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September – Oktober 2021 | 14. Jahrgang | Nr. 83

Im Aufbruch Mit Vollgas ins Leben Der Mann am Wasser Im Einsatz mit Bademeister Robert Arthofer – 1 – LiMa Juli – August 2021

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Hier leben wir 4/6/8/9 Aufgefallen: News und Trends

Liebe Leserinnen und Leser

14 Im Aufbruch 17 Viviane Barbieri Achtung, fertig, Kindergarten! 18 Matthias Schneider «Eigentlich bin ich nie wieder richtig zuhause angekommen» 22 Lars Epple und Alvina Kelm «Wir füllen diese Bude!» 27 Désirée Siess «Nähen ist wie Zauberei» 30 Nadine und Karl Degen Sie zögerten keine Sekunde 34 Stefanie Luttringer und Christoph Mullis Erst veränderte eine Reise ihr Leben, dann die Fermentation. Oder umgekehrt? 38 Marlene Bieri Leben und leben lassen 41 Gemeindefusion Arisdorf | Hersberg Das Schreckgespenst

Dieses Magazin über Menschen im Aufbruch hatten wir auf Mai 2020 geplant. Doch während der Umsetzung kam der Lockdown. Das passte einfach nicht. Jetzt spüren wir spätestens seit Anfang Sommer eine allgemeine Aufbruchstimmung. Der Kulturkalender im LiMa ist zwar noch etwas dünn, aber Liestal findet wieder Stadt – die Lichternacht am 3. und 4. September lockt ins Stedtli und ein paar Tage später das Food-Truck Happening. Die Zeit ist reif für den Aufbruch.

47 Kultur: Liestal tanzt wieder! 48 Kulturagenda 54 Argumente: Einwohnerrats-Fraktionen 56 Im Einsatz: Der Mann am Wasser 58 Kolumne: Willi Näf: Neue Messlatten für Sünder

Isabelle Pryce, Chefredaktorin

Jeder Aufbruch kennt zwei Seiten. Wer zu neuen Ufern aufbricht, lässt etwas zurück: sein Zuhause, geliebte Menschen oder die Sicherheit eines geregelten Einkommens. Es braucht dafür Konsequenz, Courage, manchmal etwas Verwegenheit. Auf der anderen Seite des Aufbruchs liegt ein Versprechen, ein Traum, das Ziel einer Sehnsucht – auf jeden Fall ein Abenteuer. Eines der ersten Abenteuer, das wir alle erleben, ist der Beginn der Schulzeit. Als Kindergärtner gehen wir den Schulweg zum ersten Mal allein oder nur mit Gspänli. Unser Titelbild ist darum für mich das Sinnbild des Aufbruchs in die Selbstständigkeit. Ein grosser, erster Schritt. Was danach kommt, sind weitere Abenteuer, wie die wilden Reisen des Matthias Schneider, wie Lars Epples und Alvina Kelms Sehnsucht nach den Brettern, die die Welt bedeuten oder wie der Neuanfang von Marlene Bieri mit einem «Lebenshof» anstatt des Fleischbetriebs. So ein Aufbruch birgt auch Risiken. Aber es lohnt sich. Das Leben der Mutigen bleibt spannend.

Eifach E-Bus fahre. Titel- und Editorialfoto: Mimmo Muscio Das nächste LiMa erscheint am 25. Oktober 2021

Aufbruch ins Zeitalter der elektrischen Fortbewegung bei der AAGL: Ab sofort sind zwei neue Elektrobusse auf der Linie 78 unterwegs. Testen Sie das neue Fahrgefühl!

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LiMa März – April 2021

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AUFGEFALLEN

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Von Kapstadt nach Liestal

Eine nicht alltägliche Begleitung Auch ältere Menschen haben noch Projekte und Pläne: zum Beispiel einen Umzug, einen Hausverkauf, eine kleine Sanierung oder auch einen Anlass, der noch Vorbereitung braucht. Oft wünschen sie sich bei der Umsetzung Unterstützung. Jacqueline Sidler aus Frenkendorf hat erkannt, dass vielen älteren Menschen diese Unterstützung fehlt, und hat deshalb die Unternehmung Sidler ServicePLUS gegründet. Mit Organisationstalent und Charme begleitet und berät sie ihre Kundschaft bei grösseren Anschaffungen und bei ihren Projekten, und organisiert bei Bedarf weitere professionelle Unterstützung. Sidler ServicePLUS, Jacqueline Sidler, 078 788 05 76, sidler-splus.ch ip

Leila Herles entwarf in ihrer Heimat unter dem Label Romance nachhaltig und fair produzierte Mode für die Boutique ihrer Mutter. Nun ist sie mit ihrem Mann, einem Schweizer, der in Südafrika aufgewachsen ist, nach Basel gezogen und hat im Juni in Liestal ihre eigene Romance Boutique eröffnet. Mitgenommen hat sie ihre bequeme, feminine Kollektion sowie schöne Accessoires von weiteren ausgesuchten südafrikanischen Designern. Romance Boutique, Amtshausgasse 6, Liestal, romance-boutique.com ip

Impressum 14. Jahrgang, Nr. 83 Herausgeberin: BirsForum Medien GmbH

Geschäftsstelle LiMa, Rathausstrasse 66, 4410 Liestal 061 923 05 16, willkommen@lima-magazin.ch www.lima-magazin.ch Verlagsleitung: Thomas Bloch, Thomas Kramer Redaktionsleitung: Isabelle Pryce (ip) isabelle.pryce@lima-magazin.ch Mitwirkende dieser Ausgabe:

Texte: Lucas Huber (lh), Isabelle Pryce (ip) )RWRJUDÀH 0LPPR 0XVFLR Jen Ries, Gestaltung und Produktion: Denise Vanne Korrektorat: Katharina Schäublin Druck: swissprinters, Zofingen

Marktstimmung im Bücheli

Beatrice Rieder, Hansi Rudin, Andreas Ruegg, Hanna Zander Fo t o: zV g

Endlich ist er offen, der neue Coop Supermarkt, und erfüllt das Untergeschoss im Bücheli Center wieder mit Leben und vor allem mit viel Frische, Handwerk und einer grosszügigen Marktstimmung. «Coop legt ein besonderes Augenmerk auf Früchte und Gemüse, Brot und Backwaren, Convenience- sowie Molkereiprodukte. Weitere Highlights sind die bediente Fleisch- und Fischtheke, die Wein- und Bierabteilung sowie die breite Palette an Kosmetik- und Haushaltsprodukten», sagt Geschäftsführer Joël Zbinden. Coop Supermarkt, Bücheli Center, Büchelistrasse 10, Liestal, Mo – Sa 8 – 19 Uhr, coop.ch ip

Impulsteam der Redaktion: Barbara Boos, Willi Näf,

Kulturkalender: im Auftrag der Stadt Liestal Medienberatung und Anzeigenverkaufsleitung:

Ueli Gröbli, 061 923 05 16 ueli.groebli@lima-magazin.ch Tarife: www.lima-magazin.ch Erscheinung: LiMa erscheint 6 mal pro Jahr:

März, Mai, Juli, September, November, Dezember. Erscheinungstermine: www.lima-magazin.ch. Auflage: 26 300 Ex. kostenlos an alle Haushaltungen und Postfächer in Liestal, Lausen, Arisdorf, Hersberg, Nusshof, Seltisberg, Lupsingen, Bubendorf, Ziefen, Reigoldswil, Lampenberg, Hölstein, Ramlinsburg, Frenkendorf, Füllinsdorf, Nuglar, St. Pantaleon und Büren. Abonnement: Preis für sechs Ausgaben: CHF 45.00 Copyright: Alle Rechte bei BirsForum Medien GmbH

ISSN-Nummer 1663-6236

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Fotos Jan Geerk

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Auch Obst lässt sich auf dem Grill zubereiten, beweist Yannick Hänggi, Küchenchef im «Simply im Rössli» in Laufen.

Baselbieter Genusswochen vom 1. bis 30. September 2021

Ein genussvoller Event im Baselbiet Baselland setzt die Zwetschge als Spezialität des Jahres gross in Szene. Schliesslich ist sie neben der Kirsche die wichtigste Obstkultur in Baselland. Und sie vereint Tradition und Innovation. Rund 40 Veranstalter bieten während des Septembers kulinarische Höhenflüge und attraktive Veranstaltungen. Baselland ist das traditionellste und auch grösste Steinobstgebiet der Schweiz. Jede vierte Zwetschge der Schweizer Ernte stammt aus unserer Region. Grund genug, das Steinobst im Rahmen der Baselbieter Genusswochen in Szene zu setzen.

Geniessen … In vielen Restaurants geniessen Sie die Zwetschge in eigens kreierten Menüs – von der Vorspeise bis zum Dessert. Ein Fisch-Zwetschgen-Tartar entdecken Sie beispielsweise als Vorspeise im Restaurant Mühle in Allschwil, nach dem Aufstieg zum Aussichtsturm in Liestal wartet zudem jeden Sonntag ein feines, hausgemachtes Zwetschgendessert auf Sie. Oder blicken Sie hinter die Kulissen der Saline Schweizerhalle am Tag der offenen Tür und kosten Sie eine «Degustation-Surprise» mit Salz und Zwetschgen in Verbindung mit SwissShrimps.

Sozusagen der Meister des Obsts: Ernst Lüthi, Präsident des Baselbieter Obstverbands.

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von We Invented Paris zusammen mit einer Weindegustation in der Aescher Klus.

Selber anpacken Es warten auch zahlreiche Angebote zum Anpacken. Stellen Sie Ihre eigene Zwetschgenkonfitüre bei einem Workshop auf dem Röschenzerhof her, oder lernen Sie die Herstellung von leckeren Tapas beim Tapas-Kurs am Ebenrain in Sissach. Eine Übersicht über die genussvollen Veranstaltungen finden Sie auf www.baselbieter-genusswochen.ch

Hauptpartnerinnen:

Unterstützt durch:

… und Neues erleben Die Bierbrauerei Hard Labor Brew aus Pratteln hat passend zur Spezialität des Jahres ein Zwetschgenbier gebraut, das Sie an einer Degustation probieren können. Geniessen Sie ein neuartiges Konzerterlebnis zusammen mit Flavian Graber, bisher bekannt als Frontmann

Trägerschaft:

• Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung • Stadt Liestal • Liestal Tourismus • Gastro Baselland • Baselland Tourismus

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AUFGEFALLEN

Beliebte Kochwerkstatt Die Krebsliga beider Basel organisiert seit diesem August für alle Krebsbetroffenen regelmässig eine Kochwerkstatt in Liestal. «In Basel ist dieses Angebot sehr beliebt und gut besucht. Deshalb bieten wir es neu auch in Liestal an», sagt Véronique Grobéty, Beraterin am Standort Liestal. «In der Kochwerkstatt kochen wir zusammen, wir lernen etwas über die Lebensmittel und geniessen es, in gemütlicher Runde zusammen zu essen.» Die nächste Kochwerkstatt findet am 28. September statt. Wegen Covid ist eine Voranmeldung erwünscht. Krebsliga beider Basel, Kasernenstr. 41, Liestal, Kochwerkstatt, Di, 28.9.21/ 30.11.21, 10.30 – 13.30 Uhr, Anmeldung unter info@klbb.ch, klbb.ch ip

Neue Primarschule für individuelles, praxisorientiertes Lernen

Jenny Stuber wollte sich am Lernweg ihrer Kinder beteiligen und hatte den Wunsch, in einer kleinen Gemeinschaft das individuelle Lernen der Kinder zu begleiten. So hat sie zusammen mit Michel Freund und weiteren Gleichgesinnten die Via Schule gegründet. Diese kombiniert den Unterricht in der Schulgemeinschaft mit dem Lernen zuhause, wo ein Elternteil als Lernbegleiter verantwortlich ist. «Die Mitbestimmung und die Eigenmotivation der Kinder ist uns ein zentrales Anliegen. Darum lernen unsere Kinder lebendig und lebensnah. Der Fokus liegt auf Projektarbeiten, die fächerübergreifende Themen beinhalten und die Lernziele aus dem Lehrplan21 integrieren», erklärt Initiantin und Schulleiterin Jenny Stuber. Michel Freund hat das Präsidium des Vereins Via Schule übernommen. VIA Schule, Benzburweg 22, Liestal (Hanro-Areal), via-schule.ch ip

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Pinsa statt Pizza Aktuell bewirten Ives Oehler und Deborah Tschopp ihre Gäste vor allem im lauschigen Hinterhof der alten Braui mit authentisch mediterranem Essen vom apulischen Koch. Die neue Spezialität ist die Pinsa Romana, eine etwas andere, leichtere Pizza. Ab Herbst soll auch das Pub neben der Gaststube wieder aufgehen und während der kalten Saison zum Fonduestübli werden. «Wir suchen noch eine patente Frau, die im Pub verantwortlich ist», sagt Inhaber Ives Oehler. Alte Braui, Kasernenstrasse 22, Liestal, 061 202 79 80, altebraue.ch ip

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Eisenmangel kann zu Müdigkeit und Abgeschlagenheit führen.

Eisenmangel – natürlich hilft die Natur Für Eisenmangel gibt es gleichzeitig vielfältige Gründe wie auch unterschiedliche Varianten der Behandlung. Als Alternative zur klassischen Eiseninfusion kann mit dem Einsatz von Naturheilmitteln und der richtigen Ernährung dem Mangel entgegengewirkt werden – damit Sie fit, wach und voller Energie sind. Wussten Sie, dass jeder zweite Mensch an Eisenmangel leidet? Da die Symptome bei Eisenmangel selten eindeutig sind, wissen viele gar nicht, dass sie betroffen sind. Klarheit schafft hier nur ein Bluttest, der diverse Eisenwerte misst. Darüber hinaus gilt es die Ursache für den Mangel zu identifizieren. Die drei häufigsten sind: eine zu tiefe Eisenzufuhr – etwa durch falsche oder ungesunde Ernährung, Blutverlust – unter anderem bei starker Menstruation oder nach dem Blutspenden sowie mangelnde Eisenaufnahme und -verwertung im Körper. Ursachen für letzteres können eine gestörte Darmflora, Le-

ber-Galle-Probleme oder zu wenig Magensäure sein. Der Eisenspiegel bleibt dabei tief, trotz richtiger Ernährung mit eisenhaltigen Lebensmitteln. Es ist daher wichtig, dafür zu sorgen, dass der Körper das Eisen aufnehmen und optimal verwerten kann. Kaffee, Schwarztee oder Rotwein hemmen die Eisenaufnahme – Vitamin C fördert sie. Tipp der Saner Apotheke: Nehmen Sie bei der Eisenaufnahme die Präparate mit einem Glas Orangen- oder Zitronensaft ein.

Die Natur hilft vielfältig bei Eisenmangel Oft reicht eine eisenhaltige Ernährung alleine nicht aus, um die Speicher im Körper wieder

Mehr zum Thema Eisen und zum Umgang mit Eisenmangel erfahren Sie von der Vitalstoffberaterin Andrea Nyfeler im Rahmen ihres kostenlosen Online-Vortrags «Eisenmangel – wenn dem Körper die Stärke fehlt». Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 22. September 2021 zwischen 19 und 20 Uhr statt. Anmelden können Sie sich per Mail an veranstaltungen@saner-apotheke.ch oder auf unserer Website mit nebenstehendem QR-Code.

aufzufüllen. Bei zu tiefer Eisenaufnahme helfen deshalb auch Vitalstoffe, den Eisenanteil im Körper zu erhöhen. Das Eisen C pflanzlich der Mikronährstoffmanufaktur Naturafit eignet sich dafür gut. Das Eisen wird aus dem Curryblatt-Extrakt gewonnen und das ebenfalls enthaltene Vitamin C stammt aus der AcerolaKirsche. Natur pur! Auch die ayurvedische Medizin, die älteste Heilkunde der Welt, hält bei Eisenmangel ein Arzneimittel bereit. Das Eisen Rasayana enthält neben Eisen verschiedene Kräuter. Diese verbessern zum einen die Aufnahme des Eisens im Darm, und auch der Weitertransport zu den Organen und Zellen wird positiv beeinflusst.

