regionale wortschätze
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Mundart Von Dr. Ingeborg Geyer
Gähnen
Die Frühjahrsmüdigkeit hat uns wieder fest im Griff. Das hat mit allerhand Hormonumstellungen zu tun, die mit dem besseren Licht und dem Klimawechsel im Frühling zusammenhängen. Zudem sinkt bei höheren Temperaturen der Blutdruck, was müde macht und zum Gähnen führt. Der Begriff ist seit dem 8. Jahrhundert in den Formen genen, ginen, geinen belegt. Die Formen auf -atßn, -etßn,-itßn drücken die Wiederholung aus, also „immer wieder den Mund, das Maul aufreißen“. Ein Tipp: Gegen Frühjahrsmüdigkeit hilft, mehr Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte zu essen, weniger Fett und Kohlehydrate. Und viel in die Sonne gehen, dann hört es sich mit dem Gähnen schnell wieder auf!
33 giana
südliches Burgenland
Oberpinzgau, Lungau, Ennstal, Inntal, Donnersbachtal/Steiermark
gahn
Villgratental, Vorau/Steiermark, Gmunden/Oberösterreich, Mittelsteiermark südöstl. Niederösterreich
gin
Niederösterreich, Unteres Mühlviertel
Rankweil, Feldkirch
Maul auraißn Westtirol
guan Zillertal
gamatßn
Mittelkärnten, Wien
gahna
Ischgl, Stanzertal, Linz, Umgebung von Wien
guana
Außerfern/Tirol
geon
Gmunden/Oberösterreich
Ennstal
geana
geamln Irdning/Steiermark
Niederösterreich
guihna Vorarlberg
gea(n)gatßn Weststeiermark
gian
Feistritztal/Steiermark, Salzkammergut, Kamptal/ Niederösterreich
gåam
gåama
Mostviertel
Weinviertel, Kamptal
Brand, Bregenz, Etschtal, Eisacktal/Südtirol
Obersteiermark, Salzburg, Oberösterreich, Triestingtal/ Niederösterreich
gea(n)maln
gåmaratßn
gine(n)
Oberösterreich, Salzburg, oberes Mölltal, Katschtal, Steiermark, nördliches und mittleres Burgenland
geamaen
goahna
10 Servus
goamatßn
Dornbirn/Vorarlberg
südliche Oststeiermark
Maäi zaan
Salzburg, Oberösterreich, Ennstal
guano
giamatßn
südliches Niederösterreich
gea(n)maön
guimitßn südliches Burgenland
geahn
nördliches Salzburg, Pongau, Ennstal, Traunviertel, Innviertel
www.oeaw.ac.at; illustration: andreas posselt
goahn