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www.magazin66.de · Ausgabe 2/2019

Magazin für selbstbewusste ältere Menschen

Späte Liebe zur Musik Seite 7

Veranstaltungstipps aus der Region Seite 15

Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V.


UNSERE KLINIKEN UND ABTEILUNGEN

REHABILITATION MIT KOMPETENZ, QUALITÄT UND MENSCHLICHKEIT

KLINIK FÜR ALLGEMEIN- UND VISZERALCHIRURGIE

Das REHA-ZENTRUM AM KONTUMAZGARTEN ist das erste stationäre Rehabilitationszentrum für Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparats im Herzen der Metropolregion Nürnberg. Unsere Schwerpunkte liegen bei Rückenbeschwerden und -operationen, Endoprothesen (Knie, Hüfte, Schulter) sowie Unfall- und Sportverletzungen.

Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. B. Eibl-Eibesfeldt

ABTEILUNG FÜR ANÄSTHESIOLOGIE UND INTENSIVMEDIZIN Teamchefärztin Dr. med. K. Hasemann und Teamchefarzt Dr. med. W. Premm

KLINIK FÜR HANDCHIRURGIE, PLASTISCH-REKONSTRUKTIVE UND MIKROCHIRURGIE Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. P. Schaller

AMBULANTES LEISTUNGSSPEKTRUM

STATIONÄRES LEISTUNGSSPEKTRUM

KLINIK FÜR UNFALLCHIRURGIE

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Chefarzt Prof. Dr. med. R. Biber

KLINIK FÜR ORTHOPÄDIE Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. J. Anders Leitender Arzt Dr. med. A. Müller und Leitende Ärztin Dr. med. I. Görzig

KLINIK FÜR KONSERVATIVE UND OPERATIVE WIRBELSÄULENTHERAPIE Chefarzt Dr. med. K. Wiendieck

UNSERE NOTFALLAMBULANZ IST 24 STUNDEN AM TAG FÜR SIE DA. Folgen Sie uns auf den sozialen Plattformen:

DIERS formetric 4D – Funktionelle Wirbelsäulen- und Haltungsanalyse Ernährungsberatung Erweiterte Ambulante Physiotherapie (EAP/ EAP Berufsgenossenschaften) Heilmittelbehandlung (Rezepte) Individuelles Personal-Fitness-Training Kursprogramm (z.B. Aqua-Fitness) Musikersprechstunde Reha-Sport Rückentrainingszentrum Sporttherapie (z.B. Nordic Walking, Sling) Wellness-Massagen

Anschlussheilbehandlung (AHB) Anschlussrehabilitation (AR) Berufsgenossenschaftliche Stationäre Weiterbehandlung (BGSW) Heilverfahren

90 komfortable Einzelzimmer

R E H AK L I N I K

2019 ORTHOPÄDIE

DEUTSCHLANDS GRÖSSTER REHAKLINIK-VERGLEICH

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DAS REHA-ZENTRUM AM KONTUMAZGARTEN IST THERAPEUTISCH UND RÄUMLICH DIREKT AN DIE KLINIKEN DR. ERLER ANGEBUNDEN.

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FOCUS–GESUNDHEIT 09 | 2018

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Kontumazgarten 19 | 90429 Nürnberg | Tel.: 0911/ 66 0 55 – 0 E-Mail: info@reha-kontumazgarten.de Internet: www.reha-kontumazgarten.de www.reha-kontumazgarten.de

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26.04.18 12:54


sechs+sechzig Ausgabe 2/2019

Foto: Mile Cindric

Liebe Leserinnen und Leser,

Künstlerin Sigrid Frey. Seite 12

4 Aktuell Komm gut heim!

18 Kleine Hilfen Schluss mit dem Schlingerkurs

6 Ansichtssache Karteln statt Daddeln

19 Seniorenmesse Rückblick auf die Inviva 2019

7 Kultur Spielfreude kennt keine Altersgrenzen

20 Aktuell Ein Seniorenticket als ­Wahlgeschenk?

8 Ansichtssache Plötzlich ist die Partystimmung vorbei

21 Seniorenpolitik für Nürnberg »Nicht immer nur das Schlechte sehen«

9 Kultur Mitreißende Melodien beim 10. Benefizkonzert

22 Gesundheit So bringen Sie Ihren Blutdruck auf Kurs

10 Leserreise Blühende Landschaften im Golf von Neapel

23 Das war schick Der Eierlikör im Schokobecher

11 Zeitzeugen Seit 3000 Wochen im All 11 Buchtipp Von Lesern für Leser 12 Porträt Sigrid formt ihr eigenes ­Frauenbild

23 Depp im Web I Can’t Get No Satisfaction 15 VeranstaltungsEmpfehlungen 6 Impressum 10 Leserpost

14 Innenansichten Wie soll es jetzt weitergehen?

Unser Titelbild zeigt ein Mitglied der »Spätzünder« der Musikschule Stein beim Üben mit seinem neuen Instrument. Foto: Kat Pfeiffer

an den lauen Sommerabenden zieht es die Menschen unweigerlich hinaus. Natur und Kultur lassen sich zu dieser Jahreszeit gut verbinden. Die Künstlerin Sigrid Frey gewährt Besuchern einen Einblick in ihr Atelier in Pettensiedel im Landkreis Forchheim (S. 12). Selbst kreativ werden ältere Menschen in Stein. Dort hat die Musikschule Noris vor zehn Jahren ein Senioren-Ensemble ins Leben gerufen, bei dem Ältere ihre Liebe zum Musizieren ausleben. (S. 7). Wie man sicher mit dem Rollator umgeht und damit wieder mehr Mobilität erlangt und am Leben teilnehmen kann, das zeigt die Nürnberger Polizei in speziellen Trainingskursen (S. 18). Für Nachtschwärmer bietet moderne, digitale Technik mehr Sicherheit. Mit einer Begleit-App fühlen sich Menschen sicherer, die auf dem Heimweg dunkle Ecken und einsame Strecken passieren müssen. Wir zeigen, wie‘s funktioniert und geben einen Überblick über das Angebot (S. 4). Die weniger heiteren Seiten des Alterns beschäftigen uns ebenfalls. Wie kommt man mit dem kleiner werdenden Freundeskreis zurecht? Was tun gegen die Einsamkeit? Unser Autor Herbert Heinzelmann macht sich Gedanken darüber (S. 8). »In allen Mauern und Verliesen gibt es einen Riss, durch den das Licht hineinströmt«, singt Leonard Cohen in einem seiner Songs. Wie man nach einem schweren Schicksalsschlag diesen Hoffnungsschimmer findet, beschreibt ein Beitrag, der Mut macht (S. 14). Mit einem Aktionspaket will die Stadt Nürnberg auf verschiedenen Ebenen eine seniorenfreundliche Politik durchsetzen. Deshalb startet sie unter anderem eine Umfrage unter der älteren Bevölkerung, wo sie der Schuh drückt. (S. 21) Außerdem soll mehr für das Wohlbefinden in Pflegeheimen getan werden (S. 20). Wir wünschen Ihnen einen Sommer voller schöner Erlebnisse und viel Spaß bei der Lektüre. Die Redaktion


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Hoffentlich passiert nichts. Vor allem Frauen sind nachts ungern allein unterwegs.

Kommt gut heim! Begleit-Apps auf dem Handy geben ein Gefühl der Sicherheit

G

rün schimmert der Smartphone-Bildschirm, auf der Straßenkarte ist der grüne Punkt zu sehen, der meinen Standort anzeigt. »Schön, dass du gut angekommen bist«, meldet das Handy. Ich stehe vor meiner Haustür. Der Heimweg ist geschafft – unter den Augen meiner Freundin. Dabei ist die schon längst zu Hause und hält ebenfalls ihr Handy in der Hand. Eine App ist darauf geöffnet: WayGuard. Es ist eine Begleit-App, über die wir beide virtuell miteinander verbunden sind. Damit kann sie sehen, wie ich an diesem späten Abend von der Bushaltestelle bis nach Hause gehe – als grüner Punkt auf einer Karte, wie bei einem Navigationsgerät. Die Strecke von der Kirche am Rande Erlangens bis zu mir ist nicht lang, nur 500 Meter. Aber Im Gäßla, so heißt der kleine Fußgängerweg, den ich nehmen muss, ist das Licht spärlich. Angst habe ich nicht, aber doch ab und zu ein mulmiges Gefühl. Tim kennt so etwas nicht. Er wohnt in Nürnberg, hier fühlt er sich immer sicher. Bis vor kurzem hat der 24-Jährige aber in London gelebt. Weil er oft lange gearbeitet hat, ist er erst spätabends joggen gegangen – und hat sich bei WayGuard registriert. »Meiner Freundin zuliebe«, lacht der junge Mann. »Tatsächlich habe ich mich mit der App mehr getraut«, sagt Tim dann doch. Er hat auch mal Laufwege genommen, die er sonst gemieden hat. Der junge Mann hatte WayGuard bei der Mutter seiner Freundin kennengelernt. Die Mittfünzigerin ist leidenschaftliche Joggerin, auch sie läuft in den Abendstunden »und zwar im Dorf am Waldrand«. Ist sie unterwegs, sitzen ihr Mann oder ihre Tochter zu Hause und beobachten sie dank GPS und der App auf ihrem Weg. »Das gibt ihr Sicherheit«, sagt Tim.

Und nicht nur ihr. 240.000 Nutzer hat die App inzwischen, die der Axa Innovation Campus entwickelt hat, ein Kreativlabor innerhalb der Versicherungsgruppe. Das Team führte viele Interviews, um herauszufinden, welche Probleme die Kunden beschäftigen. »Beim Thema Mobilität kam heraus, dass sich viele im Dunkeln auf dem Nachhauseweg schon mal unwohl fühlen«, sagt Anne Sommer vom Innovation Campus. »In sehr kurzer Zeit ist mit WayGuard eine sehr konkrete Lösung entstanden.« Positionsangabe in Echtzeit Deren Ziel: »Ein besseres Gefühl, wenn du alleine unterwegs bist«, sagt Sommer. Wer die App nutzt, kann sich von einem Freund oder Familienmitglied begleiten lassen. Sie müssen das Programm ebenfalls auf ihr Handy laden und können darüber dann auch miteinander chatten. Alternativ kann auch das WayGuard-Team dem Nutzer folgen. In beiden Fällen wird die Position, »verschlüsselt und in Echtzeit« wiedergegeben, betont Anne Sommer. Sobald der »Ich bin angekommen«-Button gedrückt wird, endet die Standortübermittlung. Nicht immer geht es darum, sich vor einem potenziellen Überfall zu schützen. Heinz ist 78 Jahre alt und bezeichnet sich als rüstigen Rentner, der fit ist und gerne allein etwas unternimmt. Seine Tochter Susanne sorgt sich trotzdem, zum Beispiel, falls er schwer stürzt. Die beiden werben für Vivatar, eine Begleit-App der Firma Bosch. Auch sie funktioniert mit GPS und in Echtzeit. Allerdings verfolgt kein Serviceteam den Heimweg, sondern es muss immer ein Freund oder Angehöriger Zeit haben. Wer sich dadurch noch nicht sicher genug fühlt, kann sich bei beiden Anwendungen te-


Aktuell  5

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lefonisch mit einem Mitarbeiter verbinden lassen. Dieser hält den Beginn fragt Reßl nach Standort und Ziel, um über Google Maps Kontakt, bis der Anrufer sicher zu Hause ist. Bei Vivatar ist dieser zu sehen, wo sich die Anruferin befindet und wie weit sie es noch Service jedoch nur in der Premiumversion für 4,99 Euro im Monach Hause hat. Dafür nutzt Reßl seine guten Ortskenntnisse. nat enthalten. Beide Apps verfügen außerdem über einen Notfall»Oft sprechen wir über die Städte, aus denen ich angerufen werKnopf, der die Mitarbeiter alarmiert. Bei Bedarf geben sie den de. Ich habe viele schon selbst gesehen.« Aber auch über Berufe Standort dann an die Polizei weiter. In Nordrhein-Westfalen aroder Hobbys. beitet WayGuard bereits mit den Behörden zusammen. In MittelHelmut Reßl hat auch schon Nürnbergerinnen am Hörer nach franken gibt es eine solche Kooperationen noch nicht. Die Polizei Hause begleitet, »eine sogar in der Südstadt – da hätte ich auch in Nürnberg empfiehlt die App »German Road Sapersönlich mitkommen können«, lacht Reßl. Bis zu fety« mit Tipps für einen sicheren Nachhauseweg. »Viele Menschen 50 Anrufe nehmen die Ehrenamtlichen am Tag an. Unterstützung ist willkommen, sagt Reßl, »wir beEs muss nicht unbedingt ein Smartphone sein fühlen sich auf nötigen mehr Helfer«. Für alle Begleit-Apps gilt: Das Smartphone muss meisten Anrufer beim »Heimwegtelefon« dem Nachhause- sindDieFrauen. durchgehend mit dem Internet verbunden sein. »80 Prozent der Nutzer sind weiblich«, Anders ist das beim »Heimwegtelefon« aus Berlin. weg im Dunkeln sagt auch Anne Sommer von WayGuard. Über 1000 Dieser Service ist seit 2013 erreichbar und funktioNotrufe hat die App bis heute eingeleitet. Wie bei unwohl.« niert bundesweit. Dort hebt ein Gesprächspartner der damals 17 Jahre alten Laura. Die spazierte im ab, der während des Heimwegs dranbleibt. So wie Urlaub im Wald, ehe sie merkte, dass ihr schwindes die beiden Berlinerinnen Frances Berger und Anabell Schuchlig wurde. Bevor sie umkippte, setzte sie über die App noch eine hardt selbst gemacht haben, wenn sie nachts Mutter oder Freund Notfallmeldung ab. Als sie mit Hilfe ihrer Standortübermittlung auf dem Weg nach Hause angerufen haben, um sich sicherer zu von Rettungskräften gefunden wurde, war sie bereits bewusstlos. fühlen. Wurde aber gerettet. Sie gründeten das Heimwegtelefon, bei dem seit 2017 auch HeEin dramatisches Geschehen, aber zum Glück nicht der Normalribert Reßl aus Nürnberg ehrenamtlich abnimmt. »Ich habe es auf fall. Schließlich sind Begleit-Apps und Heimwegtelefon nicht nur Facebook gesehen und fand es eine tolle Sache«, sagt der 60-Jähridann wichtig, wenn der Ernstfall eintritt. Sondern vor allem, wenn ge. Mehrmals im Monat hat er Schicht, von 20 bis 22 Uhr oder auch sie helfen, dass Tausende sich auf dem Heimweg sicherer fühlen. mal bis ein Uhr nachts. Dann sitzt Reßl zu Hause in der Südstadt vor Also: Kommt gut heim! seinem PC und führt mit Hilfe einer Telefonsoftware Gespräche mit TIMO SCHICKLER / FOTO: KAT PFEIFFER Menschen, die gerade irgendwo in Deutschland unterwegs sind. Pro Schicht sind meist drei der 15 freiwilligen Helfer aktiv, die mal eine Minute, mal 20 Minuten mit den Anrufern sprechen. Zu DIE APPS UND HILFEN IM ÜBERBLICK WayGuard

Vivatar

Heimwegtelefon

Seit wann?

