichten wir im Obergezusammen, als wenn schoss schon mal Deutsch“, wir eine Firma beauf- erklärt Elke Hilgert und zeigt den ehemaligen Wohnraum. tragen würden und Das Mobiliar hat die Pizzeria stolpern über historiLa Bandiera spendiert. „Es wird so schnell fertig, wie es sche Schätze.“ geht“, sagt auch ihr Mann. Vor Elke und Manfred Hilgert allem an den Wochenenden restauriert das vielfältig engagierte Ehepaar in Eigenleistung und nach Budget. „So Raum durch Luftöffnungen wachsen wir mit dem Haus temperiert. Vor die original Fenster setzte Manfred Hilgert viel enger zusammen, als wenn wir eine Firma beauftravon innen normale, dichte gen würden und stolpern über Fenster, um die historischen Schmuckstücke nacheinander historische Schätze“, sind sich die beiden einig. Wie etwa zu restaurieren. Doch zunächst einmal soll die über eine Wand mit inwändig verkokeltem Fachwerk von eiWohnung in den beiden obenem Brand. „Das bleibt als ren Stockwerken hergerichtet werden. Auf der Hofseite ist zu Historisches Erbe“, verspricht der Stadtführer, ebenso wie sehen, dass die Bäder später das bunten Bleiglasfenter im rechtwinkelig angebaut wurHausinneren. Da weder der den. Hier fand der BauingeAußenputz noch die Kachenieur einen von Holzwürmern halb zerfressenen Deckenbal- lung in dem Brandgang zum ken, der jetzt einen Ehrenplatz Nachbarhaus oder an der Ladenfassade geschichtlich konerhält. Die übrigen Balken in form sind, bestehe auch hier dem offenen Dachstuhl auf Änderungsbedarf. Allerdings dem Speicher sind in gutem erst, wenn innen alles fertig Zustand. Das gilt auch für die und nutzbar ist. „Da haben wir Sandsteinkeller, in denen sonoch ein bisschen Arbeit vor gar noch Kohlenreste liegen.

Elke und Manfred Hilgert haben sehr viel Freude bei der Sanierung ihres alten Hauses.

uns“, wissen beide. Zeit und Mühe, die sie mit viel Herzblut gerne investieren. „Es wäre schön, wenn sich auch am Eck mit dem „Kronprinz“ etwas in

diese Richtung täte“, wünschen beide. Der Bedarf an Wohnraum sei groß und das historische Erbe auf jeden Fall erhaltenswert. cvw

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Ein Gefühl von Geschichte umgibt die Villa Schwinn im Stil der Neurenaissance 1894 wurde die Villa Schwinn von Kommerzienrat Adolf Schwinn gebaut und ist bereits in vierter Generation noch immer im Familienbesitz.

W

enn Hans-Joachim Pauly die Villa Schwinn an der Ecke Hofenfelsstraße/Gutenbergstraße betritt, schlägt sein Herz höher, immer noch, denn das ehemals hoch herrschaftliche Gebäude ist sein Elternhaus. „Hier bin ich aufgewachsen und habe bis zu meinem 40.

Lebensjahr hier gewohnt“, erzählt der 65-Jährige. Ganz oben unter dem Dach, wo früher die Dienstboten ihre Zimmer hatten. Dort wohnten 1894, als die Villa Schwinn von Kommerzienrat Adolf Schwinn gebaut wurde, seine Großeltern. „Mein Opa war Kutscher. Das Haus, in dem heute die Fahrschule untergebracht ist,

war früher Pferdestall und Kutschenremise“, weiß er. Als kein Kutscher mehr gebraucht wurde, übernahm Pauly das Hausmeisteramt, das der Enkel jetzt in dritter Generation versieht. Noch bis 1954 umfassten die großzügige Villa im Stil der Neurenaissance und der sie umgebende Park die gesamte Fläche zwischen Gutenberg- und Herzogstraße und der Hofenfelsstraße bis zum Amtsgericht. Die uralten Bäume erinnern an die Zeit, da der Park mit seinen Statuen noch zu repräsentativen Zwecken diente, wie damals das gesamte Erdgeschoss. Der Haupteingang lag in Richtung Herzogstraße, also nach Westen gerichtet. Hier

„Hier bin ich aufgewachsen und habe bis zu meinem 40. Lebensjahr auch gewohnt.“ Hans-Joachim Pauly (65)

Aufnahme aus dem Jahr 1914, aufgenommen vor dem Haupteingang beim Empfang der Prinzessin Hildegard von Bayern, die damals zur Eröffnung des Rosengartens eingeladen wurde. Rechts und links von Prinzessin Hildegard die Gründer der Villa – Kommerzienrat Repro: Heide David Adolf Schwinn und Ehefrau.

