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Do You Yoga?

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Meine innere oase

Meine innere oase

Yoga gilt als der Trendsport überhaupt. Auf Instagram und Co. räkeln sich Modelkörper in hautengen, farbenfrohen Yogaoutfits und glücksverheißende Schlagworte wie „Achtsamkeit“ und „Entschleunigung“ sind in aller Munde. Man kann sich dieser Mindfulness Bewegung kaum entziehen. Was im ersten Moment wie ein kunterbunter Zirkus und Effekthascherei wirkt, ist eine jahrtausendealte Tradition mit viel Tiefgang und Potenzial für Glück und Zufriedenheit.

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Doch was genau hat es damit auf sich? Und woher kommt der Yoga-Hype?

Genau genommen ist Yoga kein Sport, sondern eine etwa 2.000 Jahre alte Lehre, die ihre Ursprünge in Indien hat. Praktiziert man alle Aspekte von Yoga regelmäßig, verhilft einem das nicht nur zu einem gesünderen Körper, sondern man tut auch Geist und Seele etwas Gutes. Was oft als Humbug abgetan oder als Spinnerei belächelt wird, ist keine mystische Zauberei, sondern ein handfestes System ausgeklügelter Methoden, mit denen man sein Leben bewusster und achtsamer meistern kann.

Yoga als Gegenmittel für den Stress der modernen Leistungsgesellschaft

Yoga ist viel mehr als Gymnastik, die barfuß auf einer Kautschukmatte ausgeübt wird. Diese Lehre bietet uns erstaunlich aktuelle und wirksame Lösungsansätze gegen die unliebsamen Nebenwirkungen unserer schnelllebigen Informations- und Leistungsgesellschaft, deren unterschiedlichste Anforderungen uns in einen rastlosen Zustand permanenter Anspannung und Reaktionsbereitschaft versetzen. Der Körper be - gegnet diesem modernen Dauerstress ganz archaisch mit der Ausschüttung eines Hormoncocktails, der die Leistungsfähigkeit unseres Immunsystems herabsetzt und zu sowohl psychischen als auch körperlichen Beschwerden wie Burnout, Depressionen, Verspannungen oder Herz-Kreislaufkrankheiten führen kann. Und genau da setzt Yoga an. Neben Körperübungen gehören Atemarbeit und Meditation zu den Kerndisziplinen von Yoga, ebenso wie die Auseinandersetzung mit den philosophischen Texten und Schriften, die dieser Tradition zugrunde liegen.

Yoga für jedermann

Den einen wahren Yogastil gibt es nicht. Yoga im ursprünglichsten Sinn umfasste stundenlanges Meditie - muss sich gewiss ein wenig ausprobieren, um den Yogastil zu finden, der zu einem passt, aber der Aufwand ist ein lohnenswertes Unterfangen, denn am Ende erwartet einen die beglückende Erfahrung, sich selbst zu begegnen. Alles ist Yoga, wenn man darüber Raum und Zeit vergessen kann und ganz eintaucht in die Erfahrung. Den Autopiloten ausschalten

Ganz gleich welche Disziplin von Yoga man für sich entdeckt und praktiziert, es geht im Kern immer um eine bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen körperlichen und mentalen Prozessen, die man während der Praxis bei sich selbst beobachtet. Die Fokussierung unseres zerstreuten, Multitasking-geplagten Geistes auf den Atem, körperliche Empfindungen oder innere Vorgänge bringt unser Bewusstsein ins Hier und Jetzt und entschleunigt so unser rastloses Dasein für einen Moment. Wir sind präsent bei dem, was wir in genau diesem Augenblick wahrnehmen können. Das ermöglicht uns einen Blick hinter die Nebelwand aus automatisierten Verhaltensmustern und sich wiederholenden Gedankenschleifen, die uns im Alltag so beschäftigt halten, wie beispielsweise anstehende Termine, Einkaufslisten oder unser Job. Was wir dort entdecken, ist schlicht und ergreifend das, was wir wirklich sind. Wir begegnen uns selbst. Durch diese Hinwendung lernen wir, unsere Gefühle und Bedürfnisse wieder bewusst wahrzunehmen. Dabei hört Yoga nicht auf der Matte auf. Die Erfahrung, die wir in der Yogapraxis machen, lässt sich leicht auf das Leben übertragen. Yoga wird so zu einem Werkzeug, das uns dazu ermächtigt, unser Handeln wieder mehr danach auszurichten, was im Einklang mit uns selbst steht. Je mehr Yoga man übt, umso leichter wird es, einen gesünderen Umgang mit sich und der Welt zu etablieren.

Her mit dem schönen Leben ren im Schneidersitz sowie das Studium und Verfassen tiefgründiger Lehrtexte. Über die Zeit haben sich daraus die verschiedensten Arten von Yoga entwickelt, sodass man heute aus einem mannigfaltigen Angebot schöpfen kann, passend zu den eigenen Präferenzen. Das breite Spektrum reicht von eher sportlicher Ausrichtung bis hin zu sehr spirituellen Praktiken. Man

Wer mit sich selbst im Reinen ist, hat einen besseren Zugang zu den eigenen Gefühlen und Bedürfnissen und begegnet den Herausforderungen des Alltags mit mehr Ruhe und Gelassenheit. Wir können souveräner und eigenverantwortlicher durchs Leben schreiten und erkennen, dass der Schlüssel zum Glück nicht im Konsum, sondern in den eigenen Händen liegt. Das fördert Zufriedenheit und Lebensfreude und senkt ganz nebenbei auch das Risiko stressbedingter Krankheiten.

Wie der Guru B.K.S. Iyengar schon bemerkte: „Man kann den Wert von Yoga nicht beschreiben, man muss ihn erfahren.“ Also, worauf wartest Du noch? Wirf Dich in knallbunte Leggings, schnapp Dir Deine Matte und schenk‘ Dir bei einer Yogastunde ein Date mit Dir selbst! Namasté.

Claudia hat 2017 ihre Yoga Grundausbildung bei dem bekannten Yogalehrer Dr. phil. Patrick Broome begonnen und seitdem mehr als 700 Ausbildungsstunden in Yoga, Bodywork und Coaching absolviert. Sie unterrichtet neben ihrem Job im Marketing regelmäßig Yogaklassen, Workshops und Retreats. Ihre Mission ist es, einen Raum zu erschaffen, in dem Menschen fernab des Alltagstrubels in die Ruhe finden und sich wieder selbst begegnen können.

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