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24.1.2017
10:54 Uhr
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Eine Eiskunstlauf-Familie Die Reponds sind eine Eiskunstlauffamilie durch und durch. Sowohl die ältere Schwester als auch beide jüngeren Schwestern von Jérômie machten oder machen noch immer ambitioniert Eiskunstlauf. Vor Jahren gab es in der Region Basel noch keine Infrastruktur für Eiskunstlauf auf Niveau Leistungssport. Erst mit der Familie Repond baute sich diese langsam auf. Der Erfolg gibt dem Eislaufclub St. Jakob recht.
Auf zwei Kufen kunstvoll Olympia entgegen Die 17-jährige Baslerin Jérômie Repond ist seit ihrem vierten Lebensjahr Eiskunstläuferin. Nach einer erfolgreichen Juniorinnenzeit gewann sie im vergangenen Dezember als erste Baslerin eine Medaille an den EliteSchweizermeisterschaften. Auch neben dem Eis ist sie höchst ambitioniert. Bereits mit knapp 16 Jahren schloss sie erfolgreich das Gymnasium mit der Matur ab.
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Ziel Olympia 2018 Dass sich der enorme Aufwand lohnt, zeigen die ausgezeichneten Resultate. Nach vier Schweizermeistertiteln bei den Juniorinnen gewann Jérômie Repond im vergangenen Dezember die Bronzemedaille an den Elite-Schweizermeisterschaften. Am heutigen Donnerstag läuft die 17-Jährige an der Winter-Universiade in Kasachstan. Im März will sie an der WM der Juniorinnen nochmals wertvolle Erfahrungen sammeln. Ihr Blick geht aber bereits nach Südkorea, wo in einem Jahr die Olympischen Spiele stattfinden. «Das ist eines der grossen Zie-
Die Sprünge sind die grosse Stärke von Jérômie Repond. Doch auch im künstlerischen Ausdruck verbessert sie sich stetig. Foto zVg
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Die Sprünge als Stärke Jérômie Reponds Stärke sind die Sprünge, die sich allesamt in kleinen Details unterscheiden. Ihren Lieblingssprung, den Doppelaxel, beherrscht sie mittlerweile einwandfrei. Den Rittberger, Toeloop und Salchow springt sie dreifach, am Dreifach-Flip
und Lutz trainiert sie noch. Am künstlerischen Ausdruck hat sie in den vergangenen Jahren sehr viel gearbeitet, was sich auch in Form von höheren Bewertungen auszahlt. Doch hier habe sie noch Luft nach oben, sagt die 17-Jährige selbstkritisch. «Ich muss auch im Training stark auf die künstlerischen Akzente achten. Nicht nur von Sprung zu Sprung denken, sondern auch das feine und exakte Laufen zwischen den Sprüngen genauso detailliert trainieren.»
Kein Training im Ausland Der Wille nach ausserordentlichen Leistungen hört bei Jérômie Repond neben dem Eis nicht auf. Bereits mit knapp 16 Jahren schloss sie das Freie Gymnasium mit der Matur ab. An der Privatschule konnte noch mehr Rücksicht auf ihren Sportalltag als am Sportgymnasium genommen werden, erklärt Repond. «Sowohl der Zeitpunkt wie auch der Umfang meines Trainings sind im Vergleich zu anderen Sportarten schon aussergewöhnlich.» Mittlerweile studiert sie Medienwissenschaften an der Universität Basel. Für das Eiskunstlauftraining ins Ausland zu gehen, wie es viele andere Schweizerinnen machen, komme für sie nicht in Frage. Dafür hänge sie zu sehr an ihrer Familie und an ihren Freunden. «Wenn man es schaffen will, kommt es nicht darauf an, wo man es versucht, sondern, wie sehr man es will.» Und bei Jérômie Repond ist klar: Sie will es! tg !
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érômie Repond ist eigentlich keine Frühaufsteherin. Trotzdem trifft man sie bereits kurz nach sechs Uhr morgens in der St. Jakob-Arena beim Training an. Dies garantiert ihr ein relativ freies Eisfeld und einen teilweise freien Nachmittag. Zweimal geht sie täglich aufs Eis. Daneben gehören auch das Kraft- und Konditionstraining sowie Ballett zu ihrem Trainingsalltag. 25 Stunden Training kommen so jede Woche zusammen. Eiskunstlaufen gehört zu den komplexesten und deshalb trainingsintensivsten Sportarten der Welt. Die Faszination des Verschmelzens von spektakulären Sprüngen, schwungvollen Pirouetten und kunstvollen Bewegungen auf dem Eis muss bis ins kleinste Detail perfektioniert werden.
REGIO SPORTLERIN
le, die ich mir schon als Kind steckte.» Die Schweiz hat aber keinen garantierten Quotenplatz. Den müssen sich die Schweizerinnen mit Topresultaten an internationalen Wettkämpfen erst erarbeiten. Und dann entscheidet sich an einem Wettkampf, wer die Schweiz vertreten darf.
Jérômie Repond trainiert wöchentlich 25 Stunden auf und neben dem Eis. Foto Tobias Gfeller
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