3 minute read

Trickbetrug und Trickdiebstahl

Text: Valentina Botic

In beiden Fällen wird das Opfer getäuscht und bestohlen. Es gibt aber einen gewissen Unterschied und dieser liegt in der Täuschung. Beim Diebstahl hat die Täuschung nur die Funktion, die Entwendung möglich oder leichter zu machen.

Das Opfer ist sich der Entnahme gar nicht bewusst. Hingegen wird man beim gerissenen Betrug so durch Irrtum beeinflusst und getäuscht, dass eine Sache bewusst und freiwillig herausgegeben wird. In beiden Fällen könntest du das nächste Opfer sein, darum haben wir hier eine kleine Liste von Beispielen, damit du gewarnt bist.

TRICKDIEBSTAHL TRICKBETRUG

(Un)welcome home

In der Schweiz gehört der Einbruch-/Einschleichdiebstahl einer zu den häufigsten Diebstählen (ohne Ladendiebstahl). Der Täter:in arbeitet entweder mit einem Komplizen zusammen, bei dem die Trickserin vor der Tür irgendeinen unschuldigen Vorwand nutzt, um das Opfer abzulenken und Zugang zum Haus zu gewähren. Währenddessen räumt der Komplize:in alle Wertsachen aus der Wohnung aus.

Im Corona-Fall bittet die Täter:in um einen Zettel, um etwas aufschreiben zu können. Das Opfer schreibt die Einkaufsliste für den Nachbarn, der Komplize bestiehlt. Die Täter:in bittet um ein Glas Wasser, bestenfalls ist es noch eine angebliche Schwangere, da sagt man natürlich nicht nein. Auch beim Verlassen der Wohnung kann man durch ein Gespräch abgelenkt werden und mit Fingerspitzengefühl wird der Wohnungsschlüssel entwendet, damit der Täter später die Wohnung in Ruhe durchsuchen kann.

Samatricker

Ob Heizungs- oder Rauchmeldeprüfer, Telefontechnikerin, Gasableser, Rohrbruchmelder, was einst Samariter in der Not war, wird nun genutzt, um sich offiziell einzuschleichen. Der Täter:in behauptet zum Beispiel, es habe ein Rohrbruch im Haus und bittet das Opfer das Wasser im Badezimmer zehn Minuten laufen zu lassen und zu beobachten, manchmal gibt man sogar ein Laserpointer als Gadget, um das Wasser keimfrei zu machen.

Selbst das einstige noble Angebot einer älteren Person mit ihren Einkäufen zu helfen, erweist sich als Taktik in die Wohnung zu gelangen.

Während das Opfer mit dem Wasser spielt, räumt der Täter ab. Selbst das einstige noble Angebot einer älteren Person mit ihren Einkäufen zu helfen, erweist sich als Taktik in die Wohnung zu gelangen.

Angerempelt, angetanzt, angeschmiert

Ob auf der Strasse oder im Klub, angerempelt wird man manchmal doch mit einer Absicht. Bevor man es merkt, sind die Wertsachen bereits weg.

Übers Telefon

Der uns wohl bekannteste Fall von Trickbetrug sind die unerwünschten Anrufe. Das können Kettenanrufe über Schulden, Gewinnspiele oder Versicherungen sein. Die meisten Menschen erkennen den Betrug und wehren sich dagegen. Was aber, wenn ein Anruf persönlicher wird? Es gibt Fälle, in denen der Anrufer das Opfer informiert, dass ein Familienmitglied in einer Notlage steckt, wie zum Beispiel im Gefängnis oder schwer verletzt im Krankenhaus. Nun wird eine Kaution benötigt oder die Operation muss gezahlt werden. Dem Täter ist bewusst, dass er mit Gefühlen spielt und in vielen Fällen kein zweites Telefon zur Hand ist, um die betroffene Person anzurufen und dies bestätigt zu bekommen. In anderen Fällen gibt sich die Anruferin sogar selbst als Enkel oder Enkelin aus, welcher in Geldnot steckt.

Übers Internet

Im weltweiten Netzwerk sind wir alle seit Jahren immer mehr unterwegs, so auch die Trickbetrüger:innen und werden dabei immer raffinierter. Ob beim Bestellen von Sachen, beim Online-Intelligenztest oder beim Herunterladen von Klingeltönen, oft werden die «kostenlosen» Angebote, doch nicht so ohne Kosten. Meistens sind es die jüngeren User, welche die AGB (anständig gebrauchter Betrug) nicht durchlesen. Mailwerbungen bieten auch an, den Kunden aus dem Werbeverteiler zu nehmen. Dafür muss man aber im Gegenzug seine Kontodaten angeben. Die Werbung erhält die Kundin dennoch weiterhin, aber das Geld auf dem Konto ist weg. Auf vielen Verkaufsplattformen werden günstig angeboten werden. Bedingung ist aber die Vorauszahlung und das am besten so schnell wie möglich, die Ware bleibt ewig ausstehend. Auch private Paypal-Zahlungen sind verdächtig, denn privat heisst in diesem Fall oft ohne Käuferschutz. Selbst Schutzmasken wurden während der Corona-Pandemie von Unbekannten auf diese Weise angeboten. Die bestellten Masken konnten den Träger:in aber aufgrund von Abwesenheit nicht im Alltag schützen und genauso wenig vom Phising-Angriff.

Fazit

In jedem Fall sollte man vorsichtig sein. Falls man doch unwillentlich einen Vertrag abgeschlossen hat, ist wichtig zu wissen, dass jeder Vertrag widerrufen werden kann. Verdächtige Betrugsfälle unbedingt der Polizei melden und zur Anzeige bringen. Telefonhörer sollten bei Betrugsverdacht gleich aufgelegt werden. Auskünfte über Bankverbindungen sollten nicht leichtgläubig angegeben werden.

This article is from: