2 minute read

Den Wechsel planen

QUEREINSTEIGER | VON ANDREA VON GERSDORFF

Quereinstiege in andere Branchen sind gar nicht so selten. Für Beschäftigte ergeben sich mit dem Jobwechsel neue Perspektiven; Unternehmen profitieren von Arbeitskräften mit frischem Blick und einzigartigen Erfahrungen. Doch der Quereinstieg will gut geplant sein: Ein gezieltes Vorgehen verspricht mehr Erfolg.

Advertisement

Über 40 Prozent der Fachkräfte haben im Jahr 2021 laut Marktforschungsinstitut Respondi einen neuen Job als Quereinsteigende angetreten. Die Gründe: mehr Aufstiegschancen und höhere Gehälter, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, gesundheitliche Aspekte oder der Wunsch nach einer neuen Aufgabe. Doch ein solcher Umstieg sollte gut geplant sein.

Quereinsteigende sind motiviert und engagiert.

Erste Voraussetzung ist, dass der Wunsch nach einem Branchenwechsel keine Laune sein darf. Wenn das definitiv ausgeschlossen werden kann, zählt die Überzeugungskraft: Wechselwillige sollten sich ihrer Erfahrungen, Kompetenzen und besonderen Stärken bewusst sein, die für den neuen Arbeitgeber von Vorteil sind, und, darauf aufbauend, überzeugende Gründe für den gewünschten Wechsel benennen können. Aber vor allem sollte man über ein solides Branchenwissen verfügen, mit dem man bei der Bewerbung punkten kann.

Staatliche Unterstützung

Je nach individueller beruflicher Ausgangslage kann es ferner sinnvoll sein, eine Weiterbildung oder Umschulung zu absolvieren. Um das passende Angebot zu finden, kann man sich von der Bundesagentur für Arbeit oder dem Jobcenter beraten lassen. Diese und andere staatliche Stellen leisten darüber hinaus finanzielle Unterstützung wie das Aufstiegs-BAföG, eine Weiterbildungsprämie oder ein Weiterbildungsstipendium.

Für Unternehmen sind Quereinsteigende eine Chance, in Zeiten des Fachkräftemangels Stellen mit engagierten und motivierten Bewerbern zu besetzen. Denn Branchenfremde bringen Know-how und Erfahrungen mit, mit denen sie oft Schwachstellen im Betrieb aufdecken, neue Lösungen präsentieren oder einfach andere Wege beschreiten. In Stellenanzeigen sollten Personaler potenzielle Bewerber daher zunächst über Kompetenzen ansprechen und erst dann die wichtigsten Qualifikationen erwähnen. Allerdings müssen sie selbst typische Denkmuster aufgeben und beispielsweise auch ältere Kandidatinnen und Kandidaten nehmen. 

Zbynek Pospisil / iStock

Inwiefern stimmen Sie der Aussage zu, dass Sie in Ihrer beruflichen Zukunft noch viele Möglichkeiten erwarten werden?

Umfrage in Deutschland im Jahr 2022

Einstieg in zukunftsstarke Branchen

Werbebeitrag – Unternehmensporträt Der moderne Arbeitsmarkt bringt neue Berufsbilder hervor, während andere Tätigkeiten aussterben. Mit einer Umschulung kann man sich noch einmal ganz neu aufstellen und einen zukunftsfähigen Abschluss erlangen – etwa als Fachinformatiker oder Personaldienstleistungskaufmann. Der Kurs kann beispielsweise durch einen Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters gefördert werden.

Eine Umschulung dauert 24 Monate und enthält sowohl Unterrichts- als auch Praktikumsphasen. Damit der

fizkes / adobe stock Kurs zum Erfolg wird, erhalten beim Institut für Berufliche Bildung (IBB) ab dem nächsten Kursstart alle Umschüler sozialpädagogische Begleitung. Erfahrene Mitarbeiter unterstützen in persönlichen Gesprächen dabei, persönliche Krisen zu meistern, Motivationstiefs zu überwinden oder Prüfungsängste zu bewältigen. Workshops zu Themen wie Zeitmanagement, Gruppenarbeit und Work-Life-Balance stehen außerdem fest auf dem Stundenplan.

Unterstützung beim Bewerbungsprozess Neben der sozialpädagogischen Begleitung können Umschüler beim IBB außerdem Bewerbungsunterstützung erhalten. Jobcoaches helfen bei Anschreiben und Lebenslauf und geben Tipps, wie man sich im Vorstellungsgespräch präsentieren kann.

Die neuen Umschulungen beim IBB starten im Februar 2023. Die Teilnahme ist an vielen Standorten bundesweit möglich.

33,70 %

Stimme eher zu/ stimme eindeutig zu

16,80 %

Unentschieden

49,50 %

Stimme eher nicht zu/ stimme eindeutig nicht zu

, 2022 Demographie Netzwerk Quelle: Das

This article is from: