s+s 4/2011

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www.magazin66.de · Ausgabe 4/2011

Kunst gibt Lebenskraft Seite 28

Veranstaltungstipps aus der Region

Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V.


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21.12.10 14:34


sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 2/2011

Gesundheit

Große Hilfen

Innenansichten

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7

8

I N H A LT     3

Liebe Leserinnen und Leser,

X X X    3

Ungebremste Lust an der Bewegung Regelmäßiger Sport hält Körper, Geist und Seele fit

Alt werden will jeder, behauptet der

Altenpfleger werden immer jünger Mehr Schulabgänger wählen Einstieg in den zukunftsträchtigen Beruf

Stimmt das wirklich oder hat das Alter

Altern: Mehr Lust als Frust Repräsentative Umfrage gibt Einblick in das Selbstverständnis der  Senioren-Generation

Ansichtssache

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Das Grauen vor den Feiertagen »Ach, wenn es doch erst wieder Montag, Dienstag, Mittwoch wär!«

Leserreise

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Schätze aus glanzvollen Zeiten sechs+sechzig-Leserreise im nostalgischen Sonderzug nach Polen  und in die Ukraine

Volksmund, alt sein dagegen niemand.  auch positive Seiten? Dies ist nur eine  Frage, der das Marktforschungsunternehmen Psyma Group exklusiv für das Magazin sechs+sechzig in einer repräsentativen Umfrage nachgegangen ist (S. 8).  Auch in Zukunft wird sechs+sechzig  immer wieder mit interessanten Ergebnissen aus dieser Datenerhebung  Einblicke in die Sichtweisen des Alters  präsentieren. Im Vergleich dazu zeigen

Reportage

Service

Portrait

Kultur

Das liebe Geld

Ratgeber

Ehrenamt

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19

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31

32

Auf ein Bier mit Kara ben Nemsi Eine Spurensuche in Franken zum 100. Todestag von Karl May

die Ergebnisse, was junge Leute über das

Eine Million Jahre in zwei Tagen Seniorenmesse 2012 will mit ihren Besuchern einen Altersrekord  aufstellen

übereinander Voraussetzung für die Soli-

Bildschöne Blütenträume Erlanger Fotografin hat sich mit üppigen Gartenbüchern einen  Namen gemacht

Union ausgerufene Jahr des gesunden

Das Atelier zog mit ins Heim Künstlerehepaar Heidolph fand im Albert-Schweitzer-Stift neues  Zuhause

Ausgabe dem Advent, stellen einen ro-

»Viele verstehen ihre Geldanlage nicht« Finanzexperte hat ein Buch über Vermögensstrategien für Ältere  verfasst

Verschenken und selber Lesen (S. 34)

Surf-Freunde vom Dutzendteich Der Computerclub »Frankenfreaks« verbindet Geselligkeit mit   Erfahrungsaustausch

(S. 14).

Wenn Worte fehlen, helfen Bilder Besuchsdienst im Klinikum Nürnberg betreut demente Patienten

amtliches Engagement im Krankenhaus

Buchtipps

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»Lesen Sie was Schönes« sechs+sechzig-Literaturempfehlungen für lange Winterabende

Lug-ins-Land

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Wo der Nikolaus heiß ist Spezieller Trunk wärmt beim Bummel über romantischen   Weihnachtsmarkt in Dinkelsbühl

Kolumne

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Depp im Web

Das war schick

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Der Wollknäuel-Halter

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Veranstaltungskalender

16 33

Magazin Impressum

Alter denken. Schließlich ist das Wissen  darität der Generationen, und genau diese wird 2012 das von der Europäischen  Älterwerdens unterstützen. Doch zunächst widmen wir uns in dieser  mantischen Weihnachtsmarkt in Dinkelsbühl vor (S. 36), empfehlen Bücher zum  und erinnern an Karl May, der mehr  mit Franken zu tun hat als viele denken  Wer sich vorgenommen hat, aktiver zu  werden, findet Anregungen für ein ehren(S. 32) und darf sich schon auf die Messe  Inviva 50 plus im März freuen (S. 19).  Die Redaktion des Magazins  sechs+sechzig wünscht allen Leserinnen  und Lesern einen geruhsamen Jahresausklang und ein gesundes Neues Jahr!

Das Titelbild zeigt den Künstler Horst Georg Heidolph. Siehe Seite 28.


4    X X X

sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011


GESUNDHEIT  5

sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011

Ungebremste Lust an der Bewegung Regelmäßiger Sport hält Körper, Geist und Seele fit Sport und Bewegung im Alter wird allenthalben propagiert. »Mäßig, aber nicht übermäßig« lautet dabei die Devise. Und die Älteren lassen sich nicht lange bitten: Die Skala der aktiven Senioren reicht vom Leistungssportler bis zu Menschen, denen es einfach gut tut, sich ein- oder mehrmals pro Woche zu bewegen. Das Magazin sechs+sechzig stellt acht Aktive vor, die nicht nur einiges an Lebenserfahrung zu bieten haben, sondern auch jede Menge sportlichen Ehrgeiz.

Karl Metzner (linke Seite), Eckehard Reichwald (oben links) und Klaus Strube.

Anne Sprößer

Hockey ist ein Ausdauersport

Yoga für Körper und Seele

G

emeinsam bringen es Karl Metzner,  Eckehard Reichwald und Klaus Strube  von der »Hockey Gesellschaft Nürnberg« (HGN) auf 225 Jahre. Alle drei sind  Spieler der »Allstars«, einer 1974 gegründeten Mannschaft ehemaliger aktiver und  erfolgreicher Spieler.  Besonders erfolgreich in früheren Jahren  war vor allem der Älteste unter ihnen, der  86-jährige Karl Metzner. Mit 25 Jahren  hat er als linker Läufer zwölf Jahre in der  1. Herrenmannschaft des »Club« in der  Bayerischen Oberliga gespielt – damals die  höchste Spielklasse. Danach machte er ohne  Unterbrechung bei den Senioren des 1. FCN  weiter, bis er 1977, nach der Auflösung der  Hockey-Abteilung, bei der HGN landete.  Ein Höhepunkt seiner sportlichen Karriere  war 1978 der Gewinn des so genannten  Löwenpokals gegen eine Stadtauswahl aus  Hamburg. Die Bedingung beim Löwenpokal:  Keiner der Spieler darf unter 40 Jahre alt  sein und die Auswahl aus einer Stadt muss  in der Summe mindestens 500 Jahre zusammenbringen.

Vom Gewinn des Löwenpokals mit der  Nürnberger HGN-Mannschaft schwärmt  auch heute noch der aus Hamburg stammende Gründer der »Allstars«, Eckehard  Reichwald. Der umtriebige 70-jährige  Kaufmann hat früher in vielen Mannschaften quer durch die Republik gespielt. Er ist  aber genauso gerne bei der HGN, wie der  69-jährige Industriekaufmann Klaus Strube  aus Nürnberg-Zerzabelshof, der beim Mineralölkonzern Esso gearbeitet hat. Alle drei trainieren einmal in der Woche  und spielen noch Turniere, wenn auch »der  Karl« nicht die gesamte Partie im Einsatz  ist und sich hie und da auswechseln lässt.  Gemeinsam ist den Spielern aber auch, dass  der Hockey-Club für sie eine Art Familie ist.  So spielen ihre Söhne, sogar die Enkelkinder, Hockey – natürlich bei der HGN. Nur  ihre Frauen haben sich dem Sport gegenüber eher zurückhaltend verhalten: »Ich  habe mit meiner Frau 60 Jahre lang verhandelt, was mein Hockey angeht«, gesteht Karl  Metzner lachend, »aber heute haben wir  Frieden geschlossen.« Die anderen beiden  Allstars nicken und lächeln vielsagend.

N

ein, nein, einen Kopfstand machen  wir nicht mehr«, sagt Anne Sprößer  (73) lachend, Leiterin der Yoga-Gruppe in Nürnberg-Boxdorf. Auch der Lotussitz  ist nicht ihr Ding, weil drei der vier Damen  Hüft-, beziehungsweise Knieoperationen  hinter sich haben. Ansonsten aber üben sie  alle Yoga lange, intensiv und ernsthaft aus.  Sie tun dies in einem der drei Kurse, die  Anne Sprößer in den Gemeinderäumen der  katholischen St. Thomas Kirche leitet. Dort  sind Männer und Frauen, Junge und Alte  bunt gemischt. Anne Sprößer, die früher für die Stadtmission gearbeitet hat, hat vor 25 Jahren  mit Yoga begonnen: »Eine Freundin hat  mich damals einfach mitgenommen.« Sprößer blieb dabei und gibt nun seit 16 Jahren  selbst Kurse. »Yoga« ist eine indische Lehre,  die geistige und körperliche Entspannungs-  und Atemübungen und Meditationen umfasst. Sie haben zum Ziel, Körper und Seele  zueinander zu bringen und durch Konzentration mit Gott ein Ganzes zu werden. Die  Wurzeln des Yoga liegen im Hinduismus  Fortsetzung nächste Seite


6    G E S U N D H E I T

sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011

Von links nach rechts: Anne Sprößer (Kursleiterin), Marga Pirkel, Marianne Rummer, und Maria Pachl vom Yoga-Kurs. und Buddhismus. Trotz dieses fernöstlichen  Ursprungs sieht Anne Sprößer keinen Widerspruch zu ihren christlichen Wurzeln. Sie  besteht darauf, dass sie »kein religiöses Angebot« macht, sondern »geistige Hilfe« gibt.  Deshalb hat sie ihren Kurs so angelegt, dass  Atem- und Körperübungen sowie Meditationen je ein Drittel der Zeit einnehmen.  Danach wird gemeinsam über die Übungen und die Eindrücke der Kursteilnehmer  gesprochen. Das Ergebnis seien harmonische Menschen, die Lebensfreude ausstrahlten und einfach glücklicher seien, meint  Anne Sprößer. Das bestätigt Maria Pachl. »Vor 35 Jahren  wollte mir mein Arzt ein Korsett verpassen.«  Stattdessen hat die ehemalige Angestellte  mit Yoga begonnen: »Und hier stehe ich mit  71 Jahren – ohne Korsett«, unterstreicht die  sportlich wirkende Frau. Der 79-jährigen  ehemaligen Kindergärtnerin Marga Pirkel  sind dagegen die regelmäßige Bewegung  und die Konzentrationsübungen wichtig.  Ähnlich sieht dies Marianne Rummer (74),  die 28 Jahre Mesnerin in St. Thomas war.  Und ihre Männer oder Lebensgefährten? Die  stehen den Aktivitäten ihrer Frauen absolut  positiv gegenüber, denn »letztlich haben sie  ja auch etwas davon, wenn wir ausgeglichen und glücklich sind«, fügt Anne Sprößer  augenzwinkernd hinzu.

Maria König

Tägliches Training für das Sportabzeichen

W

enn es eines Beweises bedurft  hätte, dass Sport und Bewegung  gute Laune machen, die 78-jährige Maria König aus Berching im Landkreis Neumarkt wäre der lebende Beweis.  Wache Augen, ein helles Lachen und  schlagfertige Antworten gehören sozusagen zu den persönlichen Markenzeichen  der Hausfrau und zweifachen Mutter.  Aber Lachen ist nicht die Disziplin, in der  sie ganz groß ist: Die Berchingerin hat  in den zurückliegenden Jahren 28 Mal  das Bayerische und 25 Mal das Deutsche Sportabzeichen in Gold abgelegt.  Und das bekommt man nicht geschenkt.  »20 Kilometer Radfahren, Schwimmen,  Kugelstoßen, ein 1000-Meter-Lauf und  Schleudern sind die Disziplinen, die  absolviert werden müssen, damit man  das Abzeichen bekommt«, zählt Maria  König auf.  Allerdings wäre unter normalen Umständen nach dem Bayerischen Abzeichen  Nummer 27 Schluss gewesen, denn vor  acht Jahren stürzte sie von der Leiter,  erlitt einen Trümmerbruch und ihr linker

Unterschenkel musste schließlich nach  etlichen Operationen amputiert werden.  Doch dann erwachte der unbedingte  Wille der 78-Jährigen. Sie wollte es noch  einmal packen. Trotz einer Prothese ließ  sie sich nicht entmutigen, trainierte hart  und machte schließlich im April 2011  ihr Abzeichen Nummer 28: das Sportabzeichen des Bayerischen Behinderten  und Rehabilitationsverbandes. Und das,  obwohl ihr zwischendurch auch noch eine  Krebserkrankung einen Strich durch die  sportliche Rechnung zu machen drohte.  »Ich habe da einen direkten Draht zu dem  da oben«, erklärt sie augenzwinkernd,  »dass ich noch nicht abberufen werde«.  Man kann nur hoffen, dass der liebe Gott  das auch so sieht. Denn die lebenslustige  Frau hat auch außer Sport noch einiges  anderes zu tun. Jeden Tag arbeitet sie  ein paar Stunden ehrenamtlich im St.  Franziskus-Heim der Caritas in Berching  und hilft so anderen. Den Weg dorthin legt  sie übrigens mit dem Fahrrad zurück. Rainer Büschel; Fotos: Mile Cindric


GRoSSE HILFEN  7

sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011

Altenpfleger werden immer jünger Mehr Schulabgänger wählen Einstieg in den zukunftsträchtigen Beruf

D

er Pflegeberuf leidet unter Nachwuchsmangel. Doch das könnte  sich bald ändern. Auch, weil es  Menschen wie Anja Rosenbauer (40) gibt, die examinierte  Altenpflegerin werden will. Sie ärgert sich  darüber, dass viele Menschen immer noch  falsche Vorstellungen von diesem Beruf  haben. »Pflege ist mehr als Füttern, Windeln  wechseln und Vorlesen«, betont sie. Das  sehen auch die Ausbilder so. »Es ist eine  vielfältige und abwechslungsreiche Aufgabe  mit hohen Anforderungen«, sagt Andrea  Schönhöfer, stellvertretende Pflegedienstleiterin der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in  Zirndorf im Landkreis Fürth.  Politiker, Sozialexperten, aber auch die  Betroffenen selbst kämpfen seit Jahren  darum, die Altenpflege aufzuwerten. Sie  verweisen auf ein Gesetz aus dem Jahr  2003, das die Kompetenz und Ausbildung  der Altenpfleger bundeseinheitlich regelt;  vorher gab es länderspezifische Richtlinien. »Die Vorteile des neuen Gesetzes sind  in der Öffentlichkeit leider noch zu wenig  bekannt«, sagt Schönhöfer. Wer früher Altenpfleger oder -pflegerin  werden wollte, durchlief entweder eine  dreijährige Ausbildung – blockweise verteilt  auf Theorie und Praxis. Oder man wählte  eine zweijährige Ausbildung, die eineinhalb  Jahre in der Schule und ein halbes Jahr in  der Praxis zu absolvieren war. Das neue  Gesetz schreibt nun eine dreijährige Ausbildung vor. Aber: Sie ist nicht mehr in einen  theoretischen und anschließend praktischen  Teil getrennt, sondern beide Qualifikationsstränge laufen heute parallel nebeneinander  her.  Mittlere Reife ist gewünscht Pflegedienstleiterin Andrea Schönhöfer  unterstreicht, dass die jeweilige Pflegeschule  zwar für die Gesamtausbildung verantwortlich sei, dennoch räume das Gesetz nun den  Heimen eine größere Bedeutung ein. Sie  hätten mehr Möglichkeiten, die Qualifikationen künftiger Altenpfleger zu bestimmen.  Zudem sind die Zulassungs-Kriterien für die  Bewerber geändert worden. Früher genügte  ein Hauptschulabschluss oder der Nachweis,  vier Jahre lang einen Haushalt geführt zu  haben. Heute gilt die Mittlere Reife als Voraussetzung oder ein Hauptschulabschluss  mit zweijähriger Berufsausbildung. Altenpflegehelfer können sich nach einjähriger  Praxis für die dreijährige Ausbildung zum  Pfleger anmelden. Die Folge beschreibt Diet-

Mehr als Füttern und Vorlesen: Der Beruf der Altenpflegerin wird immer noch unterschätzt.

mar Lorenz, Lehrer an der Fürther HansWeinberger-Akademie: »Der Altersdurchschnitt hat sich verändert. Früher lag das  Einstiegsalter etwa bei 35 Jahren, nunmehr  liegt es zwischen 18 und 22.«  Mit den neuen Richtlinien wurden auch  die Lernfelder straffer geregelt. So bekommen die Auszubildenden zum Beispiel über  Diabetes nicht nur gesundheitliche, sondern  auch psychologische Aspekte vermittelt und  lernen alles Wichtige über Hautpflege, Ernährung und Bewegung bei diesem Krankheitsbild. Darüber hinaus muss jedes Heim  einen Vertrag mit dem Altenpflegeschüler  abschließen, der nicht nur die Ausbildung  stationär und ambulant garantiert, sondern neuerdings auch den Einsatz in einer  geronto-psychiatrischen Abteilung vorsieht  (zirka 200 Stunden). Schülerin Rosenbauer  resümiert: »Das ist übersichtlicher dargestellt als vorher und kann dadurch auch  besser vermittelt werden. Ich würde mich  sofort wieder für diesen Berufsweg entscheiden.«  Auch die Bezahlung ist besser geregelt als  vorher. Früher erhielt ein Altenpflegeschüler  während der Schulzeit keine Vergütung. Seit  dem Jahr 2003 bekommen beispielsweise  die Auszubildenden der Arbeiterwohlfahrt  im ersten Lehrjahr rund 800, im zweiten  860 und im dritten 962 Euro. Das entspricht

dem Tarif; mancher private Träger bezahlt  allerdings weniger.  Ein Modellversuch soll jetzt die Berufsaussichten unter den Absolventen deutlich  verbessern. Die Hans-Weinberger-Akademie  und das Klinikum Fürth haben gerade einen  Austausch der Auszubildenden gestartet:  Angehende Krankenpfleger schlüpfen in die  Rolle von Altenpflegern – und umgekehrt.  Voller spannender Geschichten Um auf ihren Beruf aufmerksam zu machen,  wagten Schüler der Fürther Berufsfachschule für Altenpflege vor Monaten eine  Demonstration der anderen Art in der Fußgängerzone der Kleeblattstadt. Die Fachkräfte in spe gingen mit bunten Schildern an die  Öffentlichkeit. Da stand zu lesen »Ich lerne  Altenpflege, weil …«, wobei jeder Schüler  einen eigenen Gedanken anfügte. Eine Botschaft lautete: »Weil alte Menschen voller  spannender Geschichten sind«, eine andere  »weil es ein zukunftssicherer Job ist«. Der  demonstrative Einsatz machte durchaus Eindruck auf die Vorbeigehenden, von denen  einige Senioren mit Blick auf die jungen  Pflegekräfte verwundert meinten: »Das sind  ja keine grauen Mäuse, sondern eigentlich  ganz fröhliche Menschen!« Horst Mayer; Foto: Gina Sanders, fotolia


8    I N N E N A N S I c H T E N

sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011

Altern: Mehr Lust als Frust Repräsentative Umfrage gibt Einblick in das Selbstverständnis der Senioren-Generation

Wie denken Sie über das Alter? Das Alter bereitet mir weniger bis keine Sorgen:

53%

Alle Befragten

57% 51%

Männer Frauen

49%

Befragte unter 62 Jahre Befragte über 62 Jahre

64%

Das Alter bereitet keine Sorgen bei Befragten, die sich:

23%

eher unglücklich fühlen eher glücklich fühlen

34%

eher ungesund fühlen eher gesund fühlen

W

as denken die Deutschen über das Altern,  welche Sorgen treiben sie um, welche  Vorstellungen vom Alter haben sie, welche  Vorzüge hat das Altern? Exklusiv für das  Magazin sechs+sechzig hat das Marktforschungsinstitut Psyma Group mit einer Umfrage den  Themenkomplex des Alterns beleuchtet. Dabei hat das international agierende Institut eine eher  jugendlich anmutende Methode angewandt: die OnlineBefragung. Im September 2011 befragte Psyma eintausend Bürger in Deutschland, im Alter von dreißig bis  Anfang achtzig Jahren. Der Anteil der über 60-Jährigen  wurde im Vergleich zur Gesamtbevölkerung auf 40 Prozent erhöht (»Booster«), um eine robuste Datengrundlage  für den Vergleich zwischen verschiedenen Altersgruppen  zu erzeugen. Die Umfrage ist repräsentativ für Menschen  in jener Altersgruppe, die in Deutschland online erreichbar sind. Daher sind in der Stichprobe doppelt so viele  Befragte mit Hochschulreife vertreten wie im Bundesdurchschnitt. Die Kontrollauswertungen innerhalb dieser  Stichprobe zeigen jedoch keinen signifikanten bildungsspezifischen Einfluss auf die Antworten zur Wahrnehmung  des Alterns.

