Regio aktuell 5/19

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WOHNEN IM ALTER

in zehn Wohngruppen jeweils rund 12 Personen zusammen. Diese Struktur sorgt für Nähe zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern – aber auch zu den Mitarbeitenden. So entstehen bei uns schnell neue Bekanntschaften und richtige Freundschaften», sagt Jannine Cavallet, Leiterin Pflegewohngruppe. Der Tag beginnt jeweils mit dem gemeinsamen Frühstück. Jede Gruppe verfügt über eine eigene Küche, in der auch zusammen gekocht und gebacken wird. Der weitere Tagesverlauf ist geprägt von einem aktiven Programm: Man unternimmt gemeinsam Ausflüge, geht spazieren oder wandern, besucht kulturelle Veranstaltungen, das Gedächtnistraining, den iPad-Kurs etc. Gleichwohl ist jederzeit die Rückzugsmöglichkeit ins Private – also ins eigene Zimmer – möglich. «Die Mitarbeitenden der Betreuung und Pflege werden bei uns bewusst als Alltagsgestalterinnen bezeichnet – das bringt es auf den Punkt», sagt Jannine Cavallet.

Gelebte Nähe In den Wohngruppen des Zentrum Ergolz in Ormalingen herrscht eine familiäre Atmosphäre zwischen den Bewohnenden und Mitarbeitenden. Ein Betreuungsplan, der ab Eintritt unter Einbezug aller Beteiligten erstellt wird, ist ein wichtiger Bestandteil für eine optimale individuelle Betreuung und Pflege im Alter.

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ienstagmorgen, 10.00 Uhr in der Wohngruppe «Rot» im Zentrum Ergolz: Vergnügt sitzen fünf Bewohnerinnen am Tisch und spielen Memory mit zwei Mitarbeiterinnen der Aktivierung. Spielerisch werden die grauen Zellen in Schwung gehalten und zeitgleich ein geselliges Miteinander gelebt. Die Stimmung ist locker

– man fühlt sich wie in einer Wohngemeinschaft von Seniorinnen und allfällige düstere Vorstellungen vom anonymen «Altersheim» sind weit weg. Genau dieses Ziel wird mit dem Konzept der Familiären Wohngruppen im Zentrum Ergolz in Ormalingen, mitten im Herzen des Oberbaselbiets, verfolgt. «Insgesamt leben bei uns

Teil des öffentlichen Lebens Das Zentrum Ergolz bietet in zwei Gebäuden rund 110 Bewohnerinnen und Bewohnern, die ihren Alltag nicht mehr alleine bestreiten können oder wollen, ein Zuhause. Angeboten wird auch eine temporäre Unterkunft, z. B. nach einem Spitalaufenthalt oder wenn die pflegenden Angehörigen in den Ferien weilen. Das Zentrum nahm im Mai 1995 den Betrieb auf. 2011 wurde ein Erweiterungsbau eröffnet, der speziell für Menschen mit Demenz konzipiert ist. Generell kommt der Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz im Zentrum Ergolz eine tragende Rolle im oberen Baselbiet zu. Die Fachkompetenz erweist sich unter anderem an der bedürfnisgerechten, aber auch äusserst wohnlichen Architektur und Infrastruktur, allem voran am grosszügigen Garten, in dem nicht nur spaziert, sondern auf Wunsch auch aktiv mitgestaltet wird. Auch sonst lädt die natürliche Umgebung entlang der Ergolz zum Spazieren und Verweilen ein. Mit dem Kaffi Ribi und einer Vielzahl von Anlässen, wie etwa dem Ergolzalk (siehe Infobox), ist das Zentrum auch Teil des öffentlichen Lebens der Region.

Grösstmögliche Lebensqualität Bei Menschen mit einer chronisch fortschreitenden Erkrankung kommt das hauseigene Konzept der Palliative Care zur Anwendung, und die kurative Pflege steht nicht mehr im Vordergrund. «Wir begleiten die Betroffenen individuell mit der grösstmöglichen Lebensqualität», sagt Jasmine Steiner, Leiterin Demenzwohngruppe. Der Pflegefachfrau ist es wichtig zu betonen, dass bei der palliativen Begleitung nicht das Lebensende, sondern eben die Qualität des Lebens und die ganzheitliche Sorge für alle Beteiligten im Fokus


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