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27. 4. 2012 nr.8 s�dtiroler landwirt 27. april 2012 nr.8/55.Jg. s�dtiroler landwirt
Sonderdruck, Suppl . S.I.A.p. 50%
Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft
Der Südtiroler Energieverband sieht mit Zuversicht in die Zukunft und stellt eigene Thesen zur Energiepolitik auf.
Mit einem neuen Schwungrad Bei der ersten Vollversammlung stellte der Südtiroler Energieverband (SEV) seine energiepolitischen Thesen vor und wählte seinen neuen Verwaltungsrat. Eine nachhaltige Energieversorgung in Südtirol muss dezentral aufgestellt, ökologisch ausgerichtet, demokratisch organisiert und verwaltet sein. Dies das Kredo des Südtiroler Energieverbandes, der vergangene Woche im Raiffeisenhaus in Bozen seine erste Vollversammlung abhielt. Er war im Herbst hervorgegangen aus der Fusion des Biomasseverbandes und des Raiffeisen-Energieverbandes. Präsident Georg Wunderer sprach sich klar für eine dezentrale, genossenschaftliche Energiewirtschaft aus und wandte sich gegen eine neoliberale Politik des freien Spiels der Kräfte. „Die Energiewirtschaft muss dem Bürger dienen, nicht dem Kapital“, brachte er es auf den Punkt. Wunderer sparte in seiner Rede
auch nicht mit Kritik gegenüber der Landesregierung, die in den letzten Jahren den kleinen Stromproduzenten wenig Gehör schenkte und mit dem Aufbau der landeseigenen Gesellschaft SEL eine Struktur schuf, die sich nicht dem Subsidiaritätsprinzip verpflichtet sah. „Ich bleibe aber optimistisch“, meinte er abschließend, „da der Weg der Kooperation aller in dem kleinen Strommarkt Südtirol der einzig mögliche ist.“ Wolfram Sparber, neuer Präsident der SEL, sprach sich für eine nähere Kooperation auf lokaler Ebene aus. Voraussetzung dafür allerdings sei ein schrittweiser Abbau der Konfliktfelder. Aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten auf staatlicher Ebene müsse man auch in Südtirol alternative För-
dermodelle suchen, die Versorgungssicherheit und Versorgungskomfort sicherstellen, meinte Sparber. Paul Gasser, Generaldirektor des Raiffeisenverbandes, beglückwünschte den SEV zu seiner Geschäftspolitik und sicherte auch weiterhin die Unterstützung des Verbandes zu.
Subsidiaritätsprinzip Geschäftsführer Rudi Rienzner präsentierte neun energiepolitische Thesen. So will sich der Verband aktiv für den Einstieg in eine klimaneutrale, bürgernahe und demokratische Energiewirtschaft einsetzen. Er spricht sich für einen fairen Interessenausgleich und für
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