detonierte während des Zweiten Weltkriegs eine Bombe, die die gesamte Westfront der Villa aufriss. Das große Loch wurde nach dem Krieg schnell und praktisch verschlossen, wie die heutige Außenfassade beweist. Da der Schwinnsche Turm, von dem aus man einen weiten Rundumblick genießt, als FlakBeobachtungsposten genutzt wurde, beschlagnahmten die Franzosen das Gebäude und hinterließen Schlagspuren ihrer Gewehre in den hölzernen Treppengeländern. Dennoch ist in der Villa Schwinn noch vieles aus der Ursprungszeit bestens erhalten. Außer dem großzügigen, hellen Treppenhaus aus Eiche mit schönen Parkett-Absätzen, sind auch der Terrazoboden mit den Mosaiken am heutigen Eingang zur Gutenbergstraße sowie die schwarzen Marmorsäulen dort im Erdgeschoss erhalten. Der große Durchgang wurde mit Glastüren verschlossen. Hier ist das Domizil der Christengemeinde, einer evangelischen Freikirche, die sich liebevoll um den Erhalt des wertvollen Kulturgutes bemüht. In den Räumen steht noch der alte Kachelofen mit grünlichen Keramikfliesen. Sogar die alte Kassettendecke aus Holz und die Wandvertäfelungen sind dort noch erhal-


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Der Eingang in die Villa Schwinn heute.

ten. Den historischen Charme weisen mit Stuckdecken, Fischgrätparkett, alten Türrahmen und dem einmaligen, geschichtsträchtigen Flair auch die sieben Wohnungen auf, die bereits von den drei Schwinn-Kindern aufgeteilt wurden. Im vergangenen Jahr wurde der ehemalige Speicher zu einer weiteren DachgeschossWohnung ausgebaut. „Das Holz ist alles massiv und gesund“, stellte Hans-Joachim Pauly fest, als vor vier Jahren das Dach neu gedeckt wurde. Nicht ein einziger Eichenbalken wies Faulstellen auf. Der Platz hin zur Herzogstraße ist bereits seit etlichen Jahren an Autoverkäufer verpachtet. Das heutige Melanchthonheim erhielt die protestantische Kirche. Mieter können Parzellen im Park mieten. Darauf verzichten Annika Eller und ihr Lebensgefährte Stefan Krinkel. Sie wohnen seit gut einem Jahr in der Wohnung mit der großen Sonnenterrasse. Die alten Stuckdecken, das herrliche Fischgrätparkett, das Flair, das Gefühl von Geschichte überall hat es dem jungen Paar besonders angetan. „Ich liebe alte Häuser“, schwärmt die Mieterin.

Die Villa wurde 1894 im Neurenaissance-Stil erbaut.

ERBENGEMEINSCHAFT IN VIERTER GENERATION So geht es auch dem Ehepaar Pauly, das gemeinsam und mit viel Herzblut das Hausmeisteramt versieht und sich vorbildlich um die Villa Schwinn kümmert. So weiß die Erbengemeinschaft in vierter Generation das Haus ihrer Ur-Großeltern in besten Händen, bestätigt Heide David, Tochter von Cäcilie Schulitz. Sie wohnt heute jenseits der französischen Grenze und kommt gelegentlich nach Zweibrücken, um ihrem Haus einen Besuch abzustatten. cvw Geschichte erleben lässt sich in der Villa Schwinn vorzüglich.

Fotos: Cordula von Waldow

Hausinschriften, also Inschriften und Sprüche an Häusern und Giebeln, über Einfahrten und Eingängen, waren früher üblich und zieren auch die alte Villa Schwinn. ANZEIGE

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Leben und arbeiten in der Zweibrücker Parkvilla

Etwas Besonderes ist auch die Treppe, die in den 2. Stock führt.

Vor zwölf Jahren kaufte das Tierarztehepaar Grüning die alte Parkvilla. Es war Liebe auf den ersten Blick. Rund vier Monate lang verbrachten er und seine Frau jede freie Minute mit Renovieren. Es hat sich gelohnt.

A

n so einem historischen alten Haus ist immer etwas zu tun. Georg Grüning schmunzelt mit Blick auf das neu gemachte Dach und die frisch gestrichene Außenfassade der Parkvilla. Vor zwölf Jahren hat das Tierarzt-Ehepaar die ehemalige Villa Ruthmann von einer Investorengemeinschaft erworben. „Für uns ein Glücksgriff. Wir waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, freut sich Georg Grüning noch heute. Der gebürtige Zweibrücker arbeitete nach der Studienzeit in Berlin damals in Saarbrücken. Um sich den Wunsch nach einer eigenen Praxis zu erfüllen, wurde Anfang 2000 Zweibrücken als guter Standort empfohlen. Ein altes Haus hatte dem Ehepaar von Anfang an vorgeschwebt, mit anderen Energien, als ein moderner Neubau. Das Haus in der Her-

