Regio aktuell 4/2016

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29.3.2016

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In der Schmerzklinik Basel arbeiten Ärzte (Dr. med. Hügle, 2. von rechts) und medizinisches Fachpersonal in interdisziplinären Teams eng zusammen.

Schmerzklinik Basel

Stationäre Schmerzbehandlung mitten in Basel Die Schmerzklinik Basel ist das einzige Kompetenzzentrum in der Schweiz, welches sich voll und ganz auf die Behandlung von Schmerzen spezialisiert hat. Sie ist nicht nur für die ambulante Behandlung eine hervorragende Adresse. Auch stationäre Schmerzbehandlungen werden am Hirschgässlein in Basel angeboten. Von ultramodern bis traditionell chinesisch – bei komplexen Fällen zieht die Schmerzklinik alle Register, wie Thomas Hügle, Leitender Arzt Rheumatologie an der Schmerzklinik Basel, erläutert.

eine stationäre Behandlung in der Schmerzklinik Basel? PD Dr. med. Dr. phil. Thomas Hügle: Falls die ambulanten Massnahmen ausgeschöpft sind und die Schmerzen nicht erträglich

Hirschgässlein 11–15, 4010 Basel Tel. 061 295 89 89 ■ info@schmerzklinik.ch www.schmerzklinik.ch

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Regio aktuell: Herr Hügle, wann empfiehlt sich

Auf welche Hilfsmittel können Sie sonst noch zurückgreifen? Wir arbeiten mit den modernsten Hightech-Geräten. Mit elektrischen Stössen können wir versuchen, schmerzhafte Nerven einmalig oder dauerhaft umzuprogrammieren. In manchen Fällen werden hochmoderne Neurostimulatoren unter die Haut implantiert, um Schmerzsignale abschalten zu können. Schmerzinfiltrationen werden ebenfalls regelmässig durchgeführt.

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betreut. Auch Anwendungen aus dem Bereich Komplementärmedizin, wie zum Beispiel Akupunktur und die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), werden bei der Schmerzbehandlung miteinbezogen. Die Schmerzklinik betreibt auch eine stationäre Abteilung mit insgesamt 15 Betten, aufgeteilt auf Einzel- und Mehrbettzimmer. Im Interview erklärt PD Dr. med. Dr. phil. Thomas Hügle, in welchen Fällen die Spezialisten der Schmerzklinik Basel eine stationäre Behandlung erwägen.

Können Sie auf neue Medikamente zurückgreifen? Ja, neue Medikamente haben auch die Schmerztherapie erreicht. Dabei sprechen wir nicht nur von «klassischen» Schmerzmedikamenten wie Entzündungshemmern oder Morphinderivaten, sondern auch von sogenannten Biologika. Das sind Medikamente, die wie Antikörper wirken und z.B. Schmerzbotenstoffe ausschalten können. Biologika haben bereits die Krebsmedizin und die Rheumatologie revolutioniert. Sie werden dies mit Sicherheit auch mit der Schmerzmedizin tun. Bei manchen Medikamenten ist die Wirkung gegen Schmerzen vielen Menschen nicht bekannt. Zum Beispiel können Osteoporose-Medikamente bei Arthrose eingesetzt werden oder Epilepsiemittel für Nervenschmerzen.

ie Schmerzklinik Basel ist die älteste ihrer Art in der Schweiz. Sie gehört zur Schweizer Privatklinik-Gruppe Swiss Medical Network (www.gsmn.ch) und hat sich auf die Behandlung von Schmerzen und Erkrankungen am Bewegungsapparat und den Kopfschmerz spezialisiert. Rund 30 Ärzte sowie etwa 70 medizinische Angestellte und administratives Personal kümmern sich mitten in Basel um grund- und zusatzversicherte Patienten, die unter Schmerzen leiden. In den meisten Fällen werden die Patientinnen und Patienten in der Schmerzklinik Basel von einem interdisziplinären Team, bestehend aus Schmerzmedizinern, Anästhesisten, Rheumatologen, Internisten, Orthopäden, Neurologen, Physiotherapeuten, Psychiatern und Psychologen,

Welche Krankheitsbilder werden stationär behandelt? Für eine stationäre Behandlung in Frage kommen etwa dauerhafte Schmerzen im Rücken und an den peripheren Gelenken, z.B. Arthrose, rheumatische Leiden, Nervenschmerzen und chronische Kopfschmerzen. Auch bei unklaren Schmerzsyndromen oder Schmerzen in Verbindung mit starker Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder einer Depression erwägen wir eine stationäre Behandlung. Die Therapien werden jeweils speziell auf den einzelnen Fall abgestimmt.

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GESUNDHEIT

bleiben, raten wir den Patientinnen und Patienten, sich stationär bei uns weiterbehandeln zu lassen. Stationäre Behandlungen laufen kompakter und intensiver ab: Die Patientinnen und Patienten können verschiedene Spezialisten gleichzeitig zu Rate ziehen – vom Rheumatologen über den Orthopäden, den Physio- und Schmerztherapeuten bis hin zum Psychiater. Eine stationäre Behandlung hat den Vorteil, dass die Patientinnen und Patienten sich einige Zeit aus ihrem Alltagsleben herausnehmen können. Dadurch sind sie nicht mehr konstanten Störfaktoren zu Hause oder am Arbeitsplatz ausgesetzt, was beim Durchbrechen des Schmerz-Teufelskreises entscheidend sein kann.

Foto: Jochen Kögel

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