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Herz ist die Kraft.
Noch Plätze frei!
Naturschutz
Erlebnisreiche Ferienfreizeiten mit dem Landesjugendwerk Mehr dazu auf Seite 2
Kinder und Senioren haben in Riegelsberg zusammen ein Wildbienenhotel gebaut. Mehr dazu auf Seite 4
www.awo-saarland.de
Ausgabe 37 – Mai 2018 JUBILÄUM
100 Jahre AWO
EDITORIAL
Liebe Leserin, lieber Leser,
Von Anbeginn an eine bedeutende Kraft sozialer Arbeit
A
Die Trennlinie verläuft zwischen denen, die großes Vermögen haben, und jenen, die jeden Euro zweimal umdrehen müssen und denen zugleich jede Perspektive fehlt. Wir wissen, dass sich Menschen in sozial prekärer Lebenslage weniger bis gar nicht engagieren; dass lang anhaltende Arbeits- und Perspektivlosigkeit in Wahlenthaltung mündet oder gar zu radikalen Wahlentscheidungen führt, wie der Erfolg der AfD
Nach der Machtergreifung durch Hitler und die Nationalsozialisten am 30.1.1933 begann in Deutschland die Verfolgung politisch Andersdenkender. Die AWO leistet Hilfen für die Familien Inhaftierter, Emigrierter und Ermordeter. Bald war sie selber Zielscheibe nationalsozialistischer Aggression. 1933, mit der Machtübernahme Hitlers, löste sich die Arbeiterwohlfahrt selbst auf, um der Vereinnahmung durch die Nationalsozialisten zu entgehen. Für die Mitglieder der Arbeiterwohlfahrt war die Zeit von 1933 bis 1945 geprägt von Verfolgung, Inhaftierung, äußerer und innerer Emigration sowie zum Teil aktiver Widerstandsarbeit.
INFO
Im Januar 1946 erfolgte die formelle Wiedergründung. Die AWO verstand sich nun als eine selbstständige, unabhängige Organisation und nicht, wie bis 1933, als eine an die SPD angeschlossene Gliederung. Praktische soziale Hilfe wird geleistet, ohne nach politischer oder konfessioneller Zugehörigkeit zu fragen.
Auch im Saarland wird gefeiert Im ehemaligen Saargebiet erfolgte erst am Mittwoch, dem 13. Februar 1924 die offizielle Gründung der Arbeiterwohlfahrt im Saal des Gewerkschaftshauses in der Brauerstrasse. Vorsitzende wurde Angela Braun. Ab den 1970er Jahren wuchs die Zahl der von der AWO hauptamtlich betriebenen Sozialen Einrichtungen massiv an. Der Landesverband der AWO im Saarland ist heute Träger sozialer Dienstleistungen durch 310 Einrichtungen mit rund 5.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Hauptinitiatorin und spätere Vorsitzende war Marie Juchacz.
Termine zum vormerken:
Sonntag, 16. Juni 2019: im Weltkulturerbe Völklinger Hütte steigt ein großes Familienfest unter dem Motto „Tradition schafft Zukunft“ Am Samstag, 26. Oktober 2018 steigt das Jubiläumskonzert mit MAYBEBOP in der Congresshalle in Kooperation mit der AWO-Saarland-Stiftung Das komplette Programm steht ab September 2018 unter www.awo-saarland.de zur Verfügung. Zudem wird im Herbst auch eine eigene „JubiläumsApp“ für Smartphones veröffentlicht.
www.awo-saarland.de
Ehrenamtlich organisiert der Landesverband Saarland e.V. heute rund 12.000 Mitglieder in ca. 100 Ortsvereinen und 7 Kreisverbänden. Darüber hinaus sind mehr als 15 gemeinnützige Organisationen als Korporative Mitglieder der Arbeiterwohlfahrt angeschlossen.
Das Jubiläum im Jahr 2019 will die AWO als Chance begreifen sich der Bevölkerung im Saarland als attraktiven und zukunftsorientierten Verband zu präsentieren. Mit vielen Veranstaltungen und Aktionen wird die saarländische Bevölkerung zum Mitfeiern eingeladen. Ein weiteres Projekt sind 100 Jahre – 100 Köpfe. Wir werden 100 Persönlichkeiten, die die Arbeit der AWO prägen, befragen und damit die Aktualität der Leitideen der AWO vorstellen.
