LEADER Projekte 2007-2014

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LEADER Projekte 2007-2014 Das LAG Management und einzelne Projekte wurden unterst端tzt durch die Vorarlberger Illwerke AG und die Raiffeisen Landesbank.



Der Ländliche Raum ist vielfältig, er ist Lebensgrundlage für die landwirtschaftliche Bevölkerung, Lebensmittellieferant für alle Bürgerinnen und Bürger, Erholungsraum für den Ballungsraum und zentrales Gebiet für den Tourismus. Der Erhalt der Attraktivität dieses Raumes stellt einen entscheidenden Qualitätsfaktor unseres Landes dar. Innovative, engagierte Regionalentwicklungsarbeit trägt entscheidend dazu bei, dass es vergleichbare Lebensbedingungen in dicht- und weniger dicht besiedelten Gebieten gibt. Ein Rückblick auf die letzten sieben Jahre zeigt die Vielschichtigkeit der regionalen Entwicklungsarbeit auf. Das Land Vorarlberg gratuliert den Akteurinnen und Akteuren für die besonderen Leistungen in den Projekten und betont gleichzeitig den hohen Stellenwert der Regionalentwicklung. Ing. Erich Schwärzler, Landesrat

LEADER-Projekte sind jene, die unter dem Schwerpunkt LEADER des Ländlichen Entwicklungsprogramms gefördert werden. LEADER ist eine Abkürzung aus dem Französischen und bedeutet frei übersetzt „Branchenübergreifende Ini-

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tiativen zur Entwicklung der ländlichen Gebiete“ und wird als Teil des ländlichen Entwicklungsprogramms aus dem europäischen ELER-Fonds (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) finanziert.

Die LEADER Projekte 2007 bis 2014 zeigen die Vielfalt der Aktivitäten in Vorarlberg, welche mit LEADER umgesetzt werden konnten. Diese Vielfalt und der große Umfang an Projektaktivitäten werden von engagierten Menschen aus dem Land beispielgebend betrieben.

Bezeichnend für den LEADER-Ansatz ist die Bildung einer Lokalen Aktionsgruppe, bestehend aus Akteuren des ländlichen Raums, die eine eigene lokale Entwicklungsstrategie definieren und im Zeitraum einer Förderperiode in Abstimmung mit den Landesstrategien Projekte initiieren und umsetzen. Der LEADER-Schwerpunkt umfasst ca. 5% des Fördervolumens für die ländliche Entwicklung. Aufgrund der intensiven Einbindung der Akteure in den Gebieten und aufgrund der Tatsache, dass es sich um Impulsprojekte handelt, sind diese in der Bevölkerung gut präsent.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen um den Akteuren herzlich zu danken. Das Engagement der Menschen in diesem Land ist das Herzstück der regionalen Entwicklungsarbeit. Mit ihren Projektideen tragen sie dazu bei, die Zukunft in positiver Weise mit zu gestalten. Sie tragen dazu bei die Lebensqualität in allen Landesteilen und hier vor allem im ländlichen Raum weiter zu entwickeln. Der vorliegende Bericht beschreibt die LEADER Projekte der vergangenen Periode und den regionalen Entwicklungsprozess. Ein derart breit angelegter Prozess ist nur möglich wenn die Kräfte im Land zusammen spielen und die Programmverantwortlichen des Landes im Vertrauen mit den Akteuren der Regionalentwicklung zusammen arbeiten. Herzlichen Dank für die hervorragend gelungene Kooperation in dieser LEADER Periode.

Um weiterhin an diese Impulse anzuschließen und Weiterentwicklungen zu stimulieren, wollen wir in dieser Broschüre als Schwerpunktverantwortliche Landesstelle die Projekte der nun zu Ende gehenden Periode 2007-2013 präsentieren. Wir nutzen hier auch die Gelegenheit, uns bei den Akteurinnen und Akteuren und bei den Mitgliedern der Lokalen Aktionsgruppe für die aktive Zusammenarbeit zu bedanken.

Obmann Rudolf Lerch, Bgm. St. Anton i.M.

DI Walter Vögel, Agrarbezirksbehörde - Schwerpunkt Verantwortliche Landesstelle

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Regionalentwicklung Vorarlberg Ein Zusammenschluss von 62 Gemeinden in Vorarlberg

Ländlicher Raum In Vorarlberg gibt es große strukturelle Unterschiede zwischen dem Ballungsraum im Rheintal und dem ländlichen Umland. Um das sozioökonomische Gleichgewicht (Bevölkerung, Wirtschaft, Mobilität,...) zu erhalten, müssen in ländlichen Gebieten große Anstrengungen unternommen werden. Die zentralen Herausforderungen für den ländlichen Raum in Vorarlberg sind die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft, des Tourismus, die Verbesserung der Umwelt, die Steigerung der Lebensqualität in den Dörfern und die Förderung der Diversifizierung der Wirtschaft.

Land Vorarlberg -

westlichstes Bundesland in Österreich im drei-Länder-Eck (AT-DE-CH/FL)

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Bevölkerung: 96 Gemeinden mit 364.000 EW

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LEADER-Gebiet: 62 Gemeinden mit 98.950 EW = 50 EW/km2

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Bevölkerungszuwachs 3,65% (10 Jahre)

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Fläche Vorarlberg 2.601 km2 davon LEADER-Gebiet: 1.966 km2 (76%)

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LEADER-Gebiet: Bauflächen 21 km2, Landwirtschaftliche Flächen 286 km2, Gärten 2 km2, Alpen 617 km2, Wald 664 km2 und Unproduktiv 376 km2 2

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Verantwortliche Landesstelle Die SVL (Schwerpunkt Verantwortliche Landesstelle) ist der „verlängerte Arm“ der EU. Sie ist für die Evaluierung von Projekten und für die Auszahlung von Förderungen verantwortlich. In Bezug auf LEADER ist dies die Agrarbezirksbehörde unter der Leitung von DI Walter Vögel. Die Schwerpunktsverantwortliche Landesstelle ist die erste Ansprechadresse für die Regionalentwicklung Vorarlberg, kurz LAG (Lokale Aktionsgruppe) Vorarlberg genannt. Nach Beurteilung der Projekte durch die LAG werden sämtliche Projektanträge von der SVL zwecks Förderfähigkeit bearbeitet.

Der Vorstand besteht aus Vertretern der Gemeinden, privater Verbände sowie Interessensgruppen und Fachorganisationen. Die Geschäftsstelle bildet die zentrale Anlaufstelle für die Initiativgruppen. In den Verein sind lokale und landesweit tätige Fachorganisationen eingebunden. Ihre Aufgabe ist die fachliche Beurteilung, Beratung und die Unterstützung der jeweiligen Projekte.

LAG Vorarlberg

ARGE Erneuerbare Energie Vorarlberg | Bregenzerwald Tourismus GmbH | Energieinstitut Vorarlberg | Innung Holzbau BgA | Käsestraße Bregenzerwald | Landwirtschaftskammer Vorarlberg | Montafon Tourismus | Vorarlberger Architekturinstitut | Waldbesitzerverband Vorarlberg | Werkraum Bregenzerwald | Qualitätsgemeinschaft Vorarlberger Holzbau ...

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Obmann: Obmann Stv. 1: Obmann Stv. 2: Kassier: Schriftführer:

Bgm. Rudolf Lerch Anton Wirth Bgm. Dietmar Tschohl Daniela Hofer vom LAG-Management ausgeführt

Vertreter der Regionen Arlberg: Blumenegg: Bregenzerwald: Groß Walsertal:

Die „Regionalentwicklung Vorarlberg“ ist der Zusammenschluss von 62 Gemeinden in Vorarlberg. Die Gemeinden vertreten die Talschaften: Arlberg | Brandnertal | Bregenzerwald | Großes Walsertal | Klostertal | Laternsertal | Leiblachtal | Montafon | Walgau

Die Agrarbezirksbehörde fällt unter die politische Verantwortung von Landesrat Ing. Erich Schwärzler, zuständig für die Bereiche Land+Forstwirtschaft, Sicherheit, Integration, Energieautonomie Wasserwirtschaft und Katastrophenfonds. Er trägt die politische Verantwortung für die Förderabwicklung von der Bewilligung biz zur Auszahlung.

Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Vorarlberg ist für die Umsetzung des LEADER-Programms verantwortlich und bildet dabei die zentrale Anlaufstelle für die Initiativgruppen.

Zusammensetzung der LAG

Die LAG wird vom Verein „Regionalentwicklung Vorarlberg“ gebildet. Dazu wurden in einem Planungsprozess von Jänner bis September 2007 die Lokale Entwicklungsstrategie (LES07-13) erarbeitet. Am 12. September 2007 hat der Verein die Strategien offiziell beschlossen und die Grundlage für den Antrag zur Beteiligung am LEADER-Programm gelegt.

Klostertal: Laternsertal: Leiblachtal: Montafon: Walgau:

Bgm. Ludwig Muxel Bgm. Harald Witwer Lothar Eiler, Renate Breuß Bgm. Franz Ferdinand Türtscher, Christine Klenovec Andrea Mayer Bgm. Harald Nesensohn Bgm. Alfons Rädler, Manuela Hack Bgm. Thomas Zudrell, Michael Kasper Birgit Werle, Rainer Hartmann

Vertreter von Fachorganisationen und Interessensvertretungen Energie: Forstwirtschaft: Holzbau Gewerbe Landwirtschaft: Tourismus:

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Josef Burtscher Siegbert Terzer Matthias Ammann Gebhard Bechter Herlinde Moosbrugger


LAG-Management 2007-2014 Umsetzung des Lokalen Entwicklungsstrategie im LEADER Gebiet

tung der Förderbedingungen für die eigene Organisation und für die diversen Projektträger von LEADER-Projekten. Das LAG-Management steht in engem Kontakt mit dem Regionalmanagement der Talschaften, welche durch die LAG-Vorarlberg serviciert werden.

Ziele Es geht um die Umsetzung der Lokalen Entwicklungsstrategie LES2007-2013. Dabei kümmert sich die Regionalentwicklung Vorarlberg vor allem um die Vernetzung, die Verwaltung sowie die LEADER-Projekte. Bei der Vernetzung geht es um die Vertretung der LEADER-Aktivitäten nach außen, die Beteiligung an (trans-)nationalen Netzwerken, die Öffentlichkeitsarbeit und die Schaffung von Synergien. Bei der Verwaltung stehen die Abwicklung der Geschäftsstelle, die Kassenführung, Kommunikationssysteme und die Buchhaltung im Vordergrund.

Das LAG-Management ist die operative Einheit zur Umsetzung des LEADER-Programms. Diese operative Stelle ist wie eine Geschäftsstelle zu betrachten und bildet die zentrale Anlaufstelle für die Initiativgruppen. Das Management unterstützt Initiativgruppen, Projektträger in der Entwicklung ihrer Projektvorhaben, achtet auf Vernetzung und auf die Nutzung von Synergien zwischen den verschiedenen Projekten. Das LAG-Management begleitet den Evaluierungsprozess in der Versammlung der Lokalen Aktionsgruppe. Eine weitere Aufgabe besteht in der laufenden Begleitung der LEADER-Projekte, der Öffentlichkeitsarbeit und insgesamt der finanziellen, administrativen Abwicklung unter Beach4

Bei LEADER-Projekten verfolgt das LAG-Management das Ziel, hochwertige, sich schließlich selbst tragende Projekte zu etablieren. Die Geschäftsstelle kümmert sich neben der Entwicklung, Begleitung und Evaluierung von Projekten auch um die Koordination, das Management und die Abrechnung eigener Projekte. Auch der Kontakt zu den Förderstellen wird gepflegt.

der Kulturgeschichte, z.B. in Form von Ausstellungen, Museen und Archiven. Touristische und sportliche Angebote für Einheimische, Zugezogene und Gäste wurden geschaffen. Die regionale Wertschöpfungskette wurde gestärkt und Kooperationen geschaffen. Maßnahmen zur Verbesserung der Nahversorgung im ländlichen Raum wurden genauso eingeleitet wie Projekte zur Bespielung historischer Gebäude. Insgesamt konnte die Lokale Entwicklungsstrategie hervorragend umgesetzt werden und das LAG-Management ist bereit, die neue Förderperiode 2014-2020 mit hohem Engagement anzugehen.

Finanzierung Zur Finanzierung des LAG-Managements leisten alle 62 Mitgliedsgemeinden einen Beitrag von Euro 1.- pro Einwohner. Dieser Beitrag wird durch LEADER-Förderung in Höhe von 60% der direkten Kosten ergänzt. Zusätzlich leisten Finanzierungspartner wie die Vorarlberger Illwerke AG und die Raiffeisenlandesbank einen finanziellen Beitrag. Mit dieser finanziellen Ausstattung kann das LEADER-Programm Vorarlberg verwaltet, Projekte initiiert und begleitet werden. Der Aufwand für das LAG-Management liegt mit 10% des Programmbudgets im unteren Bereich gemessen am Durchschnitt.

Ergebnis 87 LEADER-Projekte mit einem finanziellen Volumen von 13,1 Mio. Euro konnten in Vorarlberg in der Periode 2007-2014 erfolgreich umgesetzt werden. Gesamt waren über 1.000 Teammitglieder und ca. 6.500 weitere Umsetzungspersonen eingebunden. Die unterschiedlichsten Themen wurden angegangen: Es gibt Projekte zur Aufarbeitung LEADER Projekte 2007-2014


Stefanie Wirth Anlaufstelle, Koordination, Organisation, Veranstaltungsmanagement

Peter Steurer LAG-Management

Sandra Frank Finanzmanagement, Projektabrechnung

Marion Ebster LAG-Management

Anschrift Regionalentwicklung Vorarlberg Hof 19, 6861 Alberschwende +43 5579 7171 office@regio-v.at www.regio-v.at

Franz Rüf LAG-Management bis 2012, in der Folge Schwerpunkt Projektentwicklung

Projektwerkstatt Im Lifecycle-Tower One in Dornbirn befindet sich die Projektwerkstatt der Regionalentwicklung Vorarlberg, wo sich Arbeitsgruppen aus den Talschaften logistisch rationell treffen können. Nahezu gleiche Entfernungen aus den südlichen und nördlichen Tallagen für gemeinsames Werken. Der LCT One und die Ausstellung der Regionalentwicklung erfreuen sich einer großen Besucheranzahl. Das Haus und die Räumlichkeiten sind ein ökologisches Vorzeigebeispiel an und für sich.

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LEADER Projekte

87 Projekte verbildlichen die erfolgreiche Umsetzung der Regionalen Entwicklungsstrategie

LEADER-Projekte dienen der Bewusstseinsbildung (z.B.: Gemeindeentwicklung, Imagearbeit usw.), sowie der Planung und Vorbereitung von Investitionen in Gemeinschaftseinrichtungen. Dazu zählen auch Studien, Machbarkeitsprüfungen, Pilotprojekte und gebietsübergreifende Zusammenarbeitsprojekte. LEADER-Projekte sind auch Investitionsprojekte zum Aufbau gemeinschaftlicher Infrastruktur.

Lokale Entwicklungsstrategie Vorarlberg (LES 07-13) Die in der Broschüre beschreibenen Projekte lassen sich folgenden Schwerpunkten der lokalen Entwicklungsstrategie Vorarlberg (LES07-13) zuordnen.

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Seit 2007 wurden 87 LEADER-Projekte umgesetzt. Die dafür gesamt investierte Mittel von 2007 bis 2014 betragen 13,1 Mio Euro. Alle LEADER-Projekte sind auch auf der Webseite der Regionalentwicklung Vorarlberg aufgelistet. www.regio-v.at/projekte

8 Projekte Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit

Land- und Forstwirtschaft, Kulturlandschaft Raumentwicklung, Infrastruktur, Mobilität Soziales und Gesellschaft Bildung und Kultur Wirtschaft, Tourismus Erneuerbare Energie, Energieeffizienz

16 Projekte Land- und Forstwirtschaft, Kulturlandschaft

3 Projekte Erneuerbare Energie, Energieeffizienz 16 Projekte Wirtschaft, Tourismus

20 Projekte Bildung und Kultur

Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit 5 Projekte Soziales und Gesellschaft

1,8 Mio

4,4 Mio

2,3 Mio

0,6 Mio

1,9 Mio

19 Projekte Raumentwicklung, Infrastruktur, Mobilität

0,7 Mio

1,4 Mio

Investierte Mittel pro Schwerpunkt

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Bewusst Montafon Dreiklang Erholungsheim MariaHilf Geisserweg Bizau Göfner-Produkte Handel Bregenzerwald Klostertaler Bauerntafel Kochkunst Karin Sennereiladen Via Valtellina Zusammenarbeit

Dieses Aktionsfeld beschäftigt sich verstärkt mit der Wertschöpfung land- und forstwirtschaftlicher Produkte in starker Verbindung mit dem Tourismus. Es geht auch um die gezielte Weiterentwicklung und Pflege der Kulturlandschaft, welche durch die Land- und Forstwirtschaft, aber auch durch den Tourismus, die Architektur und die Besiedelung im Allgemeinen geprägt ist.

Land- und Forstwirtschaft, Kulturlandschaft LEADER Projekte 2007-2014

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Bewusst Montafon

Neuorientierung der Regionalvermarktungsidee und Aufbau von Organisationsstrukturen

Im Jahr 2006 taten sich LandwirtInnen, Gastronom Innen, TouristikerInnen, PolitikerInnen und KonsumentInnen aus dem Montafon zusammen und unternahmen erste Schritte für die Gründung eines talschaftsweiten Vereins mit dem damaligen Titel Montafon.bewusst-er-leben. Die professionelle Konzeption, Strukturierung und schließlich Gründung des Vereines und der inhaltlichen Vereinsarbeit wurde im Rahmen eines LEADER-Projektes umgesetzt.

Projektziele und Inhalt Im Rahmen des Projekts sollten also nachhaltige, arbeitsfähige Strukturen für den Verein geschaffen werden. Eine bewusste Entwicklung der Produktion, der Veredelung, des Absatzes und des Genusses Montafoner Spezialitäten war das primäre Ziel des Vereins. Auch sollte ein neues Verständnis von Genuss entwickelt werden: Für die Montafoner Akteure war Genuss kein elitärer Luxus, sondern Grundlage für mehr Lebensqualität und die regionale Entwicklung. Aufgrund ähnlicher Anliegen und Initiativen sollten auch Projektpartnerschaften mit dem Prättigau im Schweizer Kanton Graubünden weiter ausgebaut werden.

Ergebnis und Auswirkung Das Projekt konnte schon bald motivierende Erfolge feiern: Eine neue Struktur des Vereins mit dem neuen Namen bewusstmontafon wurde aufgebaut, ein Vereinsbüro mit Geschäftsführung eingerichtet und die Initiative durch die Vereinsneugründung im Frühjahr 2008 gefestigt. Alle Mitglieder erhielten Vereinsplaketten als gemeinsame Symbolik für regionale Kreisläufe im Montafon. Der mehrfach prämierte Montafoner „Sura Kees“ wurde als Archeprodukt in das Angebot von Slow Food integriert und hat sich kulinarisch in der Region etabliert, auch durch die Sura-Kees-Genusswochen. Eine Homepage mit einem interaktiven Marktplatz wurde eingerichtet. Mit dem Schweizer Prättigau fanden Austauschveranstaltungen statt. Die Ergebnisse des Projektes sowie die Erfolge des Vereins werden durch Öffentlichkeitsarbeit einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Bewusstmontafon ist heute ein Verein, der sich fest im Montafon und darüber hinaus etabliert hat. 8

Kontakt Projektträger

Stand Montafon Montafonerstraße 21, 6780 Schruns +43 5556 7213 2

Kontaktperson

Marion Ebster marion.ebster@stand-montafon.at

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Dreiklang

Bewusstseinsbildung, Produktentwicklung und Vermarktung einer regionalen Marke in Schnifis, Düns und Dünserberg

Die Gemeinden Düns, Dünserberg und Schnifis im Walgau verfügen über eine unverwechselbare Kulturlandschaft und regionale Nischenprodukte. Ein wichtiger Standort zur Produktion regionaler Spezialitäten ist die Sennerei Schnifis. Um die kulturlandschaftlichen und kulinarischen Potenziale für die nachhaltige Sicherung der Kleinregion „Dreiklang“ zu nutzen war das Ziel, eine gemeinsame Vorgehensweise und Organisation zur Vermittlung des Angebots zu schaffen. Vier LEADER-Projekte von 2007-2014 ermöglichten diese gemeinsame Entwicklung im Dreiklang.

Projektziele und Inhalt Die Projekte umfassen vier Themen: 1. Interkommunale und sektorübergreifende

Zusammenarbeit 2. Bewusstseins- und Imagebildung 3. Tourismus und Naherholung 4. Ausbau des Angebots an

regionalen Produkten und Marketing Im Bereich der interkommunalen und sektorübergreifenden Zusammenarbeit war das vorrangige Ziel, durch die Stärkung der Kooperation und den Aufbau einer interkommunalen und sektorübergreifenden Trägerstruktur ein gemeinsames Angebot für den Dreiklang zu schaffen. Dafür sollte eine gemeinsame Regionalstelle eingerichtet werden. Zudem sollten weitere Anstrengungen unternommen werden, um die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren zu fördern. Bei der Bewusstseins- und Imagebildung ging es darum, die kulturlandschaftlichen Werte und das kulinarische Angebot im Dreiklang zu vermitteln. Darüber hinaus sollte eine gemeinsame IdentifikaLEADER Projekte 2007-2014

tion mit der Kleinstregion aufgebaut werden. Die Sennerei Schnifis sollte zum Profil der Kleinregion beitragen und weitere Eigeninitiativen gefördert werden. Das Bewusstsein für die Kulturlandschaft und kulinarische Bedeutung des Dreiklangs und sein neu gewonnenes Image sollten die Entwicklung im Bereich Tourismus und Naherholung unterstützen. Durch den Aufbau von Angeboten zur Kulturlandschaft und zum Kulinarium sollte die Aufenthaltsqualität für Einheimische, Zugezogene und Gäste verbessert werden. Die Sennerei Schnifis sollte besucherorientiert entwickelt werden. Insgesamt wollte sich der Dreiklang so als Naherholungs- und Tourismusgebiet nachhaltig positionieren.

All diese Zielsetzungen sollten unter einem Ausbau des Angebots an regionalen Produkten und entsprechendem Marketing umgesetzt werden. Dabei ging es sowohl um die Einbindung vorhandener als auch um die Einführung neuer Angebote und Produkte. Sowohl in der Sennerei als auch im Dreiklang sollten die Vermarktung, die Qualitätssicherung, der Kundenservice, der Verkauf und der Vertrieb regionaler Spezialitäten optimiert werden. Das vierte Dreiklangprojekt verfolgte das Ziel der Vervollständigung der regionalen Wertschöpfungskette.

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Ergebnis und Auswirkung Die vier LEADER-Projekte verhalfen den Gemeinden Schnifis, Düns und Dünserberg zu einer gemeinsamen Identifikation mit ihrer Kleinstregion und zu deren Inwertsetzung durch die Vermarktung regionaler Produkte und die Schaffung von Angeboten für Erholung und Tourismus. Im Jahr 2008 wurde die ARGE Dreiklang als Trägerstruktur gegründet, ein Geschäftsführer eingestellt und eine Homepage aufgebaut. Die verstärkte Zusammenarbeit führte zu einem „Zusammenwachsen nach Innen“. Durch die Formung der Marke „Dreiklang“ konnte das Image der Region maßgeblich verbessert werden. Das Bewusstsein der BürgerInnen für ihre Kleinstregion wuchs so stark, dass die primäre Idee einer gemeinsamen Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte bereits im ersten Dreiklang-Projekt auf die Themenbereiche Kulinarium, Kultur und Landschaft ausgedehnt wurde und zahlreiche Einzelinitiativen entstanden.

BesucherInnen an. Für die Vermittlung und den Erhalt der Kulturlandschaft werden Entbuschungsmaßnahmen durchgeführt, das Wanderwegenetz für Sommer und Winter wird gepflegt und es gibt eine Wanderkarte sowie geführte Wanderungen. Geeignete Routen wurden mit einem Leitsystem ausgebaut und in einer Winterwanderkarte, je nach Schwierigkeitsgrad und Anforderung, ausgewiesen. Eine digitale Einbindung der Routen im „Vorarlberg Atlas“ wird angestrebt. Bei der Routenwahl wurden die heimische Gastronomie, die Nahversorger sowie der öffentliche Personenverkehr besonders berücksichtigt. An exponierten Aussichtspunkten sind Informations- und Panoramatafeln mit einer detaillierten Beschreibung der Bergketten des Walgaus aufgestellt. Die Sennerei Schnifis hat sich zu einem elementaren Bestandteil der Kleinregion entwickelt. Insgesamt konnten die Besucherzahlen deutlich gesteigert werden. Als besonders wirkungsvoll haben sich die Maßnahmen im Bereich regionale

Produkte erwiesen. Es wurden Geschenkgutscheine entwickelt, die sehr gut angenommen werden. Mit der Homepage haben Gastronomen, Produzenten und Händler eine gemeinsame Plattform zur Vermarktung ihrer Dreiklang-Produkte erhalten. Die Sennerei Schnifis freut sich über Umsatzzuwächse und steigende Kundenzahlen. Insgesamt hat LEADER also maßgeblich dazu beigetragen, den Dreiklang um Schnifis, Düns und Dünserberg zu einer unverwechselbaren Kleinregion zu entwickeln.

Kontakt Projektträger

Dreiklang Schnifis, Düns, Dünserberg Gemeindeamt Düns, HNr. 11, 6822 Düns +43 5524 23 11

Kontaktperson

Monika Raggl info@region-dreiklang.at

Dementsprechend wurden attraktive Angebote für Naherholung und Tourismus entwickelt. Veranstaltungen (Fanni-Amann-Tage, Christkindlemarkt, Erntedankmarkt) ziehen seit dem jährlich 10

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Erholungsheim Maria Hilf

Sicherung Weiterbetrieb durch einen neuen beispielgebenden Ansatz

In den 1950er Jahren kam das jetzige Erholungsheim Maria Hilf in der Gemeinde St. Gallenkirch durch eine Schenkung in den Besitz des Ordens der Franziskaner Missionsschwestern von Maria Hilf. Das Erholungsheim wurde zuletzt 1984 als Beherbergungsbetrieb ausgebaut. Weil inzwischen einerseits die Anforderungen durch Hotelgäste gestiegen und andererseits die Nachfrage nach Gästebetten gesunken ist, war klar, dass sich das Haus Maria Hilf wirtschaftlich nicht weiterführen ließ und auch Investitionen in eine moderne Hotelanlage unrealistisch waren.

gungstherapie und vor allem durch die praktische Auseinandersetzung mit der Natur (Garten, Küche, Landwirtschaft, Kulturlandschaftsaktionen, Lesesteinmauern usw.) erfolgen. Vorrangiges Ziel des Projektes war es, das passende Geschäftsmodell zu finden und dessen Implementierung in die Wege zu leiten. Dabei soll die bestehende Infrastruktur bestmöglich genutzt und ein innovatives Nischenangebot gefunden werden.

