Spielzeitheft 2016 2017

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2003 (ALLE K U NST W ER K E VON A NDY HOPE 1930)

EPIC IMPERI AL, THE LONG TOMORROW

Herrscht das Unrecht? Befinden wir uns im Krieg? Wer trifft die Entscheidungen und wie weit reichen die Befugnisse? Wer ist von wem wozu legitimiert? Dass es derzeit offensichtlich schwer fällt, auf solch grundlegende Fragen allgemeine und einhellige Antworten zu finden, ist natürlich nicht so beunruhigend, wie es ein Leben unter der Herrschaft des Unrechts oder im Kriegszustand wäre. So gut ging es uns noch nie. Trotzdem wird das Politische leichterhand infrage gestellt und mit inneren und äußeren Bedrohungen spekuliert. Wohlige Schauer scheint die Vorstellung hervorzurufen, demokratische Verfahren aushebeln und wenigstens zeitweise durch autoritäre Akte der eigenen Gruppe oder Klientel ersetzen zu können. Souveränität und Handlungsmacht sollen sich daran erweisen, wer (über) den Ausnahmezustand verfügt, wer ihn also ausrufen kann und damit beherrscht. Erstaunlich, wie viele Akteure innerhalb und außerhalb von Regierungsparteien, Fernsehrunden und Internetforen sich im Augenblick um diesen Posten bewerben. Ein guter Zeitpunkt, den Blick auf die Katastrophenerfahrungen zu richten, die in der Dramatik vergangener Jahrhunderte gespeichert sind.    Die Gemälde, Zeichnungen und Collagen, die der aus München stammende und in Berlin lebende Künstler Andy Hope 1930 für dieses Heft zusammengestellt hat, sind Spukgeschichten aus dem Fundus der Moderne „mit allen Tönen der Geschichte gefärbt, mit Schrecken und Helden, Tod und Rettung, mit Macht und Zerbrechlichkeit, Angst und Würde, mit Unbeherrschtem und Unvorstellbarem“ (Roberto Ohrt). In diesem Sinne.


W HO GOES THERE 2

2016


CITY OF SOK R ATES 2008



SEI TE

DIE RAUBER 23. SEPTEMBER 2016

VON

FRIEDRICH SCHILLER KOSTÜ ME

ULRICH R ASCHE BÜ HNE SABINE MÄDER HEIDI H ACKL M USIK ARI BENJAMIN MEY ERS R EGIE

+

ULRICH R ASCHE

08

DIE SCHMUTZIGEN HANDE 24. SEPTEMBER 2016

VON

JEAN-PAUL SARTRE

M ARTIN K USEJ

R EGIE

BÜ HNE + KOSTÜ ME

STEFAN H AGENEIER

09

GLAUBE LIEBE HOFFNUNG 22. OKTOBER 2016

VON

ÖDÖN VON HORVÁTH

R EGIE

DAVID BÖSCH

BÜ HNE

PATRICK BANN WART

10

ROBIN HOOD R EGIE

12. NOVEMBER 2016

ROBERT GERLOFF

BÜ HNE

M AXIMILI AN LINDNER KOSTÜ ME JOH ANNA HLAW ICA CORNELIUS BORGOLTE

M USIK

12

DER SCHWEINESTALL 25. NOVEMBER 2016

PIER PAOLO PASOLINI R EGIE IVICA BULJAN � GECAN M USIK MITJA VRHOVNIK-SMREK AR � KOST Ü ME ANA SAVIC BÜ HNE ALEKSANDAR DENIC VON

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ANTIGONE

10. DEZEMBER 2016 R EGIE

H ANS NEUENFELS

BÜ HNE

VON SOPHOKLES K ATHRIN CONNAN

KOSTÜ ME

MICH AELA BARTH

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MACBETH 13. JANUAR 2017

W ILLI AM SH AKESPEARE ANDREAS KRIEGENBURG BÜ HNE H AR ALD THOR KOSTÜ ME ANDREA SCHR A AD VON

R EGIE

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EINES LANGEN TAGES REISE IN DIE NACHT 28. JANUAR 2017 VON R EGIE

THOM AS DANNEM ANN

BÜ HNE

EUGENE O´NEILL JOH ANNES SCHÜTZ

KOSTÜ ME

REGINE STANDF USS

28

LILJA 4-EVER 10. FEBRUAR 2017

NACH

LUK AS MOODYSSON

R EGIE

ANJA SCZILINSKI

M USIK

SONNY THET

CHOR EOGR AF IE

ALAN BROOKS

29

BERT W REDE

31

JAGDSZENEN AUS NIEDERBAYERN FEBRUAR 2017

R EGIE

MARTIN K USEJ

BÜ HNE

VON M ARTIN SPERR ANNET TE MURSCHETZ KOSTÜ ME HEIDE K ASTLER

M USIK


SEI TE

DIE TROERINNEN 10. MÄRZ 2017

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VON

EURIPIDES

R EGIE

TINA LANIK

BÜ HNE + KOSTÜ ME

STEFAN H AGENEIER

IN EINEM JAHR MIT 13 MONDEN 11. MÄRZ 2017

RAINER W ERNER FASSBINDER CHRISTINA MROSEK KOST Ü ME JANINE W ERTHM ANN

DR EHBUCH VON

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R EGIE

CILLI DREXEL

BÜ HNE

DIE UNFAHIGKEIT UBER MAUSER ZU TRAUERN 27. APRIL 2017

VON

50

� OLIVER FRLJIC

NACH

” MAUSER“

R EGIE + BÜ HNE + M USIK

VON

HEINER MÜLLER

� OLIVER FRLJIC

INSGEHEIM LOHENGRIN 5. MAI 2017

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R EGIE + BÜ HNE

VON ALVIS HERM ANIS U ND A NDER EN ALVIS HERM ANIS M USIK RUDOLF GREGOR K NABL

PHADRAS NACHT 6. MAI 2017

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M ARTIN K USEJ + ALBERT OSTERM AIER R EGIE M ARTIN K USEJ BÜ HNE ANNET TE MURSCHETZ KOSTÜ ME HEIDI H ACKL M USIK MITJA VRHOVNIK-SMREK AR EIN PROJ EK T VON

RUCKKEHR IN DIE WUSTE 27. MAI 2017

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BÜ HNE

VON BERNARD-M ARIE KOLTÈS R EGIE AMÉLIE NIERMEY ER ALEX ANDER MÜLLER-ELM AU KOSTÜ ME ANNELIES VANLAERE M USIK FABI AN K ALKER

KREISE/VISIONEN 1. JUNI 2017

70

VON

JOËL POMMERAT

R EGIE

TINA LANIK

TARTUFFE 29. JUNI 2017

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VON

MOLIÈRE R EGIE MATEJA KOLEZNIK BÜ HNE R AIMUND ORFEO VOIGT KOSTÜ ME ALAN HR ANITELJ M USIK MITJA VRHOVNIK-SMREK AR

MARSTALLPLAN 72

JULI 2017

LOBEN LÜGEN SCHW EIGEN


THE LIVING TRIBUNAL 2007



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2004

In Franz Moor tritt der moderne Mensch als PR EMIER E 2 3. SEP T E M BER 2016 Schöpfer seiner selbst auf. „Es ist kein Gott!“ ist sein Trinkspruch und wer es wagt, sich VON FRIEDRICH SCHILLER ohne Vorbehalte seiR EGIE ULRICH RASCHE nes Verstandes zu beBÜ HNE SABINE MÄDER + ULRICH R ASCHE dienen, der bestimmt KOSTÜ ME HEIDI H ACK L die Grenzen seiner M USIK ARI BENJAMIN MEY ERS Entwicklungsmöglichkeiten selbst. In Karl Moor begegnen wir dem modernen Menschen als dem Hüter universaler Rechte. Dass die Welt nicht so eingerichtet ist, wie er sich das vorstellt, rechtfertigt ihren Untergang. Die beiden ungleichen Brüder, die um das Erbe ihres Vaters und die Liebe einer Frau konkurrieren, scheitern letztlich am Einspruch der Realität. In dem Augenblick, in dem für den Räuber Karl der Widerspruch zwischen seinem harmonischen Ideal von Ich und Welt einerseits und den blutigen Taten auf dem Weg zu dessen Verwirklichung andererseits unerträglich wird, geraten bei Franz, dem neuen Grafen Moor, die Träume außer Kontrolle und er fällt dem Wahnsinn anheim. Als Friedrich Schiller im Jahr 1781 sein erstes Stück am Mannheimer Nationaltheater einreichte, hatte der damalige Intendant einen guten Tipp für den unbekannten Jungautor. Er schlug ihm vor, sein Gegenwartsstück zu historisieren, zeitlich zurückzuversetzen, und zwar in das ausgehende 15. Jahrhundert. Es sei ein solch doppelter Fall von absoluter Gesetzlosigkeit in der Jetztzeit nur schwer vor- und darstellbar. (Außerdem mag Herr Dalberg im Mannheimer Intendanzbüro sich wohl daran erinnert haben, dass wenige Jahre zuvor ein anderer vielversprechender Autor mit einem Stoff aus dieser Zeit großen Erfolg gehabt hatte: Johann Wolfgang Goethe hatte in „Götz von Berlichingen“ den Übergang zur bürgerlichen Gesellschaft der Neuzeit als Hintergrund für sein Drama gewählt und seinen Helden wirkungsvoll an den modernen Verhältnissen scheitern lassen.) Schiller wies das Ansinnen des Theaterleiters zurück: „Zu aufgeklärt“ redeten seine Figuren bereits, das historische Kostüm sei ihnen nachträglich nicht mehr anzupassen. Und tatsächlich sind „Die Räuber“ eine Auseinandersetzung mit den zwei radikalsten Formen der Moderne gleichzeitig: einerseits mit

RIO BR AVO

NEW GODS

2003

DIE RAUBER


dem rein instrumentellen Rationalismus, dem die Welt ein Nullsummenspiel und ein Ermordeter nicht mehr ist als ein Nicht-Geborener. Und dem moralischen Rigorismus andererseits, der die Welt mit Gewalt nach dem eigenen Bilde umbauen will. Räuber sind sie bei Schiller beide. Ulrich Rasche, der zum ersten Mal in München arbeitet, spannt die Figuren in das Räderwerk eines gewaltigen Maschinentheaters ein, „um die Seele bei ihren geheimsten Operationen zu ertappen“, wie Schiller in seiner Vorrede zu „Die Räuber“ schreibt.

K AL-EL

2013

DIE SCHMUTZIGEN HANDE „Wieder einmal die Konfrontation der Moral mit der Praxis“, notierte Simone de Beauvoir über das Stück PR EMIER E 2 4. SEP T E M BER 2016 „Die schmutzigen Hände“ ihres Lebens- und Denkpartners, des Autors und Philosophen Jean-Paul Sartre. Der trieb in seinem 1948 uraufgeführten Stück anhand eines Mordauftrags die Frage nach den Prinzipien (nicht nur) VON JEAN-PAUL SARTRE politischen Handelns in eine blutige Dialektik. R EGIE M ARTIN K USEJ Hugo, ein junger Intellektueller, versucht seiner bourBÜ HNE + KOSTÜ ME STEFAN H AGENEIER geoisen Herkunft zu entkommen, ist der kommunistischen Partei beigetreten und wartet auf große Aufgaben. Wir befinden uns in Illyrien, einem fast fiktiven Staat, der an der Seite des faschistischen Deutschland im Krieg gegen die kommunistische Sowjetunion steht. Im Untergrund arbeitet Hugos Partei mit partisanischen Mitteln gegen die Regierung und ist dabei zwischen dogmatischer Ideenliebe und beweglicher Realpolitik intern völlig zerstritten. Als die Niederlage der Faschisten absehbar wird, wittert der charismatische Pragmatiker Hoederer die Chance, einen Kompromiss mit den politischen Gegenspielern zu schließen, um der Partei nach Kriegsende an die Macht zu verhelfen. Hugo wird vom gegnerischen Parteiflügel als Sekretär bei Hoederer eingeschleust, um ihn zu töten – und bringt neben einer Waffe auch Jessica, seine Ehefrau, mit. Auf dem schmalen Grat zwischen Ernst und Spiel, Zuneigung und Abgrenzung beginnt ein Kampf der beiden ungleichen Männer um die richtige Tat, und Jessica wird zum entscheidend zufälligen Spielfaktor im friendly fire. Die Rahmenhandlung, die Sartre dem Kernplot beigefügt hat, macht nicht nur aus dem Thriller ein analytisches Drama,

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1997-2004

AM AZING

das dem Entscheidungsweg des Mörders folgt, sondern verbindet existentielle individuelle Fragen mit dem schmutzig-banalen Tagesgeschäft der Politik – und mit einem unauflösbaren Rest aus Zufall und menschlicher Eigendynamik. Die historische Situation der gespaltenen Linken am Ende des Zweiten Weltkriegs, die Sartre beim Schreiben vor Augen stand – wie auch die Ermordung Trotzkis durch dessen Sekretär –, mag vorbei sein, doch die Differenz zwischen humanen Ideen und inhumanen Mitteln, um ihnen den Weg zu bahnen, ist eine zeitlose. In der Diskussion zwischen Hugo und Hoederer klafft ein Abgrund, der von den Bomben aller Terroristen und den Leichen aus den Kellern unserer Zivilisation gleichermaßen gepflastert ist.

GLAUBE LIEBE HOFFNUNG

Elisabeth möchte ihre Leiche verkaufen. Denn sie braucht PR EMIER E dringend Geld für einen Wandergewerbeschein, denn ohne 2 2. OK T OBER 2016 den kann sie nicht arbeiten – ohne Arbeit kein Geld, ohne Geld kein Wandergewerbeschein. Das Anatomische Institut hat Leichen genug, doch der Präparator leiht ihr die nötigen 150 Mark und Elisabeth darf Unterwäsche für die Firma von VON ÖDÖN VON HORVÁTH R EGIE DAVID BÖSCH Irene Prantl verkaufen. Als aber herauskommt, dass sie mit BÜ HNE PATRICK BANN WART dem Geld eine Strafe abbezahlt und sich von Frau Prantl dieselbe Summe geliehen hat, wirft man ihr Betrug vor und steckt sie ins Gefängnis. Dass sie die Strafe nur bekommen hat, weil sie ohne Wandergewerbeschein gearbeitet hat, interessiert niemanden. Gesetz ist Gesetz und Mitgefühl ein Luxus, den man sich nicht leisten kann. Tapfer hält Elisabeth an der Hoffnung fest, dass auch ihr einmal ein kleines bisschen Glück zusteht, und wieder auf freiem Fuß verspricht sie sich vom Polizisten Alfons Klostermeier nicht nur traute Zweisamkeit, sondern auch ein sicheres Einkommen. Doch erneut holt ihre Vergangenheit sie ein: Kaum dass Alfons von ihrer

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2013

MODERN LOVERS

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2014

NEED EXPERIENCE FOR JOB/ NEED JOB FOR EXPERIENCE

Vorstrafe erfahren hat, trennt er sich und überlässt Elisabeth ihrem Schicksal. 1932, auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise, als eine Arbeitslosenquote von knapp 30 Prozent die Selbstmordrate in Deutschland in die Höhe schießen lässt und sich eine desillusionierte Bevölkerung zusehends politisch radikalisiert, erfährt Ödön von Horváth über den Gerichtsreporter Lukas Kristl vom Fall der 29-jährigen Miederwarenvertreterin Klara Gramm, die wegen Betrugs zu einer dreimonatigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Ihre Geschichte dient Horváth, wie er selbst beschreibt, als Material, um „den gigantischen Kampf zwischen Individuum und Gesellschaft zeigen zu können, dieses ewige Schlachten, bei dem es zu keinem Frieden kommen soll – höchstens, dass mal ein Individuum für einige Momente die Illusion des Waffenstillstandes genießt“. Kein Kapitalverbrechen, sondern ein Fehltritt im bürokratischen Minenfeld der „kleinen Paragraphen“ hat die junge Frau beinahe um ihre Existenz gebracht. Das „beinahe“ gönnt Horváth seiner Protagonistin nicht – und doch gleicht es einer Erlösung, als Elisabeth endlich sterben darf. Horváths „kleiner Totentanz in fünf Bildern“, dessen Uraufführung die Nationalsozialisten 1933 kurz nach der Machtergreifung Hitlers verbieten, seziert eine rücksichtslose Gesellschaft, deren Verhalten von Selbstsucht, kleinbürgerlicher Beschränktheit sowie einem unerschütterlichen Glauben an die Integrität der Instanzen geprägt ist, und die an ihrer eigenen, allzu bequemen Passivität erstickt. Vor dem Hintergrund aktueller rechtspopulistischer Strömungen, in deren Fahrwasser ein wachsender Teil der Bevölkerung um seine Arbeitsplätze und den materiellen Wohlstand bangt, seine Empathiefähigkeit zugunsten aggressiver Intoleranz wegrationalisiert zu haben scheint und sich rigoros der Verantwortung gegenüber seinen Mitmenschen entzieht, bittet Regisseur David Bösch Horváths lebendige Tote zu einem makabren Tanz.