Wie ausgeprägt ist die Angst vor dem Alter? Die Ergebnisse zeigen: Eine knappe Mehrheit aller Befragten (53%) macht sich kaum Sorgen über das Alter. Eine große Mehrheit der Männer (57%) schaut dabei optimistisch in die Zukunft, bei den Frauen ist es nur eine knappe Mehrheit (51%). Unterteilt man die Befragten

61% 61%

in unter und über 62-Jährige, zeigt sich, dass die Ältern dem Alter(n) gegenüber wesentlich gelassener sind als die Jüngeren: Fühlt man sich gesund und/oder glücklich, wird das Alter in allen Altersgruppen mit weniger Sorgen betrachtet (61%).

Lebensphasen der Frau & des Mannes Aus durchschnittlicher Sicht der Frau ist...

Hh

Aus durchschnittlicher Sicht des Mannes ist...

Hh

in den besten Jahren

mit 29 J.

mit 33 J.

in den besten Jahren

mit 32 J.

mit 36 J.

hat die besten Jahre hinter sich

53 J.

56 J.

hat die besten Jahre hinter sich

56 J.

58 J.

gilt als Seniorin

64 J.

66 J.

gilt als Senior

65 J.

67 J.

gilt als hochaltrig

79 J.

81 J.

gilt als hochaltrig

79 J.

81 J.

Vieles ist beim Thema Altersbilder in den zurückliegenden Jahren in Bewegung geraten. Deswegen beschäftigt sich die Befragung der Psyma Group mit der Frage: Ab welchem Alter gilt man heute als Senior/ in? Frauen werden von Männern dabei ein bzw. zwei Jahre später als Seniorin eingestuft als Männer. Umgekehrt sehen Männer sich ein Jahr später als Senior als sie von Frauen als solche angesehen werden. Trotz

der insgesamt nur leicht differierenden Ansichten ist eindeutig: Ab Mitte 60 ist der Begriff »Senior« durchaus angemessen. Als hochbetagt gilt der Mensch, wenn er die 80 überschritten hat oder mit 79 Jahren kurz vor dem Überschreiten dieser Altersgrenze steht. Hier sehen die Männer sich zwei Jahre früher als Hochaltrige als Frauen.


INNENANSIcHTEN  9

sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011

Sorgen des Alterns Alle Befragten sorgen sich im Alter: davor, zum Pflegefall werden

57% 38% 35% 26% 24%

vor eingeschränkter Beweglichkeit vor Verlust des Partners vor chronischen Schmerzen vor finanziellen Sorgen vor Einsamkeit

80% Vorzüge des Alterns Ein Vorzug des Alterns ist:

92%

Lebenserfahrung

48% 35% 34% 25%

Gelassenheit Frei verfügbare Zeit

Befragte nach Altersgruppen sorgen sich im Alter: davor, zum Pflegefall werden

Kein Erfolgsdruck

76% 79% 85%

vor eingeschränkter Beweglichkeit

Selbsterkenntnis

48% 56%

Ein Vorzug des Alterns in verschiedenen Altergruppen ist:

68%

vor Verlust des Partners

36% 34%

Frei verfügbare Zeit

43%

33% 47%

vor chronischen Schmerzen

40% 34% 31%

vor finanziellen Sorgen

28% 29% 20%

Die Angst, zum Pflegefall zu werden, ist die größte Sorge – bei allen Altersgruppen. Und sie steigt mit zunehmenden Jahren: von 76 Prozent bei den 30- bis 46-Jährigen auf 85 Prozent bei den über 62-Jährigen. Die Furcht, unter eingeschränkter Beweglichkeit zu leiden (57 Prozent), folgt auf Platz zwei.

25%

Kein Erfolgsdruck Selbsterkenntnis

30 bis 46 Jahre 47 bis 62 Jahre über 62 Jahre

Es schließt sich die Angst vor dem Verlust des Partners (38 Prozent) an sowie die vor chronischen Schmerzen (35 Prozent), finanziellen Sorgen (26 Prozent) und Einsamkeit (24 Prozent).

23% 37% 42% 32% 23% 19%

Bei den Pluspunkten des Alterns führt nach Ansicht der Befragten die Lebenserfahrung (92 Prozent) die Rangliste an, gefolgt von Gelassenheit (48 Prozent), frei verfügbarer Zeit (35 Prozent) und dem weggefallenen Erfolgsdruck (34 Prozent). Die frei verfügbare Zeit im Alter ist ein Gut, das die Älteren mehr zu

30 bis 46 Jahre 47 bis 62 Jahre über 62 Jahre

schätzen wissen (47 Prozent) als die Jüngeren (25 Prozent) es sich vorstellen. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Frage nach der Befreiung vom Erfolgsdruck, die lediglich 23 Prozent der bis zu 46-Jährigen als Vorteil sehen, aber immerhin 42 Prozent der über 62-Jährigen.

Senioren sind die Zukunft der Konsumgesellschaft

S

ie kommen aus der Wissenschaft,  die Schöpfer des Marktforschungsunternehmens »Psyma«. Die  Gründergeneration entstammt der  Psychologie, wie auch der Name  der Firma verrät. Später kamen Vertreter  anderer Disziplinen hinzu. Soziologie,  Medizin, und immer wieder Wirtschaftswissenschaften. Sie bilden das Fundament der  1957 in Nürnberg geschaffenen »Arbeitsgruppe für psychologische Marktanalysen« (Psyma). Heute firmiert das einzige  eigentümergeführte Marktforschungsinstitut  unter den Top 5 in Deutschland unter dem  Namen Psyma Group AG. Ihren Leitsatz hat  es entliehen vom Friedensnobelpreis-Träger  Norman Angell, der einst sagte: »Nicht die  Fakten selbst, sondern die Meinungen über  die Fakten lenken das Handeln der Menschen.« »Psymaner«, erklärt ihr scheidender Vorstandschef Matthias Fargel, begreifen sich  als »Marktversteher«. Sie wollen wissen,  was Verbraucher heute bewegt und welche  Leitbilder für morgen entstehen.

In der Psyma von morgen jedenfalls  geben die Betriebswirte den Ton an. Bernd  Wachter, bisher Finanzchef, wird in Fargels  große Fußstapfen treten und sein Amt übernehmen. Er erzählt freimütig, wie er vor gut  20 Jahren erstmals an die Marktforschung  geriet. Als Student sprang er ein, chauffierte  Projektleiterinnen zu einer Präsentation.  Man kam ins Gespräch, er fand die Materie  interessant und absolvierte ein Praktikum  in der Sparte. Zehn Jahre später war der  Senkrechtstarter bereits Geschäftsführer  und Mitgesellschafter der Psyma GmbH und  rückte nach weiteren zwei Jahren in den  Vorstand auf. In längeren Zeitabschnitten denken Heute ist das Institut weltweit aufgestellt;  in 16 Niederlassungen plus Beteiligungen  arbeiten rund 260 Beschäftigte aus 22 verschiedenen Kulturen. In Deutschland zählt  Psyma 130 Mitarbeiter am Hauptsitz Rückersdorf, in Lauf und in München. Die etwa  27 Millionen Euro Jahresumsatz werden  zu zwei Dritteln im Ausland erzielt. Zu den

wichtigsten untersuchten Produktgruppen  gehören Medizin, die Automobilindustrie,  elektronische Medien sowie gehobene Konsum- und Industriegüter. Vorstandschef Matthias Fargel gehört zu  jenen Menschen, die in längeren Zeitabschnitten denken. Seine Branche hat schon  viele Umwälzungen erlebt. Vor 40 Jahren  zum Beispiel schwenkte man von persönlichen Interviews auf Telefonumfragen um,  zehn Jahre später gab es die Studiobefragungen mit Videoeinsatz, vor acht Jahren  kamen die Online-Panels dazu, vor fünf  Jahren die Marktforschung via Handy. Zum  heutigen Standard gehört die Informationsbeschaffung auf der Basis der sozialen Medien mit dazu. Wobei man wissen muss: Seriöse Marktforscher verwenden nie nur einen  dieser Zugänge zu Verbrauchererfahrungen,  sondern mischen die Erhebungsformen. Eine wachsende, wichtige Käuferschicht  bilden zweifellos die Senioren, sagt Fargel.  Sie seien gewissermaßen die Zukunft der  Konsumgesellschaft: Immer mehr Menschen  Fortsetzung nächste Seite


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werden immer älter. Für die Marktforschung  werden sie zunehmend interessant, nicht nur  in Deutschland, sondern weltweit. Zum einen,  weil ihre Kaufkraft im Schnitt höher liegt  als bei den Jüngeren. Zum anderen, weil die  Alten eine immer größere Bedeutung bekommen. »Die absolute Zahl der Senioren sowie  deren Anteil an der Gesamtbevölkerung – und  damit am Markt – nimmt zu«, erläutert Fargel. Ihre Bedürfnisse sind nicht grundsätzlich  andere, aber im Detail gibt es Unterschiede. Beispiel Autofahrer: Ältere wollen einen  erhöhten Autositz, Einparkhilfen, Rundumsicht. Hotelzimmer etwa werden für ältere  Menschen attraktiver, wenn zum Beispiel  die Badewannenränder tiefer liegen oder  Duschböden rutschfest und mit Haltegriffen  abgesichert sind.  Doch so schablonenartig, wie viele erwarten, ticken die jungen Alten heute nicht. »Viele wirken länger jung als Gleichaltrige ihrer  Vorgängergeneration«, sagt Fargel. Und genau

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so vielseitig benehmen sie sich. Sie halten  ihrer Lieblingsmusik die Treue, nutzen aber  zugleich die Errungenschaften ihrer Kinder  und Enkel: Sie kaufen intelligente Hausgeräte, surfen im Internet, telefonieren per Skype  und gehen zum Yoga. Und Fargels eigene Pläne? Er hält sich  an das, was er kann: Netzwerken, Visionen  entwickeln, vielleicht auch philosophieren.  Auf jeden Fall will er der Psyma als Berater erhalten bleiben und nichts völlig anderes tun.  »Mit 63 Jahren eröffnet man keine Frittenbude«, witzelt er.  Viel herumgekommen ist er in seinem  Beruf jedenfalls. Allein in Mexico City sei er  mindestens 42 Mal gewesen, rechnet er vor.  Von der Stadt selbst hat er indes fast nichts  zu sehen bekommen. Das wäre doch mal ein  Projekt für die Zukunft als halber Pensionär:  Die Geschäfte gut sein lassen und diesen Teil  der Welt so richtig kennenlernen. Angela Giese; Foto: Michael Matejka

Psyma-Vorstandschef Matthias Fargel.

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Das Grauen vor den Feiertagen »Ach, wenn es doch erst wieder Montag, Dienstag, Mittwoch wär!«

Leergefegt ist diese Stätte: Kein Mensch, kein Hund ist sonntags in den Einkaufsmeilen unterwegs.

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ochenenden sind auch nicht  mehr das, was sie mal waren.  Wie anders war das früher,  als man noch in Lohn und  Brot stand! Das Wohlgefühl  fing schon freitagabends an. Die Welt mit  ihren tausend Möglichkeiten lag einem sozusagen zu Füßen. Auch wenn, wenigstens  samstags, nichts anderes auf dem Programm  stand als der Vorratseinkauf im Supermarkt,  das Große-Wäsche-Waschen oder »Raschmal-durchwischen«. Sonntags war meistens ausschlafen angesagt, Spaziergang,  den Hund bürsten, gemütlich essen und  vielleicht ein paar Freunde treffen. Nichts  Aufregendes also, und doch: wie wunderbar.  Bis montags kein Chef, keine Kollegen und  keine Kunden, die nerven – das hätte ruhig  so weitergehen dürfen.  Und jetzt, liebe Berufstätige, lest von hier an nicht weiter! Für Rentner und Pensionäre ist das Wochenende nichts mehr, wonach man sich sehnt.  Im Gegenteil. Es unterbricht den geruhsamen Fluss der Tage auf höchst überflüssige  Weise. Denn nichts ist besser, als wenn man  nach einem gemütlichen Frühstück und ausgiebigem Zeitunglesen in die Stadt gehen  kann. Hier pulsiert das Leben, die Mensch-

heit ist emsig unterwegs, und man fühlt sich  mittendrin und zugehörig. Auch ein Ausflug  ins Grüne macht wochentags Freude. Die  Gegend gehört einem allein, im Wirtshaus  findet man Platz, und Parkplätze gibt es zur  Genüge. Man schnauft durch und freut sich  an der gemächlich verrinnenden Zeit. Am Samstag und Sonntag ist alles  anders. Das früher so ersehnte Ausschlafen  hat seinen Reiz verloren, denn das kann  man nun jeden Tag. Die Wochenendzeitung ist schon am Samstag ausgelesen,  die Einkaufstour fällt aus, denn den Sturm  auf die Läden überlässt man rücksichtsvoll  den werktätigen Zeitgenossen. Das Fernsehprogramm ist »k.v.«, wie der Enkel sagt  (»kannste vergessen«), und im Radio gibt es  Wunschkonzert. Sonntags sind die Straßen  der Innenstadt wie leer gefegt, im Museum  war man schon hundert Mal und im sogenannten Umland erholen sich – verdientermaßen – die Familien. Der Nachwuchs hat  Besseres vor, als bei Oma und Opa Kaffee zu  trinken.  Laut sagen sollte man das als alter  Mensch besser nicht, schon gar nicht in  Gegenwart der Jungen. Schließlich ist man  früher als arbeitender Mensch selbst in die  Luft gegangen, wenn die betagte Verwandtschaft im Kalender blätterte und missbilligend feststellte, dass Weihnachten »schon

wieder so ungünstig fällt!!!« : Heilig Abend  am Mittwoch, erster Feiertag am Donnerstag, zweiter Feiertag am Freitag, dann  Wochenende und bald darauf Silvester und  Neujahr. Und wäre es damit nicht genug,  auch noch Heilige Drei Könige an einem  Werktag: »Lieber Himmel, das hält doch  kein Mensch aus!« Lauter lange Tage –, und  über die Plätzchen freut man sich auch nicht  mehr wie damals. Es gibt etwas, das garantiert hilft gegen  den Senioren-Blues an Wochenenden und  Feiertagen, und das ist die Erinnerung an  jene Jahre, als man noch im Beruf stand.  Wie war das doch noch, als man am Mittag  des Heiligen Abends eilenden Schrittes  seinen Arbeitsplatz verließ, rasch die letzen  Einkäufe erledigte, nach Hause rannte,  putzte, backte, kochte, den Baum schmückte, die angereisten Lieben zum Fest empfing,  die Familie um sich versammelte, aufdeckte,  abdeckte, aufdeckte, abdeckte, aufräumte,  aufdeckte, abdeckte und so weiter und so  fort? Und sich am liebsten am Weihnachtsbaum festgeklammert hätte, um nicht vor  Müdigkeit umzukippen. So romantisch war  das auch nicht.  Brigitte Lemberger Illustration: Sebastian Haug


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sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011

Schätze aus glanzvollen Zeiten sechs+sechzig-Leserreise im nostalgischen Sonderzug nach Polen und in die Ukraine

Schloss Fürstenstein ist für seine Gärten berühmt.

E

s verspricht eine außergewöhnliche  Reise zu werden: Die Teilnehmer  entdecken den reizvollen Kontrast  zwischen dem Leben in einer Stadt  des Weltkulturerbes und dem in einem unentdeckten Landstrich. Sie besuchen  Metropolen, denen die unterschiedlichsten  Völker ihr Gesicht gegeben haben, und  reisen entlang verwunschen anmutender  Gebirgszüge. Im Sommer 2012 bietet das  Magazin sechs+sechzig eine Schienenkreuzfahrt im nostalgischen Sonderzug nach  Polen und in die Ukraine an. Die Route über  Breslau, Lemberg und Krakau wartet mit unvergleichlichen Eindrücken auf; angenehmes  Fortkommen inklusive. Ein Transferbus bringt die Teilnehmer bis  Fulda, wo die Kreuzfahrt auf der Schiene  beginnt. Der Sonderzug »Classic Courier« besteht aus Schnellzugwagen der 1960-er und  1980-er Jahre, die ein komfortables Fahrgefühl vermitteln. Erste Station ist die Odermetropole Breslau (Wroclaw). Die schlesische  Hauptstadt mit 630.000 Einwohnern ist Sitz  zahlreicher Hochschulen und Forschungsinstitute, die Universität verfügt über einen  beeindruckenden Barocksaal, die Aula  Leopoldina. Das gotische Rathaus am Marktplatz (1471 bis 1504 erbaut) und die Jahrhunderthalle von 1913, erster Stahlbetonbau  dieses Ausmaßes im damaligen Deutschland,  hat die Unesco zum Weltkulturerbe erhoben.  Dom-Insel, Sand-Insel, Magdalenenkirche  und weitere Sehenswürdigkeiten werden bei  einer Stadtführung erkundet.

Lockt mit einem leuchtenden Gewölbe: die Marienkirche in Krakau.

Die oper in Lemberg ist im neoklassizistischen Stil erbaut.

Wer seine Eindrücke vertiefen möchte,  kann bei einer vierstündigen Schifffahrt  das Panorama Breslaus gemütlich an sich  vorüber ziehen lassen. Oder er macht sich  stattdessen auf den Weg tief hinein in  »Rübezahls Reich«: Der eintägige Ausflug  mit dem Bus ins Riesengebirge führt über  Schweidnitz (Swidnica), eine Stadt vor dem  Eulengebirge, die die größte Fachwerkkirche  der Welt mit einem atemraubenden Innenleben zu bieten hat. Weiter geht es zum  Schloss Fürstenstein nahe Waldenburg, das  nicht nur mit Goldbalkonen am Maximiliansaal und prächtiger barocker Ausstattung  aufwarten kann, sondern auch mit kunstvoll  angelegten Gärten und einem Gestüt.  Die nächste Etappe der Reise ist die  Schneekoppe, bekanntester Gipfel des Riesengebirges. An seinem Fuß liegt Krummhübel (Karpac) mit seiner Stabholzkirche,  einer Wikingerkirche aus dem 12. Jahrhundert.

Schloss gilt als eine der schönsten aristokratischen Residenzen Polens und wartet mit  einer stattlichen Sammlung an Pferdekutschen auf. Nach der polnischen Stadt Przemysl  erreichen die Gäste die Grenze zur Ukraine. Erstes Ziel dort ist Lemberg, das in der  Zeit der k.u.k-Monarchie als Hauptstadt  des »Königreichs Galiziens« galt und heute  noch diesen Charme ausstrahlt. Barock,  Klassizismus und Jugendstil dominieren die  Altstadt zwischen Schloss, Kathedrale und  Universität. Schon immer haben dort die  unterschiedlichsten Völker zusammengelebt,  polnische und jüdische Bürger, Armenier,  Deutsche, heute vor allem Weißrussen und  Russen. Nicht zuletzt wegen der geglückten Verschmelzung von osteuropäischer,  italienischer und deutscher Architektur  hat die Unesco die Stadt zum Weltkulturerbe ernannt. Im Jahr 2012 wird Lemberg  (ebenso wie Breslau) ein Austragungsort der  Fußball-Europameisterschaft sein. Der Sonderzug fährt danach zurück nach  Polen. Entlang der Ausläufer der Karpaten  geht es in die alte Königsstadt Krakau, ebenfalls ein Weltkulturerbe, in der jugendliches  Leben pulsiert. Der Krakauer Hauptmarkt ist  mit einer Fläche von 200 mal 200 Metern  der größte mittelalterliche Stadtplatz in  Europa. Die markanten Tuchhallen zeugen  von der wirtschaftlichen Blüte in der frühen  Neuzeit. Beeindruckend auch die Marienkirche mit ihrem weltweit größten holzgeschnitzten Altar, den der Nürnberger Bild-

Staatliche Kutschensammlung Einen Tag später erreicht die Gruppe mit  dem Sonderzug Galizien, eine historische  Landschaft, die den Südosten Polens und  den Westen der Ukraine umfasst. Im 14.  Jahrhundert kurzzeitig unter ungarischer  Hoheit, wurde Galizien später bei der ersten  Teilung Polens der österreichischen Krone  zugeschlagen. Die wechselvolle Geschichte dieser Region spiegelt sich noch heute,  beispielsweise in der Architektur und dem  Interieur von Schloss Lancut, wider. Das


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hauer Veit Stoß im 15. Jahrhundert schuf.  Das Gotteshaus und die Krakauer Burg  gehören natürlich mit zum Besichtigungsprogramm, ebenso eine Führung durch das  jüdische Viertel Kazimierz. Die Rückreise, auf der auch eine kleine  Überraschung auf die Teilnehmer wartet,  führt über Liegnitz wieder an die deutsche  Grenze und zurück nach Fulda. Ein Bus  bringt die Gäste nach Hause. Elke Graßer-Reitzner Fotos: privat (2), Ulrich Bock (1)

Die Erfolgsgeschichte geht weiter: der 2. Bauabschnitt ...

• Hier entstehen 53 attraktive Seniorenwohnungen mit Loggia oder (Dach-)Terrasse. • 2 bis 3 Zimmer. • Eigenständig leben – Versorgung in der eigenen Wohnung in allen Pflegestufen möglich, durch die Diakonie Mögeldorf. • Flexibles Leistungsangebot. • Hotelähnliches Flair.

I N F O R M AT I O N Die siebentägige Leserreise findet vom 30. August bis 05. September 2012 statt. Im Reisepreis von 1114.- Euro pro Person (Einzelzimmerzuschlag:150.- Euro) sind folgende Leistungen enthalten: • Bustransfer von Nürnberg nach Fulda und zurück • Fahrt im Sonderzug »Classic Courier«, 1. Klasse, durch Polen bis in die Ukraine (Lemberg) • 6 x Übernachtung in Hotels der Kategorie »Comfort« • 6 x Halbpension • ständige Chefreiseleitung • deutschsprachige Gruppenreiseleiter • Reisebegleitung durch das Magazin sechs+sechzig • Ausflüge, Führungen und Besichtigungen laut Programm • Transfers mit örtlichen Bussen • Informationsmaterial vor Reiseantritt • Sicherungsschein • Kleine Überraschung Nicht im Preis enthalten: Fakultative Leistungen (Nur vor Reiseantritt buchbar!) • Breslau Panorama (inkl. Schiffsfahrt) 29,– Euro (Dauer ca. 4 Stunden) • Riesengebirgs-Rundfahrt (per Bus) 35,– Euro (Dauer ca. 9 Stunden) • Reiserücktrittskostenversicherung Achtung: Eine Auslandskrankenversicherung ist zwingend für die Einreise in die Nachbarländer vorgeschrieben. Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrem Versicherungsunternehmen, ob die von Ihnen abgeschlossene Auslandsversicherung auch für die Ukraine gilt. Selbstverständlich ist diese auch bei der Reiseanmeldung buchbar.

• Kauf oder Miete möglich. Projektentwicklung:

Seleco:

Serviceleister:

(09 11) 530 98 08


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sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011

Auf ein Bier mit Kara ben Nemsi Eine Spurensuche in Franken zum 100. Todestag von Karl May

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urch die Wüste« ist er geritten  und »Durch das Land der Skipetaren«. »In den Schluchten des Balkan« hielt er sich auf, »Im Reiche  des Silbernen Löwen« und sogar  »Am Jenseits«. Was aber ist mit Franken?  Hat es Karl May je in den Norden Bayerns  verschlagen? Hat er von Abenteuern hier zu  Lande erzählt?  Bei Karl May geht es – seine Leser wissen  das – immer auch ums Spurenlesen. Man  muss aber schon ganz genau hinschauen,  um seine dünne Fährte ins Frankenland zu  finden. Aber es gelingt. In dem oben bereits  als Titel zitierten Band »In den Schluchten  des Balkan« kehrt Kara ben Nemsi bei einem  Wirt ein, der ihm selbst gebrautes Bier serviert. Die Brautechnik habe er gelernt »von  einem Fremden, welcher aus dem Bierland  gebürtig war«. Wie dieses Land denn heiße,  wird der Wirt gefragt, und er antwortet: »Es  heißt Elanka.« Der findige Kara erkennt sofort, dass damit nur Erlangen gemeint sein  kann, »eine Stadt in Bawaria«. Wegen dieser  winzigen Stelle hat die Erlanger KitzmannBrauerei den sächsischen Schriftsteller auf  einem Bierfilz verewigt. Auch in dem Band »Weihnacht« kann der  Leser Franken in einem einzigen Satz entdecken. Da wird eine Winterreise angetreten,  von der es heißt: »Es muß gesagt werden,  daß unser Rendezvous das Städtchen Rehau  in Oberfranken war.« In dem marginalen  Frühwerk »Der beiden Quitzows letzte  Fahrten« spielt der Burggraf von Nürnberg  eine Rolle. Das war’s dann auch schon, was  die fränkische Präsenz in den Romanen  betrifft. Und dennoch ist Franken für die  Verbreitung von Karl Mays Büchern gänzlich  unverzichtbar. Schließlich residiert der KarlMay-Verlag seit 1960 in Bamberg (einen  Vorläufer gab es dort bereits seit 1950). Fast  alle Nachkriegs-Leser sind von den Ufern  der Regnitz aus mit May-Lektüre beliefert  worden. 100 Millionen Bücher verkauft Warum reden wir über Karl May? Wird über  Karl May nicht immer weniger geredet?  Zwar ist er mit über 100 Millionen international verkauften Büchern uneingeschränkt  der meistgelesene Schriftsteller deutscher  Sprache. Zwar kannten nach einer Allensbach-Umfrage vor sechs Jahren 94 Prozent  aller Deutschen seinen Namen und 89  Prozent der Kinder und Jugendlichen den  Namen Winnetou. Doch verschwinden seine  Werke nicht rasch aus den Buchhandlun-

Klaus Düdder, Gabi Steinel und Helmut Moritz (von links) von den Karl-May-Freunden haben die Abenteuerbücher als Erwachsene wiederentdeckt. gen? Und schwindet er selbst nicht ebenso  druck zu viel und daher auch manchmal  rasch aus dem Bewusstsein gerade der  schlecht geschrieben. Und trotzdem hat  »werberelevanten Zielgruppe« zwischen 14  er Millionen von Lesern zum Träumen geund 49 Jahren? bracht und bestens unterhalten. Das ist sein  Es sieht so aus. Und doch wird Karl May  Verdienst, egal ob sein Spätwerk (»Ardistan  demnächst eine hohe Medienpräsenz haben.  und Dschinnistan«, »Winnetou IV«, »Und  Er wird in vieler Munde sein. Und man wird  Friede auf Erden«) nun hohe Literatur ist  ihn neu kennen lernen, vielleicht gar nochoder nicht. Unterhaltungsliteratur ist Moden  mals neugierig werden auf ihn. Denn 2012  unterworfen. Vielleicht schwindet die Mode  ist ein Karl-May-Jahr. Es  May tatsächlich gerade.  ist 100 Jahre her, dass May  Dafür sieht ihn der Kenner  Karl May führte ein gestorben ist, am 30. März  Leben in der Achterbahn. Helmut Schmiedt in seiner  1912, wenige Tage nach  neuen Biografie »Karl May  einer triumphalen Friedensoder Die Macht der Phantarede in Wien. Und nach einem Leben in der  sie« auf dem Weg zum Klassiker. Achterbahn.  Wir aber, die wir mit ihm unter der  Aus dem Milieu des erzgebirgischen WeBettdecke mit Hadschi Halef Omar über  berelends hatte er sich zum Lehramtskandiden Islam gestritten, mit Winnetou das Blut  daten emporgearbeitet. Als Hochstapler und  getauscht und um Nscho-tschi genauso  Betrüger ist er in seiner Jugend kriminell  geweint haben wie um den Rappen Rih,  geworden und ins Gefängnis gewandert.  werden vielleicht durch die JubiläumsaktiEs folgte der Aufstieg zum Redakteur  vitäten nochmals in die Kindertage versetzt.  und Erfolgsschriftsteller, der im Alter von  Und einige von uns dürfen dann mit offener  juristischen Neidern und journalistischen  Brust wieder für Pierre Brice und Lex Barker  Enthüllern beinahe gebrochen worden wäre.  schwärmen, während andere über diese  Siegreich starb er und sah in seinen letzten  filmischen Verkörperer der May-Figuren  Worten angeblich alles »rosenrot«.  genauso ungeschützt die Nase rümpfen  Ein Flunkerer ist May beinahe sein Leben  können.  lang geblieben. Denn er hat die literarischen  Es ist ja schon losgegangen in Franken.  Abenteuer seiner Ich-Helden Old ShatterSeit November und noch bis zum 22. Januar  hand und Kara ben Nemsi lange Zeit als  sind im Knauf-Museum Iphofen unter dem  Tatsachen verkauft. Er hat unter ErfolgsTitel »Karl Mays Traumwelten« Originale


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dargestellten Szenen zitiert. Der Bamberger  Verlag ist bei den anspruchsvollen May-Fans  höchst umstritten, weil er die literarischen  Vorlagen stark bearbeitet und verändert  hatte. Inzwischen jedoch werden unter der  Verlagsleitung von Bernard Schmid in Bamberg auch diese Vorlagen publiziert, und es  entstehen zahlreiche Veröffentlichungen, die  Verfasser und Werk seriös analysieren. Junges Lesepublikum im Blick

Verleger Bernhard Schmid hat sich fürs Festjahr einiges ausgedacht. der zahllosen Illustrationen und Titelgrafiken zu Mays Büchern ausgestellt. Das  Spektrum reicht vom handwerklich perfekten Realismus bis zur farbsatten Ironie. Für die May-Gemeinde werden auch  einige Ikonen aus dem May-Museum in  Radebeul gezeigt, darunter Bärentöter und Silberbüchse, die PhantasieGewehre, mit denen sich der Autor  in seiner eigenen Traumwelt  einst fotografieren ließ. Die Bilder zur  Ausstellung hat der  Karl-May-Verlag  geliefert. Er hat die  Illustrationen unter  dem gleichen Titel  gerade in drei Prachtbänden für seine Leser  herausgebracht. Auch die  Audioführung in Iphofen  ist nach dem Prinzip dieser  Bände gestaltet. Ausführlich werden die Texte zu den

Die WinnetouBüste steht im Karl May Verlag Bamberg.

Im Jubiläumsjahr hat der Verlag viel zu tun.  Im Sommer wird es in Bamberg eine KarlMay-Woche geben, und auf der Landesgartenschau in der Domstadt wird der Sachse  mit einem »Patchwork-Garten« aus der Flora  des Wilden Westens und dunklem deutschen  Tann geehrt. Vor allem aber versucht man  das junge Lesepublikum unter der Überschrift »Eine Feder für Winnetou« mit einem  Schreibwettbewerb  für Kinder  zwischen zehn  und 15 Jahren  zurückzugewinnen.

Über all diese Aktivitäten werden sie sich  besonders freuen: die »Karl May-Freunde  Franken«. Das ist eine Gruppe von derzeit  14 fränkischen Fans, die sich seit 1992 in  jedem Jahr zu diskussionsfreudigen Stammtischen rund um ihren Lieblingsautor trifft.  Menschen wie Gabi Steinel, Klaus Düdder  und Helmut Moritz gehören dazu. Sie alle  teilen ein ähnliches Schicksal. Als Kinder  von May begeistert, haben sie ihn nach der  Pubertät aus den Augen verloren, um ihn  Jahre später als ernsthaften Schriftsteller  und lohnendes Diskussionsobjekt neu zu  entdecken. Im Januar werden sie nach  Iphofen pilgern. Und Helmut Moritz, der  auch Kirchenvorstand ist, bereitet sogar  einen Gedächtnisgottesdienst zu Mays  Todestag in der Nürnberger ReformationsGedächtnis-Kirche am Berliner Platz vor. Im  Internet trifft man die »Freunde« unter der  Adresse www.karl-may-franken.de.  Man wird dem sächsischen Lügenbold  und wunderbar unterhaltsamen Spinner  demnächst also nicht nur »Auf fremden Pfaden« begegnen, sondern auch auf dem Kopfsteinpflaster der Nachbarschaft. Seit einiger  Zeit machen außerdem Gerüchte über einen  neuen Winnetou-Film die Runde. Schon  Amerikas Comic-Superhelden waren fast tot  und haben dann doch auf der Kinoleinwand  ihre Auferstehung gefeiert. Warum soll es  Karl May nicht genauso so gehen? Er hat ein  langes literarisches Nachleben verdient. Herbert halef Heinzelmann Fotos: Mile Cindric

I N F O R M AT I O N Helmut Schmiedt, »Karl May oder Die Macht der Phantasie«, C.H.Beck Verlag 2011, 368 S. »Karl Mays Traumwelten – Grafik, Illustrationen von Winnetou und Co.« Sonderausstellung bis 22. Januar im Knauf Museum Iphofen, Am Marktplatz, 97343 Iphofen, geöffnet Dienstag bis Samstag 10 bis 17 Uhr, Sonntag 11 bis 17 Uhr, Telefon 09323 / 315 28. www.knauf-museum.de


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Telefonberatung beim Thema Pflege

Wiedersehen mit alten Bekannten

Ein neues Angebot der Arbeiterwohlfahrt (Awo)  bietet unabhängige Beratung auf einem schnellen  Weg. Per Telefon oder Internet ist es seit kurzem  möglich, kostenlos Auskunft über viele Fragen zu  erhalten, die sich um das Thema Pflegebedürftigkeit und altengerechtes Wohnen drehen. Häufig  haben die Ratsuchenden Informationsbedarf über  die Leistungen der Kranken- bzw. Pflegekassen  oder die konkreten Hilfen bei den einzelnen  Pflegestufen. Das Besondere an diesem Service  ist das Versprechen, innerhalb von 48 Stunden an  Werktagen auf Anfragen zu antworten. Für die  Awo Nürnberg ist Birgit Staib zentrale Ansprechpartnerin. Sie berät gemeinsam mit einer Kollegin neutral, über die Stadtgrenzen hinweg und ist  mit anderen Einrichtungen vor Ort vernetzt. Das Senioren-Servicebüro der Awo ist unter folgender Adresse erreichbar: Finkenbrunn 33, 90469 Nürnberg, Tel. 0911 / 217 88 76, Fax 0911 / 217 88 77. Weitere Infos: www.awo-nbg.dePflegeberatung Die bundesweite kostenlose Servicenummer lautet: 0800/60 70 110.

Für manchen Besucher war  es eine Wiederbegegnung  mit prominenten Gesichtern.  Denn die meisten Persönlichkeiten, die in der Ausstellung  »LebensWandel« präsentiert  wurden, hatten eine Position  inne, die sie in der Öffentlichkeit bekannt machten. Der  frühere Erlanger Oberbürgermeister Dietmar Hahlweg  gehörte dazu, die Schirmfrau  unseres Magazins sechs+sechzig und frühere Erste Bürgermeisterin von Nürnberg, Helene Jungkunz, oder Nürnbergs Alt-Oberbürgermeister Peter Schönlein.  Doch im Gegensatz zu manchen Bundespolitikern, denen die Anstrengungen ihrer  Regierungsjahre deutlich ins Gesicht geschrieben sind, blieben sich die meisten  fränkischen Charaktere über Jahrzehnte hinweg treu. Natürlich veränderten sich die  Gesichtszüge, es kamen Falten hinzu, und die Haare wurden grau: Doch die Personen sind sofort wiedererkennbar. Es ist schon einige Zeit her, dass die Ausstellung zum ersten Mal gezeigt wurde.  Doch die Bilder von Michael Matejka (Foto) haben nichts von ihrer Anziehungskraft  verloren, die Portraits sind zeitlos, denn ihre Aussage ist immer aktuell. Bis Jahresende werden sie im Wohnstift Hallerwiese in der Praterstraße in Nürnberg gezeigt.

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Foto: Mile Cindric

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Kunst hält das Gehirn auf Trab Wer sich im Ruhestand mit Kunst beschäftigt oder selber kreativ ist, der profitiert in  vielfacher Hinsicht davon. Das bestätigt ein  bundesweit einmaliges Forschungsprojekt,  an dem das Kunstpädagogische Zentrum  (KPZ) im Germanischen Nationalmuseum  und das Zentrum für Gerontologie der  Universität Erlangen-Nürnberg maßgeblich  beteiligt waren. Die Experten stellten fest,  dass künstlerische Kreativität den Alterungsprozess positiv beeinflusst, unabhängig  von der Qualität der Ergebnisse. Für die  Untersuchung wurden im Frühjahr zehn  Wochen lang 60 ältere Menschen (zwischen  60 und 70 Jahre alt und nicht länger als  drei Jahre im Ruhestand) begleitet, die sich  mit Kunst im Museum theoretisch auseinander setzten oder selber zum Pinsel griffen.  Kuratoren und Kunstpädagogen leiteten sie  dabei an. Das verblüffende Ergebnis zeigte:  Kunst findet im Kopf statt und tut dem  Gehirn gut – und zwar ganz gleich, ob man  praktisch oder theoretisch tätig wird. Zu  vermuten war das zwar schon immer, aber

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die Erlanger Neurologen und Gerontopsychologen haben jetzt mit Hilfe von Tests und  MRT-Untersuchungen (Magnet-ResonanzTomographie) den Nachweis geliefert, wie  das Gehirn auf künstlerisches Gestalten  oder Kunstbetrachtung reagiert. Die positiven Veränderungen, die bei der Testgruppe  festgestellt wurden, betreffen bessere Aufmerksamkeit, Raumempfinden, sensorische  Empfindlichkeit und Vorstellungsvermögen.  Das Gehirn wächst – neurologisch gesehen – bei der Beschäftigung mit Kunst. Ob  diese Veränderungen nachhaltig sind, soll  in einem sich im Frühjahr nächsten Jahres  anschließenden Forschungsprojekt herausgefunden werden. Voraussetzung dafür  ist, dass die Staedtler-Stiftung, die bisher  die Studie mit 250 000 Euro gefördert hat,  ihre Unterstützung auf das nächste Projekt  ausdehnt. Dann soll »Die Bedeutung des  Schreibens und kreativen Gestaltens für die  Entwicklung des Menschen« im Mittelpunkt  stehen. F.J. Bröder, Foto: privat

Um Linie, Raum und Flächen, Landschaft, Portrait und Stillleben drehten sich die Werke der Testgruppe, die in einer kleinen Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum die Ergebnisse ihres kreativen Schaffens vorstellten.

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Informationen über das Lebensende

Computerclub CCN 50 plus auf Erfolgskurs Nach den Neuwahlen gab es ein Aufatmen bei den Mitgliedern des Computerclubs CCN 50 plus, denn Lothar Wittmann, 1. Vorsitzender, blieb  seinem Amt treu. Der Mann der ersten Stunde weiß ebenso wie der Leiter  der Geschäftsstelle, Günter Ströber, wie der Hase im Verein läuft. Zum  Leitungsteam gehören noch die zweite Vorsitzende Gisela Hommel und  Schatzmeister Rudi Biewald. So bleibt der Verein auch im elften Jahr seines  Bestehens auf Kurs. Das Angebot ist passgenau auf Menschen ab 50 Jahren  zugeschnitten und erfreut sich großer Beliebtheit. Entsprechend positiv  fiel die Bilanz aus, die bei der Feier zum zehnjährigen Bestehen in diesem  Jahr gezogen wurde. Mehr als 1700 Mitglieder, darunter 90 ehrenamtlich  Aktive, unterstützen den Verein in seiner Aufgabe, Senioren den Umgang  mit Computern nahe zu bringen und die Möglichkeiten des Internets zu  erschließen. Etwa 10 000 Teilnehmer sind seit März 2001 in 1300 Kursen in  die Geheimnisse der modernen Medien eingeführt worden. Damit dies alles  geleistet werden kann, muss die Mannschaft der Tutoren und Helfer ständig  wachsen. Wer also Interesse hat, anderen den Umgang mit Computern auf  der Basis eigener Erfahrungen beizubringen, über Geduld und ein entsprechendes Zeitkontingent verfügt, sollte sich beim CCN 50 plus melden.  Kontakt: Telefon 0911/992 83 52, Fax 0911/992 83 53 E-mail: computerclub@ccn50plus.de Im Seniorentreff Heilig Geist am Hans-Sachs-Platz in Nürnberg unterhält der Club sein Internetcafé. Gäste sind willkommen.

