RSB Saisonbroschüre 2012|2013

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JUNI

2013

Benjamin Brittens Lehrer Frank Bridge inspirierte seinen genialen Schüler zu einem der brillantesten und virtuosesten Streichorchesterwerke, die das 20. Jahrhundert hervorgebracht hat. Von anderem, nicht geringerem Charme sind die gutmütig-humorvollen Charakterbilder aus Norwegen, die Edvard Grieg seinem Heimatland abgelauscht hat. Das Finale des Konzertes aber gehört dem Ausnahmekünstler Radu Lupu mit dem Gattungsfinale in Sachen Klavierkonzert aus der Feder von Wolfgang Amadeus Mozart vom Januar 1791. Seit 1786 hatte er das Komponieren von Klavierkonzerten nach immerhin 26 Werken aufgegeben – aus Mangel an Nachfrage. Verrät das B-Dur-Konzert etwas über die Desillusionierung? Verheißt es neue Hoffnung? Im Finale erblüht eine kleine Melodie, die an das Lied „Sehnsucht nach dem Frühling“ KV 596 erinnert. Ganz Ähnliches ereignet sich in dem tief bewegenden Divertimento für Streichtrio KV 563. Komm, lieber Mai, und mache die Bäume wieder grün!

S A | 8 . J U N I 13 | 2 0 . 0 0 PHILHARMONIE BERLIN ABOKONZERT A /7 MIHKEL KÜTSON Hyeyoon Park | Violine Alban Gerhardt | Violoncello Alban Berg Sonate für Klavier h-Moll op. 1 – für Orchester bearbeitet von Theo Verbey Johannes Brahms Konzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll op. 102 Johannes Brahms Klavierquartett Nr. 1 g-Moll op. 25 – für Orchester bearbeitet von Arnold Schönberg

„Ich liebe das Stück. – Es wird selten gespielt. – Ich wollte einmal alles hören.“ Diese Liebeserklärung stammt von Arnold Schönberg und begründet seine orchestrale Anverwandlung des g-Moll-Klavierquartettes von Johannes Brahms. „Ich lege nicht so sehr Gewicht darauf, ein musikalischer Bauernschreck zu sein, als ein vielmehr natürlicher Fortsetzer richtig verstandener, guter, alter Tradition!“ Darin stimmt er voll und ganz mit Brahms überein. Schönberg übernahm von ihm das Prinzip der sich „entwickelnden Variation“. Ein anderes Prinzip Brahms’, das Bedürfnis nach Harmonie – emotionaler Auslöser für das beseelte Doppelkonzert –, teilte Schönberg wohl nicht mit ihm. Der niederländische Komponist Theo Verbey (geb. 1959) ging 1984 unter ähnlichen Prämissen an Alban Berg heran wie seinerzeit Schönberg an Brahms.

Hyeyoon Park

18.45 Uhr Hermann-Wolff-Saal Einführung von Steffen Georgi Konzert mit

Alban Gerhardt

45 / 40 / 35 / 30 / 25 / 20 €

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