Rudolf Steiner Schule – Mitteilungen Frühjahr 2018

Spiritualität

Spektrum

Die Mitteilungen der Rudolf Steiner Schule Zürich

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Die Präsentationen der 9. Klass-Arbeiten

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Frühling

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Rudolf Steiner Schule ZĂźrich

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser !

Welch ein Frühling! Im frischen äusseren Gewand und unter dem neuen Titel «Spektrum» überreichen wir Ihnen die aktuelle Ausgabe unserer traditionsreichen Mitteilungen. Nach dem sehr positiven Feedback auf unsere Festschrift, die zum 90-jährigen Jubiläum 2017 erschienen ist, haben wir uns entschieden, auch unserer Schulbroschüre neuen Glanz zu verleihen. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen, die uns in diesem Prozess begleitet haben, herzlich bedanken – insbesondere bei den SchülerInnen, die kreativ zur Namensfindung beigetragen haben!

«Spiritualität» beleuchtet und vertieft.

Immer häufiger nehmen wir Kinder und Jugendliche wahr, bei denen uns Spiritualität teils sehr offen, teils aber auch versteckt begegnet. Wir LehrerInnen und Eltern sollten hier achtsam sein, sehr genau hinhören und beobachten, denn spirituelle Gaben sind sehr wertvoll. An der Schule bemühen wir uns daher, Gespräche mit den jungen Menschen zu suchen und Unterrichtsinhalte so zu gestalten, dass sich die SchülerInnen in ihrem Wesen wahr und ernst genommen fühlen. Dies führt auch zu der viel zitierten «individuellen Förderung» – nicht in Form von Unterrichtsstoff, sondern eben durch persönliche Begegnungen, die die jungen Menschen durch ihre Schulzeit begleiten sollen.

Vieles ändert sich, Wertvolles bleibt: Es ist uns weiterhin ein grosses Anliegen, unsere Leserinnen und Leser in unseren Mitteilungen auf eine Themen-Reise mitzunehmen: «Im Fokus» blicken wir aus verschiedenen Blickwinkeln auf ein Thema aus der Pädagogik: In dieser Ausgabe wird die

blick in die Prozesse der Abschlussarbeiten der 9. Klasse sowie in die Theaterarbeit der 8. Klasse.

Neu ist die Rubrik «360° um die Schule»: Hier stellen wir Institutionen vor, die unserer Schule nahestehen – wie zum Beispiel die Christengemeinschaft und ihr wunderbares Kinderund Jugendlager im Sommer. Da gibt es übrigens noch freie Plätze.

Ich wünsche Ihnen eine freudige und spannende Leselektüre!

Herzliche Grüsse Ihr Dirk Dietz, Mitglied der Schulleitung

Mit den Berichten «Aus dem Unterricht» möchten wir Ihnen ermöglichen, nahe am Puls der Schule zu sein: Diese Ausgabe gibt einen Ein-

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Rudolf Steiner Schule ZĂźrich

Spektrum

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Aus dem Unterricht

Menschen an der Schule

6 Theater und «Meer» – Sibylle Rohdich über das 8. Klass-Theater

20 Zum Abschied von Ruth Gollè

8 Zwischen Vorfreude, Anspannung und Erleichterung: Jean-Claude Baudet’s Beobachtungen zu den Präsentationen der 9. Klass-Arbeiten

Innen und Aussen

22 … und ich war nie in der Schule! Warum das freie Spielen unendliches Vertrauen verdient.

Im Dialog mit dem Pariser Freibildungsexperten und Bestseller-Autor Andrè Stern

Im Fokus

360° um die Schule

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Ein

30 Gestärkt und verwandelt hervorgehen – das alljährliche Kinderferienlager der Christengemeinschaft. Die Priester der Christen­gemeinschaft Zürich, Ulrike Ortín und Tobias Eckinger, im Interview

neues Zeitalter der Spiritualität klopft an die Tür.

Haben wir den Mut zu öffnen? Im Gespräch mit dem Buchautor und Lehrer Johannes Greiner

16 Spiritualität im Unterricht der Unter- und Mittelstufe – Einblicke von Ruth Gollè

34 Vorfreude 35 Impressum

18 Spiritualität im Unterricht der Mittelschule: Wolfgang Steffen berichtet aus der Atelierschule 5

Aus dem Unterricht

Theater und «Meer» Das 8. Klass-Theater Text von Sibylle Rohdich ie ersten Vorbereitungen für das D 8. Klass-Theater begannen bereits im letzten Sommer, als die Klasse sich entschieden hatte, welches Stück sie spielen wollte. Aus den drei angebotenen Stücken entschieden sich die SchülerInnen für «Die zwölfte Nacht» oder «Was ihr wollt» von William Shakespeare. Nach den Herbstferien stand dann die Vergabe der Rollen an. Es war wunderbar mitzuerleben, wie sich einzelne Jugendliche für eine Rolle begeisterten. Am Ende hatten (fast) alle ihre Wunschrolle erhalten. Gemeinsam wurde das Stück dann weitgehend gelesen und besprochen. Jeder legte für eine Rolle eine Rollenbiographie an, in der die Figur lebendig werden sollte, um so den Einstieg ins Spielen zu erleichtern. In den Wochen vor den Sport-

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ferien, nach denen dann die eigentliche Theaterepoche anfangen sollte, wurde endlich mit den konkreten Arbeiten wie dem Kulissenbau, der Bühnenbildherstellung und der Kostümsuche begonnen. Auch eine Musik- und Tanzgruppe formierte sich, um das Stück mit musikalischer und tänzerischer Untermalung zu bereichern. Ein klasseneigenes Filmteam begleitete die SchülerInnen in ihre Gruppen und arbeitete an einem Trailer sowie an einem Dokumentarfilm über das Entstehen dieses Gesamtkunstwerks, das auch sehr von dem Engagement der begleitenden Lehrpersonen getragen wurde. ie die Jugendlichen diese VorarbeiW ten erlebten, lässt sich in ihren folgenden Beschreibungen nachvollziehen:

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Gruppe «Bühnenbild und Requisiten» bei Maya Killer

«In unserer Gruppe wurden viele Requisiten gestaltet oder besorgt. Die Bühnenbilder haben wir hübsch angemalt: das Meer mit Himmel, einmal ruhig und einmal aufgewühlt.

Wir haben uns ein Plakat für das Stück «Was ihr wollt» überlegt, dann gezeichnet und schliesslich gedruckt.

Eine grosse Gartenbank haben wir ganz in Türkis angestrichen, kleine Säulen grundiert und mit Mustern versehen. Am Schluss haben wir noch einen Käfig, den die Gruppe ‹Kulissenbau› vorher gebaut hatte, angemalt. Jetzt sieht er ganz rostig aus. In der Requisitenkammer haben wir viele tolle Sachen gesucht und gefunden.»

Lilit

chen entstanden drei eigene Kompositionen. Diese waren zu Beginn noch nicht fertig, aber Frau Wohlgemuth gefielen sie trotzdem sehr. Wir mussten auch für die Liedtexte im Stück Melodien erfinden. Dies bereitete uns grössere Schwierigkeiten als die ‹Begleitmusik› fürs Theater. Aber ansonsten machte es Spass.» Vera

«Frau Rohdich hat uns die Tanzschritte gezeigt, die wir nach ein paar Mal Üben gut konnten. Selbst durften wir auch Ideen einbringen und sie in den Tanz einfügen. Die Zusammenarbeit hat gut funktioniert und es hat Spass gemacht. Synchron zu tanzen war sehr schwierig. Wir mussten aufpassen, dass wir nicht andere Tanzbewegungen tanzten als die andere Person. Die Tanzschritte waren aber einfach.»

Vivienne

Gruppe «Kostüme» bei Sabine Wyss

Zuerst haben wir besprochen, wel« che Kleider wir im Stück für die Rollen brauchten. Als erstes suchten wir in der Theatergarderobe der Schule und fanden bereits viele Kleider. In den nächsten Tagen gingen wir ins Brockenhaus, in einen Second-HandLaden und in den Theaterfundus der Zürcher Hochschule der Künste.

Dort haben wir auch nach Kleidern gesucht. Die zusätzlichen Kostüme haben wir genäht oder aber die gefundenen Kostüme gekürzt.» Silas

Gruppe «Musik» bei Ilona Voulgari

«Wir waren zuständig für die Musik im Stück und die Untermalung der Lieder. Wir probten nicht so lange, wie die anderen Gruppen bereits arbeiteten. Dafür probten wir dann relativ intensiv. Frau Voulgari liess uns viele Freiheiten, wie die Musik tönen sollte und wie wir arbeiten wollten.

Am Anfang mussten wir lernen, mit dieser Freiheit umzugehen, d.h. ohne Lehrperson allein im Raum zu sein und zu arbeiten. Aber dadurch wurde es unsere Musik. In diesen Wo-

Gruppe «Tanz» bei Sibylle Rohdich

Kulissenbau bei Tilman Student

Zuerst zeigte uns Herr Student, « wie die Akkuschrauber funktionieren.