2016

2016

2013

Wer macht’s?

Axa Innovation Campus (Versicherung)

Bosch Healthcare Solutions

Frances Berger, Anabell Schuchhardt (Privatleute aus Berlin)

Wie viele Nutzer?

Mehr als 240.000 Nutzer

Über 10.000 Downloads

Etwa 15 am Tag, am Wochenende bis zu 50

Wann erreichbar?

Rund um die Uhr

Rund um die Uhr

So – Do 20 – 0 Uhr, Fr+Sa 22 – 4 Uhr

Wo zu finden?

App-Stores Google Play oder iTunes

App-Stores Google Play oder iTunes

Tel. 030 / 12074182

Internet nötig?

Ja – außer beim Notrufknopf

Ja – außer beim Telefonanruf (siehe Kosten)

Nein

Kosten?

Keine

Nur in der Premiumversion für 4,99 Euro im Monat, bei der dann auch ein Telefongespräch mit einem Mitarbeiter möglich ist

Keine


Impressum

6 Ansichtssache

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sechs+sechzig Magazin für selbstbewusste ältere Menschen Jahrgang 20 / Mai 2019 Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V. Telefon 0911 / 14 88 59 30 E-Mail: info@magazin66.de Internet: www.magazin66.de Spenden sind steuerlich absetzbar: HypoVereinsbank Nürnberg, IBAN DE05 7602 0070 0003 7354 43 BIC HYVEDEMM460 Produktion und Anzeigenverwaltung: Intergenerationes – Gesellschaft zur Förderung des Dialogs der Generationen mbH c/o Pegnitzbüros Kaiserstr. 8, 90403 Nürnberg stefan.dremer@intergenerationes.de Tel. 0911 / 14 88 59 30 Anzeigenannahme und -betreuung (Print + Online): • Ingrid Ullmann: Tel.+Fax 0911 / 40 64 99 tanz43@t-online.de Anzeigen-Dateien an: 66@gillitzer.net Redaktion: Petra Nossek-Bock (verantw.), Georg Klietz, Brigitte Lemberger Autoren: Günter Dehn, Elke Graßer-Reitzner, Herbert Heinzelmann, Karin Jungkunz, Anja Kummerow, Horst Mayer, Michael Nordschild, Silke Roennefahrt, Timo Schickler, Peter Viebig Fotos: Mile Cindric, Wolfgang Gillitzer, Petra Nossek-Bock, Kat Pfeiffer Illustration: Sebastian Haug, Wolfgang Gillitzer Titel: Kat Pfeiffer Gestaltung: www.gillitzer.net Fachliche Beratung: Seniorenamt Nürnberg Druck: Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. KG Auflage: ca. 190.000 Derzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 22 Verantwortlich für den Inhalt der Anzeigen: Stefan Dremer Das nächste sechs+sechzig erscheint am 16.9.2019, Anzeigenschluss 19.8.2019. Schirmfrauen: Helene Jungkunz, Ingrid Mielenz, Ursula Wolfring (†)

Die vorliegende Ausgabe von sechs+sechzig erscheint mit freundlicher Unterstützung durch:

Karteln statt Daddeln Schafkopf in der Schule soll Kinder schlauer machen

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igentlich wollten wir bloß gemütlich im Café sitzen und ein bisschen plaudern. Aber mit Selma ist das selten zu machen, sie geht so gern auf die Barrikaden. Auch diesmal. »Was sagst du dazu«, fragt sie aufgebracht, »Schafkopfen könnte jetzt an bayerischen Schulen Wahlfach werden!«– Nö, keine Ahnung, das ist an mir vorüber gerauscht. Selma kramt in ihrer Tasche und zieht einen älteren Zeitungsausschnitt hervor, den sie mir unter die Nase hält. Für mich klingt das zunächst nicht unseriös. Der Bayerische Philologenverband lässt wissen, »dass das Kartenspiel gerade in digitalen Zeiten wieder an Bedeutung gewinnt, auch in der Schule«. Heinz-Peter Meidinger, Vorsitzender des Deutschen Lehrerverbandes und Direktor des Robert-Koch-Gymnasiums in Deggendorf, kann sich vorstellen, das traditionsreiche bayerische Kartenspiel in den Unterricht zu integrieren, als Wahlfach oder in Arbeitsgemeinschaften. Schafkopfen, um »unter anderem mathematische, soziale und strategische Kompetenzen zu erlernen«, pflichtet Sozial-Pädagogikprofessor Klaus Zierer bei. Ein Gegenmittel zum hirnlosen Rumgedaddel am Handy. »Die Idee ist doch gar nicht so schlecht«, beruhige ich meine Freundin und weise sie auf einen zusätzlichen praktischen Nutzen hin. »Lass’ die Jungs wieder etwas Nützliches lernen! Denk mal an früher. Sonntagmorgens ging ein echtes Mannsbild zum Schafkopfen, und die Mutter kochte in aller Ruhe das Essen. Und die gemütlichen Abende, wenn der Vater zum Karteln beim Stammtisch war und die Familie mal durchatmen konnte. Jetzt hocken Männlein und Weiblein jeder für sich allein vor dem Handy und das ganze familiäre und gesellschaftliche Leben ist im Eimer.«

Mein Argument zieht nicht - mit Brauchtumspflege hat es Selma nicht so. Aber wenn schon Tradition, lästert sie, warum bloß für die Buben? Gerechterweise sollten dann auch die Mädchen zu alten Tugenden zurückgeführt werden. »Handarbeit als Wahlfach, wie wäre es damit? Mädchen werden schon in der Grundschule wieder an den Umgang mit der Strickliesel gewöhnt, später lernen sie Kreuzstich, Hohlsaum und Häkeln. Das alles fördert Konzentration und Fingerfertigkeit und ist eine sinnvolle weibliche Beschäftigung für daheim, wenn Vater, Bruder oder Freund beim Schafkopfen sind.« Das finde ich nett. Schließlich können die kleinen geschickten Mädchen-Fingerchen danach um so müheloser die Tastatur ihres Handys bedienen – ach nein, was ist das nun wieder für ein Gedanke...? Und während also der fränkische Nachwuchs in den Schulräumen unter Aufsicht einer Lehrkraft bei Schafkopf und Näharbeit eifrig und traditionsmäßig beschäftigt ist, sprechen alle miteinander Dialekt, versteht sich – auch etwas, das offiziell gefördert und mancherorts in Wahlfächern wiederbelebt werden soll. Den Pädagogen, sind Selma und ich uns einig, eröffnen sich ganz neue Betätigungsfelder. Morgens sprechen sie Hochdeutsch und wursteln sich durch die digitale Unterrichtswelt, nachmittags reden sie mit der Schülerschar Mundart, spielen Karten und pflegen das Brauchtum. »Weil«, lästert die unverbesserliche Selma, »Eltern, die ihnen so etwas beibringen, haben die armen Kinder offenbar keine. Dafür gibt es die Lehrer. Die haben doch sowieso nur einen Halbtagsjob und können gut und gern zusätzlich etwas leisten.« BRIGITTE LEMBERGER / CARTOON: SEBASTIAN HAUG


Kultur  7

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Spielfreude kennt keine Altersgrenzen Seit zehn Jahren kümmert sich die Musikschule Stein um Senioren

V

om Späteinsteiger zum »Spätzünder«: Was vor zehn Jahren in der Musikschule Stein als Experiment begann, hat sich zur Erfolgsgeschichte entwickelt. Mit zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde 2009 das Bläserensemble »Spätzünder« gegründet. Heute gehören dem regelmäßig auftretenden Orchester rund 40 Mitwirkende zwischen 55 und 82 Jahren an. Die »Steiner Spätzünder« sind ein reines Bläserensemble mit Klarinette, Querflöte, Saxophon, Posaune, Trompete, Tuba, Euphonium, Fagott, Waldhorn, unterstützt von Schlagwerk. Ensembleleiter ist Markus Harm, ein ausgebildeter Jazz-Saxofonist. Er löste Klaus-Dieter Griebsch ab, der das Orchester 2009 gemeinsam mit Geschäftsführer Michael Andrasch ins Leben gerufen hatte. Griebsch hörte eine Radiosendung über ältere Menschen, die nicht wussten, womit sie sich beschäftigen sollten. »Das brachte mich auf die Idee, Späteinsteigern die Chance zu geben, ein Instrument zu erlernen«, erzählt der 66-jährige Instrumentallehrer. Die Musikschule in Stein wurde bereits vor 28 Jahren gegründet. Rund 1200 Schülerinnen und Schüler – vom Vorschulkind bis zum Senior – lernen und musizieren hier in über 20 verschiedenen Ensembles. Mittlerweile hat sich sogar eine eigene Klarinettengruppe mit acht Solisten gebildet.

Die Steiner »Spätzünder« haben ordentlich Puste und tun so auch etwas für ihre Gesundheit. Die Senioren von den »Spätzündern« üben jeweils dienstags von 10 bis 11.30 Uhr im Probenkeller der Schule. Jede Probe beginnt mit gemeinsamen Übungen zum Einblasen und zur Entwicklung des Rhythmusgefühls. Die Mitglieder haben sich ihre Instrumente selbst gekauft oder übernehmen sie, wie in einigen Fällen von ihren Kindern, die bereits Jahre damit gespielt haben. Unterricht gibt es in Einzeloder Kleingruppen. Die Kursgebühren sind leicht unterschiedlich: »Späteinsteiger« aus der Stadt Stein zahlen monatlich 54 Euro, »externe« Interessenten aus Nürnberg und Umgebung 60 Euro. Die Kleintuba wuchs ihm ans Herz

Markus Harm, Jazz-Saxophonist, leitet die Senioren-Musikgruppe.

Immer mehr Senioren verspüren die Lust, ein Instrument zu erlernen – auch ohne musikalische Vorkenntnisse. Auch Regina König hatte den Wunsch, sich musikalisch zu betätigen, als sie in Altersteilzeit ging. Seit fünf Jahren spielt sie nun Altsaxophon bei den »Spätzündern«. Gerda Rametsch lernte Altsaxophon, Anton Dötzer (82) bläst Posaune. Er und Donald Norris (78) sind die ältesten Aktiven des Ensembles. Griebsch empfahl Norris ein Euphonium, doch der reagierte zunächst enttäuscht, weil ihm das Instrument fremd war. Aber im Lauf der Jahre ist Norris die Kleintuba ans Herz gewachsen, ebenso wie seiner Frau Sigrun die Querflöte.

Sie und die anderen Ensemblemitglieder können bestätigen, was Fachleute längst wissen: »Lernen ist ein Leben lang möglich, auch das Spielen eines Instruments«, sagt Professor Hans Hermann Wickel, Musikpädagoge und -wissenschaftler an der Fachhochschule Münster. Außerdem erhalte und fördere das Musizieren die Denk- und Konzentrationsfähigkeit und sei gut für die Koordination und Motorik des Körpers. Wer ein Blasinstrument spiele, könne durch die spezielle Atemtechnik zudem etwas für seine Gesundheit tun, vor allem für die Atemwege. Der Gesundheitsaspekt ist das eine, das andere, Wesentlichere, ist die Lust am gemeinsamen Musizieren. HORST MAYER / FOTOS: KAT PFEIFFER

I N F O R M AT I O N Wer die »Spätzünder« hören möchte, hat am Sonntag, 30. Juni, Gelegenheit dazu. Das Ensemble tritt zwischen 14 und 18 Uhr im Steiner Stadtpark unter dem Motto »Der Stadtpark klingt« auf. Musikschule Stein, Gasweg 1, 90547 Stein, Telefon 0911/68 95 40 info@stein-musik.de www.stein-musik.de


8 Ansichtssache

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Plötzlich ist die Partystimmung vorbei Eine Polemik gegen die verlogene Euphorisierung des Alters ermutigenden Vorbild nehmen. So eine Reportage kann freilich ebenso Zynismus und Resignation auslösen. Das ist kein Schreckens-Szenario. Das alles ist Normalität. Der Alltag des Alters. Den spürt ja jeder. Manche können bestens damit umgehen, manche wollen ihn nicht wahrhaben. Er wird den Senioren in den Medien zwar nicht verheimlicht. Aber attraktiver für den Verkauf von Zeitschriften, für die Einschaltquote oder die Klick-Zahl von digitalen Angeboten sind doch die Bilder von der erfolgreichen Premiere einer Theatergruppe von Silver-Agers (das ist ebenfalls so ein euphorischer Wegduck-Begriff!). Und der Schminkkurs für Omas (das Wort wiederum wird als diskriminierend empfunden, wenn es nicht gerade um die Fotos strahlender Enkel im australischen Outback geht) wird stärker nachgefragt, wenn die Wangenknochen dank Photoshop faltenfrei wirken. Abend für Abend einsam vor dem Fernseher Wie geht es angesichts dieser Scheinwelt des Alterns in hautengen Jeans eigentlich denen, die Abend für Abend einsam vor dem Fernsehschirm sitzen? Wie geht es denen, die still die Preise von Urnen studieren, weil in der Klinik gerade die Chemotherapie des Lebensgefährten versagt? O ja, wir Medienmacher informieren beflissen sogar über Hospiz-Angebote, Bestattungsrituale und Trost-Therapien. Aber eigentlich stellen wir uns als Zielgruppe die knackigen Rock`n` Roll-Liebhaber eher vor als die Stuhltänzer, denen die Pflegerin eine Polka auflegt. Unsere Botschaft ist nicht, Foto: wikimedia.org

