Handelsimmobilien Report Nr. 143

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Liebe Leser, fragt man Investoren und Einzelhändler vor welchen Herausforderungen sie die Handelsimmobilien-Branche sehen, dann werden regelmäßig zwei Themen genannt: die Konkurrenz durch den Online-Handel und die neuen Anforderungen, die der demographische Wandel mit seinem wachsenden Anteil älterer Konsumenten mit sich bringt (siehe Seite 5). Vor allem bei institutionellen Investoren stehen diese Themen oben auf der Anforderungsliste, vor Themen wie baurechtliche Restriktionen, die Entwicklung des Konsums oder die Flächenentwicklung.

Nr. 143 vom 05.04.2013 Kostenlos per E-Mail ISSN 1860-6369

Inhaltsverzeichnis Editorial

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Online-/Offline-Handel: Der Unterhal- 2 tungswert macht den Unterschied

Dass diese Themen vom Einzelhandel anders gewichtet werden, je nach Branche des Befragten, gibt bereits einen Hinweis darauf, dass sie nicht den stationären Handel insgesamt betreffen. Für die Lebensmittelbranche, die bereits seit den ersten Anfängen des ECommerce mit dem Online-Verkauf experimentiert, hat die Erfahrung von über 10 Jahren ergeben, dass die Kunden Lebensmittel lieber selbst vor Ort einkaufen. Obst und Gemüse wollen sie anschauen und sich beim Gang zwischen den Regalreihen für den Speiseplan in der nächsten Woche inspirieren lassen. Das belegt auch der Erfolg von Wochenmärkten, die vom Schauen und Anfassen leben. Den Lebensmittelhandel wird das Internet nicht ausradieren. Und auch Baumärkte und Möbelhändler fürchten das Internet nicht.

Umfrage: Für den Handel ist das Baurecht zu restriktiv, für Investoren das Angebot zu knapp

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Vermietungsmarkt 2013: Händler lassen sich bei Entscheidungen Zeit

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Für Drogerie-Märkte gilt das gleiche. Und da die großen Spieler sich mit ihren wohnortnahen Standorten und den altersgerechten Märkten auf die ältere Klientel eingerichtet haben, ist auch der demographische Wandel hier kein Thema mehr. Bei den Buchketten und den Fachmärkten der Unterhaltungselektronik hat die Konkurrenz des Online-Handels dagegen sichtbare Spuren hinterlassen. Gleichwohl ist davon auszugehen, dass große Spieler wie Media Saturn oder Thalia den Konkurrenzkampf aufnehmen werden.

Hamborner REIT AG: Grundstein für 16 weiteres Wachstum gelegt

Mit kreativen Konzepten und der Möglichkeit, selbst zum Online-Spieler zu werden, hat auch der stationäre Handel gute Chancen, sich zu behaupten. Im Gegenteil: Experten weisen darauf hin, dass der Händler vor Ort durch seine Bekanntheit einen Wettbewerbsvorteil genießt, den er aufs Online-Geschäft übertragen kann. Und das Gros – auch junger – Menschen weiß den Einkaufsbummel sehr zu schätzt.

Lebensmittelhandel: Handelskonzerne 12 entdecken Potenzial des Heimatmarkts Multichannel: Die virtuelle Welt in einem realen Einkaufszentrum

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Hahn-Gruppe: Deutliche Fortschritte auf dem Pfad der Erholung

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Deutsche EuroShop: Verkauf von Center-Beteiligung in Polen geplant

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Logistik: Online-Handel erzeugt neuen Flächenbedarf

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Impressum:

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Ihr direkter Weg zu uns!

Insofern leisten Veranstaltungen, auf denen Internet-Experten prognostizieren, dass der Online-Handel den stationären Einzelhandel vollständig Partner des HandelsimmobilienReport verdrängen werde, keinen sinnvollen Diskussionsbeitrag. Natürlich gibt es den Kunden, der ins Geschäft geht, eine Hose anprobiert, die überall zu weit ist und der dennoch findet, dass sie passt, nur weil er froh ist, dass er den Kauf hinter sich hat. Es gibt die Kunden, für die Einkaufen lästig ist. Viele davon dürften auch gern am Computer sitzen und froh sein über alles, was sich per Mouse-Click erledigen lässt. Eine Blaupause für den durchschnittlichen Konsumenten sind aber sie nicht. Und auch die wachsende Zahl älterer Menschen wird ihre viele Freizeit nicht nur vor dem Computer verbringen wollen. Dr. Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin


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