Dann holten wir die restlichen Requisiten aus dem Kulissenlager. Wir bauten eine Sitzbank, einen Brunnen, einen Gartenzaun, einen Käfig und die Hintergrundwände fürs Bühnenbild. Diese wurden dann von der Zeichnungsgruppe angemalt.» Juri

Vorproben bei Vera Wohlgemuth

«In unseren Proben waren wir in kleinen Gruppen in der Turnhalle oder im 4. Klasszimmer. Meistens erstellten wir mit den vorhandenen Gegenständen (Stühle, Tische oder Bänke) unser vorläufiges Bühnenbild für die Szenen, die wir spielen sollten. Bei den Proben waren wir meist in beiden Besetzungen da. Wir haben zunächst damit begonnen, dass eine Besetzung den Text gesprochen und die andere dazu Pantomime gespielt hat. Danach mussten wir spielen und sprechen. Da viele den Text noch nicht so gut konnten, sprach ihn uns Frau Wohlgemuth vor und half uns so, ihn zu lernen. Sie gab uns immer Tipps und Verbesserungen für die nächste Probe mit. In einigen Proben war dann auch unser Filmteam dabei und filmte oder fotografierte.» Lani

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Aus dem Unterricht

Zwischen Vorfreude, Anspannung und Erleichterung Die Präsentationen der 9. Klass-Arbeiten Text von Jean-Claude Baudet

In der 9. Klasse, dem letzten obligatorischen Schuljahr und zugleich letzten Jahr an unserer Schule, gestalten die SchülerInnen die 9. Klass-Arbeit: eine möglichst selbstständige Abschlussarbeit, die sowohl einen theoretischen als auch einen praktischen Teil aufweist. Die Jugendlichen wählen sich aus dem Lehrerkollegium der Oberstufe eine Betreuungsperson aus und erarbeiten in einem Zeitraum von rund drei Monaten in der schulfreien Zeit ihre ganz persönliche Auseinandersetzung mit ihrem frei gewählten Thema. Als

Abschluss der Arbeitsphase geben sie ein gebundenes Dossier ab, das einen Arbeitsbeschrieb, den theoretischen Teil der Arbeit, Quellenangaben, ein persönliches Fazit sowie allenfalls weitere Materialien enthält.

Und ganz zuletzt folgt die Präsen­tation der eigenen Arbeit vor Publikum, das hauptsächlich aus Familienangehörigen, KlassenkollegInnen und LehrerInnen besteht. Die Erwartungen sowie die Aufregung sind gross.

«Ich bin sehr gespannt, wie es alle meistern werden. Da ich nicht von allen mitbekommen habe, welches Thema sie ausgesucht hatten und was sie da genau gemacht haben, bin ich sehr neugierig auf die verschiedenen Präsentationen. Und freue mich, dies alles zu erfahren und von den Ergebnissen zu hören oder sie zu sehen.»

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«Ich habe Angst davor, bin schon seit Tagen aufgeregt und bin gespannt, was die anderen leisten. Ich habe gehört, dass viele Leute da sein werden und ich habe echt Respekt, vor so vielen Leuten zu reden.»

«Es ist alles andere als Vorfreude!

Ich bin extrem aufgeregt! Das Publikum wird riesig sein mit all den Eltern und Lehrern, die kommen werden! Ich stehe überhaupt nicht gern im Mittelpunkt! Vor Publikum würde ich am liebsten einfach loslaufen oder mich wenigstens umdrehen!»

«Ich freue mich sehr auf die Präsen­ tationen, weil ich den Menschen, die kommen werden, erzählen will, was ich gemacht habe. Ich bin natürlich sehr aufgeregt, weil man alleine vor so vielen Menschen und so richtig im Mittelpunkt steht.

Ich denke, die Erleichterung wird sehr gross sein, wenn die Präsen­ tationen vorüber sind. Aber viel­ leicht ist es auch ein bisschen schade, wenn es nach einer so langen Zeit, in der man sich mit einem Thema auseinandergesetzt hat, einfach vorbei ist.»

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Freud und Leid liegen nah beieinander. Da hilft nur eine gute methodische Vorbereitung. Ein Schüler gibt Rat: «Ich will nicht allzu tief ins Detail gehen, denn das würde zu lange dauern. Wenn ich alles in Ruhe erzähle, verhasple ich mich nicht und alle verstehen mich. Alle Fachbegriffe, die ich anwende, müssen alle Zuhörenden verstehen. Und wenn ich etwas erkläre, muss ich auf die entsprechende Stelle zeigen.»

Die Präsentationen fanden in diesem Schuljahr an zwei Abenden im Januar statt, die jeweils von vier SchülerInnen moderiert wurden.

Die referierenden Jugendlichen gaben einen Überblick und manchmal auch einen vertieften Einblick in ihr Schaffen, präsentierten ihre praktischen Arbeiten und stellten sich den Fragen und Würdigungen des Publikums. Die ModeratorInnen hatten die schöne Aufgabe, nach jeder Präsentation aus dem Kreis der Anwesenden zwei, drei Rückmeldungen, Ergänzungen oder Fragen zu erbit«Ich konnte alles sagen, was ich wollte und bin froh über die positiven Rückmeldungen aus dem Publikum. Ich fand die Stimmung an diesen Abenden sehr entspannt, was das Präsentieren einfacher machte.»

ten und beendeten schliesslich mit einem Dankeswort jede Präsentation, bevor der nächste Kollege oder die nächste Kollegin nach vorne gerufen wurde. So ergab sich insgesamt ein wunderbares Panorama von 32 jungen Menschen, die sich mit ihren Wünschen, Interessen und Zweifeln auseinandersetzten. Wir Zuhörende erhielten tiefe Einblicke in die Innenwelten und die persönlichen Gedanken dieser Generation und durften uns über vielfältige Begabungen und Talente freuen.

«Vor der Präsentation war ich ein wenig nervös. Doch nach der Begrüssung des Publikums ging es dann richtig gut. Ich habe einen Punkt vergessen zu erwähnen, das hat mich dann ein wenig aufgeregt.

Diese zwei Super-Abende haben mir sehr gefallen und Spass gemacht.

Es herrschte eine wunderbare Stimmung und die Eltern waren richtig beeindruckt!»

Wo gearbeitet, gestaltet und gelernt wird, darf auch gescheitert werden: «Ich bin oder war mit meiner Präsentation nicht zufrieden. Ich habe zu wenig geübt und die Hälfte meines Textes ausgelassen. Und ich habe auch zu leise gesprochen und gestottert.» Tja, aus Fehlern oder Missgriffen lernt man. Auch wir LehrerInnen freuen uns, wenn wir von unseren SchülerInnen lernen dürfen. So erhielten wir folgenden Hinweis für die nächsten Präsentationen: «Planen Sie eine längere Pause ein, in der sich die SchülerInnen zu ihren Arbeiten stellen, damit die BesucherInnen auch persönlich mit uns Jugendlichen ins Gespräch kommen und wir unsere

«Wenn Jugendliche so richtig loslegen, dann wird jeder Raum zu klein und die Zukunftskräfte strahlen weit in die Welt, ihre Welt, hinaus.»

Werke noch etwas vertiefter erklären können.» Eine gute Idee, die wir gerne aufnehmen wollen. Wobei zu sagen ist, dass der Grosse Saal an diesen Abenden plötzlich zu klein wurde für all diese fröhlichen, gut gelaunten Menschen, das wunderbare Buffet, die ausgelegten Dossiers, die zahlreich ausgestellten Zeichnungen, den restaurierten Töff, den selbstgenähten Mantel, den selbstgebauten Tisch, die Tesla-Spule, die vorgetragene Musik etc.

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Im Fokus

Ein neues Zeitalter der Spiritualität klopft an die Tür.

Haben wir den Mut zu öffnen?

Ein Interview mit dem Buchautor und Lehrer Johannes Greiner von Stefanie Wolff-Heinze

Der Buchautor Johannes Greiner ist Lehrer an der Rudolf Steiner Schule Münchenstein und an der FOS Muttenz. Seit 2005 ist er Mitglied im Vorstand der Anthroposophischen Gesellschaft in der Schweiz und zudem Dozent an der Akademie für anthroposophische Pädagogik Dornach. Aus seiner Feder stammen unter anderem die Publikationen «Es ist alles ganz anders», «Wandlungen», «Mensch, ich glaub an dich» sowie «Schau in dich, schau um dich».

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«So wie die jungen Menschen sind, sind sie genau das, was die Welt braucht.» Eine Welt, die – so beschreibt es Johannes Greiner in seinem Buch «Die Spiritualität der Jugend und ihre Schatten» – bislang von einem einseitigen Materialismus geprägt war und nun am Beginn einer neuen, hoffnungsvollen Ära steht: «Das Zeitalter der fühlenden Spiritualität». Wie können die neuen Fähigkeiten, die die junge Generation bereits in sich trägt, in unserer Welt Raum greifen und wirken? Wie kann die ältere Generation – sprich Eltern und Lehrpersonen –, die oftmals noch sehr in ihrem tradierten System verhaftet sind, hier bestmöglich unterstützen? Ein Gespräch über Licht und Schatten der Spiritualität, über Feinfühligkeit und die Magie des Blickes.

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Herr Greiner, im Prolog zu Ihrem Buch steht: «Ein neues Zeitalter der Spiritualität klopft an die Tür. Haben wir den Mut zu öffnen?» Wenn jemand bei mir klingelt, möchte ich gerne wissen, wer da vor meiner Türe steht. Also: Was genau ist Spiritualität?

Für mich beinhaltet das Spirituelle den Bezug zum Höheren. Man schaut also nicht nur nach unten, auf die Dinge und Menschen herab, sondern verehrt und versucht, sich mit dem Höheren zu verbinden. Da beobachte ich eine grundsätzliche Änderung: Spiritualität hatte in der Vergangenheit viel zu tun mit Überlieferung, mit Tradition, mit Formen. Wenn ich meine SchülerInnen beobachte, hat deren Spiritualität keinen traditionellen Charakter, sondern ist mit einer gewissen Haltung und einem besonderen Blick auf die Mitmenschen verbunden. Spiritualität zeigt sich für die jungen Menschen darin, ob jemand in der Begegnung mit Dingen und Menschen anwesend ist und sich wirklich für sie interessiert.