Saner Apotheke Liestal Stadt Rathausstrasse 63, Liestal www.saner-apotheke.ch, facebook.com/sanerapotheke

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Schutz vor Wind und Wetter

Viel Spass für Wasserratten Seit Mitte August gibt es einen Grund mehr, an den Spielnachmittagen ins Gitterlibad zu gehen: Der «Aquatrack» ist ein 17 Meter langer Schwimmparcours, der viel Platz zum Klettern, Springen, Balancieren und Rutschen bietet. Gesponsert wurde die neue Wasserattraktion von der EBL Elektra Baselland. Mädchen und Jungen des Schwimmclubs Liestal (Foto) durften ihn im Voraus testen. Sie waren begeistert. Spielnachmittage im Gitterlibad, samstags und sonntags 14.30 – 16.30 Uhr, gitterlibad.ch, ebl.ch ip

Foto: Pino Covino

Wenn der Wind bläst, wirds auf der schönsten Terrasse ungemütlich. Genau dafür haben die beiden Inhaber von Wahl Glasund Metallbau, Samuel Strub (r.) und Patrik Schmid (l.), ein neues Schweizer Produkt ins Portfolio aufgenommen. Das innovative Windschutzgeländer aus Glas kann bei Wind mit einer einfachen Handbewegung in einen Windschutz verwandelt werden. Die schöne Aussicht bleibt dabei frei. Wahl Glas- und Metallbau, Lausenerstrasse 20, Liestal, 061 926 90 20, wahl-ag.ch ip

Durch den Einwohnerrat angestossen, werden in Liestal alle Primarschülerinnen und Primarschüler ab diesem August einmal pro Monat, also an acht Tagen pro Jahr, ganztags ausserhalb der Schule unterrichtet. «Mit ausserschulischen Lernorten sind nicht einfach Ausflüge gemeint, sondern die Kinder werden zum Beispiel im Wald unterrichtet. Dabei lernen sie spezifisch etwas zum Wald, aber auch die anderen Fächer werden an dem Tag nicht vernachlässigt. Ob Sprachen, Mathematik, Gestalten oder das Fach Natur, Mensch, Gesellschaft – alle Fächer können auch ausserhalb des Schulhauses stattfinden», sagt Astrid Schwyter. Die Forstingenieurin und Waldpädagogin wurde von der Bürgergemeinde dazu angestellt, verschiedene Angebote für den Wald als Lernort vorzubereiten, damit die Lehrerinnen und Lehrer von Liestal bei der Umsetzung im Bereich Waldpädagogik Unterstützung haben. «Die Bürgergemeinde als Waldeigentümer findet es wichtig, den Kindern den Wald mit all seinen Facetten näherzubringen und seinen Wert zu vermitteln. Persönlich konnte ich schon Waldtage miterleben und bin begeistert», sagt Bürgergemeindepräsident Franz Kaufmann (r.). Stadtrat Lukas Felix (l.) freut sich über das Engagement der Bürgergemeinde und das gemeinsame Projekt. «Das ausserschulische Lernen ist wichtig. Es weckt das Interesse der Kinder und lässt sie das Gelernte konkret anwenden. Das gibt dem Gelernten eine andere Dimension, als wenn alles im Schulzimmer passiert.» Die Angebote der Bürgergemeinde sind für die Schule Liestal kostenlos. Weitere ausserschulische Lernorte finden die Lehrpersonen auch über das Angebot des Naturforums Regio Basel oder sie können ihrer eigenen Kreativität freien Lauf lassen. ip

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Ein einmaliges Angebot für die Liestaler Primarklassen


Ein echtes American Diner • Zimmerei

Geschäftsführer André Schnider und Küchenchefin Anita Infanger vom 10W40 Bistro beim TCS in Füllinsdorf haben sich einen Herzenswunsch erfüllt: Gleich nebenan haben sie ein American Diner eröffnet. «Wir wollten ein Restaurant, das in diese Umgebung passt. Was wäre da besser als ein cooles American Diner?», fragt Schnider und sagt: «Es gibt weit und breit nichts Ähnliches, jedenfalls nicht so konsequent und stilecht amerikanisch wie bei uns.» Anita Infanger arbeitete fast zwei Jahre in den USA: «Der American Diner ist einfach eine gute Beiz auf amerikanisch: schnell, gradlinig, gut und freundlich.» 10W40, Uferstrasse 10, Füllinsdorf, 10w40.ch, Freitag und Samstag, 18 – 22 Uhr. ip

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Ein Abo für alles

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Das Kampfsportcenter Kun-Tai-Ko hat zu seinem 40-jährigen Bestehen das Konzept den neuen Bedürfnissen nach Flexibilität angepasst: Wer Mitglied ist, muss nicht bei einer Sportart bleiben, sondern kann ohne Aufpreis alle Ausbildungsprogramme – also Karate, Nin-Jutsu, Kickboxen, CrossDefense, Tai-Chi und Qi-Gong – trainieren, und zwar so oft, wie er oder sie will. Für alle, die nicht regelmässig trainieren können oder wollen, und für die Jüngsten (4 – 7 Jahre) gibt es Kurse mit Stempelkarten. Hier stehen Fitness und der Spass im Vordergrund. Foto: Geschäftsleitung Caroline Martin Asal, 6. Dan, und Marcel Graf, 4. Dan. Kun-Tai-Ko, Schneckelerstrasse 9, Füllinsdorf, 061 901 61 39, kun-tai-ko.ch, Jubiläumsfeier und Tag der offenen Tür am 25.9.21. ip

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Ob Themen der Nachhaltigkeit wie «Kreatives Upcycling» mit ausrangierten Materialien (links) oder E-Bike: Das Kursprogramm der Klubschule Migros ist immer am Puls der Zeit.

Voll auf Kurs mit der Klubschule Migros

Was Sie schon immer über Furoshiki lernen wollten Nach schier unendlichen Monaten auf Sparflamme startet die Klubschule Migros nun wieder voll durch. Im Gepäck hat sie nagelneue – und genauso topaktuelle – Kurse. Von E-Bike-Fahrtechnik bis zur Resilienz. Und von Salsa (ladies only) bis hin zu Upycling. «Endlich!», möchte man fast sagen. Endlich wieder gemeinsam lernen, miteinander kreativ sein, zusammen üben, malen, trainieren, kochen. Das alles und noch viel mehr geschieht in der Klubschule Migros. Die startet nicht nur mit viel Elan, sondern auch mit vielen neuen Angeboten ins neue Semester. Selbstverständlich tummeln sich darunter die bewährten Evergreens wie die beliebten Sprach-, Koch- oder Pilateskurse. Fürs neue Semester hat die Klubschule Migros aber auch nagelneue Kurse in ihr Angebot aufgenommen. Nicht aus purer Kreativität, sondern auf vielfachen Wunsch treuer Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer.

Kreatives Upcycling So kam zum Beispiel der Salsakurs zustande, der sich explizit an Damen ohne Vorkenntnisse richtet (Kurs «Salsa Lady Style»). Auch die Mischung aus Fahrtechnik und Tourenplanung, die der neue E-Bike-Kurs vereint, entstand aufgrund von Inputs der lernfreudigen Kundschaft (Kurs «E-Bike Fahrtechnik und Tourenplanung»). Schliesslich ist das E-Bike das Fortbewegungsmittel der Stunde. Das Thema der Stunde hingegen ist die Nachhaltigkeit.

Diesem nimmt sich die Klubschule Migros mit einer ganzen Kurs-Serie unter dem Titel «Kreatives Upcycling» an. In Zusammenarbeit mit dem Nachhaltigkeitsprojekt «Offcut Basel» fokussieren die Kurse auf Theorie und Praxis gleichermassen.

Vorsicht: staunende Blicke Während sich ein Modul dem Prinzip «Zero Waste» verschreibt, lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem weiteren Modul, aus Veloschläuchen oder Lastwagenblachen Schmuck, Kleidung oder ein schickes Täschli zu nähen. Und wer wissen will, wie aus ein paar Stücken Stoff und etwas Bienenwachs die vielleicht nachhaltigste Verpackung der Welt entsteht, sollte sich den 16. September 2021 abends freihalten. Die einzelnen Kurse sind übrigens separat buchbar. Und was war das nun mit diesem Furoshiki? Auch die traditionelle japanische Verpackungstechnik kommt nicht zu kurz. Doch seien Sie gewarnt: Furoshiki verbindet nicht nur Nutzen, Ästhetik und Nachhaltigkeit; sie sorgt auch für jede Menge staunende Blicke. Übrigens: Als die Klubschule Migros 1944 in Basel ihren Betrieb aufnahm, gehörte neben zahl-

reichen Sprachen ein Näh- und Flickkurs namens «Neues aus Altem» zum Angebot.

Nie war nähen schöner Weitere Neuheiten beschäftigen sich etwa mit der Widerstandsfähigkeit (Kurs «Mentale und emotionale Stärke – Resilienz») oder der Achtsamkeit in der Erziehung (Kurs «Weniger Stress im Elternsein»). In den Herbstferien finden ausserdem Kinder- und Teenagerkurse in Französisch und Englisch statt. Sprachen lassen sich auch in den beliebten Wochenendkursen lernen; Japanisch genauso wie Thai oder Norwegisch. Oder steht Ihnen der Kopf danach, wie man Comics zeichnet, Gold schmiedet oder den digitalen Fussabdruck zähmt? All dies bringen die Wochenenden. Und wenn es noch ein Geheimtipp sein soll: Nie war nähen schöner als im Rahmen der Sonntagsmatinée (etwa am 26. September 2021).

Gundelitor, Jurastrasse 4, 4053 Basel 058 575 87 00, klubschule.ch

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GEMEINSAM WIRD DER HERBST GOLDIG

KLUBSCHULE MIGROS Gemeinsam wird der Herbst goldig

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Kurse an Wochenenden Japanisch lernen, Comics zeichnen, Schmuck gestalten oder Stress bewältigen – diese und viele weitere Kurse können auch an Wochenenden an der Klubschule Migros Basel besucht werden.

Mit Förderung des Migros-Kulturprozent

klubschule.ch LiMa September – Oktober 2021

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Spannende Orte zum Feiern gibt es viele im Landgasthof Farnsburg.

Schöne Räume für Anlässe und Feste Geburtstag, Vereinsanlass oder Weihnachtsessen: Der Landgasthof Farnsburg bietet wunderbar gemütliche Locations. Der Landgasthof Farnsburg oberhalb von Ormalingen ist nicht nur bei Ausflüglern, Bikern und Wanderern beliebt. Ebenso gern heisst das Restaurant Gäste willkommen, die eine Hochzeit, einen Geburtstag oder ein Weihnachtsessen in schöner Atmosphäre geniessen möchten. Je nach Bedürfnis und Anzahl der Gäste stehen im Landgasthof Farnsburg verschiedene Locations zur Verfügung.

Das Erdgeschoss bietet Raum für rund 70 Personen, auf der Gartenterrasse finden rund 200 Personen Platz. Der Pavillon für rund 40 Personen bietet eine eigene Küche, ein Cheminée sowie eine prächtige Aussicht. Im historischen Weinkeller können 150 Gäste bewirtet werden, während der Eventsaal Platz bietet für 100 Personen. Gut nachgefragt werden auch die beiden Kleinbusse, mit denen 16 Personen sicher nach

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Laufende Kursangebote:

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Hause chauffiert werden können. Oder man übernachtet in den liebevoll eingerichteten Hotelzimmern oder bucht für den Tag darauf einen Event, zum Beispiel einen Ausflug auf die Trüffelplantage oder zum Kuhmelken. Langeweile ist auf der Farnsburg ein Fremdwort! zen

Farnsburgweg 194, 4466 Ormalingen 061 843 77 77 info@farnsburg.swiss, www.farnsburg.swiss

Das Milchhüsli steht auf regional An keinem anderen Ort im Stedtli sind die regionalen Produzenten mehr präsent als im Milchhüsli am Zeughausplatz: Mehle von der Mühle Maisprach, Titterter Schnitze, Reigoldswiler Eierkirsch, Meringues aus dem Holzbackofen, regionale Schnäpse und Weine sind nur einige Beispiele. Inspirieren Sie sich selbst!

Am Zeughausplatz, 061 927 88 22 www.fondue-taxi.ch LiMa September – Oktober 2021

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Fotos: Mimmo Muscio

Hand in Hand aus der Starre und hinein ins Leben. Ob mit Matthias Schneider durch Afrika, Alvina Kelm auf die Theaterbühne oder der grossen Verwandlung von Marlene Bieris Bauernhof. Los geht’s!

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Fotos: Mimmo Muscio

IM AUFBRUCH

Achtung, fertig, Kindergarten! Wie kaum etwas verkörpert der Kindergarten das Bild des Aufbruchs: Erste Routinen, erste Verpflichtungen – und mehr Verantwortung als jemals zuvor. Das gilt für die Kinder, und das gilt für eine Kindergärtnerin wie Viviane Barbieri. Die Klasse des Rudolf Steiner Kindergartens in Liestal ist nämlich ihre erste. Es ist Montagabend, und etwas aufgeregt ist Viviane Barbieri schon. Morgen fängt nämlich der Unterricht im Rudolf Steiner Kindergarten in Liestal an, der erste Tag nach den Sommerferien. Für Viviane Barbieri, 41, ist es aber keine Rückkehr, sondern ein Neustart. Es ist nämlich ihre allererste Klasse, die die Baslerin an diesem Dienstag übernehmen wird. Von Nervosität spricht sie nicht, wenn sie an den grossen Tag denkt. «Ich zittere nicht», winkt sie ab, «aber durch so eine Art Wechselbad der Gefühle

gehe ich schon.» Denn sie wolle ihre Arbeit perfekt machen, ihren Schützlingen die bestmögliche Kindergärtnerin sein, sie fördern und fordern und später auch den Übergang in die Primarschule so gut es geht abwickeln. Denn das sei eine ganz besondere Verantwortung der Kindergärtnerin: Den Entwicklungsstand der Kinder lesen,sie ein- und ihre Schulreife abschätzen. «Eltern verlassen sich auf meine Einschätzung, und dem Kind hilft es nicht, wenn es zu früh eingeschult wird – ganz im Gegenteil.» Viviane

Mit dem Ende der Sommerferien begann der Ernst des Lebens nicht nur für unzählige Kindergärtler, sondern auch für Kindergärtnerin Viviane Barbieri.

Barbieri bietet Hand beim Aufbruch, während sie selber zu neuen Ufern aufbricht, eine Starthelferin mit Geduld und Herz. Ihre Ausbildung zur Kindergärtnerin hat sie bereits vor zwei Jahren abgeschlossen. Wegen der Pandemie hat sich der Berufseinstieg allerdings verzögert. Während dieser zwei Jahre hat sie zwar diverse Aushilfsstellen ausgefüllt, «aber das ist natürlich nicht dasselbe.» Die erste Klasse sei nun ein bedeutsamer Schritt, ein Ziel, wenn man so will.

Zutrauen und Respekt Viviane Barbieri ist vierfache Mutter, ihr Ältester ist 20, der Jüngste acht. Sie weiss, wie es sich anfühlt, Kind um Kind in die Obhut einer vermeintlich Fremden zu geben, weiss, wieviel Zutrauen das braucht. Darum kann sie sich auch bestens in die Gefühlswelt der Eltern hineinversetzen, weiss, wie wichtig es ist, den Eltern mit Respekt zu begegnen und ihre Sorgen ernst zu nehmen. Und dann sind da noch die Kinder, für die der Kindergarten ein grosser, ja ein riesiger Schritt in eine neue Welt ist. Bevor sie Kindergärtnerin wurde, war Viviane Barbieri Tagesmutter. Es ist ihr Zugang, ihr Verständnis fürs Kind, der sie motivierte, den Neustart im Kindergarten zu wagen. Nun freut sie sich auf die tägliche Herausforderung ihrer Kinderschar. Sie wird mit ihnen Ähren dreschen, Korn mahlen und backen. Sie wird mit ihren Schützlingen malen, singen, die Natur erkunden und ihr Raumgefühl fördern. «Und das alles will ich möglichst perfekt machen, das haben die Kinder verdient.» lh LiMa September – Oktober 2021

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AUFGEFALLEN

«Eigentlich bin ich nie wieder Der Nusshöfer Matthias Schneider (28) durchquerte auf seinem Motorrad Afrika. Er staunte, schwitzte, fror und weinte. In der Republik Kongo ersoff er beinah im Schlamm, in Guinea nächtigte er im puren Luxus, und in Mozambique arbeitete er in einer Tauchbasis. Auf Achse mit einem vom Fernweh Gepackten. – 18 –

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Fotos: Mimmo Muscio

Bald wieder auf Achse: Matthias Schneider auf seiner Reise-Enduro.