ROBIN HOOD PR EMIER E

1 2. NOV E M BER 2016

ROBERT GER LOF F M A X I M I LI A N LI N DN ER KOSTÜ ME JOH A N NA H L AW IC A M USIK COR N ELI US BORG OLT E R EGIE

BÜ HNE

FRIENDSHIP

2014

F ÜR ALLE AB 6 JAHREN

Wer ist dieser Mann, der sich, einem Phantom gleich, mit anderen Vogelfreien in den Wäldern von Sherwood und Nottingham versteckt hält, aus dem Hinterhalt verlogene Geistliche und habgierige Adelige überfällt und die Beute an Arme und Bedürftige verteilt? Dessen Legende seit dem Mittelalter von Generation zu Generation mit zum Teil erheblichen Veränderungen weitergegeben wurde? Aus dem gefährlichen Wegelagerer wurde ein enterbter Adeliger, der in den Untergrund ging, aus dem gegen die Normannen kämpfenden angelsächsischen Patrioten wurde ein selbstloser Vorkämpfer für gesellschaftliche Gerechtigkeit. Am Ende aber ist es immer derselbe: derjenige, den Otto Waalkes „den Rächer der Enterbten, den Beschützer von Witwen und Waisen“ nennt – Robin Hood. Mit seinen treuen Begleitern, dem Hünen Little John, Will Scarlet und dem lebenslustigen Bruder Tuck, kämpft Robin gegen den fiesen Sheriff von Nottingham. Der führt ein grausames Regiment, quält das Volk mit hohen Steuern und willkürlicher Gewalt, während König Richard Löwenherz sich auf Kreuzzügen herumtreibt und kurz vor der Entmachtung steht. Angst macht sich breit im Land. Nur Robin und seine Männer stören den Sheriff empfindlich und erringen durch ihre Umverteilung der adeligen Reichtümer schnell das Vertrauen der einfachen Bevölkerung. Wenn sich der Sheriff nicht länger an der Nase herum führen lassen will, muss er reagieren: Er setzt alles daran, das Versteck der Bande um Robin Hood ausfindig zu machen und erzielt so einen entscheidenden Schlag gegen ihn. Außerdem weiß er, wie man einen Helden fangen kann: Eine Frau muss her. Gut, dass Robins Herz für Lady Marian schlägt … Errol Flynn, Sean Connery, Kevin Costner, Russell Crowe – sie haben für unterschiedliche Generationen den Blick auf Robin Hood geprägt. Regisseur Robert Gerloff liebt sie alle und zieht mit Pfeil und Bogen, Männern und Strumpfhosen, echten Tieren und falschen Bäumen in ein wildes Abenteuer. Für die ganze Familie.

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ROBIN DOSTOY EVSK Y 3 2010


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X-MEN

So anarchisch wie seine Stücke und Filme sind, hat Pier Paolo Pasolini – Lyriker, Dramatiker, Filmemacher und vieles mehr – PR EMIER E auch gelebt und gearbeitet. Geboren 1922 in Bologna, ver2 5. NOVE M BER 2016 brachte der Sohn eines Berufsoffiziers in seiner Jugend viel Zeit im ländlichen Friaul. Er promovierte in Philosophie, arbeitete als Journalist, malte, zeichnete, trat der KommuVON PIER PAOLO PASOLINI nistischen Partei bei, war Christ, stand offen zu seiner HomoR EGIE IVICA BULJAN sexualität, verurteilte die Scheinheiligkeit der bürgerlichen BÜ HNE ALEKSANDAR DENIC Gesellschaft ebenso wie den Konformismus der Progressiven. KOSTÜ ME ANA SAVIC GECAN M USIK MITJA VRHOVNIK-SMREK AR In Deutschland sind vor allem seine Filme bekannt, darunter „Accattone“ und „Die 120 Tage von Sodom“. 1975 wurde Pasolini in der Nähe von Rom ermordet. „Der Schweinestall“ ist ein satirisches Drama über reiche deutsche Spießbürger, das der italienische Skandalautor 1966 verfasste. Es spielt im Nachkriegsdeutschland der Mittsechziger Jahre, in Bad Godesberg, in der Villa eines mächtigen Industriellen, dessen Wohlstand sich auf die Waffenfabrik seines Vaters gründet. Ähnlichkeiten mit dem realen Stahlproduzenten Krupp drängen sich auf. Pasolinis Industrieboss, genannt Herr Klotz, hat einen Sohn, Julian, der vom Vater als missraten angesehen wird, weil er nach bürgerlichen Vorstellungen von Bildung und Erfolg nichts auf die Reihe kriegt. Aber auch in der nonkonformistischen Welt der Studentenbewegung jener Jahre, vertreten durch eine Freundin Julians, die er nicht an sich heranlässt, findet der verlorene Junge keine Heimat. Freundschaft und, ja, Liebe in allen Erscheinungsformen erlebt Julian nur bei den Schweinen im Stall. Vater Klotz würde sein Imperium gern um das seines Konkurrenten Herrn Herdhitze vergrößern, der im Dritten Reich als besonders grausamer KZ-Arzt wirkte. Herdhitze seinerseits hofft, sich die düsteren Familiengeheimnisse des Herrn Klotz zunutze machen zu können, um sich dessen Fabrik einzuverleiben – kapitalistische Kannibalen unter sich. Die Herren bespitzeln sich gegenseitig und finden heraus, dass sie, da beide Dreck am Stecken haben, doch prima zueinanderpassen. Und ihre dunkle Vergangenheit einfach verschweigen sollten. Kein Wunder, dass der sensible Julian in der vom nationalsozialistischen Erbe verseuchten jungen Bundesrepublik nur im Schweinestall echte Widerständigkeit suchen und finden kann. Während die Fusionsparty steigt, flüchtet sich Julian erneut zu den Schweinen, wo ihm all das, was er bei der Lektüre seiner philosophischen Vaterfigur Spinoza gelernt

2007

DER SCHWEINESTALL


SILENT HILL

1997/1998

hat, wie eine Erscheinung bewusst wird. Trost kann ihm auch der Philosoph nicht mehr sein. So lässt sich der junge Mann buchstäblich von seinen selbst gewählten Freunden auffressen. Mit Pier Paolo Pasolini hat sich der kroatische Regisseur Ivica Buljan in seiner internationalen Theaterarbeit ebenso beschäftigt wie etwa mit den deutschsprachigen Dramatikern Peter Handke, Elfriede Jelinek und Heiner Müller.

ANTIGONE

PR EMIER E

10. DE ZE M BER 2016

Der Krieg ist vorbei, in dem sich die zwei Brüder Eteokles und Polyneikes, Söhne des unglückseligen Ödipus und der VON SOPHOK LES Iokaste, gegenüberstanden. Sie hatten vereinbart, dass sie R EGIE H ANS NEUENFELS die Macht über Theben teilen wollten, aber nicht in der SaBÜ HNE K ATHRIN CONNAN KOSTÜ ME MICH AELA BARTH che, sondern in der Zeit. Abwechselnd wollten sie herrschen, doch als Polyneikes, der die Herrschaft seines Bruders im Ausland abgewartet hatte, zurückkehrte, um seinen Anspruch geltend zu machen, war Eteokles nicht mehr bereit, den Thron zu räumen. Polyneikes suchte sich Verbündete und belagerte die sieben Tore der Stadt. Um den Schaden möglichst gering zu halten, vereinbarten die Brüder ein Duell und starben beide im Zweikampf. Der Thron fiel an Kreon, den Schwager des Ödipus. Aber seine Stellung ist unsicher, die Legitimation seiner Herrschaft schwach. Aus dem moralischen Patt, das der Tod der Brüder hinterlassen hat, möchte er daher eine verbindliche Lesart der patriotischen Verteidigung der Heimat gegen eine ungerecht-

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2003

FOREVER

fertigte Aggression formen. Denn Ordnung beruht auf verständlichen, von Zweideutigkeiten gereinigten Erzählungen, und nur wer die Geschichte beherrscht, darf sich seiner Macht sicher fühlen. Also huldigt Kreon dem „Landesverteidiger“ Eteokles und verweigert dem „Verräter“ Polyneikes ein Grab. Diese Art der politischen Geschichtsschreibung findet eine entschiedene Gegnerin in der Schwester der beiden Brüder: Antigone. Auf die Frage, welcher der Kontrahenten das Recht für sich hatte – der vertragswidrig am Thron festhaltende Eteokles oder Polyneikes, der bereit war, die eigene Stadt mit Krieg zu überziehen, – gibt sie keine Antwort. Die Sache der Polis scheint sie nicht zu interessieren. Sie hält einzig am religiös verbrieften Recht auf ein Begräbnis fest und beerdigt den geächteten Bruder zweimal. Kreon bleibt nichts anderes übrig, als an der ihr angedrohten Todesstrafe festzuhalten. Um nicht direkt die Schuld am Tod der Nichte auf sich zu laden, verurteilt er sie dazu, lebendig begraben zu werden. Als daraufhin die Stimmung in der Stadt zu kippen droht und der Realpolitiker Kreon sich doch noch dazu entschließt, Antigone zu begnadigen, ist es zu spät. Ein starrer, unauflöslicher Widerspruch herrscht zwischen altem Glauben, Familienwerten und der Liebe für den eigenen Bruder einerseits, und offizieller Politik und dem berechtigten Ziel des Machterhalts andererseits. Jedoch ist das Drama des Sophokles nicht zu denken ohne die Sehnsucht nach Ausgleich und Versöhnung, die in seiner Handlung selbst keinen Platz findet. Das Tragische stellt immer die Frage nach der Möglichkeit seiner Überwindung. „Wir sind von Antigone fasziniert, diesem immensen unmöglichen Begehren, das nicht leben konnte, das nur fähig war, ein System und eine Geschichte umzustürzen, zu paralysieren oder zu überschreiten, das Leben des Begriffs zu unterbrechen, ihm den Atem zu nehmen oder ihn, was auf dasselbe hinauskommt, von der Außenseite oder der Unterseite einer Gruft zu stützen.“ (Jacques Derrida)

MACBETH Ein Mann auf dem Hochplateau der Gesellschaft, mit Ehrgeiz, genügend Begabung und liebender Ehefrau bedacht, um ein maßvoll besonderes Leben zu führen. Der Weg kann nur nach oben führen, wenn man keine großen Fehler macht, die Zeit wird es fügen. Doch dann hört er Unerhörtes, und ein Gedanke setzt sich in ihm fest: Der Mächtigste von

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PR EMIER E

13. JA N UA R 201 7

W I LLI AM SH AK ESPEARE ANDRE AS K RIEGENBURG BÜ HNE H ARALD THOR KOSTÜ ME ANDREA SCHR A AD

VON

R EGIE


A-ABSTR ACTION

2009

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2006

IN THE BEGINNING

allen wird er sein, die Zeit überholen, die Sprossen überspringen – nur tätig werden müsste er, nicht mehr dem Gang der Welt folgen, sondern ihn bestimmen mit blutigen Händen. Seine Frau drängt den Zaudernden, zu denken, was er fürchtet und zu tun, was er denkt. Und angsterfüllt, eher vorwärtsfallend als springend, wagt er den Bruch mit seinem passiven Ich – und ein Alptraum beginnt, zwischen innerem Zerfall und höherer Mathematik. Macbeth heißt dieser Mann, er hat König Duncan von Schottland in der Schlacht den verräterischen Than von Cawdor und die Norweger vom Hals geschafft und trifft auf dem Weg zur königlichen Danksagung drei Hexen, die ihm eine Beförderung und den Königstitel prophezeien. Als die Beförderung auf der Stelle eintrifft, wird aus dem Spuk eine Karriereanleitung. Lady Macbeth setzt alle geschlechtsspezifischen Manipulationsstrategien ein, den Ehemann in die Spur des Aufstiegs zu bringen, und eines der gequältesten Killerliebespaare der Literaturgeschichte wird geboren: Denn der erste Mord ist nicht krönender Abschluss, sondern Beginn einer Kette, die Macbeth Glied für Glied zusammenfügt, bis er sterbend sie schließt und in einsamem Höllengelächter die „Geburtsstunde des europäischen Nihilismus“ (Peter von Matt) bezeugt. Shakespeares schottisches Stück ist 400 Jahre alt, bis heute spricht man seinen Titel besser nicht aus, um dem Unglück zu entgehen, das es vermeintlich in sich birgt. Es ist in Blut getaucht, von Spukgestalten und Leichen bevölkert, von Dunkelheit und kollabierender Natur durchdrungen, von Schlaf gänzlich verlassen. Dabei erzählt es eine ganz irdische Geschichte von den Machtmechanismen unserer Welt, von der Gleichung, dass der Fall des einen den Aufstieg des anderen bedingt, und dass stets ein Preis zu zahlen ist für die Entscheidungen, die man trifft. Hatte Shakespeare wohl noch die politische Warnung vor tyrannischer Willkür und der Kraft des Bösen im Sinn, kündet die zivilisatorische Wüste in „Macbeth“ uns heute von einer Welt, in der wir schaudernd Gesetzen folgen, die wir selbst aufgestellt haben.


ENSEMBLE


VALERIE PACHNER


FRANZ PÄTZOLD

BIJAN ZAMANI


PAUL WOLFF-PLOTTEGG


TILL FIRIT


GUNDI ELLERT

VALENTINA SCHÜLER

JÜRGEN STÖSSINGER


GENIJA RYKOVA


AUREL MANTHEI


MICHELE CUCIUFFO


THOMAS LETTOW

BARBARA MELZL

JOACHIM NIMTZ


EINES LANGEN TAGES REISE IN DIE NACHT PR EMIER E

28. JA N UA R 201 7

EUGENE O´NEILL THOM AS DANNEM ANN BÜ HNE JOH ANNES SCHÜ TZ KOSTÜ ME REGINE STANDF USS VON

SUB-A-M AN

2005

R EGIE

Die Sonne scheint an einem Augusttag durch die Fenster des Sommerhauses der Familie Tyrone. So beginnt beschaulich (in O’Neills Worten) „die Geschichte eines Tages, von acht Uhr früh bis Mitternacht, im Leben einer vierköpfigen Familie im Jahr 1912 – ein Tag, an dem Dinge passieren, die die gesamte Vergangenheit dieser Familie offenbaren. Eine tief tragische Geschichte, aber ohne irgendeine gewaltsame dramatische Handlung. Am Schluss sind sie immer noch da, durch die Vergangenheit ineinander verfangen, jeder schuldig und gleichzeitig unschuldig, sich gegenseitig verachtend, bedauernd, liebend, verständnisvoll und dennoch überhaupt nicht verstehend, vergebend, aber dazu verdammt, nie vergessen zu können.“ Jeder gegen jeden. Jeder abhängig von Etwas und vom Anderen. Alle ohne Ausweg aus den familiären Prägungen und Spuren, die sich in die Körper eingegraben haben. Eugene O’Neill berichtet davon mit Worten, die wie in Säure getaucht sind. 1940, in einer Zeit, in der er „dank einer Reihe von Spritzen wieder recht fit ist“, schreibt der Nobel- und mehrfache Pulitzerpreisträger diese Absage an alle Glücksversprechen des amerikanischen Traums in ein Stück über „einen alten Kummer, geschrieben mit Blut und Tränen“, und bedient sich schonungslos bei der eigenen Biographie: Sein Vater war ein irischer Einwanderer, der sich als Schauspieler verdingte und zeitlebens krankhaft geizig blieb; die Mutter psychisch labil und

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W ESTWORLD

2006

morphium-abhängig seit dem Tod von Eugenes zweijährigem Bruder; der große Bruder Jamie, der den kleinen mit den todbringenden Masern ansteckte, wird zum schweren Alkoholiker, wie auch Eugene selbst, der in seiner Jugend an Schwindsucht erkrankte. All dies taucht motivisch in „Eines langen Tages Reise in die Nacht“ auf. Auch O’Neills weiteres Leben steht unter keinem glücklichen Stern, sein Sohn Eugene jr. bringt sich um, sein Enkel Eugene stirbt einjährig. Nichtsdestotrotz sind sein Pessimismus, seine Abgründe nicht nur hausgemacht: „Ich gehe aus von der Theorie, dass die Vereinigten Staaten, anstatt das erfolgreichste Land der Erde zu sein, der größte Fehlschlag sind. Wir hatten so viele Möglichkeiten und haben einen falschen Weg gewählt. Da es aber so ist, wäre es wohl an der Zeit, die Menschheit bei der nächsten Sintflut untergehen und die Ameisen einmal ihr Glück versuchen zu lassen ...“

