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22.6.2015
14:45 Uhr
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«S’Gheimnis vo Ammel»: Das offizielle Titelbild zum Film zeigt den Hauptdarsteller und den ominösen Knochen, an dem die ganze Story aufgehängt ist (zVg www.animalsoulfilm.com).
Ein bisschen Glamour für «Ammel» Die Baselbieter Schauspielerin und Sängerin Cynthia Coray (38) hat ihre Feuertaufe in Sachen Regie bestanden. Mit «S’Gheimnis vo Ammel» ist ein bleibendes Souvenir entstanden, in dem unter anderen 79 Laiendarsteller aus der Kleingemeinde Anwil mitspielen. An den Ammeler Film- und Kulturtagen wird in Kürze Premiere gefeiert.
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in Bauer findet nach einer heftigen Sturmnacht im Wald einen mysteriösen Knochen. Auf der Suche nach der Bestimmung dessen Herkunft verändern sich sein Leben und das des ganzen Dorfes für immer. So lautet der Text, der Lust auf das Mystery-Drama «S’Gheimnis vo Ammel» von Cynthia Coray machen soll. Der Film wurde in der Baselbieter Kleingemeinde Anwil – im Oberbaselbiet überall Ammel genannt – gedreht und dies ausschliesslich
Schöne Erinnerung Die frischgebackene Regisseurin war schon seit früher Kindheit an von Schauspiel und Gesang begeistert. Dementsprechend hat sie eine Ausbildung als Solosängerin genossen und verbrachte drei Jahre beim Jungen Theater Basel. Ausserdem besuchte sie die Schauspielschule in Freiburg i. Br., vorgängig aber auch die Handelsmittelschule, um etwas «Anständiges» zu lernen, wie sie sich ausdrückt. Als bisherige Karriere-Highlights sind ihre regelmässigen Engagements beim beliebten Programm «Karls kühne Gassenschau» und eine Hauptrolle in der Krimiverfilmung «Silberkiesel, Hunkeler tritt ab» zu nennen. Der Alltag von Cynthia Coray ist äusserst vielseitig, da sich diverse Engagements als Schauspielerin und Kursleiterin überlappen, zwei Tage in der Woche im Schulsekretariat gearbeitet wird und da ja auch noch die beiden Kinder im Alter von 11 und 4 Jahren sind. Das alles hat die Dreharbeiten zum «Gheimnis vo Ammel» natürlich umso intensiver gemacht. «Schlussendlich ist das Ziel erreicht: Weit über 70 Laienschauspieler transportieren glaubwürdig eine Geschichte, die für das Dorf für immer eine schöne Erinnerung bleiben wird», sagt Cynthia Coray, die nun gespannt ist auf die Reaktionen bei der Premiere. sfe !
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www.regioaktuell.com
Die Hilfsbereitschaft der Einwohner Anwils für die Filmarbeiten war enorm. So auch bei der Einstiegsszene, bei der die Feuerwehr einen gefallenen Baum abtransportiert.
mit Laienschauspielern, die in der 600-Seelen-Gemeinde zu Hause sind. «Die Dreharbeiten waren eine intensive Phase hier vor Ort und geprägt von vielen tollen Begegnungen mit den Einwohnern», sagt Schauspielerin Cynthia Coray, welche die Regie des Films auf Anfrage der Kulturkommission Anwil hin übernommen hatte. «Damit habe ich mich ins kalte Wasser geworfen, denn es ist meine erste Film-Regiearbeit überhaupt», sagt die Tecknauerin lachend.
Vom Donnerstag, 30. Juli, bis und mit Samstag, 1. August 2015, finden die Film- und Kulturtage der Kulturkommission Anwil statt. Am Donnerstag startet das Programm mit einer musikalischen Einlage und der Filmvorführung von «Alpsummer» von Thomas Horat. Am Freitag wird den ganzen Tag ein vielfältiges Programm geboten, das um 22.00 Uhr mit der Premierenfeier von «S’Gheimnis vo Ammel» seinen Höhepunkt findet. Am Samstag wird ein Bauernbrunch serviert und es besteht nochmals ein buntes Programm – auch für Kinder und Jugendliche. Weitere Infos siehe www.fikuta.ch
7-2015
Premiere an den Film- und Kulturtagen Anwil Strahlt enorm viel Motivation und Freude aus, was sich auch sofort auf die beteiligten Laienschauspieler übertragen hat: Cynthia Coray.
«UF EM DORF ISCH ÖPPIS LOS»
Zusage nachts um zehn Das «Casting» für die Schauspieler fand durch mehrere Rundgänge von Cynthia Coray durch Anwil statt, bei denen sie spontan auf die Leute zuging und auf Bereitschaft und Wohlwollen traf. Schon bald durfte sie auf die Mithilfe einer Regieassistentin zählen, denn auch bei einer eher kleineren Produktion gibt es gleichwohl enorm viele Aufgaben zu erledigen. Gut erinnert sich Cynthia Coray auch noch an die Zusage des Hauptdarstellers, für den ein «harte Schale – weicher Kern»-Typ gesucht war: «Nachts um 22 Uhr hat er mich angerufen und mit seiner tiefen Stimme gesagt: ‹Ich mach’s!› Wir hatten von Beginn weg ein gutes Verhältnis», erinnert sich Coray. Es war auch der Hauptdarsteller des Films, Matthias Scholer, der einmal während den Dreharbeiten durchaus nicht ohne einen gewissen Ernst zu ihr gesagt hatte: «Weisst du, Cynthia, du bringst uns hier auch etwas Glamour nach Ammel.»
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