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ORTSZeit

UFUNG:

SCHWERTE. AUF EIN WORT: DENNIS BLACHETTA

Was ist das Besondere an der Ausbildung zum Anlagenmechaniker? In meiner Funktion als Ausbilder gefällt mir am besten, dass bei uns die Azubis voll akzeptiert werden. Wenn sie etwas fragen, wird nicht lange diskutiert, sondern geholfen oder erklärt. Der Teamgeist macht es aus. Wenn wir morgens zur Baustelle rausfahren, dann stimmt es zwischen uns.

sstichtag Bewerbung der für 2018 ist ber 2017 30. Novem

Was haben die Stadtwerke Schwerte den jungen Leuten zu bieten? Einen sicheren Arbeitsplatz, jeden Tag Abwechslung, denn wir sind zuständig für alles von der Dichtheitsprüfung über die Erschließung von Neubauten bis hin zum Zählerwechseln. Wir haben Kundenkontakt, sind viel an der frischen Luft und bleiben in Bewegung. Wer erst einmal bei uns ist, die Schule hinter sich hat und mit rausfährt, bleibt gern hier.

Ein junger Mann aus Afghanistan beginnt in diesem Jahr eine Einstiegsqualifizierungsmaßnahme als Vorbereitung für eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker bei den Stadtwerken Schwerte. Das liest sich ganz selbstverständlich und doch war der Weg dahin gar nicht so leicht.

Halbwissen und Bürokratie Die Stadtwerke Schwerte sind offen für Integration und setzen sich auch aktiv dafür ein.

Welche Fähigkeiten sollte man mitbringen?

So war Andrea Pavlovic im Ok­tober 2016 bei der Flüchtlingsbörse, einer Veranstal­ tung mit Speed-Datings, um Flüchtlingen Praktikumsplätze zu vermit­teln.

Motivation ist wichtig, handwerkliches Ge­ schick hilfreich und körperlich fit sollten die Bewerber auch sein. Gut ist, wenn einer die Arbeit sieht und man nicht dauernd sagen muss: Mach dies, mach das. Selbständiges Arbeiten muss schon sein.

Die Gespräche waren aufgrund der Sprach­­barrieren nicht so einfach. Viele der über hundert geflüchteten Menschen waren eher an Tätigkeiten im Gesundheitswesen, Gaststättengewerbe oder Verkehrsbereich interessiert.

Wie sieht der Weg nach der Gesellenprüfung aus?

Einer hat es geschafft

Es gibt als Standard-Qualifikation den An­lagenmechaniker, Versorgungstechnik Gas und Wasser. Danach könnte man den Netzmonteur draufsetzen, also Strom dazunehmen. Klassisch wäre dann der Meister möglich, mit zwei Jahren Meisterschule. Für mich war das nichts, zu viel Büroarbeit. Deshalb habe ich mich für den Vorarbeiter entschieden. Das konnte ich in sechs Wochen vorbereiten und anschließend in drei Wochen den Ausbilderschein machen. Ich brauche das Rausfahren auf die Baustelle. Das gefällt mir. < Dennis Blachetta, 32 Jahre, hat 2001 selbst seine Ausbildung zum Anlagenmechaniker bei den Stadtwerken Schwerte begonnen und ist nun zuständig für die Ausbildung zum/zur Anlagenmechaniker/-in

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AUSBILDUNG IST GELEBTE INTEGRATION

Der Mann aus Afghanistan hat seine Chance bei uns erkannt und genutzt. Er ist motiviert, hat in seinem Heimatland Abitur gemacht, kann schon Deutsch, will lernen und will ins Handwerk – so Andrea Pavlovic. Während eines Praktikums in den vergangenen Osterferien hat er unsere Gesellen bei verschiedenen Tätigkeiten begleitet und sich für den Beruf des Anlagenmechanikers entschieden. Die vielen im Ausbildungsberuf geforder­ ten Fachbegriffe müssen erst noch verstanden und gelernt werden. Da können die Stadtwerke von ihrem Siedlungswas­ seringenieur Scharuch Hessam profitie­ ren, der seinen Landsmann bei der Integration im Unternehmen begleiten wird.

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