Mächtig stolz auf Social Woman, Captain Care & Co. Mehr dazu auf Seite 3
Tel.: 0681 58605-0 | info@awo-saarland.de
es sind die ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Bedingungen in Deutschland und Europa, die sich immer rascher und grundlegender wandeln: Unsere Demokratie gerät durch die wachsende soziale Ungleichheit immer stärker unter Druck.
m 13. Dezember 1919 beschloss der Reichsausschuss der SPD in Berlin eine eigene sozialdemokratische Wohlfahrtsorganisation, auch als Gegengewicht zu bürgerlichen und konservativen Verbänden, ins Leben zu rufen. Hauptinitiatorin und spätere Vorsitzende war Marie Juchacz. Die Arbeiterwohlfahrt war von Anbeginn Ort der sozialen Arbeit. Auf dieser breiten Basis wurden Volksküchen, Freizeiten für Kinder und Hilfen jeder Art für die sozial Bedürftigsten organisiert. Schon 1926 umfasst die AWO bereits 34 Bezirke mit 1.914 Ortsausschüssen und etwa 150.000 ehrenamtlichen Mitarbeitern.
Pflegekampagne
ERWEITERUNG
in den letzten Landtags- und Bundestagswahlen belegt. Es ist auch die Verpflichtung unserer Arbeiterwohlfahrt im Saarland, sich diesen Problemen zu stellen, sie ins Positive zu wenden und damit in einer Mischung aus politischen Werten und Überzeugungen und unmittelbaren sozialen Hilfsangeboten auch ihr Profil zu schärfen. Es braucht eine klare und einfache Sprache. Es wird in Zukunft darum gehen, positiv besetzte Ideen, konkrete und klare Beispiele für fortschrittliche Sozialpolitik zu finden. Wir haben dies im vergangenen Winter mit der Aktion „Strickalarm gegen soziale Kälte und Altersarmut“ bewiesen und werden auch im Rahmen unseres Jubiläums beweisen, dass unsere Werte
Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit moderne Werte für eine lebenswerte Gesellschaft sind. In diesem Sinne
Marcel Dubois Landesvorsitzender
Dudweiler
Ein „rosenroter Tag“ für das Kinderhaus
K
inder, Eltern und die Beschäftigten des AWO-Kinderhauses in Dudweiler strahlten. Endlich ist der Um- und Erweiterungsbau der Kita abgeschlossen und das große Einweihungsfest konnte gefeiert werden. Das Gebäude aus dem Jahre 1996 hat nicht nur einen Anbau bekommen, sondern auch ein neues zweites Stockwerk, so dass jetzt 25 Krippenkinder und 50 Kindergartenkinder in zwei Kindergartengruppen und zweieinhalb Krippengruppen von den 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut werden. Das Haus ist jetzt behindertengerecht ausgestattet. Der Brandschutz wurde den neuesten Erfordernissen angepasst. Es gibt neue, altersgerechte Sanitärräume und einen Turnraum, der auch von außen mit Rollstuhl zugänglich ist. Und es gibt einen Fahrstuhl, um behinderten Kindern die Beweglichkeit im Hause zu gewährleisten. Innen ist das Kinderhaus ein echtes Haus für Kinder. Mit Geschicklichkeitsspielen auch an den Wänden, so dass die Kleinsten gut drankommen, mit großen Bauklötzen aus Kunststoff zum draufliegen und stapeln, und kleinen Körbchen, in die sich müde Abenteurer zu einem Schläfchen zurückziehen können. Dazu kommt der große, naturnahe Spielgarten mit seinem alten Baumbestand mitten in der Stadt. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist ein Besprechungs-, Konferenz- und Pausenraum entstanden, der eigentlich keine Wünsche offenlässt. Alles in allem war es also wirklich, wie Wolfgang Gelff, stellvertretender Landesvorsitzender der AWO Saarland, mit einem Zitat der Kinderbuchautorin Astrid Lindgren feststellte „ein rosenroter Tag“. Die Fertigstellung des Erweiterungsbaus, so Gelff, sei „ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einer modernen Familienpolitik in unserem Land“. Die Kinder hießen alle mit einem selbst getexteten Lied willkommen. Unter den Gästen konnte SPN-Direktor Peter Barrois auch Bildungs-
staatssekretärin Christine Streichert-Clivot, Oberbürgermeisterin Charlotte Britz, Regionalverbandsdirektor Peter Gillo sowie die Bundestagsabgeordnete Josephine Ortleb begrüßen. Gekostet hat der Umbau rund 1,1 Millionen Euro. Diese Summe hat die AWO durch eine Mischfinanzierung aus Mitteln des Landes, des Regionalverbands und der Landeshauptstadt sowie einem Eigenanteil von weit über 100.000 Euro aufgebracht. Die AWO ist nun alleiniger Träger des Kinderhauses. Die Interessensgemeinschaft Dudweiler-Nord, die sich die letzten 20 Jahre die Trägerschaft mit der AWO geteilt hatte, sieht mit der Fertigstellung ihr Ziel erreicht.
Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und Regionalverbandsdirektor Peter Gillo hatten kindgerechte Geschenke mitgebracht.
Die Kinder begrüßten die Gäste mit einem selbst getexteten Lied.