Ergebnis und Auswirkung Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit den vorhandenen Stärken des Hauses und mit vorsorgetherapeutischen Methoden ist ein innovatives Angebot für Mitarbeiter in Unternehmen entstanden. Mitarbeiter, die einer besonderen Belastung ausgesetzt bzw. Burn-out gefährdet sind, können durch fachliche Betreuung und Therapien Kraft im Erholungsheim tanken. Das Projekt Maria Hilf gibt so der Bezeichnung „Erholungsheim“ eine authentische Bedeutung.

Vor diesem Hintergrund nahmen sich die verantwortlichen Akteure vor, den Weiterbetrieb durch einen neuen beispielgebenden Ansatz zu ermöglichen und dabei Arbeitsplätze im Ort zu sichern.

Projektziele und Inhalt Aufbauend auf den vorhandenen Stärken des Ordens – Naturverbundenheit, Ernährung, Ruhe und Spiritualität – soll ein neues Unternehmenskonzept entwickelt und umgesetzt werden. Zielgruppe sollen Erholungssuchende sein, die einer psychischen Rehabilitation bedürfen. Diese soll durch Ergotherapie, Logopädie, Musiktherapie, Bewe-

Kontakt Projektträger

Erholungsheim Maria Hilf Montielweg 239a, 6791 St. Gallenkirch +43 5557 6239

Kontaktpersonen

Dietmar Lorenzin verwaltung@pension-mariahilf.at Franz Rüf franz.ruef@regio-v.at

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Geißerweg Bizau

Realisierung eines Geißerweges auf Basis alter Dokumente aus der Zeit der Ziegenhut

fahrbar gemacht werden wie die Zusammenhänge zwischen Raumnutzung und sozioökonomischen Veränderungen in der Region. Der Geißerweg sollte die historische und aktuelle Kulturlandschaft nördlich der Siedlungen im Dorf bis hin zu den Vorsäßund Alpgebieten für Einheimische, Zugezogene und Gäste erschließen.

Ergebnis und Auswirkung

Die Ziegenhut war über lange Zeit in Bizau sehr bedeutsam. Ein Geißerstatut regelte die Handhabung der Hirtschaft in zeitlicher und räumlicher Hinsicht; die Regeln waren gesellschaftlich relevant. Von dieser Alltagskultur zeugt auch eine Sammlung der Gemeinde Bizau, welche Dokumente vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zur Einstellung der Ziegenhut im Jahr 1971 enthält. Die Gemeinde Bizau wollte diese Grundlagen für die Realisierung eines historischen Themenwanderwegs nutzen.

Projektziele und Inhalt Das LEADER-Projekt sollte es ermöglichen, ein Stück Raumgeschichte in einem unvergleichlichen landschaftlichen Umfeld erlebbar zu machen. Mit dem Geißerweg sollte die Landschaftsnutzung und Nahversorgung im Rahmen der Dreistufenwirtschaft aus Sicht der Ziegenhut beleuchtet werden. Die Landschaftsentwicklung durch Nutzungsveränderungen bzw. –auflassung sollte genauso er-

Im Projekt konnten wertvolle Erfolge erzielt werden. Auf Basis von Begehungen mit Zeitzeugen und Grundeigentümern wurde der Wegverlauf festgelegt und fünf Vermittlungsobjekte zum Tasten, Sehen, Hören, Fühlen, Raten und Klettern entwickelt und aufgestellt. Lebensgroße Cortenstahlziegen an ausgewählten Orten erinnern an den Geißenzug. Dadurch wurde auch das Interesse der Bevölkerung am Thema weiter vertieft. Saisonal werden im Hotel Schwanen und Gasthaus Taube Ziegenprodukte zu einem kulinarischen Erlebnis veredelt. Im Herbst 2014 wurde der Geißerweg eröffnet. Der Geißerweg wird stark zum Qualitätstourismus in der Region und zur Profilierung der Marke Bregenzerwald beitragen.

„Goßarweag“ Bizau Kontakt Projektträger

Kontaktperson

Geißerweg Gemeinde Bizau Kirchdorf 340, 6874 Bizau +43 5514 2129

Goßar = Geißer = Ziegenhirte Weag = Weg

Melanie Bischof gmeindeamt.bizau@cnv.at

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Göfner Produkte

Marketing- und Verkaufsplattform für heimische Spezialitäten und Handwerk

Im Rahmen zweier LEADER-Projekte konnte in der Gemeinde Göfis im Walgau eine soziale Begegnungsstätte geschaffen werden, der 2012 eröffnete „Treffpunkt Göfis“. Hier sollte es die Möglichkeit geben, lokale Produkte zu präsentieren und gemeinsam zu vermarkten. Ausgangspunkt dieser Idee war die Erkenntnis, dass sich durch die gemeinsame Vermarktung ein verstärktes Gemeinschaftsgefühl und Erfolgserlebnis für alle Beteiligten entwickeln kann.

Projektziele und Inhalt

Ergebnis und Auswirkung

Konkretes Projektziel war, eine lebendige, nachhaltige Vermarktungsplattform zu schaffen, um den Absatz lokaler Produkte zu fördern, Arbeitsplätze zu sichern und das Bewusstsein für die eigene Heimat zu stärken.

Die Göfner „Handgmacht-Produkte“ im „Handgmacht-Lokal“ in der Bücherei der Gemeinde sind ein voller Erfolg. Im April 2012 wurde das Lokal zusammen mit der Bücherei feierlich eröffnet. Handgmacht-Produkte werden zudem auf verschiedenen Dorfmärkten verkauft. Laufend melden sich neue Produzenten, um ihre Produkte bei „Handgmacht“ zu verkaufen. So gibt es inzwischen Göfner Wein, Most, Liköre, Honig, Wurst, Salben, Seifen, aber auch Blumenschmuck, Gestricktes, Holzspielzeug und Kreatives aus Filz und Metall. Mehr als 40 Stunden in der Woche ist das Handgmacht-Lokal für KundInnen geöffnet – und erfreut sich weiterhin wachsender Beliebtheit.

Inhalte des Projekts waren daher unter anderem der Aufbau von Kontakten zu örtlichen Produzenten, die Zusammenstellung eines bunten Angebotes aus haltbaren Lebensmitteln und Geschenkartikeln sowie die Einrichtung einer Verkaufsecke im Treffpunkt Göfis inklusive Anstellung einer halbehrenamtlichen Verkaufsperson.

Kontakt Projektträger

Verein Göfner Dorfmarkt Badidastraße 48, 6811 Göfis +43 664 73526126

Kontaktperson

Richard Sonderegger richard.sonderegger@aon.at

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Handel Bregenzerwald

Gemeinsamer Auftritt der Handelsbetriebe im Bregenzerwald - Beitrag zur regionalen Nahversorgung

Projektziele und Inhalt

Ergebnis und Auswirkung

Übergeordnetes Ziel des Projekts ist es, ein Bewusstsein für die Bedeutung der Nahversorgung und die Möglichkeiten im Bregenzerwald zu schaffen, Menschen als KundInnen und MitarbeiterInnen in der Region zu halten und damit den Kaufkraftabfluss zu reduzieren. Die Zusammenarbeit mehrerer Betriebe soll größere, öffentlichkeitswirksame Aktionen ermöglichen. Nach innen sollen Schulungen die Fähigkeiten und Motivation der MitarbeiterInnen erhöhen.

Ein erster, deutlich sichtbarer Schwerpunkt war die Entwicklung des Logos „ich kauf im Wald“, welches in vielen Gemeinden auf Stehern, an Einkaufstaschen und in den Geschäften sichtbar ist.

Durch eine offene Plattform sollen die Vorhaben angegangen werden. Die Handelsbetriebe haben Möglichkeit zum Engagement bei Aktionen und Projekten. Auf die Vernetzung der bestehenden Handelsorganisationen und Kaufmannschaften wird großer Wert gelegt.

Unter www.ichkaufimwald.at präsentieren die Bregenzerwälder HändlerInnen ihre Impulse, wie z. B. den regionalen Adventkalender. Veranstaltungen und Ausstellungen runden das Bild ab. Insgesamt beteiligten sich bereits 125 Geschäfte an den Aktivitäten. Im Jahr 2014 wurden verstärkt Weiterbildungsmaßnahmen für MitarbeiterInnen angegangen.

Kontakt Projektträger

Regionalentwicklung Bregenzerwald GmbH Gerbe 1135, 6863 Egg +43 5512 26000

Kontaktperson

Daniela Hofer regio_gf@bregenzerwald.at

Wie in vielen ländlichen Regionen, ist auch im Bregenzerwald das Thema Nahversorgung allgegenwärtig. Das Einkaufserlebnis in der Stadt bewirkt einen hohen Kaufkraftabfluss. Dabei besitzt der Bregenzerwald durchaus Leuchtturmbetriebe und einen beachtlichen Branchenmix. Nur wird dieser sowohl innerhalb der Region als auch von außen zu wenig wahrgenommen. Die Herausforderungen liegen darin, erstens die Bevölkerung für die Bedeutung der Nahversorgung zu sensibilisieren und zweitens die Handelsbetriebe und –organisationen in der Zusammenarbeit zu stärken. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurde 2013 ein LEADER-Projekt gestartet.

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Klostertaler Bauerntafel

Aufbau von Vermarktungsstrukturen für ein Klostertaler Sortiment

den BewohnerInnen und Gästen auch zukünftig eine lebendige und vielfältige Klostertaler Landschaft geboten werden. Die Klostertaler Bauerntafel leistet damit einen wesentlichen Beitrag zu einer gemeinsamen und nachhaltigen Entwicklung und macht das Bewusstsein der Regionalität erlebbar.

der Verein „Klostertaler Bauerntafel“, der sich zum Ziel gesetzt hat, rein regionale Produkte aus den Klostertaler Landwirtschaftsbetrieben zu einem unverwechselbaren Angebot zu entwickeln. Dabei soll einerseits der Erhalt der Kulturlandschaft, als auch wachsende Wertschätzung und Steigerung der regionalen Wertschöpfung durch die Herstellung regionaler Spezialitäten erfolgen. Besonderes Augenmerk wird dabei auch auf die Kooperation von Landwirtschaft, Tourismus und Kultur gelegt. Durch die gesteigerte Nachfrage des 2006 entwickelten „Klostertaler Kistle“ entschloss sich die REGIO Klostertal gemeinsam mit den Produzenten eine professionelle Vermarktungsstruktur für die regionalen Produkte des Klostertals aufzubauen und weiterzuentwickeln. Wichtig waren dabei eine Erhebung von Angebot und Nachfrage sowie die Entwicklung neuer Angebote, Absatzregionen und Kooperationen.

Projektziele und Inhalt Um die regionalen Produkte vermarkten zu können, muss unter Einbezug der Produzenten und Landwirte eine geeignete Organisationsstruktur gefunden werden. Seit Frühjahr 2014 besteht nun LEADER Projekte 2007-2014

Kontakt Projektträger

REGIO Klostertal Bahnhofstrasse 140, 6752 Dalaas Tel: +43 5585 7201 22

Kontaktperson

Andrea Mayer andrea.mayer@klostertal.org

Ergebnis und Auswirkung Einst als LEADER-Projekt der REGIO Klostertal begonnen, wird der Verein „Klostertaler Bauerntafel“ nun von den LandwirtInnen aus der Region geführt und die regionalen Produkte durch den Verein vermarktet. Durch die Kooperation der Landwirtschaft mit den Tourismusbetrieben sind viele tolle Veranstaltungen und Projekte entstanden, die die Klostertaler Bauerntafel auch über die Region hinaus bekannt gemacht haben. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit konnte die Wertschätzung und das Bewusstsein für die Bedeutung regionaler Produkte in der Bevölkerung erheblich gesteigert werden. Durch den gesicherten Absatz von Klostertaler Qualitätsprodukten kann 15


Kochkunst Karin

Entwicklung einer Kochschule mit Verarbeitung und Vermarktung lokaler landwirtschaftlicher Erzeugnisse

Der lokale Absatz landwirtschaftlicher Erzeugnisse hängt direkt mit der regionalen Verarbeitung und Zubereitung von Speisen zusammen. Alt überlieferte Rezepte, die Esskultur und die Kochkunst basieren auf Nahrungsmitteln aus der nächsten Umgebung. Aus der Überzeugung heraus, dass der sensible Umgang mit der lokalen Urproduktion einen wichtigen Bestandteil der Authentizität und Kultur einer Region ausmacht und daher gepflegt werden muss, startete Karin Kaufmann vom Gasthaus Engel in Egg eine innovative Kochschule.

Projektziele und Inhalt Mithilfe von LEADER errichtete Karin Kaufmann eine Kochschule, die sie bis heute selbst privat führt und die auf einer Kooperation mit lokalen landwirtschaftlichen Betrieben sowie der lokalen Produktverarbeitung basiert. Karin Kaufmann beabsichtigte dabei, private Haushalte und die Gastronomie für die traditionelle Zubereitung von Speisen aus lokalen Erzeugnissen zu gewinnen und damit die Nahversorgung und den lokalen Absatz langfristig zu stärken. Gästen von außerhalb wollte Karin Kaufmann die kulinarische Tradition des Bregenzerwaldes vermitteln. Die TeilnehmerInnen der Kochkurse sollten dazu befähigt werden, lokale Produkte nach alten Hausrezepten zu verarbeiten.

Ergebnis und Auswirkung Das Projekt war sowohl für die Alleinunternehmerin als auch für die Region Bregenzerwald ein voller Erfolg und ohne die LEADER-Förderung hätte Karin Kaufmann ihr Vorhaben nie in dem Maße umsetzen können. Kooperationen zu lokalen landwirtschaftlichen Erzeugern und Verarbeitern wurden erfolgreich aufgebaut. Das für die Kochschule ausgewählte Bregenzerwälderhaus in Egg wurde sorgfältig renoviert und stellt heute ein attraktives Objekt für den Architekturtourismus dar. Die Marke „Frau Kaufmann“ wurde aufgebaut, ein Logo entwickelt, eine Homepage eingerichtet und ein Programm erstellt. „Frau Kaufmann“ erfreut sich eines großen Be-

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kanntheitsgrades über Vorarlberg hinaus. Bis Ende 2013 gingen über 450 größtenteils ausgebuchte Kochrunden über die Bühne. Für viele Gäste ist der Kochkurs Anlass, Urlaub im Bregenzerwald zu machen. Auch in Zukunft gilt: „Frau Kaufmann“ bedeutet Kochen lernen in anspruchsvollem Ambiente und mit aufmerksamer Gastlichkeit.

Kontakt Projektträger

Karin Kaufmann Buchenrain 339, 6863 Egg +43 676 49 54 144

Kontaktperson

Karin Kaufmann karin@fraukaufmann.at

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Sennereiladen

Sennereieigenes Lädele in Thüringerberg zur Sicherung einer kompakten Nahversorgung

Im Jahr 2007 schloss das Lebensmittelgeschäft von Thüringerberg im Großen Walsertal, wodurch für die Bevölkerung keine Möglichkeit der Nahversorgung mehr bestand. Da sich jedoch in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Lebensmittelgeschäft die Sennerei Thüringerberg befindet, die schon seit längerem einen kleinen Sennereiladen mit Käsespezialitäten und bäuerlichen Produkten betrieb, entstand die Idee, die Nahversorgung mit diesem bestehenden Sennereiladen zusammenzuführen.

Projektziele und Inhalt Ziel des 2008 gestarteten Projekts war es, im Rahmen einer Einkaufsgemeinschaft mit der Arbeitsgruppe „Düns – Nahversorgung“ eine effiziente, tragbare Nahversorgung für die knapp 700 BürgerInnen der Walsergemeinde zu gewährleisten. Der Umbau und die Adaptierung des bestehenden Sennereiladens in einen Nahversorungsladen waren Inhalte des Projektes.

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Ergebnis und Auswirkung Das Projekt konnte problemlos umgesetzt werden. Die Bauarbeiten wurden im Sommer 2008 von Mitgliedern der Sennereigenossenschaft sowie heimischen Handwerkern durchgeführt. Sehr große Eigenleistungen wurden von den Frauen erbracht, welche zentrale Aufgaben in gemeinschaftlicher Arbeit ausführten. Für die Führung des Ladens fand sich mit Hildegard Burtscher eine äußerst engagierte Organisatorin. Die Eröffnung des komplett renovierten Nahversorgungsgeschäfts konnte schließlich am 3. Oktober 2008 stattfinden. Das Lebensmittelgeschäft führt derzeit an die 700 Produkte der Firma ADEG. Zusätzlich gibt es ein großes Käsesortiment, Brot, Wurstwaren, Gemüse aus der Region, Bauernprodukte und Fair Trade -Waren. Die BetreiberInnen des Geschäfts sind bemüht, monatlich mit attraktiven Angeboten aufzuwarten, um den KundInnen neue und interessante Waren aus der Region und aus Österreich anbieten zu können.

Kontakt Projektträger

Sennerei Thüringerberg reg. Gen.mbH HNr. 110, A - 6721 Thüringerberg +43 5550 2427

Kontaktperson

Hildegard Burtscher bickel.buchhaltung@blons.net

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Via Valtellina

Reaktivierung des traditionellen Säumerweges ins Veltlin mit begleitender historischer Aufarbeitung

Ergebnis und Auswirkung

Via Valtellina ist ein historischer Säumerweg und verläuft von Tirano über den Berninapass, Davos, das Schlappiner Joch bis nach Schruns. Die Route spielte bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts eine wichtige Rolle im grenzüberschreitenden Handelsverkehr. Seit 2007 wird diese Route für WeitwandererInnen und Weinfreunde touristisch vermarktet. Trotzdem konnte der Streckenabschnitt Gargellen-Schruns lange Zeit nur per Bus bereist werden. Daher sollte der Fußweg im Rahmen dieses LEADER-Projekts auf dem alten Trassenverlauf reaktiviert werden.

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Projektziele und Inhalt Das Hauptziel des Projekts war also die Wiederbelebung des alten Weges Via Valtellina im Rahmen eines landschaftsplanerischen Konzepts. Dazu mussten alte Wegmauern saniert, Teilstücke neu erstellt und bestehende Wege verbessert werden. Neben der Reaktivierung sollte das kulturhistorische Erbe am Weg und an der Grenze zur Schweiz aufgearbeitet und multimedial vermittelt werden. Durch den wiederbelebten Weg sollte so im Walgau und an der Grenze zur Schweiz ein authentisches touristisches Angebot geschaffen werden.

Der ursprüngliche Wegverlauf der Trasse der Via Valtellina von Schruns über Tschagguns nach St. Gallenkirch konnte zu 70% wiederhergestellt werden. Die kultur- und naturhistorischen Sehenswürdigkeiten entlang des Weges wurden aufgearbeitet, eine Begleitbroschüre herausgebracht und der gesamte Wegverlauf beschildert. Großer Beliebtheit in der Bevölkerung erfreuten sich die mehrmals durchgeführten Trockensteinmauerkurse zum Erlernen des alten Handwerks. Daher werden diese Kurse nach Ablauf des Projektes fortgeführt. Für Lehrlinge gab es zudem ein Projekt zur Sanierung einer Steintreppe. Im Rahmen des Projekts konnte ein neues touristisches Angebot geschaffen, sowie die Zusammenarbeit mit der Schweiz verbessert werden.

Kontakt Projektträger

Stand Montafon Montafonerstraße 21, 6780 Schruns +43 5556 7213 2

Kontaktperson

Marion Ebster marion.ebster@stand-montafon.at

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Zusammenarbeit

Zusammenarbeit der regionalen Institutionen sowie Aufbau einer gemeinsamen Kommunikation

Zugestellt durch Post.at

bregenzerwald

spektrum #�.��

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��������� Vom Aussiedeln, Pendeln, Urlauben, Ausgehen und natürlich fest im Wirtshaus Sitzen

Der Bregenzerwald verfügt über eine Vielzahl aktiver Institutionen. Nicht zuletzt über die vorangegangenen Förderprogramme haben sich neue Institutionen, z. B. die KäseStrasse oder der Werkraum, etabliert. Gemeinsam mit der Regionalentwicklung Bregenzerwald, der Offenen Jugendarbeit und dem Bregenzerwald Tourismus wurde im Zuge eines 2008 gestarteten LEADER-Projekts der Frage nachgegangen, wie diese Institutionen ihre Tätigkeiten bündeln und gemeinsame Synergien nutzen könnten.

„Mear im Would“ (2011) durchgeführt. Auch gemeinsame Projekte wurden und werden umgesetzt, so das Pilotprojekt zur Fahrradmitnahme im Landbus Bregenzerwald, das Projekt KlimTour und seit 2013 das Projekt Architektur & Tourismus.

zungstreffen der Entscheidungsträger fördern den Erfahrungsaustausch und die Entstehung von Synergien. Von 2008 bis 2012 erschien zweimal jährlich das Magazin „Spektrum“, die Publikation musste danach allerdings aus Kostengründen eingestellt werden. Gehalten hat sich dagegen die alle zwei Monate erscheinende „Regionalinformation“. Darin können die regionalen Institutionen über ihre aktuellen Tätigkeiten informieren. Seit 2013 ist die Regionalinformation als Bestandteil des Gemeindeblatts für alle BürgerInnen zugänglich.

Kontakt

Im Rahmen des Projekts wurden zudem drei Markierungstafeln an den wichtigsten Talschaftseinfahrten zum Bregenzerwald erneuert und die Veranstaltungen „Bregenzerwaldtag“ (2008) und

Projektziele und Inhalt Im Rahmen des Projekts sollten Best-Practice-Regionen besucht und analysiert werden. Ein gemeinsames Kommunikationsmedium sollte geschaffen werden, um die Institutionen besser zu vermarkten und über ihre Tätigkeiten zu informieren. Insgesamt sollten im Projekt „Zusammenarbeit“ die Kooperationen ausgebaut, Synergien genutzt und der regionale Zusammenhalt gestärkt werden.

Ergebnis und Auswirkung Das Projekt konnte maßgeblich zur Stärkung der Zusammenarbeit wichtiger Institutionen des Bregenzerwaldes beitragen. Regelmäßige VernetLEADER Projekte 2007-2014

Bregenzerwald Tourismus

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Projektträger

Regionalentwicklung Bregenzerwald GmbH Gerbe 1135, 6863 Egg +43 5512 26000

Kontaktperson

Daniela Hofer regio_gf@bregenzerwald.at


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Albergo Alte Bausubstanz Bregenzerwald Bahnhof Andelsbuch Burgen cc-Alps Der Grüne Ring Dialogprozess Region Klostertal Nahversorgung Aktiv Pfarrhof Sulzberg Pro Nahversorgung Seeufer Lochau Treffpunkt-Göfis: Bugo Verwall Vonblonhaus

In diesem Aktionsfeld geht es um die gezielte Auseinandersetzung mit dem ländlichen Lebensraum. Grundlage für die Aktionen bildet die Erkenntnis, dass der Erhalt und die Weiterentwicklung der dörflichen Infrastruktur entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des gesamten ländlichen Raumes nimmt. Die Aktivitäten konzentrieren sich daher auf die Stärkung der dörflichen Infrastruktur und auf den Ausbau verbesserter Bedingungen für die Mobilität. Zudem werden die Besonderheiten der Naturund Kulturlandschaft für Einheimische und Gäste genutzt. Zu den Aktionen zählen auch langfristige Planungs- und Vorsorgemaßnahmen.

Infrastruktur, Raumentwicklung und Mobilität

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Albergo

Planung, Restaurierung und Nutzung alter Bausubstanz in einem kleinörtlichen Weiler von Innerbraz als Pilgerherberge im Klostertal

Das Haidhaus, ehemals Gasthof Linde, zählt zu den ältesten Gasthäusern im Klostertal und liegt östlich der Gemeinde Innerbraz im Weiler Mühleplatz. Vor vielen Jahren kaufte die Gemeinde das Gebäude, um es vor dem Verfall zu schützen. Denn das im 14. Jahrhundert errichtete Haidhaus bildet zusammen mit Kapelle und Brunnen ein erhaltenswertes Ensemble. Das während der Bahnbauzeit der Arlbergbahn stark besuchte Gasthaus (it. Albergo) mit Lebensmittelladen besitzt durch seine wichtige Lage am ehemaligen Säumerweg über den Arlberg eine hohe Bedeutung. In Innerbraz war klar, dass für einen Erhalt des Haidhauses aufwendige Sanierungsarbeiten und die Erarbeitung eines Nutzungskonzepts notwendig waren.

Projektziele und Inhalt Ziel des 2008 gestarteten Projekts war es, mit der Aufwertung des Haidhauses die kleindörfliche Attraktivität des Ortsprengels Mühle zu stärken und das Gebäude einer neuen Nutzung zuzuführen.

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Vor dem Hintergrund der Reaktivierung des alten Arlbergwegs als Jakobsweg durch das Klostertal schien das Haidhaus geeignet für die Errichtung einer Pilgerherberge. Im Rahmen des LEADER-Projekts sollte ein Trägerverein gebildet, die Planungs-anforderungen eruiert und eine Entwurfsplanung erstellt werden. Zudem sollten die Klärung der Finanzierung, eine Machbarkeitsprüfung und die Umsetzungsvorbereitung erfolgen. Die Bauplanung, die Sanierung und der Anlaufbetrieb waren nicht Bestandteil des Projekts.

lenden Teilnahme eines interessierten Investors. Als auch ein letzter Anlauf zur Suche nach Investoren missglückte, wurde das Projekt 2010 vorzeitig abgebrochen. Wenig später wurde das Haidhaus verkauft, wodurch ein Teil der Projektziele nachträglich erzielt werden konnten: Das Haidhaus wurde nach den Vorgaben des Bundesdenkmalamts renoviert und wird jetzt privat genutzt. Somit hat das Projekt letztlich sein Ziel erreicht, nämlich: Die Alte Bau Substanz des traditionsreichen Hauses konnte erhalten bleiben und in eine neue Nutzung übergeführt werden.

Ergebnis und Auswirkung Obwohl es im Klostertal eine hohe Bereitschaft gab, einen Jakobspilger Verein für den Betrieb des Haidhauses zu gründen, gelang dies jedoch nicht, weil die Investitionen für die Restaurierung der Bausubstanz nicht gesichert waren. Die Planungsanforderungen und eine Entwurfsplanung wurden ebenfalls angegangen, scheiterten aber an der feh-

Kontakt Projektträger

Gemeinde Innerbraz Am Tobel 1, 6751 Innerbraz +43 5552 28111

Kontaktpersonen

Bgm. Eugen Hartmann eugen.hartmann@innerbraz.at Franz Rüf franz.ruef@regio-v.at

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Alte Bausubstanz Bregenzerwald

Intensivierung der Nutzung alter Bausubstanz im Bregenzerwald und Impulse für die Bewohner und das Dorf

Im Bregenzerwald gibt es etwa 1.000 leerstehende oder von wenigen älteren Personen bewohnte über 25 Jahre alte Gebäude. Mit der Pflege dieser Bausubstanz sind die BewohnerInnen häufig überfordert oder sie entfällt – bei leerstehenden Gebäuden – ganz. Auf der anderen Seite besteht eine nicht unerhebliche Nachfrage nach neuer Verbauung. Das Ortsbild der Gemeinden ist durch die älteren Gebäude geprägt. Umfassende und innovative Ansätze zur Erhaltung und Pflege alter Bausubstanz sind notwendig, um die Kulturlandschaft langfristig zu erhalten.

im Bregenzerwald zu erhöhen und dadurch die Lebensqualität zu steigern. Des Weiteren sollte eine tragfähige Planungs- und Entscheidungsgrundlage für die Raumentwicklung entstehen. Zudem sollten Impulse für einen geänderten Umgang mit alter Bausubstanz im Bregenzerwald gesetzt werden. Dies würde den Erhalt der Kulturlandschaft sichern, neue Verbauung und damit zusätzliche Infrastrukturkosten für die Gemeinden vermindern, neue Wohnmöglichkeiten schaffen und das heimische Handwerk im Bereich Altbausanierung beleben.