zogstraße Ecke Goethestraße, das sich Grünings als erstes ansahen, entpuppte sich als zu klein. Die junge Familie brauchte Praxis und Wohnhaus vereint in einem Gebäude, denn die beiden Töchter Josefine (19) und Carlotta (15) waren noch klein. „Wenn Sie etwas Größeres suchen, wäre da noch die Parkvilla“, erinnert sich der Veterinär an den Vorschlag des Immobilienmaklers. Es war Liebe auf den ersten Blick und die Entscheidung für das neue Zuhause schnell getroffen. Rund vier Monate lang verbrachten er und seine Frau jede freie Minute mit Renovieren, abends nach der Praxis, an den Wochenenden. In mühevoller Kleinarbeit befreiten sie das helle, rötliche Parkett aus amerikanischer Seekiefer in den Wohnräumen von aufgeklebtem Teppichboden – 170 Quadratmeter und viele Stunden lang. Sie schlif-

Gebaut wurde das Gebäude 1892 von einem Weinhändler aus Neustadt im Stil des späten Historismus mit zahlreichen Barockelementen.

Fotos: Cordula von Waldow


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Viel Freude haben die Grünings auch an dem Irish Pub im Kellergeschoss. Geschickt lassen dort die Wände an vielen Stellen den Blick frei auf die historischen Steinmauern.

fen es ebenso ab und pflegten es, wie die Dielenböden in den Fluren im Erdgeschoss. Sie strichen Wände und Türrahmen und wuchsen so immer mehr mit dem herrlichen Haus zusammen. Unterstützt wurden sie dabei von ihren Famili-

„Viele meiner Patienten sagen, dass ihre Tiere hier ganz anders reagieren, als in anderen Praxen, viel gelassener, entspannter und vertrauensvoller.“ Georg Grüning

en. „Unser Opa Uli hat einen ganzen Pinsel auf den Fensterrahmen verstrichen“, lacht Georg Grüning über die borstenfreien Fragmente. Das edle Eichenholzparkett in den ehemaligen Repräsentations- und jetzigen Praxisräumen wurde mit einem schwimmenden PVC-Belag geschützt, um das

historische Original unbeschädigt zu erhalten. So hatte sich das Ehepaar seine Praxis vorgestellt: großzügig, hell, mit Luft und Licht und einem angenehmen Klima mit einer ganz besonderen Ausstrahlung. „Wir sind heute noch ebenso begeistert“, bestätigen beide. Die ehemalige Durchgangstüröffnung zwischen Behandlungszimmer und Wartezimmer wurde unter anderem mit einem Goldfischaquarium geschlossen. Neben der beruhigenden Wirkung hat der Arzt so immer einen Überblick über die Patienten, die noch auf ihn warten. „Viele meiner Patienten sagen, dass ihre Tiere hier ganz anders reagieren, als in anderen Praxen, viel gelassener, entspannter und vertrauensvoller“, freut sich Veterinär über das gute Klima, das sich offenbar auf die Vierbeiner überträgt. Viel Freude hat er auch an dem Irischen Pub im Kellergeschoss. Geschickt lassen dort die Wände an vielen Stellen den Blick frei auf die historischen Steinmauern. „Da ist

Georg Grüning am Schreibtisch seiner Tierarztpraxis. Die ehemalige Durchgangstüröffnung zwischen Behandlungszimmer und Wartezimmer wurde unter anderem mit einem Goldfischaquarium geschlossen.

immer super Stimmung. Wir sitzen oft dort und genießen es einfach“, erzählt er, obwohl die Familie mittlerweile auf dem Land in Kleinbundenbach wohnt und Grünings Assistenzärztin in der Villa. Gebaut wurde das Gebäude

1892 von einem Weinhändler aus Neustadt im Stil des späten Historismus mit zahlreichen Barockelementen, wie Stuckdecken und Verzierungen an der Außenfassade. Das ursprüngliche Flachdach wurde später durch das heutige Walmdach ersetzt. Auf dem jetzigen Parkplatz und an Stelle der Videothek standen Pferdeställe in verziertem Barockstil. Später übernahm der Lebensmittelgroßhändler Ruthmann die Villa. Die Erben veräußerten sie an eine Investorengesellschaft. Die Parkbrauerei pachtete die Villa bis zu ihrer Insolvenz und machte aus der Villa Ruthmann die Park Villa. Woh-

nung, Büroräume, ein griechisches Restaurant – auch die Nutzung des Gebäudes war durchaus vielfältig im Laufe seiner bewegten Geschichte. Von 1993 bis 2005 wurden die herrlichen, leer stehenden Räume von der Park-Galerie unter Vorsitz des Zweibrückers Egon Kirmse als Ausstellungsraum genutzt und boten ein einzigartiges Flair für zahllose Vernissagen und Events. Die ursprüngliche Bierkneipe im Kellergeschoss ist schon lange ein Irish Pub in dem passenden Ambiente. Auch hier ist gerade neu revoniert und gestaltet worden. An einem alten Haus ist eben immer etwas zu tun. cvw

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Zukünftig soll ein Bistro ins „Café Rücker“ einziehen.

