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Rohrdorf-Samerberg ZEITUNG
Januar 2017
AKTUELLES AUS ROHRDORF Fünf Platzierungen bei zehn Starts Mit sechs Kämpfern und Kämpferinnen startete der TSV Rohrdorf-Thansau zur jährlichen Inntal-Trophy nach Brannenburg. Insgesamt konnte man sich diesmal über fünf Podestplätze freuen. In der Kategorie Kata traditionell Jugend sicherte sich Helena Sarmiento mit einer herausragenden Form den dritten Platz. Eine Altersstufe höher durfte sich Manuela van der Berg vor ihrer Mannschaftskollegin Claudia Erlich über den zweiten Rang freuen. In der gleichen Kategorie bei den Männern konnte in drei Altersgruppen gestartet werden. Bei den jüngsten musste sich Nicolas Krapp bei seinem ersten Turnier den Gegnern geschlagen geben und verpasste das Stockerl. In der nächsthöheren Gruppierung belegte Philipp Huber mit einer tollen Vorführung den dritten Platz. Trotz einer ebenfalls guten Form musste Markus Erlich in seiner Altersgruppe seinen Konkurrenten nur gratulieren. In einer weiteren Ausführungsart Kata mit Musik starteten drei Rohrdorfer Aktive in einer Gruppe mit insgesamt fünf Teilnehmern. Philip Huber belegte bei seinem Debüt in dieser Kategorie nur den letzten Platz. Helena Sarmiento setzte sich gegen ihren Kollegen Philip Huber durch und belegte den vierten Rang. Allen voran war jedoch Claudia Erlich, die aus Rohrdorfer Sicht den sehr guten dritten Rang belegte. Text und Foto: TSV Rohrdorf-Thansau, Abteilung Kun-Tai-Ko
Die sechs Rohrdorfer Kämpfer und Kämpferinnen (von links nach rechts): Philip Huber, Claudia Erlich, Helena Sarmiento, Markus Erlich, Manuela van der Berg, Nicolas Krapp
Aus der Geschichte der Gemeinde Aus der Lebensgeschichte von Hans Kurfer, letzter Teil „[…] Nach Ablegung der Gesellenprüfung im März 1938 habe ich mit meinem Freund und Nachbarn Heinrich Leitner (gefallen am 3. 5. 1943) meine erste größere Radtour über eine Woche gemacht. Sie führte über Bad Tölz, wo ich meinen ersten Fotoapparat gekauft habe, nach Altusried, an die Wieskirche, Steingaden und Lindau am Bodensee.
Am nächsten Tag weiter nach Friedrichshafen in die Zeppelin-Werft. Dort konnten wir den im Bau befindlichen LZ 130 besichtigen, welcher später in Lackehurst (USA) brennend abgestürzt ist. Es ging weiter in den Schwarzwald und dann nach Donaueschingen mit Besichtigung der Donauquelle. Weiter nach Ulm mit Besichtigung von Münster und Turmbefestigung. Dort hatte ich meine erste Begegnung mit der Straßenbahn. Über Augsburg – München ging es dann wieder nach Hause. Am letzten Tag fuhren wir 180 km, weil mein Freund Heini starkes Heimweh hatte. Inzwischen hatte sich der Österreich-Anschluss vollzogen und wir haben dann mehrere Radtouren nach Kufstein, Zillertal, Innsbruck und Gerlos-Pass gemacht. 1939 haben wir dann zu fünft eine Radtour nach Österreich (Ostmark hieß es damals) in Zillertal, Gerlos-Pass und Zell am See, von dort zum Großglockner und über Salzburg nach Rohrdorf gemacht. Zwischenzeitlich war Krieg, nach dem Polenfeldzug kamen Dänemark und Norwegen dran, dort hatte General Dietl (von Bad Aibling) vor Narvik seine große Zeit. Am 10. Juni 1940 begann der Frankreichfeldzug, ganz anders als im I. Weltkrieg, Belgien und Holland wurden überrannt, das im Ersten Weltkrieg ein Jahr lang umkämpfte Verdun wurde im Handumdrehen genommen und Paris besetzt. Die Engländer holten sich ihre Niederlage bei Dünkirchen und nach sechs Wochen war Frankreich am Boden. Hitler war übermütig, und fast nicht mehr zu bremsen. Ich bin damals, wie schon gesagt, nach Rosenheim dienstverpflichtet worden und habe dort, weil viele Überstunden gemacht werden mussten, im Auerbräu-Stüberl gewohnt und gegessen. Im Januar 1941 kam mein Vater wegen eines Prostata-Leidens in die Golling-Klinik (Reichenbachstraße) nach Rosenheim und ich konnte ihn dann öfters besuchen. Er wurde operiert und ist dann am 31. Januar 1941 nach Hause entlassen worden, wo er noch am gleichen Abend verstarb. Meine Mutter war um diese Zeit schwer Gicht leidend und konnte kaum gehen. Ich, der älteste Sohn war 19 Jahre alt und bekam am Todestag meines Vaters den Stellungsbefehl (Einberufungsbefehl zum Militär) nach München. Wegen der Beerdigung durfte ich dann zwei Tage später einrücken. Meine jüngste Schwester Martha war neun Jahre alt, mein Bruder Gottfried elf Jahre, beide noch schulpflichtig. Mein Bruder Benedikt absolvierte eine Kaufmannslehre in Rosenheim, meine beiden Schwestern Resi und Cilli waren schon erwerbstätig, jedoch beide unter sehr bescheidenen Bedingungen in Haushalten. Meine Mutter hatte also einen sehr schweren Stand, selbst krank, der Ehemann tot, sechs Kinder unmündig, dazu die wachsende Sorge um mich, als ich an die Front versetzt wurde (Zu dieser Zeit wurde man mit 21 Jahren volljährig und konnte ohne Erlaubnis der Eltern nicht heiraten oder Verträge abschließen, aber man durfte als Minderjähriger in den Krieg ziehen). Dazu kam die sehr bescheidene Witwenpension, so dass also Schmalhans Küchenmeister war. Aber Mutter hat sich recht und schlecht durchgeschlagen und hat ihre Erziehungsaufgaben tapfer und vorbildlich erfüllt.“