Projektziele und Inhalt

Ergebnis und Auswirkung

Das 2008 in Angriff genommene LEADER-Projekt zielte darauf ab, die Nutzung der alten Bausubstanz

Das bis Ende 2014 laufende Projekt hat große Erfolge erzielt. So wurde durch Kommunikation nach außen ein Bewusstsein für die Bedeutung alter Bausubstanz geschaffen. Die Vorarlberger Wohnbauförderung wurde umgestaltet und reagiert jetzt stärker auf die Herausforderungen der Entwicklung von bestehender Bausubstanz. Weil viele HauseigentümerInnen aufgrund von Unsicherheiten und Hürden vor Sanierungsmaßnahmen zurückschrecken, wurde die Sanierungsmappe mit Sanierungsleitfaden und Sanierungsbeispielen erstellt. Diese ist kostenlos in allen Gemeinden des Bregenzerwaldes erhältlich. Weiters setzt sich das Förderprogramm „Fassadenaktion Bregenzerwald“ für traditionelle Sanierungen von alten Häusern ein. Beteiligte Partner an der Förderaktion sind das Bundesdenkmalamt und das Land Vorarlberg. Eine Homepage (www.altebausubstanz.at), öffentliche Veranstaltungen sowie eine fotographische Dokumentation der alten Bausubstanz im Bregenzerwald ergänzen dieses umfangreiche Projekt.

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Kontakt Projektträger

Regionalentwicklung Bregenzerwald GmbH Gerbe 1135, 6863 Egg +43 5512 26000

Kontaktpersonen

Daniela Hofer regio_gf@bregenzerwald.at Markus Berchtold-Domig markus.berchtold@heimaten.com

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Bahnhof Andelsbuch

Adaptierung eines historischen Objektes im Ortszentrum für die Kulturinitiative Bahnhof

Der Bahnhof Andelsbuch wurde vor etwa 100 Jahren errichtet und ist eines der letzten bestehenden Bahnhofsgebäude der ehemaligen Bregenzerwälderbahn. Der Kulturverein Bahnhof bespielte dieses Gebäude seit 1999 und wollte dem historischen Gebäude eine öffentliche Nutzung ermöglichen. Dazu waren entsprechende Arbeiten notwendig. Im Jahr 2008 beschloss die Gemeinde Andelsbuch daher, als Eigentümerin in das historische Gebäude zu investieren.

Projektziele und Inhalt Ziel des Projekts war es, das historische Gebäude einer dauerhaften Nutzung zuzuführen und den Kulturbetrieb in Andelsbuch und darüber hinaus zu stärken. Um dieses Ziel umzusetzen, führte der Architekt Klaus Metzler eine architektonische Planung durch. Mitglieder des Werkraum Bregenzerwald leisteten viele der daraus folgenden Sanierungsarbeiten ehrenamtlich. Zu den Bauarbeiten zählten z. B. Restaurierungen der Fundamente, Mauerdurchbrüche, der Ausschank, die Verbesserung der Bühnentechnik und eine Heizanlage. Die gewerberechtlichen Vorgaben sowie Sicherheitsvorschriften mussten eingehalten werden und

das historische Bahnhofsgebäude bot immer wieder neue Überraschungen, wodurch die Kosten für die Sanierung stiegen.

Ergebnis und Auswirkung Das renovierte Objekt wird heute vom Kulturverein Bahnhof intensiv genutzt. Der Kulturverein Bahnhof ist mittlerweile ein renommierter Vermittler von Kleinkultur, Kleinkunst und genießt einen guten Ruf als Kunst- und Veranstaltungsgalerie im ländlichen Raum. Durch die Renovierung des Bahnhofsgebäudes hat dieser wichtige Kulturträger und Treffpunkt eine lokale Verankerung gefunden.

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Kontakt Projektträger

Gemeinde Andelsbuch Hof 351, 6866 Andelsbuch +43 5512 2319 0

Kontaktperson

Margarete Broger info@bahnhof.cc

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Burgen

Erarbeitung von Nutzungskonzepten und Machbarkeitsprüfung zur Sanierung

Etwa 20 Burgen und Ruinen prägen das Landschaftsbild in Vorarlberg. Der Erhalt dieser Burgen ist nicht immer machbar, einige müssen der Natur überlassen werden. Daher ist es wichtig, dass zum einen eine effiziente Instandhaltung ermöglicht wird und zum anderen die Objekte sinnvollen Nutzungen zugeführt werden. In der Regio im Walgau fand im Rahmen eines LEADER-Projekts von 2009 bis 2011 eine intensive Auseinandersetzung mit diesem Thema statt.

Projektziele und Inhalt Wie also können Burgen und Ruinen genutzt werden und in wie fern sind Sanierungen möglich? Diesen Fragen gingen die Akteure in den Standortgemeinden nach. In Zusammenarbeit mit dem Burgenausschuss und BürgerInnen sollten Lösungsansätze entwickelt werden. Am Beispiel der Ruine Schwarzenhorn in Satteins sollte eine

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Ergebnis und Auswirkung

Bespielung und Nutzung unter Einbezug der Umgebung umgesetzt werden. In Kooperation mit Nachbarländern sollte das neu erworbene Wissen zusammengeführt werden.

Alle Ruinen der Region sind heute in die Walgauwanderkarte integriert und zeigen das Interesse an historischen Objekten mit Erlebniswert. Eine CD zu den Ruinen im Walgau wurde herausgebracht. In der Bevölkerung wurde das Verständnis für die Erhaltung der Ruine Schwarzenhorn und die „Wiedererweckung“ der anderen Stätten geweckt. Die Bespielbarkeit der Ruine Schwarzenhorn ist durch die Sicherung und die Erschließung auf lange Zeit gegeben. Auch bei den Ruinen Blumenegg und Diebschlössle wurden Bau- und Forschungsarbeiten wieder aufgenommen.

Im Rahmen des Projekts wurden daher alle geschichtsträchtigen Stätten in Satteins erhoben und diese der Bevölkerung und anderen Interessierten am Tag des Denkmals vorgestellt. Geschichtswanderwege mit dem Titel „Sagenhafte Spazierwege Satteins“ im Umkreis der Ruine Schwarzenhorn wurden etabliert. Infrastrukturelle Planungen und Planungen zur Bespielung der Ruine Schwarzenhorn als kultureller Treffpunkt wurden durchgeführt. Die Ruine Schwarzenhorn wurde freigelegt, gesichert, restauriert und mit Wasser und Strom erschlossen. Für die künftige Bespielung wurde eine Ebene geschüttet. Im Rahmen der Kooperation beteiligten sich TeilnehmerInnen aus der Schweiz, Deutschland, Tirol und Vorarlberg an einer Lehrbaustelle.

Kontakt

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Projektträger

Gemeinde Satteins Kirchstraße 15, 6822 Satteins +43 5524 8208

Kontaktpersonen

Herbert Dobler, herbert.dobler@aon.at Franz Rüf, franz.ruef@regio-v.at


cc-Alps

Strategien für einen nachhaltigen Umgang mit dem Klimawandel – Alpenregionen denken einen Schritt weiter

Der Alpenraum steht aktuell zwei Herausforderungen gegenüber: erstens verstärkt sich die räumliche und damit ökologische, wirtschaftliche und soziale Polarisierung zwischen begünstigten Stadtregionen und peripheren ländlichen Räumen. Zweitens wird der Klimawandel in den nächsten Jahren starke Auswirkungen auf das Leben und Wirtschaften im Alpenraum haben. Laut einer 2009 von CIPRA herausgegebene Studie standen damals nur 10% der untersuchten Klimamaßnahmen im Einklang mit den Zielen der nachhaltigen Entwicklung.

Projektziele und Inhalt Im Rahmen von cc.Alps sollten vorbildliche Klimamaßnahmen auf lokaler Ebene von verschiedenen Alpenregionen umgesetzt werden. Dabei ging es um Klimamaßnahmen, die einerseits positive Klimaschutzwirkungen erzeugen und andererseits den Gesichtspunkten einer nachhaltigen Entwicklung entsprechen. Durch ein transnationales alpenweites Projektkonsortium von zehn Regionen – in Vorarlberg Bregenzerwald, Großes Walsertal, Klostertal und Montafon – sollten Regionen voneinander lernen, ihre Erfahrungen austauschen und eine Vorbildrolle im Alpenraum und darüber 26

hinaus übernehmen. Die beteiligten Talschaften in Vorarlberg beabsichtigten v. a. Maßnahmen in den Bereichen Mobilität und Nahraumqualität durchzuführen. Diese sollten talschaftsübergreifend konzipiert und regional umgesetzt werden.

Ergebnis und Auswirkung Von den ursprünglich zehn Partnern blieben mit Vorarlberg, Unterkärnten und Goms (CH) leider nur drei bis Projektende dabei. Die im Montafon entwickelten und erprobten Aktionen Elektromoped-Testwochen für Jugendliche, Pendlerfahrgemeinschaften mit Elektroautos, innerörtliche Fußwege und das Mitfahrsystem COPILOT fanden ganz unterschiedlichen Anklang. Die ersten beiden Teilprojekte wurden auch in den Regionen Großes Walsertal und Bregenzerwald entsprechend adaptiert und umgesetzt und es wurden außerdem Aktivitäten für regionale ÖPNVOptimierungen durchgeführt. Insgesamt fanden

drei transnationale Treffen in den jeweiligen Partnerregionen statt, wo die unterschiedlichen Klimamaßnahmen gemeinsam reflektiert wurden. Der Fokus auf die regionalen Modellprojekte, die Besichtigung vor Ort, die Begegnungen mit den Projektumsetzern sowie die Diskussion der jeweiligen regionalen Besonderheiten war für die Beteiligten sehr wertvoll.

Kontakt Projektträger

Regionalentwicklung Vorarlberg Hof 19, 6861 Alberschwende +43 5579 7171

Kontaktpersonen

Marion Ebster marion.ebster@stand-montafon.at Daniela Hofer regio_gf@bregenzerwald.at Christine Klenovec biosphaerenpark@grosseswalsertal.at

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Der Grüne Ring

Entwicklung eines Sommerangebotes zur stärkeren saisonalen Ausgewogenheit der Region

Als Winterdestination erfreut sich das Arlberggebiet mit den Vorarlberger Orten Lech und Zürs einer weltweiten Bekanntheit. Der „Weiße Ring“ ist mit 22km Piste seit 50 Jahren das längste Skirennen der Welt. Die Bergwelt am Arlberg bietet aber auch im Sommer eine enorme Vielfalt. Mit dem Rundwanderweg „Grüner Ring“ sollte im Rahmen eines LEADER-Projekts unter breiter Beteiligung das Sommerangebot ausgebaut werden, um die saisonalen Schwankungen zu reduzieren. Das Erwandern des Grünen Rings sollte ein einzigartiges Erlebnis für Gäste darstellen und die Begegnung mit der Alpwirtschaft, der Natur- und Kulturlandschaft der Region fördern.

Projektziele und Inhalt

Ergebnis und Auswirkung

stark dazu beigetragen, dem Sommertourismus am Arlberg einen neuen Stellenwert zu geben. Die Vielzahl der Aktionen ist besonders beachtlich, weil die Arlberggemeinden aufgrund ihrer Höhenlage (etwa 1.400m), nur eine sehr kurze Sommerperiode zur Verfügung haben, um Außenarbeiten am Projekt voranzutreiben.

Die im Rahmen des Projekts „Grüner Ring“ durchgeführten Aktionen sind umfangreich und können hier nicht alle genannt werden. 2010 wurden zehn „Erlebnispunkte“ eingerichtet, z.B. Gipfelbücher auf drei Berggipfeln, ein geologischer Wanderweg und eine Hüttenbibliothek. Ein weiterer Erlebnispunkt ist ein Sagenwald mit Fabelfiguren. Mit Kindern wurden Workshops durchgeführt. 2010 erschien der literarische Wanderführer „Ein Samurai am Kriegerhorn“ von Daniela Egger.

Kontakt

Um das Projekt der Bevölkerung nahezubringen, gab es im Sommer 2013 zwölf Theatervorstellungen. Auch ein Familienwanderweg wurde gestartet. Bereits jetzt hat das Projekt „Grüner Ring“

So wie der „Weiße Ring“ mit Skiern abgefahren werden kann, sollte der „Grüne Ring“ auf klar definierten Pfaden im Sinne eines groß angelegten Rundwanderweges in Etappen erlebt werden. Dafür war es notwendig die alpine Flora und Fauna, geologische Fenster und Informationen zur Geschichte der Region zu erschließen. Zusätzlich sollten weitere Attraktionen geschaffen werden. Bei der Planung des Gesamtszenarios für den Grünen Ring sollten so viele verschiedene lokale Akteure wie möglich einbezogen werden.

LEADER Projekte 2007-2014

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Projektträger

Lech Zürs Tourismus GmbH Dorf 2, 6764 Lech am Arlberg +43 5583 2161 236

Kontaktperson

Germana Nagler germana.nagler@lech-zuers.at


Dialogprozess Region Klostertal

Dialogprozess zur stärkeren Vernetzung der Gemeinden, Veranstalter und regionalen Vereine im Klostertal

Eine wesentliche Forderung im regionalen Leitbild Klostertal 2004 war, die Bevölkerung im Tal besser über Projekte und Aktivitäten der Gemeinden und der REGIO Klostertal zu informieren. Da es in der Vergangenheit immer wieder zu Terminüberschneidungen bei Veranstaltungen, unnötigen Konkurrenzsituationen und wenig Bewusstsein für die Notwendigkeit regionaler Kooperation gab, wurde eine regionale Lösung angestrebt, um mittels eines einheitlichen Erscheinungsbilds regionale Öffentlichkeitsarbeit zu bündeln.

Projektziele und Inhalt

Ergebnis und Auswirkung

Daher wurde ein LEADER-Projekt gestartet, welches den Dialog zur stärkeren Vernetzung der Gemeinden, Veranstalter und regionalen Vereine im Klostertal zum Ziel hatte. Unter Nutzung von Synergien in der Öffentlichkeitsarbeit sollten ein Konzept zur Optimierung der regionalen Medien erstellt sowie eine Internetplattform und ein Veranstaltungskalender aufgebaut werden. Stets wurde ein enger Austausch mit regionalen Akteuren wie Gemeinden, Tourismusorganisationen, Vereinen, Unternehmen, Interessensgruppen, Journalisten gesucht, wodurch ein breiter Ansatz verfolgt wurde.

Eine Vernetzung der Mitgliedsgemeinden der REGIO Klostertal wurde mit der Internetplattform www.klostertal.org geschaffen und Grundlagen für die Öffentlichkeitsarbeit erarbeitet. Ein Team zur Pflege der Internetplattform ist über die Projektlaufzeit hinaus in intensivem Kontakt. Die Internetplattform der REGIO Klostertal erfreut sich großer Beliebtheit und wird beständig ausgebaut. Die regionale Vernetzung, etwa in der Terminkoordination, ist nachhaltig gestärkt worden.

Kontakt

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Projektträger

REGIO Klostertal Bahnhofstrasse 140, 6752 Dalaas +43 5585 7201 22

Kontaktperson

Andrea Mayer andrea.mayer@klostertal.org

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Nahversorgung aktiv

Umsetzung konkreter Hilfestellungen für BetreiberInnen von Nahversorgungsläden in Kleingemeinden

Der überkommunale Verein „Dörfliche Lebensqualität und Nahversorgung“ wurde im Jahr 2008 im Rahmen des LEADER-Projekts „Pro Nahversorgung“ aufgebaut. Bald erkannte der Verein, dass es vielerorts ganz konkrete Hilfestellungen für die einzelnen Nahversorgungs-Geschäfte braucht, um den Betreibern kurzfristig Mut zu machen und die Geschäfte langfristig zu sichern. Der Verein wurde laufend mit typischen Problemen von Nahversorgern konfrontiert.

Projektziele und Inhalte Um diese Probleme mit den Nahversorgern gemeinsam anzugehen, wurde das Projekt „Nahversorgung aktiv“ initiiert. Zu den im Rahmen des Projekts umgesetzten Maßnahmen gehörten die stundenweise Geschäftsführung durch die Bereitstellung von qualifiziertem Personal, Mitarbeiterschulungen und Beratungsdienstleistungen. Mit Hilfe dieser Maßnahmen sollte dem Dorfladensterben entgegengetreten werden. Nahversorger, die sich in ihrer Existenz bedroht sahen, sollten neue Perspektiven erhalten. Gemeinden ohne Nahversorgung sollten bei Bedarf Hilfestellungen erhalten. Synergien sollten den Fortbestand der Nahversorger sichern. LEADER Projekte 2007-2014

Die gewonnenen Erkenntnisse werden über den Verein zugänglich gemacht. Durch Abschluss des Projektes „Nahversorgung aktiv“ stehen aktuell allerdings keine finanziellen Mittel zur Verfügung, um weitere Aktionen zu setzen. Ungeachtet dessen ist mit der Gründung des Vereins eine strukturelle Basis geschaffen worden, die in der Lage ist, gemeindeübergreifende Projekte zum Thema Nahversorgung anzugehen.

Das Projekt „Nahversorgung aktiv“ würde damit für das Entstehen und Überleben von Nahversorgungsgeschäften sorgen. z.B. Ein Dorfladen – das „Dünser Lädele“ – wurde saniert und durch die Bereitstellung einer interimistischen Geschäftsführung erfolgreich erhalten.

Ergebnis und Auswirkung Es zeigte sich, dass Personalressourcen für die Geschäftsführung nicht in dem Maße nachgefragt wird wie ursprünglich angenommen. Das Projekt konzentrierte sich daher auf die Sensibilisierung zum Thema Nahversorgung allgemein. Durch Veranstaltungen und Jahrestagungen konnte das Thema auf breiter Basis angesprochen werden.

Kontakt

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Projektträger

Verein dörfliche Lebensqualität und Nahversorgung, HNr. 11, 6822 Düns +43 664 1220702

Kontaktperson

Karl-Heinz Marent karlheinz.marent@aon.at


Pfarrhof Sulzberg

Denkmalgeschütztes Pfarrhaus im Ortszentrum einer neuen Nutzung zuführen, Vereinsstrukturen stärken

Der 1732 erbaute Pfarrhof im Ortszentrum von Sulzberg steht unter Denkmalschutz und ist zusammen mit der Kirche gewissermaßen Wahrzeichen des Ortes. 1999-2000 wurde eine Außensanierung durchgeführt, eine Innensanierung fand nicht statt. Das Gebäude stand lange Zeit leer, da die Pfarre in einem neueren Pfarrzentrum untergebracht ist. Die Vertreter der Pfarre und der Gemeinde beschlossen, die Bevölkerung und örtlichen Vereine in die Entwicklung eines Nutzungskonzepts für den Alten Pfarrhof miteinzubeziehen und starteten daher ein LEADER-Projekt.

Projektziele und Inhalt

Ergebnis und Auswirkung

Ziel des gemeinsam erarbeiteten Nutzungskonzeptes ist die Sanierung und Adaptierung des ehrwürdigen Gebäudes. Das Konzept sollte bereits eine detaillierte Kostenschätzung und eine betriebswirtschaftliche Betrachtung beinhalten. Die Akteure aus Sulzberg waren sich einig, dass durch den Ausbau der dörflichen Infrastruktur im Rahmen der Adaptierung des Alten Pfarrhofes die Dorfgemeinschaft gestärkt und eine nachhaltige Entwicklung vorangetrieben werden würde. Dabei sollten sowohl die bestehenden Einrichtungen in Sulzberg als auch die sich daraus ergebenden Synergien analysiert werden.

Nach der Suche einer geeigneter Nutzung konnte 2012 grünes Licht gegeben werden und die bauliche sowie architektonische Planung und die Evaluierung der zu erwartenden Kosten und der Finanzierung erfolgten. Seit Februar 2014 sind auch diese Angelegenheiten geklärt und der Umbau steht an. Nach dem Umbau wird der Alte Pfarrhof mit einem Pfarrcafé bzw. einer Gaststube im Erdgeschoss, mit einer großzügigen Bücherei im Obergeschoss und mit einem Pfarrbüro an seinem erhabenen Standort wieder eine wichtige pfarrliche und gesellschaftliche Funktion in Sulzberg einnehmen.

Kontakt Projektträger

Pfarre Sulzberg, Hll. Katharina und Laurentius Dorf 351, 6934 Sulzberg +43 5516 2204

Kontaktpersonen

Pfarrer Peter Emil Loretz pfarramt.sulzberg@vol.at Martin Baldauf martin.baldauf@vol.at Franz Rüf franz.ruef@regio-v.at

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LEADER Projekte 2007-2014


Pro Nahversorgung

Steigerung der dörflichen Lebensqualität und der Nahversorgung

Durch den Strukturwandel in den Dörfern in den letzten Jahren, dem Rückgang der Landwirtschaft und dem großen Anteil an Auspendlern, ist es zu einem teils gravierenden Rückzug dörflicher Infrastruktur gekommen. In Vorarlberg sind derzeit neun Gemeinden ohne Lebensmittelgeschäft, die kleinen Läden in weiteren 42 Gemeinden können fast alle nur durch öffentliche Zuschüsse erhalten werden. Die bestehenden Nahversorgungseinrichtungen waren lange Zeit kaum miteinander vernetzt und nutzen daher nötige Synergien nicht aus. Dieses Defizit sollte durch einen überkommunalen Verein beseitigt werden.

Projektziele und Inhalt Der im Rahmen des LEADER-Projekts aufgebaute Verein „Dörfliche Lebensqualität und Nahversorgung“ wollte als modernes Dienstleistungsunternehmen die Interessensvertretung der dörflichen Nahversorgung übernehmen. Die aktuelle Situation in Sachen Nahversorgung in Vorarlberg sollte genau analysiert werden und durch Lobbying die Basis für ein konstruktives Arbeiten geschaffen werden. Nahraumakteure wie dörfliche Produzenten sollten aktiv miteinbezogen und für die Bevölkerung bewusstseinsbildende Maßnahmen durchgeführt werden. Ein weiterer wichtiger Baustein schien die Sammlung und Aufbereitung von Good-Practice-Beispielen sowie Lernwerkstätten für die Erarbeitung neuer Modelle zur Sicherung der Nahversorgung zu sein.

Ergebnis und Auswirkung Der Verein „Dörfliche Lebensqualität und Nahversorgung“ wurde im Jahr 2008 gegründet. Der in Teilzeit beschäftigte Geschäftsführer kümmert sich um die Homepage, Newsletter und Presseaussendungen. Intensive Gespräche in den Gemeinden schufen ein Bewusstsein für die Thematik. Im Oktober 2012 fand die Fachtagung „Rettet unsere Dörfer“ mit 80 TeilnehmerInnen statt. Ab Oktober 2012 wurden alle 50 geförderten Nahversorger in Vorarlberg besucht und mit ihnen qualitative Interviews zu ihrer aktuellen Situation durchgeführt.

tationen zum Thema Nahversorgung sensibilisiert und Lösungsansätze aufgezeigt. Der Verein dörfliche Lebensqualität und Nahversorgung stellt eine Struktur für zukünftige gemeinsame Projekte dar.

Kontakt

Im Zuge des Projekts entstand eine hohe Nachfrage nach gemeindespezifischer Beratung. Mit den Akteuren in den Gemeinden und den dort ansässigen Nahversorgern wurden Lösungsansätze erarbeitet, kommuniziert und umgesetzt. In Kooperation mit dem Land Vorarlberg wurde an der neuen Förderrichtlinie für Nahversorger gearbeitet, mit PräsenLEADER Projekte 2007-2014

Projektträger

Verein dörfliche Lebensqualität und Nahversorgung HNr. 11, 6822 Düns, +43 664 1220702

Kontaktperson

Karl-Heinz Marent karlheinz.marent@aon.at Bgm. Ludwig Mähr, buergermeister@duens.at

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Seeufer Lochau

Zugang zum Bodensee als Naherholungsraum

Das Leiblachtal grenzt mit den Gemeinden Lochau und Hörbranz an das Bodenseeufer; der Zugang zum See ist für die Naherholung und den Tourismus elementar. In Lochau befand sich am Bodenseeufer eine leerstehende, ehemalige Kaserne, welche 70 Jahre lang von Stacheldraht eingefasst war. Daher wurde der Uferbereich an dieser Stelle nicht gepflegt und der Zugang zum See war für BesucherInnen vom Strandbad bis zur Ruggbachmündung nicht möglich. Durch den Verkauf des Kasernengebäudes eröffnete sich für die Gemeinde Lochau die Möglichkeit, über das ehemalige Kasernenareal einen direkten Zugang zum See schaffen.

Projektziele und Inhalt Ziel des Projekts war also die Neugestaltung des Kasernenareals am Bodenseeufer durch einen Planungsprozess mit Bürgerbeteiligung, der verschiedenste Nutzungen (Naturschutz, Sportanlagen, Radwege) berücksichtigte. Konzepte für einen attraktiven Lebensraum und Zugang zum See sollten erarbeitet und Investitionen für die Gestaltung des Seeufers vorbereitet werden. Das z.T. unter Denkmalschutz stehende Kasernengebäude wurde von einer privaten Gesellschaft zum Hotel „Am Kaiserstrand“ umgebaut. Zunächst wurde ein landschaftsplanerischerSeehotel Wettbewerb ausgelobt und ein am Kaiserstrand 32

öffentlicher Diskussionsprozess geleitet. Die Wettbewerbsergebnisse wurden im Juli 2008 für ein öffentliches Publikum ausgestellt und die Ergebnisse durch Fachleute begutachtet.

Ergebnis und Auswirkung Durch einstimmigen Beschluss der Jury konnte eine funktionelle Lösung gefunden werden, die nicht nur den öffentlichen und privaten Bereich wie Seeufer und Hotelanlage optimal miteinander verband, sondern auch den Wünschen der dort ansässigen Bevölkerung samt den geforderten wirtschaftlichen, städtebaulichen und nachhaltigen Kriterien entsprach. Dadurch konnte die Anbindung des Leiblachtals an das Bodenseeufer für

Naherholungssuchende und Touristen verwirklicht werden. Im September 2008 konnten sich Lochauer BürgerInnen ein eigenes Bild von den Maßnahmen zur Uferabflachung und der Ufergestaltung am Hotel „Am Kaiserstrand“ mit Panorama-Promenade, Sitzstufen, Badehaus und Schiffsanlegestelle, Radund Fußwegen, machen. Heute erfreut sich dieser Bodenseezugang in der Bevölkerung und bei Gästen einer großen Beliebtheit.