Europa zu verlassen und zu sehen, was dabei herauskäme. Das war am 6. Mai 2018. Nach Marokko fuhr er tatsächlich als erstes. Dann befuhr er den Senegal und Gambia, durchquerte Liberia und Gabun, reiste durch Namibia und Lesotho, 22 Monate auf zwei Rädern, im Gepäck Kamera und Laptop, eine Campingküche, Zelt und Schlafsack, etwas Kleidung zum Wechseln, Werkzeug und all die kleinen Dinge, die man halt braucht. Wasser und so. Wenn man Matthias Schneider nun nach Höhepunkten fragt, dann sitzt er ratlos da. Man sieht, dass Erlebtes Revue passiert, ein Bilderreigen spult in seinem Kopf, Gesichter, Landschaften, Stimmen, Gerüche, ein Mosaik aus Kleinigkeiten. Doch was davon ist der Rede wert? Die Tränen der Rührung, die er vergoss, als er den Tafelberg bei Kapstadt erreichte? Das Bier nach der Schlammtortur im Kongo? Davon wird noch die Rede sein. Die Buschmechaniker, die jeden seiner Schäden behoben, wenn auch mit mehr Kreativität als Fachwissen? Die überwältigende Gastfreundschaft von Menschen, die so grossherzig und offen waren? Die Linsen, die er zu schätzen lernte, Linsen, von denen 50 Gramm

IM AUFBRUCH

Die totale Erschöpfung Ein Höhepunkt, erzählt er nun, sei auf jeden Fall in Guinea gewesen, wo er über fünf Ecken in die Villa eines guineischen Fussballstars eingeladen wurde, eine der wichtigsten Persönlichkeiten im Land. Eine Villa, nachdem Matthias Schneider tagelang durch Dschungel, Steppe und karges Land getuckert war, tagelang durch eine Luftfeuchtigkeit, die ihn aus allen Poren schwitzen liess, und tagelang natürlich ohne die Möglichkeit einer Dusche. Er blieb mehrere Tage. Ebenfalls in Guinea drängte ihn ein Taxi von der Strasse, auch in Kamerun stürzte er. Durch die Sahara fuhr er – wie stets – in seiner kompletten Motorradkluft. Da bekämen 45 Grad im Schatten eine ganz neue Bedeutung, sagt er schmunzelnd. Denn Schatten gab es natürlich keinen. Und da waren noch jene rund 100 Kilometer, die von Cabinda in Angola nach Boma in der Demokratischen Republik Kongo führten. 100 Kilometer durch die Tropen. Während der Regenzeit. «Es war die grösste Tortur, die ich je erlebt habe», erinnert er sich. Der Ritt war eine einzige, sechsstündige Schlammschlacht. Matthias Schneider rutschte umher, glitt aus, stürzte, rappelte sich wieder auf, rutschte, glitt und stürzte erneut.

r richtig zuhause angekommen» Als Matthias Schneider losfuhr, hatte er eigentlich keinen Plan. Klar, Marokko stand fest als erstes, grob definiertes Ziel. Aber ansonsten: «Ich liess bewusst alles offen. Wohin. Wie lange.» Und so fuhr er los mit nicht viel mehr als dem vagen Vorhaben, auf seinem Motorrad

reichen, um den Magen zu füllen. Die paradiesisch ausgestatteten Supermärkte in Namibia? Oder allein die unbezahlbare Freiheit, nicht zu wissen, was der morgige Tag brächte?

Einmal sei er ein ums andere Mal um sein umgestürztes Motorrad gekreist und habe einfach keinen Weg gefunden, es aufzurichten. Er schüttelt den Kopf, lächelt: «Ich war noch nie in meinem Leben so erschöpft.» Und überall dieser rote Schlamm. LiMa September – Oktober 2021

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Elfenbeinküste

IM AUFBRUCH Reise-Impressionen

(Fotos: zVg)

Gambia

Das Fernweh brodelt Knapp zwei Jahre und mehr als 10 000 Fotos, 48 000 Kilometer und noch mehr Erfahrungen später kehrte Matthias Schneider Anfang 2020 zurück. Heim nach Nusshof, wo er aufgewachsen ist und noch heute wohnt. Da stand für ihn eigentlich fest: «Ich bleibe für ein halbes Jahr, um etwas Geld zu verdienen, dann breche ich wieder auf.» Was dazwischen kam, war die Lahmlegung der Welt. Pandemien vertragen sich nicht mit Reisen. Und so ist Matthias Schneider noch immer hier, arbeitet in seinem Beruf als Bauzeichner, trifft seine Freunde, geniesst die Nähe zur Familie. Doch das Fernweh brodelt in ihm, dieser unbedingte Drang, wieder auf Achse zu sein, unterwegs in der Fremde. Es scheint, als spräche die Sehnsucht aus seinen Augen, wenn er sagt: «Eigentlich bin ich nie wieder richtig zuhause angekommen.» Und im Büro, das wisse auch sein Arbeitgeber, sehe er seine Zukunft nicht. Darum soll es schon bald wieder losgehen, am liebsten noch in diesem Jahr. Matthias Schneider entdeckte das Tauchen in Afrika, in Mozambique vernarrte er sich regelrecht. Aus dem Anfängerkurs, den er gebucht hatte,

wurden letztlich sieben Monate, die er schliesslich in der Basis mitarbeitete. Also absolvierte er im vergangenen Jahr die nötige Ausbildung in der Schweiz. «Nun suche ich eine Stelle als Tauchlehrer», sagt er. Selbstredend nicht in der Schweiz. Er liebäugelt mit Mittelamerika, vielleicht Costa Rica, vielleicht Guatemala – «da halt, wo es die momentane Situation zulässt.»

Ein Exot in der Heimat Die meisten seiner Landsleute täten sich schwer, das nachzuvollziehen. Das Fernweh, das mutwillige Überbordwerfen von Sicherheiten, der Verzicht auf Altersvorsorge. Und erst die Risiken!

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«Viele rieten mir sogar davon ab», erzählt er kopfschüttelnd – «dabei war es die beste Erfahrung meines Lebens.» Das Reisen – gerade seine Reiseweise auf dem Motorrad, die eine ungehemmte Nähe zu Menschen, Witterung und überhaupt allem erlaube – habe ihn zu einem anderen Menschen gemacht, davon ist er überzeugt. Allein der Beschluss aufzubrechen lasse einen menschlich reifen. Die Erkenntnis, dass es ohne jede Menge Abbrüche keinen Aufbruch gibt. Die Distanz zu Freunden und Familie kann schwer wiegen. Auch Matthias Schneider schlug sich, bevor er sich für die Reise entschied, schlaflose Nächte um die

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Kamerun

Demokratische-Repuplik Kongo Kamerun

Ohren. «Schliesslich gäbe es tausend Ausreden, um sich selbst davon abzubringen. Der Job oder das Budget zum Beispiel. Oder meine Hobbies, die ich an den Nagel hängen musste.» Und wenn man dann zurückkehre, dann sei man plötzlich ein Exot, erzählt er. «Ich stehe jetzt irgendwie zwischen den Welten, denn so eine Erfahrung rückt einem den Kopf zurecht; sie setzt das ganze Leben in eine neue Relation.» Dahingehend, was die wirklichen Probleme im Leben sind. Und was auf jeden Fall nicht. Prestige und Status haben, falls sie es jemals hatten, jedenfalls keine Bedeutung mehr für ihn. «Ich brauche weder eine chice Wohnung noch

ein teures Auto; das ist alles nichtig.» Alles nichtig, seit er gesehen hat, wie viele Menschen in eine Klapperkiste passen, wie man sie sich in seinen schlimmsten Klischees vorstelle. Und dann sehe man hier die leeren ‹Panzer› auf der Strasse herumfahren, die noch nie auch nur den geringsten Dreck abbekommen hätten. «Aber ich merke, dass auch ich schnell in alte Muster zurückfalle. Darum ist es gut, dass es bald wieder losgeht.» lh

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IM AUFBRUCH

«Wir füllen diese Bude!» Lars Epple und Alvina Kelm wollen auf die Bühne. Am Theaterfestival «Bühne frei!» in Arisdorf spielen die beiden Teenager erstmals gemeinsam. Ein selbstgeschriebenes Stück. Nach anderthalb Jahren Lockdown. Ein Aufbruch auf gleich mehreren Ebenen. «Erst mit dem Proben habe ich gemerkt, wie sehr es mir gefehlt hat.» Es, das ist in diesem Fall die Schauspielerei, die Bühne, das Publikum, kurzum: das Theater. Alvina Kelm strahlt, als sie das sagt. Kelm, 17 und in Seltisberg zuhause, ist Spross einer kleinen Schauspielerdynastie, wenn man so will. Ihre Mutter Karin Wirth ist ausgebildete Theaterpädagogin, sie führt regelmässig Regie auf den Kleinkunstbühnen der Nordwestschweiz. Oder genauer: führte: Denn seit anderthalb Jahren war nicht viel mit Theater. Sie stand schon als «kleiner Stumpen» auf der Bühne, mit zwölf stellte sie in Reigoldswil ihre erste

Theatergruppe auf die Beine. Auch Wirths Eltern schauspielern. «Uns beiden», sagt Karin Wirth, 50, und zeigt auf ihre Tochter, «wurde das Theatergen regelrecht eingeimpft.» Einst tourten die drei Generationen mit einer Mischung aus Klein- und Figurentheater durch die Schweiz. Auf der anderen Seite ist da Lars Epple, 19-jähriger Gymnasiast aus Arisdorf. Er entdeckte in der Theatergruppe der Regionalen Musikschule in Liestal seine Liebe zur Schauspielerei, am Laientheater Rampenlicht in Frenkendorf lernte er Karin Wirth kennen, die dort Regie führte. Sie war angetan von seiner Bühnenpräsenz, und natürlich

war auch ihre Tochter dabei. Die beiden Teenager verstanden sich auf Anhieb.

Forrest Gump in Arisdorf Die Theatermühle in Arisdorf ist eine arrivierte Theatergruppe, ihre Stücke sind anspruchsvoll, ihr Publikum treu, ihre Vorstellungen gewöhnlich ausverkauft. Nach der Zwangspause im vergangenen Jahr und der erneuten Absage ihrer traditionellen Aufführungen im Frühsommer diesen Jahres beschloss der Verein, stattdessen im Spätsommer ein Theaterfestival durchzuführen. Eine offene Bühne genauso für arrivierte wie auch junge Künstlerinnen und Künstler. Solche wie Alvina Kelm und Lars Epple.

Regisseurin Karin Wirth (links) fiebert mit, wenn ihre Schützlinge proben. – 22 – LiMa September – Oktober 2021

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Fotos: Mimmo Muscio

Geben alles für ihr erstes Stück nach dem langen Theater-Lockdown: Lars Epple und Alvina Kelm.

gleichermassen. Die ergriffen die Gelegenheit beim Schopf. Im März erfuhren sie vom Festival, im April meldeten sie sich an, im Mai begannen sie, gemeinsam mit Karin Wirth ihr Stück zu schreiben. Diese amtet auch als Regisseurin. Allzu viel dazu mögen sie noch nicht verraten, aber allein die Ausgangsszene spricht Bände. Da sitzen nämlich zwei auf einer weissen Bank, zwei Film- und Buchfreaks, und kreisen um eine Schachtel

Pralinen. Wer nun an Forrest Gump denkt, liegt so falsch nicht. Auch ein Romeo-und-Julia-Abriss hat seinen Platz, eine Tragödie von Weltruf, zusammengeschrumpft auf drei Textseiten. «Es ist ein vielseitiges Stück», versprechen die beiden. «Eigentlich ist es das facettenreichste, das ich kenne», ergänzt Alvina Kelm. Es bringe einen zum Lachen, Weinen und Grübeln

Träumen ist erlaubt Eines Tages vom Schauspielern zu leben sei durchaus ein Traum, sind sie sich einig – «und träumen darf man ja», sagt Alvina Kelm augenzwinkernd. Beide sind sich aber auch der Hürden bewusst, der Unsicherheiten, die ein Leben in der Künstlerszene mit sich brächte. Karin Wirth kann davon ein Lied singen. Sie hatte sich einst als freischaffende LiMa September – Oktober 2021

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IM AUFBRUCH

Bühne frei – 2 × 2 Tickets zu gewinnen!

Eine Praline? Forrest Gump hat gut lachen.

Theaterschauspielerin und -regisseurin versucht. «Auf mehr als 2000 Franken im Monat habe ich es nie gebracht.» Heute arbeitet sie als Primarlehrerin in Liestal, Theater macht sie nebenbei. Aber für nichts schlägt ihr Herz mehr. «Ich bin eine Geschichtenerzählerin. Nur wenn ich Menschen in meine Geschichten entführen kann, geht es mir wirklich gut.» Auch darum konzentriert sich Alvina Kelm erstmal auf ihre Ausbildung zur Tiermedizinischen Praxisassistentin; die Lehre begann Anfang August. Noch

so ein Aufbruch. Lars Epples Fokus liegt derweil auf der Matura, später liebäugelt er mit einem Beruf in den Medien, vielleicht im Radio. «Ich brauche eine gewisse Sicherheit, aber als Schauspieler lebt man in der totalen Unsicherheit», gibt er zu bedenken. Niemals würde er darum alles auf die Karte Schauspielerei setzen. Doch bei aller Bodenständigkeit, aller Vorsicht und allem Realitätssinn: Wenn die beiden von ihrer Zukunft sprechen, von Ausbildung und Beruf, dann lächeln sie. Wenn sie vom Theater sprechen, von Bühne, Publikum und Atmosphäre, dann strahlt eine Begeisterung aus ihnen, die ansteckt. Diese Begeisterung strahlen sie auch auf der Bühne aus. Bei der Welturaufführung ihres ersten eigenen Stücks. «Endlich wieder Theater», jubelt Alvina Kelm. «Endlich wieder Schweiss, Schminke und Bühnenstaub», jubelt Karin Wirth, während Lars Epples Blick über die noch leeren Ränge der Theatermühle schweift: «Wir füllen diese Bude!» lh

Unter dem Titel «Bühne frei!» lädt die Theatermühle Arisdorf vom 27. August bis zum 12. September 2021 zu seinem ersten Theaterfestival. Zwölf Theatergruppen, Schauspielensembles und Einzelkünstlerinnen aus der ganzen Schweiz bestreiten jeweils mehrere Auftritte; das Programm findet sich auf www.theatermuehle.ch. Zum Aufgebot gehören arrivierte Gruppen, wie die Impronauten aus Basel genauso wie die angehende Kabarettistin Nina Wägeli aus Zürich. Alvina Kelm und Lars Epple führen ihr Stück «Eine Schachtel Pralinen» jeweils am 10., 11. und 12. September 2021 auf. Das Kammerspiel dauert rund eine Stunde. Der Eintritt ist zwar für alle Vorstellungen frei, die Darstellerinnen und Darsteller sind aber auf den freien Austritt angewiesen. Das LiMa verlost zwei mal zwei Tickets für die Welturaufführung vom 10. September 2021 um 20.15 Uhr. Teilnahme per E-Mail an wettbewerb@limamagazin.ch, Stichwort «Theater», Teilnahmeschluss ist der 5. September 2021

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Foto: Mimmo Muscio

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IM AUFBRUCH

«Nähen ist wie Zauberei»

Désirée Siess ist überzeugt: «Das Nähen erlebt einen Aufschwung.»

Einen Wimpernschlag, nachdem sie das Glaser Nähcenter in Liestal übernommen hatte, kam der Lockdown. Désirée Siess bereut dennoch nichts – und brach in Zeiten der verordneten Ladenschliessung zu unverhofften Ufern auf. Nach zehn Wochen war Schluss. Anfang 2020 hatte Désirée Siess, damals 34, den Nähladen in Liestal übernommen, zehn Wochen später musste sie wieder schliessen. Nicht, weil es nicht gelaufen wäre, nicht, weil ihre Produkte keinen Anklang gefunden hätten. Nein, es kam der 15. März 2020, der Tag, an dem der Regierungsrat die Notlage ausrief. Baselland, als erster Kanton, ging in den Lockdown. Désirée Siess, voller Enthusiasmus und Energie, war im Aufbruch – und wurde jäh gestoppt. Unterkriegen liess sie sich allerdings nicht. «Nach dem ersten Schock berief ich mit meinen Mitarbeiterinnen eine Krisensitzung ein.