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ie Zukunft war früher auch besser.« Das ist einer der unnachahmlichen Sätze von Karl Valentin. Einmal ist das ein ganz realistischer und existentialistischer Satz, denn je näher die Zukunft kommt, desto mehr verliert sie ihren utopischen Erwartungscharakter. Zum anderen ist es ein Satz, der besonders für das Alter gilt. »Alter«, so sagt die Berliner Literaturwissenschaftlerin Silvia Bovenschen, »ist zunehmende Zukunftslosigkeit.« Es ist die Lebenszeit vor dem Tod. Die Perspektiven schrumpfen, wenn man siebzig, achtzig oder neunzig ist. Auch wenn man noch einen Stadtmarathon in New York gewinnt, die Studienreise durch Sri Lanka genießt oder an der Universität Philosophie studiert. Es ist dieses Bild der fitten und taffen Alten, das wir, die Medienmacher, gern transportieren. Die Bilder stolzer Senioren im Fitness-Studio oder an einem Gipfelkreuz der Alpen sehen gut aus und stimmen positiv. Don’t worry! haben wir auf einigen Partys mit dem Motto »After Seventy« gelernt. Mach dir keine Sorgen! Doch es gibt gar nicht so viele alte Menschen, die sich keine Sorgen machen oder machen müssen. Die vorgeblich Sorgenfreien sind meist die, die stereotyp murmeln: Ich bin so alt, wie ich mich fühle. Und die geben jedenfalls vor, sich ziemlich jung zu fühlen. Dann plötzlich bricht eine Krankheit über sie herein. Sie müssen in die Notaufnahme der Klinik. Wenn sie die Kranken-Station Tage später verlassen, wissen sie (bestenfalls!), dass ihr Leiden sich zwar eindämmen lässt, aber nie mehr weggehen wird. Vielleicht schnüren ihnen Chemikalien ein Korsett zum Weiterleben, vielleicht benötigen sie regelmäßig Apparate-Medizin. Dann sind die Zeiten des fröhlichen Verdrängens vorbei. Sie wissen, dass sie von nun an Unterstützung brauchen – weil sie alt sind. Wie lange kann das noch gut gehen? Nehmen wir auch jene in den Blick, die schon lange am Rollator gehen oder tief in die Geldbörse schauen, wenn der Monat länger wird. Denen der Partner gestorben ist und die keinen Freundeskreis von der letzten Kreuzfahrt her um sich versammelt haben (weil sie sich die gar nicht leisten konnten). Manche suchen seit Jahren auf den einschlägigen Internet-Plattformen nach Beziehungen, resignieren aber allmählich an fortgesetzten Enttäuschungen. Und vergessen wir die anderen nicht, die gar nichts mit den neuen Technologien anfangen können oder wollen. Sie sind in eine fremde Welt geraten. Vielleicht wackeln sie tapfer mit ihrem Hund durch die Straßen und fragen sich, wenn sie heimkommen, erschöpft, wie lange das wohl noch gut gehen kann. Andere müssen sich fragen, ob das mit dem Heim nicht täglich aktueller wird, weil die Miete viel schneller als die Rente steigt. Und es graut ihnen davor, die vertraute Umgebung noch einmal wechseln zu müssen. Von den Mühen eines Umzugs nicht zu reden. Von der Aussicht auf einen Heimplatz als rares Gut auch nicht. Wenn sie Glück haben, gibt es Kinder oder Enkel oder wenigstens Freunde, mit denen sie die Sorgen besprechen können. Wenn sie kein Glück haben, wurden Kontakte abgebrochen und sie sind allein. Sie sind allein – und sie fühlen, dass sie die Welt verlieren. Ihr Kopf kann sie nicht mehr festhalten. Die Demenz steigt auf – oder wenigstens die Angst davor. Für sie muss es zynisch erscheinen, wenn ihr Seniorenmagazin schon wieder darüber berichtet, wie eine hundertjährige Spätkünstlerin in der Toskana Marmor in Statuen verwandelt. So etwas kann sich ein Leser, eine Leserin zum

Büste des Sophokles in der Ny Carlsberg Glyptothek, Kopenhagen.


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Ansichtssache  9 FOTO: FAY FOX

HERBERT HEINZELMANN

Gesangsolistin Amanda Majeski

Mitreißende Melodien beim 10. Benefizkonzert Bekannte Stücke präsentieren die Nürnberger Symphoniker beim 10. Benefizkonzert der HypoVereinsbank zugunsten der Lebenshilfe Nürnberg und des Magazins sechs+sechzig. Am Freitag, 27. September, um 19.30 Uhr erwartet die Besucher im Musiksaal der Kongresshalle ein Konzert der Extraklasse. Einen Glanzpunkt stellt der Auftritt von Gesangsolistin Amanda Majeski dar. Die junge amerikanische Sopranistin gilt als herausragende Strauss-Interpretin. Die von der Kritik hoch gelobte Künstlerin singt »Vier letzte Lieder« Chefdirigent Kahchun Wong des beliebten Komponisten Richard Strauss. Drei Liedtexte stammen aus der Feder des Dichters Hermann Hesse, eines von Josef von Eichendorff. Sie handeln von Tod und Abschied; die Melodien entstanden am Ende von Richard Strauss‘ Schaffenszyklus. Den Auftakt zum Konzert bildet die Ouvertüre aus dem »Fliegenden Holländer«. Die Idee zu dem berühmten Werk kam Richard Wagner während einer mehrwöchigen Schiffsreise nach England. Dabei erlebte der Komponist eindringlich die Stimmung auf hoher See. Diese stürmische Reise fließt ein in das Werk, das er 1840 verfasste. Peter Tschaikowskys Symphonie Nr. 4 f-Moll, op. 36 bildet den kraftvollen Endpunkt des Konzerts. Sie gehört zu den beliebtesten Werken des Komponisten. Sie wurde 1878 uraufgeführt. Mit ihrem Appell, sich in unglücklichen Zeiten an der Freude anderer zu erfreuen, ist sie noch immer zeitgemäß und eindrucksvoll. Chefdirigent Kahchun Wong wird die drei Stücke zu einem festlichen Konzert-Korso verbinden. Karten zu 21 € / 13 € ermäßigt für Studenten/Schüler und Menschen mit Behinderung gibt es ab 1. Juli bei den Geschäftsstellen der HypoVereinsbank Nürnberg.

FOTO: TORSTEN HÖNIG

dass das Alter nicht lustig ist. Wir berichten lieber darüber, dass es nach erfolgreichem Speed-Dating noch lustvoll sein kann (was zuweilen passiert). Hier sollen alle um Entschuldigung gebeten werden, die so etwas überhaupt nicht lesen wollen. Bei der aktuellen Diskussion um die Widerspruchslösung in Fall der Organspende wurde wieder bekannt, wie ungern sich Menschen mit dem eigenen Sterben beschäftigen. Aber angesichts aller melancholischen Fakten muss hier einmal ein Satz von Sophokles zitiert werden. Das war der große antike Tragödienautor aus Athen (ca. 496-406 v. Chr.), dem wir Dramen wie »Antigone« und »König Ödipus« verdanken. Sein letztes Theaterstück hat den TiUnd zuletzt tel »Ödipus auf Kolonos«. kommt dir das Alter, Es handelt von der letzten eines alten Mannes. gescholten von allen, Reise Und es gibt ein Chorlied darin, das nach dem Sinn kraftlos, ungesellig, des Lebens fragt und keieinsam, nen findet. Sophokles aber hat die folgenden Zeilen aller Übel ärgstes. gefunden: »Und zuletzt/ kommt dir das Alter,/geSOPHOKLES, GRIECHISCHER scholten von allen,/kraftDICHTER, CA. 496 – 406 V. CHR. los, ungesellig, einsam,/ aller Übel ärgstes.« Aller Übel ärgstes – so traut sich heute kaum noch jemand das Alter öffentlich zu nennen. Weil unsere Lebenserwartung so sehr zugenommen hat? Sophokles ist doch wahrscheinlich auch schon 90 Jahre alt geworden. Weil unser soziales System so toll ist und die medizinische Versorgung so prachtvoll? Davon mögen viele profitieren. Vielen nützt es aber gar nichts. Über sie nicht zu sprechen, so zu tun, als wäre das Alter rundum ein Lebensabschnitt des Strotzens – das ist nur falsche und tatsächlich unverschämte Arroganz derer, denen es ausnahmsweise prächtig geht. Wir Alten müssen nicht in Sack und Asche schreiten, wenn wir nicht das Bedürfnis dazu haben. Wenn wir das Bedürfnis jedoch spüren, sollten wir uns nicht schämen müssen. Schwäche ist eine natürliche Erscheinungsform des Alters. Wir dürfen die nächste Studienreise auskosten, wenn wir die Kraft zu ihr haben. Aber glauben wir niemandem, der behauptet, diese Senioren-Generation sei der medizinisch angestrebten Unsterblichkeit schon sehr nahe. Das ist eine (Selbst-)Täuschung. Das Leben strebt immer nach dem Tod. Und wir Alten stehen an seinem Rand und fühlen mehr oder minder heftig das eigene Schwinden. Genießen wir den heutigen Tag und die angebrochene Stunde. Der/die nächste bereits kann (mit viel höherer Wahrscheinlichkeit als bei den Jungen) furchtbar werden oder gar nicht mehr sein. Denn früher hatten wir mehr Zukunft. Sie ist ganz langsam in Vergangenheit verwandelt worden.


10 Leserreise

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Blühende Landschaften im Golf von Neapel sechs+sechzig-Leserreise führt Sie auf die Wellness-Insel Ischia

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ma zum Träumen in wunderschönen Buchten und Spaziergängen an den Sandstränden einlädt. Die Badesaison reicht dort übrigens meist noch bis in den November hinein. Ischia ist anders, heißt es, in seinen sechs Gemeinden gehen die Uhren langsamer. In malerischen Dörfern, zwischen Zitrusfrucht-Hainen und den zahlreichen Thermalbädern, werden Genuss und Entschleunigung großgeschrieben. Ausgezeichnete Weine gibt es zu kosten und Spezialitäten, die der würzigen neapolitanischen Küche Auf der Insel Procida, die nur einige Kilometer vor Ischia verwandt sind: liegt und eines unserer Ausflugsziele ist, stapeln sich die Natürlich haben wir auch bunten Häuser förmlich übereinander. attraktive Ausflüge für unsere sechs+sechzig-Leserreise organisiert. Unter anderem besuchen wir as haben Bud Spencer, Liz die winzige, farbenfrohe Fischerinsel ProTaylor, Romy Schneider und cida. Und wer an den freien Tagen nicht Angela Merkel gemeinsam? nur genießen oder relaxen möchte, kann Alle hat Ischia, die kleine Indurch die eleganten Geschäfte und die sel im Golf von Neapel, mit ihrer großen Altstadt des Hauptortes bummeln oder an Vielfalt verzaubert. In ihre oft unberührAusflügen teilnehmen. ten Landschaften entführen wir Sie Anfang MICHAEL NORDSCHILD Oktober, wenn das milde Spätsommer-Kli-

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Leserpost Mit großem Interesse habe ich im Seniorenmagazin 66/ Ausgabe 1/2019 Ihren Artikel »Wie Eda und Johanna Freundinnen wurden« gelesen. Ich habe fast 20 Jahre lang mit Fünfund Sechstklässlern eine Patenschaft zum AWO Sozialzentrum in Erlangen-Büchenbach durchgeführt und kann nur bekräftigen, dass solche Treffen für beide Seiten ein Gewinn sind. Sie bringen Leben, Spaß und Farbe in den nicht immer bunten Heim- und Schulalltag, und ja, manchmal halt auch »Chaos«, Lärm und Schmutz. Die BewohnerInnen begegneten meinen Schülern stets mit Freude und Wärme, sie nahmen Anteil an ihrem noch jungen Leben, sie schenkten ihnen Zeit und ein großes Stück ihrer Lebenserfahrung und ihrer Lebensweisheit. Bei ihnen hatten auch die Erfolg, die in der Schule nicht so erfolgreich waren, und »so ganz neben-

bei« lernten die Kinder, Verantwortung zu übernehmen, Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme, Respekt, Toleranz u.ä. Ich freue mich wirklich sehr, dass die Idee, alte Menschen und junge Leute zusammenzubringen, allmählich »Schule macht«. GISELA SPONSEL-TRYKOWSKI, ERLANGEN

Mit Interesse haben wir den Bericht »Kinder wollen alles über Karl IV wissen« in Ausgabe 1-2019 gelesen. Es ist ein Buch über Kaiser Karl in Lauf erschienen, auf das wir hiermit hinweisen möchten. LAMBERT HERRMANN, LAUF

Zum Beitrag: Die neue Lust am Radfahren, Ausgabe 1-2019 Alles schön und gut, Pedelecs sind einfach und machen Spaß. Aus welchem Grund sind denn die Zahlen der verunglückten Radler so stark gestiegen? Sie sollten sich nicht die Eigenwerbung

Reisetermin: 07.10. bis 14.10.2019 Reisepreis: 998.- € p.P. im DZ, EZ-Zuschlag 169.- € Im Reisepreis enthalten: – Flug Nürnberg-Neapel und zurück mit Ryan Air – Ü/HP (Abendessen) im 4-Sterne-Hotel – ein Reiseführer pro Zimmer – Kleines Überraschungsgeschenk – Alle Bustransfers im Zielgebiet – Deutsch sprechende Reiseleitung – Reisebegleitung durch Magazin sechs+sechzig – Halbtägige Inselrundfahrt – Halbtägige Besichtigung des Botanischen Gartens »La Mortella« – Besuch des Weinkellers Pietratorcia mit Weinprobe und Imbiss – Ganztagesausflug Insel Procida INFOS UND BUCHUNG Reisevermittlungsagentur Reiseglück Waltraud Benaburger Tilsiter Str. 6c, 90453 Nürnberg Tel.: 0911/63 92 28 reiseglueck@gmx.de Ausführliche Reise-Infos und Buchung unter www.magazin66.de/category/ reise-und-kultur/

eines Pedelec-Ladens zu eigen machen, sondern auch die Nachteile ansprechen. Ich möchte das Radfahren keinem madig machen, aber nur mit Daraufsitzen und Losfahren ist es nicht getan. FRANK SCHERM, NÜRNBERG

Zur Rubrik: Das war schick In meiner Kindheit in den 50-er/60-er Jahren gab es bei unserem Bäcker Klein in Erlangen in der Drausnickstraße immer am Gründonnerstag eine spezielle süße Brezel mit Zuckerguss, genannt »Gründonnerstagkringel«. Da meine Eltern aus Ostpreußen stammten sowie viele Nachbarfamilien und auch dieser Bäcker ebenfalls ehemalige Flüchtlinge waren, vermute ich, dass dieser Brauch zwar kein Fränkischer ist, aber trotzdem mal Erwähnung finden sollte. Der Nachfolger dieses Bäckers bot dieses Gebäck jedenfalls nicht mehr an. USCHI MÜLLER, ERLANGEN


Zeitzeugen  11

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Seit 3000 Wochen im All Fans von »Perry Rhodan« feiern Jubiläum