LILJA 4-EVER Lilja ist sechzehn. Sie lebt mit ihrer Mutter irgendwo. Irgendwo in Russland, an einem Ort voller Perspektivlosigkeit, 10. F EBRUA R 201 7 Tristesse und lähmender Leere. An einem Ort, an dem ein Tag wie der andere vergeht. Alle, die dort leben, träumen von einer besseren Zukunft, wollen weg. Liljas Mutter brennt mit NACH LUK AS MOODYSSON ihrem neuen Freund durch, einem Russen, der in Amerika R EGIE ANJA SCZILINSK I lebt. Zurück bleibt Lilja. Allein. M USIK SONN Y THET Offiziell kümmert sich ihre Tante Anna um sie, doch die CHOR EOGR AF IE ALAN BROOKS gefühlskalte, frustrierte Frau steckt Lilja in eine Bruchbude EINE INSZENIERUNG und zieht selbst in die schickere Wohnung. Sie bietet Lilja keiDER INTERGROUP nerlei emotionalen Schutzraum, sondern überlässt das MädF ÜR ALLE AB 15 JAHREN chen vollkommen sich selbst. Auf Liljas Trauer und Wut folgt ein Gefühl der Freiheit: eine eigene Wohnung, viele Partys, ein Leben ohne Kontrolle, sich fallen lassen, abtauchen, betäuben, nichts fühlen, sich aufgeben, cool bleiben, weitermachen. An ihrer Seite steht Natascha, ihre angeblich beste Freundin, die jedoch, um sich selbst zu schützen, Lilja verrät, ihr Ansehen und ihre PR EMIER E

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2006

CIVIL WAR

Ehre verletzt. Als sich auch noch ihre Freundesclique von ihr abwendet, wird Lilja zur Einzelkämpferin. Nur ihr kleiner Freund und Nachbar, der zwölfjährige Volodja, bleibt. Ihm kann sie sich anvertrauen. Das zurückgelassene Geld von der Mutter ist bald aufgebraucht, alle Vorräte gehen zur Neige, trotzdem muss man irgendwie überleben – aber wie? Eines Tages taucht der wesentlich ältere Andrej auf und verspricht ihr eine bessere gemeinsame Zukunft in der Ferne. Lilja blüht auf. In Europa angekommen realisiert sie aber schneller als ihr lieb ist, dass sie keineswegs die ersehnte Geborgenheit und Sicherheit erwartet: Der gefälschte Ausweis wird ihr abgenommen, sie wird in eine heruntergekommene Wohnung eingesperrt und das Schicksal nimmt seinen Lauf. „Lilja 4-ever“, der Spielfilm des schwedischen Regisseurs Lukas Moodysson aus dem Jahr 2002, erzählt eine Geschichte über Kinderarmut, Überlebensstrategien, Freundschaft, stark sein müssen, nicht stark genug sein können – von einem beispielhaften Einzelschicksal in einem Milieu aus kriminellem Menschenhandel und Zwangsprostitution.

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ANGRY MOB

2015

Anja Sczilinski inszeniert „Lilja 4-ever“ mit der intergroup des JUNGEN RESI, die aus Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren mit unterschiedlichen kulturellen Wurzeln besteht, die in München und Umgebung leben. Gemeinsam mit Ensemblemitgliedern des Residenztheaters erarbeiten sie eine Inszenierung und setzen sich mit verschiedenen Lebensentwürfen und Möglichkeiten Jugendlicher innerhalb und außerhalb Europas auseinander – einem Europa, in dem unsere Sicherheiten vielleicht gar nicht so sicher sind – und entdecken dabei, wie fragil Europa sein kann.

JAGDSZENEN AUS NIEDERBAYERN Martin Sperr schrieb mit seinem Erstlingsstück „Jagdszenen aus Niederbayern“ eine „Fabel von der Jagdbarkeit der F EBRUAR 201 7 Menschen“. Der Text, entstanden zwischen 1962 und 1965, handelt von einer Dorfgemeinschaft in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Diese richtet sich gegen alle, die sich nicht der Norm anpassen können oder wollen. Die Bäuerin Maria, VON M ARTIN SPERR R EGIE M ARTIN K USEJ die mit ihrem Knecht Volker zusammenlebt, nachdem ihr BÜ HNE ANNET TE MURSCHETZ Mann nicht aus dem Krieg zurückkam, wird als Schandfleck KOSTÜ ME HEIDE K ASTLER angesehen. Ihr Sohn Rovo gilt als Dorftrottel. Das Mädchen M USIK BERT W REDE Tonka ist die Dorfhure. Als Abram, der wegen Homosexualität ÜBERNAHME AUS DEN eine Haftstrafe verbüßt hat, in das Dorf zurückkommt, bietet MÜNCHNER K AMMERSPIELEN, sich eine neue Zielscheibe. Die Situation verschärft sich noch PREMIERE 21. FEBRUAR 2015 einmal drastisch, als Tonka behauptet, von Abram geschwängert worden zu sein, und er sie aus Panik ersticht. Wie Martin Sperr oft selbst in Interviews betonte, gibt es trotz der vielen „Gejagten“ in diesen Szenen keine „Guten“, keine Helden, die den anderen moralisch überlegen sind. Man wird immer wieder davon überrascht, wie die Opfer der einen Szene plötzlich die grausamen, beleidigenden oder rücksichtslosen Täter der nächsten werden. Wo immer man hineinsticht, sieht man dieselbe Ausweglosigkeit. Es gibt keine schicksalhafte Entwick-

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lung, sondern einen ewig gleichen Zustand: Verletzungen werden zugedeckt, Leid wird verdrängt, Desaster werden verschwiegen. Explosionen führen nicht zur Katharsis, sondern zur erneuten Heuchelei. Martin Kušej verknappt in seiner Bearbeitung, die auch Elemente aus einer früheren Fassung verwendet, Martin Sperrs Stück auf vierzehn Szenen. Jede für sich thematisiert das Phänomen der „Jagdbarkeit der Menschen“ und funktioniert autonom, erzählt eine kleine, eigenständige Geschichte. Als ob man mit einem Rasiermesser ein Geschwür aufschneidet und, auch wenn man nur einen kleinen Ausschnitt der Wunde sieht, spürt, dass der ganze Körper todkrank ist. In der Gruppe der Dörfler, die diesen Organismus bevölkert, herrscht eine ekelhafte Mischung aus gnadenlosem Individualismus und selbstschützender Geschlossenheit. Es gibt in dieser Welt weder moralische noch gesellschaftliche Autoritäten, an die man sich wenden kann. Jeder ist für sich, ohne Halt, ohne Gut oder Böse, ohne Hierarchie, ohne Menschlichkeit. Es ist eine harte, pechschwarze Gesellschaftsanalyse eines damals noch blutjungen Autors, die uns heute noch immer weh tut.

DIE TROERINNEN Gott Poseidon beklagt die Zerstörung der Stadt Troja: „Die PR EMIER E heiligen Stätten sind verödet, wo einst Götter wohnten, fließt 10. M Ä R Z 201 7 jetzt Blut.“ Hera und Athene hatten sich gegen den einstigen Beschützer Trojas verbündet, um die berühmte Stadt zu vernichten. Der Raub der Helena wurde den Trojanern zum Verhängnis. Zehn Jahre hatten sie sich gegen die Griechen VON EURIPIDES verteidigt. Jetzt sind die trojanischen Männer getötet und R EGIE TINA LANIK BÜ HNE + KOSTÜ ME Frauen und Kinder warten auf ihre Versklavung. Da bittet die STEFAN H AGENEIER Göttin Athene Poseidon um ein Gespräch. Sie ist voller Zorn. Die siegreichen Griechen haben in ihrem Tempel die Priesterin Kassandra geschändet. Athene will Rache, will, dass den Griechen bei ihrer „Rückkehr das Glück den Rücken kehrt“. Poseidon überrascht der Sinneswandel der Göttin, aber gemeinsam mit Zeus verbündet er sich zu neuen Allianzen und plant für die Heimreise der Griechen Unwetter und Unheil, so dass den Siegern ihr Sieg zur Katastrophe wird.

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„O aufgeblähter Stolz meiner Vorfahren, nun an der kurzen Leine, was warst du? Ein Nichts ...“ Königin Hekabe, die Gattin des toten Königs von Troja, muss nach dem Schrecken der Niederlage mit ihrem ungewissen Schicksal weiterleben. Sie beklagt ihre Ohnmacht, da sie weder den gewaltsamen Tod ihrer Tochter Polyxena noch ihres Enkels Astyanax verhindern kann. Der Grieche Talthybios informiert die gefangenen trojanischen Frauen über die künftigen Herren, Länder und Kontingente, denen sie zugeteilt sind. Als Menelaos seine treulose Ehefrau Helena abholen und steinigen lassen will, geht es in Rede und Widerrede um Schuld und Vergebung und die Verstrickung in einen Krieg, den Hekabes Sohn Paris einst herausgefordert haben soll. „Ein Tor, der Mensch, dem`s gut geht und der meint, das sei von Dauer“, so fügt sich Andromache in ihr Schicksal und nimmt Abschied von ihrem früheren Glück. Allein die gottbesessene Kassandra weiß um die Wirkung ihrer Rache gegen das sich selbst auslöschende Geschlecht Agamemnons, ihres neuen Herren. Im Frühjahr 415 v. Chr. führt Euripides bei den Festspielen der Großen Dionysien die Tragödie „Die Troerinnen“ auf. Mit schonungsloser Deutlichkeit schildert er darin die Schrecken des Krieges und warnt so die Bürger Athens vor der geplanten militärischen Expansion der Griechen gegen Sizilien, die 413 v. Chr. mit einer blutigen Niederlage enden wird. Denn „Die Troerinnen“ des Euripides zeigt diesen Krieg nicht nur als Untergang Trojas, sondern als zukünftige Katastrophe für die griechischen Sieger. Euripides interessiert sich dabei weniger für Götter als für den Zwiespalt von Menschen in historischer Krisenzeit. Er beschreibt die Zerrissenheit von Frauen und Männern. Er lässt einen König auftreten, der seinen Standpunkt wechselt. Er zeigt Götter, deren Schutzwirkung sich aufhebt, weil sie gleichzeitig auf beiden kämpfenden Seiten stehen. Vor allem aber erzählt er von der Erschöpfung und Wut der Frauen, die als Verfügungsmasse im Krieg auf ihr nacktes Leben zurückgeworfen sind. Von Göttern und Männern benutzt und verlassen, ringen sie um ihre Menschenwürde und mit ihrer persönlichen Schuld als Teil einer politischen Elite, deren „bessere Hälfte“ sie einst gewesen sind.


KATHARINA PICHLER


JOHANNES ZIRNER

NORA BUZALKA


FRIEDERIKE OTT

LUKAS TURTUR

MATHILDE BUNDSCHUH


CHARLOTTE SCHWAB


CHRISTIAN ERDT


SIBYLLE CANONICA ARTHUR KLEMT

VALERY TSCHEPLANOWA


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Geschenk-Abonnement

Zu Weihnachten bieten wir ein besonderes Geschenk-Abonnement mit vier Vorstellungen zwischen Januar und Juni 2017 an. Nähere Informationen erhalten Sie ab dem 2. November 2016 an unserer Tageskasse.


Beratung + Verkauf von Abonnements Tageskasse am Marstallplatz Marstallplatz 5, 80539 München Öffnungszeiten Mo bis Sa 10.00–19.00 Uhr Tel 089 2185 1940 (Freimeldungen) Abonnement-Büro Postfach 101404, 80088 München Öffnungszeiten Mo bis Fr 10.00–18.00 Uhr Tel 089 2185 1930 Fax 089 2110 4830 abonnement@residenztheater.de abo-freimeldung@staatstheater.bayern.de www.residenztheater.de/abo-service Der Schalter- und Telefonverkauf für die Abonnements der neuen Spielzeit startet am 4. Juni 2016. Schriftlich können die Abonnements bereits postalisch, per E-Mail oder im Internet unter www.residenztheater.de/abo-service/bestellung vorbestellt werden.

RESIDENZTHEATERCARD Mit der kostenlosen ResidenztheaterCard bedanken wir uns für Ihre Treue! Wenn Sie innerhalb einer Spielzeit Karten für vier Vorstellungen zum Vollpreis auf Ihre Kundennummer gekauft haben, profitieren Sie bei jeder weiteren Vorstellung von einem Preisnachlass von 20 % auf den regulären Eintrittspreis für bis zu zwei Karten pro Vorstellung. Anmeldung unter www.residenztheater.de/residenztheatercard

KARTEN Kartenvorverkauf

Der Vorverkauf beginnt datumsgleich einen Monat vor der jeweiligen Vorstellung. Fällt der Vorverkaufstermin auf einen Sonn- oder Feiertag, beginnt der Verkauf bereits am Werktag (Mo bis Sa) davor. Telefonischer Verkauf ARNULF SCHUMACHER Tel 089 2185 1940 (Mo bis Sa 10.00–19.00 Uhr) Tel 089 2185 2028 Kartenstandansage Online-Verkauf www.residenztheater.de


Schriftliche Bestellung Die Bearbeitung von schriftlichen Bestellungen erfolgt am ersten Vorverkaufstag. Zentraler Kartenverkauf der Bayerischen Staatstheater Marstallplatz 5, 80539 München Fax 089 2185 1903 tickets@residenztheater.de Öffnungszeiten der Tageskasse am Marstallplatz Marstallplatz 5, 80539 München Mo bis Sa 10.00–19.00 Uhr Private Vorverkaufsstellen ZKV Zentraler Karten Vorverkauf Marienplatz UG und Stachus 2. UG Mo bis Fr 9.00-20.00 Uhr, Sa 9.00-18.00 Uhr Süddeutsche Zeitung Tickets Servicezentrum in der Fürstenfelder Straße 7 Bei den privaten Vorverkaufsstellen können keine ermäßigten Karten erworben werden, zudem fällt eine Vorverkaufsgebühr an. Abendkassen Öffnung eine Stunde vor Beginn der Vorstellung Residenztheater, Max-Joseph-Platz 1 Cuvilliéstheater, Residenzstraße 1 Marstall, Marstallplatz 4 Eintrittskarte als Fahrkarte

Abonnement-Ausweis oder Eintrittskarte berechtigen am Tag der Vorstellung ab 15.00 Uhr bis 6.00 Uhr des folgenden Tages zur Hin- und Rückfahrt mit allen MVV-Verkehrsmitteln im Gesamtnetz des MVV (gilt bei Vorstellungsbeginn vor 18.00 Uhr bereits drei Stunden davor). Kartenbestellung für Gruppen

Gruppenbestellungen (mindestens 20 Personen) können an tickets@residenztheater.de gerichtet werden. Die Reservierung erfolgt aus einem begrenzten Kontingent zum Originalpreis zzgl. einer Bearbeitungsgebühr von 5,– Euro pro Gruppe. BIBIANA BEGLAU

Firmenvorstellungen

Ihre Anfragen zu Events und Firmenvorstellungen nehmen wir gerne unter besucherservice@residenztheater.de entgegen.


Geschenk-Gutschein

Sie suchen nach einem passenden Geschenk? Gutscheine in beliebiger Höhe (ab 10,- Euro) sind an der Tageskasse erhältlich oder können schriftlich, online (www.residenztheater.de/ geschenkgutschein) oder telefonisch unter 089 2185 1940 bestellt werden. Der Betrag des Gutscheins kann auf einmal oder in Teilen eingelöst werden und ist drei Jahre lang gültig.

ERMÄSSIGUNGEN Schüler- und Studentenermäßigung

Schüler und Studierende sowie Freiwilligendienstleistende bis zum vollendeten 30. Lebensjahr erhalten gegen Vorlage eines Berechtigungsnachweises ermäßigte Karten für 8,- Euro im Rahmen eines Kontingents im Vorverkauf (telefonisch und an der Tageskasse) sowie an der Abendkasse. Erstsemestergutschein

Das Residenztheater kooperiert mit zahlreichen Münchner Hochschulen und lädt jeden Erstsemester-Studenten dieser Institutionen mit dem Erstsemestergutschein einmal zu einem kostenlosen Vorstellungsbesuch ein. Kartenbestellungen für Schüler- und Studentengruppen Tel 089 2185 1900, Fax 089 2185 1903 schulbestellung@residenztheater.de Besucher mit Handicap

An allen Bayerischen Staatstheatern erhalten Personen mit Behinderung die gleichen Ermäßigungen. Um diese in Anspruch nehmen zu können, muss auf dem Schwerbehindertenausweis das Merkzeichen EB, Bl, VB oder B eingetragen sein. Bei Personen mit Vermerk B im Schwerbehindertenausweis erhält die Begleitperson eine Ermäßigung von 100 %, für den Ausweisinhaber gilt der reguläre Preis. Ermäßigte Abonnements können schriftlich mit Kopie des Schwerbehindertenausweises im Abonnementbüro der Bayerischen Staatstheater bestellt werden. Rollstuhlfahrer

Rollstuhlfahrer erhalten kostenlosen Eintritt (Vermerk im Ausweis in der Regel B und aG). Der Sitzplatz für die Begleitperson ARNULF SCHUMACHERist mit 50 % Ermäßigung erhältlich. Die Rollstuhlfahrer-Plätze sind in den Saalplänen mit „ “ markiert. Sehbehinderte

Personen mit Sehbehinderung und ihre Begleitperson erhalten je eine Ermäßigung von 50 % auf den regulären Preis.