Dann handelten wir.» Innerhalb einer Woche stampfte sie einen Onlineshop aus dem Boden, der die Schliessung abfederte und zum wichtigen Knotenpunkt zwischen Laden und Kundschaft wurde. Verkaufsschlager: Gummis für Gesichtsmasken. Denkt sie an diese Zeit zurück, werde ihr schon etwas mulmig. Doch der Schritt, das Nähcenter als Nachfolgerin zu übernehmen und damit auch finanzielle Risiken einzugehen, sei der richtige gewesen – trotz allem. Beruflicher Aufbruch war für die gelernte Schneiderin auch nichts Neues: 2013 hatte sie zum Gründerinnenteam des «Modewerks» gehört.

Noch nie so viel gearbeitet Doch da war sie eine Junge unter Jungen. Als sie zur Inhaberin des Glaser Nähcenters wurde, war sie die Jüngste unter Älteren. «Ich hatte mir im Vorfeld schon Gedanken gemacht, wie ich mich als junge und neue Chefin in dem eingespielten Team zurechtfinden würde. Aber das war nie ein Thema; wir waren auf Anhieb ein richtiges Dreamteam.» Bei allem Unternehmertum, aller Selbstständigkeit, all dem administrativen Aufwand, den das alles mit sich bringt, der Verantwortung und auch dem Druck: «So viel wie während des Lockdowns hatte ich noch nie in meinem Leben gearbeitet.» Der Aufbau LiMa September – Oktober 2021

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Fotos: Mimmo Muscio

In ihrem Nähcenter verkauft Désirée Siess alles fürs Nähen, von der Stoffbahn bis zur Nähmaschine (l.). Mit dem Nähen von Ausstellungsmodellen stillt sie ihren Nähhunger (r.).

des Onlineshops war sehr zeitintensiv, jeder Stoff, jedes Produkt musste fotografiert, beschrieben und eingestellt werden. Nur selten sei sie in diesen Wochen vor abends um neun nach Hause gekommen. Die Anstrengung zehrte noch lange an ihr. Heute blickt sie mit gemischten Gefühlen zurück. Einerseits habe man mit sowas ja nie und nimmer gerechnet, «ich hielt das schlicht nicht für möglich». Andererseits habe sie auch viel Kraft, Zuversicht und Vertrauen aus dem zehnwöchigen Lockdown geschöpft. Ihr Team sei zu einem eingeschworenen Haufen zusammengewachsen. Und: «Die erste grosse Krise kommt ja in jeder Unternehmung früher oder später. Ich glaube, ich kann sagen, dass ich meine überstanden habe.» Mit einem blauen Auge, ergänzt sie schulterzuckend. «Ich glaube, wir fanden gute Lösungen, unsere Kundschaft war dankbar. Und der Onlineshop hat sich gut etabliert.» Den wollte sie ohnehin einrichten, eines dieser Projekte, das nicht oberste Priorität genoss. So schnell ändern sich die Dinge.

Mit Inspiration gegen den Nähhunger Désirée Siess verkauft alles, was es zum Nähen braucht: Stoffe, Schnittmuster, Knöpfe, Nadel und Faden, Reissverschlüsse. Sie verkauft Nähmaschinen

und betreibt eine Werkstatt für deren Reparatur. Und sie beschäftigt fünf Fachfrauen, die in der oberen Etage Nähkurse anbieten. Hier entstehen auch die Ausstellungsmodelle, die die Schneiderin für ihren Laden näht. «Damit stille ich nicht nur meinen Nähhunger», sagt sie. Schliesslich ist das Nähen nicht nur ihr Beruf, sondern auch ihr liebstes Hobby. «Mir ist aber auch wichtig, dass meine Kundschaft im Laden Inspiration findet. Beschreibt sie ihren Laden als klassischen One-Stop-Shop rund ums Nähen, so bilde die Inspiration einen bedeutenden Teil davon. Frau Siess, einerseits tragen wir alle Kleidung; Genähtes braucht es also in rauen Mengen. Andererseits ist Kleidung unglaublich günstig. Kann man da überhaupt bestehen?

Wer Fast Fashion kauft und wöchentlich neue Kleidungsstücke will, kommt eher nicht zu uns. Und selber nähen ist auch nur in den seltensten Fällen günstiger, als fertig im Laden zu kaufen. Aber?

Aber jedes selbstgenähte Kleidungsstück ist einzigartig, darauf legen unsere Kundinnen wert. Und ich bemühe mich, Stoffe anzubieten, die man eben nicht überall findet.

Was bedeutet nähen für Sie?

Für mich ist nähen wie zaubern. Am Anfang liegt da bloss ein Stück Stoff vor mir, das am Ende zum formschönen Kleidungsstück wird. Das ist doch beeindruckend. Tragen Sie viel Selbstgenähtes?

Nicht nur, aber die selbstgenähte Garderobe wächst. Neue Kleidungsstücke kaufe ich praktisch keine mehr. Denn in der Szene boomt die Nachhaltigkeit, boomen biologisch produzierte Stoffe, boomt das Flicken. Ein wahrer Ruck gehe durch die Branche, sagt die Schneiderin. Immer mehr wollten einen Pulli nur wegen eines «Löchlis» nämlich nicht wegwerfen. Ein Revival des Nähens also? Durchaus, bestätigt Désirée Siess: «Es herrscht so etwas wie Aufbruchstimmung.» Und das nicht nur wegen des Lockdowns. Klar, da suchten viele nach Abwechslung und Inspiration. Aber der Trend, sagt Siess, sei nachhaltiger. Immer mehr Menschen interessieren sich fürs Nähen. «Ich beobachte, dass besonders viele werdende und auch junge Mütter für ihre Babies nähen.» Das sei übrigens auch der perfekte Einstieg ins Schneidern eigener Kleidungsstücke: Sie brauchen wenig Stoff, und man ist tendenziell schnell am Ziel. lh LiMa September – Oktober 2021

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AUFGEFALLEN

Sie zögerten keine Sekunde In Lampenberg haben Nadine und Karl Degen den Hof seiner Eltern übernommen. Mit dem Umbau des Wohngebäudes stand ein zweiter Aufbruch ins Haus. Und dann ist da auch noch Nadines Weiterbildung. Ein Blick über die Schulter von zwei «Chrampfern». Als Landwirt hat man’s ja nun wirklich nicht leicht. Dürresommer folgen auf Frostnächte, Hochwasser auf neu eingeschleppte Schädlinge. Und dann ist da auch noch die Politik, die die Bauern ständig auf Trab hält. Dennoch haben Nadine und Karl Degen, 32- und 31-jäh-

rig, keine Sekunde gezögert, als es darum ging, 2018 den Milch- und Ackerbaubetrieb seiner Eltern zu übernehmen. «Wir wussten, wieviel Arbeit das bedeutet und wie hart diese Arbeit ist. Aber wir lieben unseren Beruf!» Die Übergabe eines Landwirtschafts-

betriebs vom Vater auf den Sohn ist ein Drahtseilakt. Nicht immer und sicher nicht in jedem Fall, aber oft genug. Denn ein Vater hat seinen Hof meist über mehrere Dekaden geprägt. Einen Hof, der stets mehr ist als Arbeitsort, der Heimat ist, Lebensmittelpunkt, Herzblut

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IM AUFBRUCH

lich hatte sein Vater den Betrieb 38 Jahre lang geführt. Es gibt Betriebe, da zerstreiten sich Väter und Söhne dermassen, dass am Ende nicht einmal der Verkauf an einen Dritten Schlichtung bringt. «Davon waren wir weit entfernt», sagt Karl Degen und winkt ab. Der ist ein bodenständiger Typ, ein Büezer, der aufs Du besteht. Also Karl, ist denn klar, dass Du jetzt der Chef bist? «Nicht immer. Aber ich gebe mir Mühe. Mein Vater war ja erst 58, als er den Hof übergab. Er arbeitet heute in einem 70-Prozent-Pensum auswärts; diese Distanz hat uns gutgetan. Nun arbeiten wir daran, die letzten Schwierigkeiten zu lösen. Das ist ein langer Prozess, aber das gilt wohl für jedes Unternehmen – und jede Familie.» Karl Degen

Die Ähren sind reif und das Haus auch bald fertig: Nadine und Karl Degen haben jede Menge Arbeit hinter – und vor – sich.

und Schweiss. Und der Sohn, der ist im Aufbruch begriffen, der will Innovation, will Neues und sich ausprobieren. Er will seinerseits prägen.

Wohltuende Distanz Das wollte auch Karl Degen, als er nach der Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker und schliesslich zum Landwirten auf den elterlichen Hof zurückkehrte. «Als ich heimkam, war ich motiviert, wollte ziehen. Dass nicht jede Idee auf Begeisterung bei seinen Eltern stiess, ist für ihn nicht mehr als logisch. Schliess-

30 Prozent arbeitet der Vater, der ebenfalls Karl heisst, im Betrieb mit, füttert die Rinder, erntet das Korn, pflügt den Acker. Und Mutter Degen melkt die Kühe genau so, wie sie es früher tat – so gut wie jeden Morgen. Denn trotz aller Abgrenzung ist und bleibt ein Bauernbetrieb eben auch ein Familienunternehmen, ein Projekt über zwei, bisweilen sogar drei Generationen.

Das ist übrigens mit einem Schleppschlauch ausgestattet, was die Ammoniak-Emissionen verringert. Mit der Übernahme des Hofs wurden Nadine und Karl Degen nicht nur zum Unternehmerpaar; sie wurden auch zu Bauherren. Das Wohnhaus war nämlich renovierungsbedürftig. «Mit dem Bagger alles niederzuwalzen und neu aufzubauen wäre wohl günstiger gewesen», sagt Karl Degen augenzwinkernd. Sie entkernten das Gebäude vom Keller bis in den Dachstuhl. 2019 heirateten sie zudem. Auch das war ein Aufbruch in ein neues Leben – «und wunderschön trotz der vielen Arbeit und der Baustelle», erinnert sich Nadine Degen strahlend. So langsam sehen sie ein Licht am Horizont, und das ist auch höchste Zeit. Denn so ein Bau, der hängt an, besonders, wenn man daneben Vollzeit arbeitet. «Morgens um sieben aus dem Stall und direkt auf die Baustelle, das schlaucht», erzählt Karl Degen. Doch mit der neuen Fassade, die in diesen Tagen den letzten Schliff bekommt, werden die Bauarbeiten nun abgeschlossen. «Das hoffen wir jedenfalls», ergänzt Nadine Degen. Sie steht ausserdem kurz vor dem Abschluss ihrer Bäuerinnenausbildung, denn sie stammt nicht aus einer Agrarfamilie. Und das neben ihrer Teilzeitstelle am Schalter einer

Alles niederwalzen Die Degens bewirtschaften 35 Hektaren, eine durchschnittliche Grösse für einen Betrieb im Baselbiet. Sie halten Milchvieh, betreiben Ackerbau und verrichten Lohnarbeiten, dreschen, häckseln und säen also für andere Bauern. Das steigert die Effizienz der einzelnen Betriebe und sorgt für eine bessere Auslastung der Gerätschaften. Ausserdem ist ein Mietgüllefass bei ihnen stationiert, das sie sich mit mehreren Landwirten teilen. LiMa September – Oktober 2021

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Fotos: Mimmo Muscio

IM AUFBRUCH

Nadine Degen liebt die Arbeit in ihrem klassischen Bauerngarten.

Postfiliale. Das sei eine grossartige Abwechslung neben der Arbeit auf dem Hof. Letztere will sie noch ausweiten.

Zeigen, woher die Milch kommt Sie interessiert sich etwa für die Anwendung von Homöopathie beim Vieh, baut ihren Gemüsegarten kontinuierlich aus und hat vor, ein Bildungsangebot für Schulkinder aufzubauen. «Denn die Milch kommt nicht aus der ‹Gugge›»,

sagt sie schmunzelnd. Das bringt die Landwirtschaft den Kindern näher – und die Kinder der Landwirtschaft. Bis es soweit ist, haben die Degens jede Menge zu tun, denn die Arbeit geht nie aus auf einem Bauernbetrieb. Auch wenn die Renovation des Wohnhauses abgeschlossen ist und die Abnabelung Erfolg zeitigt. Denn die Landwirtschaft ist in Bewegung. Stetig neue Auflagen halten sie auf Trab, und sie setzen sich

mit voller Kraft für gute Produkte ein. Für die Milch, die ihre Kühe produzieren, das Getreide, das auf ihren Äckern wächst, das Wohl ihrer Tiere. Daneben halten smarte Technologien Einzug in den Stall. Seit einer Weile grübelt Karl Degen etwa an einem Miniwindkraftwerk herum. Wird das der nächste Aufbruch? «Bei uns hier oben bläst auf jeden Fall immer ein Wind.» lh

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IM AUFBRUCH

Erst veränderte eine Reise ihr Leben, d Oder umgekehrt?

Fotos: Mimmo Muscio

In ihrem Bus reisten Stefanie Luttringer und Christoph Mullis drei Jahre lang durch die Welt. Was sie nach Hause brachten, waren nicht nur Fotos und unvergessliche Erinnerungen, sondern auch eine Businessidee. Nun starten sie mit Tempeh durch.

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, dann die Fermentation. «Wir haben alles aufgegeben für diese Reise.» Stefanie Luttringer und Christoph Mullis lächeln sich an. Die zwei, beide 38-jährig, wohnen nicht nur zusammen in Liestal und sind nicht nur ein Paar; sie sind auch Geschäftspartner. Davon wird hier die Rede sein. Und von dieser Reise, die ganze drei Jahre dauerte und die ein Aufbruch sondergleichen war. Denn kein Aufbruch, ohne vorher ganz vieles loszulassen. Dinge wollen geregelt, Sachen verkauft, Wohnungen geräumt, Freunde verabschiedet, Familien getröstet werden. Wobei ihnen allein der Abschied von den Menschen schwergefallen sei, nicht von Sachen. Und wie war das überhaupt, sich auf unbestimmte Zeit davonzumachen? «Wir haben so lange darauf hingearbeitet, dass wir einfach froh und glücklich waren, als es endlich losging. Allein für den Umbau unseres Busses brauchten wir zwei Jahre. Klar ist man aufgeregt, wenn man aufbricht, vor allem für eine so lange Zeit. Wir wussten ja nur, dass wir nach Osten bis Indonesien wollten, für ungefähr ein Jahr. Alles andere war offen.» Christoph Mullis Wer verstehen will, weshalb gerade Indonesien die einzige fest eingeplante Destination des Paares war, muss einen Blick in die Vergangenheit werfen. 2011 bereiste Stefanie Luttringer, damals noch ohne ihren Partner, Sumatra. Weil sie sich vegetarisch ernährt, seit sie 14 ist,

kam sie schnell mit einer indonesischen Spezialität in Kontakt, die ihr Leben verändern würde: Tempeh.

Konsistenz- und Aroma-Boost Darum, was Tempeh ist, geht es hier gleich. Darum, was Tempeh in Stefanie Luttringer auslöste, geht es jetzt. Sie war nämlich Feuer und Flamme. Sie vernarrte sich dermassen in Geschmack und Textur, dass sie auf ihrer Rückreise mehrere Tempeh-Blöcke in die Schweiz schmuggelte. «Ich fror es ein und teilte mir eiserne Rationen ein. So hielt es fast ein Jahr.» Darum war ihr kaum etwas wichtiger auf dieser Weltreise, als zurückzukehren nach Indonesien, zurück zum Heimatland ihrer Leibspeise, zurück zum Tempeh. Tempeh besteht traditionell aus gekochten Sojabohnen, die mit einem Pilz beimpft werden. Es eignen sich aber auch anderes Getreide und Hülsenfrüchte, Erbsen oder Linsen etwa. Der Pilz führt zu einer Fermentation, wodurch den an sich schnöden Bohnen ein Konsistenz- und Aroma-Boost widerfährt. Es ist diese Fermentation, die Tempeh zu dem macht, wonach Stefanie Luttringer regelrecht verrückt ist. Und mittlerweile auch Christoph Mullis. Das führte dazu, dass die beiden, nachdem sie ihren Iveco-Bus nach Nordamerika verschifft hatten, in Kanada selber mit der Produktion von Tempeh begannen. Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz im Juni 2020 gründeten sie ihr eigenes Unternehmen, richteten sich mit gebrauchten Geräten aus der

Die Tempeh-Macher beimpfen die aufgekochten Sojabohnen mit einem Edelpilz.

