Rigi Anzeiger, 19. August 2016

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19. August 2016 / Nr. 34

In Fronarbeit Fernsehkabel verlegt FORTSETZUNG von der Titelseite. Immer Schritt gehalten Als 1982 Konrad Langenegger zum Präsidenten und Paul Thurnherr zum technischen Leiter gewählt wurden, gaben beide das Versprechen ab, dass die Kabelfernsehgenossenschaft Meierskappel immer mit der modernsten Technologie mithalten werde. Dem war so, als Anfang der 1990er Jahre die Kabelnetze auf 600 MHz oder 862 MHz ausgebaut wurden. Die WWZ (Wasserwerke Zug) als Partner der Genossenschaft plante bereits 1996 einen Glasfaserzubringer, der die Übertragung von bis zu 75 TV-Kanälen und mindestens ebenso vielen Radioprogrammen, digitales und interaktives Fernsehen und die Nutzung der Kapazitäten für Datenverkehr, Internet und Telefonie ermöglichte. Vorab freute sich der Vorstand der Genossenschaft 1999 über die erfolgreiche Inbetriebnahme der modernisierten Anlage mit einer Bandbreite von 862 MHz. Genau am 10. Oktober desselben Jahres hatte Meierskappel den ersten Nutzer dieser Anlage, der über das Glasfasernetz mit dem World-Wide-Web verbunden war. 2005, als das Hochauflösende Fernsehen (HDTV) vor der Türe stand,

Der Aushub sowie das Verlegen der Rohre und Kabel wurden in Frondienstarbeit umgesetzt, wie hier unterhalb des Gemeindehauses.

Die Kabel wurden im Kabelkanal der SBB (links) auf der Strecke zwischen Meierskappel und Immensee verlegt. Die damalige Technik erforderte 3 Verstärkerstationen auf der Strecke, um die Signalqualität bei den Empfängern sicherzustellen.

war die Genossenschaft für diese neue Technik bereits gerüstet. Sieben Jahre später erfolgte die Umbenennung in Genossenschaft breitband6344. Das geschah zu einem Zeitpunkt, als rundherum der Glasfasernetz-Ausbau zu boomen begann.

positive Erfahrungen durch die langjährige Partnerschaft mit den Wasserwerken Zug (WWZ) hatte, kam sie am ehesten als neue Netzinhaberin in Frage. Mitte 2015 übernahm die WWZ Telekom AG das Kabelnetz in der Gemeinde Meierskappel, an das zirka 300 Haushalte und rund 80 im Bau befindliche Wohneinheiten ange-

Bilder: Archiv Kabelfernsehgenossenschaft Meierskappel/ Genossenschaft breitband6344. Der WWZ übergeben Damit das Breitbandangebot in Meierskappel auch in Zukunft sicher gestellt ist, war eine hohe Professionalität und zeitliche Präsenz erforderlich. Der technische Leiter Paul Thurnherr gewährleistete das über 33 Jahre – sogar nach seiner Pensionierung. Da die Genossenschaft bereits

Fast wie an Olympia

schlossen sind. Die Zahlung der letzten Tranche für die Anteilscheine der Genossenschafter erfolgte Ende Juni dieses Jahres. Übrig geblieben sind Erinnerungen an eine 37-jährige Ära einer Genossenschaft und an Pioniere, die etwas wagten für den technologischen Fortschritt einer kleinen Gemeinde und das mit Erfolg.

Blick ins Flüchtlingswesen

lendem Sonnenschein ihr Können und legten zudem phänomenale Spitzenzeiten hin. Neuer Rekord bei den Herren Bei den Herren stellte der 36jährige Julien Claude Baillod (Ergänzung Redaktion: Weltrekordhalter im 400-Schwimmen) aus Prilly sogar eine neue Streckenbestzeit auf. Mit etwas mehr als 38 Minuten siegte er mit klarem Abstand auf den zweitplatzierten Michael Bock. Damit durfte er neben einer Medaille auch noch einen 2.5 Gramm schweren Goldbarren, gesponsert von der Luzerner Kantonalbank, auf dem Siegerpodest entgegen nehmen. Auf der Sprintstrecke (diese erstreckt sich über 1000 Meter), welche dieses Jahr ihr Debüt feierte, getrauten sich insgesamt zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Bei den Herren punkteten hier Willy Büeler vor Benjamin Krähenmann und Laurent Frankhauser.

Stolze Sieger: Die Herren zeigten auf der Seeüberquerung von Untermatt bis zum Lido Weggis Spitzenzeiten und posieren glücklich auf dem Bild pd. Siegerpodest.

WEGGIS Es war Schwimmwetter vom Feinsten, am letzten Samstag, 13. August. Und entsprechend viele Schwimmbegeisterte lockte das traditionelle Seeschwimmen von Untermatt bis zum Lido Weggis an. Mit einer Distanz von drei Kilometern ist die Seeüberquerung im Herzen der Schweiz eine der weitesten des ganzen Landes. Die Krönung für das Spektakel am See war der neue Streckenrekord aufgestellt von Julien Baillod mit sagenhaften 38 Minuten für die drei Kilometer. pd. Seit 1914 ist der Nauen Max auf dem Vierwaldstättersee unterwegs. Damals transportierte er auf dem Wasserweg Gemüse, Obst und Blumen auf den Luzerner Wochenmarkt. Am vergangenen Samstag, 13. August 2016, brachte der Nauen jedoch mehr als hundert Teilnehmer der Weggiser Seeüberquerung zum Startpunkt nach Untermatt. Die Schwimmerinnen und Schwimmer aus der Schweiz, England, Holland und Deutschland demonstrierten bei strah-