Kontakt Projektträger

Gemeinde Lochau Landstraße 22, 6911 Lochau +43 5574 421680

Kontaktpersonen

Bgm. Michael Simma, gemeinde@lochau.cnv.at

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Treffpunkt Göfis: Bugo

Initiieren einer sozialen Begegnungsstätte im Ortszentrum von Göfis und Belebung eines leer stehenden Gebäudes

Projektziele und Inhalt

Ergebnis und Auswirkung

Das Projekt zielte darauf ab, alle Grundlagen und Voraussetzungen für die Renovierung des ehemaligen Vereinshauses und seine anschließende Nutzung als dörflicher Treffpunkt zu schaffen. Im Gebäude sollten Funktionen des täglichen Bedirs untergebracht werden, so eine Bibliothek und eine Verkaufsstelle zur Förderung der Direktvermarktung.

Die einzelnen Arbeitsgruppen entwickelten Konzepte zur Bespielung des Objekts. Auf Basis der detaillierten Planung und aus Erfahrungen bei Besichtigungen ähnlicher Projekte konnten kostengünstige Lösungen zur Umsetzung der Konzepte gefunden werden. Zusammen mit dem Projekt „Vereinshaus Göfis“ erwiesen sich die Maßnahmen in Göfis als sehr fördernd für das Zusammenleben in der Gemeinde: Bis heute ist das Vereinshaus Göfis ein attraktiver Ort für kulturelle Veranstaltungen.

Der Ort sollte für Veranstaltungen genutzt werden können. Auch eine Kinderbetreuung sollte eingerichtet werden. In einzelnen Arbeitsgruppen wurden Strategien zur Realisierung dieser unterschiedlichen Funktionen entwickelt. Eine Arbeitsgruppe beschäftigte sich zusätzlich mit den Anforderungen für eine Gebäudesanierung. Die Renovierungs-Maßnahmen konnten in zwei Folgeprojekten angegangen werden.

Kontakt

Die Gemeinde Göfis liegt nahe dem Einzugsgebiet Rheintal und steht durch den starken Zuwachs an Wohnanlagen in der kleinräumigen dörflichen Entwicklung in sozialer und in funktionaler Hinsicht besonderen Herausforderungen gegenüber. Um die Dorfgemeinschaft zu entwickeln, sind Strukturen wichtig, die das gesellschaftliche Zusammenleben und das Gemeinschaftsgefühl stärken – beispielsweise durch einen dörflichen Kulturtreffpunkt für alle Bevölkerungsgruppen. Einen solchen Treffpunkt wollte die Gemeinde Göfis im Jahr 2009 mithilfe eines LEADER-Projekts realisieren. Als Gebäude schien das im 1928 von der damaligen Jünglings- und Männerkongregation errichtete Vereinshaus geeignet. LEADER Projekte 2007-2014

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Projektträger

Gemeinde Göfis Kirchstraße 2, 6811 Göfis +43 5522 72715

Kontaktperson

Rudi Malin rudi.malin@goefis.at


Verwall

Tälerübergreifende Nutzung des Natura2000 Gebietes Verwall

erfolgten in Zusammenarbeit mit dem Schutzgebiet „Klostertaler Bergwälder“: Mit der Gründung des „Naturschutzverein Verwall – Klostertaler Bergwälder“ im März 2013 wurde eine geeignete Trägerstruktur geschaffen, welche langfristig die Vermittlung und Lenkung der Besucheraktivitäten in den zwei Schutzgebieten sichert. Hans Metzler übernahm im September 2013 die Aufgabe des Naturschutzmanagers.

Der Verwall ist das größte Natura2000-Gebiet in Vorarlberg. Er zählt zu den ruhigsten Gebieten der Ostalpen und ist kaum touristisch erschlossen. Während für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung Managementpläne erstellt wurden, fehlte es bislang an einer Strategie für die touristische Nutzung. Für die behutsame Nutzung und Weiterentwicklung des Schutzgebiets war es erforderlich, die Besucher zu sensibilisieren und die touristische Nutzung zu lenken. Dafür sollte ein talschaftsübergreifendes Natura2000-Management eingerichtet werden.

Projektziele und Inhalt Hauptziel der zwei im Rahmen des Natura2000Gebiets Verwall umgesetzten LEADER-Projekte ist die Gestaltung und Lenkung von Besucheraktivitäten in diesem hochsensiblen Naturraum mit Rücksicht auf den Schutzzweck und die Interessen der Grundeigentümer. Dazu war die Entwicklung von Angeboten für BesucherInnen, die einerseits 34

ein Bewusstsein für die Bedeutung der Naturwerte im Verwall schaffen und andererseits Informationen zu diesem Schutzgebiet vermitteln sollten, erforderlich. Zu den geplanten Angeboten zählen geführte Wanderungen, Informationsmaterial und die Einrichtung eines Informationszentrums. Die Maßnahmen sollten durch ein Forschungsprogramm begleitet und die traditionelle Landschaftsnutzung einbezogen werden. Geplant waren der Aufbau einer Trägerstruktur sowie einer Schutzgebietsmanagementstelle. Eine Steigerung der Besucherzahlen wurde aufgrund der Sensibilität des Gebiets nicht angestrebt.

Nun, wo die Strukturen (Verein, Naturschutzmanager) gesichert sind, steht die weitere Umsetzung des Arbeitspapiers an. Als Ergebnisse sind Besucherlenkungslösungen, Monitoring, Bewusstseinsbildung und die Wissensvermittlung zur Schutzbedürftigkeit des Verwalls und der Klostertaler Bergwälder innerhalb und außerhalb des Gebiets zu erwarten.

Kontakt Projektträger

REGIO Klostertal Bahnhofstrasse 140, 6752 Dalaas +43 5585 7201 22

Kontaktperson

Andrea Mayer andrea.mayer@klostertal.org

Ergebnis und Auswirkung Im ersten LEADER-Projekt wurde das Arbeitspapier „Wegbereitung Verwall“ erfolgreich ausgearbeitet und 2010 präsentiert. Dieses Arbeitspapier legt beispielsweise fest, in welchen sensiblen Gebieten des Verwalls spezielle Maßnahmen notwendig sind. Weitere Aktivitäten im Rahmen der Projekte LEADER Projekte 2007-2014


Vonblonhaus

Nutzungskonzept für alte Bausubstanz im Ortszentrum durch Bespielungskonzept, Sanierung und Einbindung der Ortsvereine erarbeiten

In der Gemeinde Thüringen im Walgau befindet sich ein 1617 errichtetes denkmal-geschütztes Gebäude vom Typus eines Walgauer Bauernhofes. Dieses Vonblonhaus, bestehend aus Wohnhaus- und Wirtschaftstrakt, stellt ein wertvolles und seltenes Zeugnis für die Kulturlandschaft des Walgaus dar. Daher unterliegt es dem Bundesdenkmalschutz. Als charakteristisches Element des Ortsbildes von Thüringen bestand bei dem Gebäude dringender Sanierungsbedarf und über eine neue Nutzung des Objekts musste nachgedacht werden.

Projektziele und Inhalt Im Rahmen von zwei LEADER-Projekten sollte das Vonblonhaus saniert und einer neuen Nutzung zugeführt werden. Im ersten Projekt sollte unter Einbezug von Kulturinitiativen, BürgerInnen und FachexpertInnen eine grundlegende Planung für die Nutzung dieses alten Bauernhauses erstellt werden. Das ehemalige Bauernhaus sollte zu einem kulturellen Treffpunkt entwickelt und dafür – im zweiten Projekt – eine umsichtige Sanierung durchgeführt werden. Durch diese Sanierung und Umnutzung des Vonblonhauses sollte das historische Dorfzentrum von Thüringen aufgewertet

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und ein Zeitzeuge für ursprüngliches bäuerliches Leben erhalten werden. Das Vonblonhaus sollte als öffentliches Veranstaltungs- und Informationszentrum genutzt werden und dies zu einer Steigerung der Lebensqualität im Dorf beitragen.

Veranstaltungen errichtet, der zunehmend für Trauungen genutzt wird. Zudem gibt es Räume für kleinere Veranstaltungen sowie das Vereinslokal des Thüringer Alpenvereins. Durch die Sanierung und Neunutzung hat sich das Vonblonhaus vom Schandfleck zum Schmuckstück Thüringens gewandelt – womit seine Erhaltung langfristig gesichert ist.

Ergebnis und Auswirkung Am 14. Mai 2011 fand die feierliche Eröffnung des sanierten Vonblonhaus statt. Sowohl an der Außenfassade als auch im Innenbereich war es gelungen, das historische Erscheinungsbild aufrecht zu erhalten. Im Erdgeschoss sowie in der Galerie im Obergeschoss kam die Bücherei des Dorfes unter und erhielt somit neue, attraktive Räumlichkeiten. Im Untergeschoss wurde ein Mehrzweckraum für

Kontakt

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Projektträger

Gemeinde Thüringen Walgaustraße 20, 6712 Thüringen +43 5550 2211

Kontaktperson

Bgm. Harald Witwer harald.witwer@thueringen.at


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LEADER Projekte 2007-2014


Dieses Aktionsfeld konzentriert sich auf das Zusammenleben unterschiedlicher Gesellschaftsgruppen und Geschlechter. Besondere Aufmerksamkeit gilt den jungen Familien, der Jugend und der älteren Bevölkerungsschicht. Diese Gruppen bilden einen Schlüssel in der ländlichen Entwicklung. Vereine sind ein entscheidender Faktor in der dörflichen Gemeinschaft, deren Förderung daher ein wichtiger Bestandteil.

Engagiert sein Freiraum Ache Bregenzerwald Nordic Üser Wirtshus

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Soziales und Gesellschaft LEADER Projekte 2007-2014 37


Engagiert sein

Kooperationen und Projekte zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements

Bürgerschaftliches Engagement nimmt in der heutigen Gesellschaft einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Die Eigeninitiative und Solidarität vieler engagierter BürgerInnen ist ein Schlüssel zur nachhaltigen Entwicklung und zur Steigerung der Lebensqualität. Auch das Zusammenleben in den Dörfern profitiert vom Engagement vieler BürgerInnen. Das bürgerschaftliche Engagement hat im Verein Lebenshilfe Vorarlberg, der sich um körperlich und sozial benachteiligte Personen kümmert, eine lange Tradition. Durch ein LEADER-Projekt wollte die Lebenshilfe Vorarlberg im Leiblachtal und im Bregenzerwald das bürgerschaftliche Engagement im Bereich Behindertenbetreuung optimieren.

Projektziele und Inhalt Ziel des Projekts war es, einen Beitrag zur dauerhaften Unterstützung und Koordination ehrenamtlicher Tätigkeiten zu leisten und damit das inklusive Miteinander zu fördern. Im Projekt sollte ein allgemeiner Kriterienkatalog entwickelt werden, der für alle Vereine als Selbstevaluierungsinstrument verwendet werden konnte. Im Rahmen des Projektes sollte in den Regionen Leiblachtal und Bregenzerwald ein nachhaltiges Konzept zur Unterstützung und Förderung von bürgerschaftlichem Engagement für die Zielgruppe Menschen mit Behinderungen entwickelt werden. So sollen in den Pilotregionen Koordinationsstellen geschaffen werden, die Vereine und Ehrenamtliche, die im sozialen Dienstleistungsbereich tätig sind, unterstützen, fördern und entlasten. Wichtig bei allen Projektinhalten war es, dass diese auf andere Regionen übertragbar sein würden.

Ergebnis und Auswirkung Zahlreiche erfolgreiche Kleinprojekte konnten in den Pilotregionen von engagierten BürgerInnen mit und ohne Behinderung bereits umgesetzt werden. Im Leiblachtal wurde Streuobst gesammelt und zu Ländlesaft verarbeitet; ein Kinder38

kleiderlädele verkauft Second-Hand-Bekleidung und spendet den Erlös an Familien in Albanien. Im Bregenzerwald entstanden durch das LEADER-Projekt die Lesefreunde und Lernpaten an Schulen in Alberschwende, Kinderbänkle wurden aufgestellt und unter dem Titel „Rosas Socken“ Strickrunden in Bezau veranstaltet. Diese und weitere Kleinprojekte sollen zu einem fixen Bestandteil des Zusammenlebens in den Regionen werden. Einen Beitrag dazu können sicherlich die 2011 gegründeten Koordinationsstellen in Bregenzerwald und Leiblachtal leisten. Das Projekt ist noch nicht abgeschlossen, aber bereits heute zeigt sich: Durch die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements und die Angebote für unterschiedliche Menschen wird das Zusammenleben in den Pilotregionen nachhaltig gestärkt.

Kontakt Projektträger

Lebenshilfe Vorarlberg GmbH Gartenstraße 2, 6840 Götzis +43 5523 506

Kontaktpersonen

Andreas Bartl, andreas.bartl@lhv.or.at Franz Rüf, franz.ruef@regio-v.at

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Freiraum Ache Bregenzerwald

Umsetzung Planungsergebnis der offenen Jugendarbeit Bregenzerwald

Die Bregenzerache war immer ein attraktiver Ort der Begegnung für die Jugendlichen im Bregenzerwald. Der Abschnitt der Bregenzerache in Egg als Zentrum und Verkehrsknotenpunkt entwickelte sich dabei in den letzten Jahren zu DEM Treffpunkt für Jugendliche aus der Region. Schon seit längerem wurde daher Handlungsbedarf gesehen, um diesen Treffpunkt auf die Bedürfnisse der Jugendlichen anzupassen. Auch die Jugendlichen selbst wünschten sich entsprechende Maßnahmen und daher wurde begleitet von der Offenen Jugendarbeit Bregenzerwald ein LEADER-Projekt gestartet.

Projektziele und Inhalt An der Bregenzerache in Egg sollte ein legaler, selbst gestalteter und verwalteter FREIraum für Jugendliche entstehen. Durch die Beteiligung der Jugendlichen bei der Projektumsetzung sollte ein sensibles Bewusstsein derer für diesen Platz und dessen Infrastruktur entwickelt werden. Dieser Anlass diente auch dazu, die Feinfühligkeit für die Natur zu schärfen und eine regionale Zusammenarbeit zwischen Jugend und Handwerk aufzubauen. Nicht zuletzt erwartete man sich eine Steigerung der Lebensqualität im Bregenzerwald für Jugendliche, aber auch für BürgerInnen anderen Alters.

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Ergebnis und Auswirkung

Kontakt

Der Großteil der Umsetzung dieses Projekts erfolgte in nur zwei Wochen im Sommer 2008, dem „Treibholz-Camp“. 23 Jugendliche nahmen daran teil. Sie erlebten die Natur, machten Fackelwanderungen, saßen bei Lagerfeuerabenden zusammen und beteiligten sich an Workshops, z.B. zum Angeln. Nebenbei erarbeiteten sie gemeinsam, mit und unterstützt von Handwerkern, verschiedene Werkstücke, Möblierungen und Kunstwerke, für ihren Treffpunkt. Auch der Regen konnte sie nicht von dieser Arbeit abhalten. Am 2. August 2008 wurde der neue Treffpunkt von den begeisterten Jugendlichen mit einer Vernissage eingeweiht.

Projektträger

Regionalentwicklung Bregenzerwald GmbH Gerbe 1135, 6863 Egg +43 5512 26000

Kontaktpersonen

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Daniela Hofer, Agnes Hollenstein regio_gf@bregenzerwald.at


Nordic

Mobilisierung der nordischen Bewegungssportarten

Auf Initiative der Talschaften Bregenzerwald und Montafon, des Vorarlberger Skiverbandes sowie weiterer Experten ist im Jahr 2008 eine Studie zum nordischen Skisport in Vorarlberg entstanden. Ergebnis der Studie war, dass beide Talschaften prädestiniert für die nordischen Sportarten sind. Daher entstand das allseitige Interesse, ein gezielt auf Jugendliche abgestimmtes Aktionsprogramm und damit einhergehende Infrastrukturmaßnahmen zur Förderung der nordischen Sportarten im Bregenzerwald und Montafon umzusetzen. Dabei ging es nicht nur um Winter-, sondern auch um Sommerangebote, wie z.B. eine Mattenschanze für das Skisprungtraining, Nordic Walking, Inlineskating. Im Projekt wurden daher zwei wesentliche Schwerpunkte verfolgt.

sind, einzuholen, Vergleichswerte anderer Standorte zu ermitteln und die Kalkulationsgrundlagen für die Entscheidung zu schaffen sowie Gespräche zur Finanzierung vorzubereiten und Daten bereitzustellen. Zur breiten Mobilisierung für die nordischen Sportarten mussten die Sportvereine miteinbezogen und die bisher brachliegenden nordischen Sportarten revitalisiert werden. Das erweiterte sportliche Angebot sollte zudem ein Mehr an Kinder- und Jugendfreundlichkeit in den Dörfern schaffen. Insgesamt sollten die gesundheitsförderlichen nordischen Sportarten wieder einen höheren Stellenwert einnehmen und das gemeindeübergreifende Vereinsleben entwickelt werden. All diese Ziele

Erstens, die Machbarkeitsprüfung zur Errichtung der Skisprunganlagen im Montafon und Bregenzerwald sowie der Biathlonanlagen, beinhaltet die Aufbereitung der Entscheidungsunterlagen für die Investitionstätigkeit und Zweitens, die Ausarbeitung des Programms für die Mobilisierung für die nordischen Sportarten, sowohl Sommer als auch Winter und die Organisation und Ausführung von Pilotveranstaltungen für Schüler und Jugendliche

Projektziele und Inhalt Bei der Machbarkeitsprüfung für die Investition in Skisprungtrainingsanlagen und Biathlon war das Ziel, Experten an den „Runden Tisch“ zu bringen und die Anforderungen an solche Anlagen passend für Vorarlberg zu definieren. Sportwissenschaftler und erfahrene Spitzensportler wie Toni Innauer waren bereit, sich im Team der Experten einzubringen. Im Folgenden war es die Aufgabe, sämtliche Informationen, die für eine Investition notwendig 40

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rüstung angeschafft. Somit konnte eine große Hürde genommen werden, sodass das Schnuppern mit den Nordischen Sportarten die Eltern der Kinder nicht so sehr finanziell belastet. Für die Kinder und Jugendlichen konnten in Kooperation mit Schulen im Bregenzerwald und im Montafon Aktionen ausgearbeitet und eine Reihe von Veranstaltungen und Trainings ausgeführt werden. Ergebnis ist eine aktive „Nordische Szene“.

sollten auf Basis zweier Programme realisiert werden: erstens ein Mobilisierungsprogramm durch die Schaffung von finanziellen Anreizen für Vereine zur Förderung des Angebots an Kursen; zweitens sollte ein Impulsprogramm durch verschiedene Veranstaltungen, z.B. einen Biathlon-Tag, durchgeführt werden. Zudem sollten notwendige Infrastrukturmaßnahmen umgesetzt werden.

Kontakt

Viele im Rahmen des Projekts gestarteten Veranstaltungen erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit: So die „LOIPI-Veranstaltungen“ (Langlaufwettkämpfe für Kinder) und Langlauf-Openings in Sulzberg.

Für die Umsetzung der Skisprung und Biathlonanlagen konnten nach intensiven Arbeitsrunden mit Experten, Baufachleuten und Trainern Entscheidungsgrundlagen für Sommer- und Winterschanzentrainingsanlage in Schruns-Tschagguns und in Bezau erarbeitet werden. Diesbezügliche Studien wurden im Rahmen des Projektes durchgeführt und Kostenschätzungen von Fachleuten ausgeführt. Es wurde ein Betriebskonzept und dessen erforderliche Kostenstruktur erarbeitet und zu den Entscheidungsgrundlagen aufbereitet. Die Ergebnisse dieses Projektes sind nun in Tschagguns weitum sichtbar, es handelt sich um die wohl modernste Trainingsanlage im Alpenraum.

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Vorarlberger Skiverband Gallusstraße 2 6900 Bregenz +43 5574 43347

Kontaktpersonen

Christian Baldauf christian.baldauf@vorarlberg.at Franz Rüf franz.ruef@regio-v.at

Ergebnis und Auswirkung

Im Rahmen des Projektes zur Mobilisierung wurde für Schulen ein Materialpool für die Trainings aus-

Projektträger

Bilder: Montafon Nordic Sportzentrum

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Üser Wirtshus

Dörflichen Raum für Gemeinschaft und Geselliges sichern und entwickeln

schloss 2010 das letzte Café Grabherr. Auch die Gemeinde selbst kann keine Ersatzräumlichkeiten zur Verfügung stellen. „Üsar Wirtshus“ ist daher eine wichtige Bürgerinitiative, um einen generations- und vereinsübergreifenden Treffpunkt in Riefensberg zu sichern.

Kontakt Projektträger

Üsar Wirtshus eGen Dorf 60, 6943 Riefensberg +43 664 5653732

Kontaktperson

Richard Bilgeri rfk.bilgeri@aon.at

Projektziele und Inhalt Ziel des Projektes ist es daher, gemeinsam mit den BürgerInnen von Riefensberg einen solchen Treffpunkt zu schaffen. Auslöser für die Gründung der Bürgergenossenschaft war das zum Verkauf stehende ehemalige Café Grabherr. Dieses Objekt soll wieder betrieben werden und weitere Services anbieten, so Betreuungsangebote und Infrastruktur für Familien sowie eine Möglichkeit zur Vermarktung regionaler Produkte. Die Planung und Umsetzung dieses Treffs soll unter der Beteiligung von BürgerInnen und Fachexperten erfolgen. Auch Bürgerkapital soll genutzt werden. Die Investition betrifft vorerst den Kauf und die Adaption des ehemaligen Café Grabherr.

Ergebnis und Auswirkung

Die 1.000-Einwohner-Gemeinde Riefensberg befindet sich im vorderen Bregenzerwald an der Grenze zu Deutschland und kämpft wie viele Gemeinden des ländlichen Raumes um ihre EinwohnerInnen. Gleichzeitig sieht Riefensberg sich mit einem rückläufigen Angebot an Begegnungsräumen konfrontiert. In der Vergangenheit standen mehrere heute geschlossene Gasthöfe zur Verfügung, die einen wesentlichen Beitrag zum aktiven Vereinsleben und zur Wohnqualität beitrugen. Beispielsweise 42

Die Genossenschaft „Üsar Wirtshus“ wurde im Dezember 2013 gegründet. Zur Orientierung wurde ein ähnliches Projekt in Altenau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen besucht. In drei Teams zu den Themen Umbau, Gastronomie und Kommunikation setzten die MitgliederInnen der Genossenschaft das LEADER-Projekt erfolgreich um. Üser Wirtshus, das Bartle wurde im Dezember 2014 eröffnet und bietet Riefensberg wieder eine gastronomische Einrichtung als einen attraktiven Treffpunkt für das ganz Dorf und Gäste.

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Alpenecho Klangraum Archiv Bregenzerwald Archiv Großes Walsertal Arlbergbahn Artenne Astromobile Klostertalwoche LandArt Gurtis Materielles Kulturerbe Montafon Mensch & Berg Musikanten Quellenstiege Sammeln-Sichten Ski.Kultur.Arlberg Vereinshaus Göfis Wassertal

In diesem Aktionsfeld geht es um den Erhalt und die Weiterentwicklung des Humankapitals im angesprochenen Raum, um die Stärken zu stärken und um den Stellenwert und den Gebrauch der Kulturgüter der Region zu sichern. Es geht um die Weiterentwicklung des kulturellen Angebots und damit um einen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität. Ein besonderes Thema ist die „Inkulturnahme“ lokaler Besonderheiten und Stärken (Esskultur, Baukultur, Kultur im Umgang mit dem Gast, Vereinskultur, Theaterkultur, Fachkompetenz, Energiebewusstsein usw.).

Bildung und Kultur LEADER Projekte 2007-2014

LEADER Projekte 2007-2014

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Alpenecho Klangraum

Klangvielfalt im Biosphärenpark Großes Walsertal demonstrieren

Die Echo-Veranstaltung beim Walserherbst 2006 und eine weitere Veranstaltung im Jahr 2007 zeigten den Akteuren im Großen Walsertal, dass sich musikalische Angebote großer Beliebtheit erfreuen. So entstand die Idee, die Themen Kultur und Landschaft sowie die damit verbundenen Klänge für Einheimische und Gäste aufzugreifen und damit dem Biosphärenpark Großes Walsertal ein kreatives Image zu verleihen.

Projektziele und Inhalt Im Rahmen des Projekts wollte man im Sinne der Biosphärenparkphilosophie und mit Unterstützung des Musikers Gerold Amann musikalische Angebote (Konzerte, Echo-Kurse…) für Gäste und Einheimische schaffen, welche das Image der Kulturvereine stärken sollten. Ziel war es, auf Basis des bestehenden Echo-Notenhefts neue Angebote zu schaffen. Als zweiter Teilbereich des Projekts war geplant, im Gebiet um die Wandfluh einen Echo-Klang-Themenweg zu gestalten. Dafür sollte die vorhandene Echo-Plattform an der Wandfluh neu gestaltet und durch eine Aussichtsplattform ergänzt werden.

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Ergebnis und Auswirkung Das LEADER-Projekt konnte im Dezember 2010 erfolgreich abgeschlossen werden. Ein Konzertund Kursprogramm rund um die Themen Echo und Klang wurde entwickelt. Angebote für Musik- und Kulturvereine wurden geschaffen und all diese Aktivitäten von einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Der neue Themenwanderweg KlangraumStein wurde am 24.07.2011 offiziell eröffnet. Auf dem Weg bis zur Echowand Wandfluh laden verschiedene Klangmöbel zum Lauschen von Naturklängen ein. Der Weg erfreut sich seither großer Beliebtheit für die BesucherInnen des Biosphärenparks Großes Walsertal.

Kontakt Projektträger

Biosphärenpark Großes Walsertal Jagdbergstrasse 272, 6721 Thüringerberg +43 5550 20360

Kontaktperson

Christine Klenovec biosphaerenpark@grosseswalsertal.at

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Archiv Bregenzerwald

Reorganisation und Neugestaltung des Bregenzerwald Archivs als Kristallisationspunkt der Region

Ergebnis und Auswirkung

ein attraktiver, öffentlich zugänglicher Kristallisationspunkt geworden, der von der Bevölkerung gut angenommen wird.

Die Neuorganisation des Archivs ist gut gelungen. Der Heimatpflegeverein Bregenzerwald übergab seine Archivalien als Dauerleihgabe an das neue Bregenzerwald Archiv. Seit dem 1. Oktober 2008 ist eine hauptamtliche Archivarin tätig. Die 24 Gemeinden der Region übernehmen die Finanzierung des Archivs durch Gemeindebeiträge. Im Gegenzug geben die Gemeinden ihre Verwaltungsakten an das Bregenzerwald Archiv weiter, hierfür wurde eine Verwaltungsgemeinschaft gegründet. Die Gemeinde Egg und die Regionalentwicklung Bregenzerwald beschäftigten sich seit längerem mit der Planung für ein neues BregenzerwaldArchiv. Dieses wurde ursprünglich vom Heimatpflegeverein Bregenzerwald ehrenamtlich geleitet und betreut. Platzmangel und die ungenügende räumliche Situation veranlassten die Gemeinde Egg, einen neuen Ort für das Archiv zu suchen. Außerdem sollte das Archiv durch die Anstellung einer hauptamtlichen ArchivarIn professionalisiert werden.