Hörbehinderte

Im Residenztheater können Hörhilfen gegen ein Pfand von 10,– Euro ausgeliehen werden.

Schwerkriegsbeschädigte

Schwerkriegsbeschädigte mit den Merkzeichen EB oder VB und ihre Begleitperson erhalten eine Ermäßigung von je 50 % auf den regulären Kartenpreis.

SERVICE Führungen durch das Residenztheater Informationen und Terminvereinbarungen für Gruppen ab 8 Personen unter jungesresi@residenztheater.de oder 089 2185 2038 Dauer ca. 60–80 Minuten, Kosten 3,– Euro pro Person Kinderbetreuung

Während die Eltern oder Großeltern eine Sonntagnachmittagsvorstellung besuchen, erleben Kinder ab 6 Jahren ein theatrales Programm mit Improvisation, Musik und Bewegung. Die kostenlose Kinderbetreuung kann auch von Familien ohne Nachmittags-Abonnement in Anspruch genommen werden. Eine vorherige Anmeldung unter tickets@residenztheater.de oder 089 2185 1940 ist erforderlich. Gastronomie

Jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn hat unsere Gastronomie in der Bar „Zur schönen Aussicht“ im Residenztheater, im Foyer des Cuvilliéstheaters und im Marstall Café für Sie geöffnet. Gerne können Sie per E-Mail an gastronomie@residenztheater.de Ihre Bestellung für die Pause anmelden. Publikumsgespräche und Einführungen

Zu vielen unserer Aufführungen bieten wir Einführungen durch unsere Dramaturgen oder anschließende Publikumsgespräche mit beteiligten Schauspielern an. Die Termine entnehmen Sie bitte dem monatlichen Spielplan oder unserer Homepage. Podcast

Wenn Sie uns Ihre E-Mail-Adresse beim Kartenkauf mitteilen, erhalten Sie vorab für ausgewählte Vorstellungen Informationen (Audio-Podcasts) per E-Mail. BIBIANA BEGLAU

Eine Übersicht unserer aktuellen Podcasts finden Sie unter www.residenztheater.de/resi-podcast


Mehr! als nur Zuschauen Freunde des Residenztheaters – Mehr erleben, mehr bewirken! Postfach 100155, 80075 München Tel 089 2185 2123 Fax 089 2185 2105 geschaeftsstelle@freunde-des-residenztheaters.de www.freunde-des-residenztheaters.de Aktuelle Informationen

Abonnieren Sie unseren Newsletter unter www.residenztheater.de/newsletter und bleiben Sie damit immer auf dem Laufenden. Gerne senden wir Ihnen den monatlichen Spielplan per E-Mail oder auch per Post zu. Anmeldung unter besucherservice@residenztheater.de Aktuelle Informationen, Fotos und Geschichten vor, auf und vor allem hinter der Bühne finden Sie auch auf www.facebook.com/residenztheater www.twitter.com/residenztheater www.instagram.com/residenztheater sowie bei Snapchat unter „Residenztheater“ Kontakt

Wünsche und Anregungen nehmen wir gerne entgegen unter besucherservice@residenztheater.de und Tel 089 2185 2025.

AGB

Die ausführlichen Geschäftsbedingungen sind an den Kassen sowie im Internet unter www.residenztheater.de/agb einsehbar.

Datenschutz

Die Speicherung der personenbezogenen Daten erfolgen zur direkten Kundenbetreuung. Die Daten werden nicht an Dritte weitergegeben.

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F 44,40,34,28,24,18,14,-

G 48,44,38,32,26,20,16,-

H 54,50,44,38,30,24,20,-

M — 44,36,30,24,18,14,-

Alle Eintrittspreise gelten für den freien Verkauf. Alle Preise in Euro. Änderungen vorbehalten. Theatertag: alle Karten zu 10,– bzw. 15,– Euro

Marstall

Preiskategorien

P 9,-

BIBIANA BEGLAU

R 15,-

S 18,-

T 21,-

U 24,-

V 30,-

Bei schriftlicher oder telefonischer Bestellung sowie bei Buchung im Internet fällt eine Bearbeitungsgebühr von 1,50 Euro je Karte an. Für (Schüler- / Studenten-)Gruppen gilt eine Pauschale von 5,- Euro Bearbeitungsgebühr. Kreditkarten und Kartenabholung Die Bezahlung am Schalter ist mit allen gängigen Kredit- und EC-Karten möglich. Online können Sie per Kreditkarte bezahlen oder per SEPA-Lastschrift abbuchen lassen. Bei der Abholung von Karten, die vorab mit Kreditkarte bezahlt wurden, bitten wir um Vorlage der Kreditkarte und eines Ausweises.

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Mit einem vielfältigen Programm richtet sich das JUNGE RESI an Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Familien und möchte von Anfang an für das Theater begeistern. Neben dem neuen Familienstück „Robin Hood“ auf der großen Bühne können Kinder, Jugendliche und Erwachsene auch bei der neuen intergroup-Produktion „Lilja 4-ever“, bei szenischen Lesungen im Marstall und bei einem Projekt mit Münchner Bürgern ZUSCHAUEN UND ZUHÖREN. Zum MITMACHEN gibt es TheaterLabors, inszenierungsvorbereitende Workshops, Projektwochen, die TheaterBar u.v.m.! Außerdem bietet das JUNGE RESI im Bereich SCHULE UND AUSBILDUNG verschiedene Angebote für Schüler und Auszubildende sowie Fortbildungen für Lehrer an. Beim JUNGEN RESI wird entdeckt, probiert und experimentiert. Weitere Informationen finden Sie unter www.residenztheater.de/junges_resi Telefon 089 2185 2038 E-Mail jungesresi@residenztheater.de

ZUSCHAUEN UND ZUHÖREN Geschichten auf der Bühne erleben! Schauspieler aus dem Ensemble lesen Spannendes, Freches, Fantasievolles und Lustiges vom Pumuckl und von Michel aus Lönneberga sowie Geschichten aus 1001 Nacht. Für Kinder ab 5 Jahren. Lesen und Lauschen

KlassenKasse

Jedes Kind sollte unabhängig von der Einkommenssituation seiner Familie die Möglichkeit haben, ins Theater zu gehen und mit großen Augen und offenem Mund beim Bühnengeschehen mitfiebern zu können! In Zusammenarbeit mit dem Verein der Freunde des Residenztheaters wurde vom JUNGEN RESI die KlassenKasse ins Leben gerufen. Daraus werden die Eintrittsgelder für Kinder aus finanzschwachen Familien komplett übernommen. Bisher kooperieren 14 Grundschulen, zwei Mittel- und Realschulen sowie ein Gymnasium mit dem JUNGEN RESI. Stichwort: „KlassenKasse“ Verein Freunde des Bayerischen Staatsschauspiels e.V. BIBIANA BEGLAU HypoVereinsbank München IBAN: DE09700202705804073355 BIC: HYVEDEMMXXX


MITMACHEN intergroup

Theaterbegeisterte Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 bis 25 Jahren, die Lust haben, ihr Interesse am Theater zu vertiefen, können von der Konzeptionsprobe bis zur Premiere gemeinsam mit Profis bei der Inszenierung „Lilja 4-ever“ mitwirken. Anmeldung zum Casting bis 7. Oktober 2016 per E-Mail an jungesresi@residenztheater.de TheaterLabor

Im Zentrum eines TheaterLabors stehen das Experimentieren mit Sprache, das Herausfordern der eigenen Schlagfertigkeit, die Aufgabenfelder eines Schauspielers oder Bühnenbildners sowie das Entdecken des eigenen Rhythmusgefühls oder das gezielte Einsetzen der eigenen Stimme. Auch könnt Ihr erfahren, wie Textfassungen, Besetzungen für Stücke und ein Spielplan entstehen, wie Monologe und Vorsprechrollen erarbeitet werden und wer was an einem Theater entscheidet. Ein TheaterLabor findet einmal pro Woche statt, beinhaltet 8 bis 10 Einheiten à 2 bis 3 Stunden und wird von Profis geleitet. In der Spielzeit 2016/17 sind geplant: Dramaturgie, Improvisation, Monologe + Szenen, Sprechen + Stimme, Tanz + Theater, Theatermusik + Gesang. FerienTheaterLabor intensiv

In den Herbst-, Oster- und Pfingstferien finden beim JUNGEN RESI IntensivLabors statt. Während mehrerer Tage gibt es die Möglichkeit, unter der Leitung verschiedener Künstler in den Bereichen Tanz, Szene und Bühne, Improvisation und Musik zu experimentieren. Gemeinsam werden Textfragmente ausprobiert und Szenen entwickelt. Als szenische Vorlage dienen aktuelle Inszenierungen aus dem Spielplan.

• HerbstferienLabor „Szene + Bühne“: 2. November bis 4. November 2016 • OsterferienLabor „Tanz“: 10. April bis 12. April 2017 • PfingstferienLabor „Szene + Bühne + Improvisation + Musik“: 6. Juni bis 9. Juni 2017 TheaterBar

Wir tauschen die Plätze! Sie kommen auf die Bühne mit kleinen Szenen, Songs, eigenen Texten, Poems oder Artistik-, Tanz-, Gesangs-, oder FreestyleEinlagen – alles ist erlaubt! Lediglich ein zeitliches Limit wird gesetzt. Teilnehmen können alle, ob Nichte oder Tante, Oma oder Onkel, Freundin oder Freund. Anmeldung erwünscht, ARNULF SCHUMACHER Spontanbeiträge möglich. Der Eintritt ist frei.


SCHULE UND AUSBILDUNG Für Schüler, Auszubildende und Lehrkräfte hält das JUNGE RESI spezielle Angebote wie inszenierungsvor- und -nachbereitende Workshops, Publikumsgespräche, Schüler-/ Vormittagsvorstellungen und Führungen durch das Residenztheater bereit. Die Lehrerfortbildungen „Ein Stück deutsche Klassik – Die Räuber“ von Friedrich Schiller und „Macbeth“ von William Shakespeare sind thematisch an die gleichnamigen Inszenierungen angebunden und finden in den Räumen des Theaters statt. Außerdem sind schulinterne Lehrerfortbildungen (SCHILF) mit verschiedenen Schwerpunkten (Präsenztraining, kreative Arbeitsmethoden im Unterricht, die Rolle als Lehrer, Stimmund Teambildung) möglich. • „Ein Stück deutsche Klassik – Die Räuber“ von Friedrich Schiller: 11. Oktober 2016 sowie 12. Oktober 2016 (jeweils 9.00–17.00 Uhr, eintägige Fortbildung) • „Macbeth“ von William Shakespeare 14. März 2017 (9.00-17.00 Uhr) TUSCH – Theater und Schule

Im Rahmen einer zweijährigen Kooperation zwischen dem JUNGEN RESI und dem Theresia-GerhardingerGymnasium als Partnerschule entstehen verschiedene Begegnungsformate, mit denen Schüler und Lehrer die Möglichkeit haben, sich in Zusammenarbeit mit dem JUNGEN RESI künstlerisch und theaterpädagogisch auszuprobieren. Kooperationsaktivitäten sind u. a. Fortbildungen mit dem gesamten Kollegium, Workshops und Theaterbesuche mit ganzen Klassenstufen, fachliche Begleitung von schulinternen Theaterprojekten sowie ein Inszenierungsprojekt mit Schülern verschiedener Klassenstufen. Das JUNGE RESI kommt in die Schule! Klassenzimmer werden zu temporären Theaterräumen umfunktioniert, der Schulalltag für einen Moment unterbrochen und Schüler und Lehrer erleben gemeinsam Theater, ohne lange Anfahrtswege, direkt vor Ort. Weiterhin im Repertoire ist „Thomas und Tryggve“ von Tove Appelgren - ein Stück über echte Freundschaft, über Mut, Mobbing undBIBIANA Heldentum. Für Kinder ab 6 Jahren. BEGLAU JUNGES RESI mobil – Theater im Klassenzimmer


Alteingesessene Münchner und junge Geflüchtete die in Bayern angekommen sind, fangen an miteinander zu proben. Ein Austausch zwischen den Generationen findet statt: Geschichte für Geschichte, Obazda gegen Muhammara, Augenblicke, Begegnungen und Berührungen. Was passiert, wenn Erzählungen der Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg auf die der Flucht aus Syrien treffen? Vielleicht werden die Fragen gestellt, über die man normalerweise nicht spricht. Und vielleicht wird eine neue Tanzform entstehen: Dabke meets Schuhplattler – kurz Dabplattler. Präsentation: Mai 2017, Marstall. Für dieses Projekt sucht das JUNGE RESI interessierte Senioren aus München und Umgebung, die neugierig und offen sind und gerne sowohl auf als auch hinter der Bühne mitwirken wollen. Informationen und Anmeldung unter 089 2185 2038 oder per E-Mail an jungesresi@residenztheater.de.

Servus – Salãm

Informationen zu „Robin Hood“ S. 12 und zur intergroup-Inszenierung „Lilja 4-ever“ S. 29

IMPRESSUM Herausgeber Bayerisches Staatsschauspiel Staatsintendant Martin Kušej Max-Joseph-Platz 1 80539 München www.residenztheater.de

Redaktion Dramaturgie + Öffentlichkeitsarbeit

Die in dieser Veröffentlichung vorgestellten Planungen sind Absichtserklärungen, die unter dem Gestaltung Vorbehalt des Zustandekommens Tom Ising + Ingmar Spiller für der dazu notwendigen vertraglichen ARNULF SCHUMACHER Herburg Weiland, München Vereinbarungen sowie der Finanzierbarkeit stehen. Das Druck Spielzeitheft spiegelt den Stand vom Druckerei Vogl GmbH & Co. KG, 15. April 2016 wider. Zorneding Mehr unter Künstlerbeitrag www.residenztehater.de Andy Hope 1930 www.twitter.com/residenztheater www.facebook.com/ Ensemblefotografie residenztheater Joerg Reichardt


MITARBEITER Theaterleitung Martin Kušej STAATSINTENDANT N. N. GESCHÄFTSFÜHRENDER DIREKTOR Ensemble Götz Argus, Bibiana Beglau, Mathilde Bundschuh, Nora Buzalka, Sibylle Canonica, Michele Cuciuffo, Philip Dechamps, René Dumont, Gunther Eckes, Christian Erdt, Till Firit, Pauline Fusban, Anna Graenzer, Thomas Gräßle, Norman Hacker, Markus Hering, Marcel Heuperman, Thomas Huber, Sophie von Kessel, Alfred Kleinheinz, Arthur Klemt, Max Koch, Juliane Köhler, Thomas Lettow, Thomas Loibl, Aurel Manthei, Barbara Melzl, Oliver Nägele, Joachim Nimtz, Valerie Pachner, Franz Pätzold, Katharina Pichler, Wolfram Rupperti, Genija Rykova, Hanna Scheibe, Götz Schulte, Arnulf Schumacher, Charlotte Schwab, Valery Tscheplanowa, Jeff Wilbusch, Ulrike Willenbacher, Paul Wolff-Plottegg, Bijan Zamani, Manfred Zapatka Gäste Snejinka Avramova, Silja Bächli, Sebastian Blomberg, William Cooper, Ismail Deniz, Beatrix Doderer, Gabriele Dossi, Fabian Felix Dott, Meike Droste, Gundi Ellert, Lili Epply, Marie-Therese Fischer, Amanda da Gloria, Demet Gül, Tamara Gvozdenovic, Marie Gyselbrecht, Leonard Hohm, Dominik Jedryas, Toni Jessen, Jürg Kienberger, Jürgen Kuttner, Shenja Lacher, Steffen Lehmitz, Jörg Lichtenstein, Matthias Loibner, Lara-Sophie Milagro, Stefan Murr, Sudbin Musić, Friederike Ott, Gerhard Peilstein, Hans-Michael Rehberg, Katrin Röver, Eva Schmidt, Valentina Schüler, Florenze Schüssler, Elisabeth Schwarz, Vedrana Seksan, Michaela Steiger, Nina Steils, Jürgen Stössinger, Lukas Turtur, Dascha von Waberer, Lisa Wagner, Andrea Wenzl, Simon Werdelis, Werner Wölbern, Daron Yates, Genet Zegay, Johannes Zirner Intendanz Martin Kušej STAATSINTENDANT Christiane Klose PERSÖNLICHE REFERENTIN DES INTENDANTEN Dramaturgie und JUNGES RESI Sebastian Huber CHEFDRAMATURG UND STELLVERTRETENDER INTENDANT