Liebevoll gestaltete Krippen im Handwerkerhof Die Geburt Christi in einem Stall zu Bethlehem ist eine der christlichen  Motive, die Künstler zum Bau von Krippen angeregt haben. Inmitten der  Bratwurst- und Weinbuden im Handwerkerhof zeigt der Verein Nürnberger  Krippenfreunde bis zum Ende des Jahres 14 liebevoll hergestellte Krippen  nach Vorbildern aus der ganzen Welt. Zum Beispiel die vor zwei Jahren  nach der Vorlage des italienischen Barockmalers, Guido Reni (1575-1624),  erstellte »Anbetung der Hirten« mit 30 Zentimeter großen Figuren. Oder  drei süditalienische Krippen, die sich stark auf das Leben auf dem Dorf in  Italien beziehen. Faszinierend ist auf jeden Fall die Darstellung von Christi Geburt aus Äthiopien, die in ihren Figuren das nomadische Leben der  afrikanischen Christen thematisiert. Diese eher historischen Beispiele zeigen  genauso wie etwa die Ytong-Krippe mit 62 Zentimeter großen Figuren die  Faszination, die von der Weihnachtsgeschichte auch heute noch ausgeht. Handwerkerhof Nürnberg, nähe Hauptbahnhof, bis 24. Dezember (zusätzlich 27. bis 30. Dezember), Mo bis Sa 18-22 Uhr

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er erste Blick nach dem Klick auf die Internetseite  www.palliativ-portal.de fällt auf den Satz: »Es geht  nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.« Todkranken, Angehörigen  und deren Freunden dürften diese Worte der englischen  Ärztin und Mitbegründerin der modernen Hospizbewegung und Palliativmedizin, Cicely Saunders (1918– 2005), aus dem Herzen gesprochen sein. Dennoch fühlen  sich viele Betroffene bei der Bewältigung der extremen  Ausnahmesituation überfordert. Tausend Fragen stürmen  auf sie ein: Was kann ambulant getan werden für meine  sterbende Mutter, den Vater, den Partner? Wo befindet  sich die nächstgelegene Praxis eines Palliativmediziners  oder ein Hospiz? Was ist überhaupt Palliativmedizin? Was  vermag sie zu leisten?  Detaillierte Antworten, Daten und Fakten bietet dieses  Internet-Portal. Es ist übersichtlich gestaltet, einfach  handhabbar, aktuell und gut mit Quellen verlinkt; ein  nützlicher Wegweiser für Fachleute und Laien.  Im Jahr 2008 hat Dr. Jörg Cuno, der Ärztliche Leiter  des Hospiz- und Palliativzentrums der Sozialstiftung  Bamberg im Christine-Denzler-Labisch-Haus, das  Internet angebot www.palliativ-portal.de gegründet.  Seitdem bringt es der engagierte 40-Jährige Tag für  Tag auf den neuesten Stand. Wer kompetente Ansprechpartner sucht, die Patientenverfügung downloaden  möchte, Gesetze oder Definitionen nachschlagen will,  etwas zur Ernährung in der palliativen Phase oder über  ambulante Pflegedienste in Erfahrung bringen möchte,  wird hier fündig. Dasselbe gilt für das Thema Psyche und  Emotionen: Literaturtipps, Links zu Spiritualität, Glaube  und Ethik bis hin zu Informationen zur Trauerbegleitung,  wie sie die evangelische Kirche offeriert, runden das Angebot ab. Foren und Chats ermöglichen es Leidtragenden  auch, sich darüber austauschen, wie sie nach dem Tod  eines geliebten Menschen mit der Trauer leben. Auch auf  Facebook ist das Palliativ-Portal vertreten www.facebook. com/palliativ.portal. Denn wie sagte Dr. Cuno? »Sterben  ist die logische Konsequenz unseres Seins.« Ute Fürböter Weitere Hinweise auf interessante Webseiten finden sich unter www.magazin66.de in der Linkliste.


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Eine Million Jahre in zwei Tagen Seniorenmesse 2012 will mit ihren Besuchern einen Altersrekord aufstellen

Hugo Strasser (links) sorgt mit seiner Bigband für gute Laune auf der großen Bühne bei der Messe inviva 50 plus.

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st der Bandleader und Klarinettist Hugo  Strasser als Stargast des Eröffnungskonzerts der nächsten Nürnberger  Seniorenmesse inviva 50 plus nicht ein  bisschen zu alt? Schließlich feiert der  Mann eine Woche nach seinem Auftritt in  den Messehallen seinen 90. Geburtstag.  Die Veranstalter meinen: nein. Gerade die  hochaltrigen Menschen, die noch mitten  im Leben stehen, würden anderen Mut  machen. Sie seien die besten Botschafter  eines aktiven Alterns. Genau dieses Motto  »Aktives Altern«, das übrigens auch das EUJahr 2012 prägt, steht im Mittelpunkt des  Rahmenprogramms. Mehr als 200 Aussteller werden am 30.  und 31. März mit ihren Produkten dafür garantieren, dass die Besucher voller Ideen für  die nächsten Ruhestandsjahre nach Hause  gehen. In diesem Jahr zählten die Veranstalter 15.300 Messegäste. Das sind 20 Prozent  mehr als 2010. Somit nimmt Nürnberg bei  den Seniorenmessen inzwischen bundesweit  Platz zwei hinter München ein. Messe mit eigenständigem Profil Ein Grund für den Erfolg ist die gelungene  Mischung aus Unterhaltung auf den Bühnen, Informationen im Vortragsprogramm  und bei den zentralen Diskussionsveranstaltungen sowie altengerechten Produkten und  Mitmachangeboten an den Ständen. Eine  Entwicklung, über die sich Friedhelm Lenz  freut. Der Leiter des Congress Centrums  Nürnberg (CCN) hat maßgeblich daran  mitgewirkt, dass die inviva 50 plus ein eigenständiges Profil entwickelt hat. »Die Ziel-

gruppe ist anders als das normale Messepublikum«, sagt der erfahrene Organisator, der  sich besonders für den »sozialen Cluster«  der Nürnberger Messe stark gemacht hat,  zu dem die Consozial und die Werkstättenmesse gehören. Die Senioren heute verfügen  über »ein bisschen Geld, das sie sehr vorsichtig ausgeben«, hat er beobachtet. Seine  Konsequenz aus dem qualitätsbewussten  Verhalten der älteren Konsumenten ist das  Bemühen »mit der Messe einen Gegenwert  zu bieten«. Regionales auf dem Nürnberger Markt Das gelingt immer besser. Inzwischen ist  das Gastronomieangebot ausreichend, die  Orientierung innerhalb der Messehallen fällt  leichter und die Vielfalt der angebotenen  Leistungen und Waren steigt stetig. Für  eine starke regionale Verankerung sorgt der  Nürnberger Markt mit seinen zahlreichen  Verbänden und Initiativen, die sich dort präsentieren. Die gute Akzeptanz der Freiwilligenbörse bei der Premiere in diesem Jahr  war ausschlaggebend dafür, dass diese – mit  einem Drittel mehr Ausstellern – auch 2012  wieder stattfinden wird. »Die inviva 50 plus soll eine Leitmesse  für die Metropolregion sein«, wünscht sich  Lenz. Das Potenzial an Besuchern sei noch  längst nicht ausgeschöpft, prognostiziert  er – und verabschiedet sich damit als CCNLeiter in den Ruhestand. Mit seiner Einschätzung ist er nicht  alleine. Nürnbergs Sozialreferent Reiner  Prölß sieht ebenfalls noch gute Wachstumschancen. Er lobt die Arbeit von Lenz, der

»das zarte Pflänzchen inviva hochgezogen  hat«. Für den Sozialpolitiker ist die gelungene Mischung ausschlaggebend für die  gute Resonanz. Daran wirkt maßgeblich das  städtische Seniorenamt mit, das für die inhaltliche Ausrichtung und die Organisation  des Vortragsprogramms verantwortlich ist.  Es kooperiert wieder mit dem Bayerischen  Rundfunk, der Marianne Koch und Werner  Buchberger für das BR 2-Gesundheitsgespräch nach Nürnberg schickt. Der Eröffnungstalk, unter anderem mit  der früheren Bundesministerin Renate  Schmidt, spürt der Frage nach, was es heißt,  nach Neuanfängen zu suchen, auch im  Alter. Vor dem Hintergrund der zunehmenden  Hochaltrigkeit ist Sozialreferent Prölß davon  überzeugt, dass die Bedeutung der inviva 50  plus in den nächsten Jahren noch zunehmen  wird. Denn die Bedürfnisse der Senioren  sind andere als die jüngerer Menschen. Es  gehe stärker darum, welche Hilfen benötigt werden, um länger in der gewohnten  Umgebung zu bleiben. Aufgeschlossene und  fitte Menschen werden von den Ausstellern  und Veranstaltern ebenso angesprochen wie  Pflegebedürftige und ihre Angehörigen. Für die inviva 2012 haben sich die Macher ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Sie wollen  die Millionengrenze knacken. Dabei geht es  freilich nicht um die Zahl der Besucher, die  an den beiden Messetagen nach Nürnberg  kommen sollen, sondern um die Summe  der Lebensjahre, die die Ausstellungsgäste  zusammenbringen. Hugo Strasser und seine  Band werden dabei sicher kräftig mithelfen. Petra Nossek-Bock Fotos: privat; Michael Matejka

I N F O R M AT I O N Die Messe inviva 50 plus findet am Freitag, 30. März (10-18 Uhr) und Samstag, 31. März (10-17 Uhr), im Messezentrum Nürnberg statt. Der Eintritt kostet vier Euro, VdK-Mitglieder sind frei. Weitere Informationen unter www.inviva.de und beim Seniorenamt, Hans-Sachs-Platz 2 in Nürnberg. Das komplette Programm inklusive Ausstellerverzeichnis wird im Magazin sechs+sechzig veröffentlicht, das am 23. März in einer Auflage von rund 220 000 Exemplaren erscheint.


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Bildschöne Blütenträume Erlanger Fotografin hat sich mit üppigen Gartenbüchern einen Namen gemacht

Für Ingeborg Tschakert ist ihr Anwesen Hobbyraum und Atelier in einem. Im Alter von 71 Jahren veröffentlichte die Fotografin und Gärtnerin ihr erstes Buch.

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ein Baum ist ergraut. Vorsichtig streiche ich mit meiner  Hand über seine rauhe Rinde.  Er teilt das Schicksal, das uns  allen zuteil wird: Er ist alt  geworden.« Worte von Ingeborg Tschakert,  die man in »Gartenzauber – überall und  jederzeit« nachlesen kann. Die heute 84-jährige Erlangerin schrieb das Buch 1998, im  Alter von 71. Nur ein Jahr zuvor war ihr  erstes Werk erschienen. Die Auflage war  nach wenigen Monaten vergriffen. Und die  Kritiken waren bestens. Ein Rezensent lobte  gar: »›Gartenträume‹ ist, glaube ich, das  schönste Buch des Jahres.«  Ingeborg Tschakerts eigener verwunschener Zaubergarten liegt unweit der Autobahn  Nürnberg-Würzburg, am Ende einer kleinen  Straße. Das Anwesen ist Hobbyraum und  Atelier in einem für die Fotografin und  Gärtnerin, Gartenkünstlerin und Blumenliebhaberin. Geboren in Kiel, aufgewachsen

in Bremen und Plön, ist sie seit Jahrzehnten  in Erlangen-Frauenaurach heimisch. Auf  den verschlungenen Wegen zu dem kleinen  Haus stößt der Besucher auf Dinge, die  scheinbar vertraut sind: auf die verschnörkelte Bank, den bewachsenen Gartenteich  und das schmale lichtdurchflutete Gartenhaus … Das Gefühl verstärkt sich im heimeligen Wohnhaus. Kein Wunder. In jedem  der vier opulenten Bildbände – zwei weitere  erschienen in den Jahren 1999 und 2001 –  hat Autorin Tschakert die Leser tief in ihre  ureigene Welt blicken lassen. Treffend der  Kommentar der Thüringer Allgemeinen:  »Sie lässt uns eintreten in ihr Reich und  ihre Seele, beschenkt uns mit großartigen  Fotografien.« Ein Loblied auf die »Gartenträume«, das sich durchaus verallgemeinern  lässt. Schon früh ging Ingeborg Tschakert  eigene Wege. »Ob aus dir wohl noch ein vernünftiger Mensch wird? Das war ein Spruch

meines Vaters, den er oft im Munde führte«,  erinnert sie sich. Ihre Eltern waren beide  Ärzte, sie war die Älteste von vier Geschwistern, der Vater war sehr streng. Dass Tochter  Ingeborg das Abi schmiss und lieber eine  Fotografenlehre begann, dürfte ihn nicht erheitert haben. Und doch war dies genau das  Richtige. »Sie ist eine vorzügliche Fotografin – falsch … Fotogestalterin«, schwärmte  »Der fränkische Sonntag« nach Erscheinen  ihres dritten Bandes »Gartenromantik &  Reiselust« 1999. Ingeborg Tschakert erfasse  das Wesen des Gartens mit dem Fotoapparat  auf eine Weise, wie das früher die Maler  taten, meinte das Badische Tagblatt. Und  die Zeitung »Die Woche« schrieb, die »begnadete Fotografin (fängt) die Atmosphäre  des eigenen Gartens und anderer Gärten  auf eine Art ein, dass man sich in Zauber-  und Märchenländer der eigenen Kindheit  versetzt fühlt.« »Ich habe die Bücher mit viel Liebe und


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sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011

Wie im Paradies kommt sich der Besucher in Ingeborg Tschakerts Garten vor. Wonne gemacht«, sagt Tschakert. Das Wissen hat sie sich aus einschlägiger Literatur  angeeignet: »Ich bin immer mit einem  Stapel Gartenbücher ins Bett gegangen«,  erinnert sie sich. Heute könne sie auf das  Erreichte zufrieden zurückblicken. Doch  jetzt reicht die Kraft manchmal nicht mehr  für die alltäglichsten Dinge, geschweige  denn zum Gärtnern.  Und fotografieren? Ein neues Buch oder  vielleicht einen Kalender? Das letzte Werk  aus einer stattlichen Reihe war im Jahr  2000 erschienen. »Natürlich habe ich die  Hasselblad noch, mit der ich am liebsten gearbeitet habe. Schon ihre Geräusche haben  mich fasziniert! Ja, fotografieren könnte ich  – aber ich habe keine Lust mehr«, bekennt  Ingeborg Tschakert. Zwergpudel Vanito ist treuer Begleiter »In Gärten altert nie mein fröhlich Herz.«  Auf diesen Ausspruch war die Wahl-Erlangerin bei einem Ausflug in die »Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin« im badischen  Sulzburg gestoßen. Sie fand ihn so passend,  dass sie ihm Platz in einem ihrer viel gerühmten Bildbände schenkte. Damals.  Seither hat sich viel verändert in ihrem  Leben. Vor mehr als zwei Jahren ist ihr  Mann Alfons, mit dem sie über 30 Jahre  sehr glücklich verheiratet war, nach langer  Krankheit gestorben. Seitdem ist Vanito, der  etwa sechs Jahre alte schwarze Zwergpudel,  ihr einziger Begleiter. »Ohne ihn wäre ich  nicht über die schwere Zeit hinweggekom-

»Ich habe die Bücher mit viel Liebe gemacht«, sagt die Autorin.

men«, gesteht Ingeborg Tschakert. Ihr Paradies liegt wie eh und je vor der Haustür.  Doch heißt es nicht, gegen Einsamkeit sei  kein Kraut gewachsen?  Es scheint so. Andreas Augustin, 56, der  jüngere der beiden Tschakert-Söhne, erzählt:  »Erst kürzlich hatte Mutter eine schwere  Lungenentzündung, im Moment sind wir  fast täglich bei ihr.« Sein älterer Bruder komme alle zwei Monate für drei Tage aus Spanien angereist, um sich ebenfalls zu kümmern.  Ihre Leidenschaft fürs Gärtnern hat Ingeborg  an ihren Sohn Andreas vererbt. Er betreibt  seit mehr als 25 Jahren eine Staudengärtnerei in Effeltrich im Landkreis Forchheim. Und  auch Enkel Felix hat Gärtner gelernt und  macht derzeit seinen Meister.  Auch außerhalb der Familie hat Ingeborg  Tschakert den Samen für eine aufkeimende  Gartenleidenschaft gelegt. Jahrzehnte lang  gab sie Kurse – zuerst in der Volkshochschule Erlangen und dann zu Hause. Außerdem  hat sie zahlreiche fremde Gärten gestaltet,  darunter sogar einen in der Schweiz. Ihre  Bücher wimmeln vor Lebens- und Gärtnerweisheiten. Auch die »Gartenträume«,  von denen die Nürnberger Nachrichten  einst schwärmten: »Nur ungern legt man  das Buch zur Seite. Aber was hindert uns,  es wieder zur Hand zu nehmen und uns in  Gartenträumen zu verlieren …« Text: Ute Fürböter Fotos: Mile Cindric (2), aus dem Buch (1), Wolfgang Gillitzer (1)

I N F O R M AT I O N Das Magazin sechs+sechzig verlost neun handsignierte Bildbände von Ingeborg Tschakert. Wer gewinnen möchte, schreibt eine Postkarte an das Magazin sechs+sechzig Stichwort »Garten« Burgschmietstraße 37 90419 Nürnberg. Einsendeschluss ist der 23. Dezember 2011. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Leser, die leer ausgehen, können die Bildbände aber kaufen, und zwar in der Staudengärtnerei Augustin, Neunkirchener Straße 15, 91090 Effeltrich.


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sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011

Ausgewählte Veranstaltungen Dezember 2011 bis März 2012 ausstellungen Kling Glöckchen, klingelingeling… bis 23.12.2011, täglich 10-17 Uhr; 27.12.2011 bis 05.01.2012, werktags 10-17 Uhr Sang und Klang zur Weihnachtszeit Ehrenhalle des Nürnberger Rathauses, Wolffscher Bau, Rathausplatz 2, Nürnberg Info: 0911 / 231-31 64 Claude Shannon – Jongleur der Wissenschaft bis 08.01.2012, Fr 09-17 Uhr; Sa, So und Feiertage: 10 – 18 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstr. 6, Nürnberg Codes & Clowns – auf den Spuren eines genialen Erfinders Info: 0911 / 230 88 0 Volksbildung bis 13.01.2011, Mo bis Mi 8-18 Uhr, Do 8-19 Uhr, Fr 8-16 Uhr; Sa, So, feiertags geschlossen Zu den gemeinsamen Wurzeln von Bildungszentrum und Stadtbibliothek Bibliothek Egidienplatz 23, Nbg. Ausstellung aus der Reihe „Drei Vitrinen – ein Blick auf die Merkwürdigkeiten aus den Magazinen der Stadtbibliothek“ VA: Stadtbibliothek im Bildungscampus Nürnberg Info: 0911 / 231-31 06 oder 0911/231-141 21 Komm erst mal zu mir 21.01 bis 20.03.2012, Di bis So 10-18 Uhr; Mi 10-20 Uhr Kunstpalais, Marktplatz 1, Erlangen Film- und Klanginstallationen des in München lebenden Künstlerduos M+M Info: 09131 / 86 27 35 Karawanen – Handelswege zwischen Orient und Okzident bis Ende April, Di bis Fr, 9-17 Uhr, Sa, So, feiertags 10-18 Uhr DB Museum, Lessingstr. 6, Nürnberg Info: 0180 – 444 22 33 (20ct/Anruf aus dem dt. Festnetz)

Frühlingserwachen 14.02.2012, 17 Uhr Wohnstift Hallerwiese, Praterstr. 3, Nürnberg Eröffnung der Fotoausstellung von Hilde Schiexl VA: Wohnstift Hallerwiese / Diakonie Neuendettelsau Info: 0911 / 27 21 43-0 Gespenster, Magie und Zauber bis 26.02.2012, Di bis So 10-18 Uhr; Do, 10-20 Uhr (26.12., 01.01. und 06.01., 21.02. 10-18 Uhr; 24.12., 25.12., 31.12., 20.02. geschlossen) Neues Museum, Klarissenplatz, Nürnberg Konstruktionen des Irrationalen in der Kunst des Symbolisten Johann Heinrich Füssli bis heute. Info: 0911 / 240 20 36 Auf dem Weg ins Industriezeitalter bis 04.03.2012, Di/Mi 9-13 Uhr und 17-20 Uhr; Sa/So 11-17 Uhr Stadtmuseum Erlangen, Martin-Luther-Platz 9, Erlangen Info: 09131 / 86 24 08

Beratung & Vorträge Internetberatung jeweils Mittwoch, ab 15 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nbg. VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67 Formularausfüllservice jeweils Freitag, ab 15 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nbg. VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info: 0911 / 45 06 01 67 Computer-Treff Langwasser 14.12., 21.12.2011, 11.01., 18.01.2012, jeweils14 Uhr Gemeinschaftshaus Langwasser, Glogauer Str. 50, Nürnberg VA: Gemeinschaftshaus Langwasser in Kooperation mit dem Bildungszentrum Nürnberg Info: 0911 / 998 03-0

Zu Bethlehem geboren 20.12.2011, 17 Uhr Wohnstift Hallerwiese, Praterstr. 3, Nürnberg Weihnachtsdarstellungen durch die Zeiten – Bildervortrag mit Dr. Annette Scherer VA: Wohnstift Hallerwiese / Diakonie Neuendettelsau Info: 0911 / 27 21 43-0 Friedensreich Hundertwasser 09.01.2012, 13.30-15 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Zi. 3.11, Nürnberg Diavortrag mit Elfriede Winge VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Anmeldung/Hörerausweis: 0911 / 53 70 10 (Mo bis Do 13-15.30 Uhr) Interstitielle Cystitis und chronische Blasenentzündung 11.01.2012, 17.30 Uhr Kiss, Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen, Am Plärrer 15, Nürnberg, 3. Stock, Gruppenraum 2 Selbsthilfegruppen-Treff Infos: 0911 / 64 27 625 Vater, Mutter, Kind 12.01.2012, 15-16.30 Uhr Das Familienbild im 19. Jahrhundert. Weitere Veranstaltungen am 9.2. und 8.3.2012 Dreiteiliger Kurs des Kunstpädagogischen Zentrums (KPZ) mit einen Vortrag von Anette Scherer mit anschließende Nachmittagskaffee und Kuchen im Café Arte des Germanischen Nationalmuseums. VA: KPZ Info/Anmeldung: 0911/1331 238, 43 Euro (inkl. Kaffee und Kuchen) Von Nürnberg nach Den Haag 15.01.2012, 11 Uhr Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstr. 110, Nürnberg Vortrag mit anschließender Diskussion. Referent: Dr. Rainer Huhle VA: Museen der Stadt Nürnberg Info: 0911 / 231-56 66

