GCA Lesungen 04/10/20

Ich lese aus dem Psalm 104 die Verse 1 und 10-15 1 Preise den HERRN, meine Seele! HERR, mein Gott, überaus groß bist du! Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet.

10 Du lässt Quellen sprudeln in Bäche, sie eilen zwischen den Bergen dahin. 11 Sie tränken alle Tiere des Feldes, die Wildesel stillen ihren Durst.

12 Darüber wohnen die Vögel des Himmels, aus den Zweigen erklingt ihr Gesang.

13 Du tränkst die Berge aus deinen Kammern, von der Frucht deiner Werke wird die Erde satt.

14 Du lässt Gras wachsen für das Vieh und Pflanzen für den Ackerbau des Menschen, damit er Brot gewinnt von der Erde 15 und Wein, der das Herz des Menschen erfreut, damit er das Angesicht erglänzen lässt mit Öl und Brot das Herz des Menschen stärkt.

Ich lese weiter aus Psalm 104 die Verse 27-33 27 Auf dich warten alle, dass du ihnen ihre Speise gibst zur rechten Zeit.

28 Gibst du ihnen, dann sammeln sie ein, öffnest du deine Hand, werden sie gesättigt mit Gutem.

29 Verbirgst du dein Angesicht, sind sie verstört, nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin und kehren zurück zum Staub.

30 Du sendest deinen Geist aus: Sie werden erschaffen und du erneuerst das Angesicht der Erde.

31 Die Herrlichkeit des HERRN währe ewig, der HERR freue sich seiner Werke. 32 Er blickt herab auf die Erde und sie erbebt, er rührt die Berge an und sie rauchen.

33 Ich will dem HERRN singen in meinem Leben, meinem Gott singen und spielen, solange ich da bin.

Das Evangelium fuer das Erntedankfest steht im Markus Evangelium Kapitel 8 die Verse 1-9. Dieser Text ist auch der Predigttext fuer heute: 1 In jenen Tagen waren wieder einmal viele Menschen um Jesus versammelt. Da sie nichts zu essen hatten, rief er die Jünger zu sich und sagte: 2 Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. 3 Wenn ich sie hungrig nach Hause schicke, werden sie auf dem Weg zusammenbrechen; denn einige von ihnen sind von weit her gekommen. 4 Seine Jünger antworteten ihm: Woher könnte jemand diese hier in der Wüste mit Broten sättigen? 5 Er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr?

Sie antworteten: Sieben. 6 Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen. Dann nahm er die sieben Brote, sprach das Dankgebet, brach die Brote und gab sie seinen Jüngern zum Verteilen; und die Jünger teilten sie an die Leute aus. 7 Sie hatten auch noch ein paar Fische bei sich. Jesus segnete sie und ließ auch sie austeilen. 8 Die Leute aßen und wurden satt. Und sie hoben die Überreste der Brotstücke auf, sieben Körbe voll. 9 Es waren etwa viertausend Menschen beisammen. Danach schickte er sie nach Hause.

Das Evangelium fuer das Erntedankfest steht im Markus Evangelium Kapitel 8 die Verse 1-9. Dieser Text ist auch der Predigttext fuer heute: 1 In jenen Tagen waren wieder einmal viele Menschen um Jesus versammelt. Da sie nichts zu essen hatten, rief er die Jünger zu sich und sagte: 2 Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. 3 Wenn ich sie hungrig nach Hause schicke, werden sie auf dem Weg zusammenbrechen; denn einige von ihnen sind von weit her gekommen. 4 Seine Jünger antworteten ihm: Woher könnte jemand diese hier in der Wüste mit Broten sättigen? 5 Er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr?

Sie antworteten: Sieben. 6 Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen. Dann nahm er die sieben Brote, sprach das Dankgebet, brach die Brote und gab sie seinen Jüngern zum Verteilen; und die Jünger teilten sie an die Leute aus. 7 Sie hatten auch noch ein paar Fische bei sich. Jesus segnete sie und ließ auch sie austeilen. 8 Die Leute aßen und wurden satt. Und sie hoben die Überreste der Brotstücke auf, sieben Körbe voll. 9 Es waren etwa viertausend Menschen beisammen. Danach schickte er sie nach Hause.

Liebe Gemeinde, Die eben gelesene Wundergeschichte der Speisung der 4000 Menschen ist vielen von uns sicherlich vertraut. Ich zumindest kenne diese Geschichte schon aus dem Kindergottesdienst.