Andrea Koschwitz, Götz Leineweber, Angela Obst, Laura Olivi DRAMATURGEN Rose Reiter, N. N. DRAMATURGIEASSISTENTEN Anja Sczilinski LEITUNG JUNGES RESI N. N. MITARBEITER JUNGES RESI BIBIANA BEGLAU

Künstlerisches Betriebsbüro Regina Maier KÜNSTLERISCHE BETRIEBSDIREKTORIN Carla Meller DISPONENTIN Maximilian Specketer, N. N. MITARBEITER KÜNSTLERISCHES BETRIEBSBÜRO

Kommunikation und Marketing Sabine Rüter LEITUNG KOMMUNIKATION UND MARKETING Ingo Sawilla MITARBEITER KOMMUNIKATION N. N. MITARBEITER MARKETING

Regie David Bösch, Ivica Buljan, Nuran David Calis, Gabriela Carrizo, Frank Castorf, Thomas Dannemann, Cilli Drexel, Oliver Frljić, Jakub Gawlik, Robert Gerloff, Dimiter Gotscheff, Alvis Hermanis, Mateja Koležnik, Andreas Kriegenburg, Martin Kušej, Jürgen Kuttner, Tina Lanik, Anne Lenk, Marius von Mayenburg, Hans Neuenfels, Amélie Niermeyer, Ivan Panteleev, Corinna von Rad, Ulrich Rasche, Milo Rau, Anja Sczilinski, Christine Umpfenbach, Antoine Uitdehaag, Katrine Wiedemann Bühne und Kostüme Henrik Ahr, Axel Aust, Patrick Bannwart, Eva-Maria Bauer, Michaela Barth, Eva Bienert, Sabine Blickenstorfer, Adriana Braga Peretzki, Amélie von Bülow, Gabriela Carrizo, Franck Chartier, Kathrin Connan, Aleksandar Denić, Diane Fourdrignier, Oliver Frljić, Jakub Gawlik, Ulrike Gutbrod, Heidi Hackl, Stefan Hageneier, Judith Hepting, Alvis Hermanis, Falko Herold, Johanna Hlawica, Alan Hranitelj, Ralf Käselau, Heide Kastler, Jens Kilian, Katja Kirn, Bärbel Kober, Maximilian Lindner, Anton Lukas, Sabine Mäder, Christina Mrosek, Alexander Müller-Elmau, Annette Murschetz, Meentje Nielsen, Judith Oswald, Cátia Palminha, Ulrich Rasche, Maja Ravn, Jessica Rockstroh, Momme Röhrbein, Ana Savić Gecan, Andrea Schraad, Irina Schicketanz, Peter N. Schultze, Johannes Schütz, Stefanie Seitz, Regine Standfuss, Harald Thor, Ezio Toffolutti, Annelies Vanlaere, Raimund Orfeo Voigt, Sibylle Wallum, Janine Werthmann, Nina Wetzel Musik Rudolf Gregor Knabl LEITER DER BÜHNENMUSIK Malte Beckenbach, Eurudike de Beul, Vivan Bhatti, Cornelius Borgolte, Jan Faszbender, Oliver Frljić, Christian Heiß, Konrad Hempel, Rainer Jörissen, Fabian Kalker, Azhar Naim Kamal, Jürg Kienberger, Rudolf Gregor Knabl, Laibach, Polly Lapkovskaja, Rafaëlle Latini, Matthias Loibner, Sandy Lopičić, Ari Benjamin Meyers, Bernhard Moshammer, Nils Ostendorf, Het Paleis van Boem, Karsten Riedel, Leo Schmidthals, Sonny Thet, Kilian Unger, Glenn Vervliet, Mitja Vrhovnik-Smrekar, Bert Wrede KOMPONISTEN Licht Georgij Belaga, Martin Feichtner, Andreas Fuchs, Uwe Grünewald, Gerrit Jurda, Tobias Löffler, Fabian Meenen, Monika Pangerl, Markus Schadel, Barbara Westernach, Philipp Wiechert Video Sébastien Dupouey, Marie-Lena Eissing, Falko Herold, Claudia Lehmann, Stefan Muhle, Jan Speckenbach, Marc Stephan Choreographie Alan Brooks, Matija Ferlin, Magdalena Reiter


Stimmbildung Cornelia Melián Assistenz Regie Tom Feichtinger, Alexander Krieger Assistenz Bühne Bärbel Kober LEITERIN BÜHNENBILDATELIER Wiebke Bachmann, Marina Felix, Swetlana Klee, Ulrike Treittinger, Thilo Ullrich Inspizienz Susanne K. Backes, Emilia Holzer, Ronda Schmal, Johanna Scriba, Wolfgang Strauß Soufflage Anna Dormbach, Anka Ehrlich, Thomas Rathmann, Simone Rehberg, Annabelle Wittmann Technische Direktion Thomas Bautenbacher TECHNISCHER DIREKTOR Michael Brousek STELLVERTRETENDER TECHNISCHER DIREKTOR UND LEITER DER DEKORATIONSWERKSTÄTTEN

Matthias Neubauer TECHNISCHER LEITER RESIDENZTHEATER Philipp Bösch TECHNISCHER LEITER CUVILLIÉSTHEATER UND MARSTALL

Frank Beck, Paul Demmelhuber KONSTRUKTION Britta Sperling-Conrad SEKRETARIAT Angelika Schwarz TECHNISCHES BÜRO Janet Haats, Lennart Marienberg AUSZUBILDENDE FACHKRAFT FÜR VERANSTALTUNGSTECHNIK

Bühnenbetrieb Residenztheater und Marstall Friedrich Firmbach BÜHNENINSPEKTOR Fred Wulf THEATEROBERMEISTER Alexander Al-Akkam MEISTER FÜR VERANSTALTUNGSTECHNIK Klaus Kreitmayr, Armin Schäl, Karl-Heinz Weber THEATERMEISTER Clemens Blanck, Alfons Chmielewski, Robert Fitz, Paul Frammelsberger, Felix Friedrich, Thomas Gasiorek, Maximilian Gassner, Michael Glank, Donat Göller, Johann Grzona, Franz-David Hartmann, René Herrmann, Herbert Huber, Gottfried Kerscher, Christian Klesz, Christian Lang, Tobias Leitenstern, Klaus Lichnofsky, Ralf Meier, Florian Mikschl, Ursula Moser, Andreas Nauerz, Thomas Randlshofer, Johannes Romberger, Andreas Ruhland, Marko Schlegelmilch, Andreas Schmid, Josef Stoiber, Josef Suppmair, Peter Thomaß, Michael Ungewitter, Josef Weinert, Christian Wimberger, Stefan Winkler, Rainer Zierer BÜHNENHANDWERKER David Jäkel VERANSTALTUNGSTECHNIKER Claus Baier, Tobias Baur, Frank Faltenbacher, Josef Lamprecht, Elmar Linsenmann, Roland Neubert, Michael Nietsch, Christian Unger, Andreas Zimmermann GALERISTEN Karl-Heinz Daiberl LEITUNG HYDRAULIK Antun Banovic, Thomas Nimmerfall, Rainer Schmidhofer, Igor Sovic, Georg Sprenger BÜHNENMASCHINISTEN Harald Pfaehler LEITUNG TRANSPORT Frank Dyrbusch, Peter Fetscher, Bernhard Friesl, Gerhard Hänfling, Wolfram Heins, Markus Kadjurek, Tuncay Mežnar, Andreas Scharr, Michael Schlegelmilch, Heinz Wenzl TRANSPORT Adriana Elia, Carmela Elia, Franz Kotter, Concetta Lecce, Erika Wernthaler BÜHNENREINIGUNG

Veranstaltungstechnik Cuvilliéstheater Georgij Belaga, Markus Schadel, Ralph Walter MEISTER FÜR VERANSTALTUNGSTECHNIK Florian Burkart, Jakob Heise, Kilian Kleinehellefort, Andreas Pietzsch, Florian Reim, Sebastian Stiewe VERANSTALTUNGSTECHNIKER

Beleuchtung und Video Tobias Löffler LEITUNG Gerrit Jurda LICHTGESTALTER Martin Feichtner BELEUCHTUNGSINSPEKTOR Jörg-Uwe Grünewald, Fabian Meenen, Monika Pangerl BELEUCHTUNGSMEISTER Vanessa Hafenbrädl, Ines Hase, Stefan Muhle VIDEOTECHNIKER Johannes Frank, Oliver Gnaiger, Thomas Keller, Zvonimir Petrovic STELLWERK Alexander Bauer, Goran Budimir, Justinian Deichl, Michael Frieböse, Thomas Friedl, Susanne Koch, Martin Korak, Thomas Kungl, Johann Leitl, Christian Lohr, Pero Matic, Alexandra Piechatzek BELEUCHTER Tontechnik Michael Gottfried LEITUNG Nikolaus Knabl, Matthias Reisinger TONMEISTER Jan Faßbender, Thomas Hüttl, Maximilian Loibl, Alexander Zahel TONTECHNIKER Requisite und Rüstkammer Dirk Meisterjahn LEITUNG Armin Aumeier, Heiko Baumgarten, Barbara Hecht, Peter Jannach, Maximilian Keller, Eberhard Kublik, Frank Kutzora, Gerhard Lange, Sulamith Link, Jens Mellar, Elisabeth Müller, Bianca Pagano-Fitz, Hans Rittinger, Susanne Roidl, Robert Stoiber, Anna Wiesler REQUISITEURE Malsaal Katja Markel LEITUNG Anthony Blades, Annika Funken, Natalie Schaffler, Petra Schwarzmeier, Hannes Zurheiden THEATERMALER Reinhard Kauntz FARBENREIBER Theaterplastik Veronika Klaus, Marius Mihai, Christina Sommer THEATERPLASTIKER Schreinerei Stefan Baumgartner LEITUNG Markus Arras, Harald Beckenlehner, Dominik Fischer, Josef Gaigl, Hans-Georg Mathis, Jakob Moser, Georg Plank, Robert Popfinger, Alexander Ruml, Ulrich Schlüter-Höß, Stefan Vilgertshofer SCHREINER Paul Weiss AUSZUBILDENDER Schlosserei Ferdinand Kout LEITUNG Josef Fried, Michael Frost, Andreas Herrmann, Konrad Sanktjohanser, Rafal Swierczek SCHLOSSER ARNULF SCHUMACHER

Tapezierwerkstätte und Dekorationsnäherei Peter Sowada LEITUNG Andrea Herwegh, Patricia Lustnauer, Jonas Mellar, Martin Meyer, Margit Werner RAUMAUSSTATTER


Kostümdirektion Elisabeth Rauner KOSTÜMDIREKTORIN Enke Burghardt STELLVERTRETENDE KOSTÜMDIREKTORIN UND PRODUKTIONSLEITUNG

Eva Bienert, Cátia Palminha, Jenny Štumberger KOSTÜMASSISTENTINNEN Helene Filous, Iris Günther KOSTÜMBÜRO UND STOFFLAGER

Fundus (Kunstgewerbe, Hutmacherei) Iris Kracher, Ursula Schwandt HERRENFUNDUS Renate Fichtner DAMENFUNDUS Herrenschneiderei Carsten Zeitler ERSTER GEWANDMEISTER Aaron Schilling ZWEITER GEWANDMEISTER Ute Funk, Johann Hölzl, Philip Hoermann von und zu Guttenberg, Ingrid Katterloher, Natalie Kürschner, Michael Scholz, Brigitte Vogel-Oh HERRENKOSTÜMSCHNEIDER

Anna Fenderl, Konrad Harvy, Irie Yuko AUSZUBILDENDE HERRENSCHNEIDEREI Damenschneiderei Gabriele Behne ERSTE GEWANDMEISTERIN Petra Noack ZWEITE GEWANDMEISTERIN Anna Achatz, Karolin Ernst, Olga Halaburda, Maria Heddicke, Valentyna Hilz, Franziska Wachter DAMENKOSTÜMSCHNEIDERINNEN Mona Bampi, Jana Köstler AUSZUBILDENDE DAMENSCHNEIDEREI

Wäscherei Theresia Hüttinger LEITUNG Nevenka Knezevic, Bianca Stöckl WÄSCHERINNEN Ankleidedienst Cornelia Faltenbacher LEITUNG Sabine Berger, Cornelia Eisgruber, Michaela Fritz, Marina Getmann, Dieter Jung, Johannes Schrödl, Franz Schuller, Ute Stritzel, Ngozi Unamba-Oparah, Jörg Upmann, Rita Werdich ANKLEIDER Maske Andreas Mouth CHEFMASKENBILDNER Christian Augustin, Lena Bader, Erika Beitinger, Gisela Dlugos, Ann Huber, Anna Kerth, Lena Kostka, Isabella Krämer, Nicole Purcell, Olha Reks, Sarah Stangler, Kathrin Zoege von Manteuffel MASKENBILDNER Gebäude- und Anlagentechnik Harald Stubenrauch TECHNISCHER INSPEKTOR UND BETRIEBSINGENIEUR

Harald Froschmaier, Michael Kalabus, Olaf Lira, Stefan Wenzel HAUSTECHNIKER

Hausverwaltung Christian Erthel LEITUNG Gerhard Bortlik, Uwe Glaß, Franz Hartmann, Fritz Huber, Thomas Magerl HAUSMEISTER Geschäftsführende Direktion N. N. GESCHÄFTSFÜHRENDER DIREKTOR DER GESCHÄFTSFÜHRENDEN DIREKTION BIBIANA BEGLAU Antje Köhler ASSISTENTIN + VERTRAGSMANAGEMENT

Rebecca Rieger VERTRAGSMANAGEMENT Dagmar Roth CONTROLLING Annette Biedermann HAUSHALTSREFERENTIN Andreas Köhler STELLVERTRETENDER HAUSHALTSREFERENT Barbara Gabriel, Carmen Neumann, Christian Stummer HAUSHALTSSACHBEARBEITER Markus Keller TECHNISCHER EINKAUF

Richard Gallner PERSONALREFERENT +

STELLVERTRETENDER GESCHÄFTSFÜHRENDER DIREKTOR

Thomas Gätjens EDV-SYSTEMBETREUUNG UND

STELLV. PERSONALREFERENT

Beate Wegmann SACHBEARBEITERIN ARBEITSRECHT Sabrina Mentil, Robert Oertel, Isolde Steiner-Scaramuzza, Ulrike Thomas, Karin Thomaß PERSONALSACHBEARBEITER Gabriele Niedermaier REGISTRATUR N. N. POSTSTELLE Marco Daschner, Michael Mayer EDV

Personalrat Roland Neubert VORSTAND UND VORSITZENDER Jens Mellar STELLVERTRETENDER VORSTAND Helene Filous ERWEITERTER VORSTAND UND

STELLVERTRETENDE VORSITZENDE

Roland Bauer STELLVERTRETENDER ERWEITERTER VORSTAND

Elmar Linsenmann, Monika Pangerl, Susanne Roidl, Ulrich Schlüter-Höß, Isolde Steiner-Scaramuzza Jugend- und Auszubildendenvertretung Jana Köstler Beauftragter für Menschen mit Behinderung Christian Unger Konrad Sanktjohanser STELLVERTRETER Gleichstellungsbeauftragte Dagmar Roth Martin Mayer STELLVERTRETER Zentraler Dienst Katrin Lausberg LEITUNG KARTENVERTRIEB Martina Hasch LEITUNG ABONNEMENT Dominik De Stefano LEITUNG EDV Aufgeführt sind Mitarbeiter, die mit Kenntnisstand vom 15. April 2016 in der Spielzeit 2016/17 am Residenztheater in Voll- oder Teilzeit beschäftigt sein werden (ggf. z. B. auch als befristete Elternzeitoder Urlaubsvertretung).