Jährlich werden – je nach Umfang – in zwei bis drei Bregenzerwälder Gemeinden die Bestände aufgearbeitet. Die Dokumente und Archivalien sollen alle zentral im Bregenzerwald Archiv gelagert werden. 2014 wurden im Egger Ortszentrum Räumlichkeiten eingerichtet. Kulturinitiativen und OrtschronistInnen vernetzen sich über das Bregenzerwald Archiv, erste Themenausstellungen wurden durchgeführt. Das Bregenzerwald Archiv ist

Kontakt Regionalentwicklung Bregenzerwald GmbH Gerbe 1135, 6863 Egg +43 5512 26000

Kontaktpersonen

Kathrin Netter netter@bregenzerwaldarchiv.at Daniela Hofer regio_gf@bregenzerwald.at

Projektziele und Inhalt Das neu zu schaffende Bregenzerwald Archiv sollte ein öffentlich zugänglicher Kristallisationspunkt sein. Dieser sollte vorhandene kulturelle Einrichtungen dabei unterstützen, ihre Potenziale besser zu nutzen, weiterzuentwickeln und zu kommunizieren. Dabei sollte auch die Kooperation mit Tourismus und Wirtschaft gestärkt werden. Beim Projekt ging es außerdem darum, Wissen zu erhalten und den öffentlichen Zugang zu diesem Wissen durch entsprechende Infrastruktur zu fördern. Ein weiteres Ziel war die bessere Vernetzung der bestehenden Museen und Kultureinrichtungen im Bregenzerwald. LEADER Projekte 2007-2014

Projektträger

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Archiv Großes Walsertal

Errichtung eines Archivs im Heimatmuseum in Sonntag/Großes Walsertal

Der Heimatpflegeverein Großes Walsertal lagerte seine Archivstücke lange Zeit in einem Raum des Heimatmuseums in Sonntag. Die Lagerung dieser meist historisch wertvollen Dokumente entsprach jedoch nicht den Anforderungen für deren Erhalt. Bereits im Jahr 2007 wurde mit Unterstützung des Biosphärenpark-Managements eine Recherche zu Archivalien über das Große Walsertal durchgeführt.

Projektziele und Inhalt Im Rahmen des Projekts sollen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, die vorhandenen Archivalien nach dem aktuellen Stand der Technik aufzubewahren und nach aktuellen Erkenntnissen aufzuarbeiten. Das Museum des Heimatpflegevereins in der Gemeinde Sonntag sollte für die Einrichtung des historischen Archivs genutzt werden und dort neben den schon vorhandenen Archivalien zukünftig sämtliche interessanten historischen Dokumente der Gemeinden des Biosphärenparks Großes Walsertals professionell und nach modernsten Grundsätzen archiviert werden. Durch eine internetbasierte Datenbank sollten alle Archivgegenstände für die Allgemeinheit zugänglich gemacht werden.

Ergebnis und Auswirkung Insgesamt erfolgte die Abwicklung des Projekts reibungslos. Es wurde mit der Zusammenführung der Gemeindearchive begonnen; die Archivierung ist inzwischen zum Großteil umgesetzt und brachte neue Erkenntnisse in der Heimatforschung durch die Aufarbeitung der Archivgegenstände. In Zusammenarbeit mit dem Land Vorarlberg konnte 2010 die Erfassung nahezu aller Dokumente des Heimatmuseums fertiggestellt werden. Dadurch ist es nun einfacher, die Dokumente zu finden und komplett einzusehen. Durch den vom LEADER-Projekt unabhängigen Kauf des Stallgebäudes neben dem Museum wurde Platz für eine weitere Nutzung. Auch die Einführung der M-Box als internetbasierte Datenbank erfolgte problemlos.

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Geplant für die Zukunft ist die vollständige Erfassung der Dokumente. Zudem werden Transkriptionen für die alten Schriften erstellt und Interviews mit älteren Menschen geführt, um möglichst viele Informationen zu den Archivalien zu erhalten.

Kontakt Projektträger

Biosphärenpark Großes Walsertal Jagdbergstrasse 272, 6721 Thüringerberg +43 5550 20360

Kontaktperson

Christine Klenovec biosphaerenpark@grosseswalsertal.at

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Arlbergbahn

Dokumentieren und präsentieren der umfangreichen Facetten der Arlbergbahn und ihrer Geschichte im Klostertal

Die in den Jahren 1880 bis 1884 erbaute Arlbergbahn feierte 2009 ihr 125jähriges Bestandsjubiläum. Ihre Erbauung war nicht nur eine technische Meisterleistung, sie ist auch in wirtschafts- und sozialhistorischer Hinsicht von größter Bedeutung. Die naturräumlichen Verhältnisse im Klostertal und im Stanzertal zwangen die Planer zur Errichtung zahlreicher Brücken, Viadukte und Verbauungen gegen die Naturgewalten, welche heute bauhistorische Denkmäler darstellen. Die erhaltenen Bahnhöfe, heute weitgehend stillgelegt, sind ebenfalls wertvolle Zeugnisse. Durch den Bahnbau wurden Migrationsströme ausgelöst, die das soziale Gefüge der Regionen nachhaltig veränderten. Auch die Entstehung des modernen Winterfremdenverkehrs geht auf die neu entstandene Eisenbahn zurück. Es erschien daher sinnvoll, diese technische Meisterleistung für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Projektziele und Inhalt Das von 2008-2010 laufende Projekt bezweckte, im Rahmen des 125-jährigen Bestandsjubiläums die umfangreichen Facetten der Arlbergbahn und ihrer Geschichte umfassend zu dokumentieren und zu präsentieren. Dadurch sollte eine Valorisierung

dieses hohen kulturellen Potentials für die Region erreicht werden. Die Präsentation sollte in Form von Ausstellungen und kulturellen Veranstaltungen erfolgen. Gleichzeitig wurde angestrebt, Maßnahmen für eine zukünftige Nutzung dieses Potentials zu eruieren.

bahn“ gab es kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen sowie Nostalgiefahrten in Originalzügen. Der große Publikumsstrom bewies das hohe touristische Potenzial des Themas, insbesondere unter Eisenbahnfreunden. In der Endphase des Projekts wurde der Blick bereits in die Zukunft gerichtet. Klar wurde, dass das Thema in der Region weiterhin präsent ist und der Wunsch vorhanden ist, neue Aktionen zu starten.

Ergebnis und Auswirkung Die Bedeutung der Arlbergbahn für das Klostertal konnte nachhaltig herausgearbeitet werden. Die Geschichte der Arlbergbahn wurde wissenschaftlich dokumentiert und in verschiedensten Formen präsentiert. Es entstanden ein Webportal, ein Film, das Arlbergbahn-Archiv sowie Studien zur Inwertnahme des kulturhistorischen Potenzials der Arlbergbahn. Im Rahmen von „125 Jahre ArlbergLEADER Projekte 2007-2014

Kontakt

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Projektträger

Museumsverein Klostertal Wald am Arlberg 60a, 6752 Dalaas

Kontaktperson

Andrea Mayer andrea.mayer@klostertal.org


Artenne

Adaptierung eines historischen landwirtschaftlichen Gebäudes zu einem öffentlichen Kulturraum

Im Ortskern von Nenzig befindet sich ein 1841 errichtetes Wirtschaftsgebäude eines ehemaligen Bauernhauses, welches seit 1994 für kulturelle Veranstaltungen zum Thema Landwirtschaft und kleinbäuerliche Kultur genutzt wurde („artenne“). Das Gebäude selbst ist als wertvolle Bausubstanz anzusehen, die von einer vergangenen bäuerlichen Kultur zeugt. Die einst ansässige Bauernfamilie pflegte kein Aussiedlerleben, sondern war in den Dorfkern integriert. Akteure aus Nenzig strebten an, im Rahmen von zwei LEADER-Projekten das Potenzial des Gebäudes für Veranstaltungen besser zu nutzen.

Projektziele und Inhalt Im ersten Projekt sollte über die Plattform „artenne“ ein neues Bewusstsein für das Kulturerbe und dessen Potential für die Zukunft in der Region geschaffen werden. Das Projekt sollte die Entwicklung einer Kulturvermittlungsstrategie mit Adaptierung der räumlichen Gegebenheiten umfassen. Dafür sollte ein Verein gegründet und eine Vereinbarung zur Nutzung des Ausstellungsgebäudes getroffen werden. Im zweiten Projekt sollten die Umbaumaßnahmen ausgeschrieben sowie umgesetzt werden. Ein weiteres Ziel war die Programm-

planung und –umsetzung von 2009-2011 und die Ausarbeitung eines Nutzungskonzepts für das alte Wasch- und Glashaus.

Ergebnis und Auswirkung Die Projekte erwiesen sich als sehr gelungen. Der neue Verein „artenne.nenzig“ übernahm 2009 die Trägerschaft des ehemaligen Wirtschaftsgebäudes. 2008 wurde das heute jährlich stattfindende Ausstellungsfestival „tenneale“ erstmals durchgeführt. Unter dem Titel „Vom Mangel zum Überfluss. Essen in der bäuerlichen Kultur“ erfreute die Veranstaltung sich bereits im Jahr 2008 mit 1300 Besuchern großer Beliebtheit. Die Adaptionsmaßnahmen im Gebäude wurden im Jahr 2010 umgesetzt und 48

im August wurde die Ausstellung tenneale 2010 „Dora. Schöne neue Kuhstallwelt“ eröffnet. Auch ein Konzept für das Wasch- und das Glashaus wurde entwickelt, dieses wird aber vorerst nicht umgesetzt. Bis heute ist die artenne ein beliebter Ort der Begegnung für Tradition, Kunst und Kultur.

Kontakt Projektträger

artenne nenzing Kirchgasse 6, 6710 Nenzing +43 5525 64417

Kontaktperson

Helmut Schlatter helmut.schlatter@gmx.at

LEADER Projekte 2007-2014


Astromobile

Eine mobile Sternwarte auf Rädern für den Biosphärenpark Großes Walsertal

Vorarlberg ist das einzige Bundesland Österreichs, das über keine eigene öffentlich zugängliche Sternwarte verfügt. In der Vergangenheit gab es einige erfolglose Initiativen zum Bau von Sternwarten, z.B. auf dem Karren bei Dornbirn. Weil in Ballungszentren viele Nachthimmelobjekte von Licht überblendet werden, eignen sich abgelegene Gebiete – wie der UNESCO-Biosphärenpark Großes Walsertal – weitaus besser für die Beobachtung der Sterne. Das von der UNESCO ausgerufene internationale Jahr der Astronomie (www.astronomie2009.at) bot für den Hobbyastronomen Robert Seeberger den Anlass, die Bedeutung des sternenreichen Nachthimmels, wie er im Großen Walsertal noch häufig zu sehen ist, zu thematisieren.

Projektziele und Inhalt Im Rahmen eines LEADER-Projekts beabsichtigte Robert Seeberger, eine innovative, gut ausgerüstete, mobile Amateursternwarte mit Anhänger zu entwickeln. Diese sollte ein Angebot für die BesucherInnen des UNESCO-Biosphärenpark Großes Walsertal darstellen. Mithilfe der Sternwarte sollte es möglich sein, Beobachtungen von Sternen, Planeten, des Mondes und sogar der Sonne durchzuführen. Darüber hinaus plante Seeberger

Veranstaltungen im Biosphärenpark, um auf den Nachthimmel als schützenswertes Gut aufmerksam zu machen. Die Möglichkeit der für BesucherInnen attraktiven Himmelsbeobachtung sollte einerseits die touristische Bedeutung des Biosphärenparks steigern und andererseits das Bewusstsein für das Naturgut „Sternenhimmel“ stärken.

Ergebnis und Auswirkung Mit großem Eifer entwickelte und baute Robert Seeberger das „Astromobile“. Dieses präsentierte er bereits bei verschiedenen, gut besuchten Veranstaltungen im Biosphärenpark. In den nächsten Jahren wird das Astromobile vorwiegend im Biosphärenpark zum Einsatz kommen, obwohl die Nachfrage nach dem Objekt auch außerhalb des Großen Walsertals groß ist. Einsätze in Nenzig, Bregenz und Dornbirn fanden bereits statt. Der Bekanntheitsgrad der mobilen Sternwarte nimmt ständig zu, auch aufgrund der Veröffentlichung in der Zeitschrift „Sternenboten“ und einer Berichterstattung in Vorarlberg Heute. Dank eines Hobbyastronomen und durch die Unterstützung eines LEADER-Projekts hat Vorarlberg heute somit eine eigene, ganz besondere Sternwarte.

Kontakt

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Projektträger

Biosphärenpark Großes Walsertal Jagdbergstrasse 272, 6721 Thüringerberg +43 5550 20360

Kontaktperson

Robert Seeberger robert.seeberger@vol.at


Klostertalwoche

Veranstaltungskonzept für lokale Kulturträger des Klostertals

Dieses LEADER-Projekt entstand aus der Idee heraus, im Klostertal abseits der herkömmlichen „Feste“ eine neue, mehrtägige Veranstaltungsreihe ins Leben zu rufen, welche lokalen Kulturträgern die Möglichkeit gibt, sich zu präsentieren.

Projektziele und Inhalt Das Projekt zielte darauf ab, in Kooperation mit Vereinen, Unternehmen, Tourismusorganisationen und dem Regionalmanagement eine mehrtägige, abwechslungsreiche Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Klostertalwoche“ zu initiieren. Dafür war ein Veranstaltungskonzept notwendig und ein Corporate Design mit entsprechenden Marketingmaßnahmen musste entwickelt werden. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe sollte die Klostertaler Kulturnacht erstmalig umgesetzt werden. Langfristig sollte sich die Klostertalwoche zu einem Fixpunkt im Kulturleben des Tals etablieren.

Veranstaltungsreihe intensiv im Klostertal und darüber hinaus beworben hat. Diese Marketingmaßnahmen waren von Erfolg gekrönt: vom 15. bis zum 21. Juni 2009 fand die erste Klostertalwoche unter Einbindung aller Gemeinden des Klostertals statt. Höhepunkt war die erste Klostertaler Kulturnacht am 19. Juni 2009 mit etwa 2.000 BesucherInnen und 150 Mitwirkenden. Insgesamt konnten bei den Veranstaltungen in der Klostertalwoche rund 10.000 BesucherInnen verzeichnet werden. Aufbauend auf den Erfahrungen in der Organisation und Abwicklung der ersten Klostertalwoche erarbeiteten die Veranstalter Musikverein Braz und REGIO Klostertal einen Erfahrungsbericht als Hilfestellung für zukünftige Veranstalter.

Kontakt Projektträger

REGIO Klostertal Bahnhofstrasse 140, 6752 Dalaas +43 5585 7201 22

Kontaktperson

Andrea Mayer andrea.mayer@klostertal.org

Ergebnis und Auswirkung Gemeinsam entwickelten die Akteure für die erste Klostertalwoche ein Konzept sowie eine Struktur für die Klostertaler Kulturnacht. Zudem wurde eine eigene Werbelinie kreiert, die am Corporate Design der Regio Klostertal Anleihe nahm, und die neue

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LandArt Gurtis

Themenweg und internationale Kunsttage mit breiter Beteiligung entwickeln und umsetzen

ressanten und auch provokanten Darstellungen erlangte Gurtis als kleine Bergparzelle einen überregionalen Bekanntheitsgrad. Vorführtage zum Thema „Kunst und Handwerk“ mit 3.500 Besuchern und die Veranstaltung Kunstfunken2009 belegen dies eindeutig. Die lokale Bevölkerung begeistert sich zunehmend selbst für Kunst, was zahlreiche kreativ gestaltete Gärten im Ort zeigen. Gurtis hat sich seine eigene Identität geschaffen – als „LandArt-Dorf“.

werden. Jährlich sollten Aktionstage oder Kunstwerktage mit KünstlerInnen stattfinden. Insgesamt sollte die Zusammenarbeit im Ortsteil Gurtis gesteigert, der Mut zur Kreativität gefördert, die Identität weiter gestärkt und dieser attraktive Wohnort im ländlichen Raum weiterentwickelt werden. Darüber hinaus sollten die geplanten Aktivitäten den sanften Tourismus wiederbeleben.

Ergebnis und Auswirkung Gurtis war früher einmal ein bekannter Luftkurort. Zwischenzeitlich ist der Tourismus stark zurückgegangen. Die Bürger des Kleinortes Gurtis pflegen ein aktives Vereinsleben sowie einen starken Zusammenhalt. So haben sie beispielsweise die Nahversorgung durch ein genossenschaftliches Engagement gesichert. Akteure dieses Kleinortes haben in der Vergangenheit Begegnungen mit Künstlern für die Bevölkerung organisiert und Land-Art-Aktionen durchgeführt. Auch Handwerker aus dem Ort begeisterten mit Aktionen – am meisten Aufsehen erregte wohl die größte gedrechselte Schüssel der Welt, welche eine Eintragung ins Guinness-Buch der Rekorde erhielt. Die BürgerInnen von Gurtis merkten, dass derartige Aktionen dazu geeignet sind, das gesellschaftliche Leben zu bereichern, die dörfliche Gemeinschaft zu stärken und den Kleinort als einen Ort des Erlebnisses zu positionieren. Diese Erkenntnis war der Ausgangspunkt für das Land-Art-Projekt.

Im April 2009 wurde der Bevölkerung das Projekt „LandArt Gurtis“ vorgestellt. Der gegründete Trägerverein LandArt Gurtis schuf einen vier Kilometer langen Skulpturenweg mit natürlich inszenierten Land-Art-Objekten. Durch die inte-

Kontakt

Projektziele und Inhalt Im Rahmen des Projekts sollte Gurtis zu einem Ort der Begegnung internationaler Land-Art-Künstler werden. Für BesucherInnen sollte ein Land-ArtRundweg mit künstlerischen Objekten errichtet LEADER Projekte 2007-2014

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Projektträger

Marktgemeinde Nenzing Landstrasse 1, 6710 Nenzing +43 5525 62215

Kontaktperson

Marion Ebster marion.ebster@stand-montafon.at


Materielles Kulturerbe Montafon

Das materielle Kulturerbe im Montafon durch eine nachhaltige Sammelstrategie aller Museen für die Zukunft sichern

lichkeiten authentisch weiterentwickelt und dabei Kulturgüter exemplarisch dokumentiert werden. Ergänzend zu diesen Zielen soll die Bedeutung der Montafoner Sammlungen durch Workshops, Vorträge, Führungen, Exkursionen, Ausstellungen, Social Media sowie Museumspublikationen auch der breiten Öffentlichkeit vermittelt werden.

lomäberg. Demonstrative Restaurierungen in der Stube und an ausgewählten Gegenständen wurden durchgeführt und die Techniken und Möglichkeiten einem interessierten Publikum gezeigt. Durch das Interesse der heimischen Bevölkerung sind die Akteure überzeugt, dass ausgelöst durch die Vorzeigebeispiele, die Restaurationstätigkeiten an erhaltenswerten Objekten im Tal zunehmen wird.

Ergebnis und Auswirkung Der Heimatschutzverein Montafon ist mit über 900 MitgliederInnen eine der größten und am stärksten wachsenden kulturellen Vereinigungen Vorarlbergs. Er kümmert sich um die vier Montafoner Museen sowie das Montafon Archiv und führt zahlreiche Projekte und Veranstaltungen durch. Mit nahezu 7.000 Objekten gehört die Montafoner Sammlung zu den bedeutendsten regionalen Sammlungen Vorarlbergs. Das Montafon Archiv verfügt über zahlreiche Dokumente – so 10.000 Fotos – und fand mehrmals Erwähnung in wissenschaftlichen Fachzeitschriften. Zwei Dinge waren der Anlass für das 2013 gestartete LEADER-Projekt: Die Notwendigkeit eines sensiblen Umgangs mit den Ausstellungsräumen sowie der Wunsch, andere historisch markante Objekte außerhalb der Museen zu erfassen und bauhistorisch zu untersuchen.

Das erst 2013 gestartete Projekt wird Ende 2014 abgeschlossen. Die Akteure erwarten sich, dass danach eine zukunftsfähige und nachhaltige Sammlungsstrategie für die Montafoner Museen besteht und ausgewählte Leitobjekte zeitgemäß restauriert und konserviert wurden. Neben der Recherche zur Musealisierungsgeschichte, der Durchführung von Vorträgen und Workshops zur Dokumentation der Sammelstrategie, konzentrierte sich das Projekt auf die Restaurierungstätigkeit des Frühmesshauses in Bartho-

Kontakt Projektträger

Stand Montafon Montafonerstraße 21, 6780 Schruns +43 5556 7213 17

Kontaktperson

Marion Ebster marion.ebster@stand-montafon.at

Projektziele und Inhalt Die Gemeinden des Montafons möchten eine nachhaltige Sammelstrategie für alle Museen der Talschaft entwickeln. Mit dem Projekt werden Grundlagen für die Präsentation, die Restaurierung und die Sammeltätigkeit geschaffen. Darüber hinaus sollen die historischen Museumsräum52

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Mensch & Berg

Die Geschichte einer leidenschaftlichen Beziehung

Ergebnis und Auswirkung

Das Thema „Alpinismus“ wurde in Vorarlberg lange Zeit museal und historisch kaum behandelt. Die Talschaft Montafon zeichnet sich dadurch aus, dass Lebensumstände und Wirtschaftsformen massiv durch die alpine Lage bestimmt sind. Daher machten sich Akteure im Montafon die Neuorientierungsphase der Montafoner Museen zunutze, um das Thema „Berg als Lebensraum“ in einer Ausstellung und durch weitere Aktionen nahezubringen. Dabei bot sich die Nutzung vieler Sammlungen wie Bilder und Erinnerungen an.

Das Projekt konnte im Jahr 2009 erfolgreich umgesetzt werden. Zunächst fand eine wissenschaftliche Aufbereitung der Thematik statt und das Alpinismus-Archiv im Montafon-Archiv wurde aufgebaut. Die Ausstellungen an den fünf Standorten wurden geplant und durchgeführt. Parallel dazu begeisterte ein Vermittlungsprogramm mit Exkursionen, Lesungen und Vorträgen Einheimische, Zugezogene und Gäste. Kooperationen mit anderen Museen in Hohenems, Wien und Innsbruck konnten geschaffen bzw. gefestigt werden. Die 2009 erschienene Publikation „Mensch & Berg im Montafon“ macht das Ausstellungsthema auf lange Frist für interessierte zugänglich. Dieses Projekt trug stark zu der überregionalen musealen Bedeutung des Montafons bei.

Projektziele und Inhalt Für die Aufarbeitung des Themas „Mensch und Berg“ im Montafon sollte ein zukunftsfähiger Prototyp entwickelt und die Kooperationen mit dem Kunstforum Montafon manifestiert werden. Damit sollten wertvolle Impulse für eine erfolgreiche Positionierung der Dachmarke „Kulturlandschaft Montafon“ generiert werden. Bilder, Texte, Menschenschicksale und lebende Erinnerungen sollten an fünf Ausstellungsorten präsentiert werden: in den vier Museen Schruns, Bartholomäberg, Silbertal und Gaschurn sowie im Kunstforum Montafon. Ergänzend dazu sollte das Montafon Archiv durch ein spezielles Alpinismus-Archiv ergänzt werden.

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Kontakt

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Projektträger

Heimatschutzverein im Tale Montafon Montafoner Heimatmuseum Kirchplatz 15, 6780 Schruns +43 5556 74723

Kontaktperson

Marion Ebster marion.ebster@stand-montafon.at


Musikanten

Vereinsübergreifende Kooperation in den Bereichen Nachwuchsarbeit, Ausbildung und Veranstaltungen

Musikvereine sind in ländlichen Gebieten zentrale Kulturträger. In den Gemeinden des Leiblachtals Eichenberg, Hohenweiler und Möggers sinkt trotz steigender Einwohnerzahl die Anzahl derer, die sich in Musikvereinen engagieren. Dies liegt auch daran, dass man ein Instrument zumeist drei Jahre erlernen muss, bevor man im Musikverein mitmusizieren kann. Daher muss aktiv um neue Blasmusikanten geworben werden. Initiiert durch ein LEADER-Projekt kooperieren Musikvereine und Musikschule in den Bereichen Nachwuchsarbeit, Ausbildung und Veranstaltungen im Leiblachtal und darüber hinaus seit 2008 erfolgreich.

Projektziele und Inhalt Übergeordnetes Ziel des Projekts war die Sicherung des Nachwuchses der drei Musik-Ortsvereine. Dafür war es notwendig, dass sich die Blasmusik als attraktives Freizeitangebot in den Gemeinden etablierte. Die Mitgliederzahl der Vereine sollte gesteigert, für jeden Musikanten die benötigte Ausstattung zur Verfügung gestellt und der Nachwuchs für die Zukunft gesichert werden. Das Projekt sollte eine Vorbildfunktion für andere kleine Gemeinden darstellen.

Ergebnis und Auswirkung Unterstützt vom Vorarlberger Blasmusikverband wurde ein landesweiter Instrumentenpool zur Verwaltung und Verleihung von Musikinstrumenten eingerichtet, welcher seit 2009 online ist. Dieser wurde mit ersten Instrumenten ausgestattet. Musikschulen, Vereine und der Landesverband können ihre Instrumente in diesen Pool einstellen. Es zeigte sich, dass Rand- und Lerninstrumente besonders gefragt waren. In Zusammenarbeit mit der Musikschule wurde die Jungmusik „Die Jungen Leiblachtaler“ gegründet. Weitere Ergebnisse waren der Erstkontakt mit Blasinstrumenten sowie die Förderung von Musikunterricht im Dorf. Insgesamt hat das Projekt aufgezeigt, wie durch Zusammenarbeit gemeinsame Erfolge bei der Förderung der Nachwuchsarbeit im Bereich Musik erreicht werden können. Zu Projektbeginn war die Zusammenarbeit noch unerfahren und von Kirchturmdenken geprägt. Durch Aufgabenverteilung und bestimmten Arbeitsgruppen wurde dann zielstrebig an den Themen gearbeitet und schnell die Vorteile der Zusammenarbeit erkannt. Die Arbeitsgruppen treffen sich weiterhin, um die Werbung für die Jugendarbeit weiter zu optimieren.

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Kontakt Projektträger

Musikverein Eichenberg Niederhaus 65a, 6911 – Eichenberg +43 680 2473798

Kontaktpersonen

Mario Hehle mv-eichenberg@gmx.at Peter Steurer peter.steurer@regio-v.at

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Quellenstiege

Ein magischer Ort, Trinkwasser im Laternsertal

Das Projekt greift das Thema Wasser als eines der vier Grundelemente auf. Das Laternsertal ist reich an frischem Quellwasser, welches in den umliegenden Bergen entspringt. Inmitten des Laternsertales, auf einer schönen Bergwiese, soll ein neuer Hochbehälter mit zwei Wasserkammern entstehen. Nach der Sanierung und Neuerrichtung der ganzen Wasserversorgung der Gemeinde Laterns wird nach der Fertigstellung nach außen nichts mehr zu sehen sein. Eine Cortenstahl-Skulptur soll dies ändern, sie markiert den Eingang zur unterirdischen Quelle für Vorbeikommende und macht dadurch auf das Wunder „Quellwasser“ aufmerksam.