Harninkontinenz: Was tun? 25.01.2012, 18.30 Uhr Eben-Ezer-Kirche, Stadenstr. 68, Nürnberg Referent: Dr. med. Reinhold Nützel (Oberarzt urologische Klinik) VA: Krankenhaus Martha Maria Nürnberg Info: 0911 / 959-0 Handyberatung 31.01., 28.02.2012, 15 bis 17 Uhr alle 30 Minuten AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nbg. VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67 Geschäftsfähigkeit, Einwilligungsfähigkeit und Testierfähigkeit 07.02.2012, 18-20 Uhr VdK-Haus, Rosenaustr. 4, großer Saal, Nürnberg VA: Arbeitskreis Betreuung Nürnberg Info: 0911 / 231-24 66 Als Pilger auf dem Jakobsweg in Spanien 07.02.2012, 14.30 Uhr Arche, Ludwigstr. 17, Schwabach VA: VHS Seniorengruppe Schwabach Info: 09122 / 860-204 Wenn der Toilettengang zum Problem wird 08.02.2012, 18.30 Uhr Eben-Ezer-Kirche, Stadenstr. 68, Nürnberg Enddarmleiden – Referent: Dr. med. Manfred Strauß (Oberarzt chirurgische Klinik) VA: Krankenhaus Martha Maria Nürnberg Info: 0911 / 959-0 Facebook! Twitter! Xing! 29.02.2012, 9.30-12.45 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Zi. 4.20, Nürnberg Wie kann ich Facebook, Twitter und Xing für mich nutzen? Mit Christine Baier; Kursnr: 28271 VA: Bildungszentrum im Bildungscampus Nürnberg; Fachbereich Kompetenzen für das Alter Info/Anmeldung: 0911 / 231-58 27

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V e r a n s t a l t u n g s k a l e n d e r     23 Mit Kompetenz und Gefühl Gelehrte und Kämpferin 03.03.2012, 16.30 Uhr Wohnstift Hallerwiese, Praterstr. 3, Nürnberg Dr. Dr. Bertha Kipfmüller (1861-1948): „Unrecht blieb für mich das rote Tuch, das mich aufflammen ließ.“ Vortrag mit Hans-Peter Kipfmüller; Lesung mit Nadja Bennewitz VA: Wohnstift Hallerwiese / Diakonie Neuendettelsau Info: 0911 / 27 21 43-0

Führungen & Wanderungen Mehr als nur Bücher 15.12.2011, 19.01.2012, jeweils 17 Uhr Stadtteilbibliothek im südpunkt, Pillenreuther Str. 147, Nürnberg Führung durch die Bibliothek im  südpunkt VA: Stadtbibliothek Nürnberg Info: 0911 / 231-31 06 od. -141 21

Im Pegnitztal 04.01.2012, 9:50 Uhr Treffpunkt: Hauptbahnhof Nürnberg, Mittelhalle Vorra – Alfalter – Hohenstadt Wanderführer: Kurt Frischholz VA: Fränkischer Albverein e.V. Info: 0911 / 30 00 381

Rechtliche Fragen bei einer Demenzerkrankung 13.03.2012, 14.15 – 15.45 Uhr Wallensteinstr. 63, 1.OG rechts, Nürnberg Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Betreuungsrecht VA: Angehörigenberatung Nbg. e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 26 61 26

Karstkundliche Wanderung bei Vorra 06.01.2012, 10 Uhr Treffpunkt: Bahnhof Vorra (Bahn R31, 9.03 Uhr ab Nürnberg Hbf) Rucksackverpflegung und evtl. Taschenlampe mitbringen VA: Naturhistorische Gesellschaft Info: 0911 / 22 79 70

Das Fräulein vom Amt – Traumberuf oder Alptraum 24.01.2012, 14-15 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstr. 6, Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 230 88-85

Tipps und Tricks fürs Handy (Einsteiger-Kurs) 20.03.2012, 9.30 – 11.30 Uhr Weitere Tipps und Tricks fürs Handy 27.03.2012, 9.30 – 11.30 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstr. 6, Nürnberg VA: Museum für Kommunikation in Kooperation mit dem Seniorenamt Info/Anmeldung : 0911 / 231-66 55

Die Geschichte des Fernsehens – als das Kino nach Hause kam 28.02.2011, 14 bis 15 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstr. 6, Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 230 88-85

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Urlaubsplanung mit Google Earth 06.03.2012, 9.30-11.30 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstr. 6, Nürnberg VA: Museum für Kommunikation in Kooperation mit dem Seniorenamt Info/Anmeldung : 0911 / 231-66 55

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Winter im Reichswald 21.12.2011, 9:45 Uhr Treffpunkt: Hauptbahnhof Nürnberg, Mittelhalle Ludwigshöhe – Rückersdorf – Behringersdorf, Wanderführer: Roland Raum VA: Fränkischer Albverein e.V. Info: 0911 / 59 76 114

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Möglichkeiten und Grenzen der Palliativmedizin 06.03.2012, 18-20 Uhr VdK-Haus, Rosenaustr. 4, großer Saal, Nürnberg VA: Arbeitskreis Betreuung Nürnberg Info: 0911 / 231-24 66

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Rundfunkmuseum Fürth 15.03.2012, 14 Uhr Treffpunkt: Kurgartenstr. 37, Fürth VA: Seniorenzentrum der Stadtmission Nürnberg e.V. Info: 0911 / 217 59-23

Kegeln im DJK 21.12., 28.12.2011, 13 Uhr Huttersbühlstr. 23, Schwabach Neue Kegler willkommen! VA: AWO Ortsverb. Roth-Schwabach Info: 09122 / 93 41-620

Halbtagswanderung des fränkischen Albvereins bei Happurg 21.03.2012, 9.45 Uhr Treffpunkt: Mittelhalle Hauptbahnhof, Nürnberg VA: Fränkischer Albverein e.V. Genusstour (ca. 8 km): WF Roland Raum; Info: 0911/ 59 76 114 Tour für geübte Wanderer (ca. 12 km): WF: K. Frischholz; Info: 0911/ 30 00 381

Schottland im Tanz erleben 12.01., 19.01., 26.01.2012, 19.30 – 21 Uhr Das evangelische Haus, Wittelsbacherstr. 4, Schwabach Auch Einzelpersonen sind willkommen VA: Evangelisches Bildungswerk Info/Anmeldung: 09122 / 92 56-420

Magische Momente 08.01., 05.02.2012, 11 Uhr Spielzeugmuseum, Karlstr. 13-15, Nürnberg Ausstellungsvorführung mit Zaubereinlagen von Zauberer Alexander Lehmann VA: Museen der Stadt Nürnberg Info: 0911 / 231-54 21

gesundheit & sport Seniorentanz mit Ralf Hofmeier 19.12.2011, 13 Uhr Gemeinschaftshaus Langwasser, Glogauer Str. 50, Nürnberg Ob Walzer, Foxtrott, Klassiker oder aktuelle Hits – hier kommt jeder Musikgeschmack auf seine Kosten VA: Gemeinschaftshaus Langwasser Info: 0911 / 998 03-0

Die Dorn-Methode 19.01.2012, 18-21 Uhr Durch Selbsthilfeübungen den Körper ausbalancieren. VA: Nachbarschaftshaus Gostenhof und Gesundheitsforum Vitalis Info/Anmeldung: 0911/231 70 80, Gebühr 43 Euro Seniorentanz 25.01.2012, 14 Uhr Tanztreff Weißengarten, Theaterstr. 5, Fürth Geselliges Beisammensein bei Musik und Tanz mit Franz Gebhart VA: Seniorenbüro der Stadt Fürth Info: 0911 / 974-17 85 Tanz mit, bleib fit 04.02.2012, 14.30 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nbg. Leitung: Ingrid Ullman VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info: 0911 / 45 06 01 66

sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011

Info- und Schnupperstunde: WenDo für Seniorinnen 10.02.2012, 10-11 Uhr 11-15 Uhr: WenDo für Seniorinnen AURA, Senefelder Str. 11, Nürnberg VA: AURA Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 28 46 29

literatur & theater Feine Gesellschaft 15.12., 18.12., 29.12.2012, 05.01., 08.01., 12.01., 15.01., 19.01., 22.01., 26.01., 29.01., 02.02., 05.02., 09.02., 16.02., 19.02., 23.02., 26.02., 01.03., 04.03., 22.03.2012, je 17 Uhr Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal, Hirschelgasse 9-11, Nürnberg Skandalgeschichte(n) aus Nürnbergs goldener Zeit VA: Museen der Stadt Nürnberg Info: 0911 / 231-54 21 Gäste und Buch – Nürnberger Mittagslesungen 16.12.2011, 13.01., 20.01., 27.01., 03.02., 10.02., 17.02., 02.03., 09.03., 16.03.2012, jeweils 14 Uhr Zeitungscafé Hermann Kesten, Peter-Vischer-Str. 3, Nürnberg VA: Stadtbibliothek im Bildungscampus Nürnberg Info: 0911 / 231-31 06 oder 141 21

Der Weihnachtsmann empfiehlt 17.12.2011, 11 – 13 Uhr Zentralbibliothek, 1. OG, Am Katharinenkloster 6, Zugang ü. Peter-Vischer-Str., Nbg. Anregungen, welche Kinder und Jugendbücher sich besonders zum Verschenken eignen. VA: Stadtbibliothek im Bildungscampus Nürnberg Info: 0911 / 231-31 06 od./ 14121 Der Zerrissene 06.01.2012, 19 Uhr Kammerspiele Staatstheater, Frauentorgraben 10, Nürnberg Komödie von Johann Nestroy VA: 1. Seniorentheater Nürnberg „Tempo 100“ Info: 0911 / 42 12 00 Neuheitencafé in der Stadtteilbibliothek Maxfeld 10.01., 24.01., 07.02., 21.02.2012, je 13 Uhr Stadtteilbibliothek Maxfeld, Maxfeldstr. 27, Nürnberg VA: Stadtbibliothek im Bildungscampus Nürnberg Info: 0911 / 231-31 06 od. / 141 21

Püppchen und andere Miniaturen 15.01., 29.01., 12.02., 11.03.2012, jeweils 11 Uhr Spielzeugmuseum, Karlstr. 13-15, Nürnberg Literarische Führung der Projektgruppe „Muse[e]n-Lesung“ VA: Museen139 der Stadt Nürnberg wbg_Senioren_f66_95x139_RZ_Seniorenanzeige 21.05.10 13:01 Seite 1 Info: 0911 / 231-31 64

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sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011

Treffpunkt Theater 50plus 25.01.2012, 14.30 Uhr: Der private Generalintendant – Gerd Fischer vom Tassilo- und Mühlentheater 22.02 2012, 14.30 Uhr: Der Weg zur klangvollen Stimme – Stimmbildner Klaus-Heinz Poßner Zeitungscafé, Peter-Vischer-Straße 3, Nürnberg VA: Stadtseniorenrat Nürnberg in Kooperation mit dem Seniorenamt Info: 0911/ 231 - 66 58 od. -66 02 Führung durch das Staatstheater mit Aufführung Nathan der Weise 01.02.2012, 15-22.30 Uhr Treffpunkt wird bei Anmeldung mitgeteilt VA: Evangelisches Bildungswerk Schwabach Info/Anmeldung: 09122 / 92 56-420 Reiseerlebnisse im DB Museum 02.03.2012, 15 Uhr DB Museum, Lessingstraße 6, Nbg. „Reisen auf fränkisch“ mit Fitzgerald Kusz VA: DB Museum Info: 0180/ 444 22 33

Musik & unterhaltung Singen und Musizieren in adventlich geschmückten Höfen 13.12., 14.12., 15.12.2011, jeweils 18 Uhr Am Fembohaus, Burgstr. 15, Nbg. VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 24 13 93

Rathauskonzert der Nürnberger Symphoniker 14.12., 15.12.2011, 18 Uhr Historischer Rathaussaal, Hauptmarkt 18, Nürnberg VA: Nürnberger Symphoniker Info/Karten: 0911 / 474 01 54 Weihnachtskonzert 15.12.2011, 14 Uhr Musikschule Fürth, Südstadtpark 1, Zugang Rampe, Fürth Mit Gruppen und Solisten der Musikschule Fürth VA: Seniorenbüro der Stadt Fürth Info: 0911 / 947-17 85 Festliche Weihnachtsgala 15.12, 16.12.2011, je 14-17 Uhr Großer Saal der Meistersingerhalle, Nürnberg Mit Startenor Johannes Kalpers, fiasco classico, der Suzuki-Kindergruppe u.a. Restkarten an der Tageskasse ab 13 Uhr VA: Seniorenamt Nürnberg Info: 0911 / 231-66 55 Advent in der Scheune 16.12.2011, 18 Uhr Kulturscheune der Altstadtfreunde, Zirkelschmiedgasse 30, Nürnberg Vorweihnachtliches Programm mit Texten, Musik, Gesang und Glühwein. VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 24 13 93

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Winterkonzert 18.12.2011, 18 Uhr Gemeinschaftshaus Langwasser, Glogauer Str. 50, Nürnberg Die Integrationsgruppe Gesang bedankt sich beim Publikum für das musikalische Jahr 2011 VA: Gemeinschaftshaus Langwasser Info: 0911 / 998 03-0 Weihnachtskonzert der Nürnberger Symphoniker 18.12.2011, 11 Uhr Meistersingerhalle Nürnberg VA: Nürnberger Symphoniker Info/Karten: 0911 / 474 01 54 Klassik um 11: Weihnachten mit Senta Berger 26.12.2011, 11 Uhr Meistersingerhalle Nürnberg Musik von Peter Tschaikowsky, Engelbert Humperdinck u.a., Texte von Hans Christian Andersen, Hermann Hesse, Peter Rosegger u.a. VA: Nürnberger Symphoniker Info/Karten: 0911 / 474 01 54 Schöne Nixen knicksen 12.01.2012, 15 Uhr Kulturforum Fürth, kleiner Saal, Würzburger Str. 4, Fürth Eine Huldigung an Joachim Ringelnatz. Spiel und Gesang: Jan Burdinski VA: Seniorenbüro der Stadt Fürth Info: 0911 / 947-17 85

Paris Mon Amour 15.01.2012, 16.30 Uhr Meistersingerhalle Nürnberg 5. Sonntagskonzert der Nürnberger Symphoniker VA: Nürnberger Symphoniker Info: 0911 / 474 01 54 Karnevalistische Doppelprunksitzung 22.01.2012, 14-17.30 Uhr Gesellschaftshaus Gartenstadt, Nürnberg Kartenreservierung ab 19.12.2011 Kartenverkauf (Reservierungen haben Vorrang): 10.01.2012, 8.30-15 Uhr, Seniorenamt im Seniorenrathaus, Hans-SachsPlatz 2, Zimmer 118, 2. Stock, Nürnberg VA: Seniorenamt Nürnberg Info: 0911 / 231-66 55 12 Punkte für ein bisschen Frieden 05.02.2012, 15 Uhr Comödie Fürth, Theresienstr. 1, Fürth VA: Seniorenbüro der Stadt Fürth Info: 0911 / 947-17 85 In Liebe zugedacht 05.02.2012, 16.30 Uhr Meistersingerhalle Nürnberg 6. Sonntagskonzert der Nürnberger Symphoniker VA: Nürnberger Symphoniker Info: 0911 / 474 01 54


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Montagskonzert im Hirsvogelsaal 06.02.2012, 13.15 Uhr Hirsvogelsaal im Museum Tucherschloss, Hirschelgasse 9-11, Nürnberg VA: Museen der Stadt Nürnberg Info: 0911 / 231-54 21 Von Bach bis Bruckner – Entwicklungsgang der abendländischen Musik 10.02.2012, 15.15-16.45 Uhr Fabersaal, Gewerbemuseumsplatz 2, Nürnberg Vortrag mit Klavierbeispielen: Peter Häberer VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Anmeldung/Hörerausweis: 0911 / 53 70 10 Faschingsball 15.02.2012, 14 Uhr Stadthalle Fürth, Großer Saal, Rosenstr. 50 Mit Franz Gebhart und Tanzeinlagen verschiedener Faschingsgesellschaften VA: Seniorenbüro der Stadt Fürth Info: 0911 / 947-17 85 Tschaikowsky (1840-1893) 24.02.2012, 19 Uhr Wohnstift Hallerwiese, Praterstr. 3, Nürnberg Klavierabend mit Vladimir Mogilevsky VA: Wohnstift Hallerwiese / Diakonie Neuendettelsau Info: 0911 / 27 21 43-0

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sonstiges Filmreihe „Von Nürnberg in die weite Welt“ 13.12.2011, 10.01., 24.01., 07.02.2012, je 19 Uhr Seniorentreff Bleiweiß, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Filmer des VCN 50plus und des Filmclub Noris zeigen ihre besten neuen Filme aus Europa, Afrika und Asien VA: Videofilmclub Nürnberg VCN 50 plus e.V. Info: 0911 / 231-82 24 Süße Museumsweihnacht 13.12., 15.12., 20.12., 22.12.2012, je 9-13 Uhr; 18.12.2012, 14-18 Uhr Honiglebkuchenbacken im Museum Museum Industriekultur, Äußere Sulzbacher Str. 62, Nürnberg VA: Museen der Stadt Nürnberg Info: 0911 / 231-3875 Bingo 14.12.2011, 14 Uhr AWO-Saal, Wittelsbacher Str. 16, Schwabach VA: AWO Ortsverb. Roth-Schwabach Info: 09122 / 93 41-620 Bürgercafé 12.12., 21.12.2011, 14.30 Uhr Gemeinschaftshaus Langwasser, Glogauer Str. 50, Nürnberg Kaffee, selbstgebackene Kuchen, Gesellschaftsspiele und Gespräche VA: Gemeinschaftshaus Langwasser Info: 0911 / 998 03-0

sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011

Omaha in Nürnberg 17.12.2011, 28.01., 25.02.2012, alle 45 Minuten jeweils 15-18 Uhr Spielzeugmuseum, Karlstr. 13-15, Nürnberg Vorführung der historischen Modelleisenbahn des Museums VA: Museen der Stadt Nürnberg Info: 0911 / 231-31 64

Senioren-Stammtisch 12.01., 09.02.,08.03.2012, je 14-16 Uhr Gemeindesaal der Paul-GerhardtKirche, Glogauer Str. 23, Nürnberg Mit Kaffee, Kuchen und Programm VA: Seniorennetzwerk Langwasser Info/Anmeldung: 0911 / 239 56 84-5

Weihnachtsfeier 18.12.2011, 14 Uhr AWO-Saal, Wittelsbacher Str. 16, Schwabach VA: AWO Ortsverb. Roth-Schwabach Info: 09122 / 93 41-620

Thermalbadfahrt in die Limes Therme Bad Gögging 20.01., 17.02., 16.03.2012, 8:00 Uhr: Gartenstadt; 8.30 Uhr: Nelson-Mandela-Platz, 8.45 Uhr: Langwasser Süd, Nürnberg‘ Karten erhältlich in der AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info: 0911 / 45 06 01 66

Feier zwischen den Jahren 28.12.2011, 14 Uhr Arche, Ludwigstr. 17, Schwabach VA: Kneipp-Verein Schwabach e.V. Info: 09122 / 41 44 Silvesterfeier 31.12.2011, 18 Uhr AWO-Saal, Wittelsbacherstr. 4, Schwabach VA: AWO Ortsverband Roth-Schwabach Info: 09122 / 93 41-620 Vorführung in der Historischen Druckwerkstatt 08.01., 22.01., 05.02., 19.02., 04.03., 18.03.2012, je 15-17 Uhr Museum Industriekultur, Äußere Sulzbacher Str. 62, Nürnberg VA: Museen der Stadt Nürnberg Info: 0911 / 231-38 75

Singnachmittag 25.01., 08.02., 07.03.2012, je 15 Uhr Seniorenzentrum am Tiergärtnertor, Burgschmietstr. 4, Nürnberg Gemeinsames Singen mit Musikbegleitung VA: Seniorenzentrum am Tiergärtnertor Info: 0911 / 217 59-23 Seniorennachmittag mit Kaffee und Kuchen 08.02.2012, 14-15 Uhr VdK-Haus, Rosenaustr. 4, Nürnberg VA: VdK Kreisverband Nürnberg Info: 0911 / 27 95 50

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sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011