ARNULF SCHUMACHER


MAX KOCH


HANNA SCHEIBE

MANFRED ZAPATKA

JULIANE KÖHLER


JÖRG LICHTENSTEIN

OLIVER NÄGELE


ULRIKE WILLENBACHER


Gテ傍Z ARGUS


ANNA GRAENZER

GUNTHER ECKES

JEFF WILBUSCH


WONDER MUSEUM 2006


IN EINEM JAHR MIT 13 MONDEN „Ich kam gerade aus Casablanca zurück,“ sagt Elvira, „da trieb mich einer ins Nichts, der nichts zu tun brauchte, als ein Lächeln einmal zuviel gelächelt zu haben. Aus Zufall, und das ist die Wahrheit, mag sie auch immer klingen wie Lüge, wurde mein Leben gerettet, wurde mein Ich gezwungen mich DR EHBUCH VON ertragen zu lernen im ganz und gar Unerträglichen.“ Elvira R AINER W ERNER FASSBINDER R EGIE CILLI DREXEL hieß früher einmal Erwin. Erwin Weishaupt. Das war vor BÜ HNE CHRISTINA MROSEK Casablanca. Damals hat Erwin vielleicht ein ganz normales KOSTÜ ME JANINE W ERTHM ANN Leben geführt, zumindest versucht hat er es, als Kind bei den Nonnen im Waisenhaus oder später mit Irene, die er in der Metzgerlehre kennengelernt hat, und der gemeinsamen Tochter. Doch dann hat er sich in Anton verliebt, und für ihn ist Erwin nach Casablanca gereist. In einem neuen Körper, der genauso wenig wie der alte passt und bei Anton nur Gelächter hervorruft, steuert Elvira seit ihrer Rückkehr auf den Absturz zu. Den Job verliert sie und den Mann, den sie nie hatte, die Beziehung zu ihrer Familie ist beinahe ruiniert, und Elvira mehr denn je allein. Jetzt kann sie ihren eigenen Anblick nicht mehr ertragen, versucht, mit Alkohol und Tabletten gegen die Scham und die Angst vor ihrer „eigenen zerstörten Fresse“ anzukommen und die Einsamkeit bei Männern loszuwerden, die nicht einmal gegen Geld bereit sind, sich mit ihr einzulassen. Elvira möchte geliebt werden, möchte gefallen, mehr als alles andere und um jeden Preis. Denn in der ökonomisierten Gesellschaft gibt es nichts umsonst, und so ist sie sogar bereit, um der scheinbaren Begehrlichkeiten ihrer großen Liebe willen eine neue Sexualität zu konstruieren. Bis sie selbst nicht mehr genau weiß, wer sie eigentlich ist, geschweige denn wer sie sein möchte, und an ihrer schmerzhaften Sehnsucht und der ungelösten Identität zugrunde geht. „Was ist das, glücklich? Natürlich bin ich nicht glücklich, weil das gibt´s ja nicht, das Glück, das ist doch – auf der Suche danach – der Vorgang, was spannend ist.“ Doch in diesem Vorgang wird Erwin genauso wie Elvira wie Dreck behandelt, immer wieder, vor Casablanca und danach, weil er und sie anders ist, sensibel, weil ihm und ihr die Kraft fehlt, sich zu wehren. PR EMIER E

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THEY K NOW THE COUNTRY

2007

1 1. M Ä R Z 201 7


Rainer Werner Fassbinders Film von 1978 gilt als einer seiner persönlichsten, da er als Auseinandersetzung mit dem Selbstmord seines damaligen Lebensgefährten Armin Meier wahrgenommen wird. „In einem Jahr mit 13 Monden“ begleitet Elvira auf ihren letzten fünf Tagen, in denen sie an den entscheidenden Orten ihres Lebens die Vergangenheit rekapituliert. Bis sie schließlich, nachdem Anton sie erneut zurückgewiesen hat und der Versuch, in die frühere Bürgerlichkeit zurückzukehren, gescheitert ist, „an gebrochenem Herzen“ (Fassbinder) stirbt.

DIE UNFAHIGKEIT UBER MAUSER ZU TRAUERN PR EMIER E

2 7. A PR I L 201 7

VON

OLIVER FRLJIC

” M AUSER“ HEINER MÜLLER BÜ HNE + M USIK OLIVER FRLJIC NACH

VON

R EGIE +

Die erste Inszenierung von Oliver Frljić am Residenztheater „Balkan macht frei“, erregt Aufsehen, weil das Publikum immer wieder in eine Szene eingreift, in der ein Schauspieler von seinen Kollegen gefoltert wird. Das bietet Gelegenheit, darüber nachzudenken, ob man tatsächlich politisches Theater machen kann oder einfach nur politisch Theater, oder darüber, wo die Grenze zwischen Fiktion und Realität für den Zuschauer liegt. Das sind zwei der Fragen dieses Abends, in dem Frljić den Gedanken durchspielt, wie es mit der deutschen Nachkriegsidentität

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PROJECT SURVIVAL

201 2


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2005

DEATH CH AW L

aussähe, wäre Deutschland so behandelt worden, wie es mit dem Balkan gang und gäbe ist. Das prägt ihn, wenn er „als ein Müllplatz für negative Charakteristika dient, gegen den ein positives und selbstbeweihräucherndes Image des europäischen Europäers und des Westens konstruiert worden ist“, wie es die Anthropologin Maria Todorowa auf den Punkt bringt. Dieser Perspektivenwechsel kann befreiend wirken oder Aggressionen hervorrufen, wie das Experiment „Balkan macht frei“ zeigt. Auch in seiner zweiten Arbeit am Residenztheater nimmt Frljić die deutsche Identität aufs Korn, indem er sich von Heiner Müllers Über-Revolutionär „A“ aus dem Lehrstück „Mauser“ (1970) abstößt, dem die Daumenschrauben der Revolution noch fester angezogen werden als seinem Vorgänger, dem jungen Genossen aus Bertolt Brechts „Maßnahme“. „A“ internalisiert die Lektion, dass das tägliche Brot der Revolution der Tod der Feinde ist, „wissend, das Gras noch / Müssen wir ausreißen, damit es grün bleibt“, und spricht das Kommando über seinen eigenen Tod, weil ihm der Tod der Feinde nichts mehr ausmacht. Alle sind sie Ausgelöschte, stecken knietief in den Verstrickungen, die blutige Revolutionen in den Individuen auslösen und wechseln aalglatt zwischen Täter und Opfer hin und her. Das ist zentral in Frljićs Theaterarbeit. Er stößt sich ab von diesem Text, wie auch Heiner Müller bereits 1977 in einem Brief: „Ich denke, dass wir uns vom Lehrstück bis zum nächsten Erdbeben verabschieden müssen. Was bleibt: einsame Texte, die auf Geschichte warten. Und das löchrige Gedächtnis, die brüchige Weisheit der Massen, vom Vergessen gleich bedroht.“ Aus seinen Erfahrungen schält Frljić Handlungsanweisungen für uns heraus, indem er sie neu beleuchtet, unter anderem mit dem theoretischen Handwerk des Ehepaars Mitscherlich im Kopf, das in den 1960ern mit dem großen Schweigen der Nachkriegszeit brach. Idealerweise sind das Handlungsanweisungen für einen positiven Widerstand, denn es gibt heute neue, nicht-blutige Revolutionen, vielleicht nur im Kleinen, die, wie Srđa Popović schreibt, „wie gute Musik in die Beine gehen und Sie von den Stühlen reißen. Und die sollen Ihnen zeigen, dass die Anzugträger, Schläger und Brutalos – dieser ganze Kader von Finsterlingen, die sonst den Laden schmeißen – nicht so unbesiegbar sind, wie sie aussehen, und dass oft schon ein guter Spaß ausreicht, um sie in die Flucht zu schlagen.“ Dabei macht man sich höchstens mit Spraydosen die Hände schmutzig.


INSGEHEIM LOHENGRIN Ein kleiner Zirkel aktiver Lohengrinliebhaber trifft sich regelmäßig in einer konspirativen Wohnung. Insgeheim, weil die Hingabe an das romantische Pathos heute generell als verdächtig gilt. Der Nachbar darf davon nichts wissen. Innig tauschen sie sich aus, fühlen den Geheimnissen des Schwanenritters nach, lauschen immer wieder den AufVON ALV IS H ER M AN IS U ND A NDER EN R EGIE + BÜ HNE ALVIS H ER M AN IS nahmen, die sie im Laufe ihrer Liebhaberschaft angesamM USIK RU DOLF GR E G OR K NABL melt haben, blättern in den Zeugnissen und Spuren, die Wagners Musik im Leben hinterlässt, und hüten sie wie einen Schatz. Eines Tages taucht ein Fremder in ihrem inneren Zirkel auf und sie versuchen, ihm ihre Leidenschaft begreifbar zu machen. ————--—— Es ist nicht immer leicht, davon zu sprechen: „Eigentlich hasse ich die Musik Richard Wagners, doch leuchten immer wieder Momente von ewiger Schönheit und äußerster Sensibilität darin auf, die mich zutiefst berühren“, so oder so ähnlich zwiespältig äußern sich neben Claude Debussy ganze Komponistengenerationen, die sich von dem gewaltigen Erbe abzustoßen versuchen. Thomas Mann verpasste keine Vorstellung im Münchner Hoftheater und wurde doch in der selbst ernannten Richard-Wagner-Stadt 1933 umso böser angefeindet, als Leupold, Pfitzner, Strauss et al. öffentlich protestierten, dass Manns Essay „Leiden und Größe Richard Wagners“ nun so gar nicht im Sinne der Reichsmusikkammer sei und Wagner kein „Hanswurst, Lichtgott und anarchistischer Sozialrevolutionär auf einmal – das Theater kann nicht mehr verlangen“, wie Mann schrieb. Schon 22 Jahre zuvor bekennt dieser sich zu Wagner: „Meine Liebe zu ihm war eine Liebe ohne den Glauben – denn stets schien es mir als pedantisch, nicht lieben zu können, ohne zu glauben. Es war ein Verhältnis, – skeptisch, pessimistisch, hellseherisch, fast gehässig, dabei durchaus leidenschaftlich und von unbeschreiblichem Lebensreiz. Wunderbare Stunden tiefen, einsamen Glückes inmitten der Theatermenge, Stunden voller Schauer und kurzer Seligkeiten, voll PR EMIER E

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X-MEDLEY 5

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5. M A I 201 7


X-MEDLEY 24

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von Wonnen der Nerven und des Intellekts, von Einblicken in rührende und große Bedeutsamkeiten, wie nur diese nicht zu überbietende Kunst sie gewährt.“ Auch das ein Zeugnis vom romantischen Virus, den Wagner seinen Nachgeborenen einimpfte, bevor er selber schließlich an krankhaft vergrößertem Herzen stirbt. Diesen Virus injizieren sich die Mitglieder des Zirkels ganz ungeniert, aber eben insgeheim. Im Gegensatz zu Hans Christian Andersen, der im „Märchen meines Lebens“ die erste Begegnung mit Lohengrin beschreibt „als ein großes Meer aus Tönen, das über mich hinwegrollte, mich geistig und körperlich betäubte! Als spätabends nach der Vorstellung des Lohengrin Liszt zu mir in die Loge kam, selbst noch Feuer und Flamme, war ich müde und betäubt. ‚Was sagen Sie jetzt?‘ fragte er, und ich antwortete: ‚Ich bin halb tot!‘“

PHADRAS NACHT PR EMIER E

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MARTIN K USEJ + ALBERT OSTERM AIER R EGIE MARTIN K USEJ BÜ HNE ANNET TE MURSCHETZ KOSTÜ ME HEIDI H ACK L M USIK MITJA VRHOVNIK-SMREK AR

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CIRCUS CITY

Phädra lebt in vielen Welten. In der der Menschen, wenn sie sich in ihren Stiefsohn Hippolytos verliebt und – keusch zurückgewiesen – diesen vor seinem Vater Theseus verleumdet, der daraufhin den Tod des Sohnes verantwortet und dessen Unschuld zu spät erkennt. Phädra lebt in der Welt ihrer entgrenzten Gefühle: Liebe, Gewissensqualen, Lust, Verrat, bis zu Mordund Selbstmordgelüsten gesteigerter Hass. Beeindruckend unbeirrbar geht sie ihrem Abgrund entgegen. Schon bei Euripides ist sie zu Beginn der Tragödie krank und nah am Tod. Diese Welt speist sich aus der

2004

EIN PROJ EK T VON


2015

SR-SERIES 1

Nacht, ihre Liebe will nur gewinnen und ihre Gefühle steigen empor, verschwinden und tauchen in anderer Gestalt wieder auf. In gewisser Weise darf ihr Selbstmord als Befreiung gelten, denn sie will schon sterben, bevor die Tragödie begonnen hat. Und Phädra lebt seit Anbeginn des Denkens in der Welt des Mythos und wirbelt von dort aus die Fragen auf, die sich jedem stellen, der versucht, unvoreingenommen das Leben zu betrachten: Fragen nach dem Umgang mit dem Fremden, als Spiegel der Fremdheit, die durch unsere Geschlechterdifferenzen entsteht, Fragen nach der Unvereinbarkeit der Dinge, an die wir glauben wollen, und deren schrecklicher Wirklichkeit, wenn wir sie in vollem Licht sehen. Paare, die keine Paare sein dürfen, weil sie schon gebunden sind, weil sie verwandt sind, weil sie aus unterschiedlichen Generationen stammen. „Phädras Nacht“ streift die Varianten des Mythos, ohne dass ein zeitliches Vorher gleich ein Vorrecht bedeutet. So wird begreiflich, dass das, was schon vor Tausenden von Jahren die Gewalt der tragischen Ironie ausmachte, auch noch für uns gilt, obwohl wir verzweifelt versuchen, dem zu entkommen, durch Selberdenken, durch eine ausgewogenere Subjektivität oder durch eine traurige Vernunft. Phädra ist weder schuldig noch unschuldig, das sagt schon Jean Racine. Sarah Kane las nicht dessen PhädraVariante, sondern die Senecas, die auf der verlorenen Version des Sophokles und dem „Bekränzten Hippolytos“ des Euripides aufbaut. Dass Racine die Tat abmildert, indem er sie ins Reich der Gedankenspielerei legt, um sowohl Täter, Opfer und Theseus zu „schützen“, ist wohl ebenso aus seiner Zeit herauszulesen, wie der sexuell aggressive Hippolyt der Sarah Kane auf die unsere verweist. Elend sterben müssen sie alle.

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RUNAWAY ROOM IV

Für den Industriellen Adrian Serpenoise ist der Boden unter seinen Füßen der „Mittelpunkt der Welt, dahinter kommt PR EMIER E schon gleich der Rand, und wenn du dem Rand zu nahe 2 7. M A I 201 7 kommst, fällst du runter“. Er erklärt sein Beharren auf allem Vertrauten und Nationalen seinem Sohn Mathieu, den er hinter den Mauern des Familienbesitzes vor fremden Gefahren verborgen hält. Doch Mathieu will die Wüste der französiVON BERNARD-MARIE KOLTÈS AUS DEM F R A NZÖSISCHEN VON schen Provinz verlassen. Sein Cousin Edouard hat ihm von SIMON WERLE Algerien und dem Krieg erzählt. Mathieu möchte ein Held R EGIE AMÉLIE NIERMEY ER sein, sein Leben aufs Spiel setzen. Er will nicht erben, er will BÜ HNE ALEX ANDER MÜLLER-ELM AU KOSTÜ ME ANNELIES VANLAERE sterben. Adrians Schwester Mathilde ist mit ihren beiden KinM USIK FABI AN K ALK ER dern Edouard und Fatima aus Nordafrika in die kleine Stadt zurückgekehrt. Ihr Bruder kümmert sich dort seit fünfzehn Jahren um die Fabrik und den gemeinsamen Familiensitz. Jetzt fordert Mathilde ihr Erbe ein und sie will Rache. Mit Hilfe seiner Freunde, die heute alle gut situierte Bürger der Provinzstadt sind, hatte Adrian seine Schwester und ihren unehelichen Sohn vertrieben. Jetzt sind, nach Meinung der Freunde, die Algerier dran. Mathilde dagegen fühlt sich in Frankreich und Algerien als Fremde und fragt sich, ob Heimat „der Ort ist, wo man nicht ist“. Trotzdem oder gerade deshalb streitet Mathilde bis aufs Äußerste mit ihrem Bruder Adrian um den Familienbesitz. Ihr Streit um das Erbe wird zur aberwitzigen Farce, die das Dienstpersonal und die gesamte Familie mit glühendem Hass und eisiger Kälte unter Wechselstrom setzt. Da explodiert im Café Saifi eine Bombe. Ein Sondertrupp der Armee, der „Wache steht zwischen Himmel und Hölle“, sorgt für Friedhofsruhe in der französischen Provinz. Zwei Jahre vor seinem frühen Tod schrieb Bernard-Marie Koltès (1948-1989) sein Theaterstück „Rückkehr in die Wüste“, das er selbst im Sinne Tschechows eine Komödie nennt. Er verarbeitete darin früheste Jugenderinnerungen. Koltès ist in Metz aufgewachsen. Sein Vater war Offizier, „rechts natürlich“, und sein gutbürgerliches Gymnasium lag mitten im arabischen Viertel. „In Metz ist das sehr hochgekocht, wegen der Stahlindustrie gab es eine riesige arabische Gemeinde. Während der ganzen Zeit, in der Cafés in die Luft flogen, gingen wir unter Polizeischutz zur Schule.“ Koltès hatte den Algerienkrieg aus der Distanz erlebt und die Schutzburg der bürgerlichen Familie gleich nach dem Abitur verlassen. Mitte der 1980er Jahre wurde er zu

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RUCKKEHR IN DIE WUSTE


2015

SR-SERIES 3

einem international erfolgreichen Schriftsteller, der mit seinem schonungslosen Blick auf die Vorurteile gegen alles Fremde sowie einem grundsätzlichen Misstrauen seiner Figuren gegenüber der Möglichkeit eines gesellschaftlichen Zusammenhalts von aktuellem Interesse ist. Selbstbezogene Bürger nehmen ihre Sicherheit und ihre Zukunft in die eigene Hand und bekunden ihren Vertrauensverlust an Staat und Gesellschaft mit der „Rückkehr in die Wüste“ eines hinter kamerabestückten Wohnanlagen gesicherten, privaten Glücks.