Gastronomie eine professionelle Produktionsküche ein, die sie liebevoll Labor nennen, und fermentieren seither zwar noch nicht im grossen, doch aber im wachsenden Stil. «Wir träumten schon immer davon, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen.» Dass Tempeh nun zum Mittelpunkt davon wurde, ist irgendwie schlüssig. «Wir sind supermotiviert», sagen sie und lächeln sich strahlend an. «Tempeh bagus» nennt sich das kleine Unternehmen und auch ihr Produkt; das indonesische Wort «bagus» entspricht etwa dem Deutschen «gut».

Schier unendliche Möglichkeiten Ihr Tempeh stellen sie aus Sojabohnen, Kichererbsen und Lupinen her – in Bioqualität mit Rohstoffen ausschliesslich aus der Schweiz. Die Bohnen werden eingeweicht, gekocht und beimpft, bevor sie 36 Stunden im LiMa September – Oktober 2021

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IM AUFBRUCH

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Fotos: Mimmo Muscio

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Fotos: Mimmo Muscio

IM AUFBRUCH

Am Anfang steht die getrocknete Sojabohne (links), am Ende beispielsweise ein gebratenes Tempeh-Schnitzel (oben).

Inkubator fermentieren. Eine Variante versetzen sie mit Basilikum, «der Sommerhit», sagen sie schmunzelnd, eine andere räuchern sie. «Nicht sehr traditionell, aber superlecker.» Der Bergladen in Sissach hat ihr Tempeh bereits in sein Sortiment aufgenommen, das Restaurant mooi verarbeitet es in seiner Küche, und «David’s Fitnessfood» bietet es als vorgekochte Menüs für Fitnesshungrige an. Und sie setzen auf Frische, die Natur-Variante bleibt unpasteurisiert. Das verkürzt zwar die Haltbarkeit, erhält dafür die lebenden Pilzkulturen, denen einige positive Gesundheitseffekte nachgesagt werden. «Je reifer der Tempeh, desto mehr entwickelt er einen Geschmack, der sogar in Richtung Käse geht», erklärt Christoph Mullis. Fragt sich nur, wie man diesen Tempeh nun am besten isst. «Wir lieben es in etwas Öl angebraten zu Reis oder Spätzli. Auch gewürfelt in einem Curry schmeckt es grossartig. Man kann ihn mariniert als «Spiessli»

auf dem Grill rösten, in dünnen Scheiben in eine Lasagne schichten oder in einer Pilzsauce kochen. Die Möglichkeiten sind eigentlich unendlich. Stefanie Luttringer Reich wird sie Tempeh wohl nicht machen, zumindest nicht so bald. Darum geht es aber auch gar nicht. Doch selbst wenn alle Stricke rissen, würden sie für ihren Eigenbedarf weiterproduzieren. Ausserdem arbeiten sie beide, sie auf ihrem Beruf als Sozialpädagogin, er auf seinem als Maschinenmechaniker. Dass er ausserdem studierter Biologe ist, macht ihn auch zum Haupt-TempehFermenteur.

Schicksalsgemeinschaft unter Palmen Und es machte ihn zum Bordmechaniker auf ihrer Reise. Denn Weltreisen verlangen von einem Fahrzeug einiges ab. Dieses haben sie übrigens in Mexiko zurückgelassen respektive sicher untergestellt. Da waren sie, als im Frühling

des vergangenen Jahres die Pandemie über den Globus hereinbrach. «Wir sassen über drei Monate fest», erzählt Stefanie Luttringer und zeigt auf ein Bild in ihrer Küche. Es zeigt eine Gruppe von Menschen an einem Strand, palmengesäumt, das Wasser türkis, 30 Personen, Reisende aus aller Welt, die zu einer Schicksalsgemeinschaft am Pazifik zusammenschmolzen. «Der Grund, weshalb wir schliesslich heimkehrten, war aber nicht die Pandemie, sondern unsere Liebsten, die wir vermissten», sagt Christoph Mullis. «Aber wie gesagt: Unser Bus steht ja noch in Mexiko. Eines Tages müssen wir also wieder aufbrechen.» Doch jetzt fokussieren sie sich erst einmal auf Tempeh. lh

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IM AUFBRUCH

Leben und leben lassen Bis im vergangenen Juni produzierte Landwirtin Marlene Bieri auf dem Hofgut Rosenberg oberhalb von Liestal Rindfleisch. Sie liess ihre Tiere erst schlachten, wenn ihr Fleisch verkauft war, produzierte in Bioqualität und verkaufte ausschliesslich direkt an ihre Kundschaft. Besser lässt sich Nutztierhaltung kaum bewerkstelligen. Und der Betrieb lief gut.

Dennoch warf Marlene Bieri alles über den Haufen, um einen Neuanfang zu wagen. Denn mit ihrem Gewissen liess sich nicht mehr vereinbaren, wie sie ihren Lebensunterhalt verdiente. Ein Jahr lang überlegte sie hin und her, dann war der Entschluss gereift: «Ich gründe einen Lebenshof.» Im vergangenen Juni war es soweit. Es ist der erste in der Umgebung. Marlene Bieri, 51, hatte grossen Respekt vor diesem Schritt. Schliesslich fusst ihr Einkommen nicht mehr auf dem Fleischverkauf und also recht soliden, gut kalkulierbaren Einnahmen. Sondern auf Patenschaften, die sie für ihre Kühe, die Kälber, Ziegen und Hühner, Meerschweinchen und Hasen vergibt. «Noch sind einzelne Ganz- oder Teilpatenschaften offen, aber ich bin sehr zufrieden, wie gut wir gestartet sind.» Daneben baut sie nun weitere Standbeine auf. Im neuen Permakulturgarten kultiviert sie etwa Khakis, Kiwis oder Indianerbananen. «Ich liebe Bananen, setze aber auf ‹total regional›, darum verzichte ich schon lange auf sie. So stille ich nun

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hoffentlich schon bald meinen Bananenhunger.» Ausserdem veranstaltet sie Kindergeburtstage und Geissenwanderungen auf ihrem Hof, schon bald sollen hier auch Seminare stattfinden. «Und mit zwei Kollegen habe ich ein Versuchsfeld für Safran angelegt.» «Ich will niemanden bekehren»

Ein Lebenshof, früher als Gnadenhof bezeichnet, ist ein eigentliches Tierheim, allerdings ohne die dort typische Vermittlung. Marlene Bieri bietet auch keinen Unterschlupf für Tiere, die vor dem Bolzenschussgerät gerettet werden, dafür fehlt ihr schlicht der Platz. Sie hält ihre Rinder und Ziegen einfach weiter – «nur nicht mehr als Nutztiere, sondern als Individuen. Der Rosenberg ist ein Begegnungshof für Mensch und Tier», erklärt sie. Dass sie dabei ihre Wertvorstellungen von Tierhaltung und Fleischkonsum teilt, versteht sie als selbstverständlich. «Aber ich will niemanden bekehren». Auch das ist ihr wichtig. Auch wenn sie weiss, dass nicht alle mit ihrem Modell einverstanden sind. Wenn

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Fotos: Mimmo Muscio

Die einzigen Aufgaben der Ziegen auf Marlene Bieris Lebenshof? Einfach sein – und hin und wieder auf einer Geissenwanderung gut aussehen.

schon Veganer mitunter angefeindet werden, was bekommt dann eine zu hören, die Tiere hält, ohne ihnen nach der Milch oder gar dem Leben zu trachten? Kritisiert, sagt sie, habe sie und ihr Vorhaben bis heute niemand: «Leben und leben lassen, das ist mein Motto», antwortet sie schliesslich. Sie kritisiere ja auch niemanden dafür, Fleisch zu essen. Und als Vegetarierin ist sie zwar in der Unterzahl. Doch der Pro-Kopf-Konsum von Fleisch in der Schweiz sinkt seit Jahren. Im Trend liegt ihr Lebenshof also auf jeden Fall. lh

Annette Ballier

Ursula Jeremias

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IM AUFBRUCH

Foto: Mimmo Muscio

Das Schreckgespenst Fusionen haben einen schweren Stand in Baselland, vom grossen Bruder am Rheinknie will man jedenfalls nichts wissen. Und auch die letzte Gemeindefusion liegt 49 Jahre zurück. Das ändert sich vielleicht bald. In Arisdorf und Hersberg herrscht nämlich Aufbruchstimmung. Im Tessin tun sie es und im Aargau, im Graubünden, in der Waadt – und erst in Glarus. Die Rede ist von Gemeindefusionen. In den Alpenkantonen fusionieren die Gemeinden ganzer Talschaften. Im Surses im Graubünden etwa taten sich 2016 neun Gemeinden zusammen, um fortan gemeinsam als eine zu existieren. Der gesamte Kanton Glarus zählt seit 2011 gerade noch drei Gemeinden. In Baselland fusionierten letztmals 1972 zwei Dörfer, Biel und Benken vermählten sich zu Biel-Benken. Nun bahnt sich neuerlich eine Gemeindefusion an, und zwar zwischen Arisdorf und Hersberg. Man muss wissen, dass die beiden Gemeinden schon heute vieles gemeinsam regeln, die Einwohner-

«Obwohl unser Föderalismus viele Vorteile hat, könnte ich mir einen Kanton Nordwestschweiz vorstellen.» Dieter Pfister

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kontrolle etwa, die Steuerbehörde, den Zivilschutz, die Feuerwehr. Und die Schule, den Friedhof, den Gemeindeverwalter. Eine Fusion liegt also irgendwie auf der Hand. Oder, Herr Pfister? «Kleinere Gemeinden finden oft kaum mehr geeignete Personen, die sich in politischen Ämtern engagieren, zudem sind die Ansprüche der Bevölkerung gestiegen, etwa bezüglich Qualität und Reaktionszeit. So wird eine in Kleinstpensen geführte Verwaltung schwierig. In der Regel verbessert sich das Dienstleistungsangebot durch eine Fusion.» Dieter Pfister hat fast ein Vierteljahrhundert als Gemeinde- und Finanzverwalter in Baselbieter Gemeinden gearbeitet. Er ist Treuhänder und führt heute eine Beratungsfirma im Bereich öffentlicher Verwaltungen in Diegten. Als Berater war er in zahlreiche Gemeindefusionen im Aargau involviert. Ihn haben die Gemeinden Arisdorf und Hersberg mit der Ausarbeitung einer allfälligen Fusion beauftragt, nachdem die beiden Gemeindeversammlungen grünes Licht für die Prüfung eines Zusammenschlusses gegeben hatten. «Ohne langjährige Erfahrung im Gemeinwesen und Projektmanagement würde ich mich nicht an diese Projektleitung wagen.» LiMa September – Oktober 2021

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Herr Pfister, Arisdorf und Hersberg arbeiten schon heute eng zusammen. Ergäben sich aus einer Fusion überhaupt noch wahrnehmbare Veränderungen?

Die politischen Gremien würden zusammengelegt, es gäbe also nur noch einen Gemeinderat. Ausserdem wäre die Vereinheitlichung der gesetzlichen Grundlagen erforderlich, also von Reglements oder dem Steuerfuss beispielsweise.

Gemeinden, die eng zusammenarbeiten, ist das Sparpotenzial eher klein. Ein Zusammenschluss stärkt in der Regel die Region. Das kann auch im Freizeitbereich der Fall sein, wenn sich beispielsweise «serbelnde» Vereine zusammenschliessen und aufgrund der grösseren Mitgliederzahl wieder aktiver werden. Und auf der anderen Seite die Nachteile?

In der Bevölkerung ist oft von Identitätsverlust oder Anonymisierung die Rede.

Fusionen entfachen Emotionen. Warum ist das so? Ortsnamen und selbst die Ortsschilder verschwinden ja gewöhnlich nicht.

Es ist menschlich, dass Veränderungen eher kritisch und ablehnend aufgenommen werden. Oft werden diese deshalb auch zu spät oder erst bei grossem Druck vorgenommen. Vorteilhaft ist, Veränderungen anzupacken, wenn man sie noch beeinflussen kann, anstatt reagieren zu müssen. Im Alltagsgeschäft nimmt man sich für solche strategischen Überlegungen leider oft keine Zeit. Wie entscheidend sind die Bedenken der Bevölkerung in einem Fusionsprozess überhaupt?

Begründete Bedenken sind wichtig, wir müssen sie berücksichtigen und gut abklären. Gegen ideologische Bedenken nützen Argumente hingegen wenig. Diese müssen wir einfach unter unserem Recht auf freie Meinungsäusserung akzeptieren. Mit Gemeindefusionen steigt die Effizienz, das spart tendenziell Kosten ein, die Besetzung von Ämtern hatten Sie bereits erwähnt. Was sind weitere Vorteile?

Der Kostenfaktor sollte nicht generell im Vordergrund stehen. Gerade bei

«Sollten die wichtigsten Fakten für eine Fusion sprechen, werde ich mich vorbehaltlos für ein Ja einsetzen.» Markus Miescher, Gemeindepräsident von Arisdorf

Fakten abwarten Herr Miescher, wie schätzen Sie die Stimmung in Arisdorf bezüglich einer Fusion mit Hersberg ein?

Der Grossteil der Bevölkerung ist offen. Was halten Sie persönlich von einem Zusammenschluss?

Grundsätzlich bin ich dafür, dass wir die Voraussetzungen für eine Fusion prüfen. Sollten die wichtigsten Fakten für eine Fusion sprechen, werde ich mich vorbehaltlos für ein Ja einsetzen.

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IM AUFBRUCH

«Aufgrund des aktuellen Standes fände ich eine Fusion sinnvoll.» Iris Allenspach, Gemeindepräsidentin von Hersberg

Sinnvoll Frau Allenspach, wie schätzen Sie die Stimmung in Hersberg bezüglich einer Fusion mit Arisdorf ein?

Eine mögliche Fusion war bis jetzt kein grosses Thema. Das dürfte vor allem auf die Verzögerungen wegen der Pandemie zurückzuführen sein. Was halten Sie persönlich von einem Zusammenschluss?

Aufgrund des aktuellen Standes fände ich eine Fusion sinnvoll.

Mit der heutigen Struktur haben alle die Möglichkeit, sich zu engagieren und zur Attraktivität des eigenen Dorfs beizutragen. Das findet jedoch nur noch im beschränkten Rahmen statt. Zudem denkt die Bevölkerung oft in regionalen oder noch grösseren Dimensionen.

Wie lange dauert eigentlich so eine Fusion von der Idee bis zur Ausführung?

Gemeinden in einem ersten Schritt die Zusammenarbeiten weiter verbessern.

Gut Ding will Weile haben, denn Schnellschüsse verfehlen oft das Ziel. Systematische Abklärungen und wohlüberlegte Entscheide brauchen Zeit. Vom Projektstart bis zum operativen Start der zusammengeschlossenen Gemeinden sind vier Jahre realistisch. Denn für ein solches Projekt sind auch einige politische Entscheide in den Gemeinderäten, Gemeindeversammlungen und Volksabstimmungen erforderlich.

Allein zwischen 2000 und 2017 sank die Zahl der Schweizer Gemeinden um über 600. Gibt es überhaupt Alternativen zu grossangelegten Fusionen?

Könnte es also ab – rechnen wir grosszügig – 2024 ein ArisdorfHersberg geben? Oder ein Arisberg?

Grundsätzlich ist 2024 denkbar, jedoch nicht in Stein gemeisselt, denn Corona hat den Prozess bereits etwas verzögert. Ganz hypothetisch: Wäre eine Megafusion wie in Glarus von 25 auf drei Gemeinden auch in Baselland denkbar?