Fotos: cvw

Der Name „Café Rücker“ soll erhalten bleiben Wann das Haus mit dem goldenen Ornament und dem unübersehbaren „R“ in der Fruchtmarktstraße gebaut wurde, ist nicht genau bekannt. Aber ein Café war eigentlich immer darin beheimatet. Wann das Gebäude gebaut wurde, darüber kursieren zwei JahresFoto: pma zahlen: 1850 und 1904.

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as Café Rücker in der Fruchtmarktstraße ist wohl von Anfang an als Café gebaut worden. Das zumindest vermutet Klaus Dauber. Der Zweibrücker Schauwerbegestalter hat ein Faible für die historischen Häuser. Mitter der 1950er-Jahre, als er schräg gegenüber, im heutigen Fahrradgeschäft Sieber, in Ausbildung war, ging er im Café Rücker ein und aus. Die große Backstube im Obergeschoss, der Gastraum im Untergeschoss und das ehemalige Ladengeschäft an der Fruchtmarktstraße stammen seiner Ansicht nach aus der Gründerzeit. Zwischen 1850 und der Jahrhundertwende datiert er das Haus, denn der Baustil sei eindeutig dem Historismus zuzuordnen. „Es kursieren zwei Jahreszahlen, 1854 und 1904“, ist von dem heutigen Besitzer, Kurt Rücker, zu erfahren. Der Baustil Historismus hat etwas mit Historie, also mit Geschichte und den

Baustilen der Vergangenheit zu tun. So prägen zahlreiche barocke Elemente das Rückersche Haus. Die Front ist verschönt mit Goldornamenten und dem unübersehbaren Buchstaben R für Rücker. Im Zweiten Weltkrieg waren das Gebäude, das heute die Hausnummer 4 trägt und das Haus rechts daneben die einzigen Häuser, die von dem großen Bombenangriff am 9. November 1945 weitestgehend verschont blieben. „Der linke Hausgiebel war beschädigt, das Haus links daneben zerstört“, weiß auch Kurt Rücker. Der Zweibrücker Unternehmer erwarb das zu dieser Zeit stark heruntergekommene Gebäude im Jahr 2000, um es vor dem drohenden Verfall zu retten und historiengerecht zu erhalten. „Nach dem Krieg war das Café Rücker DIE Anlaufstelle in Zweibrücken“, erinnert er sich, „ein gut florierendes Café. Junge Leute, wie damals die beiden Töchter des Hauses und


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Klaus Dauber, trafen sich dort, um Cocktails zu schlürfen, das Erlernte aus den Tanzstunden zu erproben und zu den Hits aus der Musik-Box engere Kontakte zu knüpfen. „Rock’n Roll oder Blues – je nachdem, wen man gerade im Arm hielt“, charakterisiert Dauber an die präferierte Auswahl der Titel. Zu dieser Zeit entstand wohl auch das bunte Glasfenster mit den Weinreben in dem Gastraum im Untergeschoss. Kurt Rücker hatte schon länger die Idee, in Zweibrücken ein eigenes Café zu betreiben. Die Namensgleichheit war es, die den Unternehmer beflügelte, das Haus mit seinen Initialen zu erwerben, denn das Café Rücker war seiner Vermutung nach von einem weit entfernten Verwandten gegründet worden. „Er stammte, wie ich, aus der Gegend von Biedershausen“, berichtet er. Zeit sei-

„Das gibt ein ganz neues Bistro, für das wir noch den passenden Pächter suchen, der es mit Sachverstand und Herzblut betreibt.“ Kurt Rücker

nes Lebens sei Heinrich Rücker als „Budding“ bekannt gewesen. „Buddings“ zweite Ehefrau habe das Haus nach dessen Tod an einen Herrn Klein aus dem Saarland verkauft. Zu dieser Zeit sei die Gastronomie an einen arabischen Landsmann verpachtet gewesen, der kein Interesse an der Erhaltung des historischen Erbes gehabt habe und wohl auch kein Geld. Jedenfalls erwarb Kurt Rücker das Haus in einer Versteigerung. Im ersten Jahr betrieb er das Café Rücker in eigener Regie mit Jochen Bendler als Küchenchef und Elke Klemm als Restaurantleiterin. Ehefrau Ursula Rücker buk damals die Kuchen und Torten für das Café. Dann übernahm die Gastronomin Elisabeth Jungfleisch vom Ohmbachsee als Pächterin das Café Rücker und brachte es anfangs zu recht gutem Erfolg. In dem nach hinten gelegenen Untergeschoss befand sich das Restaurant, in dem ehemaligen Ladengeschäft war das Café eingerichtet. Von hier aus hatten die Gäste durch die Schaufensterscheiben oder auf der vorgelagerten Straßenterrasse Blick auf das Treiben in der Fruchtmarktstraße. Lisa Jungfleisch zog in die Wohnung im Obergeschoss ein. „Das war wohl

Mittlerweile ist das Café Rücker in der Zweibrücker Fruchtmarktstraße geschlossen. Kurt Rücker hat das Haus aber unter Erhaltung Foto: Gerd Eichmann der historischen Relikte umgebaut. Ein passender Pächter wird gerade gesucht.

von Anfang an so“, mutmaßt Kurt Rücker: unten Café, darüber die Konditorei und ganz oben in dem dreigeschossigen Gebäude der Wohnraum. Nach Elisabeth Jungfleisch übernahm die Bäckerer Schmidt das Café Rücker an Stelle des ehemaligen Rosencafés ein paar Häuser weiter. Mittlerweile ist das Café allerdings geschlossen und Kurt Rücker hat das Haus unter Erhaltung der historischen Relik-

te wie des „wunderbaren Parkettfußbodens umgebaut: drei Wohnungen in den oberen Etagen und eine Gaststätte im Erd- und Untergeschoss. „Das gibt ein ganz neues Bistro, für das wir noch den passenden Pächter suchen, der es mit Sachverstand und Herzblut betreibt“, erklärt der Unternehmer. Der Name „Café Rücker“ soll aber in dem historischen Gebäude erhalten bleiben. cvw

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14 Wie aus einem alten Haus ein moderner und energieeffizienter Lebenstraum wurde ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG

Hubert Matthias aus Zweibrücken hat ein in die Jahre gekommenes Zweifamilienhaus von Grund auf saniert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Und wertvolle Tipps hat er auch parat.

Ausgangslage: EIn Zweifamilienhaus aus dem Jahr 1969.

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m Anfang stand ein in die Jahre gekommenes Zweifamilienhaus von 1969 Hubert Matthias wohnte dort in einer Eigentumswohnung. Für den Single reichten die 75 Quadratmeter Wohnfläche aus – doch nach seiner Heirat und der Geburt der Tochter wohnte die Familie ziemlich beengt. Als die Familie die Möglichkeit bekam, die zweite Eigentumswohnung und damit das komplette Haus zu erwerben, griff er zu. Was dann folgte, war ein Abenteuer, denn der Familienvater entschied sich, sein Haus nicht nur zu sanieren, sondern gleichzeitig ein Maximum an Energie einzusparen. Energieberater Rainer Ringeisen von den Zweibrücker Stadtwerken begleitete das Projekt mit seinem Expertenwissen und zahlreichen tollen Tipps. „Wir haben intensive Gespräche geführt“, erinnert sich Hubert Matthias, „Unterstützung bekam ich auch von ehemaligen Kollegen und der Blieskasteler Planwerkstatt.“ Am Anfang stand die Recher-

che – welche Möglichkeiten gibt es, das Haus energetisch zu sanieren? Was macht Sinn, was sollte man lieber lassen? Hier war die Beratung durch den Kollegen Ringeisen unersetzlich. Und der riet ihm zu einem ungewöhnlichen Schritt: die Entfernung der Balkone. „Das klingt erst einmal radikal“, sagt Rainer Ringeisen dazu, „aber man muss sehen: Balkone sind Wärmebrücken – hier fließt die Wärme vom Inneren des Hauses nach außen. Das hat den Grund darin, dass Balkone in Häusern dieser Baujahre baulich nicht vom Haus getrennt sind. Das heißt, Fußboden und Balkon sind ein Bauteil – meist aus Beton. Man kann dann sein Haus dämmen wie man will, das Bauteil Balkon funktioniert immer wie eine Kühlrippe, die Wärme vom Haus abzieht.“ „Natürlich muss man hier einen Statiker zu Rate ziehen“, ergänzt Hubert Matthias. „Natürlich kann man während solch umfassender Baumaßnahmen sein Haus nicht be-

wohnen“, erklärt Hubert Matthias. Glücklicherweise besitzt sein Vater ein Haus in der Nachbarschaft, dort zog die Familie während der dreieinhalbjährigen Umbauphase in eine Wohnung. Jetzt stand der Sanierung nichts mehr im Wege und der Rückbau konnte beginnen. Ein halbes Jahr entkernte Hubert Matthias sein Haus in Eigenleistung, er entfernte Wände und die alten Holzfenster. Die Elektroleitungen wurden herausgerissen, die alten Wasserrohre ebenso. Die Türen wurden entsorgt, Fensteröffnungen verändert, die Eingangstür verlegt und der Gipsverputz von den Wänden entfernt. Der Schornstein wurde herausgeschlagen und die alte Ölheizung entsorgt. „Es war schon von der Bauschutttrennung her eine umfassende Maßnahme“, erinnert sich der Bauherr, „jeden Tag bin ich von der Arbeit nach Hause gekommen und dann auf die Baustelle gegangen. Urlaub war nicht drin.“ Insgesamt 17 Container Schutt fielen beim Umbau an.