Und warum braucht es Mut, die Spiritualität in mein Haus zu lassen?

Weil sich die ältere Generation von dem althergebrachten Begriff der Spiritualität lösen muss. Für uns hat Spiritualität immer noch sehr viel zu tun mit dem, was wir kennen und gelernt haben. Aber darum geht es ja nicht, sondern um die Frage: Inwieweit lebe ich es? Spiritualität, die auf Tradition beruht, verliert kontinuierlich an Kraft. Gleichzeitig wird die Sehnsucht nach jenen Menschen immer stärker, die Spiritualität in ihrer Haltung und im sozialen Kontakt leben. Es geht dabei nicht um ein Etikett wie «Christ»

oder «Anthroposoph»; vielmehr bezeichnet Spiritualität die Art, wie man einander begegnet und aufeinander hört.

Sie beschreiben in diesem Zusammenhang eine Feinfühligkeit – also die Fähigkeit, auch das zu spüren, was einem nicht in einer physischen Art begegnet…

Die junge Generation ist in der Tat feinfühliger. Fähigkeiten, in die man früher viel Arbeit durch Meditationen investieren musste, haben viele Menschen der Gegenwart quasi «ungesucht». Und oft wissen sie mit diesen Wahrnehmungen gar nichts anzufangen – sie fühlen sich bedrängt oder es verwirrt sie.

Die Menschheit steckt in einer Krise, so Ihre Worte, und der Grund dafür liegt in einem einseitigen Materialismus in den vergangenen Jahrhunderten. Ändert sich das jetzt im Zeitalter der Spiritualität?

Darauf hoffe ich! Das Prinzip, dass heutzutage alles verkauft wird – selbst die Esoterik – dominiert noch sehr. Vielleicht ändert sich das Äussere noch nicht so schnell, aber in den Menschen ist das Neue bereits vorhanden.

Wenn man das nicht ergreift und so anschaut, dass es sich auch entwickeln kann, dann kann sich äusserlich nichts ändern. Innerlich sind die Menschen bereits anders, aber sie leben noch in den alten Formen – sehr aufs Materielle fokussiert.

Was nährt Ihre Hoffnung, dass sich die junge Generation vom Materialismus besser lösen kann als unsere Generation?

Die Sehnsucht nach Authentizität, nach einem Menschen, der mit sich im Reinen ist, hat unglaublich zugenommen. Und weil mit der eben erwähnten Feinfühlig-

keit und den neuen Fähigkeiten auch eine Durchsichtigkeit einhergeht, wird es für einen Menschen immer schwieriger, nicht ganzheitlich zu leben. Je sensibler der Mensch wird, umso wichtiger wird es für ihn beispielsweise, einer Arbeit nachzugehen, die nicht im Gegensatz zu dem steht, was ihm wichtig ist – wie beispielsweise der Familie oder den eigenen Idealen. Der Mensch möchte sich entwickeln – und dieses Ganzheitsbedürfnis wird dabei viel bewirken!

Von Vorbildern lernen kann die junge Generation also nicht …

Daher definiere ich Spiritualität als etwas, was neu in die Welt kommt. Jeder Impuls in der Geschichte war immer ein Vorausgriff. Diesen Impuls haben die Menschen dann aufgegriffen und assimiliert – und mit der Zeit ist aus dem Vorausgriff Gegenwart geworden. Spiritualität ist ein Fühlen der Zukunft, wie sie kommen wird. In der jungen Generation lebt viel Neues, was sie natürlich nicht in der Vergangenheit abschauen kann – das muss ja erst noch realisiert werden.

Wie würden Sie die Seelenlage der jungen Menschen beschreiben?

Sie haben viele Sehnsüchte, die jedoch noch nicht befriedigt werden können. Höchstens «scheinbefriedigt», wie beispielweise durch die Neuen Medien. Die zukünftige Welt, in der ihre Seelen leben möchten, ist noch nicht da. Und anstatt mit ihnen zusammen das Neue zu bauen, versuchen wir Älteren, sie an die vergangene Welt anzupassen.

«Was meiner Generation fehlte, sehe ich in den Seelen der jüngeren Menschen.»

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Im Fokus

Laut Studien leidet ein Viertel der Jugendlichen in Österreich an psychischen Problemen, in anderen europäischen Ländern ist von ähnlichen Werten auszugehen. Welche Gründe gibt es?

Die Jugendlichen leiden extrem darunter, dass sie an die alte Welt angepasst sein müssen und dass das, was sie erleben, nicht ernst genommen wird. Viele brechen in die Drogen- oder Mediensucht aus, nur damit sie vergessen können oder gesehen werden. Die Welt ist heute wie eine Maschine, in der die jungen Menschen entweder funktionieren oder untergehen. Man darf dabei auch den Aspekt der Reinkarnation nicht ausser Acht lassen: Viele haben in ihrem vorigen Leben den Holocaust und andere schlimme Erfahrungen erlebt und konnten diese noch überhaupt nicht verarbeiten. Stattdessen müssen sie funktionieren und «brave Bürger spielen». Das führt zu einer inneren Zerrissenheit!

Was können Eltern und Lehrpersonen tun, um die neuen Fähigkeiten und Sehnsüchte der jungen Menschen bestmöglich zu unterstützen?

Meine erste Antwort ist: Dort, wo Liebe ist, ist alles richtig. Und meine zweite Antwort: Alle Magie liegt im Blick – also in der Art, wie wir die anderen und auch uns selbst anschauen. Dieser Blick besteht aus zwei Komponenten: Auf der einen Seite die Gewissheit «Es ist gut so, wie ich bin». Dieses Angenommensein ist die Basis überhaupt, damit ich etwas bewegen kann. Auf der anderen Seite ist es wichtig zu ahnen, wo es hingehen könnte. Dieser pädagogische Blick hilft jungen Menschen sehr.

Denn wenn sie von Menschen umgeben sind, die sie so anneh-

men, wie sie sind, haben sie alle Entwicklungsmöglichkeiten. Hat ein Mensch jedoch das Gefühl, dass man ihn gerne anders hätte, dann übernimmt er diesen Blick und fängt an, Wünsche in sich zu unterdrücken. Das kann beispielsweise zu Essstörungen führen.

Für Eltern heisst das Lösen von ihren Erwartungen?

Ja, und das bedeutet viel psychologische Arbeit. Denn der Blick, mit dem ich den anderen anschaue, hängt mit dem Blick zusammen, wie ich mich selbst anschaue.

«In dem Masse, wie sich die ältere Generation aus dem Winkel des Leistungsdruckes befreit, wird auch der Blick frei für die Kinder. Die Arbeit der Eltern an sich selber erleichtert den Weg der Kinder in die Zukunft.»

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Sie sehen im Zeitalter der fühlenden Spiritualität viel Licht und merken dazu an: «Die Stärke des Lichts kann auch an der Intensität des Schattens gemessen werden.» Wirft die Medienwelt die grössten Schatten?

Man kann Medien durchaus verschieden nutzen und daher möchte ich sie nicht prinzipiell schlechtreden. Was ich jedoch sehe, ist: Die Medien rauben den jungen Menschen die wertvollsten Kräfte. Die Menschen werden von den Bildschirmen «gemolken» in Bezug auf bestimmte spirituelle Empathiekräfte. Ich glaube, die Welt wäre ganz anders, wenn man die Geräte abschaffen würde. Es wäre viel mehr Licht und Energie in den Menschen. Zum Glück beginnt die mediale Euphorie bereits abzuebben.

Medien sind Teil des Unterrichts.

Wie kann die Schule problematischen Entwicklungen vorbeugen?

Wir wissen aus Studien, dass der Lernerfolg zu weit über 80 Pro14

zent auf der zwischenmenschlichen Ebene basiert. Es kommt also auf die Lehrperson an. Von daher

«Ich träume von einer Schule, in der alles auf der Wahrhaftigkeit des Blickes aufgebaut ist. Weil dieser Blick genau das ist, was die grösste Auswirkung auf die Schüler hat, weil die das am meisten spüren.» sind weder der Lehrplan 21 noch die Frage, ab welcher Klassenstufe Computer Teil des Unterrichts sind, von Belang für die Frage, ob Unterricht gelingt. Was guten Unterricht ausmacht, ist die Beziehung zwischen Lehrpersonen und den Schülerinnen und Schülern. Und aus meiner Sicht ist man da oft noch zu passiv: Der Blick des Leh-

rers darf nicht einfrieren in einer Maske, die er dann dem jeweiligen Schüler aufsetzt. Der Lehrer kann an seinem Blick arbeiten, an seiner Empathie und am Austausch. Und daraus entsteht dann eine grosse Kraft, die man diesen Papieranforderungen aus dem Lehrplan 21 entgegenstellen kann. Ich erlebe es immer wieder: Es ist schon viel gewonnen, wenn ein Schüler nur einen einzigen Lehrer hat, der ihn annimmt und sein Potenzial sieht.

Welche Eigenschaften sollten eine Lehrerin bzw. ein Lehrer idealerweise haben?

Sie müssen authentisch sein und das Spirituelle suchen – ohne die Einbeziehung von etwas Höherem kann man aus meiner Sicht nicht unterrichten, denn die Aufgabe ist sonst viel zu schwer. Jeder Lehrer sollte das Vertrauen haben, dass sein Engel und die Engel der Kinder den Unterricht mittragen.

Wenn mich Lehrer um Rat fragen, sage ich ihnen immer: Am Abend, bevor sie die Schüler unterrichRudolf Steiner Schule Zürich

Im Fokus

ten, sollten sie sich jeden Schüler vorstellen und darauf achten, ob das Band liebevoll ist. Wenn da schlechte Gedanken und Gefühle sind, müssen sie daran arbeiten – und sie dürfen nicht eher schlafen, als bis es in Ordnung ist.