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KATRIN RÖVER

MARCEL HEUPERMAN


PAULINE FUSBAN


WOLFRAM RUPPERTI


RENÉ DUMONT

PHILIP DECHAMPS


SOPHIE VON KESSEL


THOMAS LOIBL


THOMAS GRÄßLE


THOMAS HUBER

Gテ傍Z SCHULTE


WERNER WÖLBERN MARKUS HERING

SIMON WERDELIS


ALFRED KLEINHEINZ


NORMAN HACKER


SHENJA LACHER

LISA WAGNER


KREISE / VISIONEN PR EMIER E

1. J U N I 201 7

VON

JOËL P OM M ER AT� T I NA L A N I K

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SR-SERIES 4

Glück, was ist das? Erfolg, wo ist er zu finden? Glauben, woran? Wenn kein Ideal, keine Werte mehr gültig sind? Wenn soziale Ordnungen zerfallen, und stattdessen Eigennutz, Machtmissbrauch und Täuschung in den Beziehungen regieren? Bis jeder nur noch für sich allein lebt. Unerfüllte Sehnsüchte der Menschheit, ewig gültig, ob im Mittelalter oder in der Gegenwart, verbindet der französische Autor Joël Pommerat in seinem Stück „Kreise / Visionen“ zu einer 700 Jahre umspannenden, ebenso grandiosen wie pathetischen Revue um das Dasein in all seiner Krisenhaftigkeit. In über 20 lose verbundenen Szenen vollführen gut 50 Figuren – die meisten davon Verblendete und Verzweifelte – einen irrwitzigen Reigen über den Wahnsinn der Welt und die Unfähigkeit ihrer Bewohner, Konflikte zu lösen und einfach, aber glücklich zu leben. Während der opulenten Zeitreise trauert 1370 ein Ritter über den Verlust der Gottgläubigkeit, eine Aristokratin vor dem Ersten Weltkrieg entlässt ihre Dienerschaft aus dem Familienzusammenhalt, ein Paar streitet über seine Kinderlosigkeit, ein Manager scheitert an den anarchischen Verhandlungsstrategien von Obdachlosen, denen er ein Organ für seinen kranken Sohn abkaufen will. Ein diabolischer Conférencier hält die Show zusammen und erinnert das Publikum daran, dass ohnehin alles, was geschieht, nur im eigenen Bewusstsein existiert. Und dass man für alles, was man begehrt, am Ende bezahlt. Manchmal erschreckend oder hart, und dabei voller Humor und Wahrhaftigkeit sind die Geschichten des französischen Autors, der seine Texte oft gemeinsam mit den Schauspielern während der Proben entwickelt. Pommerats Werke sind vielfach ausgezeichnet und werden von Moskau bis New York in internationalen Gastspielen gezeigt. Regisseurin Tina Lanik inszeniert die aktuelle und zugleich zeitlose Tour de Force.

2015

R EGIE


SILENT RUNNING

2005

TARTUFFE Als ein höchst gefährliches Dokument, das beim Publikum PR EMIER E staats- und religionsumstürzlerische Gedanken provozie29. J U N I 201 7 ren und die Ordnung gefährden könnte, sahen Klerus und weltliche Macht Molières Stück „Tartuffe“, als es in der Hochzeit des Absolutismus 1664 uraufgeführt wurde. Ob der Autor den politischen Sprengstoff bewusst in seine VON MOLIÈRE Komödie eingebaut hat oder nicht: Die Kabale um Liebe R EGIE M ATEJA KOLEZNIK BÜ HNE R AIMUND ORFEO VOIGT und Religion entlarvt die zerstörerische Kraft, die jeder KOSTÜ ME ALAN HR ANITELJ religiösen Diktatur innewohnt. M USIK MITJA VRHOVNIK-SMREKAR Der wohlhabende Pariser Bürger Orgon verfällt einem demutsvollen Frömmler – dem Betrüger Tartuffe –, der ihm zum wahren Glauben verhelfen soll. Orgon nimmt den Habenichts in sein Haus auf, verspricht ihm sogar die Hand seiner Tochter, obwohl Mariane bereits glücklich verlobt ist. Tartuffe hingegen versucht, Orgons Frau zu verführen. Dessen Sohn belauscht das Betrugsmanöver und informiert seinen Vater. Der jedoch, verblendet von seinem religiösen Eifer, verflucht nicht den Eindringling, sondern seinen Sohn und überschreibt sein Vermögen dem scheinheiligen Tartuffe. Erst als der Hausherr selbst Zeuge der Hinterhältigkeit seines vermeintlichen Freundes wird, jagt er den Heuchler aus dem Haus. Aber der Verlierer Tartuffe, entschlossen, sich aus seiner Machtlosigkeit zu befreien, setzt Orgon und seine ganze Familie unter Druck, indem er Anspruch auf deren Besitz erhebt. Kein Wunder, dass „Tartuffe“ in der Zeit König Ludwigs XIV. sein Publikum entsetzte, galt doch unter der Regentschaft des absolutistischen Herrschers alle weltliche Macht als von Gott verliehen. Schon bei Molière versteckten sich hinter den

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TR ANS TIME

2008

komödiantischen Masken seiner Protagonisten Orgon und Tartuffe tatsächlich gänzlich unkomische, makabre Charaktere. Beide sind zum Äußersten bereit – der gesellschaftlich Mächtige in seiner Hoffnung auf Absolution, der notorische Verlierer in seiner Gewaltbereitschaft. Das Stück demaskiert nicht nur die Bigotterie der Besitzenden, sondern es zeigt auch, wie die Religion – damals wie heute – als ideales Instrument, ja, als Waffe eingesetzt werden kann, um übelste Machenschaften zu rechtfertigen. Regisseurin Mateja Koležnik, die in der Spielzeit 2015 / 16 im Residenztheater Sophokles´ „König Ödipus“ gezeigt hat, wird „Tartuffe“ inszenieren.

MARSTALLPLAN 2017: LOBEN LUGEN SCHWEIGEN

„Die Gewohnheit, materiell und psychisch stets dieselben Wege zu gehen, wirkt eher desorientierend.“* Deshalb lädt das Sommerfestival J U LI 201 7 2017 junge Akteure ein, über das Handeln an sich anhand von Texten, Performances und Poemen nachzudenken. Tun, leiden, lernen. In Ernst Mach erwacht die wissenschaftliche Erkenntnis über den Zusammenhang von Masse und Trägheit, als er im Sommer einfach nur auf einer Blumenwiese liegt, Friedrich Nietzsche umarmt in den Straßen von Turin ein von seinem Kutscher geschlagenes Pferd, durch das sich ihm das Mitleid zur geschundenen Kreatur offenbart, und Hannah Arendt beschreibt den Reichstagsbrand als unmittelbaren Schock: „Von dem Moment an habe ich mich verantwortlich gefühlt, das heißt, ich war nicht mehr der Meinung, dass man jetzt einfach nur noch zusehen kann.“ Und sie ist nicht etwa in eine Partei eingetreten, um sich gegen die Machtergreifung zu wehren. Die Beiträge für den Marstallplan 2017 suchen nach den persönlichen Grundlagen für das politische Handeln, sie fragen, welche Spielräume sich auftun, welche Energien geweckt und in welche Kanäle sie gelenkt werden können. Wieso fühlen sich heute so viele Menschen dazu berufen,

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THE TIME-TELE-VIEW ER

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das Politische infrage zu stellen, ohne je über seine Natur nachgedacht zu haben? Was löst das Gefühl der Verantwortung aus? Wie mag sich Buffy gefühlt haben, als ihr der Bibliothekar der Sunnydale High erklärt, dass sie eine Jägerin sei, auserwählt gegen Dämonen zu kämpfen? Es entstehen Skizzen innerhalb von zwei bis drei Wochen Probenzeit, bei denen jeder Teilnehmer dazu aufgefordert ist, idealerweise zur Kritik eine Alternative zu bieten. *Ernst Mach, Die Analyse der Empfindungen, Jena 1906.

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WELT / BUHNE

Ab der Spielzeit 2016 / 17 startet das Residenztheater in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut und unterstützt vom Verein der Freunde des Residenztheaters eine neue Veranstaltungsreihe im Marstall, die zeitgenössische Dramatik und Texte für das Theater präPL AT T F OR M F Ü R I N T ER NAT IONA LE DR A M AT I K sentiert, die an anderen Orten der Welt entstehen. Welche Themen und Ausdrucksformen beschäftigen EI N E V ER A NSTA LT U NGSR EI H E die Theaterautorinnen und -autoren weltweit? Welche DE S R E SI DENZT H E AT ERS U N D DE S G OE T H E -I NST I T U TS Perspektiven nehmen Autoren angesichts aktueller Fragen zur kulturellen Identität ein? Wie wirken sich die großen Umbrüche und Veränderungen in der Welt auf das Dasein des Einzelnen aus? In den ersten Veranstaltungen soll sich die Aufmerksamkeit auf dramatische Literatur aus arabischen und afrikanischen Ländern konzentrieren, die in szenischen Lesungen und Autorengesprächen vorgestellt wird. In Zusammenarbeit mit den lokalen Goethe–Instituten macht sich das Residenztheater auf die Suche nach Texten, die in unterschiedlichster Weise vom Leben und der Kultur eines Landes erzählen. So versucht diese Plattform dem gesellschaftlichen Bedürfnis, mehr voneinander zu erfahren, ein öffentliches Forum zu geben und befördert den interkulturellen Austausch.

Seit im Mai 2013 in München der „NSU“-Prozess stattfindet, konzentriert sich die Arbeit des Gerichtes auf die Täter und ihr Umfeld. Viele Themen und Fragen rund um die Morde und ihre fehlerhafte Aufklärung bleiben offen. Im Anschluss an einzelne Aufführungen der Inszenierung „Urteile“, einem dokumentarischen Theaterprojekt von Christine Umpfenbach und Azar Mortazavi über die Opfer des „NSU“ in München, sprechen Experten und Betroffene über ihre Arbeit und ihre Erfahrungen sowie über die neuesten Entwicklungen im „NSU“-Prozess.

ALLTAG UND RASSISMUS EI N E DISK USSIONSR EI H E I N KOOPER AT ION M I T DER STÄ D T ISCH EN FACHST ELLE GE GEN R E CH TSE X T R E M ISM US (F GR) U N D BAY ER N 2

Der zeitweise zum Rettungsboot umfunktionierte, wendige Zweimaster neben dem großen Frachtschiff Resi sticht wieder in See. Zum vierten Mal zerschellt die Champagnerflasche am Rumpf, der Name ist derselbe, die Schiffstaufe perfekt. Hier kocht der Guerilla Smutje noch sein Süppchen selbst, ausgelöffelt wird es von der gesamten AssisEI N E R EI H E DER ASSIST E N T E N tentenmannschaft, denn die cross-disziplinäre Reihe DE S R E SI DENZT H E AT ERS zwischen Theater, Musik, Performance, Pop und Party geht weiter. Unter der alten Swingerlosung – dem Psalm der Unverbindlichkeit – „Alles kann, nichts muss“, bespielen die Assistenten des Residenztheaters aus den Bereichen Regie, Dramaturgie, Bühnenbild und Kostüm einmal im Monat das Marstall Café. Unterstützt von Schauspielern des Ensembles und vielen anderen zeigen sie kleine Szenen, veranstalten Konzerte, bauen Installationen oder tun, was ihnen gerade in den Sinn kommt. Weiterhin gilt also: der Versuch – ein Heiligtum.

NACHTS UND NEBENBEI

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ISA AC THE U TOPI AN 2015


REPERTOIRE 2016 / 17

ANTONIUS UND CLEOPATRA W ILLI AM SH AK ESPEARE R EGIE THOM AS DANNEM ANN BÜ HNE STEFAN H AGENEIER KOSTÜ ME REGINE STANDF USS M USIK KONR AD HEMPEL V IDEO CLAUDI A LEHM ANN

VON

BALKAN MACHT FREI OLI V ER F RLJIC

VON

R EGIE

+ BÜ HNE + M USIK OLI V ER F RLJIC KOSTÜ ME K ATJA K IR N

BUNBURY ODER VON DER NOTWENDIGKEIT, ERNST ZU SEIN R EGIE

M ARIUS VON M AY ENBURG

BÜ HNE

+ KOSTÜ ME NINA W ETZEL M USIK NILS OSTENDORF V IDEO SÉBASTIEN DUPOUEY

DAS CHAMALEON: WER ”ICH“ SAGT, LUGT SCHONMAL VON

+

J ÜRGEN K U T TNER R EGIE J ÜRGEN K U T TNER BÜ HNE M A X IMILI AN LINDNER KOSTÜ ME ULRIK E GU TBROD M USIK CHRISTI AN HEISS

MI T

DAS GOLDENE VLIES VON

F R ANZ GRILLPAR ZER R EGIE ANNE LENK BÜ HNE J UDITH OSWALD KOSTÜ ME SIBY LLE WALLU M M USIK LEO SCHMIDTH ALS

DER BAU F R ANZ K AF K A

VON

R EGIE

+ BÜ HNE JAK UB GAW LIK KOSTÜ ME EVA BIENERT

DIE ABENTEUER DES GUTEN SOLDATEN SVEJK IM WELTKRIEG NACH

JAROSLAV H ASEK

R EGIE

F R ANK CASTORF V IDEO

BÜ HNE ALEKSANDAR DENIC M ARIE-LENA EISSING

KOSTÜ ME

ADRI ANA BR AGA PERETZK I

DIE BITTEREN TRANEN DER PETRA VON KANT VON

R AINER W ER NER FASSBINDER R EGIE M ARTIN K USEJ BÜ HNE ANNET TE MURSCHETZ KOSTÜ ME HEIDI H ACK L M USIK JAN FASZBENDER

VON

JENNIF ER H ALEY R EGIE AMÉLIE NIER MEY ER BÜ HNE ALEX ANDER MÜLLER-ELM AU KOSTÜ ME STEFANIE SEITZ M USIK FABI AN K ALK ER V IDEO JAN SPECK ENBACH

DIE NETZWELT DIE VIERZIG TAGE DES MUSA DAGH F R ANZ W ERF EL R EGIE N UR AN DAV ID CALIS BÜ HNE IRINA SCHICK ETANZ KOSTÜ ME AMÉLIE VON BÜLOW M USIK V I VAN BH AT TI

NACH

DREI SCHWESTERN VON

AN TON TSCHECHOW

R EGIE

TINA LANIK

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EINE FAMILIE VON

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R EGIE

TINA LANIK

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JENS K ILI AN

KOSTÜ ME

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FAUST VON

JOH ANN WOLFGANG GOETHE R EGIE M ARTIN K USEJ BÜ HNE ALEKSANDAR DENIC KOSTÜ ME HEIDI H ACK L M USIK BERT W REDE

GEACHTET VON

AYAD AK HTAR

R EGIE

AN TOINE UITDEH A AG BÜ HNE MOMME RÖHRBEIN M USIK HET PALEIS VAN BOEM

KOSTÜ ME

HEIDE K ASTLER

GEFAHRLICHE LIEBSCHAFTEN VON

CHRISTOPHER H AMP TON NACH PIERRE-AMBROISE-F R ANÇOIS CHODERLOS DE LACLOS R EGIE K ATRINE W IEDEM ANN BÜ HNE + KOSTÜ ME M AJA R AV N

HEXENJAGD VON

ARTHUR MILLER

R EGIE

KOMPOSI TION

TINA LANIK BÜ HNE + KOSTÜ ME STEFAN H AGENEIER + LI V E -SOU ND POLLY LAPKOVSK AJA

HOPPLA, WIR LEBEN! VON

ER NST TOLLER

R EGIE

ANNE LENK

BÜ HNE

J UDITH OSWALD

KOSTÜ ME

SIBY LLE WALLU M

ICH ICH ICH VON

EUGÈNE LABICHE KOSTÜ ME

76

M ARTIN K USEJ BÜ HNE ANNET TE MURSCHETZ HEIDE K ASTLER M USIK BERT W REDE R EGIE

IWANOW VON

AN TON TSCHECHOW R EGIE M ARTIN K USEJ BÜ HNE ANNET TE MURSCHETZ KOSTÜ ME HEIDE K ASTLER M USIK BERT W REDE


REPERTOIRE 2016 / 17

KONGRESS DER AUTODIDAKTEN CORINNA VON R AD BÜ HNE R ALF K ÄSELAU KOSTÜ ME SABINE BLICK ENSTORF ER M USIK J ÜRG K IENBERGER + M AT THI AS LOIBNER