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n zwei Jahren werden wir den 50. Jahrestag der ersten Mondlandung feiern. Jedenfalls insofern wir Leser von »Perry Rhodan« sind. »Perry Rhodan« ist eine deutsche Heftroman-Serie der Gattung Science Fiction und erscheint seit über 3000 Wochen. Sie ist benannt nach dem fiktiven amerikanischen Astronauten Perry Rhodan, der am 15. Juni 1971 zum Mond startet. Dort begegnet er außerirdischen Lebewesen – und eine unendliche Geschichte beginnt. Selbstverständlich werden auch »Perry Rhodan«-Leser in diesem Jahr das Jubiläum der ersten wirklichen Mondlandung begehen. Denn am 21. Juli 1969 betrat (entgegen allen grotesken Verschwörungstheorien) Neil Armstrong als erster Mensch den Boden des Erdtrabanten. Immerhin zwei Jahre vor der Romanfigur. Als am 8. September 1961 die erste Nummer der Heft-Serie auf den Markt kam, war der tatsächliche Lauf der Weltgeschichte selbstverständlich nicht vorherzusagen. Es war auch nicht vorherzusagen, wie erfolgreich die Serie werden sollte. K.H. Scheer und Clark Darlton, ihre längst verstorbenen Schöpfer, gingen beim Start davon aus, sie würden gerade mal 30 bis 50 Hefte verkaufen können. Am 14. Februar 2019 ist jedoch Band 3000 mit dem Titel »Mythos Erde« in den Buchhandel gekommen. 3000 Hefte von durchschnittlich 66 Seiten Umfang waren Woche für Woche erschienen. Und zwar keine pro Heft abgeschlossenen Geschichten wie bei den Kriminalromanen um Jerry Cotton, die es schon viel länger gibt. Sondern fortgeschrieben als halbwegs konsequentes Epos, das sich in die Zukunft erstreckt. Die längste Science Fiction-Serie der Welt. Ein erstaunliches Produkt. Es verdankt sich einer Menge von Lesern, die bereits 1961 als Kinder dabei waren. Science Fiction war damals eine junge und in Deutschland aufstrebende Literaturgattung. Karl Herbert Scheer und Clark Darlton (bürgerlich: Walter Ernsting) waren die erfolgreichsten deutschen Autoren. Außerdem war das die

Zeit der großen Weltraum-Begeisterung und des Wettkampfes der Weltblöcke USA und UdSSR um die Eroberung des Alls. In den ersten Bänden wird Perry Rhodan mit überlegener außerirdischer Technik ausgestattet, befriedet die zerstrittene Erde, um dann aus der Menschheit eine Art Kolonialmacht zuerst im Sonnensystem, später in der Galaxie und dann im halben Universum zu machen. Dazu musste der Held unsterblich werden. Das geschah bereits in Band 19, als er auf eine Art göttliches Wesen traf, das ihm durch die Regeneration der Körperzellen ewiges Leben schenkte. Inzwischen ist er uralt. Die Serie spielt zigtausend Jahre in der Zukunft. Während Rhodan ewig lebt, sind schon zwei Generationen von Autoren verstorben. Die Verfasser der Exposés geben die Haupthandlung vor, an der sich das Geschehen entlang hangelt. In den einzelnen Heften wird sie mit mehr oder minder spannenden Geschichten aufgepolstert. Jetzt ist sie über 3000 Bände gestreckt. So ist ein labyrinthisches »Perryversum« entstanden, in dem sich die Fans anhand eines eigenen Internet-Lexikons namens »Perrypedia« zu orientieren versuchen. Klug gestrickter Roman Anlässlich der Jubelzahl 3000 hat der bekannte Fantasy-Autor Andreas Eschbach (»Das Jesus Video«), einen dicken und klug gestrickten Roman mit dem Titel »Perry Rhodan – Das größte Abenteuer« geschrieben. Darin schildert er die Jugend des fiktiven Helden in unserer realen Geschichte. Am 7. Juli wird er das Buch im Rahmen der Aktion »Lesen« im Fürther Kulturforum vorstellen. Und der Verfasser dieser Zeilen (der 1961 tatsächlich zu den Erstlesern von »Perry Rhodan« gehörte) darf sich mit ihm unterhalten. HERBERT HEINZELMANN

Von Lesern für Leser Unser Leser Prof. Dr. Werner Daniel aus Erlangen-Marloffstein war bis 2012 Ordinarius für Innere Medizin/Kardiologie und Direktor der 2. Med. Klinik. Er empfiehlt das Buch »Arzt-Patienten-Kommunikation – Ein Patient und sein Chirurg im Zwiegespräch« von Werner Hohenberger und Helmut Moldaschl. Prof. Hohenberger ist ehemaliger Ordinarius für Chirurgie am Universitätsklinikum Erlangen. Worum geht es? Der Kranke ist ein Kernphysiker, der von der Diagnose eines bösartigen Magentumors überrascht wird, dem man aufgrund von bereits vorliegenden Metastasen zunächst eine aussichtslose Prognose zuspricht. Der Arzt ist ein international renommierter Chirurg, der sich nach Beginn der Chemotherapie aufgrund einer zwischenzeitlich aufgetretenen Notfallsituation zur Not-OP entschließt, die erfolgreich verläuft, so dass der Patient vierzehn Jahre später, als das Buch 2018 erscheint, als vollständig geheilt angesehen werden kann. Warum sollte man es lesen? Das Buch behandelt alle Bereiche, die ein(e) Patient(in) mit einer schweren Erkrankung wissen will, aber oft genug nicht in der Lage ist, im Detail zu erfragen. Dies reicht von der Suche nach dem/der am besten geeigneten Arzt/Ärztin, dem ersten gemeinsamen Gespräch, dem Stellenwert des persönlichen Vertrauens und einer verlässlichen Aufklärung. Worin unterscheidet sich das Buch von anderen? Der Reiz des Buches liegt darin, dass alle wesentlichen Themen der insgesamt 39 Kapitel und 202 Seiten jeweils von beiden Perspektiven, dem Arzt und dem Patienten, beleuchtet und interpretiert werden. Unterschiedliche und gemeinsame Sichtweisen kommen zum Ausdruck, und Missverständnisse in der Arzt-Patienten-Kommunikation werden gezielt angesprochen. Ist es auch für Laien verständlich? Das Buch ist (auf der ärztlichen Seite) mit interessanten Fallbeispielen unterlegt, flüssig geschrieben und liest sich oft spannend wie ein Roman. »Arzt-Patienten-Kommunikation Ein Patient und sein Chirurg im Zwiegespräch« von Werner Hohenberger und Helmut Moldaschl, erschienen 2018 bei Walter de Gruyter GmbH, Berlin/ Boston. 19,95 €.


12 Porträt

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Sigrid formt ihr eigenes Frauenbild Die Werkstatt Frey bringt Farbe in die Fränkische Schweiz

Die Keramik-Künstlerin Sigrid Frey steht in ihrem Garten, einer romantischen Oase.

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siatisch muten sie an, manchmal auch afrikanisch, mitunter erinnern sie an Werke von Gustav Klimt oder Henri de ToulouseLautrec, immer sind sie üppig, voller Lebensfreude – die Frauenbüsten der Künstlerin Sigrid Frey aus Igensdorf im Landkreis Forchheim. Ein Werkstattbesuch. Nur wenige Schritte muss man gehen, gleich hinter dem Tor wird einem klar: Hier lebt eine Künstlerin. Skulpturen empfangen den Besucher im Garten, der sich wohl am ehesten mit den Worten umschreiben lässt: »gezähmter Wildwuchs«, eine Oase, der der Regen noch zusätzliche Romantik verleiht. Bunte Säulen und Büsten aus Keramik stehen hier, daneben bronzene Skulpturen. Sie stammen von ihrem verstorbenen Mann – dem Künstler Harro Frey. Sie waren ein Paar, seit sie sich Anfang der 1960er Jahre trafen – bis zu seinem Tod 2011. Es war eine Beziehung par excellence, die wohl viele Klischees einer Künstlerehe bediente, darunter wohl auch jenes des erfolgreicheren Mannes. Dabei starten beide gemeinsam - auf der Höheren Fachschule für Keramik in Nürnberg, wo sie sich kennenlernen. »Eigentlich bin ich eher so reingerutscht«, erzählt die 77-Jährige mit einem Lachen. »Ich wollte Grafikerin werden und bin dann bei

einem Vorbereitungskurs bei der Keramik hängengeblieben.« Ob es tatsächlich nur Zufall war? Schon ihr Großvater war Bildhauer, lernte an der Kunstschule Nürnberg. Auch ihr Vater malte gerne – so wie sie selbst als Kind. Was heute nicht ungewöhnlich ist, galt damals als exotischer Beruf. »Der Boom kam erst zehn Jahre später, in den 70ern.« Ihre erste berufliche Station nach der dreijährigen Ausbildung führt sie an den malerischen Kochelsee – zu den Werkstätten Brey. Eine wichtige Station. »Hier habe ich das Drehen erst so richtig gelernt.« Und Sigrid Frey dreht viel. Schließlich ist der Zweite Weltkrieg noch nicht lange vorbei, die Menschen sind damit beschäftigt, Zerstörtes zu ersetzen. Die steigenden Einkommen zu Beginn der Wirtschaftswunderjahre lassen das endlich zu. Das befeuert auch die Nachfrage nach Geschirr, das damals noch zumeist in Handarbeit »made in Germany« entsteht. 20 Vasen am Stück Sigrid Frey ist damals noch keine 30 Jahre alt und lernt, »in Serie« zu drehen: »20 Vasen am Stück in der gleichen Form«. Oder ein Speise- oder Kaffeeservice. Akkordarbeit, doch sie sagt: »Es war aber eine schöne Zeit. Ich hatte dort Familienanschluss.

Am Wochenende sind wir morgens um drei Uhr aufgestanden, um zusammen in die Berge zu gehen.« Ihr Weg zurück in die Region führt über das schweizerische St. Prex nach Burgthann, zu Wilhelm und Elly Kuch, zum damaligen Zeitpunkt schon bekannte Keramikkünstler. »In meiner Zeit fingen die kleineren Werkstätten an, auch künstlerisch zu arbeiten und Einzelstücke herzustellen.« Für einige Namhafte werden heute, etwa beim Internetauktionshaus Ebay, satte Preise aufgerufen. Zu den Künsten gehören auch und vor allem die Glasuren. Die Grundlagen für den richtigen Umgang damit lernte Sigrid Frey an der Schule im Chemieunterricht. Sie muss schließlich wissen, welche Stoffe nur niedriggebrannt werden dürfen und auch, wie die Gefäße später verwendet werden sollen. Denn niedriggebrannte Elemente wie Blei können sich lösen, wenn sie mit Säure aus Salatdressing oder Wein in Berührung kommen. Die Arbeit hier gibt auch ihr – inzwischen Gesellin – die Möglichkeit, sich auszuprobieren, vor allem gemeinsam mit Wilhelm Kuch. »Als er erstmals eine Tropfenglasur machte, die an der Keramik herunterlief, dachten viele Mitarbeiter, das ist fehlerhaft«, amüsiert sie sich im Rückblick. Ein Ausweg zur rechten Zeit Harro Frey studiert derweil noch an der Nürnberger Kunstschule. Viel Geld steht nicht zur Verfügung. Da wird Sigrid schwanger; die junge Familie mit dem kleinen Saschko lebt zunächst bei Sigrids Mutter. »Ich habe feste gespart. Mein Chef in Kochel hatte mir noch zu einem günstigen Brennofen verholfen. Harro arbeitete in den Semesterferien in Arzberg und in München, um Geld zu verdienen.« Schließlich zieht das Paar nach Weißenohe, wo ihre Familie ein kleines Wochenend-Häuschen besitzt. »Ich habe gedreht, mein Mann hat Formen und Glasuren gemacht.« Irgendwann passiert es – das Geld ist aus. Doch es tut sich ein Ausweg auf. Just zu diesem Zeitpunkt fragt die Gemeinde Weißenohe das Paar an, ein Fries für die neue Mehrzweckhalle zu gestalten. »Erfolg – gerade als Künstler – ist auch immer ein Stück weit Glückssache«, so Freys Resümee. Und die junge Familie hat noch einmal Glück, als sie das kleine Haus gut verkaufen kann, um von dem Geld ein größeres Bauernhaus in Igensdorf im Ortsteil Pettensie-


Porträt  13

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Foto: Deutsches Spielearchiv

del zu erwerben. Die Freys bauen den Stall zu Werkstatt und Ausstellungsräumen um, fügen beides mit dem Wohnhaus zusammen. Hier werden fortan Harro Freys Bronzeskulpturen entstehen, mit denen er weit über die Region hinaus Bekanntheit erlangt. Sigrid Frey arbeitet währenddessen weiter an Gefäßkeramik oder an Keramiksäulen für die Landesgartenschau in Bayreuth. Kunst, Musik, Bratwurst Die Großzügigkeit des Anwesens, die Verbindung von Ländlichem und Kunst, aber auch die verschiedenen Kunststile des Paares – es ist wie gemacht für eine eigene Ausstellung. »Es war nicht so wie heute, wo es überall Galerien gibt. Auf dem Land gab es keine, in Nürnberg und Erlangen nur ein paar wenige. Also haben wir hier unsere eigene Ausstellung gemacht.« So wird auch Heinz Meier auf die Freys aufmerksam, der Mitte der 70er Jahre gerade seine »Galerie mit der Blauen Tür« eröffnet – in Erlangen. Zusammen veranstalten sie eine gemeinsame Ausstellung in Pettensiedel mit Musik, Bratwürsten und Bier, das in selbstgedrehten Krügen ausgeschenkt wird. »Diese Kombination von allem war damals etwas ganz Neues, auch deshalb, weil Galerien immer etwas Elitäres anhaftete. Wir wollten den Menschen mit unserer Art die Hemmungen nehmen, eine Galerie zu betreten.«

Das Experiment glückte. Noch heute veranstaltet Sigrid Frey gemeinsam mit Heinz Meier Ausstellungen in Pettensiedel, aktuell eine mit der Künstlerin Christine Nikol. Natürlich wären Haus und Hof dazu angetan, noch mehr Leben aufs Land zu holen. »Das schaffe ich aber nicht mehr, es ist viel Arbeit«, sagt Frey. Die investiert sie in ihre Skulpturen, zu deren Besonderheiten gehört, dass sie in Teilen auf der Scheibe gedreht sind, dann zusammengefügt werden. »Nachdem ich – mit einem kleinen Kind zu Hause – nicht auch auf die Kunstschule gehen konnte, wurde mein Mann gewissermaßen mein Lehrer.« Durchaus inspirierend, aber nicht immer einfach. Denn so schön es ist, einen Menschen an seiner Seite zu wissen, der die Freude an Kunst mit einem teilt, so schwierig kann es auch sein, sich auf seinem eigenen Weg nicht beirren zu lassen. Wie nah Freud und Leid beieinander liegen, erfährt sie 2011, als sie den Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten gewinnt. Harro Frey stirbt im gleichen Jahr. »Der Tod meines Mannes war ein Schock, die Zeit danach hart«, erzählt Sigrid Frey. »Aber ich lernte mich dadurch noch einmal neu kennen, lernte, dass ich viele Dinge konnte, die ich vorher gerne meinem Mann überlassen hatte – wie die Finanzen.« Sie stellt weiterhin aus, ist in diversen Kunstvereinen aktiv. Und sie lernt, dass es die Keramikbüsten sind, aus Feinsteinzeug, mit alten Fayence-Techniken bemalt, deren Erschaffung ihr Herz gehört. »Seitdem mache ich nichts anderes mehr.« Rund einen Monat braucht sie, um eine fertigzustellen. Der Verkauf ihrer Skulpturen, aber auch früher hergestellter Gefäßkeramik sowie Bronzen von Harro Frey machen es ihr möglich, sich ihre Oase – ihr kreatives Zentrum, in der alles von der Liebe zu Kunst und Keramik kündet – zu erhalten. ANJA KUMMEROW, FOTOS: MILE CINDRIC

I N F O R M AT I O N Werkstatt Frey Klingerweg 2 in Igensdorf Di – Do 10 –18 Uhr, Sa 11 –17 Uhr, So/Feiertag 11 –13 Uhr

Üppige Frauenfiguren haben es Sigrid Frey angetan.

