ANDY WARD, MARTIN HARTLEY
schalten“, weiß Saunders, der bei seiner Antarktis-Expedition 22 Kilo Körper gewicht verloren hat. Seine Methode ergibt auch im Alltag Sinn: „Ich bin schon in der Planungsphase einer Expedition ein eingefleischter Listenschreiber“, lacht er. „Mein ganzes Leben ist in einer App namens Things organisiert, damit ich den Überblick über Training, Sponsoren, Essen und Ausrüstung behalte. Ich stelle mir dann immer vor, ich wäre der CEO meines eigenen Lebens – nur logisch, dass ich über jedes Detail informiert sein will.“ Wenn die Steuererklärung oder der Arbeitsbericht fertig werden muss, setzt uns der Zeitdruck oft unter zusätzlichen Stress. Das kennt auch Saunders: „2014 hätte uns jeder Tag, den wir zu spät angekommen wären, jeweils 30- bis 40.000 Dollar für die Räumung der Start- und Landebahn gekostet.“ Die Lösung: unterschiedliche Schubladen.
„Farbsysteme, Apps, Listen: Klare Strukturen bringen dich durch harte Tage.“
„Ich verschwende keine Energie an Dinge wie Sicht-, Wind- und Schnee verhältnisse, die ich nicht ändern kann“, sagt er. „Und konzentriere mich auf das, worauf ich Einfluss habe: schlau navi gieren, effizient vorankommen, nichts verlieren. Der Rest wird sich fügen.“ Außerdem sollten wir alle regelmäßig neue Herausforderungen annehmen, um unsere Sinne zu schärfen, empfiehlt Saunders. Es muss ja nicht gleich eine Polarexpedition sein: „Wer zum Beispiel einmal einen Marathon gelaufen ist, kann sich bei der nächsten Anstrengung sagen: ‚Ich habe schon Schlimmeres durchgestanden, also werde ich auch das schaffen.‘“
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