Als wissenschaftlich interessiertes Kind habe ich mich damals gefragt, wie Jesus es wohl angestellt hat, sieben Brote und paar Fische in so kleine Teile zu brechen, dass soviele Menschen davon satt wurden und am Ende sogar noch einiges übrig blieb. Eine sachliche Erklärung gab es für dieses Tun natürlich nicht.

Diese Geschichte stellt ein sogenanntes Geschenkwunder dar.

Den Menschen wird, ohne dass sie vorher darum gebeten haben und völlig umsonst, etwas gegeben. Aus dem Nichts entsteht neue Nahrung und der vorher bestehende Mangel wird beseitigt.

Die Erzählung beginnt damit, dass Jesus und seine Jünger von vielen Menschen seit drei Tagen umlagert werden. Es waren sicher Menschen, die selber in Nöten waren, die sich in bedrängenden Lebenssituationen befanden. Die meisten von ihnen hatten wohl die Hoffnung, dass Jesus sich auch ihnen persönlich zuwenden möge, um die eigene Not zu lindern.

Jesus machte den Menschen um sich deutlich: wenn ihr hungrig seid, so lasse ich euch nicht im Stich. Alles, was ihr zum Leben braucht, bekommt ihr von mir. Jeden Tag aufs Neue und vor allem so viel ihr braucht. „So viel du brauchst“, war auch die Losung eines deutschen Kirchentages. Wie sollen wir diese Worte verstehen?

In jeden Fall und immer so viel, wie ich brauche? oder so viel wie ich brauche, ohne den anderen dabei im Blick zu haben? oder nur so viel, wie ich wirklich brauche? Weiß ich denn immer so genau, was und wie viel ich brauche? „So viel du brauchst“ hat sich wie ein Ohrwurm in meinem Kopf festgesetzt, begleitet mich durch den Tag und beginnt immer weiter zu wirken. Beim Einkaufen z.B. kommt es jetzt öfter vor, dass ich nicht mehr so unbedarft meinen Einkaufswagen vollpacke. Bei dem einen oder anderen Artikel entscheide ich mich auch schon einmal ganz bewußt, ihn nicht zu nehmen, weil ich ihn gerade jetzt doch nicht so dringend brauche. Und dann wandert er auch wieder zurück ins Regal.

Das ist ein noch etwas fremdes, aber stellenweise auch befreiendes Gefühl.

Wir alle kennen das: wenn an der Ladentheke etwas auszuwiegen ist, wird man manchmal gefragt: darf es auch etwas mehr sein? Wie würde es wohl klingen, wenn gefragt würde: darf es auch etwas weniger sein?

So viel du brauchst, darum geht es ja auch in unserer Geschichte heute. Dabei sieht es am Anfang so aus, als würden nicht alle das bekommen können, was sie brauchten, vor allem nicht in der ausreichenden Menge. Die vielen Menschen, die Jesus schon seit Tagen gefolgt waren, hatten sich ebenfalls auf dem Berg versammelt und warteten sicherlich gespannt daruf, was nun wohl passieren würde. Die meisten hatten wohl auch lange nichts mehr gegessen und waren hungrig. Hunger war in der damaligen Zeit ein alles bestimmendes Problem.

Jesus war sich dieser Not der ihm nachfolgenden Menge bewußt und somit war es für ihn wichtig, die Menschen mit Essen zu versorgen, damit sie satt wurden.

Jesus macht mit dieser wundersamen Sättigung der großen Menschenmenge deutlich, dass alles, was wir zum satt werden von Leib und Seele brauchen, von ihm kommt. Und so heist es im Johannesevangelium: “Ich bin das Brot des Lebens, wer zu mir kommt, den wird nicht hungern und wer an mich glaubt, wird nimmermehr dürsten.”

Diese Zusage beinhaltet für mich persönlich auch Folgendes: Wenn meine Toechter sich streiten wer das groessere Stueck Kuchen bekommt, dann sage ich immer “es ist genug fuer alle da”. Dann kuehlen die Gemueter meistens und wir geniessen

das Essen gemeinsam anstelle zu vergleichen und neidisch zu werden.

Oder wenn uns das Leben waehrend Covid 19 mal wieder einmal nur Gerstenbrote zu bieten hat, weil es z.B. gerade nicht so gut läuft im Job, weil wir in unseren Haeusern stecken und die Langeweile des Alltags sich breit gemacht hat, weil keine spektakulären Ereignisse unseren Kalender füllen. Dann kann Jesus mich darin bestärken, auch einmal eine Zeit dieses Wenige und Langweilige auszuhalten, es mit liebevollem Blick zu betrachten und zu schauen, wie ich auch davon satt und zufrieden werden kann.

Manchmal denken wir vielleicht auch, wir haben dem Leben gerade nur Gerstenbrote zu bieten, weil uns unsere Fähigkeiten klein und unbedeutend erscheinen, weil wir wenig Energie haben und nur Weniges und Belangloses einbringen koennen. Dann kann Jesus uns Mut machen, gerade dieses Wenige und Bedeutungslose unter seinen Segen zu stellen und es beherzt mit anderen zu teilen. Dadurch kann auch das Kleine und Unscheinbare in uns groß und kostbar werden und unser Leben reicher machen.

Jesus geht von der Fülle aus. Von ihm ist folgender Satz überliefert und der stammt mit ganz hoher Wahrscheinlichkeit wirklich von ihm selbst: „Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie?“ – Jesus geht von der Fülle aus.

Dass Menschen Mangel leiden und hungern, ist nicht gottgewollt, sondern menschengemacht. Auch wenn wir keine Wunder tun können, so können wir uns doch der Aufgabe

stellen, dass alle Menschen satt werden und dass alle das Nötigste zum Leben haben. Wenn z.B. die Westliche Welt die $50 Billionen die sie fuer Haustiere ausgibt fuer die Beseitigung von Welthunger geben wuerde, koennten alle Menschen auf der Erde innerhalb eines Jahres genug zu essen haben.

Und fuer unseren Alltag bedeutet das: Wenn wir die kleinen Dinge wertschaetzen und im Augenblick leben, so werden wir an Leib und Seele satt werden. Mit sehr schönen, schlichten Worten fast dies ein alter irischer Segensspruch zusammen: “Mögest du die kleinen Wegweiser des Tages nie übersehen: den Tau auf den Grasspitzen, den Sonnenschein auf deiner Tür, die Regentropfen im Blumenbeet, das behagliche Buckel der Katze, das Wiederkäuen der Kuh, das Lachen aus Kinderkehlen, die schwielige Hand des Nachbarn, der dir einen Gruß über die Hecke schickt.

Möge dein Tag durch die vielen kleinen Dinge groß werden.

So groß, wie jeder von uns es braucht.”

Amen Ingolf: Guetiger Gott, Du wachst über deine Schöpfung, Gott,

darum beten wir zu dir: Wir bitten Dich für alle, die ihr Geld damit verdienen, dass sie uns mit dem versorgen, was wir brauchen.

Tammes: Staerke sie!

Ingolf: Für alle, deren Lebensbedingungen von unserer Lebensweise abhängen.

Tammes: Lass uns zu Gerechtigkeit beitragen.

Ingolf: Wir bitten Dich Für alle, die politische und wirtschaftliche Verantwortung haben.

Tammes: Lass sie Deine Schopfung bewahren.

Ingolf: Wir bitten für alle Menschen, die für Hilfe und Unterstützung sorgen, wo sich sonst keiner kümmert.

Tammes: Staerke sie!

Ingolf: Wir bitten Dich für alle Wissenschaftler, die uns Menschen vor Viren bewahren wollen und diese Schoepfung mit ihrem Wissen zu schützen suchen.

Hilf ihnen und uns allen neue Perspektiven für unsere Erde zu finden.

Wir beten für die Hungrigen.

Tammes: Lass uns helfen dass niemand hungrig zu Bett gehen muss.

Ingolf: Wir beten Für die Uneinsichtigen und Abgebrühten.Lass sie einsehen, dass es um mehr geht als individuellen Reichtum.

Wir beten für alle Ängstlichen. Gib uns Weisheit und Empathie.

Schenke uns einen Sinn für Gerechtigkeit.

Hilf uns Deinem Schutz fuer diese Welt treu zu bleiben, damit bei uns und überall geschieht, was nach deinem Willen ist.

Tammes: Und schenke uns deinen Frieden.

Amen Ingolf: Wir beten gemeinsam: Ingolf und Tammes: Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

Segen Wie Gott die Lilien auf dem Feld kleidet

und die Vögel unter dem Himmel ernährt, so möge er auch für uns sorgen, dass unsere Gerechtigkeit Früchte trägt.

Christus, durch den und zu dem alles geschaffen ist, schenke uns seine Gnade, dass wir behutsam auf seiner Erde leben.

Gott gebe uns die Kraft seines Geistes, dass wir ihm im Garten seiner Schöpfung dienen.

So segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott + der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.