Knapp auf knapp bei den Damen Spannend und ganz eng wurde es dann auf der Sprintstrecke vor allem auch bei den Damen. Die ersten drei Schwimmerinnen gelangten nämlich alle nach 24 Minuten ins Ziel – und nur wenige Sekunden entschieden über die definitiven Podestplätze. Gewonnen hat Stella Vogel. Auf dem 2. Platz lag Catherine Hasler und ehrenvolle Dritte wurde Pascale Frankhauser. Alles in allem war das Weggiser Seeschwimmen 2016 ein gelungener Anlass und die Organisatoren des SLRG Sektion Weggis zeigen sich sehr zufrieden mit den Resultaten. Man freut sich also schon auf das nächste Seeschwimmen im 2017. Weggiser Seeschwimmen – (hier die Ranglisten) Strecke Original Damen: 1. Kutschbach Barbara 00:45:16 2. Walter Katrin 00:46:00 3. Künzli Chantal 00:51:47 Strecke Original Herren: 1. Baillod Julien Claude 00:38:24, Streckenrekord 2. Bock Michael 00:43:46 3. Schubert Swen 00:45:50 Strecke Sprint Damen: 1. Vogel Stella 2. Hasler Catherine 3. Fankhauser Pascale

00:24:16 00:24:22 00:24:24

Strecke Sprint Herren: 1. Büeler Willy 2. Krähenmann Benjamin 3. Frankhauser Laurent

00:22:59 00:24:53 00:26:29

Die Delegation der FDP-Frauen des Kantons Schwyz und weitere Personen erhielten einen interessanten Einblick in das Asyl- und Flüchtlingswesen. Bild pd.

KANTON SCHWYZ Um sich ein Bild über das Asyl- und Flüchtlingswesen machen zu können, besuchte eine Delegation der FDP Frauen des Kantons Schwyz das Durchgangszentrum Degenbalm in Morschach und die Notunterkunft Chaltbach in Schwyz. pd. Treffpunkt für die 20 Teilnehmer war das Migrationsamt in Schwyz, wo die liberale Delegation von Fiona Elze, Leiterin des Asyl- und Flüchtlingswesen, begrüsst wurde. Fiona Elze und Markus Cott (Fachstelle Integration) machten zum Auftakt eine aktuelle Einführung ins Asyl- und Flüchtlingswesen im Kanton Schwyz. Dabei zeigte sich, dass die Thematik mit all ihren Grundlagen und Begrifflichkeiten überaus komplex ist. Entscheiden kann nur der Bund Bund, Kantone und Gemeinden sind gemeinsam ins Asyl- und Flüchtlingswesen involviert. Ein Flüchtling ist gemäss Asylgesetz eine Person, die in ihrem Heimatstaat wegen seiner Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder politischen Anschauungen ernsthaften Nachteilen ausgesetzt ist. Wenn jemand aus einem Land flieht, in dem Krieg herrscht, ist er nicht per se ein Flüchtling. Dies zu beurteilen und auch den Entscheid über einen allfälligen Verbleib obliegt ausschliesslich dem Bund. Nach der äusserst interessanten Einführung besuchten die FDP-Frauen das Durchgangszentrum Degenbalm in Morschach. Nach einer ersten Einführung hatte die Delegation die Möglichkeit, die Räumlichkeiten zu besichtigen. In jedem Schlafraum standen 4 bis 6 Betten (2 Betten übereinander), ein Tisch sowie pro Bewohner ein Schrankteil. Die Zimmer verfügten zusätzlich über ein kleines Badezimmer. Frauen und Männer waren

separat untergebracht, Familien bewohnten gemeinsam ein Zimmer. Ein weiterer wichtiger Raum war das Klassenzimmer, wo die Asylsuchenden viermal wöchentlich ihren Deutschunterricht absolvieren. Die Besucherinnen erhielten auch Fragen zum Tagesablauf und Regeln im Durchgangszentrum beantwortet. Sehr aufschlussreich waren die Gespräche, welche die Delegation mit den Asylsuchenden führen durfte. Bei Kaffee und Kuchen konnten sich die FDP-Frauen inklusive Kantonsratspräsident Christoph Räber (Hurden) und Fraktionspräsident Dominik Zehnder (Bäch) ein Bild über die Gründe für das Verlassen der Heimatländer der Asylanten machen. Dank Deutschunterricht konnten sich einige Asylsuchende bereits etwas unterhalten, Englisch- und Französischkenntnisse waren je nach Herkunftsland auch eine Möglichkeit für eine Konversation. Strenges aber faires Asylwesen Anschliessend ging es weiter zur Notunterkunft Chaltbach in Schwyz wo die Container mit dem Minimum ausgestattet sind. Die Räume umfassen lediglich Betten (ebenfalls 2 übereinander) und ein Badezimmer für alle. Die Bewohner sind abgewiesene Asylsuchende, die zurzeit nicht ausgeschafft werden können. Die Gründe sind fehlende Papiere oder das Herkunftsland verweigert die Rücknahme oder eine Rückführung ist aus Sicherheitsgründen nicht möglich (Krieg, Folter usw.). Den eindrücklichen Tag liess die Delegation der FDP Frauen Kanton Schwyz bei einem Imbiss im Restaurant Alpina ausklingen. Dort gab es noch weitere Informationen von Fiona Elze und Markus Cott. So konnte auch festgestellt werden, dass der Kanton Schwyz ein erfolgreiches Integrationsprogramm aber auch ein strenges und faires Asylwesen führt. Der Kanton Schwyz hat in den letzten 12 Monaten rund 80 Personen ausgeschafft und steht im kantonalen Vergleich sehr gut da. Die professionelle Führung des Asyl- und Flüchtlingswesen im Kanton Schwyz hat die Delegation sehr beeindruckt.


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