Der Immobilienbrief Nr. 276

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NR. 276 I 31. KW I 03.08.2012 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL

INHALTSVERZEICHNIS Editorial

1

Wohnen bleibt in Deutschland unterbewertet (WR

2

IVG beantragt Börsenzulassung für eigenen Reit (WR)

6

Europ. Büromärkte - Erholung verlangsamt (AE)

9

AIFM - Paukenschlag des BMF (Rohmert)

11

Credit Suisse - Immobilien bleiben attraktiv (AE)

16

Berlin ist TopEinzelhandels-standort in Deutschland (AE)

16

Logistikmarkt Hamburg Knappes Angebot (Richter)

17

Interview - Jan Dietrich Hempel, Garbe Logistic AG

18

Parken - Erster Parkhausfonds für Private (AE)

19

IPD - Core schützt nicht vor Verlusten (Rohmert)

20

Häusermarkt USA - Boden- 21 bildung erreicht (Dr. Becher) Top-Wohnungen weltweit gute Ergebnisse (AE)

23

Retail - starker Umsatzrückgang bei knappem Angebot

24

Bankenausrichtung - Neuordnung in Industriestaaten

24

Grundstücksmarktbericht - 25 Berlin im Höhenflug (KK) NAI apollo - Wohnmarktbericht 2011/2012 (KK)

28

Kommentar - wie viel Schul- 31 den sind vertretbar? (Porr) Katastrophe abgesagt Griechenland-Pleite unabwendbar? (Pelikan)

32

Interview - Bettina Harms, Analyse & Konzept

34

Entwicklungen - Shoppingmarkt Türkei (Probst)

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Kolumne - Immobilienunter- 37 nehmen haben keine Zeit zu verschenken (Prof. Miller)

Sehr geehrte Damen und Herren, eigentlich soll man sich im Urlaub nicht ärgern. Tue ich auch nicht. Gegen manche Dinge kämpfen Götter selbst vergebens. Also verblieb am ersten Urlaubstag bei Erscheinen des Entwurfs des AIFMUmsetzungsgesetzes wieder einmal kopfschüttelnde Hilflosigkeit. Insofern fanden meine beiden Prognosen des letzten Editorials schnelle Verifizierung. Die Hudelei der Politik geht weiter. Das Ferien-Wetter folgte genau meiner „Hoch“-Prognose. In der ersten Woche übertrieb es sogar mit 35 Grad im Schatten, den es auf dem Boot nur in der Backofen-Kabine gibt. Mit einem neuen Sachverstands-Paradoxon hat das BMF den Wettbewerb um die perfekteste Umsetzung der AIFM-Richtlinien in nationales Recht eröffnet. „Schäubles Axt im Fondswald“ titulierte die Börsen-Zeitung. Das greift wohl ein wenig hoch. Der dürfte wohl andere Probleme haben. Wahrscheinlich lässt hier wieder jemand, dessen Leistungs-Singularität die Besoldungsrichtlinien nicht weit über den recht verbreiteten Oberstudiendirektor stellen, die (Fonds-) Puppen tanzen. Mit der ironischen Forderung nach Verbot von Staatsanleihen und Aktienmärkten, machte die Börsen-Zeitung deutlich, dass dies ebenso wenig absurd sei wie der BMF-Verbotsvorschlag der Offenen Immobilienfonds. Andererseits ist der Entwurf noch kein Grund zum Aufregen. Nach den politischen Usancen ist das der erste Vorstoß weitreichendster wirtschaftlicher Zerstörungskraft, von dem dann in Rückzugsgefechten ein möglichst hohes Schadenpotential verteidigt werden soll. Außerdem „menschelt“ es. Schließlich wurden die Ministeriums-Matadore bei der REIT-Gesetzgebung durch die Marktentwicklung nach dem Fahrplan unserer Prognosen so lächerlich gemacht, dass späte Heilung nur durch den Tod des Offenen Immobilienfonds erfolgen kann. Das Verbot neuer offener Fonds ist hier ein wichtiger Schritt zur Wiederbelebung der Reit-Totgeburt. Interessant ist die Zurückhaltung der Branche selber. Das liegt wohl daran, dass die heutigen Verbandsmatadore beider Fondsklassen tendenziell bestandsgeschützt sind. Während die Wissenschaft dem Oligopol in der Preistheorie die höchste Wettbewerbsintensität bei gleichzeitig/alternativ höchster Kooperations- oder Stillhaltebereitschaft bescheinigt, hat schon in den 80er und 90er Jahren das damalige Oligopol der Offenen Fonds der großen Bankengruppen aufgezeigt, dass der Weg der bestandsgeschützten Fonds wohl kaum in die Wettbewerbsintensivierung gehen wird. Geschlossene Fonds sollen zukünftig die einzigen neuen Fonds sein. Das ist natürlich Unsinn, aber für die schon totgesagten Geschlossenen Fonds ein Geschenk. Die Asset-Definition dürfte Nonsens-Fonds verhindern – natürlich auch Innovation. Newcomer dürften es zukünftig sowieso schwer haben. Aber nicht alles ist dämlich. 30% Fremdkapital- und Währungsrisiko-Begrenzung sind ebenso nachdenkenswert gut gemeint wie Risikostreuung. Der Teufel steckt natürlich im Detail. Machen Sie mal einen Fremdwährungsfonds-Fonds ohne Währungsrisiko! 30% FK reichen gerade aus, um die Intransparenz hoch zu halten, aber die Risiken der Ansteckung nur minimal zu vermindern. Warum regenerative Stromerzeugung fondsfähig sein soll, Wärmeerzeugung oder Erzeugung nachwachsender Energieträger dagegen nicht, bleibt schleierhaft und ist symptomatisch für Überregulierung. Und warum in Single-Tenant-Fonds nur mit großen Beträgen an Konzerne gespendet werden darf, bleibt auch offen (siehe Artikel Seite 20). Apropos REIT: Die IVG hat für ihren Desaster-Reit des Jahres 2007 die Börsenzulassung beantragt. In der IVG-Darstellung bleibt durchaus offen, ob lediglich nur die Konstruktion wegen Auslauf der 5-Jahres-Frist gerettet werden soll oder ob nur ein besseres Börsenumfeld abgewartet werden soll, um die 32 Immobilien mit sich jeden Tag verkürzenden Restmietlaufzeiten doch noch zu sozialisieren. Vor AIFM-Hintergrund könnte das auch noch anderen Sinn machen. (Seite 6). Werner Rohmert, Herausgeber

Immobilienbrief Köln

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Impressum

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Investment, E&P Real Estate GmbH & Co. KG, Fairvesta, Garbe Group, Project-Gruppe, RWE Energiedienstlei-

Immobilienbrief Ruhr

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tung GmbH und RA Klumpe, Schröder & Partner.

Partner und Sponsoren der heutigen Ausgabe: aurelis Real Estate, Catella Real Estate AG, Deka Immobilien


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