Führung durch das Spielearchiv für Großeltern und Enkel Was tut sich hinter der Fassade des Pellerhauses, um deren Zukunft sich lebhafte Diskussionen entzündet haben? Rekonstruktion im alten Stil oder Bewahren der Nachkriegsfassade? Dies ist aber nur ein Aspekt, den die Innenarchitektin Carmen Dittrich bei ihrem Rundgang für Großeltern und Enkel am Samstag, 6. Juli, ab 14 Uhr exklusiv für die Leserschaft des Magazins sechs+sechzig anspricht. Die Gruppe mit maximal 25 Personen wird einen Blick hinter die Kulissen des Spielearchivs werfen. Die Führung dauert etwa 60 Minuten. Kinder und Erwachsene werden sehen, was man wo und wie spielen kann – auch digital. Bis 18 Uhr darf nach Herzenslust weitergespielt werden. Die Teilnahme ist kostenlos. Bitte nur mit Kindern anmelden. Unterstützt wird der Rundgang vom Treffpunkt Architektur Ober- und Mittelfranken der Bayerischen Architektenkammer. Anmeldung per Mail an: info@magazin66.de

Klassiker bei lauer Sommerluft Melodienzauber mit Liedern und Arien aus Oper, Operette und Musical, versiert präsentiert von Gesangsstudierenden der Hochschule für Musik, von Professor Susanne Kelling mit Charme und Esprit moderiert, laue Sommerluft und die malerische Kulisse des historischen Kreuzigungshofs – diese Kombination macht den Reiz des traditionellen Sommerkonzerts des Seniorenamts aus. Mittwoch, 3. Juli, 17 – 19 Uhr, Spitalgasse 22, Nürnberg Karten zu 7 € (3,50 € für NürnbergPassInhaber) können ab 5. Juni unter Telefon 0911 / 231-66 55 reserviert werden. Die reservierten Karten liegen an der Tageskasse zur Abholung bereit.


14 Innenansichten

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Wie soll es jetzt weitergehen? Wie es Menschen gelingt, trotz Schicksalsschlag wieder aufzustehen Das Leben kann einem manchmal hart zusetzen. Aber es gibt Menschen, die sich nicht unterkriegen lassen, denen es auch nach harten Schicksalsschlägen gelingt, wieder Mut zu fassen und ihr Leben mit Optimismus und Freude zu gestalten. Unser Autor Günter Dehn berichtet von einem Fall, der Mut macht.

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in milder, sonnenwarmer Septembertag. In den fränkischen Dörfern ist Kerwazeit. Für Heiner Hansen und seine Frau Margit (Namen geändert) ein guter Grund, das Motorrad aus der Garage zu holen. Schönes Wetter, gute Stimmung. Was will man mehr? »Sollen wir euch was mitbringen, Bratwürste?«, fragen sie vor der Abfahrt noch ihre Kinder. Dann starten sie. Szenenwechsel: Heiner Hansen liegt in einem Bett. Es dauert Tage bis er realisiert, dass er in einem Krankenhausbett liegt. Er überlegt. »Hatte ich an einer medizinischen Testreihe teilgenommen, die jetzt beendet ist?! Und meine Frau wird mich jetzt abholen.« Er grübelt, überlegt. Die Wirklichkeit ist unfassbar.

er, der nach dem Unfall lange an seinen Verletzungen laborierte, jetzt wieder abrufen. Resilienz nennen Psychologen die Fähigkeit von Menschen, ihre Widerstandsfähigkeit zu mobilisieren. Professor Klaus Rothermund von der Friedrich-Schiller-Universität in Jena nennt unter anderem die sozialen Beziehungen, die eine Person hat: »Wer viel Unterstützung erhält, etwa vom Partner, von den Kindern, von den Nachbarn, guten Freunden, Mitgliedern der Kirchengemeinde, auch von Arbeitskollegen, der kann Krisen sehr viel besser überstehen als eine Person, die wenig Unterstützung hat, sozial isoliert ist und keinen Trost bekommt.« »Du musst selbst aktiv werden«

Es dauerte geraume Zeit, bis Heiner Hansen sich dazu aufraffen konnte, Freunde, Bekannte anzurufen. »Du musst selbst aktiv werden«, meint er, »der andere ist überfordert mit der Situation. Er weiß nicht, was er sagen soll. Er ist hilflos. Also musst du als der Betroffene die Initiative ergreifen.« Und das habe ihm geholfen. Geholfen haben ihm auch seine Liebe zur Literatur, sein Hobby, kleine Ausstellungen zu organisieren, und die Liebe zur Musik. Die Freunde im Chor, in dem er schon seit Jahrzehnten und heute immer noch singt, sind ihm auch in den Zeiten, in denen wieder alles an die Oberfläche gespült wurde, beigestanden. Prof. Klaus Rothermund: »Daher ist es so wichtig, in gute soziale Beziehungen zu investieren, sie zu pflegen, anderen zu helfen, wo und wann immer man kann. Denn nur so bleibt man eingebunden und erfährt im Gegenzug auch Unterstützung, wenn man sie braucht.« Dabei sollte man sich nicht unDas Wetter ist schön, die Kurven ter Druck setzen, rät der Jenaer schmiegen sich sanft in die LandPsychologe. »Es braucht seine schaft … alles ist perfekt. Und im Zeit, bis man seinen Frieden nächsten Moment ist nichts mehr, Neun Wochen lang lag er im Koma, dann das langsame, mit einer Situation machen wie es einmal war … schmerzhafte, quälende Erwachen. Und die Nachricht, die kann und eine neue Einstellung sein Leben in tausend Einzelteile zersprengt: Sie hatten zum Leben gewonnen hat.« einen Unfall und seine Frau ist tot. »Das Letzte«, sagt der 76-JähriHeiner Hansen hat nicht nur eine neue Einstellung zum Leben ge, »woran ich mich vor dem Unfall erinnere, ist, dass mich meine gewonnen. Er ist auch vor zehn Jahren, drei Jahre nach dem UnFrau auf dem Sozius auf ein Rudel Rehe am Waldrand aufmerksam fall, eine neue Beziehung eingegangen. »Seit neun Jahren bin ich machte.« wieder verheiratet, glücklich verheiratet. Meine jetzige Frau war Wenige Minuten später ist Margit tot. In einer engen Kurve und ist mir eine wahrhaft verständnisvolle und einfühlsame Bekommt es zur Kollision mit einem entgegenkommenden Pkw, man gleiterin.« Und nach einer langen Pause, in der ein leichtes Lächeln schrammt aneinander vorbei. Margit Hansen prallt gegen ein Verin seinem Gesicht aufscheint, sagt er: »Ja, ich schaue auch mit 76 kehrsschild. Sie stirbt noch am Unfallort. Die Schuldfrage wurde Jahren noch getrost und mit großer Zuversicht in die Zukunft.« nie geklärt. Es gab kein Verfahren. GÜNTER DEHN / ILLUSTRATION: WOLFGANG GILLITZER Das Schicksal hatte Heiner Hansen und seine Frau bereits in jungen Jahren vor eine harte Probe gestellt: Die lange ersehnten Zwillinge starben zwei Tage nach der Geburt. Die Eltern schafften es nicht, über diesen Verlust miteinander zu sprechen. Jeder versuchte für sich allein, damit fertig zu werden. Heiner suchte das Gespräch mit Freunden, Verwandten, auch Kollegen. Und er nahm professionelle Hilfe bei einem Psychotherapeuten in Anspruch. »Das hat mir ungemein geholfen.« Und diese Erfahrung konnte


Veranstaltungskalender  15

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Ausgewählte Veranstaltungen Mai bis September 2019 Ausstellungen Unsere Künstler am Bauhaus Bis 23.06.2019; Di, Do-So, feiertags 10-18 Uhr; Mi 10-20 Uhr Kunstvilla im KunstKulturQuartier, Blumenstraße 17, Nürnberg Nürnberg und die Moderne: Die Kunstvilla nimmt das 100jährige Bauhaus-Jubiläum zum Anlass, Werke der Nürnberger Künstlerinnen und Künstler zu präsentieren, die an der bekanntesten deutschen Kunsthochschule zwischen 1919 und 1933 studiert haben. Info: 0911 / 23115893 BarriereSprung. Leben mit Behinderung Ab 30.06.2019; Di, Mi, Fr 9-17 Uhr; Do 9-20 Uhr; Sa, So 11-17 Uhr Stadtmuseum, Martin-Luther-Platz 9, Erlangen Die Ausstellung nimmt den Begriff »Barriere« in den Blick, um über Lebenswelten von Menschen mit Behinderung in Geschichte und Gegenwart zu sprechen. In spielerischer Weise stellt die Schau das »Konzept von Normalität« infrage. Info: 09131 / 862300 80 Jahre Haitzinger?! Karikaturen für die Tagespresse Ab 11.07.019; Di-Fr 9-17 Uhr; Sa, So 10-18 Uhr Museum Industriekultur, Äußere Sulzbacher Straße 62, Nürnberg Info: 0911 / 2313875 Leuchtendes Messing – Die Kunst der Nürnberger Beckenschläger Bis 18.08.2019; Di-Fr 10-17 Uhr; Sa und So 10-18 Uhr Stadtmuseum im Fembo-Haus, Burgstraße 15, Nürnberg Info: 0911 / 2312595 Raumschiff Wohnzimmer. Die Mondlandung als Medienereignis Bis 22.09.2019; Di-Fr 9-17 Uhr; Sa, So, Feiertag 10-18 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstraße 6, Nürnberg Anlässlich des 50. Jubiläums der ersten bemannten Mondlandung spürtdie Ausstellung der Faszination für die Mondlandung nach und fragt nach den Wechselwirkungen zwischen Raumfahrt, Fernsehen und globaler kommunikativer Vernetzung. Info: 0911 / 23088230 RÜCK BLICK NACH VORNE. 1989 – 2019 – 2030 Bis 31.10.2019; Do + Fr: 14-18 Uhr, Sa + So: 11-17 Uhr Im August nur Sonntag von 11-17 Uhr Marstall, Schloß Burgfarrnbach, Schlosshof 23, 90768 Fürth 1989 Frauen verschiedener Muttersprachen gründeten »Frauen in der Einen Welt e.V.« als Forum für interdisziplinäre kulturvergleichende Studien und internationale Solidarität. In der Ausstellung kommunizieren Kunstwerke zeitgenössischer Künstlerinnen mit traditioneller Ton-und Flechtkunst, mit Stick- und Webarbeiten aus Protest- und Menschenrechtsbewegungen.

Beratung und Vorträge Formularausfüllservice Jeden Freitag, 15 Uhr MGH AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Erfahrene ehrenamtliche Mitarbeiter helfen beim Ausfüllen von Formularen (keine Steuererklärungen!) VA: MGH AWOthek Info/Anmeldung: 0911 / 45060167 Orientierung mit dem Smartphone 27.05.2019, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Spitalgasse 22, Nürnberg Es wird gezeigt, wie Sie sich mit Hilfe der Standortbestimmung des Smartbzw. iPhones und dem passenden Kartenmaterial zurechtfinden können. Anmeldung erforderlich. VA: Computer Club Nürnberg 50 plus e. V. (CCN) Info/Anmeldung: 0911 / 9928352 Lernen Sie das Smartphone kennen! Einführung: 29.05., 27.06., 17.07., 12.09.2019, je 10 – 12 Uhr Weiterführung: 05.06., 04.07., 24.07., 18.09.2019, je 10 – 12 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstraße 6, Nürnberg Wer bereits ein Smartphone besitzt, kann dies gerne mitbringen. Wer keines hat, erhält ein Leihgerät zum Üben. VA: Museum für Kommunikation Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 23088230 Vorsorgemöglichkeiten für Unfall, Krankheit und Alter 04.06., 02.07., 10.09.2019, je 15:30 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof (großer Saal), Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Wer darf im Ernstfall für mich entscheiden, wenn ich selbst vorübergehend oder dauerhaft dazu nicht mehr in der Lage bin? Die Betreuungsstelle der Stadt Nürnberg informiert. VA: Amt für Existenzsicherung und soziale Integration – Sozialamt – Betreuungsstelle Info: 0911 / 2312466 Wohin fließt unser Abwasser? 05.06.2019, 14 – 15 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Dr. Rainer Abendt (Stadtdirektor i. R.) erläutert den Weg unserer Abwässer sowie die Verfahrenstechnik einer biologischen Kläranlage. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224 Die Prostata – das Männerorgan Mi, 12.06.2019, 18:30 bis 20:00 Uhr südpunkt Referent: Prof. Dr. Sascha Pahernik, Chefarzt der Klinik für Urologie, Klinikum Nürnberg Das Prostatazentrum NürnbergMittelfranken im Klinikum Nürnberg ist Ansprechpartner für Patienten mit den unterschiedlichsten Erkrankungen der Prostata.