Hier kann ich mir das nicht vorstellen. Fusionen sollten immer begründbar sein. Einfach nur zu fusionieren, damit sich etwas verändert, macht wenig Sinn und ist nicht nachhaltig. Potential besteht bei uns jedoch auch. Vielleicht müssten die

Es bestehen aktuell wenig finanzielle Anreize für Zusammenschlüsse in Baselland. Im Aargau wurden vor rund 20 Jahren erhebliche finanzielle Mittel eingesetzt, was eine regelrechte Fusionswelle auslöste. Neben Entschuldungsbeiträgen leistete der Kanton damals auch Beiträge an die Projektkosten. Aus meiner Sicht wären Mega-Zusammenschlüsse im Baselbiet überdimensioniert. Lassen Sie uns noch einen Schritt grösser denken: Wird es jemals wieder einen Kanton Basel geben?

Fusionsprojekte können auf eine Region auch hemmend wirken, da während den Abklärungen anstehende Veränderungen und Investitionen aufgeschoben und Entscheide vertagt werden. Obwohl unser Föderalismus viele Vorteile hat, könnte ich mir einen Kanton Nordwestschweiz, der die Region nördlich des Juras und das Fricktal miteinschliesst, eher vorstellen. Deshalb in diesem Fall: Wenn schon – dann richtig! lh

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Foto: Mimmo Muscio

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KULT UR

Liestal tanzt wieder! An der ersten «Lichternacht Liestal» vom 3. und 4. September 2021 werden das Liestaler Törli und die obere Rathausstrasse wieder zum Leben erweckt, mit einer Lichtinszenierung am Törli, einem musikalischen Rahmenprogramm und einer Open-Air-Disco. Gerne erinnern wir uns zurück, ans Stadtfest in Liestal im September 2019. Es war ein gelungenes Ereignis, das Stedtli voll, die Stimmung richtig gut. Besonders erfolgreich waren die Lichtshow der Lichtkünstlerin Brigitte Roux am Törli und die Disco am Samstagabend in der Rathausstrasse. Diese gute Stimmung will der Verein «Liestal findet Stadt» wieder aufleben lassen, und so wird am ersten Septemberwochenende wieder gestaunt, gefeiert und getanzt. «Wir wollen etwas ermöglichen, Leben ins Stedtli bringen», sagt OK-Präsident Silvan

Schweizer. Die Lichtshow am Törli erhielt ausschliesslich positives Feedback. Sie löste Emotionen aus. Auch die Disco wurde vom Publikum gut aufgenommen. So sollen diese zwei Elemente des Stadtfests in der Lichternacht weiterleben. «Unser Wunsch ist, die Lichternacht Liestal nachhaltig im kulturellen Kalender zu etablieren», sagt Schweizer. «Nachhaltigkeit» sei denn auch das Thema der diesjährigen Lichtinszenierung und des ganzen Anlasses. Die Lichternacht Liestal soll alle zwei Jahre, die Disco «Liestal tanzt» sogar jährlich stattfinden.

Lichternacht Liestal

Einige Liestaler Gastronominnen und Gastronomen werden ein «Lichtermenü» kreieren, um den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit zu geben, sich vor oder nach der Show kulinarisch verwöhnen zu lassen. Aktuell gilt es noch die Schutzmassnahmen des Bundes und des Kantons einzuhalten. Zahlenmässig ist der Zugang nicht eingeschränkt. Zutritt haben aber Personen über 16 Jahre nur mit einem Zertifikat – geimpft, getestet, genesen – und einer ID. Masken müssen nicht getragen werden. Um die Auflagen sicherzustellen, ist der Perimeter der Lichternacht abgesperrt. Der Zugang und die Eingangskotrolle wird durch einen professionellen Sicherheitsdienst sichergestellt. Der Eintritt ist für alle kostenlos. Programm und Infos: www.lichternacht.ch

www.lichternacht.ch

3.–4. September 2021 Mit der «Lichternacht» erlebt Liestal eine Neuauflage des Lichtspektakels am Törli und der Openair-Disco «Liestal tanzt». Träger:

Träger: Hauptsponsoren:

Hauptsponsoren: Actsponsor Liestal tanzt:

Actsponsor Liestal tanzt: Unterstützt durch:

LiMa September – Oktober 2021

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Baselbieter Konzerte

VivaCello12 – die 12 Cellist*innen Astor Piazzolla, Arvo Pärt, Johann Sebastian Bach u. a.

2

Ensemble Corund Di 26. Okt. 2021 Gesangssolisten; CHAARTS Abo A und B Leitung Stephen Smith Wolfgang Amadé Mozart, Samuel Barber u. a.

3

Trio Gaspard Joseph Haydn, Lili Boulanger und Bedrich Smetana

4

Quatuor Ébène Joseph Haydn, Leoš Janáček und Robert Schumann

5

Giora Feidman, Klarinette Di 4. Jan. 2022 Rastrelli Cello Quartett Abo A Sam Liberman, Carl Orff, Manuel de Falla u. a.

6

The King’s Singers Cyrillus Kreek, Orlando di Lasso, The Beach Boys u. a.

7

Felix Klieser , Horn; CHAARTS Wolfgang Amadé Mozart, Johann Sebastian Bach u. a.

8

Sebastian Bohren, Violine Di 3. Mai 2022 José Gallardo, Klavier; CHAARTS Abo A und B Felix Mendelssohn und Ludwig van Beethoven Andreas Ottensamer, Klarinette Mi 18. Mai 2022 Kammerorchester Basel Freier Verkauf Sergej Prokofjew, Carl Maria von Weber, u. a.

1

Di 7. Sept. 2021 Abo A und B

2

VIELFÄLTIGES JODELN

Di 16. Nov. 2021 Abo A

3

Di 7. Dez. 2022 Abo A und B 4

Di 1. Feb. 2022 Abo A

5

Di 29. Ma ĥrz 2022 Abo A und B

6

7

8

E

Stadtkirche Liestal, 19.30 Uhr Vorverkauf www.kulturticket.ch und alle Vorverkaufsstellen Einzelkarten: Tel. 0900 585 887 (Fr. 1.20/Min.): Mo–Fr 10.30–12.30 h Liestal: Poetenäscht, Rathausstrasse 30 Basel: Bider & Tanner, Aeschenvorstadt 2 Eintrittspreise: Konzerte 1–8 und Extra 38.– Schüler: 15.– Mitgliedschaft: 40.– 20.– Abonnemente: Abo A Konzerte 1–8 203.– 76.– Abo A mit classic nights 242.– 90.– Abo A mit Extra-Konzert 233.– 76.– Abo A classic nights + Extra 272.– 102.– Abo B Konzerte 1/2/4/7/8 127.– 46.– Abo B mit classic nights 166.– 60.– Abo B mit Extra-Konzert 157.– 58.– Abo B classic nights + Extra 196.– 72.– Ausschliesslich erhältlich bei der Geschäftsstelle Baselbieter Konzerte Konzertkasse: ab 18.45 Uhr, Foyer Kirchgemeindehaus

I II

classic night: Di 15. März 2022 Olga Mishula, Cimbalom 20.00 Uhr, Guggenheim Sasha Neustroev, Violoncello Freier Verkauf Johannes Brahms und Volksmusik

Fr 5. Nov. 2021 20.30 Uhr, Kulturscheune Freier Verkauf

Eintrittspreise: classic nights I/II 30.– Schüler: 15.– Vorverkauf: www.kulturticket.ch und Abendkasse Programmänderungen vorbehalten

Seraina Clark, wie sind Sie zum Jodeln gekommen? Eigentlich über den Film Wo wird wie gejodelt? Seraina Heimatklänge von Stefan Clark weiss Bescheid. Schwietert. Dieser Dokumentarfilm mit Erika Stucky, Noldi Alder und Christian Zehnder ist mir eingefahren. «So jodeln möchte ich auch können», habe ich mir gedacht. Ich fand es cool, weil sie unkonventionell gejodelt haben. Das Jodeln, das ich bis dahin kannte, war mir damals zu altbacken. Was fasziniert Sie am Jodeln? Der Klang und die Emotionen berührten mich tief. Jodeln ist archaisch, voll, ohne Worte. Die Gefühle und der Klang passieren ungefiltert, das spricht mich an. Passt der Jodel, dieses Archaische, in unsere Zeit? Ich finde sehr. Nach Jahrzehnten, in denen sich die Musik dem Kommerziellen, dem Elektronischen und Digitalen zugewandt hat, sehe ich eine Tendenz hin zum Geerdeten, zum Akustischen und auch zu Wurzeln und kulturellen Traditionen. In den letzten Jahren gibt es viel Innovatives mit Jodeln, das sich vom Korsett herkömmlicher Regeln befreit. Das entspricht dem Zeitgeist. Was erwartet die Gäste der Museumsbar? Jodeln ist nicht einfach Jodeln. Es gibt von Region zu Region Unterschiede. Man könnte zwei bis drei Stunden darüber referieren. In der Museumsbar geben meine Jodelpartnerin Renate Schwank und ich dem Publikum Kostproben von verschiedenen Jodelarten der Schweiz und darüber hinaus. Wir zeigen Eigenheiten und Unterschiede der verschiedenen Regionen.

I

classic night: musique en route Lieder und Balladen aus Osteuropa

Foto: Martin Studer

1

Extra

Saison 2021/2022

Es heisst immer, jodeln sei schwierig. Stimmt das? Ich glaube, das ist von Person zu Person verschieden. Ich hatte Stimmbildung und viel Auftrittserfahrung mit Bands und als Singer/Songwriter – und trotzdem ist mir das Jodeln anfangs nicht leichtgefallen. Anderen hingegen gelingt das Jodeln auf Anhieb. Ich denke, das hat unter anderem damit zu tun, wie die Stimme sitzt. In der Museumsbar laden wir die Gäste ein, selbst spielerisch das Jodeln zu erproben, das ist der leichteste Einstieg!

II

MUSEUMSBAR. WISSEN KOMPAKT. – VIELFALT DES JODELNS. ZUM LAUSCHEN & AUSPROBIEREN 7. September 2021, 17.30 –18 Uhr, bei schönem Wetter Bar draussen bis 19.30 Uhr, Eintritt frei Museum.BL, Zeughausplatz 28, Liestal, www.museum.bl.ch

Baselbieter Konzerte, Telefon 061 911 18 41, www.blkonzerte.ch – 48 –

LiMa September – Oktober 2021

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Kulturtipp: In dieser Rubrik weisen Mitglieder des Vereins LiestalKultur auf einen aktuellen Anlass hin.

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Fördert das städtische Kulturschaffen und gibt diese Kultur-Agenda heraus:

Engagieren sich dafür, dass die Kultur-Agenda über Liestal hinaus in die Region gelangt:

BÜRGERGEMEINDE LIESTAL

eder können wir w ein. Deshalb ührten en ef eb fg rl tu au r ul K de Corona das rchführung kt Du än e di hr n. sc ch er er no lt Veransta alenders Noch imm rekt bei den it des Kulturk di ke ch ig si e nd Si tä n lls die Vo informiere ntieren. Bitte Anlässe gara nis. nd tä rs r Ihr Ve Vielen Dank fü

SEPTEMBER|OKTOBER LAUFENDE VERANSTALTUNGEN | DAUERAUSSTELLUNGEN Buchladen Rapunzel

4

Ybschliesse & Gniesse im Buechlade | www.rapunzel-liestal.ch det zur Zeit fin Wir schliessen Sie im Buchladen ein – Sie schmökern in unseren Büchern.nAnmeldung icht statt obligatorisch.

5.6. BIS 17.10.21

Museum.BL

3

Sonderausstellung: Bergliebe. 100 Jahre SAC Baselland | www.museum.bl.ch

11.9. BIS 31.10.21

Kunsthalle Palazzo 4

Jeden MI UND FR

16.9. BIS 24.9.21

19 Uhr

Von Hochgebirgstouren, Hüttengeschichten und Freundschaften.

INTERIOR | www.palazzo.ch Künstler*innen: Christelle Kahla, Anita Mucolli, Julia Steiner, Nicolas Vionnet. Kurator: Michael Babics.

18 – 20 Uhr

treibgut. figürlich gestrandetes | www.fundus-ra.com anmeldung zur lesung empfohlen. ausstellung von ramon martin, lesung gabriel stohler mauch.

Schildareal Eichenweg 1

BIS 8.1.23

Museum.BL

BIS 20.12.22

Bar-Lounge Z33 Zeughausgasse 33

BIS AUF WEITERES

Dichter- und Stadtmuseum

Dauerausstellungen

Galerie Altbrunnen 8

LUNGEN

lungen

LUNGEN

3

La, la, la. Eine Ausstellung zum Mitsingen | www.museum.bl.ch Vom Gesang bei Mensch und Tier.

Fotoausstellung zum 80.Geburtstag von Jimi Hendrix und zum 55jährigen Jubiläum des Fan-Clubs Mo – Sa 14 – 23 Uhr. Führungen auf Voranmeldung: 077 429 29 95 oder rolandjameszeller@gmx.ch. 1

zur Zeit ssen geschlo

Wegen Umbau bleibt unser Museum bis Frühjahr 2022 geschlossen. Unsere Veranstaltungen finden unter dem Motto «Das DiSTL zu Gast bei…» in anderen Liestaler Kulturinstitutionen statt. Bitte beachten Sie diesen Vermerk in der Agenda. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Wir freuen uns bereits jetzt auf unser Dichter- und Stadtmuseum im neuen Kleid. Ihr DiSTL-Team. Bilder Paul Degen. Liestal – New York Liselotte Lüthi-Degen zeigt jeden 1. Sonntag im Monat von 14 –18 h Bilder von ihrem Bruder. Grammetstr. 20.

HarmoniumMuseum

18 Harmonium-Museum | www.harmoniummuseum.ch

Museum.BL

3

Harmonium-Museum, Dieter Stalder, Widmannstrasse 9a, 061 921 64 10. Bewahre! Was Menschen sammeln | www.museum.bl.ch Private Sammler zeigen ihre Schätze und Kuratorinnen gewähren Einblicke in die Sammlungen des Museums. Seidenband. Kapital, Kunst & Krise | www.museum.bl.ch Aufstieg und Niedergang der Seidenbandindustrie im 19. und frühen 20. Jahrhundert in der Region Basel. Wildes Baselbiet. Tieren und Pflanzen auf der Spur | www.wildesbaselbiet.ch Raus vor die Haustür und rein in die Wildnis. Denn das Baselbiet ist wilder, als man denkt.

SEPTEMBER Datum

Zeit

MI

14 – 16.30 Uhr Museum.BL

3

Mein Museum: Ein Pflanzenamulett | www.museum.bl.ch Auf Anmeldung

18–19 Uhr

Museum.BL Hanro-Areal

3

Die Hanro-Sammlung. Öffentliche Führung im Depot | www.museum.bl.ch

19.30 Uhr

Kantonsbibliothek

5

Menschliches Leben im Fadenkreuz von Körper und Geist | www.kbl.ch Eintritt frei, Anm. erforderlich

20.15 Uhr

Kino Sputnik

4

DO

1 2

Ort

Zahl s. Plan Veranstaltung Aus Ton, Blumen und Gräsern Amulette gestalten. Für Kinder im Primarschulalter. Eintauchen in über hundert Jahre Textilgeschichte der Region Basel . Auf Anmeldung Medizinische und philosophische Hilfeleistungen in einem Referat von Prof. Dr. Annemarie Pieper (Uni Basel).

Landkino: La parola amore esiste | www.landkino.ch Mit Valeria Bruni Tedeschi, I 1998, I/df, ab 16 J., 87 Min.

FR 3.9. SA 4.9.

ab 18 Uhr

FR

18.30 Uhr

SA

3 4

Rathausstrasse

7

Lichternacht | www.lichternacht.ch Liestal erlebt eine Neuauflage des Lichtspektakels am Törli und der Openair-Disco «Liestal tanzt». Eintritt frei.

Stadtkirche

2

Heure Mystique | www.ref-liestal-seltisberg.ch Die Orgel als vielseitiges Instrument im Spannungsfeld zwischen Improvisation und Interpretation.

11 – 14 Uhr

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Kantonsbibliothek

5

Kleidertausch | www.kbl.ch Nur bei gutem Wetter Bereits zum vierten Mal kann man aussortierte Kleidungsstücke auf dem Vorplatz der KBL tauschen.

