
3 minute read
Cornelia Poletto Bella Italia in Hamburg
In ihrem Element: die Sterneköchin Cornelia Poletto zwischen brutzelnden Pfannen und Töpfen
Bella Italia IN HAMBURG
Advertisement
CORNELIA POLETTO BRINGT MIT IHRER MEDITERRANEN KÜCHE SÜD- LÄNDISCHE LEICHTIGKEIT AUF DIE TELLER IHRER GÄSTE. RAFFINIERT, KÖSTLICH UND MIT DEM GEWISSEN TWIST. ALS AUSGLEICH GEHT ES IN DIE NATUR ODER ZUM PADDELN ÜBER DIE ALSTER.
Frau Poletto, der Sommer in Deutschland hatte für viele dieses Jahr nicht immer das „perfekte Strandwetter“ zu bieten. Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht, um sich zumindest kulinarisch in die richtige Urlaubsstimmung zu versetzen? Die italienische Küche fühlt sich eigentlich immer an wie Urlaub. Ob das die ganz einfache Pasta mit einem Sugo aus frischen San-Marzano-Tomaten ist oder meine AmalfiZitronentarte – da führt jeder Bissen direkt nach Positano.
Die Auswahl an Küchenhelfern ist mittlerweile schier unendlich. Was sind Ihre Top 3 „Must-haves“, ohne die man nicht auskommen kann? Das Allerwichtigste sind gute Messer und Pfannen. Mit hochwertigen Utensilien kann man sich das Leben wirklich einfacher machen. Ich sage immer „Ein Koch ist nur so gut wie seine Messer“ und ein Steak, das zum Beispiel in einer gusseisernen Pfanne gebraten wird, die schon ein bisschen Patina hat, schmeckt einfach besser. Aber eins führt die Liste der Must-haves in der Küche eindeutig an, und das sind gute Produkte. Denn wirklich gutes Essen kann nur aus wirklich guten Produkten entstehen.

Oben: Trotz Bekanntheit ist Cornelia Poletto bodenständig geblieben. Das spiegelt auch ihr Restaurant wider: stylish, aber nie abgehoben


Oben: Das Team des Restaurants „Cornelia Poletto“ in Hamburg
Unten: Bei jedem Gericht ist die italienische Leichtigkeit spürbar
Rechts: Pasta, Meeresfrüchte und frisches Gemüse. Eine typische „Poletto-Kreation“


Im Moment liegt orientalisches Soul Food, geprägt durch Städte wie Tel Aviv, sehr im Trend. Wohin wird die kulinarische Reise Ihrer Meinung nach im Herbst/Winter gehen? Im Herbst und Winter spielen Gewürze und Aromen eine große Rolle. Ob das der italienische Trüffel aus Alba ist oder weihnachtliche Gewürze wie Zimt, Kardamom, Vanille oder Currys – alles, was die Seele wärmt, wird angesagt sein.
Auch dank Ihres Restaurants „THE TWINS by Cornelia Poletto“ erobert die mediterrane Küche gerade erfolgreich China. Wird Ihre Art zu kochen ebenfalls durch die Arbeit in Fernost beeinflusst? Es ist immer spannend, über den Tellerrand zu schauen. Ich liebe sowohl die chinesische als auch die japanische Küche – und von meinen Aufenthalten in Fernost nehme ich gerne Ideen und Geschmäcker mit, die sich dann auch in meiner italienisch-mediterranen Küche wiederfinden. Statt ein Carpaccio vom Mittelmeerfisch mit Amalfizitrone abzuschmecken, nehme ich dafür heute zum Beispiel gerne auch mal eine Yuzu-Zitrone. Die hat ein unglaublich tolles Aroma.
Gibt es neue Projekte, die für 2022 geplant sind, von denen Sie bereits jetzt erzählen können? Das kommende Jahr wird auf jeden Fall spannend, denn 2022 gehen die Vorbereitungen für den EUREF-Campus Düsseldorf – seine offizielle Eröffnung ist für Anfang 2023 geplant – in die heiße Phase. Der EUREF-Campus ist ein echter Zukunftsort, der die Klimaschutzziele der Bundesregierung für das Jahr 2045 von Anfang an erfüllt. Ich durfte das gastronomische Konzept entwickeln. Insgesamt entstehen dort fünf Restaurants, eine Bio-Bäckerei und ein Imbiss. Das Highlight ist die berühmte Jauch-Kuppel, die dort ein neues Zuhause gefunden hat und die perfekte Eventlocation bildet.
Dinnershows, eigene Restaurants und ein Food-Magazin, Kochsendungen … Was tun Sie, um sich nach einer arbeitsreichen Woche zu entspannen? Ich gehe wahnsinnig gerne laufen. Zusammen mit meinen Hunden Sissi und Franz eine Runde um die Alster zu joggen und dabei ganz in Ruhe meinen eigenen Gedanken nachzuhängen, ist für mich der perfekte Ausgleich. Oder mein Mann und ich schnappen uns mein altes Holzkanu und paddeln zusammen über die Alsterkanäle. Das ist auch herrlich entspannend.
Baden-Baden hat eine facettenreiche Gastronomie zu bieten und ist der Sitz der SWR-Studios. Hat Sie Ihr Weg, privat oder beruflich, schon einmal in die Kurstadt geführt? Ja, sehr oft sogar. Ich bin dort eine Zeit lang regelmäßig beruflich für Aufnahmen von „ARD-Buffet“ hingereist. Da es immer nur einen sehr frühen Hinflug und einen sehr späten Rückflug gab, bin ich dort viel herumgeschlendert. Baden-Baden hat sehr schöne Antiquitätengeschäfte.