Wer baut Erlangen? 13.06.2019, 19 Uhr Stadtmuseum, Martin-Luther-Platz 9, Erlangen Am Beispiel aktueller Planungen in Erlangen wirft die Vortragsreihe den Blick auf die baulichen Projekte sowie die beteiligten Akteure, deren Einflusssphären und ihr Zusammenspiel. Thema: »Wohnquartier Isarstraße – Stadt weiterbauen« (Steidle Architekten) VA: Stadtmuseum Erlangen Info: 09131 / 862408 Mitmachen & Mitreden bei den sozialen Netzwerken und WhatsApp 18.06.2019, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Spitalgasse 22, Nürnberg Der Computerclub stellt einige soziale Netzwerke vor, gibt Anwendungsbeispiele, informiert über Anmeldevorgänge und spricht mögliche Gefahren an. VA: Computer Club Nürnberg 50 plus e. V. (CCN) Info/Anmeldung: 0911 / 9928352 Beckenbodenprobleme und Inkontinenz bei Frauen Di, 18.06.2019, 18:30 bis 20:00 Uhr Marmorsaal, Gewerbemuseumsplatz 2 Referenten: Prof. Dr. Cosima Brucker, Chefärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Nürnberg; Dimitrios Bolovis, Oberarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Nürnberg Alleine leben – ohne einsam zu sein 19.06.2019, 19.30 Uhr Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, Nürnberg Themenabend im Männer Forum: Im Leben eines Mannes kann es Zeiten geben, in denen er alleine leben will oder muss, Phasen in denen er »sein eigener Herr« ist. Dabei zeigen sich auch ungewohnte Aufgaben des Alltags, vielleicht auch Angst vor Einsamkeit. Nur für Männer. VA: Männer Forum Nürnberg Info: 0911 / 23111545 Internetberatung 26.06., 31.07.2019, je 15 Uhr MGH AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Erfahrene ehrenamtliche Mitarbeiter beantworten individuell Ihre Fragen rund ums Internet VA: MGH AWOthek Info/Anmeldung: 0911 / 45060167 Altersbedingte Augenerkrankungen Mi, 10.07.2019, 18:30 bis 20:00 Uhr südpunkt Referent: Prof. Dr. Josef Schmidbauer, Chefarzt der Augenklinik, Klinikum Nürnberg Heimische Schmetterlinge 10.07.2019, 20 Uhr Lesecafé, Hauptstr. 55 (Altstadtmarktpassage), Erlangen Referent: Dr. Christoph Daniel, LBV Erlangen VA: Landesbund für Vogelschutz Info: 0911/454737

Wenn chronische Wunden nicht heilen wollen Di, 16.07., 18:30 – 20:00 Uhr Klinikum Nürnberg Nord, Haus 57 Referenten: Dr. Florian Satt, Oberarzt der Klinik für Dermatologie, Klinikum Nürnberg; Dr. Christian Rapke, Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Klinikum Nürnberg Offenes Bein (Ulcus cruris), Druckgeschwüre (Dekubitus) und das diabetische Fußsyndrom. Die Schilddrüse. Überfunktion/ Unterfunktion? 17.07.2019, 19 Uhr Wohnstift Hallerwiese, Praterstr. 3, Nürnberg Vortrag von Dr. Hildburg Schellberger (Biochemikerin und Ernährungswissenschaftlerin) VA: Wohnstift Hallerwiese Info: 0911 / 2721430

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16 Veranstaltungskalender Nürnberger Einspänniger – wer sie waren und wo sie wohnten 23.07.2019, 19.30 Uhr Fabersaal Bildungscampus, Gewerbemuseumsplatz 2, Nürnberg Vortrag von Helge Weingärtner; Karten nur an der Abendkasse VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 5072360 Diavortrag: Wanderung durch die Mark Brandenburg von heute 14.08.2019, 16 Uhr Wohnstift Hallerwiese, Praterstr. 3, Nürnberg Referentin: Dr. Renate Kiesow. Von der Stadt Brandenburg ausgehend, führt der Diavortrag über die Priegnitz, Uckermark, Oderbruch, Spreewald bis in den Fläming hinein. VA: Wohnstift Hallerwiese Info: 0911 / 2721430

Führungen und ­W anderungen Mit Agnes Dürer durchs AlbrechtDürer-Haus Jeden Di, Mi und Sa, 15 Uhr; jeden Do, 18 Uhr (nicht am 30.5. und 20.6.2019); jeden So, 11 Uhr Albrecht-Dürer-Haus, Albrecht-Dürer-Straße 39, Nürnberg VA: Albrecht-Dürer-Haus Info: 0911 / 2312568 Hereinspaziert! Katharina Tucher zeigt ihr Schloss Jeden Sonntag, 14 Uhr Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal, Hirschelgasse 9-11, Nürnberg Kostümführung mit der historischen Hausherrin VA: Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal; Info: 0911 / 2315421 Rundgang in St. Peter 28.05.2019, 14 – 15:30 Uhr Treffpunkt: Buslinie 36, Bushaltestelle Peterskirche, Nürnberg Ein Stadtrundgang mit dem ehemaligen Telekom-Mitarbeiter Rainer Eck durch den Stadtteil St. Peter. Vom ehemaligen Haller-Schloss zur Fernsprechentstörungsstelle, weiter zu einer Wohnanlage aus den 1950er Jahren, schließlich zum ehemaligen Fernmeldeamt. VA: Museum für Kommunikation Info: 0911 / 23088230 Modetour III 04.06.2019, 16 Uhr Wir entdecken auf unserer Tour durch die Nürnberger Innenstadt Läden, die in ihren Konzepten das Thema Nachhaltigkeit groß schreiben. In Kooperation mit dem Fresh Fashion Club. Maximal 15 Teilnehmer. VA: Karl-Bröger-Gesellschaft Info/Anmeldung: 0911 / 448383 oder info@karl-broeger-gesellschaft.de

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Schmetterlingsexkursion in der Fränkischen Schweiz 29.06.2019, 14 Uhr Treffpunkt: Ortsmitte Großenohe, an der Bushaltestelle (Linie 219), Hilpoltstein Rathaus Leitung: Dr. Christoph Daniel, LBV Erlangen VA: Landesbund für Vogelschutz Info: 0911 / 454737 Von Nordlichtern, Kometen und Blutregen 02.07.2019, 17 – 18:30 Uhr Stadtbibliothek, Gewerbemuseumsplatz 4, Nürnberg Nürnberg zur christlichen Deutung und wissenschaftlichen Beobachtung von Himmelskörpern in der Frühen Neuzeit. Anmeldung erforderlich. VA: Museum für Kommunikation Info/Anmeldung: 0911 / 23088230 Rundgang um das Wohnstift am Tiergarten 02.07.2019, 14 – 15 Uhr Treffpunkt: Bushaltestelle Bingstraße (Linie 43), Nürnberg Leitung: Rainer Eck VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224 Spaziergang um den Wöhrdersee 11.07.2019, 13:45 – 17 Uhr Treffpunkt: Haltestelle Marthastraße der Straßenbahn Linie 5, stadteinwärts, Nürnberg Leitung: Hannelore Grunow VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224 Die Nachbarschafts-Wiese – ein Wohlfühlort im Viertel 18.07.2019, 18 – 19:30 Uhr Treffpunkt: Wiesenstr. 19, 90443 Nürnberg Bei einem Besuch der QuartiersWiese können wir uns vor Ort von den vielfältigen Aktionen überzeugen und erfahren viel Wissenswertes über die zahlreichen Bluepingu-Projekte in und um Nürnberg. Leitung: Ulrich Hirschmüller, Bluepingu e.V. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224 Erlangens Sandkasten: Abendspaziergang zu Braunkehlchen und Neuntöter 01.09.2019, 17 Uhr Treffpunkt: Infopavillon am Exerzierplatz, Erlangen. Achtung: Gruppe von max. 15 Leuten, bitte mit Voranmeldung an nuernberg@lbv.de! Leitung: Lukas Sobotta, LBV Erlangen VA: Landesbund für Vogelschutz Info/Anmeldung: 0911 / 454737

Gesundheit und Sport Sitztanz mit Monika Jeden Donnerstag, 11 – 12 Uhr Mehrgenerationenhaus AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Wenn die Füße nicht mehr flitzen, tanzen wir mit Freude im Sitzen! VA: MGH AWOthek Info/Anmeldung: 0911 / 45060172 Seniorenschach für Jedermann Jeden Donnerstag, 14 - 18 Uhr (außer an Feiertagen und in den Schulferien) Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, Nürnberg VA: Schachclub Noris Tarrasch 1873 e.V.; Info: 0911 / 487492 Tanz mit, bleib fit 01.06., 06.07., 10.08., 07.09.2019, je 14:30 Uhr Mehrgenerationenhaus AWOthek,

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Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Mitmachtänze für Tanzfreudige ab 40 nach den Richtlienen des deutschen Bundesverbandes für Seniorentanz. Leitung: Ingrid Ullmann VA: MGH AWOthek Info: 0911 / 45060167 Hallux valgus und Co. – Deformitäten am Fuß 1.6., 10 – 11:30 Uhr Leitender Oberarzt Stefan Zech / Krankenhaus Rummelsberg Krankenhaus Rummelsberg GmbH, Rummelsberg 71, 90592 Schwarzenbruck Info: 09128 / 5043365 Seminar-Tanztag-im Sitzen vom BVST (Bundesverband Seniorentanz) in Weisendorf/Mfr. große Halle am 26.10.2019 von 11.00 - 16.00 Uhr interessant für Mitarbeiter in der Geriatrie, Altenpflege, Tanzleiter VA: Landesverband Bayern Infos: aktis-nuernberg-by@erlebnistanz.de 11. Bayerisches Arthroseforum 6.7., 9 – 15 Uhr Marmorsaal, Gewerbemuseumsplatz 2, 90403 Nürnberg VA: Krankenhaus Rummelsberg Info: 09128 / 5043365 Querschnittlähmung – Vom Symptom zum Syndrom 20.7., 10 – 11:30 Uhr Leitender Oberarzt Dr. Matthias Ponfick / Krankenhaus Rummelsberg Krankenhaus Rummelsberg GmbH, Rummelsberg 71, 90592 Schwarzenbruck Info: 09128 / 5043365

Literatur und Theater Treffpunkt Theater 50plus 26.06.2019, 14:30 Uhr: mit Julia Grüter, Sopranistin an der Staatsoper Nürnberg 24.07.2019, 14:30 Uhr: mit Michaela Domes, Städtische Bühnen Nürnberg Restaurant TINTO im DB Museum, Lessingstr. 6, Nürnberg VA: Stadtseniorenrat Nürnberg Info: 0911 / 2316629 oder 2316502 Wann und wou? Oddär: Genauär häddis a nedd soung kenna 10.07.2019, 14 – 15:30 Uhr Treff Bleiweiß, Hobbyraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Friedrich Ach liest eigene fränkische Mundart-Gedichte VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224 Don Camillo und seine Herde 14.07., 21.07.2019, 19 Uhr Dehnberger Hof Theater, Dehnberg 14, Lauf Auch die Fortsetzung der amüsanten Scharmützel zwischen dem kampfeslustigen Landpfarrer Don Camillo und dem heißblütigen »roten« Bürgermeister Peppone beglückt durch ihren umwerfenden Humor und ihre versöhnliche Menschlichkeit. VA: Dehnberger Hof Theater Info: 09123 / 9544922 Wundersame Wandlungen – Poetisches Theater digital 21.7.2019, 15:30 Uhr Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal, Hirschelgasse 9-11, Nürnberg Live-Hörspiel auf dem Freigelände des Tucherschlosses VA: Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal Info: 0911 / 2315421

Musik und Unterhaltung Tanznachmittag für ältere Menschen 28.05., 25.06., 23.07.2019, je 14 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof (großer Saal), Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Atze an der Orgel Helmut Linke führt durch den Nachmittag. Für Kaffee, Kuchen und andere Getränke sorgt die Cafeteria »contrast«. VA: Nachbarschaftshaus Gostenhof Info: 0911 / 2317080 So jung kommer nimmer zamm! Seniorenstammtisch 3.6.2019, 1.7.2019, 14 – 16 Uhr Kulturwerkstatt Auf AEG, Fürther Str. 244d, Nürnberg Offener Treff mit Kaffee, Kuchen und Geschichten aus dem Leben. Bei Bedarf bieten wir einen Fahrdienst an. VA: Kulturbüro Muggenhof Info: 0911 / 30003119 Klavierabend mit Vladimir Mogilevsky 03.06.2019, 17 Uhr Wohnstift Hallerwiese, Praterstr. 3, Nürnberg Werke von Tschaikowsky, Pabst und Liszt. VA: Wohnstift Hallerwiese Info: 0911 / 2721430 Caféhausmusik – Mitsingkonzert mit »Max« Marcus Stadler 05.06.2019, 15 – 16:30 Uhr Ort: Kulturladen Zeltnerschloss, Gleißhammerstr. 6, Nürnberg Mit dem Akkordeon bringt Max Marcus Stadler das Publikum in Schwung und mit Anekdoten zu den Liedern werden Erinnerungen wach. Auch zum aktiven Mitsingen. VA: Seniorennetzwerk Südstadt Ost Info: 0911 / 9444545 Seniorennachmittag 12.06.2019, 13 Uhr Erlanger Bergkirchweih im Schächtners Zelt (Bergstraße gegenüber der Jägerstraße), Erlangen Seniorennachmittag mit Tombola auf der Erlanger Bergkirchweih VA: Seniorenamt Erlangen Info: 09131 / 862260 Saitenzauber 14.06., 05.07.2019, je 14 Uhr Cafeteria im Treff Heilig-Geist, Spitalgasse 22, Nürnberg Gemütlicher Nachmittag mit Gesang und Tanz mit dem Gitarren-Ensemble Saitenzauber VA: Seniorenamt der Stadt Nürnberg Info: 0911 / 2318224 I did it my way 24.06.2019, 20 Uhr Serenadenhof Nürnberg Ein Abend mit Volker Heißmann und Thilo Wolf; When I Fall in Love, Ol’ Man River, My Way, Peter-AlexanderMedley u. v. a. Solist: Volker Heißmann, Gesang & Moderation; Leitung und Piano: Thilo Wolf VA: Nürnberger Symphoniker Info/Karten: 0911 / 4740154 Fränkisch Tanzen 26.06.2019, 19:30 – 22 Uhr Grundtänze wie Bolga, Walzer, Hopperer, Dreher und Figurentänze wie Schlamperer, Schwarzer Peter, Neustädter Rutscher und Gerchla mitunter auch mal schweißtreibend. Vorkenntnisse nicht erforderlich, die Tänze werden angeleitet, TanzpartnerInnen finden sich vor Ort. Kulturwerkstatt Auf AEG, Fürther Str. 244d, Nürnberg VA: Kulturbüro Muggenhof Info: 0911 / 23179555