Wenn man sich als Lehrer auf die Begegnung mit den Kindern freut, kann der Unterricht gelingen.

Denn in der Nacht treffen sich die

Seelen. Die Engel können bei der viel mehr Energie als früher. Je Begegnung helfen – im Schlaf sensibler die Menschen sind, desund auch am folgenden Tag im to anstrengender wird alles. Aber Unterricht. weil die Menschen eben spüren, Wird das neue Zeitalter eine dass alles zusammenhängt, werDasso-Anthroposophische Buch zialere Welt hervorbringen? den sie immer mehr das Bedürfin Zürich Ich bin ganz sicher, dass es immer nis nach Frieden haben – Frieden friedlicher wird. Zunächst einmal mit sich und den anderen. wird alles viel schwieriger, weil wir so empfindlich werden; man braucht ja heute für das Soziale

DasAnthroposophische Anthroposophische Buch Das Buch in Zürich Zürich in

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Im Fokus

Spiritualität im Unterricht der Unter- und Mittelstufe Text von Ruth Gollé, 3. Klasslehrerin

In der ersten Klasse erzählen wir den Kindern an jedem Schultag ein Märchen. Ein Junge stellte mir nach dem Märchen über lange Zeit hinweg immer dieselbe Frage: «Ist diese Geschichte ganz echt passiert?» Meine Antwort darauf war: «Ja, diese Geschichte ist ganz echt im Märchenland passiert. Und das Märchenland tragen alle Menschen in ihrem Herzen.» Eines Tages schaute mich der Bub nach dem Märchen ganz versonnen an und sagte: «Ich wäre am liebsten die Königstochter!»

Wir wissen, dass die Bilder der Volksmärchen grosse spirituelle Weisheiten enthalten. Die Kinder können diese Bilder unmittelbar in sich aufnehmen.

So empfand ich die Frage des kleinen – vermeintlichen – Skeptikers auch eher als eine Frage an mich: «Glaubst DU denn, dass diese Geschichte echt ist? Trägst du auch das Märchenland in deinem Herzen?»

Für ein Kind ist die Welt der sichtbaren und unsichtbaren Dinge noch eng miteinander verbunden. Ein Kind ist immer ein zutiefst spirituelles Wesen. Und nun müssen wir in der ersten Klasse – unter anderem – ein ganz und gar spirituelles Wesen das Schreiben und Lesen lehren. Alle reichen und wunderbaren Bilder, die das Kind in sich trägt, sollen plötzlich nur noch dünne Strichlein sein. Wenn wir diesen Prozess nicht sehr sorgfältig und behutsam vorbereiten, ist das Schreiben- und Lesenlernen eine seelische Verarmung. Für die Kinder ist es wichtig, dass jeder Buchstabe seinen geistigen Ursprung hat und zum Leben erweckt wird – durch eine Geschichte, aus der ein Bild, eine Gebärde, eine Bewegung resultiert, die dem Buchstaben seine Form gibt.

Im Laufe des neunten, zehnten Lebensjahres tritt die selbstverständliche Verbundenheit des Kindes mit

«Einmal sagte mir ein Kind ganz glücklich: ‹Schreiben konnte ich schon vor der Schule.

Aber jetzt weiss ich das Geheimnis von den Buchstaben›.» allen Wesen der Welt etwas zurück.

Beim Kind tritt ein erstes Gefühl der Verlassenheit und der Trennung auf.

In der Schöpfungsgeschichte (Erzählthema der dritten Kasse) trauern die Kinder zusammen mit Adam und Eva über den Verlust des Paradieses.

Gemeinsam mit ihnen machen wir uns auf den Erdenweg, begleitet von den machtvollen Bildern des Alten Testaments. Das Band zur göttlichen Welt reisst nicht ab, in Traumbildern erfahren die Menschen, wie sie die Erde gestalten können. Die Ur-Berufe tauchen auf. Die Kinder dürfen diese Tätigkeiten auch selbst ausüben: auf dem Acker arbeiten, Brot backen, schmieden, bauen etc.

Am Ende der vierten Klasse wird dann – im wörtlichen und übertragenen Sinn – der Vorhang geöffnet für die reiche Bilderwelt des «Mittsommer-Spiels». Dieses Spiel wurde von Marguerite Lobeck-Kürsteiner, die viele Jahre Eurythmielehrerin an unserer Schule war, den Kindern geschenkt. «Aus dem Bedürfnis», wie sie schreibt, «Kindern, welche im Beton-Wald der Stadt aufwachsen und Mühe haben, das Geistesweben im sommerlichen Naturgeschehen mit wachen Augen und Ohren wahrzunehmen, dieses Weben und Wirken nahe zu bringen.» Wer die Freude der Kinder, in diese wahren Bilder, in dieses «Weben und Wirken» einzutauchen, jemals erleben durfte, ist von grosser Dankbarkeit für das Geschenk dieses Spiels erfüllt!

Es gäbe noch viele Unterrichtsinhalte und -fächer aufzuzählen, in denen wir uns als Lehrerinnen und Lehrer bemühen, «die Welt hinter dem Vorhang» für die Kinder erlebbar zu machen. Abschliessend möchte ich nochmals die Frage des kleinen Erstklässlers aufgreifen: «Hast du das Märchenland in deinem Herzen?» Wir würden vielleicht sagen: «Siehst auch du die Welt hinter den sichtbaren Dingen? Bemühst du dich, ein spiritueller Mensch zu sein, der mich auf meinem Weg auf die Erde begleitet, aber so, dass ich meine Märchenbilder, meine spirituellen Bilder nicht verliere?»

«In der Freude über das gelungene Werk wird die Verbundenheit mit der Welt und die Kraft des Vertrauens neu begründet.

Es ist immer ein tiefgreifendes Erleb nis, mit den Kindern zusammen diesen Entwicklungsweg zu beschreiten.»

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Im Fokus

Spiritualität im Unterricht der Mittelschule Text von Wolfgang Steffen, Lehrer für Deutsch und Philosophie, Klassenlehrer an der Atelierschule Zürich

Es stellt sich zunächst natürlich die Frage, was man unter Spiritualität verstehen will und ob es wünschenswert ist, dass spirituelle Fragen im Unterricht Platz haben. Wie geht man als Lehrer mit seiner eigenen Spiritualität so um, dass sie sich im Unterricht als fruchtbar erweist? Ich verstehe unter Spiritualität, dass ich offen bin für die konkrete Anwesenheit einer geistigen Welt in allen Lebenssituationen. Für meine Unterrichtstätigkeit bedeutet das zweierlei: Ich muss aufmerksam sein, wenn Schüler echte geistige Fragen haben und ich muss spirituelle Erlebnisse von Schülern absolut ernst nehmen.

Im Laufe meiner Tätigkeit als Oberstufenlehrer kam ich wiederholt mit Schülerinnen ins Gespräch, die hellsichtig sind. Diese Fähigkeit fand sich bisher immer bei Mädchen und trat in den betroffenen Familien häufiger auf. Ich habe auch einmal eine Jahresarbeit betreut, die ganz konkret das Wahrnehmen von Elementarwesen zum Thema hatte. Bei meiner männlichen Schülerschaft erlebe ich dagegen ab und zu eine Fragehaltung, die sich auch auf das Gebiet der Spiritualität erstreckt. Hier entstand in der Vergangenheit oft ein Raum für Gespräche, die sich über ein paar Jahre erstreckten und als Strom neben dem Unterricht verliefen. Solche Gespräche beinhalteten durchaus auch Fragen nach dem persönlichen Schicksal im Zusammenhang mit Geschichtsepochen.

WELCHEN RAUM HAT SPIRITUALITÄT BEI JUGENDLICHEN? Die meisten meiner Schüler stellen aber im Unterricht und im Gespräch nach der Stunde keine Fragen, die auf das konkrete Erleben einer geistigen Welt abzielen, was ich auch gar nicht 18

erwarte. Ein junger Mensch zwischen 16 und 19 Jahren ist erst einmal damit beschäftigt, sich und die Welt kennen zu lernen, was heutzutage immense Anstrengungen erfordert, da unsere Gesellschaft mit ihren Lebensbedingungen in einer globalisierten Welt wirklich nicht mehr leicht zu durchdringen und zu verstehen ist.

Junge Menschen haben das natürliche Bedürfnis, die Welt auf der Basis von Fakten und Wissenschaft zu verstehen. Sie wollen im besten Sinne des Wortes aufgeklärt werden. Wie hat Spiritualität da in dieser Lebensphase Platz? Das erste, was meine Klassen gerne abschaffen wollen, ist der Morgenspruch, weil sie natürlich erleben, dass dieser Spruch in der Schule keine Lebensrealität hat. Wer arbeitet denn bewusst mit dem Gottesgeist zusammen, der im «Sonn- und Seelenlicht» webt? Eine spirituelle Lebenshaltung muss zunächst einmal am Lehrer erlebbar sein. Deshalb muss ich mir zunächst die Frage stellen, wie ich Spiritualität lebe und welchen Raum ich einer geistigen Realität in meinem Unterricht geben will.

ICH-PHILOSOPHIE UND BEWUSSTSEINSENTWICKLUNG Im Laufe vieler Jahre habe ich bemerkt, dass es zwei Themenkomplexe gibt, die im Unterricht eine geistige Dimension des Lebens erfahrbar machen können: Ich-Philosophie und Bewusstseinsentwicklung sprechen eigentlich jeden Schüler an und öffnen den Blick auf eine spirituelle Sicht des Lebens und der eigenen Biographie.

