Regio 10/14

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23.9.2014

17:51 Uhr

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Kann man sich ein Land vorstellen, das sicherer und sauberer ist als die Schweiz? Ursina Kopp und ihre Familie haben ein solches mit dem Inselstaat Singapur gefunden und werden dort die nächsten Jahre leben. Nach dem Abenteuer Südostasien möchten die Kopps aber wieder in der Schweiz sesshaft werden.

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ie Eigenschaften einer Weltenbummlerin wurden ihr sprichwörtlich in die Wiege gelegt: «Geboren bin ich in Singapur und die ersten drei Lebensjahre habe ich in Indonesien verbracht, bevor wir nach Kaiseraugst und später nach Liestal gezogen sind, wo ich nach der Schulzeit meine Lehre als zahnmedizinische Assistentin absolviert habe», sagt Ursina Kopp im elterlichen Wohnzimmer in Liestal. Mit dabei beim Gespräch ist die Mutter Marianne Schweizer Strübin, die bei den Ausführungen der Tochter über das neue Zuhause in Singapur immer wieder zustimmend nickt. Nicht verwunderlich, denn Frau Schweizer hat selber sieben Jahre ihres Lebens in Indonesien und eines im flächenmässig kleinsten Staat Südostasiens verbracht, dessen Name sich aus «Singha» für Löwe und «Pura» für Stadt zusammensetzt. Ursina Kopp hat Singapur, wo ihr Vater heute noch lebt, über die Jahre hinweg immer wieder besucht. Den Ausschlag für den Umzug mit der ganzen Familie im März vergangenen Jahres kam aber von ihrem Mann, der einen beruflichen «Tapetenwechsel» angestrebt hat.

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Oben: Für einmal wieder zurück zu den Wurzeln an der Ergolz: Ursina Kopp mit Sohn Finn und Töchterchen Anna. Rechts im Bild Mutter Marianne Schweizer Strübin, die lange Jahre ihres Lebens in Hongkong und Indonesien verbracht hat. Links unten: In solch einer Cluster-Überbauung wohnen auch die Kopps. Rechts Mitte: Ursina Kopp engagiert sich für den Swiss Club Singapur, welcher der zweitgrösste Landbesitzer des Stadtstaates ist (zVg). Rechts unten: Ein sagenhafter Bau, der für Besucherinnen und Besucher der Kopps Pflicht ist: Das Marina Bay Sands Hotel mit einem begehbaren Schiff auf dem Dach (zVg).

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Weihnachten bei 30 Grad Die Familie Kopp lebt im Stadtstaat, der neben der Hauptinsel 59 weitere Inseln umfasst, relativ zentral in einer international geprägten Cluster-Überbauung, wie sie hier

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One-Way-Ticket Viel Überredungskunst war nicht nötig, um die Gattin vom Umzug nach Asien zu überzeugen, wo ihr Mann einen Job im Finanzsektor antreten konnte. So wurde für das gemeinsame Haus in Schaffhausen ein Mieter gesucht und die beiden Kinder Anna und Finn (heute 5½ und 2½) auf die Reise ohne Rückflugticket vorbereitet. «Die Sicherheit hat hier einen höheren Stellenwert als in der Schweiz, alles ist enorm kinderfreundlich und das Klima ist bei Temperaturen um 30 Grad und einer konstant hohen Luftfeuchtigkeit sehr beständig», führt Ursina Kopp die wichtigsten Unterschiede zur Schweiz auf. Das Klischee, dass in ganz Singapur kein Zigarettenstummel auf dem Boden zu finden wäre, widerlegt sie dann aber doch: «Das gilt für die Einkaufsstrassen im Zentrum, es gibt aber durchaus auch Stadtteile, wo es etwas schmutziger ist.» Ausserdem verneint sie auch die gängige Meinung, dass es in Singapur schnell langweilig wird: «Wir überzeugen unseren Besuch immer wieder vom Gegenteil. Es gibt hier so viel zu unternehmen», schwärmt die ausgebildete Dentalhygienikerin.

häufig anzutreffen sind. Diese weisen eine enorm verdichtete Bauweise auf, denn der Raum ist ein knappes Gut, das Preisniveau – nicht nur was Immobilien betrifft – dementsprechend hoch. «Die Mietverträge werden sehr kurzfristig gemacht und ständiger Wohnungswechsel ist hier durchaus üblich», be-

AUSGEWANDERT

Asien für Anfänger

schreibt Ursina Kopp die Situation. Die jetzige Wohnung befindet sich in unmittelbarer Umgebung des Swiss Club und der Schweizerischen Schule für Anna und Finn. «Singapur ist sozusagen ein Asien für Anfänger», fasst Ursina Kopp ihre Erfahrungen zusammen und meint damit die internationale Prägung und die Ähnlichkeit zu europäischen und nordamerikanischen Verhältnissen. Neben Freunden und Familien, mit denen sie via Internet regelmässig Kontakt pflegt, fehlen der Familie Kopp vor allem die Jahreszeiten. «Weihnachten bei 30 Grad zu feiern ist schon etwas gewöhnungsbedürftig, aber über kurz oder lang wollen wir ja unsere Zelte dann auch wieder in der Schweiz aufschlagen», sagt Ursina Kopp. sfe !

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