Tagesfahrt nach Schwäbisch Hall mit Besuch der Kunsthalle Würth 11.02.2012, 10.15 Uhr Treffpunkt: Mittelhalle Hauptbahnhof Nürnberg VA: Seniorenzentrum am Tiergärtnertor Info/Anmeldung: 0911 / 217 59-23 Antikpuppenbörse 26.02.2012, 10-16 Uhr Spielzeugmuseum, Karlstr. 13-15, Nbg. VA: Museen der Stadt Nürnberg Info: 0911 / 231-31 64

unterwegs mit enkeln Kindheitsträume 04.01.2012, 15 Uhr Spielzeugmuseum, Karlstr. 13-15, Nürnberg Führung durch das Spielzeugmuseum VA: Museen der Stadt Nürnberg Info: 0911 / 231-31 64 Du bist ja ne Marke! – Spielen mit der Kinderpost 08.01., 29.01., 19.02., 11.03.2012, 14-16 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstr. 6, Nürnberg Workshop für Kinder zwischen vier und acht Jahren; Begleitung und tatkräftige Unterstützung durch Großeltern ausdrücklich willkommen. VA: Museum für Kommunikation Nürnberg Info: 0911 / 230 88-0

Wie kommt die Ratte auf die Matte 13.01.2012, 15 Uhr Zentralbibliothek, kleiner Saal, Haus 2, Katharinenkloster 6, Zugang ü. Peter-Vischer-Str., Nürnberg Vergnügliche Reise durch das ABC VA: Stadtbibliothek im Bildungscampus Nürnberg Info: 0911 / 231-31 06 oder 0911 / 231 14 12 1 Licht aus – Bilderbuch mal anders 13.01.2012: Freunde 20.01.2012: Der kultivierte Wolf 27.01.2012: Alles meins jeweils 17 Uhr Stadtteilbibliothek im südpunkt, Pillenreuther Str. 147, Nürnberg VA: Stadtbibliothek im Bildungscampus Nürnberg Info: 0911 / 231-31 06 oder 0911 / 231-141 21 Volles Rohr – und ab die Post! 15.01., 05.02., 26.02., 18.03.2012, 14 – 16 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstr. 6, Nürnberg Workshop für Kinder zw. 6 und 10 Jahren; Begleitung und tatkräftige Unterstützung durch Großeltern ausdrücklich willkommen. VA: Museum für Kommunikation Nürnberg Info: 0911 / 230 88-0

Anna und die Wut 17.01.2012, 10 Uhr Kulturladen Zeltnerschloss, Gleißhammerstr. 6, Nürnberg Theater für Großeltern und Enkelkinder ab 4 Jahren VA: Amt für Kultur und Freizeit Nürnberg Info: 0911 47 29 45 Familienkonzert der Nürnberger Symphoniker 21.01., 22.01.2012, jeweils 15 und 18 Uhr Theater Pfütze, Äußerer Laufer Platz 22, Nürnberg Musiktheater von Paul Maar VA: Nürnberger Symphoniker in Kooperation mit dem Theater Pfütze Info/Karten: 0911 / 28 99 09 Alte Spiele neu entdecken 04.02.2012, 15-17 Uhr Das evangelische Haus, Wittelsbacherstr. 4, Schwabach Für Großeltern mit Enkeln im Grundschulalter VA: Evangelisches Bildungswerk Info/Anmeldung: 09122 / 92 56-420 Geheimnisvolles Ägypten 10.02.2011, 15 Uhr Zentralbibliothek, kleiner Saal, Haus 2, Katharinenkloster 6, Zugang ü. Peter-Vischer-Str., Nürnberg Für Großeltern mit Enkelkindern ab sieben Jahren VA: Stadtbibliothek im Bildungscampus Nürnberg Info: 0911 / 231-31 06 o. -141 21

Was macht die Maus im Wichtelhaus? 14.02.2012, 10 Uhr Kulturladen Zeltnerschloss, Gleißhammerstr. 6, Nürnberg Theater für Großeltern und Enkelkinder ab drei Jahren VA: Amt für Kultur und Freizeit Nürnberg Info: 0911 47 29 45 Der starke Wanja 04.03.2012, 15 Uhr Stadttheater Fürth, Königstr. 116, Fü. Kammeroper für Erwachsene und Kinder VA: Seniorenbüro der Stadt Fürth Info: 0911 / 947-17 85 Ich mit Dir, Du mit mir 09.03.2012, 15 Uhr Zentralbibliothek, kleiner Saal, Haus 2, Katharinenkloster 6, Nbg. Warum Freundschaft nichts mit Rechnen zu tun hat – Bilderbuchkino vom Geben und Nehmen. Für Enkelkinder ab fünf Jahren VA: Stadtbibliothek im Bildungscampus Nürnberg Info: 0911 / 231-31 06 o. -141 21 Willy, der wilde Stier 20.03.2012, 10 Uhr Kulturladen Zeltnerschloss, Gleißhammerstr. 6, Nürnberg Theater für Großeltern und Enkelkinder ab 4 Jahren VA: Amt für Kultur und Freizeit Nürnberg Info: 0911 47 29 45

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04.02.2012 Künstliches Hüft- und Kniegelenk – Was muss der Patient wissen? Chefarzt Dr. med. W. Baur 03.03.2012 Bronchitis und Asthma – Was ist möglich? Chefarzt PD Dr. med. H. Dorner 1 x wöchentlich, Sporttherapiegruppe im Krankenhaus Rummelsberg für Hüft- und Kniegelenkspatienten Unkostenbeitrag 5,– € pro Person und Teilnahme Informationen bei: Margit Rummel, Leitung Phys. Therapie Krankenhaus Rummelsberg | Telefon (AB): 09128 / 50 - 412 25

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sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011

Das Atelier zog mit ins Heim Künstlerehepaar Heidolph fand im Albert-Schweitzer-Stift neues Zuhause

Marga und Horst Georg Heidolph in ihrer individuell eingerichteten Wohnung im Altenstift: Hier kann der Künstler weiter produktiv sein.

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er Mensch lebt von Veränderungen«, lautet eine alte Volksweisheit. Das ist leicht gesagt,  wenn man nicht unmittelbar von  solchen Veränderungen betroffen ist; wenn zum Beispiel der Gedanke an  einen Umzug aus dem geliebten Wohnhaus  in zwei Zimmer eines Seniorenstifts noch in  weiter Ferne liegt. Doch wird eine Veränderung konkret, dann taucht meist die Frage  auf, ob die Entscheidung, die man getroffen  hat, auch die richtige ist.  Solche Gedanken sind dem Ehepaar  Horst Georg Heidolph (75) und seiner Frau  Marga (80) in Schwabach-Wolkersdorf vor  drei Jahren mehr als einmal durch den  Kopf gegangen: Ist es wirklich richtig, lieb  Gewonnenes aufzugeben, viel Platz gegen  Funktionelles, Privatsphäre gegen die

Regeln eines Seniorenstifts einzutauschen?  Kann man sich auch im Alter noch neuen  Herausforderungen stellen, gelingt ein Eingewöhnen? Noch dazu, wenn man Künstler  ist und mit einem solchen Schritt nicht nur  Heim und Garten, Nachbarn und Gemeinde,  sondern auch sein kreatives Umfeld, die  gewohnte Atelier-Atmosphäre verliert? Und:  kann man dann auch als Kulturschaffender  noch aktiv bleiben? Raum für Kreativität Wer heute das Paar im Albert-SchweitzerSeniorenstift in Nürnberg-Erlenstegen  besucht, mit ihnen Espresso und Kekse im  kleinen, gemütlichen Wohnzimmer mit Aussicht auf einen lauschigen Garten teilt, der  stellt fest: Ja, es gibt sie, die Veränderungen, die ein Leben zum Positiven wenden,

besonders, wenn sie so bewusst umgesetzt  werden wie bei den Heidolphs. Die beiden  konnten neben ihrer Wohnung im Erdgeschoss des Stifts noch ein weiteres Zimmer  nebenan mieten, das als Atelier eingerichtet  wurde. Schließlich wollte Heidolph, der an  der Nürnberger Akademie der Bildenden  Künste studiert hat, viele Jahre als Kirchenmaler aktiv war und Träger des Kunstpreises  der Nürnberger Nachrichten ist, weiter  produktiv sein.  Rund 100 seiner abstrakten, farbintensiven Werke zieren mittlerweile die Gänge  des Wohnheims. Sie hängen dort seit einer  Ausstellung im Sommer und sind eindrucksvoller Beweis dafür, dass Kunst und Kultur  ein wichtiger Bestandteil der Philosophie  des Hauses sind. Damit setzt die Geschäftsführung eine Tradition fort, die 1958 mit


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sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011

einem Leitgedanken Albert Schweitzers in  der Urkunde zur Grundsteinlegung festgeschrieben wurde: »Das Heim soll keinen  Unterschied der Religionen und des Standes  kennen, sondern vor allem der Fürsorge  alter Menschen dienen, um den Anteil  alter, erfahrener Menschen im geistigen  Leben unseres Volkes so lang als möglich zu  erhalten.«  Horst Georg Heidolph wird noch weitere  Beiträge liefern, denn in den großen Schubläden in seinem Atelier warten unzählige  Skizzen auf ihre Umsetzung in Acryl auf  Leinwand oder Papier. Und dass diese  Werke nicht mehr im heimischen Wolkersdorf, sondern in der neuen Nürnberger  Umgebung entstehen, hat an der Ausdruckskraft, der intensiven Farbgebung und dem  rhythmischen Pinselstrich seiner Arbeiten  nichts geändert. Seine Frau Marga hat nach  wie vor die Rolle der Organisatorin und  Korrespondentin inne und steht ihm mit Rat  und Tat zur Seite. Profitiert hat vom Umzug  nicht zuletzt das Wohnstift. Denn welche  Einrichtung kann schon das Lebenswerk  eines Künstlers präsentieren und damit  eine Atmosphäre schaffen, die Besucher  mitimmt auf eine Reise durch fünfzig Jahre  »illusionistische Virtuosität«, wie es einst ein  Laudator ausdrückte?  Beruhigende Aussicht Von Anfang an war in dieser »ersten  Alters-WG« geplant, älteren Menschen die  Möglichkeit eines bindungsfreien Wohnens  mit größtmöglicher Freiheit anzubieten,  berichtet Rosemarie Schönhöfer-Rempt,  die Öffentlichkeitsarbeiterin und QualitätsManagement-Beauftragte des Stifts. Anfangs  gab es sogar eigene Gemüsebeete inmitten  des Gartens, der sich zwischen sechs miteinander verbundenen Häusern gruppiert. Die  Bewohner konnten sich von selbst Gezogenem ernähren, wie sie es in ihrer vertrauten  Umgebung gewohnt waren. Die Gemüsebeete sind mittlerweile verschwunden, geblieben ist der Blick ins  Grüne, in den mit alten Bäumen bewachsenen kleinen Park. Auch die Heidolphs  beruhigt diese Aussicht, und auch die auf  die umfassenden Angebote der hauseigenen  Sozialstation: Da gibt es das Literaturcafé,  die Erzählstunden im grünen Salon, gemeinsames Singen oder Lichtbildervorträge,  Konzerte, Ausflüge und Kinonachmittage. Karin Jungkunz Fotos: Michael Matejka

Unter Kennern sind Horst Georg Heidolphs Werke hoch geschätzt. Rund 100 seiner abstrakten Bilder zieren die Gänge des Wohnheims.


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sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011

»Viele verstehen ihre Geldanlage nicht« Finanzexperte hat ein Buch über Vermögensstrategien für Ältere verfasst

Tom Friess rät seinen Kunden, zehn Jahre vor der Rente einen Kassensturz zu machen.

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er nach einem langen  Berufsleben oder aufgrund  einer Erbschaft ein hübsches  Vermögen zusammengebracht  hat, muss sich Gedanken  darüber machen, wie er sein Geld am besten  anlegt. Auf die Ratschläge eines Bankberaters  möchte sich nicht jeder verlassen, schließlich handelt dieser nicht ganz unabhängig  und bekommt für jede verkaufte Geldanlage  Provisionen. Tom Friess, Geschäftsführer des  VZ Vermögenszentrums, das sich selbst als  unabhängig bezeichnet, hat gemeinsam mit  Michael Huber den Ratgeber »Finanzcoach  für den Ruhestand – Der persönliche Vermögensberater für Leute ab 50« verfasst.  sechs+sechzig: Herr Friess, in Ihrem Buch beschreiben Sie die großen Ängste der Deutschen. Haben die Deutschen mehr oder andere Ängste als andere Nationen? Tom Friess: Ich kenne zwar nicht so viele  andere Nationen, um ein umfassendes Bild  zu haben – aber ich meine: ja, die Deutschen haben größere Ängste als andere. Vieles davon ist in der Geschichte begründet.  Vor allem die Währungsreformen und die  Hyperinflation haben die Menschen geprägt.  Das ist – gerade in Krisenzeiten – immer  wieder ein Thema, besonders bei älteren  Menschen. In der Schweiz zum Beispiel ist  die Wahrnehmung eine ganz andere: Dort  gab es nie eine Währungsreform oder eine  Hyperinflation, deswegen gehen die Menschen viel sachlicher mit der Thematik um.

Als gebürtiger Schweizer, der seit über zehn Jahren in Deutschland lebt, kennen Sie beide Nationen. Was für Unterschiede stellen Sie noch fest? Beim Sparen wird das Denken stark beeinflusst durch die Organisation der sozialen  Sicherungssysteme. In der Schweiz sind die  gesetzliche und die betriebliche Altersvorsorge obligatorisch. Und ganz wichtig: Die  Gelder in der betrieblichen Vorsorge spart  der Anleger für sich selber. Die Menschen  in Deutschland zahlen verpflichtend nur in  die gesetzliche Versorgung ein. Die ist zwar  überdurchschnittlich gut, für Vermögende  jedoch bei Weitem nicht ausreichend, um  den Lebensstandard im Alter halten zu können. Also muss diese Klientel zusätzlich etwas machen. Das führt zu Unsicherheit. Und  gerade in Krisenzeiten legen die Deutschen  gerne eine gewisse Vogel-Strauss-Mentalität  an den Tag: Lieber nichts machen, als etwas  falsch zu machen. Dabei wird vergessen, das  nichts machen oft das Falsche ist. Was also tun? Wer sich immer wieder regelmäßig mit seinen Anlagen auseinandersetzt, erzielt erwiesenermaßen bessere Resultate. Wenn man  sie regelmäßig pflegt, ist die Chance am  größten, dass sie gut bleiben. Interessant ist  auch folgende Statistik: Für einen Autokauf  wenden die Menschen in Deutschland im  Durchschnitt 40 Stunden auf. Beim Kauf  einer Küche setzen wir immerhin noch 20  Stunden ein. Für unsere Altersvorsorge wenden wir gerade einmal zehn Stunden auf.  Welche Fragen sollte man sich vor allem stellen, wenn man seine Finanzen fürs Alter richtig planen will? Erstens: Welches konkrete Ziel verfolge ich?  Wenn ich zum Beispiel eher aufhören möchte zu arbeiten, muss ich mich fragen, ob ich  mir das leisten kann. Zehn Jahre vor der  Rente sollte man noch einmal Kassensturz  machen und schauen, wie viel man auf der  hohen Kante hat. Die meisten Menschen  bauen in den letzten zehn Jahren ihrer  Berufstätigkeit bis zur Hälfte ihrer gesamten  Altersvorsorge auf: Die Kinder sind aus dem  Haus, die laufenden Kosten sinken, man  hat eigentlich schon alles, und die Löhne  sind so hoch wie nie. Etwa jeder Dritte,  der gerne eher aufhören möchte, könnte  es sich leisten. Aber er weiß es nicht, weil  er kein Überblick über seine Finanzen hat.  Der zweite wichtige Punkt ist: Versteht man  wirklich, was man da macht? Jeder zweite

unserer Kunden hat Produkte im Portfolio,  die er nicht versteht. Doch genau das sollte  man: seine Anlage verstehen.  Ist eine Immobilie für das Alter ein sanftes Ruhekissen? Man muss man unterscheiden zwischen  eigengenutzter und vermieteter Immobilie.  Ein Eigenheim ist mehr als eine Geldanlage,  es ist immer auch ein Stück Lebensqualität.  Damit wird es unter Renditegesichtspunkten  praktisch nicht beurteilbar. Die Immobilie  bringt gefühlte Sicherheit. Aber tragbar  sollte sie trotzdem sein. Manche Menschen  investieren die Hälfte ihres Netto-Einkommens oder noch mehr zur Finanzierung ihrer Immobilie. Da wird dann spitz auf Knopf  gerechnet. Und nicht selten führt dann Unvorhergesehenes zum Zwangsverkauf oder  sogar Zwangsversteigerung. Schön wäre es,  wenn neben dem Eigenheim und bis zum  Ruhestand so viel Kapital aufgebaut werden  könnte, dass die eigene Immobilie dann  rund einen Drittel des Vermögens ausmacht.  Und was ist mit fremdvermieteten Immobilien? Ganz ehrlich? Drei von vier Immobilien, die  wir analysieren, würde ich nicht kaufen.  Viele Menschen denken dabei nur an einen  steuerlichen Vorteil und vergessen dabei die  klassischen Risiken: Mietausfall, Vandalismus, gesetzliche Vorgaben, die sich ändern,  und daraus resultierende Investitionen wie  zum Beispiel in den Klimaschutz. Wertmindernd können sich auch Autobahnen oder  Landebahnen, die in unmittelbarer Nachbarschaft gebaut werden, auf die Immobilie  auswirken. Den Anlegern sage ich meist:  Bitte rechnet einmal richtig durch. Eigentlich ist eine Rendite von über fünf Prozent  in Bezug auf die Bruttokaltmiete notwendig,  um die bestehenden Risiken fair abgegolten  zu bekommen und unter dem Strich nachhaltig Geld zu verdienen.  Was ist also die beste Geldanlage? Eines gleich vorweg, es gibt keine hundertprozentige Sicherheit im Leben – auch  bei der Geldanlage nicht. Man muss auch  nicht immer den Anspruch haben, die eine,  optimale Geldanlage zu erwischen. Wenn  man beim besten Fünftel dabei ist, ist das  wunderbar. Interview: Anja Kummerow Foto: Roland Fengler


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sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011

Surf-Freunde vom Dutzendteich Der Computerclub »Frankenfreaks« verbindet Geselligkeit mit Erfahrungsaustausch

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s soll Zeitgenossen geben, die einsam an ihrem Computer verkümmern, die nur noch Begegnungen  im weltumspannenden Datennetz  genießen können und für die die reale Welt zusehends in unerreichbare Fernen  rückt. Wer indes erfahren will, dass nicht  nur Laptop und Lederhose, sondern auch  Virtuelles und Wirklichkeit eine Symbiose  eingehen können, der kann sich davon bei  den Frankenfreaks überzeugen. Die Frankenfreaks: Seit zehn Jahren gibt  es diesen Club als eine von 121 Regionalgruppen des Internetportals »feierabend. com« mit weltweit über 166 000 Mitgliedern. Keiner der Frankenfreaks ist unter 60  Jahre alt. Zweimal im Monat, jeweils am Montagnachmittag, treffen sich die fränkischen  PC-Experten in der Brauereigaststätte  »Gutmann« am Nürnberger Dutzendteich.  Und da wird nicht nur gefachsimpelt über  Webseitengestaltung und Internetsicherheit;  da sitzen rund 30 Frauen und Männer gemütlich zusammen, bei Bier oder bei Kaffee  und Kuchen, um zu erzählen, zu berichten.  Kurzum: um Gemeinschaft zu pflegen. Im »Gutmann« trifft sich gewissermaßen  der harte Kern der Computer-Freunde. Denn  die Frankenfreaks zählen immerhin über  800 Mitglieder, die sich in ihrer Freizeit im  Internet austauschen, von Reisen berichten  oder ganz einfach aus ihrem Alltag erzählen. Finanziert wird der Internet-Auftritt  durch Werbung. Alle Feierabend-Mitglieder  aus Aachen oder Athen, aus Zürich oder  Zypern, können sich kostenlos eine eigene  Homepage und eine E-Mail-Adresse im  Internet-Portal einrichten.  Josef managt den club

Man spricht sich nur mit Vornamen an. Der  71-Jährige Eike beispielsweise ist seit fünf  Jahren dabei. Er ist durch seine Lebensgefährtin zu den Frankenfreaks gekommen.  »Anfangs wollte ich ausschließlich meine  Computer-Kenntnisse verbessern«, sagt er.  »Das will ich immer noch, aber das Gesellschaftliche spielt für mich doch eine große  Rolle.» Der 65-jährige Dieter und der neun  Jahre ältere Josef nicken zustimmend. »Wir  sind ein Computerclub«, versichert Josef,  »aber eben nicht nur.«  Josef ist derjenige, bei dem alle fränkischen Fäden zusammenlaufen, der den  Club gewissermaßen managt. Josef Wosch  (hier ausnahmsweise der volle Name) aus  Schwanstetten im Kreis Roth: Der 74-Jäh-

Mit Spaß bei der Sache: Die Frankenfreaks verstehen sich nicht nur als ein computerclub.

