19. 12. 2014 nr.23 s�dtiroler landwirt 19. dezember 2014 nr.23/57.Jg. s�dtiroler landwirt
raiffeisen SONDERDRUCK, SUPPL . S.I.A.P. 50%
Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft
Weihnachtszeit – Zeit zum Innehalten: Das diesjährige Motiv der Weihnachtskarte zeigt das Bleiglasfenster in der Kapelle der Bozner Marienklinik.
Genossenschaft trägt Verantwortung Verbandsobmann Heiner Nicolussi-Leck blickt auf das Jahr 2014 zurück. Die Raiffeisenorganisation steht gut da, muss sich aber auch für die Herausforderungen einer sich rasch ändernden Zukunft rüsten. Ein turbulentes Jahr neigt sich dem Ende. Mit Blick auf Europa beherrschte die schwächelnde Wirtschaft, aber auch die geopolitische Lage mit der Ukraine-Krise das Geschehen. Die Leitzinssenkung auf historische 0,05 Prozent zeigt, dass das Deflationsrisiko noch nicht gebannt ist. Der wirtschaftliche Aufschwung in der Euro-Zone war schwächer als erwartet, Arbeitslosigkeit und Verschuldung sind unverändert hoch. In Italien bleibt die Wirtschaftslage rezessiv. Die Arbeitsmarktreformen von Ministerpräsident Renzi finden Anerkennung, doch viele Strukturreformen blieben im Ansatz stecken. Die Krise schlägt sich auch auf den italienischen Bankensektor nieder, der mit
172 Mrd. Euro seine bisher höchsten Wertberichtigungen tätigen musste. Südtirols Wirtschaft steht noch vergleichsweise gut da, die Erholung am Jahresbeginn konnte sich jedoch nicht durchsetzen, sodass das BIP gegenüber dem Vorjahr ein Nullwachstum aufweisen wird. Das Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer prognostiziert für 2015 ein Plus von 0,6 Prozent, die Lage bleibt aber insgesamt schwierig,
100.000 Südtiroler Existenzen Von der allgemeinen Entwicklung bleibt auch die Raiffeisenorganisation nicht unberührt. Von ihrem Erfolg hängen heute direkt
oder indirekt fast 100.000 Südtiroler Existenzen ab. Die Raiffeisen-Genossenschaften tragen daher große Verantwortung. Erfreulich ist, dass sie sich auch heuer wieder übergreifend zufriedenstellend entwickeln konnten, nicht zuletzt deshalb, weil sie durch die Nähe zum Markt seit Jahren permanent in Innovation investieren. Das gilt für die landwirtschaftlichen Genossenschaften bis hin zu den E-Genossenschaften. Das gilt auch für die Raiffeisenkassen, die ihr Geschäft auf nachhaltige Kreditpolitik und ausgewogene Risikotragfähigkeit ausrichten. Eine Strategie, die sich in der Krisenzeit bezahlt macht, was – bei allen Herausforderungen – an den positiven Ergebnissen ersichtlich ist.
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