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Mike Brandau Baden-Badens dienstältester Gastronom
„Mein Beruf war für mich stets Berufung“
ALS BADEN-BADENS DIENSTÄLTESTER GASTRONOM, BETREIBER UND EIGENTÜMER DES „LÖWENBRÄU“ IST ER STADTBEKANNT. DABEI IST MIKE BRANDAU NICHT NUR GASTRONOM AUS LEIDENSCHAFT.
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Unternehmer mit immer neuen Ideen: Mike Brandau
Zur Brandau Unternehmensgruppe zählen nicht nur einige Restaurants, Hotels und Ferienhäuser in Baden-Baden, sondern auch eine international agierende Catering-Gruppe. Seit Jahrzehnten werden von dem Baden-Badener Unternehmen also auch Top-Events wie das Pferderennen in Iffezheim, das 24-Stunden-Rennen in Le Mans oder Automobilmessen weltweit gastronomisch betreut und konzipiert. Dabei kam es zum Standort Baden-Baden eher durch Zufall.

Herr Brandau, Sie haben vor fast 40 Jahren Ihr Unternehmen gegründet. Wie kamen Sie als gebürtiger Alpenländer damals auf und nach Baden-Baden? Ich war damals Anfang 20, als ich auf Einladung eines Freundes, der hier lebte, nach Baden-Baden kam. Zu dem Zeitpunkt hatte ich als gelernter Koch und Kellner schon die ganze Welt gesehen, da ich in führender Position auf einem Kreuzfahrtschiff unterwegs war. Dann hat mich der damalige Hauseigentümer der „Laterne“ gefragt, ob ich das Hotel-Restaurant

Der urige Biergarten des „Löwenbräu“
„Ich verstehe mich nicht als Gastronom, sondern als Kaufmann - der unter anderem Essen und Trinken verkauft.“
nicht übernehmen wolle. Nach fünf Jahren habe ich das Gebäude gekauft und so ging es dann immer weiter …
Warum Baden-Baden und nicht irgendeine andere, größere Stadt? Da ich mich ein wenig verliebt habe in die Stadt trotz des Gegenwindes, den ich anfangs zu spüren bekam. Es war damals nicht üblich, dass man sich so jung – mit 24 – selbstständig macht. Hinzu kam, dass ich ein Rebell war. Zu dem Zeitpunkt hatte ich ja schon die ganze Welt gesehen und habe von dort natürlich Ideen mitgebracht. Nur konnte man die damals nicht so einfach verwirklichen. Ich war z. B. der Erste, der Essen auf der Straße verkauft hat, sprich: eine Außenbestuhlung hatte. Das war früher nicht selbstverständlich. Vor fast 40 Jahren war das ein Novum.
Welche Prominenten durften Sie schon bewirten? Und wer hat besonders Eindruck hinterlassen? Nicolas Cage war schon eine Nummer. Mit dem bin ich über eine Stunde zusammengesessen. Er hat sich alles erklären lassen. Gerade unsere Weihnachtsdekoration im „Lowenbräu“. Eindruck hinterlassen hat aber auch Regine Sixt. Bo Derek war auch schon da, die Traumfrau schlechthin. Wir bewirten aber auch immer wieder sehr viele russische Prominente, wie z. B. den Dirigenten Waleri Gergijew oder die Tänzerinnen und Tänzer des Mariinsky Balletts.
Was muss man in Ihren Gasthäusern unbedingt einmal probieren? Viele denken ja, gerade über das „Löwenbräu“, das wären nur der Schweinebraten und die Haxe. Dabei können Sie bei uns genauso Filets, Kalbssteak oder internationale, europäische Küche bekommen.
Wo trifft man Sie in Ihrer Freizeit? Da ich nebenbei noch Pokerspieler bin, reise ich oft durch ganz Europa – London, Amsterdam, Prag. Dort spiele ich große Pokerturniere, habe sogar einen WPTTitel. In der Pokerszene ist das in etwa Champions League. In Baden-Baden trifft man mich allerdings in der wenigen Freizeit am ehesten in meinem Fitnessstudio (lacht). Zwar gehe ich ab und an auch schön essen, aber in der „Szene“ trifft man mich selten.
Wie würden Sie Baden-Baden in wenigen Worten beschreiben? Die kleinste Weltstadt auf dem Planeten.