Offenkundig spirituelle Themen wie die Gralssuche von Parzival funktionieren dagegen nicht immer zuverlässig. enn ich Hochliteratur wie «Wilhelm W Meisters Lehrjahre» im Unterricht erlebbar mache, dann kann ich durchaus erfahren, wie sich die Jugendseele einer spirituellen Sichtweise auf das Leben öffnet. Wenn eine Schülerin in einer Arbeit schreibt, dass sie eine «schöne Seele» wie Natalie aus dem Roman werden will, erreichen wir im Unterricht eine spirituelle Dimension, die das Leben sinnvoll sein lässt. Hier entstehen bei Schülern wirklich relevante Fragen: Wie sieht eine echte Biographie aus? Was bestimmt mein Rudolf Steiner Schule Zürich

Leben? Wie kann in meiner Seele mit 18 Jahren ein Bild davon aufleuchten, was ich wirklich im Leben will? Wie fruchtbar sind Irrtümer im Leben?

Kann man heute noch eine schöne Seele werden, die eine wirkliche Mitte zwischen Körper und Geist bildet?

Gibt es wahre Liebe, vor allem auch im Hinblick auf Paarbeziehungen?

DIE FRAGE NACH DER WAHREN MENSCHLICHEN NATUR Gute Erfahrungen habe ich auch immer mit philosophischen Fragestellungen gemacht, die im Sinne von Novalis, Schiller und Fichte auf das «wahre» Ich abzielen, welches mit dem sogenannten Ego gar nichts zu tun hat. Nach der wahren Natur des menschlichen Ichs zu fragen, ist ausgesprochen interessant, zumal die Gehirnforschung in den letzten Jahren sehr viel zu diesem Thema veröffentlicht hat, was man im Unterricht problematisieren kann.

Denkt der Mensch mit dem Gehirn oder ist das Gehirn ein Spiegelungsapparat für die Gedanken? Denkt das Ich oder ist das Ich lediglich gedacht?

Mit solchen Fragen berührt man immer eine tiefere geistige Ebene. Ich

denke auch, dass die grossen Dichter und Philosophen um 1800 weitaus spiritueller sind als viele Autoren, die sich zur Esoterik rechnen. Obendrein sind ihre Texte immer freilassende Denkangebote, was sie für Schulklassen relevant macht.

feiern. Wer keine heilige Zeit kennt, hat in Wirklichkeit auch keine profane Zeit mehr, weil alles im gleichgültigen Einerlei vergeht. Die ganze Klasse und ich waren tief beeindruckt. Alle hatten das Gefühl, dass sich hier der Raum für eine andere Realität geöffnet hatte.

PLÖTZLICH RAUM FÜR EINE ANDERE REALITÄT Eines der schönsten spirituellen Er lebnisse, an das ich mich noch sehr gerne erinnere, hatte ich in einer Deutsch-Epoche. In dem Text ging es um das profane Schlachten eines Stieres, der auf einer zweiten Ebene von dem Autor stark mit dem Osiris-Stier in Ägypten verknüpft wurde. Ich bat eine Schülerin, von der ich wusste, dass sie hellsichtig ist, diesen Text zu interpretieren, was sie auch leicht widerwillig tat. Es war dann wirklich so, dass sich die ganze Szenerie veränderte. Als sie anfing zu sprechen, hatte man das Gefühl, in einem heiligen Hain in der Antike zu sitzen, in welchem eine Priesterin davon spricht, dass die Menschen den Kontakt zum Leben und zum Feiern verloren hätten. Wir würden das Leben nicht mehr 19

Menschen an unserer Schule

Mit dem Artikel auf Seite 17

«Spiritualität im Unterricht der Unter- und

Mittelstufe»

verabschiedet sich die Autorin von unserer Schule

als aktive Lehrerin.

Sie tritt im

Sommer 2018 ihre Pensionierung an.

Zur Verabschiedung von Ruth Gollé

Ruth Gollé kam im Sommer 2003 als Klassenlehrerin an unsere Schule und übernahm damals die 1. Klasse. Ruth Gollé unterrichtete vor ihrem Wechsel an der Rudolf Steiner Schule in Kreuzlingen.

Inzwischen sind 15 Jahre vergangen und sie steht mitten im dritten Klassenzug, Die Nachfolge ist bereits geregelt: Urs Wiedemann, Klassenlehrer, wird ihre Kinder im Sommer übernehmen dürfen.

Zurück bleiben die vielen wunderschönen Momente, welche den SchülerInnen und uns Lehrerkollegium in Erinnerung bleiben. Ruth Gollés Art und Weise, wie sie die Dinge angegangen ist, war immer mit einer immens grossen Liebe verbunden. Alles war sehr bedacht

und sorgfältig abgewogen, bevor sie es in ihrem Unterricht umsetzte oder ihre Meinung im Kollegium kundtat. Eine grosse Pädagogin, welche die Kinder mit Ehrfurcht an die Hand nahm und sie mit Hingabe in ihrer Entwicklung begleitete, darf nach vielen Jahren einen weiteren Schritt in ihrer Entwicklung machen: den Weg in den «Ruhestand».

Wir wünschen Ruth alles Gute auf ihrem weiteren Lebensweg und freuen uns auf ein Wiedersehen an einem unserer Schulanlässe.

Herzlichen Dank, liebe Ruth!

Für das Kollegium, Dirk Dietz

Liebe Ruth!

Du warst sechs Jahre lang die liebe Klassenlehrerin unserer ältesten Tochter.

Mittlerweile sind wir Kollegen und doch viel mehr (wenigstens meinerseits), denn du bist mir in all den Jahren in unzähligen Dingen Vorbild und innere Mentorin geworden. Eines bist du dabei immer geblieben – ein Phänomen!

Wie oft fragte ich mich, woher du deine unerschöpfliche Freude und Energie nimmst, um so viele Jahre mit unglaublicher Geduld, Offenheit und Liebe tagtäglich mit den Kindern zu lernen. Man darf schon sagen: Mit deiner unermüdlichen Schaffenskraft hast du auch im fortgeschrittenen Alter uns jüngere Semester oft recht alt aussehen lassen!

Stets hast du die Kinder mit 20

lieber Umsicht fröhlich atmen lassen und ihnen die Möglichkeit geschenkt, sich in all ihren einzigartigen Individualitäten zu entfalten.

Die Schönheit, die reiche Vielfalt und die künstlerische Gestaltung deines Unterrichts haben mich unglaublich beeindruckt und ich habe wann immer möglich dankbar die Chance genutzt, bei dir hineinzuschauen und von dir zu lernen! Deine grosse Hilfsbereitschaft und Zuverlässigkeit waren (und sind!) ein Glück für die gesamte Schulgemeinschaft!

Für all dies möchte ich dir von ganzem Herzen danken und ich wünsche dir für den kommenden (Un-)Ruhestand alles Glück – ganz besonders auch mit deinen beiden lieben Enkelkindern!

Maurus Johnson, 2. Klassenlehrer Rudolf Steiner Schule Zürich

Ruth Go llé

«Eine grosse Pädagogin, welche die Kinder mit Ehrfurcht an die Hand nahm und sie mit Hingabe in ihrer Entwicklung begleitete!»

Frau Gollé. Liebevoll, gutmütig und bis zum Äussersten geduldig.

In Erinnerung an viele prägende Schuljahre bleiben lange, nasse Waldtage, scheinbar endlose Zahlen-Pyramiden, rote Wollpullover und viele in ihren Bann ziehende Erzählungen. Rückblickend wird bewusst, wie bemüht sie war, jedem Schüler seinen individuellen Raum zur persönlichen Entfaltung zu überlassen. Sie hat es geschafft, stets das Gute und die Entwicklungsmöglichkeiten anstatt der Schwächen und

Fehler wahrzunehmen und zu reflektieren. Mitunter ein Grund, dass ausnahmslos alle Schüler der Klasse gerne zur Schule gingen. Und Schule war mit Frau Gollé nahezu gleichzusetzen, da sie beinahe alle Fächer leidenschaftlich unterrichtete. Wir können von Glück reden, tolle erste Schuljahre bei einer so warmherzigen und einzigartigen Lehrerin erlebt zu haben – wirklich alles andere als selbstverständlich. Wir sind froh über die gemeinsamen Jahre und Erinnerungen. Wir sind

aber auch froh, dass wir das handlungsleere und somit fast schon postmoderne Bienenbuch von Jakob Streit nie zu Ende lesen mussten.

Als ehemalige SchülerInnen wünschen wir Frau Gollé weiterhin dieselbe Gelassenheit und innere Zufriedenheit für ihren neuen Lebensabschnitt.

Vielen Dank!

Diana Suter, Franziskus Jaklin, Gilles Kuhn, Nicolas Purainer 21

Innen und Aussen

22

Text und Interview von Stefanie Wolff-Heinze

Rudolf Steiner Schule ZĂźrich

Warum verdient das Spielen unendliches Vertrauen?

Was kann aus einem werden, der nie eine Schule besucht hat?

Sind Mangokerne hochbegabt?

Wie kann ich das verletzte Kind in mir heilen?

Warum ist Begeisterung DĂźnger fĂźrs Gehirn?

Andrè Stern ist Gitarrenbaumeister, Musiker, Journalist, Autor und ein international geachteter Bildungsexperte.

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Innen und Aussen

«Wenn wir es schaffen, an die Potenziale unserer Kinder zu glauben, dann können wir das verletzte Kind in uns heilen.

Es wird auf Erden keinen Frieden geben, wenn wir mit der Kindheit nicht im Frieden sind.»

« … und ich war nie in der Schule.