KFW-FÖRDERUNG Dann konnte die energetische Sanierung beginnen. Für die Ausbaumaßnahme bekam Hubert Matthias KFW-Förderung vom Bund. Der unterstützt Bauherren bei der energetischen Sanierung mit Zuschüssen und zinsgünstigen Darlehen. Dafür verpflichten sich die Bauherren, gewisse Standards einzuhalten. Wenn man ein altes Haus saniert, liegt hier eine Herausforderung, diese Standards zu erreichen – denn das ist oft aus den verschiedensten bautechnischen Gründen nicht möglich, oder nur unter großem finanziellen Aufwand machbar. Deshalb war die kompetente Beratung, die Matthias von seinem Kollegen Rainer Ringeisen bekam, eine große Hilfe. „Ich hätte ein Passivhaus aus meiner Immobilie machen können und dadurch mehr Förderung erhalten, aber Rainer Ringeisen hat mich über die Probleme aufgeklärt, die ich bekommen kann, wenn ich die geforderten Maßnahmen hierfür in mein Haus einbaue.“

WOHNUNGSLÜFTUNG

Und so sieht das Haus von Hubert Matthias nach der Sanierung aus.

Fotos: Stadtwerke

Eines dieser von Hubert Matthias angesprochenen Probleme ist die Wohnungslüftung. Hier fördert der Gesetzgeber


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Das Raumklima im Haus von Hubert Matthias wird durch einen ökologischen Lehmputz verbessert.

Anlagen mit Wärmerückgewinnung – aus Sicht von Rainer Ringeisen sind die unwirtschaftlich. „Bei solchen Anlagen muss man aufpassen, dass es nicht zur Keimbildung kommt. Die Filter müssen zwei Mal im Jahr gewechselt werden und die Abluftkanäle müssen alle zehn Jahre gereinigt werden. Man hat also höhere Wartungskosten und gleichzeitig höhere Stromkosten bei einer solchen Anlage. Hubert Matthias ist mit seiner Anlage, die ohne Wärmerückgewinnung auskommt, vollkommen zufrieden. Sie verursacht weder Zug noch Lärm – am Anfang musste er sich sogar von der Funktionstüchtigkeit seiner Anlage überzeugen, indem er ein Blatt Papier an den Luftabzug hielt, so geräuschlos ging alles vonstatten.

DÄMMEN Um Heizenergie zu sparen, war es für Hubert Matthias selbstverständlich, sein Haus zu dämmen. Auch hier werden von Bauherren immer wieder Fehler gemacht. „Da gibt es Hausbesitzer, die dämmen zwar ihr Haus, aber den Sockel nicht, weil man sich scheut, rund ums Haus aufzugraben. Auch die Optik spielt eine Rolle“, verrät Rainer Ringeisen. Doch eine fehlende Dämmung bewirkt natürlich Wärmeverluste – die Wärme der Innenräume kann weiterhin durch die ungedämmten Teile abfließen und im schlimmsten Fall sogar für

Schimmelpilzbildung sorgen. Hubert Matthias dämmte sein Haus außen mit einer 20 Zentimeter starken Schicht. Auf dem Dachboden kam eine Dämmung mit Zellulose zum Einsatz. Dabei wird eine Schicht aus recyceltem Papier, versetzt mit Borsalz zur Konservierung, mit Hilfe einer speziellen Maschine auf den Dachboden geblasen. Das ist einfach, kostengünstig und effektiv. Natürlich kommt diese Methode nur bei Dachböden zum Einsatz, die man später nicht mehr begehen muss. Für Wartung oder den Schornsteinfeger können Bauherren allerdings einen Steg bauen, der die Dämmmasse überbrückt. Die Kellerdecke dämmte Hubert Matthias mit einer fünf Zentimeter dicken Schicht Dämmstoff. Hier hätte er gerne eine stärkere Dämmung verwirklicht, doch das war aufgrund der an der Decke verlaufenden Rohre nicht möglich.

zum Einsatz. Der leitet die Wärme wesentlich schlechter und isoliert deshalb besser.“ Auch beim Einbau von Fenstern sollte man einiges bedenken. So werden Fenster heute oft mit Hilfe von Bauschaum in die Hauswand eingefügt. Dieser Schaum ist aber nicht dauerelastisch. Mit den Jahren wird der Schaum durch die Fenster verformt, die sich bei Wärme, zum Beispiel bei Sonnenbestrahlung, ausdehnen und bei Kälte, zum Beispiel durch Wind, zusammenziehen. Durch den verformten Schaum können Undichtigkeiten entstehen. Besser ist hier ein dauerelastisches Dichtband.