Projektziele und Inhalte Die Quellenstiege mit zugänglichem Wasserbehälter wird Bestandteil des Themenwanderwegs „Trinkwasser im Laternsertal“. Ein Schaufenster innerhalb des Informationsraumes des Hochbehälters Bonacker „Quell-Raum-Bonacker“ ermöglicht einen Blick in den Ursprung unserer Wasserversorgung. Über eine schmale Treppe gelangt man zur tiefer gelegten „offenen Quelle“.

den. Regionale Wertschöpfung wird durch die Einbindung in das Tourismuskonzept und regionalen Kooperationen im Laternsertal sichergestellt. Entlang des Themenwanderweg sollen drei Trinkwasserbrunnen mit Informationen zum Wasser errichtet werden und durch eine kleine Aussichtsplattform wird der nahegelegene Wasserfall zugänglich und erlebbar gemacht.

Ergebnis und Auswirkung Die Quellenstiege mit Informationsraum wurde im Frühjahr 2014 errichtet. Der Themenweg dient der Bewusstseinsbildung zum Thema Wasser und soll vor allem den Naherholungssuchenden ein Erlebnis bieten, das sie zu diesem Thema sonst nirgends finden. Die erarbeiteten Kombiangebote mit Gastronomie und Sommerrodelbahn sollen den Tourismus beleben. Ab Herbst 2014 soll das Projekt vor allem bei Schulen das Interesse zum Thema Wasser, Natur und Naturgefahren wecken.

Mit dem Themenweg soll das Wasser, insbesondere Trinkwasser sichtbar und erlebbar gemacht wer-

Kontakt

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Projektträger

Gemeinde Laterns Laternserstr. 6, 6830 Laterns +43 5526 212

Kontaktperson

Bgm. Harald Nesensohn buergermeister@laternsertal.at

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Sammeln-Sichten

Sichten und Sammeln, eine Sammlungsstrategie der Region Walgau zur Stärkung ihrer Identität

Die Entwicklung einer gemeinsamen regionalen Identität ist ein Kernanliegen der Regio im Walgau. Eine Möglichkeit zur Identitätsfindung ist das Wissen um die gemeinsame Geschichte. Dabei geht es nicht nur um das Sammeln von Objekten, sondern insbesondere um die Beziehung zwischen Mensch und Objekt und die damit verbundene Geschichte, welche zusammen als Erinnerungsträger einer Region fungieren. Im Rahmen des Regionalentwicklungsprozesses Walgau wurde 2010 der Verein Kulturgütersammlung Walgau gegründet. Der Themenschwerpunkt „Sichten“ des vorarlberg museum im Jahr 2013 bot für den jungen Verein die Chance, in Abstimmung mit dem vorarlberg museum seine historischen Wurzeln zu festigen und sinnstiftende Sammlungsstrategien zu entwickeln.

ven und Sammler geschaffen werden. BürgerInnen aus der Region Walgau sollten dazu mobilisiert werden, sich mit Kulturgütern auseinanderzusetzen. Hier sollte auch eine eigens konzipierte Veranstaltungsreihe einen Beitrag leisten.

Projektziele und Inhalt

Ergebnis und Auswirkung

Übergeordnetes Ziel des Projekts war es, die regionale Identität der Bevölkerung im Walgau durch die Aufarbeitung der gemeinsamen Kulturgeschichte zu stärken. Um dieses Ziel zu erreichen, war es wichtig, die Museen, Ausstellungsorte und Sammlungen im Walgau bekannt zu machen. Des Weiteren sollte eine Plattform für einen gemeinsamen, professionellen Auftritt der Kulturinitiati-

Erstmals wurden die Sammler in der Region vernetzt. In enger Zusammenarbeit mit dem Verein Artenne erfolgte eine umfassende Fotodokumentation von 17 Sammlungen in der Region Walgau. Die verschiedenen Ausstellungen und Aussteller wurden in Form von Video und Zeitzeugenberichten dokumentiert und dem Archiv des vorarlberg museums übergeben und in der gemeinsamen Aus-

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stellung „Walgau sammelt“ zur Verfügung gestellt. Mit der Veranstaltungsreihe 2013/2014 konnten viele Bürger erreicht und auf das Kulturgut der Region aufmerksam gemacht werden. Mit Unterstützung eines Expertengremiums konnte das Projekt für die Region Sammelstrategien entwickeln und so einen Grundstein für die regionale Kulturgütersammlung legen. Die Strategie umfasste auch die digitale Archivierung der Objekte und Schulung der Akteure im landesweiten Mbox System.

Kontakt Projektträger

Verein Kulturgütersammlung Walgau Kirchgasse 6, 6710 Nenzing

Kontaktperson

Helmut Schlatter, helmut.schlatter@gmx.at

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Ski.Kultur.Arlberg Auf den Spuren eines Wunders in Weiß

Region als Wirtschaftszweig weiter zu stärken.

Am Arlberg finden sich die Wurzeln des alpinen Schilaufs. Die Entwicklung dieser Sportart hat hier Ausgang genommen und die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Region maßgeblich beeinflusst. Ausgehend vom Arlberg hat der alpine Schilauf die Welt erobert. Unter maßgebenden Akteuren im Arlberggebiet bestand die einhellige Überzeugung, dass es an der Zeit war, die kulturhistorische Geschichte des alpinen Skisports und des alpinen Skitourismus aufzuarbeiten, öffentlichkeitswirksam zu präsentieren und für die Nachwelt aufzubewahren, auch, solange noch Zeitzeugen aus der Anfangszeit dieser Entwicklung erreichbar sind. So fanden sich im Jahr 2008 30 Akteure zusammen, die sich dieser Herausforderung stellen wollten – im Rahmen des LEADER-Projekts und des Forschungsprojekts „Auf den Spuren eines Wunders in Weiß“.

Das Projekt beinhaltete die Gründung eines Trägervereins für die Koordination und Betreuung. Zeitzeugen wurden befragt und eine umfassende Analyse und Inventarisierung von Bildern, Filmund Tondokumenten sowie Gegenständen wurden durchgeführt. Zudem wurde eine Dauerausstellung eingerichtet.

Ergebnis und Auswirkung Die Ergebnisse des Projekts sind vielfältig und tragen nachhaltig zur Verankerung des Arlbergs als Wiege des alpinen Schilaufs bei. Dazu gehören die wissenschaftliche Aufarbeitung und Dokumentation der Geschichte, Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit, Ausstellungen, die Vorbereitung einer populärwissenschaftlichen Publikation, die Webseite http://www.skikulturarlberg.at, die Organisation und Durchführung von Veranstaltungen sowie die Planung eines Arlberg-Skimuseums und eines Ski-Archivs. Die gewonnenen Erkenntnisse sind von hoher wissenschaftlicher Bedeutung und finden überregionale Anerkennung und Beachtung. Bis heute ist der Verein ski.kultur.arlberg sehr aktiv, im Jänner 2014 präsentierte sich die Ausstellung im Bregenzer Landhaus.

Projektziele und Inhalt

Kontakt Projektträger

Ski Kultur Arlberg Omesberg 370, 6764 Lech am Arlberg +43 5583 3750

Kontaktpersonen

Birgit Ortner birgit.ortner@gemeinde.lech.at

Die 30 Akteure beabsichtigten im Rahmen des Projekts also, die Geschichte des alpinen Skisports und des Alpinskitourismus am Beispiel der Region Arlberg aufzuarbeiten. Durch einen weit gefassten, interdisziplinären Forschungsansatz sollte es gelingen, die Region als „Wiege des alpinen Skisports“ am Markt zu positionieren und den Tourismus der

Gerhard Holzknecht office@ppcgh.at Franz Rüf franz.ruef@regio-v.at

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Vereinshaus Göfis

Ein altes Vereinshaus durch eine ehrenamtliche Initiative neu beleben und dadurch die dörfliche Gemeinschaft stärken

Das Vereinshaus von Göfis wurde 1928 von der damaligen Jünglings- und Männerkongregation mit vielen freiwilligen Helfern errichtet. Es diente der Abhaltung von Veranstaltungen der Kongregation. In den letzten 40 Jahren wurde das Gebäude im Ortszentrum als Lagerraum und im Keller für einen Jugendtreff genutzt. Für eine Wiederbelebung fehlten die finanziellen Mittel. Das Gebäude ließ trotz seines hohen Alters den damaligen Treffpunkt und die Gemeinschaft verspüren. Die Interessensgemeinschaft „Vereinshaus“ wollte diesen Teamgeist, auch im Rahmen des LEADER-Projekts „Treffpunkt Göfis“, wieder aufgreifen. Dazu sollte das ortsbildprägende Gebäude renoviert und als Veranstaltungszentrum neu belebt werden.

Projektziele und Inhalt Primäres Ziel war die Erhaltung des Gebäudes. Durch die Wiederbelebung und Nutzung des Vereinshauses sollte eine Lücke im örtlichen Raumkonzept geschlossen werden. Ein gemeinsamer Treffpunkt für Einheimische und Zugezogene schien gerade in der Zuzugsgemeinde Göfis von größter Bedeutung. Es wurde beabsichtigt, das Vorhaben zusammen mit möglichst vielen Akteuren – EinwohnerInnen, Vereinen und Unternehmen – anzugehen. Bei der Sanierung wurde darauf geachtet, das Gebäude in seiner Struktur und Aussagekraft zu erhalten. Auch die Außenanlagen sollten gestaltet und somit Möglichkeiten für Veranstaltungen im Freien geschaffen werden. Es war klar, dass die gesamte Aktion ein hohes Maß an ehrenamtlichem Engagement erforderte.

Ergebnis und Auswirkung Zur Finanzierung der Sanierung des Vereinshauses leisteten zehn Vereine und die Gemeinde Mietvorauszahlungen. Dazu kam das Sponsoring zahlreicher Unternehmen, und das Projekt konnte im April 2011 gestartet werden. Die Sanierungsmaßnahmen wurden in 235 Tagen von 110 freiwilligen Helfern erfolgreich durchgeführt. Am 24. Juni 2012 wurde das Vereinshaus in einem feierlichen Akt eröffnet. Eine vollwertige Veranstaltungsstätte war geschaffen, welche heute fest im Kulturleben von Göfis verankert ist. Sie bietet Platz für 200 Personen und kann auch für private Veranstaltungen gebucht werden.

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Kontakt Projektträger

Vereinshaus-Göfis Schulgasse 1, 6811 Göfis +43 5522 73146

Kontaktperson

Thomas Lampert office@kultur-goefis.at

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Wassertal

Schaffung neuer Angebote zur historischen Badekultur im Großen Walsertal

betreibt den Lutzschwefelbrunnen, dessen Badezeiten im Internet abgerufen werden können. Außerdem kümmert sich der Verein um die Umsetzung weiterer Badestellen in der Zukunft – damit das Große Walsertal als „Wassertal“ ein spannendes Angebot für Einheimische und Gäste bietet.

größten Schwefelquellen Österreichs, sollte noch während der Projektlaufzeit umgesetzt werden. Die Umsetzung weiterer Module sollte nach Projektablauf erfolgen.

Ergebnis und Auswirkung

Das Große Walsertal gehört seit dem Jahr 2000 dem internationalen Biosphärenpark-Netzwerk der UNESCO an. Mit verschiedenen Projekten wird seither versucht, den mit der Biosphärenpark-Auszeichnung verbundenen Anspruch, Modellregion für naturverträgliches Leben und Wirtschaften zu sein, umzusetzen. Das Projekt Wassertal knüpfte an die historische Badekultur im Großen Walsertal an und schuf neue innovative Angebote, die verschiedene Anliegen des Biosphärenparks verbinden.

Die Umsetzung des Lutzschwefelbrunnens mit Schwefel-Kaltwasserbad und Heißwasserbad (Trinkwasser) gelang hervorragend und es wurden wertvolle Erfahrungen für die Umsetzung weiterer Bademöglichkeiten im „Wassertal“ gewonnen. Am 7. September 2012 konnte das Bad beim Kulturfestival Walser Herbst eröffnet werden. Der Badeverein „Verein Wassertal“ wurde gegründet. Er

Kontakt

Projektziele und Inhalt Ziel des Projektes war es, das Thema Wasser zu einem Schlüsselthema des Großen Walsertals zu machen und neue Angebote zu schaffen, um weitere Gäste in die Region zu locken. Anknüpfend an historische Badeanstalten, die es auch im Großen Walsertal gab, sollte ein modulares Netzwerk an Bademöglichkeiten geschaffen werden. Dieses sollte unterschiedliche Wasserorte miteinbeziehen und in der Zukunft eine ständige Erweiterung ermöglichen. Geplant war, die Bevölkerung von Beginn an in das Projekt einzubinden und einen Badeverein zu gründen, der sich zukünftig um die Betreuung der Badesysteme kümmern sollte. Der Lutzschwefelbrunnen in Buchboden, eine der LEADER Projekte 2007-2014

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Projektträger

Biosphärenpark Großes Walsertal Jagdbergstrasse 272, 6721 Thüringerberg +43 5550 20360

Kontaktperson

Christine Klenovec biosphaerenpark@grosseswalsertal.at


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LEADER Projekte 2007-2014


Bewegung ehrlich! bregenzerwald Erlebnispfade Brand Erzberg Gauertal Grenzerpfad Gesch채ftsstelle Holz Jakobswege II JuWi-Walgau KoopHolz Forschung Kulturlandschaftsinventar Montafon Mountainbike Werkraum-Haus witus

Dieses Aktionsfeld konzentriert sich auf die qualitative Entwicklung von Tourismus und Kleinstbetrieben. Der Bereich Tourismus, Handwerk und Gewerbe sind die besch채ftigungsintensivsten Bereiche des LEADER-Gebietes.

Wirtschaft und Tourismus LEADER Projekte 2007-2014

LEADER Projekte 2007-2014

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Bewegung

Erfahrungsaustausch und Pilotaktionen zur Steigerung der Lebensqualität und des touristischen Angebotes durch Wander- und Laufsportarten

Immer mehr Menschen begeistern sich für die Bewegung in freier Natur, für das Wandern und das Laufen. Diese Entwicklung ist positiv zu sehen, da Bewegung die beste Form der gesundheitlichen Prävention darstellt. Trotzdem ist der Anteil der Personen hoch, welche sich kaum oder gar nicht bewegen. Dies gilt sowohl für die LEADER-Region Vorarlberg als auch für die Region SüdWestAlb in Deutschland. Beide Regionen verfügen mit ihren hervorragenden Wanderwegen über eine ähnliche Ausgangssituation. Daher starteten diese Regionen 2013 ein transnationales Projekt, um Menschen in Bewegung zu bringen.

Projektziele und Inhalt

Ergebnis und Auswirkung

Ziel beider Regionen ist es, mit dem Projekt die Lebensqualität und touristische Attraktivität beider Regionen zu steigern und einen Beitrag zum Erhalt der Gesundheit zu leisten. Ausgewählte Pilotaktionen sollten Möglichkeiten der Gesunderhaltung aufzeigen und Möglichkeiten für Folgeprojekte öffnen.

Das grenzüberschreitend angelegte Projekt mit der Partnerregion SüdWestAlb brachte einen interessanten Erfahrungsaustausch zur Herangehensweise und lokalen Ausrichtung. In Vorarlberg konzentrierte man sich auf die Errichtung von Laufstrecken in den Gemeinden Bezau und Lingenau. Laufstrecken und Rundwanderwege wurden erhoben, organisierten und Wegergänzungen verhandelt. So konnten in beiden Gemeinden Kinder- und Erwachsenenlaufstrecken ausgeführt und beschildert werden. Parallel dazu wurde ein Informationsprogramm für die Bevölkerung zum Thema Bewegung und Gesundheit ausgeführt. Die Laufstrecken sind für Einheimische und Gäste angelegt und erfreuen sich guter Nutzung. Die beiden Gemeinden gelten als Pilotgemeinden für Ausführung, Beschilderung und für die Mobilisierung zur körperlichen Ertüchtigung.

Je eine Arbeitsgruppe in den Pilotaktionen mit unterschiedlichen Akteuren aus den Bereichen Sport, Gesundheit, Tourismus etc. haben ihre Stärken und Schwächen analysiert und Pilotaktionen geplant. In Vorarlberg werden diese Aktionen in den Bregenzerwälder Gemeinden Lingenau und Bezau umgesetzt. Ehrenamtliche LäuferInnen des Vereins „Im Wald läuft’s“ vermessen Laufstrecken für Kinder und Erwachsene, welche beschildert und in einem Folder festgehalten werden sollen. Gastronomische Betriebe sollen Läufermenüs anbieten, Familienlauftage sollen stattfinden und das sportliche Angebot soll über die Medien intensiv beworben werden. Es geht darum, die breite Bevölkerung – also auch Menschen, die nicht in Vereinen organisiert sind – „in Bewegung“ zu bringen. 62

Kontakt Projektträger

Regionalentwicklung Vorarlberg Hof 19, 6861 Alberschwende +43 5579 7171

Kontaktperson

Franz Rüf franz.ruef@regio-v.at

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ehrlich! bregenzerwald

Entwicklung und Umsetzung einer kleinräumigen Versorgungsstruktur regionaler Produkte

witus steht für „Wirtschaft und Tourismus“ und ist eine 2010 im Bregenzerwald gegründete Genossenschaft. Akteure aus Handwerk, Landwirtschaft, Tourismus, Wirtschaft und aus sozialen Einrichtungen arbeiten gemeinsam an einer nachhaltigen Entwicklung des Bregenzerwaldes. Mit dem Projekt „ehrlich! bregenzerwald“ wollte die witus einen Lernprozess für Bregenzerwälder Produzenten und Abnehmer zum Thema Nahversorgung anstoßen.

Projektziele und Inhalt

Ergebnis und Auswirkung

Kontakt

Das Projekt ist in der operativen Phase angelangt. Aufnahmekriterien für Lieferanten sind definiert, eine Informations- und Warenlogistik für regionale Produkte ist installiert. Gastronomen aus der Region sind Partner der Produzentengemeinschaft geworden und werden zweimal wöchentlich mit „ehrlichen“ Produkten aus dem Bregenzerwald beliefert. Das Projekt ist ein Vorzeigebeispiel für die Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Gastronomie.

Projektträger

witus – Wirtschaft und Tourismus eGen Platz 39, 6870 Bezau +43 5514 2295

Kontaktperson

Magdalena Steurer magdalena.steurer@witus.at

Übergeordnetes Ziel der Initiative „ehrlich! bregenzerwald“ war es, die kleinräumigen Strukturen des Bregenzerwaldes zu stärken. Den Landwirten der Region sollte eine Plattform geboten werden, neue Produkte herzustellen und sich so auf dem Markt zu profilieren. Für Nahversorger und Gastronomiebetriebe sollte die Möglichkeit geschaffen werden, sich über regionale, qualitativ hochwertige Produkte für die Zukunft zu rüsten. Parallel dazu sollten breit angelegte Maßnahmen der Bewusstseinsbildung stattfinden.

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Erlebnispfade Brand

Umsetzung eines Haustier-Erlebnispfades und eines Barfuß-Erlebnispfades

Ergebnis und Auswirkung

Das Spannungsfeld zwischen Landwirtschaft und Tourismus ist in vielen Gemeinden Vorarlbergs bekannt. Eine Möglichkeit, Landwirtschaft und Tourismus sinnvoll miteinander zu verbinden und Touristen für die Bedeutung der Landwirtschaft für die Kulturlandschaft zu sensibilisieren, ist die Errichtung von Erlebnispfaden. Die Gemeinde Brand bei Bludenz nahm sich der Herausforderung an, durch ein LEADER-Projekt zwei Erlebnispfade zu realisieren.

Der im Jahr 2010 fertiggestellte Tiererlebnispfad ist ein voller Erfolg. Da im Allgäu zum rechten Zeitpunkt ein Tiererlebnispfad aufgelassen wurde, ergab sich für die Gemeinde Brand die einmalige Möglichkeit, verschiedenste Haustiere zu kaufen. Heute kann man auf dem 1,5km langen Weg Esel, Lama, Pfaue, Schafe, Kaninchen, Kälber, Hühner und noch weitere Tiere erleben. Weiters gibt es ein Insektenhotel, eine Beobachtungsstation mit Blick in den Auwald, einen Spielplatz und den Naturbadesee Alvierbad. Auch die Umsetzung des Barfußweges gelang höchst zufriedenstellend. Der 1,5km lange Pfad beginnt an der Parpfienz-Alpe in der Nähe der Bergstation der Dorfbahn. Durch verschiedene Untergründe können junge und alte Menschen in den Genuss kommen, auf nackten Sohlen sich selbst und die Natur zu spüren. An mehreren Stellen wurden Bänke errichtet, die zum Verweilen einladen.

Sowohl Tiererlebnispfad als auch Barfußweg sind mit Einkehrmöglichkeiten verbunden und kinderwagentauglich. Sie bereichern das touristische Angebot des Brandnertals maßgeblich und stehen im Einklang mit Natur- und Kulturlandschaft.

Kontakt Projektträger

Gemeinde Brand Mühledörfle 40, 6708 Brand +43 5559 308 15

Kontaktperson

Bgm. Michael Domig michael.domig@brand.at

Projektziele und Inhalt Die von der Gemeinde geplanten Erlebnispfade richteten sich an Touristen, Tagesgäste und Schulklassen. Der erste Pfad sollte ein Tiererlebnispfad werden. Hier sollten an mehreren Standorten unter artgerechter Haltung Haustiere präsentiert werden. Auch die Integration von vorhandener Infrastruktur (Kneippanlage, Badesee) sowie weitere Attraktionen war vorgesehen. Als zweiter Pfad war ein Barfußweg im Bereich der Mittelstation der Dorfbahn geplant. Dieser Barfußweg sollte ebenso wie der Tiererlebnispfad im Rahmen des LEADER-Projekts entwickelt und gebaut werden.

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Erzberg

Erlebniszentrum Bergbauforschung am Kristberg

Tirol, Salzburg und Vorarlberg zählten einst zu den bedeutendsten Bergbauregionen Europas. Die Einführung der Metallurgie in das prähistorische Europa führte zu wesentlichen Veränderungen kultureller und ökologischer Natur, die bis heute nachwirken. Durch die Verfügbarkeit profitabler Erzlagerstätten in den Ostalpen erfuhr dieses Gebiet während der Bronzezeit und im Spätmittelalter bzw. der frühen Neuzeit einen Strukturwandel, der mit jenem Strukturwandel vergleichbar ist, der im vorigen Jahrhundert durch den Tourismus ausgelöst wurde.

auf dem interaktiven „Silberpfad“ sichtbar und begreifbar gemacht und in die Landschaft integriert werden. Zusätzlich sollte die „Silberspielwelt“ geschaffen werden: Kinder sollten Bergbau mit allen Sinnen erleben. Somit beabsichtigte man, ein innovatives, familiengerechtes Erlebnisangebot zu schaffen, welches das kulturelle Erbe am Schnittpunkt der Montafoner Bergbaugemeinden lebendig macht.

Ergebnis und Auswirkung Im Jahr 2012 wurde das Projekt erfolgreich abgeschlossen. Zusammen mit der Universität Innsbruck und dem Panoramagasthof Kristberg konnte die Gemeinde Silbertal zwölf zum Teil interaktive Stationen realisieren. Auch die „Silberspielwelt“ wurde gebaut und stellt eine große Attraktion für Kinder dar.

Im Forschungsprojekt HiMAT wurden die räumlichen Auswirkungen des Bergbaus und ihre Ursachen erforscht, auch im Silbertal im Montafon. Mit Abschluss des Projekts HiMAT war es an der Zeit, die Forschungsarbeit für Gäste und Einheimische über einen Lehrpfad attraktiv zugänglich zu machen.

Im Sommerhalbjahr werden auf dem Silberpfad geführte Touren angeboten. Insgesamt zeigt das Projekt Erzberg, wie eine innovative Idee (Präsentation des Forschungsprozesses statt der Ergebnisse) dafür genutzt werden kann, den Tourismus zu bereichern und das historische Wissen über eine Region für Einheimische, Zugezogene und Gäste zugänglich zu machen.

Projektziele und Inhalt Der innovative Ansatz an dem geplanten Lehrpfad war, dass nicht die Forschungs-ergebnisse, sondern der Forschungsprozess selbst sowie die angewendeten Methoden präsentiert werden sollten. So sollte die Forschungsarbeit zur Bergbaugeschichte

Kontakt Projektträger

Montafoner Kristbergbahn GmbH Hausnummer 318, 6780 Silbertal Tel: +43 5556 74119

Kontaktperson

Marion Ebster marion.ebster@stand-montafon.at

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Gauertal

Alp- und Maisäßkultur als Wechselspiel von Mensch und Natur erlebbar machen

Die Kulturlandschaft im Gauertal ist ein herausragendes Beispiel für die Montafoner Alp- und Maisäßwirtschaft. Allerdings stellt der zunehmende Strukturwandel eine Gefahr für diese Kulturlandschaft dar und das Wissen über die Bearbeitung von Alpen und Maisäßen geht immer mehr verloren. Zudem führt die unklare Wegführung des stark frequentierten Wanderwegnetzes dazu, dass die alpwirtschaftlichen Flächen beeinträchtigt werden. Eine klare Wegführung und bewusstseinsbildende Maßnahmen schienen daher notwendig.

Projektziele und Inhalt Zunächst war es daher Ziel des Projekts, eine Besucherlenkung durch gezielte Wegführung und Wegsanierungsarbeiten zu ermöglichen, welche durch die Erstellung eines Leitfadens über das Projekt hinaus wirksam und hilfreich sein sollte. Zudem sollten als Vermittlungsangebot Themenwanderrouten entstehen, auf welchen Touristen und Einheimische die lokale Alp- und Maisäßkultur durch ein erlebnisorientiertes Informationsangebot kennen lernen und ihre Landschaftswahrnehmung schulen konnten. Weitere Bestandteile sollten künstlerische Vermittlungsmethoden, Broschüren, die digitale Vermittlung sowie Alpführungen und Alperlebnistage sein. Für die lebensnahe Vermitt-

lung der alten Kulturtechnik des Sennens wurden in einem eigenständigen Projekt Baumaßnahmen an der Alpe Latschätz durchgeführt, um diese fürs Schausennen zugänglich zu machen.

Ergebnis und Auswirkung Die Gauertaler AlpKulTour ist ein voller Erfolg: Es fand eine Komplettsanierung der Hauptrouten des Wanderwegenetzes statt und die WandererInnen bleiben seitdem auf den gut begehbaren Wegen, sodass eine Erholung der Alpflächen möglich ist. Die Erfahrungen aus der Wegsanierung werden in einen landesweiten Leitfaden eingearbeitet. Für die Vermittlung der Alp- und Maisäßkultur sind auf einem Themenwanderweg 13 Stationen mit elf Skulpturen aus Holz realisiert worden. Kostenlos erhältliche Broschüren informieren Einheimische und BesucherInnen. Zur digitalen Vermittlung wurden QR-Codes eingesetzt. Zudem wurde die Domain www.alpkultour.at eingerichtet. In Kooperation mit dem Wanderführerverein Bergaktiv machen ausgebildete WanderführerInnen „Käsewanderungen“.

