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20.2.2015    nr. 3    s�dtiroler landwirt 20. februar 2015   nr.3/58.Jg.    s�dtiroler landwirt

raiffeisen SONDERDRUCK, SUPPL . S.I.A.P. 50%

Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft

Mit den verbliebenen 800 Hektar Vernatsch sieht der österreichische Weinmarketingexperte Wilhelm Klinger die kritische Masse erreicht.

„Vernatsch ist eine wunderbare Sorte“

EOS - Florian Andergassen

Wilhelm Klinger, Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing, sprach sich bei der heurigen Südtiroler Weinbautagung Ende Jänner in Eppan für eine Aufwertung und höhere Positionierung des Vernatsch aus. Wilhelm Klinger referierte bei der 53. Südtiroler Weinbautagung Ende Jänner in Eppan darüber, wie ein erfolgreiches Dachmarketing dem österreichischen Wein nach dem Weinskandal der 80er-Jahre bis heute zu einem ausgezeichneten Image verhalf. Bezogen auf Südtirol spricht Klinger, der hier viele Urlaube verbrachte, von einem wunderbaren Land mit schönen Weinen, ein Gesamtkunstwerk zwischen Landschaft, Kulinarik, den Menschen und ein bisschen mediterranem Einfluss. Auch erinnert sich Klinger, wie in Südtiroler die ersten Vinotheken und Winebars eröffneten, wie Südtirol neue Weine kreierte, „aber ich habe auch schmerzlich erlebt, wie der Vernatsch zurückgeht, den

ich ja immer sehr gerne gehabt habe“, sagt Klinger. Herr Klinger, Südtirols Weinwirtschaft sucht nach Wegen, um die Wertschöpfung beim Vernatsch zu steigern. Wie sehen Sie den Vernatsch? Wilhelm Klinger: Ich glaube, dass der

Vernatsch eine große Zukunft hätte, wenn man ihn als den leichten, eleganten Wein positioniert. Denn wir haben heute viel zu viele schwere Brummer am Markt, die der Konsument gar nicht will. Der Vernatsch ist ja eine ganz wunderbare Sorte, der Weine ergibt, die es in dieser Art nirgends auf der

Welt gibt. Also diese Einzigartigkeit ist ja schon einmal das Fundament für eine höhere Positionierung. Und dann braucht man da den neuen Vernatschkunden. Den neuen Vernatschkunden?

Ja, den neuen Vernatschkunden, der den Vernatsch anders sieht als der heute 70-jährige, der ihn noch getrunken hat als den Hauswein oder als den Vernatsch, der normal das Grundrauschen von Südtirol war. Ich denke, dass man neue Kunden suchen muss, denen muss man sagen, dass der Vernatsch ein präziser, eleganter, aber leichter Wein ist – und dann muss man ihn auch so machen. Denn

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