WANDHEIZUNG

„Stellen Sie sich vor, es ist Winter – sagen wir es hat minus 5 Grad, aber die Sonne scheint. Wenn dann kein Wind weht, kann es trotz der geringen Lufttemperaturen in der Sonne richtig warm werden. Das ist die Strahlungswärme“, erklärt Rainer Ringeisen. GeFENSTER nau diese Strahlungswärme macht sich eine Wandheizung Hubert Matthias hat sich für zu Nutze. Hubert Matthias Passivhausfenster entschieden. Das sind dreifach verglas- heizt sein Haus mit einer solchen Wandheizung und er te Fenster mit einer so genannten „warmen Kante“. Was möchte die angenehme Wärme nicht mehr missen: „Die das bedeutet, erklärt Rainer Ringeisen: „Bei Fenstern älte- Montage ist gar nicht so aufwändig wie man denkt und rer Bauart besteht der Zwiman kann das auch selbst maschenraum zwischen den chen, es gibt fertige Matten Scheiben oft aus einem wärdafür“. Das Raumklima im meleitfähigen Material wie Haus von Hubert Matthias Metall. Bei den Passivhausfenstern kommt dort ein glas- wird durch einen ökologischen Lehmputz verbessert. Der faserverstärkter Kunststoff

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Foto: Stadtwerke

Lehm hat die Eigenschaft, Feuchtigkeit sehr gut aufzunehmen und wieder abgeben zu können. Er neutralisiert zudem unangenehme Gerüche, zum Beispiel Zigarettenrauch. Für die Lehmputzarbeiten hat Hubert Matthias die Firma Witti GmbH aus Kirkel beauftragt, die ihm mit viel Kompetenz in Sachen Lehmputz zur Seite gestanden hat. Als Heizquelle kommt bei Hubert Matthias eine moderne Gas-Adsorptionspumpe zum Einsatz. Sie wurde von der Firma Theisinger GmbH aus Zweibrücken installiert. Sie erzeugt ein Drittel der Wärme aus der Umwelt und zwei Drittel aus Erdgas und verbraucht noch einmal 30 Prozent weniger Energie als ein moderner Brennwertkessel.

BLOWER DOOR Am Schluss stand beim Haus von Hubert Matthias ein Blower-Door-Test an. Vereinfacht gesagt, wird hier die Dichtigkeit des Hauses geprüft. Er gibt Auskunft darüber, in welchem Umfang und wo ein Haus Schwachstellen in Form von Luftundichtheiten aufweist. Denn je luftdichter ein

Haus gebaut ist, desto weniger Heizenergie verpufft ungenutzt in die Umwelt. Luftundichtheiten und Wärmelecks bedeuten nicht nur Energieverlust. Sie können Schimmel auslösen und im schlimmsten Fall die Bausubstanz nachhaltig schädigen. Um die Dichtheit des Gebäudes zu prüfen, spannt ein Messtechniker einen Ventilator in den Rahmen der Haustür ein und dichtet diese mit einer Folie ab. Alle anderen Türen und Fenster bleiben während des BlowerDoor-Tests verschlossen. Das Gebläse erzeugt einen Unterdruck, wodurch die Luft aus dem Gebäude gesogen wird. Dann wird gemessen, wie viel Luft der Ventilator absaugen muss, um die Druckdifferenz zwischen innen und außen aufrecht zu erhalten. Die Kosten eines solchen Tests variieren je nach Gebäudegröße zwischen 250 und 1000 Euro. Zur Erfüllung der Anforderungen der Energieinsparverordnung an Neubauten ist der Test inzwischen sogar Pflicht. Nach dreieinhalb Jahren Umbauzeit ist Hubert Matthias von seinem Haus begeistert. „Ich würde es jederzeit wieder machen.“ sli

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Für viele das schönste Haus der Stadt! Der Zweite Weltkrieg hat der Bausubstanz der Stadt Zweibrücken zugesetzt. Das Jugendstilhaus in der Fußgängerzone ist noch ein Zeuge herrlicher Wohnkultur.