Kontakt Projektträger

Stand Montafon Montafonerstraße 21, 6780 Schruns +43 5556 7213 2

Kontaktperson

Marion Ebster marion.ebster@stand-montafon.at

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Grenzerpfad

Entdecken der ehemaligen historischen Grenzgeschichte der beiden Orte Oberreute und Sulzberg

Die beiden Gemeinden Oberreute (D) und Sulzberg (A) sind durch ihre Lage an der Staatsgrenze von Österreich und Deutschland geographisch und historisch miteinander verbunden. Daher war es naheliegend, mit dem „Grenzerpfad“ einen Erlebnisweg für Kinder und Erwachsene einzurichten, welcher die historische Grenzgeschichte der beiden Orte vermittelte und das Entdecken der verschiedenen Lebensräume in den Vordergrund stellte.

Projektziele und Inhalt Mit dem Projekt beabsichtigten die Standortgemeinden, die historische Grenzgeschichte der beiden Orte durch Erlebnisstationen Einheimischen und Gästen näherzubringen, Kinder für die Umwelt zu sensibilisieren, Erholungsraum für Erwachsene zu bieten und insgesamt einen touristischen Anziehungspunkt zu schaffen. Der Weg sollte auch für sehr junge und ältere BesucherInnen leicht begehbar sein und ein Maskottchen sollte die kleinen Besucher auf dem Grenzerpfad begleiten.

Ergebnis und Auswirkung

den, wahren Ereignissen sowie die Einbindung des Grenzhäuschens im Hochsträss wird die historische Entwicklung der Staatsgrenze den Wandernden nahegebracht.

Das Gemeinschaftsprojekt konnte erfolgreich realisiert werden. Der Grenzerpfad besitzt eine Länge von 4,7km und zehn Stationen und wird im Internet sowie durch eine Broschüre mit Karte beworben. Der Grenzerpfad ist leicht begehbar und wurde am 9. September 2012 auf einem deutsch-österreichischen Eröffnungsfest mit 200 BesucherInnen eingeweiht. Durch die Dokumentation von Legen-

Für die Erholung gibt es Landschaftsmöbel wie Himmelguckerbänke, Waldhängematten und eine Aussichtsplattform. Das Maskottchen “Schmugglerpeter“ begleitet Kinder auf dem Weg und kreative Erlebnisstationen wie Tierfiguren und Quizfragen machen den Grenzerpfad für Jung und Alt zum Erlebnis. Der Grenzerpfad ist somit eine wesentliche Bereicherung des Wanderangebotes von Oberreute und Sulzberg.

Kontakt

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Projektträger:

Gemeinde Sulzberg Dorf 1, 6934 Sulzberg +43 5516 2213 0

Kontaktperson

Bgm. Helmut Blank helmut.blank@sulzberg.at


Geschäftsstelle Holz

Aufbau einer eigenständigen Servicestruktur für den Cluster Holz

Die Vorarlberger holzbau_kunst wurde 2007 als Verein gegründet. Davor firmierte sie als Qualitätsgemeinschaft Vorarlberger Holzbau in der Wirtschaftskammer in Feldkirch. Die holzbau_kunst mit ihren 55 Holzbaubetrieben hat in den letzten Jahren durch Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit und Werbung wesentlich zum großartigen internationalen Image und Wert der Vorarlberger Holzbauleistung in Planung und Handwerk beigetragen. Aufgrund der zunehmenden Aufgaben erwies sich die Errichtung einer Geschäftsstelle als unumgänglich, auch, weil die holzbau_kunst bis Ende 2007 den Umsatz der Zimmereibetriebe fast verdreifachen konnte.

Ludesch gewählt, welche als europäisches Vorzeigebeispiel im ökologischen Holzbau gilt.

Ergebnis und Auswirkung

Projektziele und Inhalt Gegenstand des Projekts war also der Aufbau und der Anfangsbetrieb einer Geschäftsstelle für die holzbau_kunst. Dabei ging es um die Etablierung von Grundfunktionen, also die Mitgliederbetreuuung, Buchhaltung, Projektbegleitung, die Servicestelle für Architekten und den Architekturtourismus sowie die Betreuung des Internetauftrittes. Nicht zuletzt sollte die Geschäftsstelle auch die Marketingarbeit für die Branche leisten. Als Standort der Geschäftsstelle wurde die Gemeinde 68

Die Geschäftsstelle in Ludesch wurde eingerichtet und der Servicebetrieb aufgenommen. Die vollumfänglich genutzte Geschäftsstelle betreut auch eine Reihe an Einzelinitiativen. Das LEADER-Projekt ermöglichte es der holzbau_kunst, die CO2-Debatte und die ökologische Wohnbauförderung zu ihren Gunsten zu nutzen. Die Holzbaubetriebe werden sich künftig noch stärker mit den Themen Export, ökologisches Bauen, gesundes Wohnen und verdichtete Bauweise beschäftigen und sich eine weitere Differenzierung erarbeiten. Insgesamt wurde

das Netzwerk durch die Einrichtung der Geschäftsstelle gefestigt; die Mitgliederanfragen stiegen an. Ein leichter Umsatzzuwachs der Mitgliedsbetriebe konnte erreicht werden, ebenso wie ein Anstieg der Lehrlingszahlen und der Exporte.

Kontakt Projektträger

Vorarlberger Holzbau_Kunst Raiffeisenstrasse 54, 6713 Ludesch +43 5550 204 49

Kontaktperson

Matthias Ammann m.ammann@holzbaukunst.at

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Jakobswege II

Professionalisierung und Erweiterung des Angebots für JakobspilgerInnen in Vorarlberg

Der Jakobsweg – ein Netz von Wegen quer durch Europa, die nach Santiago de Compostela führen – ist einer der bedeutendsten Pilgerwege. In Europa erlebt die Pilgertradition derzeit eine Renaissance. Beim Pilgern geht es um das Erleben der Landschaft, die Begegnung mit Menschen sowie die Erfahrung kultureller und spiritueller Werte. Jakobswege sind eine europäische Angelegenheit, die den LEADER-Gedanken zutiefst unterstützen. Daher wurde das erste transnationale Projekt “Europäische Jakobswege” 2004 gestartet. Primär ging es darum, durchgehende, transnationale Jakobswege zu schaffen. Weil das Projekt großen Anklang fand, sollte es 2008 fortgesetzt werden.

kobsweg-Angebote im Internet, der Aufbau einer Trägerstruktur „Jakobsweg Vorarlberg“ sowie die Schaffung von spirituellen Angeboten am Vorarlberger Jakobsweg. Auch die Erstellung von Informationsbroschüren war Inhalt des Projekts

Projektziele und Inhalt

Die Darstellung der Vorarlberger Jakobswege im Internet wurde optimiert, aktualisiert und in die europäische Seite www.camino-europe.eu integriert. Was den Aufbau einer Trägerorganisation anbelangt, zeigte sich bald, dass ein Verein für die vorhandene Zielsetzung nicht realistisch war. Die Zukunft der Jakobswege in Vorarlberg konnte jedoch ohne Trägerstruktur gesichert werden: Durch die beliebten Broschüren über Kirchen am Jakobsweg können auch über das Projektende hinaus interessante Angebote am Jakobsweg entwickelt werden.

Im Rahmen des zweiten Projekts sollte das Angebot für PilgerInnen des Jakobswegs in Vorarlberg erweitert und professionell gestaltet werden. Der Kreis der Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien sollte auf osteuropäische Länder wie Tschechien und Polen erweitert werden. Eine Trägerorganisation sollte die Fähigkeiten der zahlreichen Aktivisten in Vorarlberg bündeln. Konkrete Inhalte des Projekts waren daher Vernetzungsaktivitäten mit anderen Jakobsweg-Projekten in Europa, die Erweiterung der Ja-

Ergebnis und Auswirkung Zur Verbesserung des Angebots erfolgte eine erweiterte und aktualisierte Neuauflage der Broschüre aus dem ersten Jakobswege-Projekt. Die neu entstandene Broschüre heißt „Wandern auf Jakobswegen durch Vorarlberg“ und beinhaltet die Routen Innsbruck-Einsiedeln und Scheidegg-Appenzell.

Kontakt

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Projektträger

Regionalentwicklung Vorarlberg Hof 19, 6861 Alberschwende + 5579 7171

Kontaktperson

Marion Ebster marion.ebster@stand-montafon.at

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JuWi Walgau

Jugend- und Wirtschaftsinitiative Walgau

Die Plattform „Wirtschaft im Walgau“ ist eine Arbeitsgruppe des Vereins Regio im Walgau. Sie besteht aus Vertretern der Wirtschaftsverbände. Eines ihrer Kernthemen ist die Entwicklung von Strategien und Aktionen zur Stärkung des Arbeitsplatzangebotes für Jugendliche in der Region. Denn die Abwanderung vieler Jugendlicher in größere Unternehmen macht deutlich, dass bei den Kleinbetrieben eine erhebliche Imageschwäche vorliegt. Daraus folgt ein Mangel an qualifiziertem Personal in diesen Betrieben. Ein wichtiges Anliegen für die AG „Wirtschaft im Walgau“ und Anlass für den Start eines LEADER-Projekts war es daher, das Image dieser Kleinbetriebe für die bessere Rekrutierung von Lehrlin-

gen zu entwickeln. Dabei sollten Jugendliche mit Migrationshintergrund und die Gleichbehandlung von Männern und Frauen besonders berücksichtigt werden.

Projektziele und Inhalt Die Vertreter der Plattform „Wirtschaft Im Walgau“ beabsichtigten, eine Koordinationsstelle und Initiative unter dem Titel „JuWi“ (Jugend und Wirtschaft im Walgau) umzusetzen. Als Ausgangsbasis sollten die bestehenden Initiativen zur Lehrlingsförderung dienen. Das LEADER-Projekt sollte als Gemeinschaftsaktion der Betriebe im Walgau in enger Zusammenarbeit mit den Schulen und im Rahmen offener Jugendarbeit durchgeführt und dadurch die Betriebe bei den Jugendlichen bekannt gemacht werden. Die im Rahmen des Projekts eingerichtete Aktionsstelle sollte sich um die geplanten Aktionen „Werkstatt“, „Unternehmenspräsentation“ und „Praktische Handwerksvermittlung“ sowie die Vermittlungsarbeit zwischen Betrieben und Schulen kümmern. Durch all diese Maßnahmen sollte Jugendlichen im Walgau die Berufswahl erleichtert werden. 70

Ergebnis und Auswirkung Eine Koordinierungsstelle wurde eingerichtet und Informationsveranstaltungen für die am Projekt beteiligten Schulen und Kleinbetriebe durchgeführt. Schülergruppen fertigen in Unternehmen nach einem vorgefertigten Konzept Gegenstände als Entscheidungshilfe für die Berufswahl. Die Kooperation mit dem Werkraum Bregenzerwald ist ein weiterer wichtiger Schritt und erfolgt in drei Ebenen: „Lädolar“ zur Vermittlung von Berufen an Schulen durch den Werkraum, Berufspräsentation durch Lehrlinge an Aktionstagen und ein Unternehmertreff Walgau - Bregenzerwald für den Erfahrungsaustausch. Die WIGE Frastanz sieht darin gute Impulse und die Motivation für weiterführende Aktivitäten im Walgau.

Kontakt Projektträger

WIGE Frastanz Im Bradafos 14, 6820 Frastanz +43 5522 51778 14

Kontaktperson

Rainer Hartmann rainer.hartmann@ewerke.at

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KoopHolz Forschung

Forschungsprojekt zum Thema „Wie gesund ist Holz“ zur inhaltlichen Stärkung der bisherigen Arbeit der Geschäftsstelle Holz und Ermöglichung neuer Produktchancen

Der 2007 gegründete Verein „vorarlberger holzbau_ kunst“ mit seinen 55 Holzbaubetrieben, 18 Planungsbüros sowie Partnern in der Forstwirtschaft erhielt durch ein LEADER-Projekt seine heutige Geschäftsstelle. Wichtiges Anliegen des Vereins ist seit jeher die Förderung der branchenübergreifenden Zusammenarbeit. Doch gerade in diesem Bereich wurde für die Akteure immer deutlicher, dass die Arbeitskooperationen nicht befriedigend entwickelt waren, gerade zwischen der Gruppe der „Venstermacher“ und anderen Holzbaubetrieben. Hier sollte mehr getan werden. Eine große Chance bot das Forschungsprojekt „Wie gesund ist Holz – Kausale Ursachen“. Dieses Forschungsvorhaben sollte für ein LEADER-Projekt genutzt werden.

Projektziele und Inhalt Das Projekt zielte darauf ab, die drei Organisationen vorarlberger holzbau_kunst, die Venstermacher und die Produktkooperation VorarlbergHolz enger zusammenführen. Hierbei sollten gemeinsame Anliegen auf mehrere „Schultern“ verteilt werden. Anhand von Versuchen sollten gesundheitsrelevante Vorteile des Werkstoffes Holz wissenschaftlich analysiert werden. Diese Untersuchungen sollten auf Erkenntnissen des Human

Das Forschungsprojekt „Wie gesund ist Holz – Kausale Ursachen“ musste nach zwei Jahren vorzeitig beendet werden. Zum Erlangen eines wissenschaftlich fundierten Ergebnisses hätten in Vorarlberg die notwendigen Ressourcen gefehlt, auch überregional reichten die Mittel nicht. Dieses Thema ist jetzt Inhalt einer europäischen Studie, bei der die Holzforschung Austria und die Holzindustrie beteiligt sind. Erste Ergebnisse werden für 2015 erwartet. Die Geschäftsstelle Holz ist mit den Projektbetreibern in gutem Kontakt.

Research Institutes in Weiz unter wissenschaftlicher Begleitung von Univ. Prof. Dr. Maximilian Moser aufbauen. Danach sollte ein Image für den Werkstoff Holz weiter verbessert werden. Gleichzeitig sollten gemeinsame neuartige Serviceleistungen definiert und erarbeitet werden. In der Folge waren starke Impulse für die regionale Holzwirtschaft zu erwarten.

Ergebnis und Auswirkung Die Ziele des LEADER-Projekts konnten erreicht werden. Es fanden und finden regelmäßig gemeinsame Veranstaltungen statt. Die drei Organisationen führten zwei gemeinsame Messeauftritte durch und schalteten Inserate zum Thema Holz und CO2. Heute gibt es neue und stärkere interne Geschäftsbeziehungen zwischen einzelnen Betrieben der einzelnen Wertschöpfungsstufen. Das gemeinsame Büro stärkt die Vernetzung, welche in Zukunft noch weiter ausgebaut werden soll.

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Kontakt

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Projektträger

Vorarlberger Holzbau_Kunst Raiffeisenstrasse 54, 6713 Ludesch +43 5550 204 49

Kontaktperson

Matthias Ammann m.ammann@holzbaukunst.at


Kulturlandschaftsinventar Montafon (KLIM) Realisierung eines Kulturlandschaftsinventars im Montafon

In vielen ländlichen Regionen stellt das Verschwinden der traditionellen Kulturlandschaft Menschen vor neue Herausforderungen. Ohne Kenntnis und Dokumentation dieses lebensräumlichen Strukturwandels können keine Entscheidungen getroffen werden, die sich auch in Zukunft als tragfähig und vertretbar erweisen. Dies gilt auch für die Alp- und Maisäßkultur im Montafon. Akteure im Montafon beschlossen daher, ihre Kulturlandschaft zu dokumentieren und dadurch besser kennen zu lernen.

Projektziele und Inhalt Ziel des 2008 gestarteten Projekts war es, die Kulturlandschaft des Montafons zu erfassen und über Datenbanken zugänglich zu machen. In diesen Datenbanken wurden sämtliche kulturlandschaftliche Elemente der ehemaligen 3-Stufenlandwirtschaft verzeichnet (Funktion, Nutzung, Bild- und Kartenmaterial, historische Dokumente etc.). Die Datenbank ist Grundlage für Pflegemanagementkonzepte sowie für Gemeinde- und Landschaftsplanung im Montafon.

Ergebnis und Auswirkung Das Projekt erhielt den Titel „KLIM – Kulturlandschaftsinventar Montafon“. Es fanden umfang-

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reiche Datenerhebungen und Begehungen statt, um z.B. historische Nutzungsgrenzen und vor allem den Nutzungswandel der letzten Jahrzehnte in der Landschaft zu dokumentieren. Dazu wurden nahezu alle Gebäude aufgenommen, auch solche, die heute nicht mehr existieren. VermittlerInnen stellten Informationen, Bild- und Textquellen zur Verfügung. Es erfolgte eine genaue fotographische Dokumentation der aktuellen Situation der Kulturlandschaft im Montafon. Durch eine intensive (über-) regionale Öffentlichkeitsarbeit konnte Aufmerksamkeit für das Projekt gewonnen werden. Seit dem Jahr 2010 ist das Projekt abgeschlossen und zwei umfassende Datenbanken helfen bei der Planung einer nachhaltigen Weiterentwicklung der Kulturlandschaft im Montafon.

Kontakt Projektträger

Stand Montafon Montafonerstraße 21, 6780 Schruns +43 5556 7213 2

Kontaktpersonen

Michael Kasper m.kasper@montafoner-museen.at Marion Ebster marion.ebster@stand-montafon.at

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Mountainbike

Schaffung eines regionalen und überregionalen Freizeitangebotes im Walgau

liche Beschilderung, die öffentliche Bewerbung der Strecken und ihre Darstellung auf einer Karte. Zudem erfolgte die Umsetzung einer landesweiten Haftungsregelung durch einen Vertrag zwischen Grundbesitzern, Betreibern der Mountainbikestrecken und dem Land.

Biker und das Angebot von regionalen Produkten wurde eine Steigerung der Wertschöpfung erzielt. Das „Mountainbikeprojekt Walgau Sonnenseite“ lieferte wertvolle Erfahrungen für ein landesweites, einheitliches und zusammenhängendes Mountainbikewegenetz und war daher beispielgebend: Während es im Jahr 2008 in Vorarlberg rund 300km offizielle Mountainbikestrecken gab, sind es heute bereits über 1500 km, Tendenz steigend.

Ergebnis und Auswirkung

Mountainbiken entwickelt sich zunehmend zu einem Trendsport. Im Walgau wie in ganz Vorarlberg war dieser Sport lange Zeit kaum organisiert. Die Südhänge des Walgaus bieten sich als Erlebniswelt für Mountainbiker an. Vor Projektbeginn war jedoch nicht geklärt, in wie fern die Wege von Mountainbikern genutzt werden konnten; zudem wurde das Wild durch die wahllose Befahrung von Güter- und Forstwegen gestört. Durch ein entsprechendes Angebot von Mountainbikerouten sollten Biker auf ausgewiesene Routen gelenkt und so das Befahren anderer Wege verhindert werden.

Im Projekt wurden die Gesamtplanung, der Ausbau des 100km umfassenden Mountainbikenetzes sowie deren Eröffnung am 21. Juni 2009 realisiert. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv. Die Region konnte einen Anstieg der Besucherzahlen verzeichnen, auch in Verbindung mit dem LEADER-Dreiklangprojekt. Durch eine Lenkung der

Kontakt

Projektziele und Inhalt Ziel des Projekts war es, das Mountainbikenetz Mittlerer Walgau zu einem attraktiven zusätzlichen Freizeitangebot zu entwickeln und ein Pilotbeispiel für Vorarlberg zu etablieren. Durch die Beschilderung und die Abstimmung mit Grundeigentümern sollten Natur- und Kulturräume geschützt werden und eine gezielte Lenkung der Biker erfolgen. Durch den Hinweis auf den Schutz der Natur für Mountainbiker sollte „Respektiere deine Grenzen“ in die Tat umgesetzt werden. Inhalte des Projekts waren daher die Gestaltung des Mountainbikewegenetzes durch eine einheitLEADER Projekte 2007-2014

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Projektträger

Gemeinde Dünserberg Montanastr. 22, 6822 Dünserberg +43 5524 2411

Kontaktperson

Bgm. Walter Rauch gemeinde@duenserberg.cnv.at


Werkraum-Haus

Entwicklungs- und Gestaltungsprozess sowie Vorbereitungen zur Errichtung des Werkraum-Hauses für die Handwerkerkooperation des Bregenzerwalds

Gebäude beinhaltet einen großen Saal mit Foyer, Empfang und Theke und wird seit der Eröffnung regelmäßig für Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt. Zudem ist die Geschäftsstelle des Vereins in diesem Gebäude untergebracht. Das Werkraum-Haus gibt dem Dorfzentrum von Andelsbuch ein neues, prägendes Gesicht und den Handwerksbetrieben eine einzigartige Möglichkeit zur Präsentation nach außen.

Kontakt

Der 1999 gegründete Verein „Werkraum Bregenzerwald“ ist eine gemeinsame Plattform von über 90 Meisterbetrieben des Bregenzerwalds und gilt als Vorzeigebeispiel für die regionale Kooperation des Handwerks. Bewährte Aktionen des Vereins sind z. B. der Wettbewerb handwerk+form, die Wanderausstellung „möbel für alle“ und Ausbildungsprojekte. Zur Weiterentwicklung des Vereins tat sich der Bedarf an entsprechender Infrastruktur auf. In zwei LEADER-Projekten entstand so das „Werkraum-Haus“ in Andelsbuch.

Projektziele und Inhalt Ziel der zwei Projekte war es, die Handwerkerkooperation weiter zu stärken und das Handwerk des Bregenzerwalds noch besser greifbar zu machen. Das angestrebte „Werkraum-Haus“ in Andelsbuch sollte die Geschäftsstelle des Vereins, eine Aktionsbühne sowie Ausstellungsräumlichkeiten beherbergen. Die Gestaltung dieses Gebäudes sollte von und mit den Handwerkern erfolgen. Im größeren 74

Projektträger

Werkraum Bregenzerwald Hof 800, 6866 Andelsbuch +43 5512 26386

Kontaktperson

Renate Breuss, renate.breuss@werkraum.at Franz Rüf, franz.ruef@regio-v.at

Rahmen ging es dabei um die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des ländlichen Raums. Das erste Projekt beinhaltete den Planungsprozess für die geplante Errichtung des Werkraum-Hauses, dessen Bespielungskonzept sowie die Erarbeitung eines gemeinsamen Corporate Designs für die Handwerkergruppe. Im zweiten Projekt ging es um die konkrete Errichtung des Werkraum-Hauses. Alle Aktionen im Rahmen dieser zwei Projekte fanden in enger Zusammenarbeit von Handwerkern, Architekten und Experten statt.

Ergebnis und Auswirkung Das heute deutlich sichtbare Resultat der zwei Projekte ist das Werkraum-Haus in Andelsbuch. Es wurde am 5. Juli 2013 feierlich eröffnet. Entworfen wurde das freistehende, zentrumsbildende Gebäude vom Schweizer Architekten Peter Zumthor. Die vielen Schaufenster des Werkraum-Hauses und seine zentrale Lage laden zum Verweilen ein. Das LEADER Projekte 2007-2014


witus

Entwicklung einer sektorübergreifenden interkommunalen Netzwerkstelle für die Kooperation zwischen Handel, Handwerk, Landwirtschaft und Tourismus im Bregenzerwald

Die sektor- und gemeindeübergreifende Zusammenarbeit gilt als Erfolgsfaktor für die Wirtschaft einer Region. Akteure aus Bezau, Bizau, Mellau, Reuthe und Schnepfau im Bregenzerwald waren sich einig, dass sie eine solche Zusammenarbeit aufbauen und dazu eine geeignete Netzwerkstruktur einrichten wollten.

Projektziele und Inhalt Übergeordnetes Ziel des Projekts war die Einrichtung der dauerhaft besetzten Netzwerkstruktur „witus“ (Wirtschaft und Tourismus). Aufgabe von witus sollte es sein, Unternehmer in den Bereichen Landwirtschaft, Handwerk, Tourismus und Wirtschaft sowie Akteure von sozialen Institutionen enger zusammenzubringen und damit zu stärken. Darüber hinaus sollten entlastende, operative Arbeiten gemeindeübergreifend durchgeführt und damit vorhandene Ressourcen gebündelt werden.

Im Rahmen des Projekts fanden eine intensive Analyse, die Entwicklung von Strategien sowie die Einrichtung der Netzwerkstruktur statt. Aktionen und Services sollten die Nutzung von Synergiepotenzial fördern, win-win-Situationen schaffen, operative Abläufe verbessern und die Zusammenarbeit stärken. Nach drei Jahren sollte geklärt sein, ob eine dauerhafte Struktur möglich sein würde.

Ergebnis und Auswirkung Das Projekt ist sehr erfolgreich verlaufen. Die Netzwerkstelle ist eingerichtet, ein Mitarbeiter eingestellt und die Homepage www.witus.at aufgebaut. Bereits 2010 hatte witus 93 Mitglieder.

gebiet Mellau-Damüls, die gemeinsame Gestaltung des Christbaums in Bezau, Erarbeitung von 62 individuellen Sitzbänken zur Unternehmenspräsentation, Zusammenarbeit mit dem Projekt Engagiert sein der Lebenshilfe Vorarlberg und die Umsetzung einer kleinräumigen Versorgungsstruktur für regionale Produkte im Projekt „ehrlich Bregenzerwald“. 2010 fand die erste witus Sommernacht statt; mittlerweile hat sich diese Veranstaltung – wie auch die Genossenschaft witus – fest im Bregenzerwald etabliert.

In diesem Jahr wurde auch die Genossenschaft gegründet. Inzwischen sind vier Fachausschüsse installiert und es finden regelmäßige Treffen statt. Projekte von witus sind z.B. der Anschluss der umliegenden Gemeinden über den Skibus an das Ski-

Kontakt

LEADER Projekte 2007-2014

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Projektträger

witus – Wirtschaft und Tourismus eGen Platz 39, 6870 Bezau +43 5514 2295

Kontaktperson

Magdalena Steurer magdalena.steurer@witus.at


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LEADER Projekte 2007-2014


In diesem Aktionsbereich steht die lokale Unabh채ngigkeit der Energieversorgung mit W채rme und Strom im Vordergrund. Gerade der l채ndliche Raum hat das Potenzial f체r erneuerbare Energie. Ziel ist es, diese in allen Formen (Biomasse, Wasser, Wind und Sonne) zu nutzen und als Teil der regionalen Kreislaufwirtschaft zu betrachten.

Energiepotential Energie-PS

Erneuerbare Energie und Energieeffizienz

LEADER Projekte 2007-2014

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Energie PS

Neuer Service für Ökostromproduzenten: Bürgerbeteiligung und Monitoring bestehender Anlagen

Die Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie Vorarlberg (AEEV) hat zum Ziel, die Rahmenbedingungen für die Erneuerbare Energie und deren Nutzung zu verbessern. Bei der Nutzung von Photovoltaikanlagen sind die BürgerInnen Vorarlbergs mit vielen Problemen konfrontiert: Unzureichende gesetzliche Einspeisetarife senken die Attraktivität von Anlagen, nicht jede/-r BürgerIn besitzt nach Süden ausgerichtete Dächer oder Fassaden und vielfach werden bei kleinen Produktionsanlagen aufgrund der nicht vorhandenen Überwachung Ausfälle nicht gleich beseitigt. In dem von der AEEV initiierten Projekt Energie-PS sollten die Rahmenbedingungen für die Nutzung von Photovoltaik verbessert werden.