rige, der gelernter Installateur ist, aber 42  Jahre lang als Außendienstmitarbeiter in  verschiedenen Branchen gearbeitet hat, ist  für die Gestaltung der fränkischen Website von Feier@bend zuständig. »Wir sind  kein Verein«, versichert er, »wir sind eine  verschworene Gemeinschaft«. Eine Gemeinschaft, die eben nicht nur über PC-Probleme  palavert, sondern kulturelle Veranstaltungen  besucht, Ausflüge macht, etwa zur Bundesgartenschau oder an den Brombachsee. Eine Frauenquote braucht es bei den Frankenfreaks nicht. Erstens sind Frauen unter  den Computerfreaks, weil sehr viele Paare  gemeinsam beim Club sind. Und zweitens:  die Singlefrauen schwärmen geradezu von  den Männern. »Sie sind sehr charmant«,  sagt Monika (64) und wirft dem Adam  gegenüber einen koketten Blick zu. Bahnt  sich da was an? Irgendwann weggebieben Josef Wosch wehrt ab: »Wir sind keine Partnerschaftsvermittlung.« Freilich, wenn zwei  ein spätes Glück fänden, freue man sich  mit ihnen. Die 72-jährige Rosi, die früher  als Erzieherin tätig war und Kindern immer  noch Akkordeon- und Flötenunterricht gibt,  ergänzt: »Manche haben schon mal bei uns  reingeschnuppert und gedacht, da könnte  sich was ergeben. Aber als die gemerkt  haben, wie das bei uns läuft, sind sie irgendwann weggeblieben.«

Helmut, ein waschechter, putzmunterer  83-jähriger Franke hat, als er vor 23 Jahren  in Rente ging, mit dem Keyboardspielen  seinen Ruhestand begonnen. Später ist er  dann auf eine andere Tastatur umgestiegen,  auf die des Computers. Einen Kurs wollte  Helmut nicht machen. »Ich hab’ selber rumprobiert«, erzählt er. Irgendwie ist er dann  bei den Frankenfreaks gelandet. »Meine  Computerkenntnisse hab’ ich hier immer  weiter verbessern können«, sagt er. Seit acht  Jahren ist er dabei.  Nahezu alle Mitglieder sind Autodidakten. Learning by doing, heißt ihre  Devise. Das gilt auch für die 83-jährige  Irma, Großmutter von zwei erwachsenen,  PC-erprobten Enkeln. Sie ist Gründungsmitglied. »Da saßen wir vor zehn Jahren zu  acht im ›Petzengarten‹«, erinnert sie sich.  Mit dabei war damals auch ein Vertreter  der Feierabend-Zentrale in Frankfurt. »Mich  hat vor allem der Computer interessiert.  Schon wegen der Enkel«, bekennt Irma.  Sie genießt jedoch auch die Begegnungen  im Treffpunkt »Gutmann«. Heute surft sie  versiert im Internet. Da kann es dann schon  passieren, dass einer übers weltweite Netz  Irma anflötet: »Du gefällst mir sehr.« Dann  schreibt Irma ihm zurück: »Sie sind so alt  wie mein Sohn.« Irma: »Und dann ist die  Sache erledigt.« Günter Dehn; Foto: Michael Matejka


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Wenn Worte fehlen, helfen Bilder Besuchsdienst im Klinikum Nürnberg betreut demente Patienten

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enn Menschen mit Demenz  körperlich erkranken und in  die Klinik müssen, ist es nicht  ganz einfach, die nötigen Behandlungen zu organisieren.  Die Patienten sind verwirrt, finden sich in  der fremden Umgebung nicht zurecht und  reagieren oft ängstlich oder aggressiv. Hier  ist spezielle, einfühlsame Betreuung gefragt.  Und vor allem eines: viel Zeit und Ruhe.  Weil das für die Pflegekräfte im Krankenhaus-Alltag kaum zu bewerkstelligen ist,  gibt es Ehrenamtliche, die sich um diese  Menschen mit ihren besonderen Bedürfnissen kümmern.  Im Nürnberger Klinikum besuchen rund  35 Helfer und Helferinnen die demenzerkrankten Patienten, sie reden mit ihnen, hören ihnen zu und versuchen ihnen zu erklären, was mit ihnen im Krankenhaus gerade  geschieht. Sie bieten Spaziergänge an und  schieben Rollstühle über das Gelände, lesen  vor, singen oder basteln. Dabei ersetzen sie  nicht die Profis, sondern beschäftigen die  claudia Klonek (rechts) mit einer Patientin bei einem Bilderrätsel auf der Station für an Betroffenen individuell, damit sie sich nicht  Demenz erkrankte Menschen im Klinikum Nürnberg. alleine fühlen.  »Unsere Ehrenamtlichen helfen mit Zeit.  besucht ihre Patienten mit einem ganzen  Das ist das größte Geschenk«, sagt Johanna  Als sie sich überlegte, wie sie ihren RuheKoffer voller Material, den sie selbst zusamMyllymäki-Neuhoff. Die Gerontologin am  stand sinnvoll gestalten könnte, las sie über  mengestellt hat: »Hier habe ich Bilder von  Zentrum für Altersmedizin im Klinikum  das Thema Demenz und interessierte sich  Tieren, hier eine Aufnahme von der NürnNürnberg hat festgestellt, dass die Mengleich für die Betreuung dieser Menschen.  berger Lorenzkirche und von einer alten  schen mit Demenz durch die Zuwendung  Auch sie kommt nun zweimal wöchentlich  Straßenbahn. Da sind Liedtexte, Malvorlaruhiger werden. Die Lebensqualität der  im Klinikum vorbei.  gen und eine Liste mit Sprichwörtern zum  Kranken steige, seit die Freiwilligen ins  Gute Resonanz überrascht Ergänzen«, zählt die 49-Jährige auf. ZweiHaus kamen. Sie werden seit April 2011 im  mal wöchentlich kommt  Süd- wie im Nordklinikum  Beide hatten einen Aufruf, sich bei Johanna  sie zu den altersverwirreingesetzt. Zunächst beMyllymäki-Neuhoff zu melden, in der Presse  Sie wollen sich engagieren ten Patienten und bringt  gann das Projekt auf zwei  gelesen (auch das Magazin sechs+sechzig  oder suchen Ehrenamtmit großen Fotos von  Stationen, inzwischen sind  berichtete) und darauf reagiert. Und nicht  liche für Ihre organisation? Elefanten, Pferden und  es schon vier, die die Ehrennur die beiden Frauen meldeten sich: »Die  Die Ehrenamtsbörse von Papageien etwas Freude  amtlichen begrüßen.  Resonanz war mit über 70 Anfragen so gut,  sechs+sechzig hat einen in den Klinik-Alltag. Die  Die Pflegekräfte freuen  dass ich überrascht war«, erinnert sich Geeigenen Internet-Auftritt: dementen Menschen spresich über die Unterrontologin Myllymäki-Neuhoff. Es folgte eine  www.finde-dein-ehrenamt.de chen darauf an, erzählen  stützung, die Patienten  Schulung, an der rund 40 Personen teilnahihr von Erlebnissen mit  profitieren ohnehin, und  men. Klonek, Marx und ihre Mitstreiter wurTieren oder von früheren Reisen. Historiauch die Rückmeldung der Ärzte ist positiv.  den über die Erkrankung Demenz informiert,  »Im Pflegealltag ist es eine große Entlastung  sche Bilder vom Heilig-Geist-Spital sind ein  lernten die Abläufe im Krankenhaus kennen,  gutes Medium, um Erinnerungen an früher  und gute Ergänzung, wenn die Ehrenamtübten die richtige Art der Kommunikation.  zu wecken und ins Gespräch zu kommen.  lichen den Kranken Orientierung geben.  Sie erfuhren, wie man die Bedürfnisse der  Volksliedtexte wie »Im Frühtau zu Berge«  Es ist zum Beispiel für Krankenschwestern  Patienten erkennt und emotional auf sie  beherrschen manchmal sogar Leute, die  kaum möglich, zum wiederholten Mal auf  eingeht. Schließlich sind Gespräche auf der  selbst die nächsten Angehörigen nicht mehr  die gleichen Fragen einzugehen, weil sie oft  sachlich-kognitiven Ebene, wie man sie aus  erkennen können. Viele von Kloneks Schützunter Zeitdruck stehen«, sagt Gerontologin  dem Alltag gewohnt ist, oft nicht mehr möglingen malen auch gerne oder klappern mit  Myllymäki-Neuhoff. Pflegekräfte könnten  lich. Umso mehr zählen die Gefühle. Denn  einer kleinen Rassel.  guten Gewissens weiterarbeiten, wenn sie  die nehmen demente Menschen noch wahr.  Auch Elisabeth Marx (64) hatte niewissen, dass der Patient »beim Ehrenamtli»Auch mir gibt dieses Engagement etmals Bedenken, dass der Umgang mit den  chen in guten Händen ist«.  was«, betont Elisabeth Marx. »Manchmal ist  dementen Menschen schwierig sein könnte.  Die Ehrenamtliche Claudia Klonek  es schwer, sich aufzuraffen, aber dann habe


Impressum sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011

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sechs+sechzig Magazin für selbstbewusste ältere Menschen Jahrgang 12 / Dezember 2011 Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V. Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 661 Fax 0911 / 37 77 662 E-Mail: info@sechs-und-sechzig.de Internet: www.magazin66.de Spenden sind steuerlich absetzbar: HypoVereinsbank Nürnberg, Konto 373 54 43, BLZ 760 200 70.

hauptsächlich unter Demenz leiden. Es sind immer dieselben Personen, auf die die junge Frau trifft,  denn die Menschen leben die ganze Zeit dort. Dabei hat Rosenbaum  erlebt, dass der Satz: »Ich habe  Zeit für Sie« wahre Wunder wirkt.  »Gespräche sind besonders wichtig, weil den Bewohnern sonst die  Ansprache fehlt«, sagt die Studentin, die gerade ihren Abschluss in  »Medical Process Management«  macht, einem Studiengang, der  zum Ziel hat, medizinische Abläufe auf stärkere Patientenorientierung und bessere Qualität hin zu  untersuchen. Für sie steckt mehr  dahinter, als nur Gutes zu tun:  »Oft rettet der Besuch für mich  selbst meinen Tag. Der Gedanke,  dass die Menschen eine schöne  letzte Zeit in ihrem Leben haben,  ist mir wichtig.« Über die Komplimente mancher alten Damen, dass  Friederike Rosenbaum beim Besuch einer Bewohnerin sie so schöne Haut habe, muss  des Pflegezentrums St. Elisabeth in Erlangen. sie ebenso schmunzeln wie über  den Spruch einer Frau, die keinen  ich jedes Mal ein gutes Gefühl und bin hinKuchen mehr wollte und sagte: »Mein Leben  terher froh, dass ich da war.« Claudia Kloist schon süß genug.«  nek kann dem nur zustimmen: »Das Gefühl,  Genau diese unerwarteten, hellen Moetwas Sinnvolles zu tun, ist einfach schön.«  mente der Patienten erwärmen das Herz  Marx denkt noch oft an eine Frau zurück,  der jungen Frau, die als Motivation für ihr  die so arg gefroren hatte. Sie strickte ihr  Engagement christliche Nächstenliebe nennt.  Strümpfe, doch als sie das nächste Mal ins  So nutzt Friederike Rosenbaum die Zeit, die  Krankenhaus kam, war die Patientin bereits  ihr in der Abschlussarbeitsphase an der Uni  entlassen. Es gelang der ehrenamtlichen  bleibt, um wertvolle menschliche Erfahrungen  Helferin, das Heim ausfindig zu machen, in  zu sammeln. Dass die Kontakte über die emodem die Frau lebte, und ihr die Strümpfe  tionale Ebene laufen und nicht über inhaltzu bringen. Claudia Klonek erinnert sich an  liche Gespräche, findet sie sogar angenehm  eine andere Patientin, die sie im Rollstuhl  und entspannend. Und weil für sie dies alles  nach draußen brachte. Die Kranke strahlte,  sehr bereichernd ist, hat sie eine Kooperation  freute sich so über die Blumen, die die Besuihres Studiengangs mit dem Waldkrankencherin ihr pflückte. Doch beim nächsten  haus in Form eines sozialen Monats angeregt.  Besuch konnte die Frau schon nicht mehr  reden. Es war wohl das letzte Mal, dass jene  Claudia Schuller; Fotos: Mile Cindric Frau die Natur genoss.  Nur kurz in der Klinik Was den beiden Helferinnen allerdings zu  denken gibt, ist die Tatsache, dass sie oft  nicht mitbekommen, wie es hinterher mit  ihren Schützlingen weitergeht. Schließlich  sind sie nur kurzzeitig zu einer Behandlung  in der Klinik.  Das ist beim Ehrenamt von Friederike  Rosenbaum (27) anders. Sie besucht im  Pflegezentrum St. Elisabeth im Erlanger  Waldkrankenhaus auch Bewohner, die

I N F O R M AT I O N Pflegezentrum St. Elisabeth im Waldkrankenhaus: Pflegedienstleitung Maria Kormann, Telefon 09131/ 822-30 83 Klinikum Nürnberg: Zentrum für Altersmedizin, Johanna Myllymäki-Neuhoff, E-Mail: johanna.myllymaeki-neuhoff@ klinikum-nuernberg.de

Produktion: Intergenerationes – Gesellschaft zur Förderung des Dialogs der Generationen mbH Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 272 Fax 0911 / 37 77 662 Redaktion: Petra Nossek-Bock (verantwortlich), Elke Graßer-Reitzner, Rainer Büschel, Georg Klietz Autoren: Günter Dehn, Ute Fürböter, Angela Giese, Herbert Heinzelmann, Karin Jungkunz, Anja Kummerow, Brigitte Lemberger, Horst Mayer, Claudia Schuller, Peter Viebig Fotos: Michael Matejka, Mile Cindric, Roland Fengler, Ute Fürböter Illustration: Sebastian Haug Titel: Michael Matejka Gestaltung: www.gillitzer.net Koordination: Georg Hopfengärtner Fachliche Beratung: Seniorenamt Nürnberg, Ilona Porsch Druck: Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. Auflage: ca. 220.000 Anzeigenannahme und -betreuung (Print + Online): • Ingrid Ullmann: Tel.+Fax 0911 / 40 64 99 • Elfi Limpert Mobil: 0170/3 26 62 73 limpert@intergenerationes.de • Carmen Porzelt Tel. 0911 / 50 07 18, Fax 0911 / 500 96 42 mail@porzelt.org Anzeigen-Dateien an: 66@gillitzer.net Derzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 16 Verantwortlich für den Inhalt der Anzeigen: Wolfgang Gillitzer Das nächste sechs+sechzig erscheint am 23.3.2012, Anzeigenschluss 24.2.2012. Schirmfrauen: Helene Jungkunz, Ingrid Mielenz, Ursula Wolfring (†) Die vorliegende Ausgabe von sechs+sechzig erscheint mit freundlicher Unterstützung durch:


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sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011

»Lesen Sie was Schönes« sechs+sechzig-Literaturempfehlungen für lange Winterabende Margarete Mitscherlich, »Die Radikalität des Alters«, S. Fischer-Verlag, 272 Seiten 18.95 Euro. Als Taschenbuch 9,99 Euro.

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ur, was wir zu denken, zu begreifen,  zu fühlen lernen, können wir verändern.« Margarete Mitscherlich (93),  bekannte Psychoanalytikerin, Feministin  und Frau des 1982 verstorbenen Arztes Alexander Mitscherlich, hat sich noch einmal  mit einem Buch zu Wort gemeldet. »Die Radikalität des Alters« heißt das Spätwerk der  Grande Dame der deutschen Psychoanalyse,  das in drei Kapiteln ihr Leben auf den Punkt  bringt: »Herkommen (mein Leben, meine  Zeit)«, »Wofür und wogegen sich lohnte zu  kämpfen« sowie »Alter und Tod«. Besonders aufschlussreich ist ein aufgezeichnetes  Gespräch zwischen der Journalistin und  Feministin Alice Schwarzer (69) und der  Autorin Mitscherlich über Frauenbewegung, Kindererziehung und über Männer.  So bekennt die 93-Jährige Therapeutin  über männliche Patienten: »Männer müssen  schon ein bisschen weiblich sein, damit ich  sie mag (lacht). Ein Mann, der Männlichkeit mit Starrheit verwechselt, den mag ich   nicht.« Vom Titel und der Aufmachung des Buches her könnte man vermuten, es handle  sich um eine Autobiographie dieser berühmten Frauenrechtlerin, die sich besonders mit dem Alter und dem Älterwerden  befasst. Doch das täuscht: Viele der hier  abgedruckten Texte sind schon an anderen  Stellen zwischen 1994 und 2010 veröffentlicht worden. Die Autorin hat jedoch diese  älteren Texte mit neuen verbunden und  sie in einen großen biographischen und  kulturhistorischen Zusammenhang gestellt.  Wie zu vermuten, sind ihre Aufzeichnungen  durchdrungen von den Errungenschaften  der Psychoanalyse, dem Thema Vergessen  und Verdrängen sowie der Unfähigkeit der  Deutschen zu trauern. Es geht aber auch um  die Emanzipation der Frau, die Geschlechterrollen, männliche und weibliche Werte.  Mitscherlich hat zu allem etwas zu sagen,  ob es die eigene Kindheit betrifft oder ihr  Elternhaus, den Krieg, das Studium, die

Zusammenarbeit mit ihrem Mann oder  die lange fruchtbare Zeit als Therapeutin.  Gelegentlich kommt es zu Wiederholungen,  wenn es um die Erkenntnisse von Schuld,  Sühne, Trauer und Verarbeiten von traumatischen Ereignissen geht. Um dieses Buch  mit Genuss zu lesen, sollte man ein gewisses  Maß an Kenntniss der psychoanalytischen  Theorie und Kulturgeschichte mitbringen  und wissen, nach welchen Schritten und  Mustern eine Analyse funktioniert.  Das Buch ist ein Dank an ihre Mutter und  an eine »pummelige, watschelnde Lehrerin«,  die sie beide prägten. Die Autorin beschreibt  diese Lehrerin wie folgt: »Aber sie war brillant und hat uns beigebracht, dass das Geistige etwas Lebendiges ist, etwas Erotisches«    Insgesamt:  Ein wunderbares und bewegendes Zeugnis lebendiger Zeitgeschichte. Ganz  nebenbei auch eine Geschichte der Psychoanalyse im 20. Jahrhundert. Horst Mayer

Herbert Henzler/ Lothar Späth »Der Generationen-Pakt«, Carl Hanser Verlag, 197 Seiten, 19.90 Euro

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ie Zahlen und Tendenzen sind hinlänglich bekannt: Immer weniger  Berufstätige müssen für immer mehr  Rentner aufkommen. Viele alte Menschen,  die geistig und körperlich noch fit sind,  verbringen Jahrzehnte im Ruhestand.  Gleichzeitig leisten wir uns eine gigantische Verschwendung – an Zeit wie an Geld.  Fazit: Auf Dauer ruiniert dieses Wirtschaften  unseren Sozialstaat. In ihrem Buch »Der  Generationenpakt – Warum die Alten nicht  das Problem, sondern die Lösung sind«   bieten der Wirtschaftsprofessor, Unternehmens- und Politikberater Herbert Henzler  (70) sowie der frühere Ministerpräsident  von Baden-Württemberg, CDU- Politiker und  Manager Lothar Späth (74) Lösungsansätze  in 23 Kapiteln an.  Beispiele ihrer Thesen: Neben dem Geld  brauchen wir eine weitere Währung für  die Altersvorsorge, nämlich Zeit. Für jede  Stunde des Helfens wird eine Stunde gutge-

schrieben für den Fall, das man später selbst  Hilfe braucht. Die Autoren wollen dabei  »Bürger und Profis Hand in Hand« sehen.  Sie empfehlen bei den sozialen Diensten  eine neue Balance zwischen Haupt- und  Ehrenamtlichen, die Mitmenschen helfen.  Dazu gehören ein Dienstjahr für die Jungen  und ein Freiwilliges Soziales Jahr für Ältere.  Ähnliche Vorschläge gab es im Übrigen  bereits in den 1990-er Jahren. Die Autoren  fragen sich außerdem: Warum müssen wir  mit 65 oder 67 Jahren in Rente gehen? Viele  könnten länger arbeiten, deshalb sollte die  Altersgrenze nach oben flexibel sein. Denn  ein langes Leben ist nicht nur ein Geschenk,  sondern auch Verpflichtung. Henzler und  Späth zeigen in ihrem Buch auf, wie wir den  Ausgleich zwischen den Generationen bewahren können, und stellen eine politische  Agenda für den demographischen Wandel  auf. Alle Zahlen dazu finden sich im Anhang  des Buches.  Die Kritiker empfehlen das Buch als  Pflichtlektüre »für alle, die in der Diakonie  Verantwortung tragen, und für Prediger,  die sich auf der Kanzel in die Sozialpolitik  einmischen«. Andererseits meinen Sozialexperten, die Autoren griffen kein einziges  Mal auf die Idee zurück, dass der gesellschaftliche Reichtum anders verteilt werden  sollte – durch Steuern auf Kapital oder Kapitalzuwachs zum Beispiel. Wie Unternehmen  ihren Beitrag zu einer funktionierenden  Gesellschaft leisten können, darauf gibt es  in dem Buch keine Antwort.  »Socialnet«, eine deutschsprachige Internet-Plattform für Fachinformationen aus  Sozialwirtschaft und Nonprofit-Management  und ein branchenerfahrener Dienstleister,  kommt zu folgendem Ergebnis: »Von einem  Pakt der Generationen wird gesprochen,  um sinnvolle Möglichkeiten im Umgang  mit Überalterung und Schrumpfung der  deutschen Gesellschaft zu beschreiben.  Weiter suggeriert der Untertitel ›Warum die  Alten  nicht das Problem, sondern die Lösung sind‹, dass das Buch etliche Lösungen  liefert, die unmittelbar mit älteren Menschen zu tun haben. Doch es kann beide  Versprechungen nicht einlösen, es vermittelt  eher den Eindruck einer Botschaft als eines  ernstzunehmenden Lösungsansatzes. Dafür  liefert es interessante Beispiele dafür, wie  Menschen die Gestaltung ihres unmittelbaren Lebensbereichs selbst in die Hand  nehmen.« Horst Mayer


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sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011

Jochen Mai, Daniel Rettig, »Ich denke, also spinn ich – Warum wir uns oft anders verhalten, als wir wollen«,DTV, München 2011, 383 Seiten, € 15,40.