Geschichte eines glücklichen Kindes» – so lautet der Titel des Bestsellers von Andrè Stern. Der international bekannte Freibildungsexperte aus Paris hatte bei einem Besuch an unserer Schule im vergangenen Jahr eindrücklich dafür plädiert, eine neue Haltung gegenüber der Kindheit zu finden und Kindern mehr Vertrauen zu schenken: «Wir alle kommen mit einem Ozean an Potenzialen auf die Welt: Kinder können alles lernen und alles werden. Sie fühlen sich als die richtige Person am richtigen Ort zur richtigen Zeit.»

Doch umso verletzender wirke auf sie die Haltung vieler Erwachsener, Kinder als «Minus-Version» zu sehen, aus der «nur durch viel Lernen und ständige Anstrengung eine PlusVersion» werden kann. Dies sei, so der 47-jährige Vater von zwei kleinen Buben, eine Verletzung, die auch die meisten Erwachsenen in ihrer Kindheit erfahren hätten.

Obwohl Andrè Stern nie eine Schule besucht und dadurch eine in höchstem Masse selbstbestimmte Lernerfahrung erlebt hat, steht er der Institution Schule nicht prinzipiell ablehnend gegenüber. Er betont, dass aus seiner Lernvita kein allge24

mein seligmachendes Modell abzuleiten sei – ohnehin gebe es in der Bildung kein Konzept, das für alle passt. Aber er möchte seine persönlichen Erfahrungen in die Diskussion um ein neues Bildungssystem einfliessen lassen und engagiert sich international – u.a. in engem Austausch mit dem Hirnforscher Prof.

Dr. Gerald Hüther – für eine Neugestaltung der Bildungslandschaft, in der Kinder ihrem Rhythmus folgen dürfen. Dabei führt er die Tradition seines Vaters, des bekannten Forschers und Malort-Gründers Arno Stern, fort und leitet das von ihm gegründete Institut «Labor zur Beobachtung und Erhaltung der spontanen Veranlagung des Kindes».

Was also wird aus jemandem, der mit acht Jahren weder lesen noch schreiben konnte und nie in einer Schule war? Andrè Stern spricht heute fünf Sprachen und übt mehrere Berufe aus: Er ist Musiker, Gitarrenbaumeister, Journalist, Autor und ein international geachteter Bildungsexperte. Er hat stets das gelernt, was ihn zu einem bestimmten Zeitpunkt im Leben begeistert hat.

So begegnete er beispielsweise mit 18 Jahren der deutschen Sprache und entwickelte eine solche Leiden-

schaft, dass er fortan sechs Stunden am Tag Deutsch übte. Er sei keineswegs hochbegabt, sagt er; das Geheimnis liege vielmehr darin, dass er beim Spielen und Lernen nie unterbrochen worden sei.

Rudolf Steiner Schule Zürich

Herr Stern, als Sie ein kleiner Junge waren, haben Sie fremde Menschen stets mit folgendem Satz begrüsst: «Guten Tag, mein Name ist Andrè. Ich bin ein Bub, ich bin vierjährig und ich esse keine Bonbons. Und zur Schule gehe ich nicht.» Wie stellen Sie sich heute vor?

Guten Tag, mein Name ist immer noch Andrè. Ich bin immer noch ein Kind, ich esse immer noch keine Bonbons und ich war nie in der Schule.

Vor allem der letzte Satzteil sorgt sicherlich für Erstaunen!

Ja, dass ich nie ein Schulkind war, macht aus mir eine Ausnahme.

Doch als solche sehe ich mich gar nicht. Denn das, was ich erlebt habe, ist das Banalste, was man erleben kann. Das würde jedes Kind so erleben, wenn man es in Ruhe lassen würde. Will man es metaphorisch ausdrücken, bin ich genauso banal wie ein Mangokern.

Was haben bitteschön ein Kind und ein Mangokern gemeinsam?

Wenn man einen Mangokern ins Wasser legt und ein paar Tage wartet, kommen ein Stiel und einige Wurzeln hervor. Niemand würde ausrufen: «Oh, ein hochbegabter Mangokern.» Was in der Natur des Mangokerns liegt, liegt auch in der Natur des Kindes: Es kann ja gar nicht anders, als zu wachsen.

Es scheint Ihnen ein Herzensbedürfnis zu sein, die Erwachsenen zu einem neuen Vertrauen in diese riesigen Wachstumskräfte der Kinder zu motivieren – letztendlich auch zu einer neuen Sicht auf die Kindheit.

Es geht mir nicht um eine bestimmte Methode oder um eine bestimmte Art von Pädagogik.

Es geht in der Tat um die Betrachtung der Kindheit: Früher sagte man, dass Kinder unfertige Wesen sind und dass man sie erst

«Ein Neugeborenes kann noch alles lernen und alles werden.

Sein Mund kann alle Klänge und alle Sprachen dieser Welt aussprechen. Aber es spezialisiert sich in der Folge natürlich – je nach Herkunft der Eltern – auf ein, zwei bestimmte Sprachen.»

entwickeln müsse. Jetzt hat auch die Wissenschaft entdeckt, dass das so nicht stimmt: Wir kommen als «Potenzial-Bomben» auf die Welt.

Woher kommt dieses riesige Potenzial und was passiert damit im Laufe des Lebens?

Unsere genetischen Programme wissen ja nicht, wo und wann wir auf die Welt kommen: In der Wüste, in Zürich oder am Nordpol? Vor 500 Jahren oder jetzt? Sie statten uns also mit einem ungeheuren Potenzial aus, damit wir alles lernen und alles werden können. Im Urwald ist es beispielsweise unentbehrlich, dass du zwischen 256 Grün-Nuancen unterscheiden kannst; hier in Zürich ist das weniger gefragt. Also verkümmert dieses Potenzial und macht Platz für andere Potenziale, die hier – im tatsächlichen Lebensumfeld – angesprochen werden.

Das heisst aber doch, dass wir sehr viele Potenziale einfach verlieren?

Ja, unsere Potenziale werden zu einer Art Bonsai-Version all der Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen. Aber wer kann die Ozeane unserer Potenziale

bewahren? Egal ob Pilot, Künstler, Akrobat oder Professor – wir alle haben nur ein Fensterchen unserer Potenziale geöffnet. Die wahren Hüter unserer Potenziale sind unsere Kinder. Wenn wir dies ernst nehmen, können wir unseren Kindern nicht mehr auf dieselbe Weise begegnen wie vorher. Und diese Kehrtwende in der Betrachtung findet jetzt statt.

Warum ist es auch für uns Erwachsene so elementar, dass wir den Kindern neu begegnen?

Weil wir alle ein verletztes Kind in uns tragen, das sich nach Heilung sehnt. Uns allen ist früher vermittelt worden: So wie du bist, bist du nicht ok. Das fängt schon an, kaum ist der Säugling auf der Welt: Die oft gestellte Frage nach dem Durchschlafen erzeugt bereits aDruck auf die Eltern; somit ist diese Frage aus meiner Sicht alles andere als harmlos. Denn die Eltern geben ihren Kindern dann vielleicht zu verstehen: Ich hätte dich lieber, wenn du mehr schlafen und somit meinen Erwartungen entsprechen würdest.

Du musst dich verändern, denn es ist nicht gut genug, wie du bist.

Du musst werden.

25

Innen und Aussen

Das Verhängnisvolle ist aus Ihrer Sicht, dass sich diese Erwartungen immer weiter fortsetzen?

Ja, dieses «Werden-Müssen» verfolgt uns lebenslang. Wir beschäftigen uns und auch unsere Kinder so obsessiv mit dem «Werden», dass keine Zeit mehr bleibt für das «Sein». Das wirkt sich auf unser ganzes Leben aus: Denn die Augen, mit denen wir als Kind angesehen wurden, bestimmen, mit welchen Augen wir uns selbst heute ansehen.

Was bedeutet diese Haltung für das Selbsterleben eines Kindes?

Kinder sind sich bewusst, dass sie alles lernen können; sie empfinden sich sozusagen als hundert Prozent. Aber von Aussen signalisiert man ihnen: Du bist eine Null, du musst erst lernen.

Das zerreisst jedes Kind. Und weil diese Schmerzen nicht lange auszuhalten sind, ergreift es Massnahmen, um ein Gleichgewicht zwischen der Meinung der anderen und der eigenen herzustellen. Denn die Meinung der anderen lässt sich ja nicht ändern, nur die eigene. Und so nehmen wir in der Kindheit die Beurteilung anderer an und halten uns selbst für eine Null.

Heisst das, es ist keine Versöhnung mit dem verletzten Kind möglich?

Oh doch! Es ist so einfach – mit einer neuen Haltung des Vertrauens gegenüber unseren Kindern.

Wenn diese Haltung ehrlich ist, dann können unsere Kinder das verletzte Kind in uns heilen. Denn sie nehmen es an der Hand und gehen neue Wege. Das verändert uns, das verändert die Welt.

Das Thema Spielen ist für Sie von zentraler Bedeutung und Sie beklagen umso mehr, dass Kinder sich nicht ungestört ihrem Spiel hingeben dürfen.

Für ein Kind ist Spielen wichtiger als Hunger, Durst und 26

Schmerz. Wenn man es nicht unterbricht, würde es stets weiterspielen. Aber warum unterbrechen wir es dann? Aus fehlendem Vertrauen. Es ist ein Misstrauensantrag an die Kindheit und an uns selbst. Unsere angeborene Veranlagung genügt vielen Menschen anscheinend nicht; sie meinen, man müsse im Leben doch auch mal lernen. Doch für mich sind Lernen und Spielen untrennbar.

