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26.8.2014
9:47 Uhr
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REGIO-SPORTLER
absoluten Spitze, wer 22 Meter erreicht. Der Weltrekord liegt bei 23,13 Meter und wurde seit 1990 nie mehr erreicht. Auch die 22,75 Meter, die Werner Günthör, dreifacher Weltmeister und Gewinner einer Olympiabronzemedaille, 1988 erzielte, hat seither niemand mehr geschafft. Gregori Ott sieht Günthör übrigens nicht unbedingt als Vorbild, sondern einfach «als Motivator, der beweist, was in diesem Sport möglich ist». Sieger an der Team-EM Als Höhepunkt der auslaufenden Saison bezeichnet Gregori Ott die Team-Europameisterschaft vom 21. und 22. Juni in der lettischen Hauptstadt Riga. Dort stiess er die Kugel zwar «nur» auf 17,40 Meter, was aber angesichts der äusseren Bedingungen mit Wind, Regen und 12 Grad ziemlich gut war. Noch besser war das Resultat: Die Schweizer Kugelstösser haben die TeamEM gewonnen und sind damit in die zweithöchste Liga aufgestiegen. Rund 20 Meter weit muss Gregori Ott die Kugel wuchten, wenn er sich für die Olympischen Spiele in Rio 2016 qualifizieren will. Die genaue Qualifikationsmarke weiss er noch nicht, die wird später festgelegt. Was er aber weiss: «Nach Abschluss des Gymnasiums im Dezember dieses Jahres werde ich mich voll auf den Sport konzentrieren.»
Gregori Ott beim Leichtathletik-Meeting vom 1. Mai auf der Basler Schützenmatte (Foto: zvg Old Boys Basel)
In der entscheidenden Millisekunde explodieren
bereits zu den fünf besten Schweizern in dieser Disziplin. Überhaupt sei die Saison für ihn «super gelaufen», sagt Ott zu «Regio aktuell». Die Weite von 18,29 sei ein Schritt in Richtung Weltspitze. Und er traut sich zu, die 7,26 Kilogramm schwere Kugel bis 20 Meter weit zu stossen. Damit käme er der Weltspitze sehr nahe: In seinem Sport gehört zu den besten Zehn, wer 21 Meter erreicht und zur
www.regioaktuell.com
regori Ott, der aktuell beste Kugelstösser der Schweiz, hat im Juni mit einer neuen Bestleistung auf sich aufmerksam gemacht. Am Pfingstmontag stiess der Liestaler die Kugel auf 18,29 Meter und verbesserte damit seine persönliche Bestleistung um 1,20 Meter. Damit gehört Ott – im für Kugelstösser noch «zarten» Alter von 20 Jahren – hinter Werner Günthör, Jean-Pierre Egger, Edi Hubacher und Marc Sandmeier
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9-2014
Der 20-jährige Liestaler Gregori Ott gilt als grösste Schweizer Nachwuchshoffnung im Kugelstossen. Bereits hat er die Kugel bis auf 18,29 Meter gewuchtet. Sein grösstes Ziel ist Olympia 2016 in Rio. Die Limite dafür liegt bei rund 20 Meter.
Mitglied des Baselbieter Olympia-Teams Froh ist er deshalb über die Unterstützung des Sportamtes Baselland – Ott ist Mitglied des Baselbieter Olympia-Teams – und natürlich über seine Eltern, die ihm unter die Arme greifen. Sobald er die Matur im Sack hat, kümmert er sich auch um Sponsoren, die ihn auf dem Weg nach Rio unterstützen. «Meine Chancen auf eine Olympia-Qualifikation sind realistisch», erklärt Gregori Ott. Und falls es wider Erwarten doch nicht klappt, nimmt er das Ganze ziemlich locker: «Mit 20 Jahren stehe ich ganz am Anfang meiner Karriere. Meine besten Tage stehen noch bevor. Mein Fernziel ist Olympia 2020.» Gregori Ott wiegt fast 130 Kilo und hat die Fähigkeit, seinen Körper sehr schnell zu bewegen. Das sei wichtig für den Erfolg, sagt Ott, der bei Old Boys Basel trainiert. «An der Technik werde ich natürlich noch feilen, dort kann ich noch am meisten herausholen.» Er hofft dabei weiter auf seinen deutschen Trainer Rolf Österreich, der als Erfinder der Drehstosstechnik gilt. «Aber auch im Kraftbereich sehe ich noch Steigerungspotenzial.» Bleibt die Frage, was so faszinierend ist an diesem Sport. «Am Werfen hatte ich schon immer grossen Spass», sagt Ott. Auch die Eleganz und die Bewegungsabläufe machen diesen Sport für ihn so spannend. Und Kugelstossen sei die wohl einzige Disziplin, bei der es so stark auf den Moment ankomme – «darauf, sich auf die entscheidende Millisekunde zu konzentrieren und dann zu explodieren». Weitere Exploits des Liestalers sind also garantiert. zen. ! 21