Weltkrieg bis in die Gegenwart, einfühlsam  und ohne Hast schreibt die Autorin vom unspektakulären Leben »einfacher« Menschen,  von Niederlagen und kleinen Siegen, von  Sparsamkeit, Beschränkung und Lebensmut. Brigitte Lemberger

Horst Mayer: »Schreiben Sie was Schönes! Das Hundeleben eines Journalisten in der Provinz«, Wiesenburg Verlag 2011, 18,80 €

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o vernunftbestimmt, wie wir glauben,  handeln wir im Alltag keineswegs.  Vielmehr ist unser Denken und Fühlen  hochgradig manipulierbar. Das jedenfalls  behaupten Jochen Mai und Daniel Rettig  in ihrem Buch »Ich denke, also spinn ich –  Warum wir uns oft anders verhalten, als wir  wollen«. In vielen, kurzgefassten Kapiteln  führen uns die beiden Fachjournalisten  vor Augen, warum wir genau so und nicht  anders ticken. Und jedesmal fühlen wir uns  erkannt und manchmal auch ertappt – »ja,  genauso ist es«, schießt es einem beim  Lesen häufig durch den Kopf. Ein leicht zu  lesendes, aufschlussreiches Buch für Leute,  die sich und anderen gern auf die Schliche  kommen und ein paar neue Erkenntnisse  gewinnen möchten. Brigitte Lemberger

Peggy Mädler, »Legende vom Glück des Menschen«, Verlag Galiani, Berlin 2011,210 Seiten, 16,95 €

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uhig, fließend und gut erzählt ist  der – weitgehend autobiographische  – Familienroman von Peggy Mädler  »Legende vom Glück des Menschen«. Seinen  Titel erhält das Buch der Regisseurin und  Dramaturgin, die 1976 in Dresden geboren  wurde, von einem Fotoband, den Großvater Erich 1968 »für außerordentliche  Leistungen im sozialistischen Straßenbau«  überreicht bekam. Die Glücksversprechen  der Obrigkeit werden nicht eingelöst, das  private Glück scheint auf in kurzen Momenten. Der Erzählbogen spannt sich vom 1.

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ür viele junge Leute ist der Journalismus ein Traumberuf. Doch nicht alle  landen bei den prominenten Medien in  Berlin oder München. Die meisten schreiben  als Lokaljournalisten in der Provinz und  dürfen sich dort mit Vereinen, Landräten  und traditionellen Strukturen befassen.  Sechs+sechzig-Autor Horst Mayer, der  mittlerweile seinen Ruhestand genießt,  begann in den 1960-er Jahren im Alter von  19 Jahren seine Laufbahn als Volontär beim  »Kurier« in Regensburg.  Er erlebte die Redaktion als Sammelbecken für Originale, Nachteulen und Blender,  inklusive eines Kollegen, der mit dem Pferd  zu Presseterminen trabte. Er selbst musste  hinter der Feuerwehr zwecks Berichterstattung herfahren. In seinem heiteren Buch  »Schreiben Sie was Schönes! Das Hundeleben eines Journalisten in der Provinz« hält  er mit vielen Anekdoten Rückschau auf ein  ereignisreiches Leben als Lokalreporter.  Karriereplanung, die heute so dringend  empfohlen wird, betrieb Mayer nicht. Dafür  verinnerlichte er die Devise: Vorsicht vor  den örtlichen Autoritäten. Unfreundliche  Artikel über Bürgermeister konnten heftige  Konsequenzen haben. Doch Mayer verfügt  zum Glück über ein störrisches, unerschrockenes Naturell und machte sich nie  gemein mit den Honoratioren am Ort. Seine  nächste Aufgabe führte ihn nach Amberg.  Hier wohnte er im Dachgeschoss über der  Redaktion, überlebte vier Chefs in fünf  Jahren und versuchte sich an verruchten  Artikeln über das örtliche Nachtleben. Als er  später nach Cham ging, lernte er, sich gegen  die Konkurrenz zu behaupten. Ganze drei  Tageszeitungen kämpften in dem Ort mit

10.000 Einwohnern um Schlagzeilen und  Leser. Die Medienleute belauerten einander, es flogen sogar Steine. Und dann die  Sensation: Die Redakteure gründeten eine  Gewerkschaft. Der konservativ eingestellte  Verleger befürchtete eine Revolution.  Der Umzug nach Nürnberg und der  Einstieg bei der Lokalzeitung »NBZ« glichen  einer Weltreise. Später war Mayer dann lange Jahre beim »Nürnberger Anzeiger« tätig  und hielt in Kneipen Lesersprechstunden ab.  Gegen Ende seines erfüllten Berufslebens  wurde er sogar zum Gesellschaftsreporter,  der in den »Nürnberger Nachrichten« und  im »Sonntagsblitz« die Kolumnen »Am Puls  der Gesellschaft« und »Geblitzt« betreute. Das bedeutete, mit Veronika Ferres zu  plaudern, Franz Beckenbauer die Hand zu  schütteln und schon mal 1000 Mark »Kaffeegeld« angeboten zu bekommen (die er  freilich ablehnte).  Ein spannendes, lustiges, äußerst kurzweiliges Stück Zeit- und Lebensgeschichte  voller Schlitzohrigkeit.  Claudia Schuller

Chalid al-Chamassi, »Im Taxi – Unterwegs in Kairo«, Lenos Verlag, Basel 2011, 190 Seiten, 18,50 €

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m turbulenten Kairoer Verkehrsgewühl ist  der Journalist Chalid al-Chamissi meistens  im Taxi unterwegs. Die Fahrer, von ihm  klug gefragt, beginnen zu reden und erzählen von ihrem Alltag, von ihren Sorgen. Sie  lassen sich spontan und offenherzig aus über  Familie, Politik, über Geld (meistens kein  Geld), Frauen und Vergnügen, über Trauriges  und Kurioses. Es sind gebildete und einfache,  tapfere, empörte oder resignierte Menschen,  manchmal voll hochfliegender Pläne oder realistischer Vorhaben. Sie wursteln sich durch,  arbeiten hart und arrangieren sich, so gut  es geht, mit den Verhältnissen. So entsteht  in 58 kurzen Episoden ein kontrastreiches  Bild vom Leben im heutigen Ägypten, das  mehr vermittelt als mancher Fernsehbeitrag.  Spannend zu lesen. Brigitte Lemberger


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sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011

Ein Weihnachtsmarkt wie aus alten Zeiten Dinkelsbühl punktet mit Romantik und überrascht mit »heißem Nikolaus«

Weil Dinkelsbühl den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden und kaum Bausünden zugelassen hat, bietet es eine traumhaft schöne Kulisse für seinen Weihnachtsmarkt.

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om Ballungsraum aus ist es zwar  nicht der nächste Weg bis nach  Dinkelsbühl im Landkreis Ansbach, aber egal. Schließlich soll  der Weihnachtsmarkt hier zu  den schönsten an der Romantischen Straße  gehören.  Eine Traumkulisse empfängt den  Besucher schon von weitem. Die einstige  Reichsstadt besitzt noch alle vier Stadttore.  Lückenlos erhebt sich die mittelalterliche  Wehranlage – mitsamt ihren 16 Türmen.  Dass die Umwallung erhalten geblieben ist,  ist vor allem König Ludwig I. zu verdanken.  1826 erließ er für Bayern eine Verordnung,  die den Abriss von Mauern und Türmen  verbot. Das ehemalige Spital »Zum Heiligen  Geist«, in dessen Innenhof der Weihnachtsmarkt verlegt wurde, nachdem sich der

Weinmarkt als zu beengt erwiesen hatte,  liegt dicht beim Rothenburger Tor im Nordosten der Altstadt. Wer hier außerhalb der  Stadtmauer seinen Wagen abstellt (Dinkelsbühl ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur  per Bus erreichbar), nähert sich dem Städtchen auf der Doktor-Martin-Luther Straße,  die am Rothenburger Weiher entlang führt.  Jedes Fotografenherz schlägt spätestens  jetzt beim Anblick des historischen Stadtkerns höher. Um 1900 von Malern entdeckt Jenseits des wuchtigen Stadttores öffnet  sich eine Märchenwelt. Vier Jahrhunderte  sind scheinbar spurlos an den prachtvollen  historischen Häusern vorbei gegangen –  wie an ganz Dinkelsbühl. Als Inbegriff der  Romantik war das idyllische Städtchen denn

auch von Malern aus Berlin und München  um 1900 entdeckt worden. Der Ort überstand beide Weltkriege unbeschadet. Heute  zählt er zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern Europas.  Die Touristenströme halten sich – verglichen mit Rothenburg ob der Tauber –  dennoch in Grenzen, obwohl stellenweise  jedes zweite Haus ein Hotel zu sein scheint.  Immerhin bietet Dinkelsbühl rund 800  Übernachtungsmöglichkeiten. Dazu kommen, wie unschwer an kunstvoll geschmiedeten Wirtshausschildern zu erkennen ist,  unzählige traditionsreiche Gasthöfe. Gerade  in der Adventszeit wirkt die Stadt besonders  besinnlich. Erst recht, wenn die Dämmerung  einsetzt und überall Lichter angehen, was  den Zauber perfekt macht. Allein wegen des Weihnachtsschmucks


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sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011

Das christkind fühlt sich hier genau so wohl wie in Nürnberg.

Kaum jemand weiß, dass das berühmte Weihnachtslied »Ihr Kinderlein kommet« von einem Dinkelsbühler komponiert wurde.

würde man den Eingang zum Spitalhof in  der Doktor-Martin-Luther-Straße 6 nicht  übersehen. Man betritt den Innenhof durch  die von zwei Treppentürmchen flankierte Einfahrt. Obwohl das Spital schon um  1280 gestiftet wurde, stammen die meisten  Gebäude der weiträumigen Anlage aus dem  15. und 16. Jahrhundert. Heute werden sie  unter anderem vom Altenheim der Hospitalstiftung genutzt, und in die ehemalige  Spitalscheune ist das Landestheater Dinkelsbühl eingezogen (zur Adventszeit gibt es  Extra-Kindervorstellungen).

fränkische Wurstspezialitäten vom Grill, gebrannte Mandeln und duftender Glühwein.  Eine Spezialität ist der »Heiße Nikolaus«.  Den Trunk aus rotem Glühwein mit Amarettolikör und Sahne obenauf hat Heinz Papert  aus Bechhofen erfunden. Der 72-Jährige  verkauft auch »Blonde Engel« (heißer Orangensaft mit Eierlikör und Sahne) inmitten  dieser »herrlichen Kulisse«, wie Papert  nach acht Jahren Markttreiben immer noch  schwärmt. In einer urigen Scheune weiter unten – der Hof verfügt über mehrere Terrassen – hat sich ein Korbflechter  niedergelassen. Kinder dürfen sich bei ihm  ihr Körbchen selbst flechten. Besondere  Anziehungskraft übt die überdimensionale  Modelleisenbahn aus, wenn auch mitunter  mehr auf die Väter als auf die Söhne. In  der Nähe dreht ein nostalgisches Karussell  seine Runden. Jeden Tag gegen 16.30 Uhr  kommt der Nikolaus zu den Jüngsten, an  den Wochenenden sogar in Begleitung des  Christkinds. Noch ein Tipp für die Großen,  und zwar vor allem für jene, denen noch  Geschenke fehlen: Auf dem Kunstbasar in  den alten Stallungen locken Kunsthandwerker aus der Region mit hübschen Filzsachen,  Radierungen, exklusiven Weihnachtskarten  und vielem mehr. Vom Spitalhof lohnt der Weg geradeaus  die Straße entlang bis hin zum Münster. Auf  dem kurzen Spaziergang kommt man an der  »Schranne« vorbei. Darin findet seit über  einem Jahrhundert stets der Auftakt zum legendären Festspiel »Die Kinderzeche« statt.

Seife aus Schafsmilch Der schönste Fachwerkbau beherbergte  noch bis zum Jahr 2008 ein Museum. Das  »Haus der Geschichte« ist inzwischen ins  Alte Rathaus umgezogen und mit ihm die  Erinnerungsstücke aus dem Nachlass von  Christoph von Schmid. Vom großen Sohn  der Stadt (geboren 1768 in Dinkelsbühl,  gestorben 1854 in Augsburg) stammt das  weltberühmte Weihnachtslied »Ihr Kinderlein kommet«. Ein Spruchband im Spitalhof  macht das gegenwärtig.  Unter hohen Bäumen, in deren Wipfeln  Lichter funkeln, wurde eine kleine Bühne  aufgebaut. Darauf bieten Bläser- und Sängergruppen stimmungsvolle weihnachtliche  Weisen. Rundum an Buden und Ständen  findet sich alles, was das Herz begehrt und  darüber hinaus der Gaumen. Holzspielzeug,  Dinkelsbühler Keramik, Lammfellartikel  und Seife aus Schafsmilch beispielsweise,

Der Weg führt weiter über den Weinmarkt  zum »Deutschen Haus« (entstanden vor  1600). Das heutige Hotel darf sich rühmen,  eine der schönsten Fachwerkfassaden Süddeutschlands zu besitzen. Im Münster St.  Georg sollte man sich die Besichtigung einer  Weihnachtskrippe von sage und schreibe 60  Quadratmetern Größe nicht entgehen lassen: Dinkelsbühl in Miniatur! Außerdem gilt  das gotische Langhaus, 1499 fertiggestellt,  als Süddeutschlands schönste Hallenkirche.  Text und Fotos: Ute Fürböter

I N F O R M AT I O N Der Dinkelsbühler Weihnachtsmarkt im historischen Spitalhof findet bis zum 21. Dezember statt. Geöffnet ist montags bis freitags von 14 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 20 Uhr. Extra-Tipp: Vom 25. Dezember bis zum 1. Januar 2012 findet man im Innenhof des Alten Rathauses ein kleines Weihnachtsdorf mit Glühwein- und Bratwurststand sowie Süßwaren. Anreise: mit der Regionalbahn R 6 oder 7 bis Ansbach, dann weiter mit dem Bus. Mit dem Auto über die A 6 bis zur Abfahrt Feuchtwangen-Nord, Dinkelsbühl, anschließend die B 25 benutzen.


Depp im Web

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Der Tod ist eine Marktlücke

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ch weiß, ich weiß: Killerspiele darf man nicht gut finden –  schon aus pädagogischen Gründen. Andererseits: Hier sind wir  ja unter uns. Betagtere Menschen wie wir sind charakterlich  gefestigter. In Wirklichkeit schnappt sich kein Silver-Shooter ein  Maschinengewehr und knallt Pflegepersonal ab.  Bei mir hatte das Ballern am Computer sowieso einen ganz anderen Effekt: Mir wurde die Endlichkeit meines Daseins bewusst.  Wegen einer für mich nicht ganz durchschaubaren Benutzerführung schaffte ich es nämlich nicht, mir rechtzeitig eine Waffe vom  Boden aufzuheben. Mit meiner bloßen Hand konnte ich gegen die  Orks nichts ausrichten und wurde platt gemacht. Mein Monitor  färbte sich rot, und ehe noch der Schriftzug »Game over« erschien,  wusste ich: »Weia, jetzt bist du tot.« Selber gestorben bin ich noch  nie. Deswegen was das ein Schock. Vor allem, als mir die Folgen  bewusst wurden!  Was wird aus meiner Homepage? Wer beantwortet meine EMails? Wer übernimmt meine Twitter-Follower? Wer löscht meine  kompromittierenden Flickr-Fotos? Wer sagt meinen Freunden,  dass sie mir nicht mehr zum Geburtstag gratulieren müssen? Wer  erklärt Xing, dass ich keinen Job mehr suche?  Eine Heidenarbeit, wenn man sich, wie ich, auf mehr als hundert Plattformen und Online-Diensten als »verblichen« melden  müsste. Raus ist schwieriger als rein. Und wenn ich selber nicht  mehr eingreifen kann, müsste jemand meine Passwörter kennen,

sonst geht gar nichts. Am besten also: Man regelt seinen digitalen Nachlass, wenn man noch bei Kräften ist. Dafür gibt es auch eine Lösung. Sie heißt Legacylocker. Das  Abmelden wird da mit den notwendigen Anweisungen an eine  Vertrauensperson übergeben. Die kann, sobald sie den Totenschein hat, zum Beispiel den Facebook-Status auf »memorialized« setzen. Den Freunden wird so signalisiert: Der antwortet  nicht mehr, selbst wenn du ihn anstupst. Statt »Happy Birthday«  können sie »R.I.P.« posten, und Mark Zuckerberg verliert nicht  durch schnödes Ableben einen Benutzer.  Den Dienst gibt es leider nur auf Englisch und nicht kostenfrei. Auf Deutsch kommt der Schnitter bislang nur analog daher.  Interimsweise könnte man es mit Socialsitter probieren, einer  Art Urlaubsvertretung für das Facebook-Profil, die Meldungen  verschickt, wenn man nicht da ist. Allerdings wird höchstens für  zwei Wochen ein Weiterleben simuliert, danach müsste einen  wieder jemand anmelden.  Wir sehen also: Beim Tod klaffen noch Marktlücken. Wenn jemand diese schließen will und noch einen Deppen braucht, der  mitmacht: Ich bin dabei!  Peter Viebig

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30.11.2011 16:06:10 Uhr


D A S W A R S c H I c K   39

sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 4/2011

Der Wollknäuel-Halter Sie waren in den 50-er, 60-er und 70-er Jahren der letzte Schrei, heute liegen sie unbeachtet in Schränken, Schüben, Kellern oder auf Dachböden: Dinge, die einmal richtig »schick« waren. Manches davon hat die Jahre unbeschadet überdauert und erregt plötzlich wieder Aufmerksamkeit. Und manches findet man heute richtig lustig. Zu Beginn der 1950-er Jahre kam die 16-jährige Rosalie Köhler aus Nürnberg in den Irrungen und Wirrungen der Nachkriegszeit zu Pflegeeltern nach  Pyrbaum nahe Neumarkt. In ihrer neuen Familie entdeckte »Rosi« bald ein lustig  aussehendes Gerät, das ihr gute Dienste leisten sollte: Der Wollknäuel-Halter.  Die langen Stränge an Wolle, die man damals kaufen konnte, mussten nicht  mehr per Hand aufgerollt werden. Sie wurden mittels einer überdimensionalen  »Stecknadel« auf einen tellerähnlichen Untersatz mit Haltevorrichtung gespießt.  Der Anfang der Strickwolle oder auch des feineren Häkelgarns lief durch eine  Metall-Öse, und los konnte es gehen mit den tollen Maschen. Nichts verhakte  sich mehr, kein Knoten stoppte die Handarbeiterin. Ob Pullover, Bordüren oder  Socken – Rosalie Köhler entwickeltes großes Geschick im Stricken und Häkeln;  sie fertigte, teilweise mit Unterstützung ihrer Pflegemutter, so ziemlich alles,  was man an Wäsche gebrauchen konnte – selbst während der Schulstunden.  Erdkunde sei nicht gerade ihr Lieblingsfach gewesen, gesteht die heute 75-Jährige rückblickend. Da habe sie im Unterricht lieber gestrickt, anstatt sich allzu  viel Notizen zu machen. Die Liebe zur Handarbeit hat sie weitergegeben: Heute  fädeln auch Tochter und Enkelin hin und wieder Maschen auf. Freilich, der  Knäuel-Halter ist nicht mehr in Mode. Schließlich bietet die Industrie inzwischen handlichere Portionen an Garn und Wolle an.

Foto: Michael Matejka

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