Projektziele und Inhalt Das Projekt „Energie-PS“ (ProduzentenService) zielte darauf ab, eine Servicestruktur aufzubauen, welche den vielen lokal agierenden Produzenten erneuerbarer Energie Erleichterungen in der Be-

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schaffung und der technischen Überwachung bringen konnte. Das Projekt sollte auch dazu beitragen, weitere Produzenten für den Ausbau der erneuerbaren Energie zu gewinnen. Das Projekt hatte zwei Schwerpunkte: erstens sollte ein Monitoring-System zu Leistungs- und Garantiesicherung aufgebaut werden, um Ausfälle von Anlagen schnell zu registrieren und dementsprechende Maßnahmen einleiten zu können. Im zweiten Schwerpunkt ging es um die Nutzung öffentlicher und privater Dach- und Fassadenflächen für Solaranlagen durch Bürgerbeteiligungen. BesitzerInnen von Gebäuden sollten ihre Dachflächen investitionswilligen Bürgern für die Errichtung von Photovoltaikanlagen zur Verfügung stellen.

Ergebnis und Auswirkung Mit der Entwicklung von SolarControl und SolarInvest wurden zwei wichtige Instrumente für den weiteren Ausbau der regionalen Solarstromver-

sorgung geschaffen. Im Hinblick auf SolarControl konnten bis Ende 2011 über 60 Datenlogger installiert werden. Durch diese findet eine laufende Darstellung der Produktionsdaten statt. Bei Unterbrechung der Produktion erfolgt eine Nachricht per E-Mail. Was das Instrument SolarInvest anbelangt, so wurden sogenannte „Sonnenstrom-GenussPakete“ als Basisprodukt der Bürgerbeteiligung entwickelt. Heute gibt es in Vorarlberg 12 Sonnenstrom-Bürgerkraftwerke – weitere sind bereits zur Umsetzung vorbereitet.

Kontakt Projektträger

AEEV - Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie Vorarlberg Hof 19, 6861 Alberschwende +43 664 88667424

Kontaktpersonen

Johann Punzenberger j.punzenberger@aeev.at Franz Rüf franz.ruef@regio-v.at

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Energiepotenzial

Konzept und Machbarkeitsprüfung zur Nutzung erneuerbaren Ressourcen im touristisch genutzten Grenzgebiet Vorarlberg und Allgäu

Die Notwendigkeit des Ausbaus erneuerbarer Energien ist bekannt. Bei der Errichtung von Anlagen spielen die Umweltverträglichkeit und Akzeptanz stets eine wichtige Rolle. Das Grenzgebiet zwischen Vorarlberg und Bayern (Allgäu) zeichnet sich durch seine hohe Wohnqualität und seine starke touristische Anziehungskraft aus. Im Rahmen des Vorarlberger Beschlusses zu „enkeltauglichen“ Maßnahmen haben sich Möggers und Eichenberg in Österreich sowie Scheidegg in Deutschland im Jahr 2011 zusammengetan, um mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie die Machbarkeit speziell von Windkraftanlagen zu testen.

Projektziele und Inhalt Die zentrale Frage für die Gemeinden lautete: Wie kann die lokale Energieversorgung aus Windkraft nachhaltig gestaltet werden? Aus der grenzüberschreitenden Bearbeitung dieser Frage erhofften sich die Beteiligten Effizienzersparnisse und eine LEADER Projekte 2007-2014

zeptanz der Bevölkerung gab es die Ausstellung „Windschule“, es fanden Bürgerdialoge, eine Exkursion nach Wilpoldsried sowie Wanderungen zur Windmessung statt. Im Fernsehen und in der Zeitung wurde von dem Projekt berichtet. Im Jahr 2014 lag der Schwerpunkt auf dem Bürgerdialog zu den Fragen Umweltschutz und Landschaftsbild sowie Bürgerbeteiligung. Das Projekt erarbeitete wichtige Entscheidungsgrundlagen für die Energieregion Leiblachtal.

Intensivierung der Zusammenarbeit der Gemeinden allgemein. Inhalte des Projekts waren Gespräche mit Grundeigentümern, Windmessungen, eine technisch-wirtschaftliche Betrachtung der Thematik sowie Maßnahmen zur Information der Öffentlichkeit. Eine Voreinschätzung an potentiellen Standorten fand bereits im Vorfeld des Projekts statt.

Ergebnis und Auswirkung Das Projekt läuft erst 2014 aus, doch Vieles ist bereits passiert. Begleitet von intensiver Öffentlichkeitsarbeit wurde eine Literatursammlung sowie eine Präsentation für Windkraftanlagen erstellt. Gespräche mit Behörden und Grundeigentümern wurden geführt. Im Jahr 2013 wurden die ersten aussagekräftigen Windmessungen in Vorarlberg begonnen. Die Ergebnisse der Messungen wurden online frei zur Verfügung gestellt. Ein Gutachten bestätigt die wirtschaftlich-technische Machbarkeit der Windkraftanlagen. Zur Sicherung der Ak-

Kontakt Projektträger

AEEV - Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie Vorarlberg Hof 19, 6861 Alberschwende +43 664 88667424

Kontaktpersonen

Johann Punzenberger j.punzenberger@aeev.at Franz Rüf franz.ruef@regio-v.at

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Bürger-PPP Der Zukunft auf der Spur Ku-Ku-Ku LEADER on Tour Praxislehrgang-Regionalmanagement Wießtannenpreis LES-EVALU

Netzwerk und Öffentlichkeitsarbeit LEADER Projekte 2007-2014

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Bürger-PPP

Mobilisierung von Bürgerkapital, Chancen und Modelle für die Regionen

Die Beteiligung von Bürgern an Planungs- bzw. Regionalentwicklungsprozessen ist eine Grundaufgabe von LEADER. In den letzten Jahren wurden vermehrt Ansätze zur Mobilisierung von Bürgerkapital für Einrichtungen der Allgemeinheit forciert. Diese Mobilisierung von Bürgerkapital bietet der Regionalentwicklung sowie der öffentlichen Hand neue Chancen. Auch die LAG-Vorarlberg hat sich mit dem Thema auseinandergesetzt und über Jahre in den Kommunen für Bürgerbeteiligungen geworben und Modelle erarbeitet. In kurzer Zeit konnten an die 20 Bürgerbeteiligungsanlagen im Bereich der Erneuerbaren Energieproduktion errichtet werden. Es bestand die Frage, in wie fern sich andere LAGs mit diesem Thema auseinandersetzen, welche Erfahrungen genutzt werden konn-

ten, wie man die Beteiligung von Bürgern weiter ausbauen konnte und inwiefern das Wissen auch auf andere Gebiete übertragen werden kann.

Projektziele und Inhalt Im Rahmen des Projekts Bürger-PPP schlossen sich im Jahr 2013 einige lokale Aktionsgruppen zusammen, um Erfahrungen auszutauschen und Fachexperten in die Diskussion und Erarbeitung neuer Ansätze einzubeziehen. Ziel des Projektes ist die Verbreitung von Know-how und die Entwicklung neuer Ansätze für Bürgerbeteiligungen zur Verbesserung der kommunalen Infrastruktur. Die im Projekt beteiligten LAGs wollen dabei im Rahmen von gemeinsam organisierten Workshops neue, ergänzende Instrumente für die regionale Entwicklungsarbeit in Erfahrung bringen und die Palette von Methoden zur regionalen, lokalen Entwicklungsarbeit erweitern. Neben dem reinen Erfahrungsaustausch werden auch Pilotbeispiele in den Regionen umgesetzt.

mehreren lokalen Aktionsgruppen trafen sich mit Experten, um die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten und Szenarien auszuloten. Dabei ging es darum, aktives privates Kapital für regionale Projekte zu erschließen, sei dies durch verschiedene Beteiligungsmodelle, Sammelaktionen, Bürgergesellschaften, Crowdfunding und im spezifischen die Finanzierung von Ökostromanlagen. Gesellschaftlich rechtliche Fragen wurden bearbeitet und lokale Anwendungsbeispiele als Szenarien verwendet. Im Zuge des Projektes wurden auch Bürgerbeteiligungsprojekte umgesetzt. In Vorarlberg waren dies die Projekte Sonja (PV-Sonnenkraftwerk) und Helmut (Mut zur hellen Idee, Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED) zur direkten und finanziell Beteiligung der Bürger in Dalaas.

Kontakt Projektträger

Regionalentwicklung Vorarlberg Hof 19, 6861 Alberschwende +43 5579 7171

Kontaktperson

Franz Rüf, franz.ruef@regio-v.at

Ergebnis und Auswirkung Es wurde eine Serie von 5 Workshops zu den Themen der Bürgerbeteiligung mit der Methode der kollegialen Beratung durchgeführt. Akteure aus 82

LEADER Projekte 2007-2014


Der Zukunft auf der Spur

Internationales Projektforum mit dem Marktplatz „Europa Erleben“

Die europäische ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung vergibt alle zwei Jahre den europäischen Dorferneuerungspreis. Sieger des Jahres 2010 war die Gemeinde Langenegg. Sie hatte somit die Aufgabe, den Rahmen für die nächste Preisverleihung zu bieten. Die Vertreter der Siegergemeinde wünschten sich, dass die Verleihung in einem größeren und landesweiten Rahmen eingebettet würde. Die Kombination der Verleihung des europäischen Dorferneuerungspreises mit einem europäischen LEADER-Forum erschien daher als geeignet, Synergien für alle Beteiligten zu schaffen.

Projektziele und Inhalt Im Rahmen des Projekts sollte somit der anstehenden Preisverleihung ein gebührender Rahmen gegeben werden und gleichzeitig ein internationales LEADER-Forum für regionale Initiativen stattfinden. Die Regionalentwicklung Vorarlberg beabsichtigte, in diesem Forum beispielhafte LEADER-Projekte ins Rampenlicht zu rücken. Gleichzeitig sollte die bestehende lokale Entwicklungsstrategie kritisch reflektiert und kreative Ansätze für die kommende LEADER-Förderperiode 2014-20 entwickelt werden. Die Veranstaltung fand im September 2012 in

Holzkultur in Hittisau sowie die Juppenwerkstatt Riefensberg. Es wurde von ca. 290 Teilnehmenden wahrgenommen. Die Veranstaltung ist in einer Broschüre und auf Videoaufnahmen dokumentiert. Mit der Veranstaltung stiegen Image und Bekanntheitsgrad der Regionalentwicklung Vorarlberg. Akteure aus ganz Europa konnten transnationale Kontakte knüpfen, ausbauen und sich für die Zukunft positionieren.

Langenegg statt. Das dreitägige Programm beinhaltete die von der ARGE Landentwicklung organisierte Preisverleihung des europäischen Dorferneuerungspreises, einen „Markt der Projekte“, Workshops für anstehende regionalentwicklerische Themen sowie Exkursionen zu den Projekten in Vorarlberg. Alle Bestandteile des Programms waren Inhalte des LEADER-Projekts.

Ergebnis und Auswirkung

Kontakt

Die Veranstaltung vom 21. bis zum 23. September 2012 war ein voller Erfolg. In drei Fachforen mit hochkarätiger Besetzung wurden brennende Themen der Regionalentwicklung in Europa diskutiert.

LEADER Projekte 2007-2014

Auf dem Marktplatz „Europa Erleben“ wurde ein Zeltdorf errichtet, in dem sich über 60 Regionen wetterfest präsentieren konnten. Zudem fanden am Samstag ganztäglich Vorträge zu Themen der Regionalentwicklung für die etwa 1800 BesucherInnen statt. Das Exkursionsangebot umfasste die Sennerei Langenegg, das Frauenmuseum und die

Projektträger

Regionalentwicklung Vorarlberg Hof 19, 6861 Alberschwende +43 5579 7171

Kontaktperson

Bgm. Georg Moosbrugger buergermeister@langenegg.at Franz Rüf franz.ruef@regio-v.at

DER ZUKUNFT AUF DER SPUR 83


Ku-Ku-Ku

Kunst-Kultur-Kulinarik im Grenzbereich Allgäu und Leiblachtal

Sowohl im Allgäu als auch in Vorarlberg gibt es zahlreiche Angebote und Einrichtungen in den Bereichen Kunst, Kultur und Kulinarik: im Allgäu z.B. die Initiative Wasserwege und die Käsestrasse Allgäu, im Vorarlberger Leiblachtal der Rupp-Käsewanderweg, das Kloster Gwiggen und vieles mehr. Die bestehenden Vereinigungen und Initiativen stärker zu vernetzten und in eine dauerhafte Struktur zu bringen sind Ziele dieses LEADER-Projekts.

Projektziele und Inhalt Im Rahmen des 2013 gestarteten Projekts soll eine Geschäftsstelle eingerichtet werden, die Koordinationssaufgaben für die Initiativen in den Bereichen Kunst, Kultur und Kulinarik übernehmen wird. Auf Vorarlberger Seite beteiligen sich die Gemeinden Hohenweiler, Möggers und Hörbranz. Unter starker Berücksichtigung ökologischer Aspekte sollen Angebote entwickelt werden, welche das kulturelle und kulinarische Angebot in der Region steigern und gleichzeitig zur nachhaltigen Sicherung der Lebensqualität beitragen. Als Ausgangspunkt dienen dabei die bestehenden Einrichtungen Rupp-Käsewanderweg, der Biobetrieb Kloster Gwiggen und die Westallgäuer Wasserwege. Unter dem Slogan „Käse ohne Grenzen“

Landratsamt Lindau, Rolf Brenner

soll auch die Zusammenarbeit zwischen Westallgäu und Vorarlberg ausgebaut werden.

Ergebnis und Auswirkung In verschiedenen Sitzungen im Jahr 2013 wurden kreative, innovative Ideen zur Umsetzung der Projektziele erarbeitet, so die Einrichtung eines Käselehrpfads und die Zusatzausbildung „Käsebotschafter“. Es fanden die Käsewochen des Wirtevereins Scheidegg-Möggers sowie Käsewanderungen mit Käsereibesichtigungen im Frühjahr 2014 statt. Auf die Nutzung bestehender Angebote (Käselehrpfad) sowie die Nachhaltigkeit der Aktionen (ÖPNV-Anbindung) wird stets geachtet.

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Mit dem Weg Brückenschlag im Leiblachtal werden die Allgäuer Wasserwege durch zwei grenzüberschreitende Panorama-Wasserwege erweitert. Schon jetzt hat das Projekt positive Auswirkung auf die Angebote in den Bereichen Kunst, Kultur und Kulinarik.

Kontakt Projektträger

Regionalentwicklung Vorarlberg Hof 19, 6861 Alberschwende +43 5579 7171

Kontaktperson

Peter Steurer peter.steurer@regio-v.at

LEADER Projekte 2007-2014


LEADER On Tour

Professioneller und direkter Erfahrungsaustausch zwischen LEADER-Regionen mit Train-the-Trainer Programm

Für die Arbeit in Regionalentwicklung und Regionalmanagement sind Kooperationen, gegenseitiges Lernen und Vernetzungsaktivitäten unabdingbar. Nur so kann der regionale Entwicklungsprozess beständig an aktuelle Anforderungen angepasst und optimiert werden. Aus dieser Notwendigkeit heraus wurde das Projekt „LEADER On Tour“ gestartet, welches auf LEADER-ManagerInnen oder LAG-MitgliederInnen ausgerichtet ist.

Projektziele und Inhalt Das Projekt soll den Erfahrungsaustausch zwischen LAG-Akteuren fördern und den Wissensaustausch zwischen LAG-ManagerInnen über die Landesgrenzen hinaus verbessern. Im Rahmen des „LEADER on Tour“ Projekts soll der Wissensaustausch methodisch strukturiert erfolgen. Dazu ist es notwendig, Vermittlungsmethoden und Wissensaustauschprogramme zu entwickeln. Übergeordnetes Ziel ist es, die Erfahrungen der LAG-Managements

für die Arbeit in den LEADER-Regionen bestmöglich zu nutzen, Fehler zu vermeiden und die eigene Arbeit zu optimieren. Best Practice Projektbeispiele sollen dazu dienen, den Erfahrungsaustausch so praxisnah als möglich zu gewähren.

Ergebnis und Auswirkung Das Projekt wurde unter Federführung der Region Pillerseetal 2013 gestartet. In einer Workshop Reihe wurden die organisatorischen Anforderungen, die Abläufe, Programme definiert. Die einzelnen Regionen haben sich auf Themenschwerpunkte spezialisiert. Die Regionalentwicklung Vorarlberg hat den Themenschwerpunkt „Regionales Wirtschaften“ gewählt und ein dementsprechendes Angebotspaket für wissenshungrige Akteure aus anderen LAG-Gruppen zusammengestellt. Interessierten Projektträgern werden anhand konkreter Projektbeispiele Methoden, Herangehensweisen zur Intensivierung regionaler Wirtschaftskreisläufe vermittelt. Zur Vermittlung werden frühere LEADER-Initiativen wie zum Beispiel Weißtanneninitiative, Werkraum, witus verwendet, um das Thema anschaulich zu kommunizieren. Teil des Programmes ist auch eine kollegiale Beratung. Dabei handelt es sich um eine sehr individuell angepasste Beratungsleistung. Eine eigens eingerichtete Internetseite ermöglicht Onlinebuchungen für die Kollegiale Beratung. Die Plattform agiert über die Programmperiode hinausgehend.

Kontakt

www.leader-on-tour.eu

LEADER Projekte 2007-2014

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Projektträger

Regionalentwicklung Vorarlberg Hof 19, 6861 Alberschwende +43 5579 7171

Kontaktperson

Franz Rüf franz.ruef@regio-v.at


Praxislehrgang Regionalmanagement

Einrichtung eines Praxislehrgangs Regionalmanagement für die Schweiz, Vorarlberg und Tirol

managementlehrgangs sowie in der Teilnehmerförderung von InteressentInnen aus Vorarlberg und Tirol. Zielgruppe des Angebots waren Akteure, welche im Kernbereich der nachhaltigen Regionalentwicklung tätig oder im Vollzug von regionalpolitisch motivierten Förderprogrammen engagiert sind.

Kontakt Projektträger

Regionalentwicklung Vorarlberg Hof 19, 6861 Alberschwende +43 5579 7171

Kontaktperson

Franz Rüf franz.ruef@regio-v.at

Das Weiterbildungsangebot zielte darauf ab, für die Ausübung einer aktuellen beruflichen Tätigkeit zusätzlich zu qualifizieren. Um dies zu erreichen, konnte die Ausbildung durch einen individuellen Coachingteil individuell gestaltet werden. Themen des Praxislehrgangs waren Regional- und Prozesskompetenz, Regionales Entrepreneurship, Regionales Netzwerk-Management und Kommunikation sowie die Erfolgs- und Wirkungsmessung von Regionalentwickungsprozessen. Vermittelt werden diese Themen durch Workshops und eine vergleichende grenzüberschreitende Analyse.

Ergebnis und Auswirkung 2008 gründeten regiosuisse (Netzwerkstelle Regionalentwicklung Schweiz), die LEADER-Servicestelle Tirol und die Regionalentwicklung Vorarlberg das „Netzwerk Weiterbildung Regionalmanagement“. Ziele des Netzwerkes waren der Aufbau einer Kooperation und die Vernetzung. Zudem sollten die bestehenden Kontakte vertieft werden. Als konkreter erster Umsetzungsschritt im Rahmen dieses Netzwerkes sollte unter Federführung der Regiosuisse ein Weiterbildungsangebot für Praktiker in der Regionalentwicklung geschaffen werden.

Projektziele und Inhalt Das Hauptziel des Projekts lag in der Erarbeitung des praxisnahen, grenzüberschreitenden Regional86

Alle Projektziele wurden erreicht. Durch die prozessartige Gestaltung des Lehrgangs beteiligten sich TeilnehmerInnen aus der Praxis an der Entwicklung des Weiterbildungs-Angebots. Die Akteure profitierten stark von der Nutzung von Synergien mit der Hochschule Luzern. Ergebnis war somit ein schlüssiger Lehrgang „von der Praxis für die Praxis“ im Regionalmanagement. Der Praxislehrgang konnte 2009 das erste Mal gestartet werden. Die Lehrgangsinhalte sind digital aufbereitet und stehen für die weitere Nutzung zur Verfügung. Der vorerst letzte Praxislehrgang fand im Jahr 2013 ebenfalls mit Teilnehmern aus Österreich statt (vgl. http://regiosuisse.ch/weiterbildung/formation-regiosuisse/kurse). LEADER Projekte 2007-2014


Weißtannenpreis

Internationaler Weißtannenpreis Nordschwarzwald-Allgäu-Vorarlberg

das Holz dieses Baumes selbst zu nutzen. Durch die Auslobung verschiedene Preiskategorien (z.B. Waldbau und Ökologie, Produktinnovation) sollten verschiedene Zielgruppen (WaldbesitzerInnen, DesignerInnen, ArchitektInnen) angesprochen werden.

Nordschwarzwaldes und der Region Westallgäu. Im selben Zeitraum erschien auch das Weißtannenjournal. Die zahlreichen Einreichungen in den Bereichen öffentliche und private Gebäude, Möbel und Innenausbau, Produktinnovation sowie Waldbau und Ökologie zeigen: Die Weißtanne wird wieder beliebt und modern.

Ergebnis und Auswirkung

Adolf Bereuter, Dornbirn

Die Weißtanne zeichnet sich durch hervorragende Eigenschaften aus: So kann sie mit geringem Licht auskommen und trägt mit ihren tiefreichenden Wurzeln wesentlich zur Stabilität des Waldes und zum Schutz vor Erosion bei. Als Nutzholz eignet sich die Weißtanne gut, da sie wetterbeständig, langlebig und fast Harz frei ist. Allerdings nimmt der Anteil der Weißtanne in den Wäldern zunehmend ab. Zur Steigerung der Nachfrage wurde in der vergangenen Periode das Projekt „Weißtanne“ durchgeführt. Um diesen Baum wieder verstärkt ins Bewusstsein zu bringen, sollte ein internationaler Weißtannenpreis initiiert werden.

Die anfänglich gesetzten Ziele, die Image- und Profilverbesserung sowie Marketingmaßnahmen zur Steigerung des Absatzes der Weißtanne, konnten durch die Auslobung des Weißtannenpreises hervorragend erreicht werden. Die Ausschreibung des Weißtannenpreises fand im Jänner 2013 statt, die Preisverleihung erfolgte bei der „Internationalen Weißtannenwoche“ vom 23. bis 27. September 2013 in Krumbach, parallel dazu in Gemeinden des

Kontakt

Projektziele und Inhalt Der Weißtannenpreis sollte positive Auswirkungen auf die Situation der Weißtanne haben. So sollte die waldbauliche Bedeutung der Weißtanne bekannt gemacht und der Tannenholzabsatz gesteigert werden. Innovationen sollten gefördert und die Holzverarbeitungskette sowie Verfügbarkeit verbessert werden. Drei Regionen beteiligten sich an der Initiierung des „Internationalen Weißtannenpreises“: die LAG Nordschwarzwald, die LAG Westallgäu und die LAG Vorarlberg. Der Weißtannenpreis sollte Endverbraucher dazu animieren, LEADER Projekte 2007-2014

Schnabel Albrecht Imanuel, Rankweil

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Projektträger

Waldverband Vorarlberg Montfortstrasse 9, 6900 Bregenz +43 5574 400 461

Kontaktperson

Thomas Ölz thomas.oelz@lk-vbg.at


LES EVALU

Evaluierung der lokaler Entwicklungsstrategien

derperiode reflektieren, die ausgeführten Maßnahmen hinterfragen, ihre Auswirkungen analysieren und für die Zukunft lernen.

Projektziele und Inhalt Ziel des Projektes war es, die regionalen Entwicklungsthemen bei den öffentlichen Entscheidungsträgern und Akteuren bestmöglich zu verankern. Dazu werden in einem Beteiligungsprozess die Projekte der Vergangenheit reflektiert und Grundlagen für die LES 2014-2020 geschaffen. Am Prozess sollten sich im Rahmen eines „Forums der Akteure“ etwa 300 Personen beteiligen und auf Basis der Ergebnisse der Foren sowie vorhandener Strategien (Ökoland Vorarlberg, Tourismusstrategie 2020 etc.) die Lokale Entwicklungsstrategie 2014-2020 mit dem Titel „Lebendige Dörfer“ ausgearbeitet werden. Die Online-Verwaltung von LEADER-Projekten sollte im Rahmen des Evaluierungsprozesses ebenfalls optimiert werden.

um die erarbeiteten Ergebnisse abzugleichen und in Maßnahmen zu formulieren. Zusammengefasst entstand eine Datenbank mit 486 formulierten und politisch akkordierten Maßnahmen, die als Grundlage zur Ableitung der LEADER-Maßnahmen für die LES2020„Lebendige Dörfer“ diente. Die Lokale Entwicklungstrategie 2014-2020 wurde im Oktober 2014 eingereicht.

Kontakt Projektträger

Regionalentwicklung Vorarlberg Hof 19, 6861 Alberschwende +43 5579 7171

Kontaktperson

Franz Rüf franz.ruef@regio-v.at

Ergebnis und Auswirkung

In den letzten 12 Jahren hat sich die Regionalentwicklung Vorarlberg aktiv mit der Umsetzung von Regionalentwicklungsprojekten befasst. Bereits 2001 sowie 2007 hat die Regionalentwicklung Vorarlberg lokale Entwicklungsstrategien (LES) ausgearbeitet und deren Umsetzung in Form von Projekten begleitet. Jetzt steht die neue Programmplanungsperiode 2014-2020 an. Daher will die Regionalentwicklung Vorarlberg zusammen mit den Akteuren in der Region die zu Ende gehende För88

Unter dem Motto „Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen“ wurden in einem breit angelegten Bottom-up Beteiligungsprozess mit über 350 Entscheidungsträgern aus Politik, Verwaltung, NGOs, Gemeinden und Fachorganisationen die Entwicklungsbedarfe ermittelt. Die beteiligten Personen trafen sich zu fünf Foren der Akteure im Herbst 2013. Zu ausgewählten Themen bewerteten und ergänzten die TeilnehmerInnen die SWOT und diskutierten über mögliche Projektideen und Themenfelder für die neue Periode. Die Regionalentwicklung Vorarlberg traf sich im Anschluss im Frühjahr 2014 mit allen verantwortlichen Fachabteilung relevanter Landesstrategien LEADER Projekte 2007-2014



Herausgeber: Agrarbezirksbehörde Bregenz Josef-Huter-Straße 35, 6901 Bregenz agrarbehoerde@vorarlberg.at www.vorarlberg.at/abb

Lokale Atkionsgruppe und Ansprechpartner: Regionalentwicklung Vorarlberg Hof 19, 6861 Alberschwende office@regio-v.at www.regio-v.at

1. Auflage April 2015 Texte und Layout: telesis Entwicklungs- und Management GmbH, Alberschwende Fotos: Projektträger der LEADER Projekte Druck: Wälder Druck Feierle, Egg


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