R EGIE

KONIG ODIPUS SOPHOK LES ALAN HR ANITELJ

M ATEJA KOLEZNIK BÜ HNE R AIMU ND ORF EO VOIGT M USIK MITJA V RHOV NIK-SMREK AR CHOR EOGR APHIE M ATIJA F ERLIN

VON

KOSTÜ ME

R EGIE

LEHMAN BROTHERS. AUFSTIEG UND FALL EINER DYNASTIE VON

STEFANO M ASSINI R EGIE M ARIUS VON M AY ENBURG BÜ HNE + KOSTÜ ME NINA W ETZEL M USIK M ALTE BECK ENBACH + NILS OSTENDORF V IDEO SÉBASTIEN DUPOUEY

MADAME BOVARY VON

ALBERT OSTER M AIER NACH DEM ROM A N VON GUSTAV E F LAUBERT R EGIE M ATEJA KOLEZNIK BÜ HNE HENRIK AHR KOSTÜ ME ALAN HR ANITELJ M USIK MITJA V RHOV NIK-SMREK AR

MENSCH MEIER VON

F R ANZ X AV ER K ROETZ R EGIE DAV ID BÖSCH BÜ HNE PATRICK BANN WART KOSTÜ ME CÁTI A PALMINH A M USIK K ARSTEN RIEDEL

NORA ODER EIN PUPPENHEIM VON

HENRIK IBSEN R EGIE M ATEJA KOLEZNIK BÜ HNE R AIMU ND ORF EO VOIGT KOSTÜ ME A X EL AUST M USIK MITJA V RHOV NIK-SMREK AR CHOR EOGR APHIE M AGDALENA REITER

PEER GYNT VON

HENRIK IBSEN

R EGIE

DAV ID BÖSCH

FALKO HEROLD

BÜ HNE

KOSTÜ ME

MEEN TJE NIELSEN

M USIK

BER NH ARD MOSH AMMER

PHILOKTET VON

HEINER MÜLLER

R EGIE

IVAN PAN TELEEV

BÜ HNE

+ KOSTÜ ME JOH ANNES SCHÜ TZ

PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG VON

HEINRICH VON K LEIST

R EGIE

DAV ID BÖSCH BÜ HNE FALKO HEROLD BER NH ARD MOSH AMMER

KOSTÜ ME

MEEN TJE NIELSEN

M USIK

THE DARK AGES EIN PROJ EK T VON

MILO R AU R EGIE MILO R AU BÜ HNE + KOSTÜ ME AN TON LUK AS M USIK LAIBACH V IDEO M ARC STEPH AN

THE LAND

PEEPING TOM R EGIE GABRIELA CARRIZO BÜ HNE GABRIELA CARRIZO + F R ANCK CH ARTIER DI ANE FOURDRIGNIER KOMPOSI TION GLENN V ERV LIET + R APH AËLLE LATINI + EURUDIK E DE BEUL

EINE PRODU K TION IN KOOPER ATION MI T KOSTÜ ME

THOMAS UND TRYGGVE VON

TOV E APPELGREN

R EGIE

ANJA SCZILINSK I

BÜ HNE

BÄRBEL KOBER

KOSTÜ ME

EVA BIENERT

M USIK

K ILI AN U NGER

URTEILE

CHRISTINE U MPF ENBACH + AZAR MORTAZAV I EVA-M ARI A BAUER KOSTÜ ME J UDITH HEP TING M USIK AZH AR NAIM K AM AL

EIN DOK U MEN TAR ISCHES THEATER PROJ EK T VON

R EGIE

CHRISTINE U MPF ENBACH

BÜ HNE

VOR DEM RUHESTAND VON

THOM AS BER NH ARD

R EGIE

TINA LANIK

BÜ HNE

M A X IMILI AN LINDNER

KOSTÜ ME

JOH ANNA HLAW ICA

WER HAT ANGST VOR VIRGINIA WOOLF? VON

EDWARD ALBEE

R EGIE

M ARTIN K USEJ

BÜ HNE

+ KOSTÜ ME JESSICA ROCKSTROH

WIR SIND GEFANGENE NACH

OSK AR M ARI A GR AF R EGIE ROBERT GERLOF F BÜ HNE M A X IMILI AN LINDNER KOSTÜ ME JOH ANNA HLAW ICA M USIK RUDOLF GREGOR K NABL

WIR SIND JUNG. WIR SIND STARK. NACH DEM F ILM VON

BURH AN QURBANI U ND DEM DR EHBUCH VON MARTIN BEHNK E + BURH AN QURBANI IN TERGROUP R EGIE ANJA SCZILINSK I BÜ HNE + KOSTÜ ME PETER N. SCHULTZE M USIK K ILI AN U NGER V IDEO MARIE-LENA EISSING

EINE INSZENIERU NG DER

ZEMENT VON

HEINER MÜLLER

R EGIE

DIMITER GOTSCHEF F BÜ HNE + M USIK SANDY LOPICIC

KOSTÜ ME

EZIO TOF FOLU T TI

77


78 W HO GOES THERE 6

2016


A N DY HOPE 1930

BI L DNACH W E ISE A N DY HOPE 193 0 C ove r

E pic I mp e r ia l, T he L ong Tomor r ow, 2 0 0 3 Öl auf Boa rd, 2 2 0 x 3 0 0 c m, C ou r t e s y t he a r t i s t a nd pr i v at e c ol le c t ion

S. 0 1

W ho G o e s T he r e 2 , 2 0 16 Ac r y l, Ku n s t ha r z lack auf L e i nwa nd, 10 0 x 8 0 c m, C ou r t e s y G a le r ie G u ido W. Baud ach, Be rl i n

S. 0 2 /0 3

Cit y of Sok r at e s, 2 0 0 8 Ac r y l auf L e i nwa nd, 2 2 0 x 3 0 0 c m, C ou r t e s y G a le r ie G u ido W. Baud ach, Be rl i n

S. 0 6 /0 7

T he Li v i ng T r i b u na l, 2 0 0 7 Ac r y l auf L e i nwa nd, 2 2 0 x 3 0 1 c m, C ou r t e s y t he a r t i s t a nd Hau se r & Wi r t h

S. 0 8

Ne w G o d s, 2 0 0 3 M i xe d Me d ia auf Papie r, 2 1 x 29, 7 c m, C ou r t e s y G a le r ie G u ido W. Baud ach, Be rl i n

S. 0 8

R io Br avo, 2 0 0 4 Mü l lb e ut el, Papie r auf Boa rd, C ol lage, 10 7 x 14 0 x 3 c m, C ou r t e s y t he a r t i s t a nd Hau se r & Wi r t h

S. 0 9

K a l-E l, 2 0 13 D i sp e r sion sf a r b e, Ac r y l, Ku n s t s t of f auf Boa rd, 8 0 x 6 0 x 2 c m, C ou r t e s y G a le r ie G u ido W. Baud ach, Be rl i n

S. 10

A ma z i ng, 19 9 7-2 0 0 4 P ig me nt -Li ne r auf Papie r, 29, 7 x 2 1 c m, C ou r t e s y t he a r t i s t a nd Me t r o P ic t u r e s, Ne w York

S. 1 1

Ne e d E x p e r ie nc e for Job/ Ne e d Job for E x p e r ie nc e, 2 0 14 Ac r y l auf L e i nwa nd, 70 x 70 c m, C ou r t e s y t he a r t i s t a nd Hau se r & Wi r t h

S. 1 1

Mo de r n L ove r s, 2 0 13 Ac r y l auf C a nv a sb oa rd, 6 0 x 6 0 c m, C ou r t e s y G a le r ie C h r i s t i ne Maye r, Mü nche n

S. 1 2

F r ie nd sh ip, 2 0 14 Ac r y l auf Ku n s t le de r, 1 70 x 1 29. 5 x 2 . 5 c m, C ou r t e s y t he a r t i s t a nd Hau se r & Wi r t h

S. 13

Robi n Do s t oye v sk y 3, 2 0 10 Ac r y l u nd Lack auf L e i nwa nd, 2 0 0 x 15 0 c m, C ou r t e s y G a le r ie G u ido W. Baud ach, Be rl i n

S. 14

X-Me n, 2 0 0 7 M i xe d Me d ia auf Papie r, 32 x 2 8 c m, C ou r t e s y G a le r ie G u ido W. Baud ach, Be rl i n

S. 15

Si le nt H i l l, 19 9 7/ 19 98 C ol lage / Papie r, 2 1 x 29, 7 c m, C ou r t e s y G a le r ie G u ido W. Baud ach, Be rl i n

JOERG R EICH A R D T

S. 16

For e ve r, 2 0 0 3 M i xe d Me d ia auf Papie r, 39, 5 x 29 c m, C ou r t e s y G a le r ie G u ido W. Baud ach, Be rl i n

Joerg Reichardt arbeitet seit den achtziger Jahren als freier Fotograf. Nach einem Kunststudium in Basel und diversen Engagements in einer Reihe von Theater- und Filmproduktionen konzentrierte er sich ganz auf die Fotografie. Seitdem arbeitete er in Berlin, Paris, Mailand und New York.

S. 1 7

I n t he Beg i n n i ng, 2 0 0 6 Ac r y l lack auf L e i nwa nd, 1 2 0 x 9 0 c m, C ou r t e s y G a le r ie G u ido W. Baud ach, Be rl i n

S. 1 7

A-Ab s t r ac t ion, 2 0 0 9 C ol lage auf Papie r, 1 2 x 16, 5 c m, C ou r t e s y G a le r ie G u ido W. Baud ach, Be rl i n

S. 2 8

Sub -A-Ma n, 2 0 0 5 Ac r y l u nd Lack auf L e i nwa nd, 2 10 x 1 70 c m, C ou r t e s y t he a r t i s t a nd Hau se r & Wi r t h

S. 29

We s t world, 2 0 0 6 Ac r y l lack auf L e i nwa nd, 1 2 0 x 9 0 c m, C ou r t e s y G a le r ie G u ido W. Baud ach, Be rl i n

S. 3 0

Ci v i l Wa r, 2 0 0 6 C ol lage u nd T i nt e auf Papie r, 2 4 x 2 8 , 5 c m, C ou r t e s y t he a r t i s t a nd Me t r o P ic t u r e s, Ne w York

S. 31

A ng r y Mob, 2 0 15 Öl u nd C ol lage auf Boa rd, P la s t i k , 4 0 x 4 6 x 6 c m, C ou r t e s y G a le r ie C h r i s t i ne Maye r, Mü nche n

S. 32

Re d & Blue, 2 0 0 8 Ac r y l auf L e i nwa nd, 15 0 x 2 0 0 c m, C ou r t e s y G a le r ie G u ido W. Baud ach, Be rl i n

S. 3 3

Ta l lu la h, 2 0 0 7 Öl auf Boa rd, 10 5. 5 x 7 5. 5 x 6 c m, C ou r t e s y t he a r t i s t a nd Hau se r & Wi r t h

S. 4 8

Wonde r Mu se u m, 2 0 0 6 Ac r y l lack auf L e i nwa nd, 1 2 0 x 9 0 c m, C ou r t e s y G a le r ie G u ido W. Baud ach, Be rl i n

S. 49

T he y K now t he C ou nt r y, 2 0 0 7 Öl auf Boa rd, 4 5 x 3 5 c m, C ou r t e s y G a le r ie C h r i s t i ne Maye r, Mü nche n

S. 5 0

P r oje c t Su r v i v a l, 2 0 1 2 Ac r y l, C ol lage auf Z e it u ngspapie r, 1 14 x 159. 5 c m, C ou r t e s y t he a r t i s t a nd Hau se r & Wi r t h

S. 51

De at h C haw l, 2 0 0 5 F i l z s t i f t auf Papie r, 29, 5 x 2 0, 5 c m, C ou r t e s y G a le r ie C h r i s t i ne Maye r, Mü nche n

S. 52

X-Me d le y 5, 2 0 1 2 Ac r y l auf C a nv a sb oa rd, 6 0 x 6 0 c m, C ou r t e s y t he a r t i s t a nd Hau se r & Wi r t h

S. 5 3

X-Me d le y 2 4, 2 0 1 2 Lack u nd Ac r y l auf C a nv a sb oa rd , 8 0 x 6 0 c m, C ou r t e s y G a le r ie G u ido W. Baud ach, Be rl i n

S. 5 4

Ci r c u s Cit y, 2 0 0 4 P ig me nt -Li ne r auf Papie r, 29, 7 x 2 1 c m, C ou r t e s y G a le r ie C h r i s t i ne Maye r, Mü nche n

S. 5 5

SR- Se r ie s 1, 2 0 15 Ac r y l auf L e i nwa nd, 8 0 x 10 0 c m, C ou r t e s y t he a r t i s t a nd Hau se r & Wi r t h

S. 5 6

Ru naway Ro om I V, 2 0 1 2 Lack , Ac r y l auf Boa rd, 59. 8 x 3 4 .4 c m, C ou r t e s y t he a r t i s t a nd Hau se r & Wi r t h

S. 5 7

SR- Se r ie s 3, 2 0 15 Ac r y l auf L e i nwa nd, 1 2 0 x 10 0 c m, C ou r t e s y t he a r t i s t a nd Hau se r & Wi r t h

S. 70

SR- Se r ie s 4, 2 0 15 Ac r y l auf L e i nwa nd, 1 2 0 x 10 0 c m, C ou r t e s y t he a r t i s t a nd Hau se r & Wi r t h

S. 7 1

Si le nt Ru n n i ng, 2 0 0 5 Öl auf Boa rd, 69, 2 x 59,4 c m, C ou r t e s y t he a r t i s t a nd Hau se r & Wi r t h

S. 7 2

T r a n s T i me, 2 0 0 8 C ol lage / Papie r, 2 0 x 16, 1 c m, C ou r t e s y G a le r ie C h r i s t i ne Maye r, Mü nche n

S. 73

T he T i me -Tele -Vie we r, 2 0 1 2 P ig me nt -Li ne r auf Papie r, 4 2 x 29, 7 c m, C ou r t e s y t he a r t i s t

S. 7 5

I saac t he Ut opia n, 2 0 15 Ac r y l auf L e i nwa nd, 6 0 x 5 0 c m, C ou r t e s y G a le r ie G u ido W. Baud ach, Be rl i n

S. 78

W ho G o e s T he r e 6, 2 0 16 Ac r y l, Ku n s t ha r z lack auf L e i nwa nd, 10 0 x 8 0 c m, C ou r t e s y G a le r ie G u ido W. Baud ach, Be rl i n

Andy Hope 1930 lebt und arbeitet in Berlin. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen wichtigen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Zu seinen Ausstellungen zählen u. a.: Black Fat Fury Road, Galerie Guido W. Baudach, Berlin (2016), UNappropriated Activities, Hauser & Wirth, Zürich (2015), down show show down (mit Paul McCarthy), 8. Salon, Hamburg (2013), Fruits de la Passion, Centre Pompidou, Paris (2012/13), When Dinosaurs Become Modernists, Inverleith House, Royal Botanic Garden Edinburgh (2012), Medley Tour by Andy Hope 1930, kestnergesellschaft, Hannover (2012), Andy Hope 1930 at the Freud, Freud Museum, London (2010), Andy Hope 1930, Sammlung Goetz, München (2010), Welt ohne Ende, Lenbachhaus München (2005).

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MEHR! ALS NUR ZUSCHAUEN ERLEBEN SIE THEATER HAUTNAH: — Persönliche Treffen mit Schauspielern — Spannende Hintergrundgespräche — Führungen hinter die Kulissen — Einladungen zu geschlossenen Proben — Exklusive Sonderveranstaltungen — Und vieles mehr …

ERMÖGLICHEN SIE AUSSERGEWÖHNLICHE THEATERPROJEKTE wie z.B.: — Stiller — Eurydice :: Noir Désir — Die Befristeten — The Land — Welt / Bühne. Plattform für internationale Dramatik und unterstützen Sie unsere KlassenKasse, durch die Kinder aus benachteiligten Familien Schulaufführungen besuchen können.

WERDEN SIE MITGLIED BEI DEN FREUNDEN DES RESIDENZTHEATERS! Infos und Beitrittsunterlagen: www.freunde-des-residenztheaters.de geschaeftsstelle@freunde-des-residenztheaters.de Tel 089 2185 2123 Fax 089 2185 2105 Jahresbeitrag: Einzelmitglieder 80 EUR, Partnermitglieder 135 EUR, Schüler/Studenten 20 EUR. Beiträge und Spenden sind steuerlich abzugsfähig. Mitglieder erhalten 20% Ermäßigung beim Kartenkauf ab sieben Tage vor der Vorstellung.

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