Veranstaltungskalender  17

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Tanztreff 30.06., 21.07.2019, 15 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof (großer Saal), Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Standard- und Latein-Tänze zu CD Musik. Für Kaffee, Kuchen und andere Getränke sorgt die Cafeteria »contrast«. VA: Nachbarschaftshaus Gostenhof Info: 0911 / 2317080 Sommerkonzert 03.07.2019, 17 – 19 Uhr Kreuzigungshof Heilig-Geist, Spitalgasse 22, Nürnberg Lieder und Arien aus Oper, Operette und Musical mit Studierenden der Hochschule für Musik. Moderation und musikalische Leitung: Prof. Susanne Kelling VA: Seniorenamt der Stadt Nürnberg in Kooperation mit der Hochschule für Musik Nürnberg Info/Kartenreservierung: 0911 / 2316655 Feiern mit Freunden 06.07.2019, 11 – 17 Uhr Wallensteinstr. 65 | Tillypark, Nürnberg Das Kompetenzzentrum für Menschen mit Demenz und der Freundeskreis des Hauses laden zum Sommerfest und 10jährigem Jubiläum des Freundeskreises ein. VA: Diakonie Neuendettelsau, Kompetenzzentrum für Menschen mit Demenz Nürnberg und Freundeskreis Kompetenzzentrum für Menschen mit Demenz e.V. Info: 0911 / 6000980 Schlosshofserenade 07.07.2019, 16.30 Uhr Kulturladen Schloss Almoshof, Almoshofer Hauptstr. 49-53, Nürnberg Der gemischte Chor des GesangVereins Nbg.-Neunhof präsentiert Lieder der unterschiedlichsten musikalischen Dekaden und Stilrichtungen, von modern bis klassisch. VA: Kulturladen Schloss Almoshof Info: 0911 / 23111405 Offener Seniorentreff 11.07.2019, 14.30 – 16 Uhr Café im Kulturladen Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, Nürnberg Sie sind 65 Jahre oder älter, und gerne in geselliger Runde beisammen? Wir spielen, singen, basteln, machen Kaffeeklatsch… eben alles, was Spaß macht. Info: 0911 / 23111540 100 Jahre Wastl 13.07.2019, 11 – 18:30 Uhr Sebastianspital, Veilhofstraße 38 Parkanlage & Festzelt, Nürnberg Musik, Essen und Getränke, ein Kabarettprogramm mit Bernd Händel (ab 15 Uhr), Zirkus Bravissimo (ab 16:15 Uhr) und eine Tierschau für Jung und Alt (11 - 17 Uhr). Zum Abschluss ab 18 Uhr Tagesfeuerwerk mit musikalischer Begleitung durch die Hochschule für Musik. VA: NürnbergStift Info: 0173 / 6343312 Sommerliches Wandelkonzert 20.7.2019, 16 Uhr (bei schlechtem Wetter ab 20 Uhr im Hirsvogelsaal) Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal, Hirschelgasse 9-11, Nürnberg Konzert der Reihe »Gerlando« des Vereins Saitenwirbel e.V. im Garten und im Hirsvogelsaal VA: Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal Info: 0911 / 2315421

Happy Jazz 21.07.2019, 11 Uhr Kulturscheune der Altstadtfreunde, Zirkelschmiedsgasse 30, Nürnberg Matinée mit der Franconian Jazzband; Karten im Büro der Altstadtfreunde, Weißgerbergasse 10 und an der Abendkasse VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 5072360

Der Froschkönig 19.08.2019, 15:30 Uhr Wohnstift Hallerwiese, Praterstr. 3, Nürnberg Marionettentheater mit dem Saarländischen Nostalgie-Marionettentheater VA: Wohnstift Hallerwiese Info: 0911 / 2721430

Alexander Shelley in Concert 06.08.2019, 20 Uhr Serenadenhof Nürnberg Gastkonzert des Bundesjugendorchesters; Musik von Johannes Brahms, George Gershwin, Hendrik Hofmeyr, William Walton; Solistin: Msaki, Alt; Dirigent: Alexander Shelley VA: Nürnberger Symphoniker Info/Karten: 0911 / 4740154

Sonstiges

Frau im Mond 15.09.2019, 18 – 21 Uhr Gustav-Adolf-Gedächtniskirche, Allersberger Straße 116, Nürnberg Filmvorführung des Klassikers Frau im Mond (1929) mit einer Einführung durch das Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum und Live-Musikbegleitung durch Hilde Pohl, Kirchenorgel, und Yogo Pohl, Percussion. VA: Museum für Kommunikation Nürnberg in Kooperation mit dem Casablanca Filmkunsttheater Info: 0911 / 23088230

Unterwegs mit Enkeln Bridge-Schule Jeden Fr, 17 – 19 Uhr Deutsches Spielearchiv Nürnberg im künftigen »Haus des Spiels«, Egidienplatz 23, Nürnberg Offener Bridgekurs für Kinder ab 9 Jahren und Erwachsene VA: Deutsches Spielearchiv Nürnberg Info: 0911 / 23114810 Classic-Day for Kids 23.0.6, 13.00 Uhr Liegewiese im Stadtpark Fürth Stadttheater Fürthl.: 0911 – 974 24 00 Eintritt frei Und die Vögel werden singen 29.06.2019, 18 Uhr St. Ludwigskirche, Straßburger Str. 10, Nürnberg Vater und Sohn Mitsingkonzert mit Lesung. Der weltweit bekannte syrisch-palästinensische Pianist Aeham Ahmad kommt mit seinem ersten Musiklehrer, seinem blinden Vater. Das Konzert wird flankiert von Lesungen aus der Autobiografie Aeham Ahmads. VA: MGH AWOthek, St. Ludwig, Stadtteilkoordination Gibitzenhof/ Rabus Info/Karten: 0911 / 45060167 Pinocchio 23.07., 24.07., 25.07.2019, 9 Uhr Dehnberger Hof Theater, Dehnberg 14, Lauf Kindertheater ab 5 Jahren; Open-Air im schattigen Theaterinnenhof. VA: Dehnberger Hof Theater Info: 09123 / 9544922 Schau her! Kunterbunte Stempelbilder 04.08., 11.08., 18.08., 25.08.2019, je 14 – 16 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstraße 6, Nürnberg Sonntags-Werkstatt: Eins, zwei, drei entstehen wilde Fischschwärme, bunte Blumenwiesen, leuchtende Sternenhimmel oder vielfältige Vogelscharen.. VA: Museum für Kommunikation Nürnberg Info: 0911 / 23088230

Offener Mittagstisch Jeden Montag bis Donnerstag, 12 – 13 Uhr Mehrgenerationenhaus, Schweinauer Hauptstraße 31, Nürnberg In Gesellschaft essen für wenig Geld VA: Zentrum Aktiver Bürger Info/Anmeldung: 0911 / 9298360

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Begegnungsfrühstück Jeden Freitag 10 – 13 Uhr, am 14.06.2019 ist eine Ernährungs-WisSTGW_Lay_Anz_66_Lay_110816.indd senschaftlerin zu Gast Mehrgenerationenhaus, AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Hier haben Sie die Gelegenheit, ungezwungen beim Frühstück mit anderen Menschen ins Gespräch und in Kontakt zu kommen. VA: MGH AWOthek Info: 0911 / 45060167

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Generationenkochen – lecker meets günstig 05.06., 19.06., 03.07., 17.07.2019; je 15:30 – 18 Uhr Kulturwerkstatt Auf AEG, Fürther Str. 244d, Nürnberg Saisonal, regional und preisbewusst kochen und essen für Frauen jeden Alters. Seniorinnen aus dem Stadtteil und geflüchtete Frauen mit ihren Kindern aus der Nachbarschaft kochen gemeinsam – günstig und nachhaltig. VA: Kulturbüro Muggenhof Info/Anmeldung: 0911 / 93197940

· Aktuelle Meldungen · Blog-Beiträge · Archiv vergangener Ausgaben

Schafkopf-Schule 14.06.2019, 19 – 20:30 Uhr Deutsches Spielearchiv Nürnberg im künftigen »Haus des Spiels«, Egidienplatz 23, Nürnberg VA: Deutsches Spielearchiv Nürnberg Info: 0911 / 23114810 Bamberg zu Wasser und zu Land 27.06.2019, 9 – 16:30 Uhr Tagesausflug für Menschen mit Demenz, ihre pflegenden Angehörigen und alle Nürnberger Senior*innen. Weitere Details erhalten Sie bei Anmeldung. VA: Angehörigenberatung e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 266126 Ein Prozess der Superlative: Der Luppe-Streicher-Prozess 1925 27.06.2019, 19 Uhr Memorium Nürnberger Prozesse, Bärenschanzstraße 72, Nürnberg Podiumsgespräch mit Kerstin Gardill, Ewald Behrschmidt und Dr. Daniel Roos VA: Memorium Nürnberger Prozesse Info: 0911 / 23179372 Jugendstil aus Nürnberg 18.07.2019, 15:30 Uhr Museum Industriekultur, Äußere Sulzbacher Straße 62, Nürnberg Themenführung für Erwachsene VA: Museum Industriekultur Info: 0911 / 2313875 Kino am Nachmittag 29.07.2019, 13 Uhr (Filmbeginn 14 Uhr) Casablanca-Kino, Brosamer Straße 12, Nürnberg Promi-Kino für SeniorInnen. Prominente ist diesmal die bekannte Nürnberger Filmkritikerin Inge Rauh. VA: MGH AWOthek Info: 0911 / 45060167

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18  Kleine Hilfen

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Beim »Verkehrsgang« lernen Senioren den praktischen Umgang mit ihrem Rollator. Hier die Polizistin Ina Beck (links) bei einer Übung.

Schluss mit dem Schlingerkurs Nürnberger Polizistinnen bieten Trainingseinheiten für den Rollator-Gebrauch

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s ist nur eine kleine Schwelle, doch sie stoppt den Spaziergang abrupt. Die beiden vorderen Räder des Rollators wollen einfach nicht über die Bordsteinkante rollen, erst mit kräftigem Druck auf die Griffe lassen sie sich anheben – und der Ausflug kann weitergehen. Der sperrigen Gehhilfe fehlt eine Kipphilfe, und deshalb ist der Umgang damit nicht frei von Tücken. Das ist ein Grund von vielen, warum die Verkehrspolizei Nürnberg seit einem Jahr ein Rollator-Training für Senioren anbietet. »Wir haben festgestellt, dass die Leute meistens nur eine relativ schlechte Einweisung im Umgang mit den Geräten bekommen«, sagt Polizeihauptmeisterin Silvia Schumacher, die den Kurs gemeinsam mit ihrer Kollegin Ina Beck organisiert. Oft gibt es sogar überhaupt keine Einweisung: Rollatoren werden mittlerweile auch von Discountern verkauft, manchmal bringen wohlmeinende Kinder oder Enkel den (Groß-)Eltern ein Gerät mit nach Hause. »Und dann weiß keiner, wie es funktioniert«, sagt Beck. Pro Jahr werden in Deutschland 500.000 Geräte verkauft. Mehr als zwei Millionen Menschen sind mit der Gehhilfe unterwegs. Eine ordentliche Einweisung haben meist nur diejenigen bekommen, denen die Krankenkasse den Rollator verordnet hat. »Der Straßenverkehr wird mit zunehmendem Alter ohnehin eine immer größere Herausforderung«, sagt Schumacher. Wenn Gehtempo, Reaktionsfähigkeit und vielleicht noch das Sehvermögen nachlassen, dann kann es gefährlich werden. Zwar sind über 65-Jährige im Vergleich zu ihrem Anteil an der Bevölkerung in Mittelfranken weniger oft an Unfällen beteiligt und sind auch nur seltener die Hauptverursacher von Karambolagen. Aber sie sind überdurchschnittlich oft die Opfer von Verkehrsunfällen. Im ver-

gangenen Jahr waren in Mittelfranken 28 Prozent der bei Unfällen getöteten Senioren, obwohl ihr Anteil an der Bevölkerung nur bei 20 Prozent liegt. »Auch das ist für uns ein Grund, uns mit dem Thema zu beschäftigen«, sagt Beck. Allgemeine Empfehlungen zum Verhalten im Straßenverkehr sind deshalb schon länger Thema eines Vortrags, den die Verkehrspolizei speziell für Ältere im Angebot hat. Doch das reichte Silvia Schumacher und Ina Beck nicht mehr aus. Im Mai 2018 starteten sie das Rollator-Training als Pilotprojekt. Seitdem bieten sie den Kurs immer wieder in Seniorenheimen, Clubs oder bei Veranstaltungen an. »Die Resonanz ist sehr gut«, betont Schumacher. Das Besondere an dem neuen Programm: Die beiden Polizistinnen beschränken sich nicht auf einen theoretischen Vortrag, sondern üben mit den Teilnehmern ganz praktisch den Umgang mit den Geräten im Straßenverkehr. Stolpersteine meiden »Verkehrsgang« nennen die beiden Fachfrauen diesen Part, bei dem sie jede Menge Tipps an den Mann oder die Frau bringen. Ein Thema ist zum Beispiel das Slalomfahren, das leichter funktioniert, wenn man nur eine der beiden Bremsen betätigt. Kurven oder Schrägen lassen sich dann einfacher bewältigen. Das Aufstehen von einer Bank wiederum gelingt besser, wenn man die Bremsen feststellt und sie erst im Stehen löst - andernfalls setzt sich der Rollator womöglich zu früh in Bewegung. In Gullydeckeln können schmale Reifen hängen bleiben, hohe Bordsteine werden zum Hindernis, erst recht, wenn das Gerät keine Kipphilfe hat. Deshalb empfehlen die beiden Polizeihauptmeisterinnen den Teil-