Lernen ist kein Akt oder eine Tätigkeit. Es ist die Nebenwirkung unserer Emotionen. Wir haben Spielen und Lernen an den unterschiedlichen Enden der Ernsthaftigkeit positioniert: Spielen darf nur noch in der freien Zeit passiert.

Dabei gibt es laut Hirnforschung beim Lernen kein besseres Werkzeug als das Spielen…

Aus genau diesem Grund ist die Wirkung für ein Kind fatal, wenn eine primäre Vertrauensperson zum ihm sagt: Du sollst

«Der Blick der anderen bestimmt, wie wir uns fühlen.

Jeder Mensch sehnt sich nach der Begegnung mit Menschen, die ihm signalisieren: Ich habe dich lieb, weil du so bist, wie du bist.

Wir suchen immer die Versöhnung mit dem verletzten Kind. Aber das wiederum ist eine riesige Ich-Baustelle.

Und wie es so ist mit Baustellen: Wir können uns kaum vorstellen, sie in den Griff zu kriegen, und wagen uns nicht ran.»

Rudolf Steiner Schule Zürich

auf hören mit Spielen, du musst lernen. Das ist so unmöglich wie die Forderung an einen Erwachsenen, dass er atmen solle, ohne Luft zu holen. Diese Forderung lehnt jeder Erwachsene ab und denkt sich: Mein Gegenüber hat ein Problem. Doch ein Kind stellt eine erwachsene Person nicht infrage; es sieht das Problem automatisch bei sich. Und es ist auch aus einem anderen Grund ein verhängnisvolles Signal: Kinder spielen eigentlich nicht.

Sie SIND ihr Spiel und verfügen somit über eine ungeheure Freiheit. Sie können fliegen und sind darüber hinaus Flugzeug, Pilot und Wolke in einem. Nun signalisiert der Erwachsene mit dem Unterbruch des Spiels: «Dein Spiel ist nicht wichtig.» Und sendet damit die Botschaft: «Du bist nicht wichtig.»

Ein zentraler Schlüsselbegriff gelingenden Lernens ist für Sie das Gefühl der Begeisterung.

Wenn ich also mit 75 Jahren eine

Leidenschaft für die chinesische Sprache entwickle, könnte ich sie noch erlernen?

Selbstverständlich, Lernen bzw.

Intelligenz ist unabhängig vom Alter – und auch von denen Genen. Aus der Hirnforschung wissen wir, dass sich unser Gehirn so entwickelt, wie wir es verwenden; und es entwickelt sich aufgrund der Ausschüttung von neuroplastischen Botenstoffen dort am besten, wo wir Begeisterung entfalten. Denn sie verleiht uns Flügel, wir können mit ihr Grenzen überschreiten und genial sein. Diese Botenstoffe und somit die Begeisterung wirken aufs Gehirn wie Dünger.

Und genau das ist ein Aufruf zu viel mehr Vertrauen: Wir kommen nicht nur mit einem tollen Werkzeugkasten ausgestattet auf die Welt, sondern können auch lebenslang lernen – dank einem portablen Hirndünger.

Fakt ist aber auch: Ein kleines Kind erlebt alle zwei bis drei

Minuten einen Begeisterungssturm, wir Erwachsene nur zwei bis drei Mal pro Jahr.

Das ist ja viel zu selten – woran liegt das?

Kinder kennen keine Hierarchien – sie betrachten Stricken und Mathe oder auch den Beruf des Astronauten und des Müllmanns als gleichwertig und können sich für alles begeistern.

Im Gegensatz zu uns Erwachsenen: Wir können uns nicht von den Hierarchien befreien und wagen es nicht, uns für Dinge zu begeistern, die in der Gesellschaft wenig anerkannt sind.

Man verpasst also die Chance, Genialität für etwas zu entwickeln – nur weil es nicht allgemein anerkannt ist.

Wie kann eine neue Haltung gegenüber unseren Kindern aussehen?

Wir sollten mit Kopf und Herz auf einer gemeinsamen Ebene sein und uns nicht nur gönnerhaft zu ihnen herunterbeugen. Wir sollten uns auch von der Ironie befreien, die wir gegenüber der Kindheit pflegen. Wenn wir mit Kindern von oben herab sprechen, zeigen wir ihnen: Du gehörst noch nicht zu uns. Was für ein Kind schrecklich ist, denn die Hirnforschung hat gezeigt, dass es kein schlimmeres Gefühl gibt als das der Ausgrenzung zu einer Gruppe, zu der man gehören möchte. Und Kinder wollen ja so sein wie wir. Wenn wir uns befreit haben von all diesen alten Paradigmen und Haltungen, dann gelangen wir zu einer neuen Haltung – ich nenne sie die «Ökologie der Kindheit». Wir können uns ganz neuen Fragen stellen: Was kann ich von Dir, Kind, alles lernen? Kinder sind zum Beispiel wahre Meister, was die Offenheit des Herzens und des Denkens betrifft. Sie kennen keine Intoleranz, denn die spontane Offenheit ist uns allen angeboren.

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Innen und Aussen

Kommen wir zum guten Schluss noch zu einem Punkt, der Eltern eher schwerfällt: Es geht ums Loslassen der Kinder in die weite Welt.

Ich kann die Ängste der Eltern sehr gut nachvollziehen: Wenn mein dreijähriger Sohn Antonin nur mit mir unterwegs wäre, wäre er noch nie auf einen Baum geklettert. Aber wir sind dafür gemacht, in die weite Welt zu gehen und Neuem zu begegnen. Kinder müssen hinausgehen und sich begeistern dürfen.

Denn die Verschiedenartigkeit der Welt da draussen sorgt für gegenseitige Bereicherung. Wir sind zusammen viel stärker als alleine – so denken Kinder. Wir brauchen uns gegenseitig mit all unseren Talenten.

«Kinder sollten niemals alleine mit ihren Eltern zuhause bleiben, deren geringes Wissen teilen müssen – so kultiviert und gebildet diese auch sein mögen – und somit den riesigen Ozean des Wissens verpassen.»

Wir sind für Sie da.

Freie Musikschule Zürich

grundsätzlich ganzheitlich 365 Tage offen von 8-20 Uhr St. Peterstr. 16 | 8001 Zürich | 044 211 44 77 www.stpeter-apotheke.com

Blockflöte | Cello | Gesang | Gitarre Harfe | Klarinette | Klavier | Querflöte Saxophon | Trompete | Viola | Violine Kammermusik für Erwachsene Ensembles für Kinder und Jugendliche Schulmusikseminare Sekretariat Werner Eschmann | Malvenstr. 8 | 8057 Zürich Tel. 043 539 97 94 info@freiemusikschulezuerich.ch

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freiemusikschule zuerich.ch

Rudolf Steiner Schule Zürich

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360° um die Schule

Gestärkt und verwandelt hervorgehen Das alljährliche Sommerlager der Christengemeinschaft Text und Interview von Daniela Grieder

Seit über 30 Jahren organisiert die Christengemeinschaft in der Schweiz Kinderferienlager in ihrem prächtigen Haus auf dem Bühl in Walkringen.

Mit besonderem Augenmerk wird auf die Kinder und ihre seelische Entwicklung geschaut. Ulrike Ortín und Tobias Eckinger, Priester der Christengemeinschaft und langjährige Leiter des Ferienlagers, geben Antwort auf die Frage nach den Inhalten und Beweggründen dieser aufmerksamen Betreuung.

Was ist das Besondere am Kinder­ferienlager der Christengemeinschaft, das alljährlich in den Sommerferien stattfindet?

Ortín: Das Besondere ist eigent­ lich etwas Unsichtbares. Es ist nicht nur eine gemeinsame Tätigkeit wie Spielen, Wandern, Geschichten hören oder das Eintauchen in das «Lagerthema», sondern es ist das, was sich einerseits als gemeinsames Miteinander während zwei Wochen heranbildet und entfaltet und andererseits das, was sich innerlich entwickelt in jedem einzelnen Kind.

«Sicherlich ist besonders, dass wir uns folgende Frage stellen: Wie können wir den geistigen Kern, der schicksalsbildend die Lebens­ geschicke lenkt, erreichen, ihn kräftigen, ihm Orientierung und Selbstbewusstsein verleihen?»

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Eckinger: Wir haben da vier Schwerpunkte: Wir spielen!

Man bedenke, wie lehrreich für die innere Schicksalsfüh­ rung «Eile mit Weile» sein kann; Geduld, Erdulden von Rückschlägen, sich freuen mit dem Gewinner oder mitfühlen mit dem Verlierer – all dies macht die Seele spielerisch mit. Mit guten Gruppenspielen ist es genauso. Die Spieldynamik ist ein wichtiges Förderungsmittel in unseren Lagern. Dann sind da unsere «Lagerthemen», mit denen wir jeweils eine bestimmte Kultur hereinholen. Die Kinder sind mit ihrer Kleidung, ihren Basteleien oder dem Essen mal in Indien, mal in Südamerika, mal bei den nordischen Völkern.

So verinnerlichen sie fremde Bräuche und Sitten.

Wichtig für den geistigen Kern des Kindes sind auch die Übergänge vom Tag in den Schlaf und von der Nacht in den Tag. Jeden Morgen und jeden Abend werden sinnhafte Geschichten erzählt. Die Kinderseelen tauchen an der jeweiligen Schwelle in die Welt des Moralischen ein: traumhaft, bildhaft und zugleich mit wachem Bewusstsein.

Ortín: Ein weiteres Eintauchen der Seele in die Welt der geistig-moralischen Impulskräfte geschieht zudem in der Sonntagshandlung*, die an beiden Sonntagen gefeiert wird. In schlichten und bedeutsamen Worten wird da dem Kinde der Sinn des Lebens und die Quelle der Lebenserneuerung vermittelt. Sie ist kein Sakrament wie die Taufe, die Konfirmation oder die Menschenweihehandlung (Gottesdienst), gehört aber doch zu den kultischen Handlungen, in denen das Geistige sinnlich gegenwärtig wird.

