Markus 2: 23-28 Das Predigtwort aus dem Markusevangelium lädt uns ein, gedanklich ein paar Monate im Jahreskreislauf zurückzugehen: Es ist Spätsommer und das Korn steht noch in voller Pracht auf dem Feld. Weizen, Roggen und das andere Getreide sind reif zur Ernte. Doch es ist Sonntag und die Bauern lassen die Arbeit an diesem Tag weitgehend ruhen. Wenn das Wetter gut bleibt, werden sie bald mit ihren Maschinen ausfahren und die Ernte einholen. Noch können die Spaziergänger die Ruhe auf den Feldern und Wiesen genießen und ihre Blicke über die goldenen Kornfelder schweifen lassen. Die Halme sind lang gewachsen und oben an den Ähren hängen pralle Körner. Wer nicht widerstehen kann, reißt eine Ähre ab, schält die Körner heraus und zerkaut sie im Mund. Wie so ein Sonntagsspaziergänger ist Jesus mit seinen Jüngern unterwegs: Und es begab sich, dass er am Sabbat durch die Kornfelder ging, heißt es im Markusevangelium. Sie freuen sich an der Natur und daran, dass Gott ihnen alles gibt, was sie zum Leben brauchen. Die Jünger sind frei, sie folgen Jesus nach und hören auf seine Worte. In der Bergpredigt hatte er ihnen gesagt: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. (Mt 6,26-27) Die Jünger leben in diesem Vertrauen, dass Gott ihnen alles zum Leben gibt, was sie brauchen. Deshalb ziehen sie in aller Freiheit durch Stadt und Land. Hier finden sie etwas zum Essen, dort etwas zumTrinken. Ganz selbstverständlich reißen sie auf ihren Wegen