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SEPTEMBER Datum

Zeit

Ort

SO

14 – 15 Uhr

Museum.BL

5

Zahl s. Plan Veranstaltung 3

Die Ausstellung führt uns bis auf knapp 3000 m ü. M. zur Tierberglihütte im Sustengebiet, dem grössten Stolz der Baselbieter Sektion des Schweizer Alpen-Clubs. «Bergliebe» erzählt von grossen Touren, von Glücksgefühlen, Schreckmomenten und Freundschaften. 100 Jahre SAC Baselland – eine Geschichte voller Leidenschaft, Risiko und Liebe zu den Bergen. Führung durch die Sonderausstellung (5.6.–17.10.2021) Foto: Sammlung Theodor Strübin

Kultur- r Fenste SO DI

5 7

Museum.BL

3

Webstuhl-Vorführung | www.museum.bl.ch

17.30 – 18 Uhr Museum.BL

3

Vielfalt des Jodelns. Zum Lauschen & Ausprobieren | www.museum.bl.ch

14 – 17 Uhr

Die Weberin zeigt in der Ausstellung «Seidenband», wie Schmuckbänder entstehen. Dass es mehr als nur eine Art des Jodelns gibt, wird an dieser Museumsbar hörund erlebbar. Die Jodlerinnen Seraina Clark und Renate Schwank demonstrieren live, wie unterschiedlich in verschiedenen Gebieten des Alpenraums – und darüber hinaus – gejodelt wird. Das Publikum ist eingeladen, dies spielerisch und in kurzen Kostproben auszuprobieren. Museumsbar. Wissen kompakt: die Feierabend-Reihe im Museum.BL. Anzahl Besuchende begrenzt. Foto: zVg Seraina Clark

Kultur- r Fenste DI MI

DO

7 8 9

Führung: Bergliebe. 100 Jahre SAC Baselland | www.museum.bl.ch

19.30 Uhr

Stadtkirche

2

Baselbieter Konzerte: VivaCello12 – die 12 Cellist*innen des VivaCello-Festivals | www.blkonzerte.ch Werke von A. Piazzolla, A. Pärt, J. S. Bach, J. Klengel, H. Villa-Lobos, J. Strauss u.a.

14 – 16.30 Uhr

Museum.BL

3

Mein Museum: Ein Pflanzenamulett | www.museum.bl.ch Aus Ton, Blumen und Gräsern Amulette gestalten. Für Kinder im Primarschulalter. Auf Anmeldung

16 Uhr

Kantonsbibliothek

5

Geschichtenkoffer | ww.kbl.ch Eintritt frei, ab 4 Jahren, Dauer ca. 30 Min., Anmeldung erforderlich Mitarbeiterinnen der Kantonsbibliothek erzählen Kindergeschichten aus dem Koffer.

19.30 Uhr

Kantonsbibliothek

5

Max Küng «Fremde Freunde» | www.kbl.ch Freiwilliger Unkostenbeitrag, Anmeldung erforderlich

20 Uhr

Kulturhotel Guggenheim

4

Wortspektakel: «Weiber sind auch Menschen oder: wie die Schweizer Demokratie eine wurde»

20.15 Uhr

Kino Sputnik

4

Eine abgründige und urkomische Geschichte über die schönste Zeit des Jahres: die Ferien! Regula Grauwiller und Stefan Gupser erteilen eine Geschichtslektion mit Unterhaltungswert.

Landkino: La pazza gioia | www.landkino.ch Mit Valeria Bruni Tedeschi, I 2016, I/df, ab 16 J., 118 Min.

FR

10

18 – 21 Uhr

Kunsthalle Palazzo 4

Vernissage der Ausstellung «INTERIOR» | www.palazzo.ch Künstler*innen: Christelle Kahla, Anita Mucolli, Julia Steiner, Nicolas Vionnet. Kurator: Michael Babics

20 Uhr

Theater Palazzo

4

Première Projekt Suppart Natalina Muggli & Tim Mackenbrock: Am Ende die Welt | www.palazzo.ch Ein Stück, über die Suche nach dem kleinen Glück. Einem Geheimnis. Einem Lachen.

SA 11.9. SO 12.9.

20 Uhr 16 Uhr

Theater Palazzo

MI

16.30 Uhr

Kunsthalle Palazzo 4

20.15 Uhr

Kino Sputnik

4

Landkino: Les estivants | www.landkino.ch

18.30 Uhr

Stadtkirche

2

Heure Mystique | www.ref-liestal-seltisberg.ch

15 DO 16 FR 17 SA 18.9. SO 19.9. SO

19 DI 21 MI 22 .

4

Natalina Muggli & Tim Mackenbrock: Am Ende die Welt. Theater | www.palazzo.ch Ein Stück, über die Suche nach dem kleinen Glück. Einem Geheimnis. Einem Lachen.

Ausstellung «INTERIOR» Ch. Kahla, A. Mucolli, J. Steiner, N. Vionnet | www.palazzo.ch Führung mit Kurator Michael Babics Mit Valeria Bruni Tedeschi, I 2018, I/df, ab 16 J., 128 Min. Die Orgel als vielseitiges Instrument im Spannungsfeld zwischen Improvisation und Interpretation.

5

«Das DiSTL zu Gast bei…»: Wham! Der 22. Dichter SLAM | www.dichtermuseum.ch Die erfolgreiche Poetry-Slam-Reihe wirft bereits zum 22. Mal die Pointenmaschine an. Applaus!

19.30 Uhr

Kantonsbibliothek

11 – 20 Uhr 11 – 16 Uhr

Schildareal Eichenweg 1

16 Uhr

Theater Palazzo

4

Theater Blau: Ich heisse Name. Kindertheater | www.palazzo.ch Ab 4 Jahren

19.30 Uhr

Kantonsbibliothek

5

Robin Rehmann (SRF) und Selina Vögtlin im Gespräch | www.kbl.ch Eintritt frei, Anmeldung erforderlich

13.30 – 16.30 Kantonsbibliothek

5

treibgut. figürlich gestrandetes | www.fundus-ra.com anmeldung zur lesung empfohlen. ausstellung von ramon martin, lesung gabriel stohler mauch (Samstag 20 Uhr, Sonntag 16 Uhr). Ein spielerischer Umgang mit der eigenen Identität und den Geschlechterrollen. Ein offener Austausch über das Leben mit einer chronischen Krankheit bzw. über das mit einer Essstörung.

Programmiere dein Game | www.kbl.ch 9 – 16 Jahre, Eintritt frei, Anmeldung erforderlich In diesem Workshop entwickelt man sein eigenes Game.

16 Uhr

Kantonsbibliothek

5

Geschichtenkoffer | ww.kbl.ch Eintritt frei, ab 4 Jahren, Dauer ca. 30 Min., Anmeldung erforderlich Mitarbeiterinnen der Kantonsbibliothek erzählen Kindergeschichten aus dem Koffer.

Die Kulturagenda wird getragen von der Stadt Liestal. Die aufgeführten Sponsoren engagieren sich dafür, dass das reichhaltige Angebot in der breiten Re

Ein guter Standort fürdie KMU-Betriebe. ist halbe Miete. www.in-liestal.ch

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LiMa September – Oktober 2021

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SEPTEMBER Datum

Zeit

Ort

19.30 Uhr

Kantonsbibliothek

5

Beat Schlatter «Postcards» | www.kbl.ch, Freiwilliger Unkostenbeitrag, Anmeldung erforderlich Der Schweizer Komiker und Schauspieler schenkt uns mit seiner Postkarten-Sammlung eine visuelle Zeitreise.

20 Uhr

Theater Palazzo

4

SongwriterCircle mit Flavian Graber Musik & Gesang | www.palazzo.ch

20 Uhr

Theater Palazzo

4

William White: Acoustic Solo. Soul, Funk & Reggae | www.palazzo.ch

20 Uhr

HILMIG Meyer-Wiggli-Str. 15

SA 25.9. SO 26.9.

20 Uhr

Theater Palazzo

SA

11 Uhr

DO

23

Zahl s. Plan Veranstaltung

Willkommen im Wohnzimmer der Songwriter.

FR

24

Die Auftritte vom auf Barbados aufgewachsenen William White strotzen vor Energie.

Open Mic Ziegelhof | www.openmic-ziegelhof.ch Barbetrieb ab 19:30, Eintritt gratis, Anmeldung für Künstler: info@openmic-ziegelhof.ch 7

Dominik Muheim & Sanjiv Channa – Useluege. Slam Poetry & Musik | www.palazzo.ch Der Slam Poet Dominik Muheim und Musiker Sanjiv Channa bieten Kabarett mit Schlagzeug und Kazoo.

25

26 MI 29 DO 30

5

Buchstart «Geschichtenzeit» mit der Leseanimatorin Silvia Niederhauser | www.kbl.ch Anm. erford. Für unsere Kleinsten mit erwachsener Begleitperson. Ab 2 – 3 Jahre. Dauer ca. 30 Min.

Bo Katzman & Ronja – Two of a Kind mit CD-Taufe | www.bokatzman.ch

Kulturhotel Guggenheim

7

20 Uhr

Kino Sputnik

4

16.30 Uhr

Kunsthalle Palazzo 4

Ausstellung «INTERIOR» Ch. Kahla, A. Mucolli, J. Steiner, N. Vionnet | www.palazzo.ch

18 Uhr

Theater Palazzo

4

Theater Thomy Truttmann – Professor Leonardos Hirnsausen | www.palazzo.ch ab 8 J.

20 Uhr

SO

Kantonsbibliothek

Bo Katzman geht mit seiner Tochter Ronja einen weiteren musikalischen Weg mit dem Erfolgsprogramm.

Amnis Alsace | www.palazzo.ch Film, Konzert und Schallplatte. Kurzfilm und Solokonzert von und mit Dimitri Howald. Führung mit Kurator Michael Babics Ein Theaterstück über das Ohr und das Glück, ist »HIRNSAUSEN« der zweite Streich des Wissenschaftlers.

OKTOBER Datum

Zeit

Ort

FR

18.30 Uhr

Stadtkirche

1

Zahl s. Plan Veranstaltung 2

Die Orgel als vielseitiges Instrument im Spannungsfeld zwischen Improvisation und Interpretation. ab 18.30 Uhr Kirchgemeindehaus 2 Martinshof 20 Uhr

SO 26.9. SA SO MI DO

Heure Mystique | www.ref-liestal-seltisberg.ch

Theater Palazzo

4

Martino-Chor und Le Moulin à Poivre laden zum Tanzball | www.ref-liestal-seltisberg.ch Dominik Muheim & Sanjiv Channa – Useluege. Slam Poetry & Musik | www.palazzo.ch Der Slam Poet Dominik Muheim und Musiker Sanjiv Channa bieten Kabarett mit Schlagzeug und Kazoo.

2 3 6 7

19 und 21 Uhr

Kulturscheune

10 Gismo Graf Trio mit Ludovic Beier – Tribute to Django Reinhardt | www.kulturscheune.ch Gitarrist Gismo Graf, Shootingstar des Gipsy Swing mit dem Accordeonisten Lucovic Beier: Hochgenuss!

14 – 17 Uhr

Museum.BL

3

Webstuhl-Vorführung | www.museum.bl.ch

16 Uhr

Kantonsbibliothek

5

Geschichtenkoffer | ww.kbl.ch Eintritt frei, ab 4 Jahren, Dauer ca. 30 Min., Anmeldung erforderlich

19.30 Uhr

Kantonsbibliothek

5

Die Weberin zeigt in der Ausstellung «Seidenband», wie Schmuckbänder entstehen. Mitarbeiterinnen der Kantonsbibliothek erzählen Kindergeschichten aus dem Koffer.

Hansjörg Schertenleib «Offene Fenster, offene Türen» » | www.kbl.ch Anmeldung erforderlich Was passiert in einer Gesellschaft, wenn die genauen Umstände intimer Zweisamkeit bekannt werden?

20.15 Uhr

Kino Sputnik

4

Landkino: Der Film steht noch nicht fest | www.landkino.ch Ab Ende September unter www.landkino.ch zu finden

DO

14

Ausstellung «INTERIOR» Ch. Kahla, A. Mucolli, J. Steiner, N. Vionnet | www.palazzo.ch

18.00 Uhr

Kunsthalle Palazzo 4

20.15 Uhr

Kino Sputnik

4

Landkino: Der Film steht noch nicht fest | www.landkino.ch

11 Uhr

Kantonsbibliothek

5

Buchstart «Buch, Reim und Spiel mit der Leseanimatorin Anja Fankhauser | www.kbl.ch Anmeld.erford.

15 Uhr

Kunsthalle Palazzo 4

Der Kurator Michael Babics im Gespräch mit den Künstlerinnen Anita Mucolli und Julia Steiner Ab Ende September unter www.landkino.ch zu finden

SO

17

.

Für unsere Kleinsten mit erwachsener Begleitperson. Ab 1 bis 3 Jahre. Dauer ca. 30 Minuten

Ausstellung «INTERIOR» Ch. Kahla, A. Mucolli, J. Steiner, N. Vionnet | www.palazzo.ch Familienführung

MI

20

.

16 Uhr

Kantonsbibliothek

5

Geschichtenkoffer | ww.kbl.ch Eintritt frei, ab 4 J., Dauer ca. 30 Min., Anmeldung erforderlich Mitarbeiterinnen der Kantonsbibliothek erzählen Kindergeschichten aus dem Koffer.

en Region kommuniziert werden kann.

An welchen Anlass Sie auch gehen, wir fahren Sie hin und wieder zurück. www.autobus.ag

Das Magazin für Liestal und Umgebung LiMa September – Oktober 2021

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OKTOBER Datum

Zeit

Ort

DO

20 Uhr

Theater Palazzo

21

DO

Zahl s. Plan Veranstaltung

SongwriterCircle mit Flavian Graber Musik & Gesang | www.palazzo.ch

4

Willkommen im Wohnzimmer der Songwriter. 20 Uhr

Kultuhotel Guggenheim

7

Reeto von Gunten – 2050 – clever vorgesorgt

20.15 Uhr

Kino Sputnik

4

Landkino: Der Film steht noch nicht fest | www.landkino.ch

18 – 20 Uhr

Museum.BL

3

Vernissage: Baselbieter Naturschätze | www.museum.bl.ch

18.30 Uhr

Stadtkirche

2

Heure Mystique | www.ref-liestal-seltisberg.ch

Reeto von Gunten hat eine eigene Art der Vorsorge gefunden: seit zehn Jahren schreibt er seine Tagebücher vor. Ab Ende September unter www.landkino.ch zu finden

FR

22

FR

Rickenbach, Ettingen und Birsfelden präsentieren ihre Naturschätze im «Wilden Baselbiet». Auf Anmeldung Die Orgel als vielseitiges Instrument im Spannungsfeld zwischen Improvisation und Interpretation. Kulturhotel Guggenheim

7

FR 22. SA 23. 20 Uhr SO 24. 16 Uhr

Theater Palazzo

4

SO

Kantonsbibliothek

20 Uhr

24

11 Uhr

Ritschi «2021/2022 – live» | www.ritschi.ch Er ist wieder on Tour – beste musikalische Handarbeit, geile Songs, da schinaglets auf allen Gewerken!

SuppArt: Rebekka Gather & Livia Kern – IRA Tanztheater | www.palazzo.ch Rebekka Gather und Livia Kern präsentieren ihr Début, ein Tanztheater mit Musik von Mara Miribung.

«Unsere Erde – unser Zuhause»: «Die Waldlinge» von Maria Stalder | www.kbl.ch Anm. erforderlich

5

Eine lebhafte Geschichte erzählt von der Autorin selbst. Ab 4 Jahren.

Führung: Wildes Baselbiet. Tieren und Pflanzen auf der Spur | www.museum.bl.ch

3

14 – 15 Uhr

Museum.BL

13 – 17 Uhr

Kunsthalle Palazzo 4

Von der Vielfalt des Lebens. Führung durch die Ausstellung

SO

31

Ausstellung «INTERIOR» Ch. Kahla, A. Mucolli, J. Steiner, N. Vionnet | www.palazzo.ch Finissage

15 Uhr

Ausstellung «INTERIOR» Ch. Kahla, A. Mucolli, J. Steiner, N. Vionnet | www.palazzo.ch

Kunsthalle Palazzo 4

Führung mit Kurator Michael Babics

ÜBERSICHTSPLAN

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Kanonengasse

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Kantinenweg

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Fliederweg

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9 Hotel Engel Kasernenstrasse 10 | 4410 Liestal | www.engel-liestal.ch

P

Postplatz

4

18 Harmonium-Museum Widmannstrasse 9a | 4410 Liestal | www.harmoniummuseum.ch 21 Hebdi Meyer-Wiggli-Strasse 1 | 4410 Liestal | www.hebdi.rocks

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8 Galerie Biermann Wasserturmplatz 3 | 4410 Liestal | www.galerie-biermann.ch

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16 ESB Schauenburgerstrasse 16 | 4410 Liestal | www.esb-bl.ch

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Soodweg

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Emma HerweghPlatz

1 Dichter- und Stadtmuseum Liestal Rathausstrasse 30 | 4410 Liestal | www.dichtermuseum.ch

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Bitte informieren Sie sich auf den unten angegebenen Internetseiten.

Bücheli strasse Ob er ge sta de ck we g

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5 Kantonsbibliothek Baselland Emma Herwegh-Platz 4 | 4410 Liestal | www.kbbl.ch 6 Katholische Kirche 15 KINOORIS Kanonengasse 15 | 4410 Liestal | www.kinooris.ch

19 Musikschulzentrum Kasernenstr. 68/68a | 4410 Liestal | www.rmliestal.ch

12 Klavierwerkstatt Benzburweg 28 | 4410 Liestal | www.klavier-werkstatt.ch

2 Reformierte Stadtkirche www.ref-liestal-seltisberg.ch | www.blkonzerte.ch

4 Kulturhaus Palazzo Bahnhofplatz | 4410 Liestal | www.palazzo.ch

11 Restaurant herzlich Rathausstrasse 66 | 4410 Liestal | www.herzlich.li

7 Kulturhotel Guggenheim Liestal Wasserturmplatz 6 und 7 | 4410 Liestal | www.guggenheimliestal.ch

14 Restaurant Falken Rheinstrasse 21 | 4410 Liestal | www.restaurant-falken.ch

10 Kulturscheune Kasernenstr. 21A 4410 Liestal | www.kulturscheune.ch

20 TanzBaer Lindenstrasse 1 | 4410 Liestal | www.tanzbaer-ch.jimdo.com

12 Mandiram Benzburweg 20b | 4410 Liestal | www.singschuleliestal.ch 3 Museum.BL Zeughausplatz 28 | 4410 Liestal | www.museum.bl.ch

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Familienveranstaltungen

LiestalKultur ist eine Publikation der Stadt Liestal. LiestalKultur erscheint fünf Mal pro Saison in Doppelausgaben: September/Oktober, November/Dezember, Januar/Februar, März/April, Mai/Juni. LiestalKultur wird mit dem Magazin LiMa in 18 Gemeinden verteilt und liegt auch separat an vielen Orten im öffentlichen Raum auf. Redaktion: LiMa Magazin, Isabelle Pryce, Rathausstrasse 66, Liestal, 079 298 01 41, liestalkultur@lima-magazin.ch

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Vernissage 18 Uhr Mo bis Fr 16 Uhr bis 18 Uhr Sa und So 11 Uhr bis 15 Uhr Finissage/ 14.30 Uhr Publikumspreisverleihung

ŝŶĞ ^ĐŚƵůĞ Ͳ ŝŶ ^ƚŝů Ͳ ŝŶĞ WŚŝůŽƐŽƉŚŝĞ Bild Publikumspreis 2020, Lionel Mollinet

Kunstausstellung Vielfalt in der Kunstwelt 15.–24.10.2021

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9 ŝƐnjŝƉůŝŶ 9 sĞƌƚƌĂƵĞŶ Ausstellung von Kunstschaffenden mit und ohne Behinderung Eingliederungsstätte Baselland ESB

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Kunst regt an. Berührt. Schafft Begegnung. Die Ausstellung von Kunstschaffenden mit und ohne Behinderung. Das organisieren wir. Die ESB. T 061 905 14 84, artesb@esb-bl.ch, www.esb-bl.ch ISO 9001:2015, ISO 14001:2015, SODK OST +

ϭ DŽŶĂƚ dƌĂŝŶŝŶŐ͗ ,& ϱϬ͘ʹ ŝŶŬů͘ <ŝŵŽŶŽ ŝŶƐƚŝĞŐ ũĞĚĞƌnjĞŝƚ ŵƂŐůŝĐŚ

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www.palazzo.ch LiMa September – Oktober 2021

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Geht es vorwärts mit unserem Stedtli? Wo spüren unsere Einwohnerrätinnen und -räte eine Aufbruchstimmung, welchen Aufbruch wünschen sie sich?

Foto: ip

Foto: ip

Liestal im Aufbruch

Natalie Oberholzer, Fraktion Grüne

Markus Rudin, SVP-Fraktion

Liestals Schule bricht auf!

Aufbruch – oder eher Umbruch?

Liestal ist umgeben von Wald – ein optimaler Lernort für Kinder. Warum also nicht im Wald unterrichten? Hier gibt es viel zu entdecken, zu erforschen und zu erleben. Der Wald und andere ausserschulische Lernorte ermöglichen direkten Zugang zur Umwelt und Alltagswelt. Draussen unterrichten fördert auch wichtige Kompetenzen wie Kreativität, Kollaboration und Kommunikation. Deswegen forderte der Einwohnerrat 2018 Waldpädagogik für Liestals Schulen. Wir rannten offene Türen ein. Kaum überwiesen, machte sich die Schule Liestal an die neue Schulplanung. Jetzt ist es soweit. Jedes Liestaler Schulkind wird neu monatlich Unterricht draussen besuchen dürfen. Ein solches Schulkonzept mit reichhaltigem Angebot ist zurzeit einmalig im Kanton und zeigt, wie zukunftsorientierte Schule aussehen kann.

Nach einer Phase der Lähmung und Blockade scheint endlich wieder Aufbruchstimmung vorhanden zu sein. Oder ist es nicht eher sogar eine Umbruchstimmung? Zum Beispiel in der Gastronomie: Diejenigen Betriebe, die unter anderem dank der finanziellen Unterstützung von Bund und Kantonen noch bestehen konnten, sind zunehmend organisatorisch im Umbruch, um in Zukunft vergleichbare Situationen wie während des Corona-Lockdowns besser meistern zu können. Viele von ihnen versuchen mit Take away oder Menus, die vor die Haustür geliefert werden, wieder wahrgenommen zu werden – insbesondere, da die Gäste aufgrund der weiter bestehenden Restriktionen grösstenteils den Restaurants und Cafés noch fernbleiben! Es scheint der Aufbruch in ein neues Zeitalter der Gastronomie zu kommen – sind wir gespannt.

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ARGUMENTE

Foto: ip

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h die Liest aler ik äusser n sic e, SV P, In dieser Rubr Gr frakt ionen ün Einwohner ra ts SP zuu einem ak tuellen d un glp CV P/EV P/ Thema.

Daniel Schwörer, FDP-Fraktion

Stefan Fraefel, CVP, Fraktion CVP/EVP/glp

Bernhard Bonjour, SP-Fraktion

Liestal im Aufbruch zu neuen Ufern?

Aufbruch bedeutet Mut und Offenheit

Aufbruch – da steckt «Bruch» drin

Gemach, gemach, zu neuen Ufern nicht gerade, wohl aber Aufbruch zu einer deutlicheren Positionierung Liestals. Liestal ist einerseits Zentrumsort und andererseits Kantonshauptort - und darf auch stolz darauf sein. Als Zentrumsort trägt Liestal finanzielle Lasten für die umliegenden Gemeinden, und als Kantonshauptort entgehen Liestal Steuererträge aufgrund der verwaltungsbesetzten Flächen. Gelten die Gemeinden bzw. der Kanton unsere Leistungen auch kostendeckend ab? Eher kaum. Daher soll sich die Stadt gegenüber den umliegenden Gemeinden bzw. dem Kanton deutlicher als leistender Zentrumsort bzw. als belasteter Kantonshauptort positionieren und so kostendeckende Abgeltungen erreichen. Darum Aufbruch zu einer klaren Positionierung Liestals.

Aufbruch heisst wörtlich auf-brechen: Mauern können auf- und niedergebrochen werden, aber auch innere Vorstellungen. Damit Liestal attraktiv und lebenswert bleibt, wichen in den letzten Jahren viele vertraute Gebäude Modernerem. Da hiess es oft Abschied nehmen, sich von alten Gewohnheiten lösen. Das Neue vermag oft zu begeistern – oder ist zumindest nicht schlechter, nur anders. Oder wünschen Sie sich die Güterschuppen am Bahnhof zurück? Oder halb verfallene Fabrikgebäude? Wer aufbricht, zeigt Mut, denn das Unbekannte steht bevor. Liestals Modernisierung ist auch ein Wagnis. Doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Für mich hat sich der Wagemut gelohnt. Zumal Liestals Identität nicht aus Glas und Beton besteht, sondern aus seinen Einwohner(inne)n – und den nach wie vor gelebten Traditionen.

Mit dem Alter bin ich misstrauisch geworden gegen «Innovation», wenn nicht kritisch geprüft wird, für wen (für die Schwächeren und bisher Benachteiligten?) und unter welchen Bedingungen sie (z.B. die Digitalisierung) wirklich Vorteile bringt. In Liestal könnten wir uns gemeinsam für Aufbrüche entscheiden, die uns allen gut täten: Wo ist der richtige Platz für das Auto (in den Parkhäusern), für das Velo (endlich ein durchgängiges Velowegnetz, das Sicherheit bietet) und für die Fussgänger (Altstadt inklusive Fischmarkt)? In den Schulen könnten wir uns gemeinsam dafür engagieren, die Schwächeren (Kinder und Familien) besser gegen die Institutionen zu schützen und die Lehrpersonen gegen den Kontrollwahn der Behörden, indem wir uns gegen die ständige Testerei und die unsäglichen Checks wehren.

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Fotos: Jen Ries

AUFGEFALLEN

Der Mann am Wasser Robert Arthofer ist Handwerker, Techniker, Gärtner, Streitschlichter – und im Notfall auch Lebensretter. Aus dem Alltag eines Bademeisters. Die hektischen Tage sind ihm die liebsten. Jene sonnigen, an denen die Gäste nur so hineinströmen ins Gitterli, das Sport- und Freizeitbad in Liestal. Robert Arthofer ist hier einer von neun Bademeistern. Natürlich muss er sich die Frage nach dem Image des Bademeisters gefallen lassen. Jenem Image des braungebrannten Schürzenjägers. Arthofer lacht und zeigt auf seinen Bauch: «Alles Klischee!»

Und auch sonst hat sein Berufsalltag wenig mit der Baywatch-Verklärung aus dem Fernsehen zu tun. Robert Arthofer bekämpft weder Verbrechen noch zieht er regelmässig Ertrinkende aus den Fluten. Das würde er natürlich, doch zu Notfällen im Wasser kommt es im Gitterlibad – gottseidank – ziemlich selten. Die Bilanz aus dem vergangenen Sommer: Eine Rettungsaktion im Wasser, ein Notfall wegen eines Kreislaufkollapses.

Und so kommt es, dass ein Bademeister vor allem ein Mädchen für zwar nicht alles, aber doch so ziemlich vieles ist. Denn der Bademeister managt die Schwimmbadtechnik und mäht den Rasen, er schneidet die Bäume und verarztet Bienenstiche, er schlichtet Zwiste, repariert Geborstenes und hilft bei der Suche nach verlorenen Schlüsselbünden. Führt er sich das alles vor Augen, kommt Robert Arthofer ziemlich unumwunden zum Schluss, dass er buchstäblich einen Traumberuf ausübe. «Wenn auch mit Hochs und Tiefs», schränkt er ein. Bei bis zu 2000 Gästen am Tag – dem derzeitigen Maximum

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IM EINSAT Z

Tausendsassa am Beckenrand: Als Bademeister ist Robert Arthofer Anlaufstelle bei Fragen (l.), Wasseraufbereiter (oben r.), Techniker (Mitte) und natürlich Aufsichtsperson, die zum Lebensretter werden kann (r.).

im Gartenbad – brenne es unablässig irgendwo. Doch er mag das. Darum habe er diesen Beruf gewählt. Und wegen der frischen Luft und dem steten Austausch mit den Gästen. «Ich bin für die Gäste erste Ansprechperson», sagt er. Will heissen: Er muss kommunikativ und geduldig sein, ein Flair haben fürs Zwischenmenschliche – ganz Dienstleister eben. Oder wie er es zusammenfasst: «freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit.» Schliesslich trägt er nicht nur die Verantwortung, dass niemand im Gitterli ertrinkt; «In der Verantwortung des Bademeisters liegt auch, dass die Gäste den Badibesuch geniessen, schliesslich verbringen sie

ihre Freizeit bei uns.» Oder anders formuliert: «Meine Aufgabe ist es, dass es allen Gästen gut geht und sie sich wohlfühlen.» Dabei jeder Situation gewachsen zu sein ist gar nicht so einfach. Darum bilden sich Bademeister weiter. Alle zwei Jahre frischen sie ihr Wissen rund ums Schwimmen, Retten und Wiederbeleben auf. In monatlichen Parcours üben sie zudem intern, befreien Bewusstlose aus Garderoben und machen Herz-LungenMassagen. Und schliesslich ist da das Technische, das ihn fesselt, die Pumpen und Düsen, die ganze Infrastruktur, von der die Gäste möglichst nichts mitbe-

kommen sollen. Dazu gehören auch die drei Wasseranalysen, die Robert Arthofer jeden Tag vornimmt. Schliesslich muss der Chlorgehalt stimmen, damit sich niemand ungebetene Keime einfängt. Das passt zum gelernten Elekromonteur, der später als Sales Manager in der Energiebranche arbeitete. Bademeister ist er seit 2018. Das Wasser zog ihn schon immer magisch an; seit über 30 Jahren ist der Aargauer Sporttaucher. lh

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KOLUMNE

Neue Messlatten für Sünder Drei Milliardäre haben sich diesen Sommer ins Weltall geschossen. Mit drei Raketen. Von Fahrgemeinschaften haben sie wohl noch nie gehört. Die verbrennen Kerosin wie verrückt, und unsereins kurvt klimaschonend mit dem Velo zum Coop und kommt sich dumm vor. Von mir aus können die drei nochmal rauffliegen und oben bleiben. Dann tun sie hier unten nichts Dümmeres und stehen nicht im Weg, wenn normale Leute brennende Wälder löschen, weggeschwemmte Dörfer wiederaufbauen, in Krisengebieten helfen oder ein Vermögen ausgeben für die Entwicklung von Medikamenten, so wie Milliardärskollege Bill Gates, der sich wohl auch fragt, ob die Zweifelmenschen aufhören würden, schlechtgelaunt mit Transparenten gegen ihn anzufuchteln, wenn auch er den Weltraumtourismus für die Reichsten der Welt fördern würde statt die Gesundheit für die Ärmsten. Willi Näf, satirischer Redner und Schreiber, Bubendorf, www.willinaef.ch

Laut Bankanalysten setzt der Weltraumtourismus 2030 drei Milliarden Dollar um. Man kann aber hoffentlich auch in Schweizer Franken bezahlen. Im nächsten Frühling kommt nämlich mein neues Buch heraus, und wenn’s ein Weltbestseller wird, sagt meine Frau, schenkt sie mir einen Weltraumflug. Ich fahre ja dafür mit dem Velo zum Coop. Klar habe ich Respekt vor dem Flug. Die Rakete muss doch um die vielen Satelliten herum Slalom fliegen. Das verträgt mein Magen nicht, und die Reinigung von Elon Musks Beifahrersitz kostet sicher extra. Immerhin würde Musk dann etwas weniger grinsen. Ein hübscher Kollateralnutzen. Aber ich lasse den Ausflug wohl trotzdem bleiben. Ein Verzicht entlastet meinen CO2-Fussabdruck dermassen, dass ich künftig guten Gewissens statt mit dem Velo mit dem Auto einkaufen kann. Vielleicht fliege ich auch einfach in zwanzig Jahren. Bis dann will Elon Musk regelmässig Leute zum Mars bringen. Wenn der Mars zur neuen Umwelt-Gigasünde wird, ist der Mond nur noch die Megasünde, die Umlaufbahn ist nur noch ein Kavaliersdelikt, und wer bloss einmal im Jahr nach Mallorca jettet, geht als Klimaaktivist durch. Darum bin ich den Raketenmilliardären dankbar, dass sie bei den Sünden neue Massstäbe setzen. Niemand entlastet das Gewissen mehr, als ein grosser Sünder nebenan.

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