Darf man trotzdem teilnehmen, auch wenn man nicht der Christengemeinschaft angehört?

Ortín: Ja! Das Ferienlager ist ein Angebot an alle Kinder – egal welcher Nationalität, Religion, Hautfarbe oder Schule. Schön wäre es, wenn eine Offenheit der Eltern da ist, dass das Kind an der Sonntagshandlung teilnehmen darf. Aber auch Ausnahmen sind möglich. Es war auch einmal ein jüdisches Kind * D ie Sonntagshandlung ist eine religiöse Feier für die Kinder, wie sie den Rudolf Steiner Schulen und der Christengemeinschaft von Rudolf Steiner anvertraut ist.

Rudolf Steiner Schule Zürich

«Es macht immer Spass und ist lustig, weil wir viel Freizeit haben und weil wir immer eine tolle Wanderung machen!»

Ulrike Ortín

Tobias Eckinger

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360° um die Schule dabei, dem dann eine Gruppenleiterin in der Zeit während der Sonntagshandlung aus dem Alten Testament vorgelesen hat.

Es sind Kinder ab acht Jahren angesprochen, was vielleicht bedeutet, dass ein Kind Heimweh bekommt. Wie gehen Sie damit um?

Eckinger: Gegen Heimweh ist wohl kein Heilkraut gewachsen; es ist sehr verschieden, wie ein Kind damit umgeht. Manchmal reicht es, mit ihm zusammen einen Brief nach Hause zu schreiben oder sich ein wenig von Zuhause erzählen zu lassen.

Am Abend hilft oft mütterliche Zuwendung, etwas Warmes zu trinken oder eine Fusseinreibung.

Wenn es länger dauert, telefonieren wir mit den Eltern, um uns mit ihnen zu beraten.

«Einmal gab es ein Kind, bei dem das Heimweh nicht weg­ gehen wollte. Es wurde dann von den Eltern abgeholt. Nach drei Tagen bekamen wir einen Anruf, ob das Kind wiederkommen dürfe, es habe nun Lagerweh.»

Warum dauert das Lager zwei Wochen? Könnte ein Kind auch nur für eine Woche kommen?

Eckinger: Für Kinder, die zum ersten Mal ins Ferienlager kommen, ist es nicht leicht, sich auf zwei Wochen einzulassen. Da kann es eine Hilfe sein, sich erst mal eine Woche vorzunehmen – möglichst die erste Woche. Wir haben schon gute Erfahrung gemacht, es dem Kind, wenn es sich gut eingelebt hat, noch zu öffnen, ob es auch eine zweite Woche dableiben will.

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Ortín: Ein anderer Grund ist auch unser Anliegen, dass das Kind gestärkt und ein Stück weit verwandelt aus dem Ferienlager hervorgehen kann. Alle Lebensprozesse brauchen Zeit. An den meisten erleben wir einen eingehenden, individuellen Entwicklungsschritt, der schwer zu beschreiben ist.

Was unternehmen Sie mit älteren Kindern, die bereits im Teenageralter sind?

Ortín: Die Teenager haben besondere Freude an dynamischen Spielen mit dem Team, an kniffligen oder kreativen Workshops, an sportlichen Herausforderungen und Augenblicken, wo sie sich unter sich erleben können, ohne die «Kleinen».

Eckinger: Meistens orientieren sich die Teenager an den jugendlichen Helfern und übernehmen hie und da auch schon mal Verantwortung, beispielsweise als Gruppenleiter beim Postenlauf.

So ist es immer etwas Besonderes, wenn wir mit den «Grossen» zu einer zweitägigen Wanderung in den Bergen aufbrechen, oder wenn es ihnen in einem Spiel gelingt, das Helferteam zu besiegen. Gegen Ende des Ferienlagers wird dann oft gefragt: «Kann ich nächstes Jahr auch als Junghelfer kommen?»

Wer ist das Lagerteam? Wer betreut und hilft mit?

Ortín: Viele, die selbst einmal im Ferienlager waren und nicht «aufhören» können, melden sich gerne als Junghelfer – nach der Konfirmation bzw. der 8. Klasse – und später als Gruppenleiter.

Die meisten sind an pädagogischen Fragen interessiert, und wir bemühen uns, sie darin zu begleiten. Die Junghelfer dürfen lernen und die Gruppenleiter tragen Verantwortung. Den Blick auf das Ganze und die Gesamtverantwortung tragen die beiden erfahrenen Pfarrer.

Ganz wichtig ist auch das leibliche Wohl durch die Köche und

Köchinnen sowie die Krankenschwester.

Das Schönste aus Ihrer Sicht?

Eckinger: Das Ferienlager findet in einer Höhe von 800 Metern im Anblick der Schnee bedeckten Hochalpen statt. Wenn uns aus den Kinderaugen Freude entgegenleuchtet und wir sehen, wie die Kinder uns beim Verabschieden nach den zwei Wochen aufrecht, stolz, freudig und mit klarem Blick entgegentreten, dann beglückt uns das jedes Mal von Neuem.

Kinderferienlager der Christengemeinschaft 27. Juli – 9. August 2018 Unser Zuhause ist die Jugendund Tagungsstätte Bühl / Walkringen im Emmental BE. Eingeladen sind alle Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren.

Kosten: CHF 400–600 Für Anmeldungen und Fragen wenden Sie sich bitte an: Ulrike Ortín Die Christengemeinschaft Untere Zäune 19 8001 Zürich Tel.: 043 244 95 26 www.kinderferienlager.ch

Rudolf Steiner Schule Zürich

Sicher nachhaltig.

Nachhaltig sicher.

Nachhaltigkeit in der Die CoOpera denkt weiter – 2. Säule? und handelt.

CoOpera Sammelstiftung PUK Talweg 17, Postfach 160, 3063 Ittigen T 031 922 28 22, info@coopera.ch

www.coopera.ch ↑ Mitteilungen Rudolf Steiner Schule Zürich: 180×128,5mm | CoOpera Sammelstiftung PUK | farbig

Eurythmie Flow Lebensfreude durch Bewegung Veranstaltungen während der Schulzeit jeden Dienstag von 19:30 bis 21:00 Uhr im Englertsaal der Schule Kontinuierlich: Studienarbeit an GA 193, Der innere Aspekt des sozialen Rätsels

Besondere Veranstaltungen: 8. Mai

5. Juni

Vortrag von Cristóbal Ortin, Selbstbestimmung an der Todesschwelle Vortrag von Martina Maria Sam zu Rudolf Steiner, Seelenprüfung um 1898 und ihre Überwindung

21. Aug. Künstlerische Darbietung So. 30. Sept. Michaeli-Feier im grossen Saal 16:30 Uhr siehe auch: www.pestalozzi-zweig.ch

Körper Bewusstsein Selbst Bewusstsein Wahrnehmungs Bewusstsein Derzeit bis zu den Sommerferien sowie nach den Sommer- bis zu den Herbstferien Wann: Dienstags von 18.30–20.00 Uhr Ort: Wandellust, Zollikerstr. 74, 8008 Zürich Neuer Kurs zwischen Sommer- und Herbstferien: Wann: Freitags von 17.30–19.00 Uhr Ort: Paracelsus Zentrum Sonnenberg, Sonnenbergstr. 55, 8032 Zürich Nur mit Voranmeldung: Simone Zähringer +41 78 401 24 39 simone.zaehringer@paracelsus-zentrum.ch

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Vorfreude

Sommerfeste an unserer Schule Schon heute freuen wir uns, Sie zu unseren Sommerfesten einzuladen.

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K 4 l a r s e s d e

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Rudolf Steiner Schule ZĂźrich

«Die Seele zwischen Sympathie und Antipathie»

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in we er: unt m ng.ch u am ag gr rt r o me P d m ise un .so w

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Impressum Spektrum

Redaktion

Dirk Dietz (verantwortlich) Birgit Purainer Stefanie Wolff-Heinze

Die Mitteilungen der Rudolf Steiner Schule Zürich Frühling 2018

Konzeption und Lektorat

Herausgeber

Fotokreation

Rudolf Steiner Schule Zürich & Freie Schulvereinigung In Memoriam Walter Wyssling Plattenstrasse 37, 8032 Zürich Telefon 043 268 20 40 info@steinerschule-zuerich.ch www.steinerschule-zuerich.ch

Stefanie Wolff-Heinze Werner Eschmann Flavio Leone

Kreation und Produktion

DD COM AG Seefeldstrasse 301 CH-8008 Zürich www.ddcom.ch

Design: Daniel Müri Olivier Kälin Daniel Föllmi Kyra Mödritscher Druckvorstufe: Werner Kim und Andreas Laub Weitere Autoren dieser Ausgabe:

Jean-Claude Baudet Ruth Gollè Daniela Grieder Franziskus Jaklin Maurus Johnson Gilles Kuhn Nicolas Purainer Sibylle Rohdich Wolfgang Steffen Diana Suter

Druck

Prowema GmbH CH-8330 Pfäffikon © Mai 2018

Spektrum wird mit grosszügiger Unterstützung der Prowema GmbH produziert.

Inserate

Ihre Ansprechpartnerin für unseren Anzeigenservice: Kathrin Largo klargo@steinerschule-zuerich.ch Die Verantwortung für die einzelnen Beiträge und die Rechte daran liegen bei den jeweiligen Autorinnen und Autoren.

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Die Mitteilungen der Rudolf Steiner Schule Zürich

Herbst

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