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ür viele Menschen ist es das schönste Haus in Zweibrücken, zumindest eines der allerschönsten Häuser: Das Eckhaus Poststraße-Hauptstraße, in dem das Musikhaus Müller untergebracht ist. „Dieses ist ein reines Jugendstilhaus und eines der repräsentativsten, zumal an dieser exponierten Stelle“, weiß Klaus Dauber, der in der Zweibrücker Geschichte und der Historie der alten Gebäude bestens bewandert ist. Gebaut wurde es wohl um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert, denn ab 1850 begann der Jugendstil allmählich, den Historismus abzulösen, erklärt der Fachmann: „Das war eben der neue Stil der Jugend, daher Jugendstil.“ Davon zeugten auch die an den Außenrändern des Gebäudes höher gezogenen Fassaden. Ein Haus aus der Übergangszeit ist der „Besenbruch“, in dem ehemals ein Kolonialwarenladen untergebracht war und später Gastronomie einzog. Dauber deutet auf die Frauenfiguren im Obergeschoss und die Köpfe, beispielsweise über der Eingangstür zum Musikgeschäft. Männer hätten sich bei der Gestaltung der Häuser

Das Müllersche Jugendstil-Haus ist eine Zierde der Zweibrücker Innenstadt.

auch künstlerisch betätigt und diese verzieren wollen mit etwas Schönem an den Fassaden. „Das waren die Frauen“, schmunzelt Dauber. Damals habe wohl ganz Zweibrücken wie ein Museum ausgesehen. „Damals hatte Zweibrücken die meisten Villen im weiten Umkreis“, erinnert Klaus Dauber an die Hochzeit der Rosenstadt. Und zahlreiche hoch herrschaftliche, repräsentative Bürgerhäuser, wie das Müllersche Eckhaus. Dauber ist überzeugt davon: Wäre die Stadt im Zweiten Weltkrieg übergeben worden und hätte kapituliert, könnten heute noch viele der alten Bauwerke stehen. So aber ist das Müller-

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hundertwende stammt der Terrazo-Fußboden im Treppenhaus-Eingang mit seinen farbenprächtigen Steinmosaiken sowie die bräunlich-rot schimmernden Wandkacheln. Ein Griff an das geschwungene Treppengeländer bestätigt: „Damals hatte Zweiganz massiv. In den Wohnunbrücken die meisten gen in den beiden ObergeVillen im weiten Umschossen sind sowohl die Stuckdecken als auch die alkreis. Und zahlreiche ten Türen und Türrahmen noch hoch herrschaftliche, original, ebenso wie der repräsentative Bürger- schmiedereiserne „Dornröschen-Balkon“ zur Hauptstraße häuser, wie das Müllersche Eckhaus.“ hin. Sogar eine alte Schiebetür als Raumteiler ist erhalten. Im Klaus Dauber ersten Obergeschoss ist seit Ende der 70er Jahre die Klavierausstellung der Musikalienhandlung untergebracht. auch von der Geschichte her Hier stehen neben ganz neuen höchst wertvoll, dieses zu erauch geschichtsträchtige Klahalten und zwar so weit wie viere. Aus dieser Zeit stammt möglich im Original. der Aufzug, um die InstrumenNicht nur die Außenfassade mit ihren Ornamenten und den te in den ersten Stock zu hieven. Er ersetzt die ehemalige Erkerzimmern im Eckturm Wendeltreppe ins nächste spiegelt die Jugendstilzeit. Auch der hölzerne Treppenauf- Obergeschoss. Gebaut wurde das Eckgebäugang aus Eichenholz in dem viergeschossigen Haus bis hin de wohl bereits als Handelsgezu der nachträglich ausgebau- schäft. Jedenfalls sei dort ein Textilgeschäft für Damen- und ten Dachwohnung ist massiv Herrenmode gewesen. Das und original, wenngleich die Wahrzeichen der BesitzerfamiStufen mit PVC überzogen lie Stoffel, ein doppeltes S, ist wurden. Noch aus der Jahrsche Haus eines der wenigen, das den Krieg überlebt hat. Es sei sowohl von der Ausstrahlung, die ein solches historisches Gebäude besitzt, als

Foto: cvw

noch über dem Türeingang in der Postsstraße zu bewundern. Dauber vermutet, das Haus sei über drei Generationen hinweg im Familienbesitz der Stoffels gewesen sei. Diese hätten wohl selbst im Haus gewohnt und wohl zusätzlich vermietet. Günter Bartz, Druckermeister beim Pfälzischen Merkur, habe dort eingeheiratet und das Haus Mitte/Ende der 1960er Jahre an Gisela und Heinrich Müller veräußert. „Ich war noch ein kleiner Bub“, erinnert sich Karl-Heinz Müller an die Neueröffnung in der Hauptstraße 1969, nachdem sich seine Eltern 1966 selbstständig gemacht hatten. Diese hatten ein Faible für das alte Haus und hätten alles nur erdenkliche unternommen, um es bestmöglich zu erhalten. „Ich habe immer das Gefühl, dass dieses Haus atmet“, beschreibt Müller seine emotionale Bindung. Während er selbst außerhalb wohnt, ist sein Bruder Hans-Jürgen in die 1969 ausgebaute Dachwohnung eingezogen. „So ein altes Gebäude hat einfach seinen ganz besonderen Charme.“ Und das findet ganz sicher nicht nur der Klavierstimmer so. cvw


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