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Kleine Hilfen  19

Die Polizistinnen Silvia Schumacher (links) und Ina Beck organisieren Rollator-Kurse. nehmern, bei ihren Ausflügen solche Stolpersteine nach Möglichkeit zu meiden. Nicht immer sei der kürzere Weg auch der Bessere, betont Beck. Und vor dem Lkw noch mal schnell die Straße zu überqueren, das sei erst recht keine gute Idee. »Mit dem Alter wird man immer langsamer, die Reflexe werden schlechter, Hören und Sehvermögen lassen nach.« Der Rollator könne die Beeinträchtigungen zum Teil kompensieren, doch komme es eben auf den adäquaten Umgang damit an. Schumacher: »Das ist wie Fahrradfahren, man muss es erst üben.« Helle Kleidung und Signalfarben schützen Deshalb stehen auch noch Gymnastik, Sturzprophylaxe und ein Verkehrsquiz auf dem Programm, das die beiden Frauen zusammengestellt haben. Und als kleines Mitbringsel verteilen sie reflektierende Bänder, denn wichtig sei es auch, im Straßenverkehr stets gut sichtbar zu sein. »Wir raten zu heller Kleidung oder zu Signalfarben.« Bei ihrem »Verkehrsgang« zeigen die Beamtinnen dann noch, dass der Rollator besser auf glattem Untergrund rollt und man Kopfsteinpflaster ebenso wie hohe Bordsteine meidet, wenn es möglich ist. Doch was macht man mit einem Rollator, wenn man damit nicht gerade unterwegs ist? Dieter Barth, Sprecher der städtischen Wohnbaugesellschaft wbg betont, dass man den Gehwagen in engen Treppenhäusern nicht einfach parken dürfe, weil die Fluchtwege frei bleiben müssen. »Aber in der Nische eines großen Treppenhauses geht das schon«, sagt Barth. Besser sei es jedoch, die Geräte, wenn möglich, mit in die eigene Wohnung zu nehmen. »Ich vermute mal, dass das die meisten Senioren auch machen.« Beschwerden wegen abgestellter Gehhilfen habe er jedenfalls noch nicht bekommen, sagt Barth. »Kinderwägen dagegen sind öfter ein Thema.« Auch beim Evangelischen Siedlungswerk sind keine Probleme mit Rollatoren bekannt. Ähnlich ist es in der Gastronomie, in der die Wirte zwar eine Zunahme dieser Gefährte registrieren, bislang damit aber gut zurechtkommen. Dafür sei immer noch irgendwo Platz, sagt stellvertretend für die Branche Rico Schiemann, Betriebsleiter des Bratwurst Röslein in Nürnberg. »Kinderwägen bringen die Leute ja auch mit.«

Rückblick auf die Inviva 2019 Im Alter fällt es manchen Menschen schwer, neue Kontakte zu knüpfen. Doch beim 2. Speed Dating des Magazins sechs+sechzig auf der Messe inviva 2019 im Nürnberger Messezentrum dauerte es keine fünf Minuten, bis Ältere miteinander lebhaft ins Gespräch kamen. An zwei Tagen wurden jeweils zwei Durchgänge angeboten. Der Messeveranstalter AFAG hatte für das Kennenlern-Treffen einen separaten Raum reserviert, so dass das Speed Dating abseits vom Lärm des Messegeschehens in persönlicher Atmosphäre stattfinden konnte. Moderiert von Karin Jungkunz, Petra Nossek-Bock und Brigitte Lemberger, alle aktiv in der Redaktion des Magazins sechs+sechzig, nahmen die Unterhaltungen schnell Fahrt auf. In zehnminütigem Abstand wechselten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Plätze, damit jeder mit jedem sprechen konnte. Dabei waren die Bedürfnisse sehr unterschiedlich. Eine erst vor ein paar Jahren nach Franken gezogenen Dame suchte eine Begleitung für Kulturveranstaltungen, andere würden gerne verreisen, aber nicht allein. Die Wünsche, jemanden für gemeinsame Unternehmungen zu finden, standen im Vordergrund. Denn Gründe, warum man im Alter einsamer ist als in jüngeren Jahren, gibt es bekanntlich viele. Ob verwitwet, geschieden oder schon länger Single: In den Speed Dating-Runden wurde auch nach Seelenverwandten gesucht und nach Partner/-innen für den aktuellen Lebensabschnitt. Am Ende war manche Teilnehmerin und mancher Teilnehmer fündig geworden. Natürlich war allen DatingTeilnehmern klar, dass es keine Erfolgsgarantie gibt, doch einmütig bekundeten sie, dass es einen Versuch wert war. Auch bei kurzen Kontakten habe es Anregungen gegeben. Inzwischen wird Speed Dating für Senioren immer populärer – auch in der Region. Auf einigen Online-Plattformen werden solche Treffen angeboten, die gegen eine Teilnahmegebühr auch in Franken stattfinden. Die Preise bewegen sich meist um 20 bis 25 Euro pro Treffen. Die Zielgruppe 50 plus wird umworben, allerdings ist bedauerlicherweise bei 60 Jahren häufig Schluss mit solchen Angeboten. Das Magazin sechs+sechzig ist hier eine Ausnahme. Beim Speed Dating auf der inviva gab es keine Altersbeschränkung, und so soll es auch bleiben. So denkt das Team vom Magazin sechs+sechzig schon mal voraus. Für die nächste Messe, die vom 26. Februar bis zum 1. März 2020 stattfindet, ist ein erneutes, moderiertes Single-Treffen für die reife Generation angedacht. TEXT UND FOTO: PETRA NOSSEK-BOCK

SILKE ROENNEFAHRT / FOTOS: KAT PFEIFFER

I N F O R M AT I O N Die Verkehrspolizei Nürnberg bietet das Rollator-Training gerne auf Anfrage in Seniorenheimen oder anderen Einrichtungen an. Terminvereinbarung und weitere Informationen unter Telefon 0911/65 83 14 50 oder per Mail an pp-mfr.nuernberg.vpi.ve@polizei.bayern.de

Gisela Schüler-Deininger (links) und Gabi Penzkofer-Röhrl vom Magazin sechs+sechzig haben alle Interessierten am Speed Dating beraten und die Anmeldung direkt am Stand entgegengenommen.


20 Aktuell

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Ein Seniorenticket als Wahlgeschenk? Initiative aus Langenzenn setzt sich für die Einführung günstiger Tarife ein

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ine preiswerte Fahrkarte für Menschen ab 60 Jahren, das fordert der Seniorenrat der Stadt Langenzenn bereits seit 2017. Doch bisher hat der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) die Einführung eines Seniorentickets mit dem Hinweis abgelehnt, es gebe bereits die Mobicard, die auch von älteren Menschen gut genutzt werde. Das Magazin sechs+sechzig sprach mit Hans Klinner, dem Vorsitzenden des Seniorenrats in Langenzenn, über das Thema »Seniorenfahrkarte in Franken«. sechs+sechzig: Sie waren die erste Organisation, die sich hinter das Thema geklemmt hat. Haben Sie einen schnellen Erfolg erwartet? Hans Klinner: Dass dies ein langer Weg werden würde, war uns von vorneherein klar. Wir fordern, die Mobilität älterer Menschen zu verbessern und der TarifBenachteiligung für die ländliche Bevölkerung entgegenzuwirken, sozusagen als gleichberechtigte Teilhabe in der Gesellschaft. Als erstes nahmen wir die größeren deutschen Verbundtarife in Deutschland unter die Lupe und stießen auf ein erstaunliches Ergebnis.

Lassen Sie hören. Nur der VGN als zweitgrößter Verbund in der Bundesrepublik kann kein solch verbilligtes Seniorenticket im Angebot vorweisen. Beispiele: Berlin-Brandenburg bietet eine Monatskarte für 49,25 Euro an, Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar in Mannheim für 42.10 Euro, der Münchner Verkehrsverbund (MVV) für 54 Euro. Dagegen kostet die günstigste VGN-Karte im Gesamtraum (ab 9 Uhr) 98 Euro. Das heißt, die Landbevölkerung ist deutlich benachteiligt. Die Staatsregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag zugesagt, den öffentlichen Personennahverkehr auszubauen und bezahlbare Angebote zu schaffen. Dazu gehört auch die geplante Einführung eines 365-Euro-Jahrestickets für Städte wie München, Nürnberg, Fürth, Erlangen, Augsburg und Regensburg. Was sagen die Senioren dazu? Dieser Vorschlag soll zunehmend für Ballungsräume gelten. Er ist unserer Meinung nach in der Form nicht begrüßenswert, denn bekanntlich fahren Senioren nicht alle Tage mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Bei näherem Hinsehen ist in dem Koalitionspapier nur von »neuen Tarifange-

boten für Jugendliche sowie Schülerinnen und Schüler« die Rede. Senioren hat man dabei ausgespart. Im Juli 2018 hat der Langenzenner Seniorenrat erstmals den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder angeschrieben. Gab es bereits eine Antwort? Die Staatsregierung teilte uns mit, dass man dabei sei, »Vorschläge auszuarbeiten, eine Einführung günstiger Seniorenangebote jedoch nicht geplant ist«. Das ist keineswegs zufriedenstellend, doch wir lassen nicht locker. Nach wie vor fordern wir gleiche Lebensverhältnisse in Stadt und Land. Der Freistaat soll sich als Gesellschafter im VGN mit einem Millionen-Betrag einbringen, um veraltete Strukturen aufzulösen. Mit zusätzlichen öffentlichen Geldern wollen wir eine generelle Reform im VGN umsetzen, mit einer wesentlichen Tarifvereinfachung und einer Seniorenkarte. Beispiel: Einzelfahrt zwei Euro oder Tageskarte für fünf Euro. Werden Sie dabei von anderen Organisationen unterstützt? Wir bekommen Zuspruch von Abgeordneten sowie von vielen Seniorenräten - von Bad Windsheim bis Schwabach und von Fürth bis Kitzingen. Und auch von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) bis zum Sozialverband VdK Deutschland. Wir werden nicht locker lassen, bis die Seniorenkarte im VGN auf dem Tisch liegt. Mit einem Ergebnis rechnen wir noch in diesem Jahr, denn im Frühjahr 2020 stehen Kommunalwahlen vor der Tür. Dann werden die Verantwortlichen an ihren Taten gemessen. HORST MAYER / FOTO: KAT PFEIFFER

I N F O R M AT I O N Seniorenrat Langenzenn (Büro) Friedrich-Ebert-Straße 7a 90579 Langenzenn Mail: hans.klinner@t-online.de

Hans Klinner wird nicht locker lassen. Der Seniorenrat Langenzenn will nicht akzeptieren, dass sich der VGN einem Seniorenticket verweigert.


Seniorenpolitik für Nürnberg  21

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»Nicht immer nur das Schlechte sehen« Warum Nürnbergs Sozialreferent die »PflegeQualitätsOffensive« ins Leben gerufen hat sie sich an dem Verfahren beteiligen. Bei den allermeisten ist das der Fall. Warum sollten sich die Angehörigen an Bewertungsaktionen beteiligen? Im Prinzip geht es darum, uns eine Rückmeldung zu geben, ob man mit der Situation im Heim zufrieden ist oder unzufrieden. Wie das geschehen soll, darüber denkt die Arbeitsgruppe Kundenzufriedenheit nach. Das Feedback sollte so einfach wie möglich erfolgen. Die Idee, eine schöne Karte mit einigen Symbolen darauf zu gestalten, gefällt mir gut.

Reiner Prölß, Sozialreferent in Nürnberg, möchte die Pflegeheime attraktiver machen.

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ürnbergs Sozialreferent Reiner Prölß sieht Handlungsspielraum bei der Verbesserung der Pflege in stationären Einrichtungen. Deswegen hat er die Initiative »PflegeQualitäts­ Offensive Nürnberg« ins Leben gerufen. Was motiviert den Sozialpolitiker, auf diesem schwierigen Feld gegen Probleme wie schlechtes Image, Personalknappheit, Ängste und Kritik aktiv zu werden? Darüber spricht er mit dem Magazin sechs+sechzig. sechs+sechzig: Warum macht sich Nürnberg hier auf den Weg und was ist dabei besonders wichtig? Reiner Prölß: Die Nürnberger PflegeQualitätsOffensive umfasst im Wesentlichen drei Bausteine. Transparenz, Kundenzufriedenheit und Beratung. Wir wollen etwas gegen die negative Darstellung von Pflege tun. Es gibt bestimmte Betrachtungsweisen, beispielsweise durch die Heimaufsicht oder den Medizinischen Dienst, mit dem Auftrag, die Pflegeleistung zu überprüfen. Dem möchten wir positive Aspekte entgegenstellen. Außerdem ist die Frage, was trägt dazu bei, die Arbeit noch besser zu machen? Das sind die beiden Intentionen, die bei mir dahinterstehen. Inwieweit kann die Kommune im Bereich Pflege gestalten, wo doch vieles durch Landesgesetze und Bundesgesetze geregelt wird?

Es ist nicht nur die Frage der Personalausstattung in den Einrichtungen allein, sondern auch die der Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Es wurden drei Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit den drei Bausteinen intensiv beschäftigt haben. Mehr Transparenz könnte beispielsweise entstehen, wenn die Auswertungen der Prüfberichte von der Fachsprache in eine allgemein verständliche Sprache umformuliert würden. So werden auch die anderen Bereiche danach durchforstet, wie man dem Normalbürger eine Orientierung und Bewertung der einzelnen Einrichtungen und Leistungen erleichtern könnte. Natürlich werden die geplanten Maßnahmen mit dem Bayerischen Gesundheitsministerium abgestimmt. Es erfolgt ein deutlicher Wechsel bei den Strategien zur Qualitätssicherung. Was kennzeichnet ihn? Eines der Hauptprobleme entsteht durch die Defizitorientierung bei der Qualitätskontrolle. Das verfestigt den schlechten Ruf. Wichtig ist es, ein Stimmungsbild zu bekommen, was in der Pflege läuft. Dafür benötigen wir Rückmeldungen aus den Heimen, aber auch von den Angehörigen. Wie sieht es mit den Anreizen für Einrichtungen aus, die Initiative zu unterstützen? Etwa 50 bis 60 Einrichtungen müssen wir mit unserem Konzept überzeugen, damit

Welche Maßnahmen haben eine längerfristige Perspektive? Wir wollen einen Pflegepreis für vorbildliche Praxis noch in diesem Jahr vergeben. Außerdem sind eine engmaschigere Marktbeobachtung und ein regelmäßiges Bedarfsmonitoring vorgesehen. Somit wollen wir Fehlentwicklungen frühzeitig sehen und gegensteuern. Unsere Initiative ist eine Einladung an alle, sich zu beteiligen mit dem Ziel, die Versorgung der Bürger bestmöglich sicherzustellen. INTERVIEW: PETRA NOSSEK-BOCK FOTO: KAT PFEIFFER

Befragung: »Leben in Nürnberg ab 60« Wie zufrieden sind die Bürgerinnen und Bürger ab 60 Jahren mit ihrem Leben in Nürnberg? Wo lässt sich ansetzen, um die Voraussetzungen für eine hohe Lebensqualität von Seniorinnen und Senioren strukturell weiter zu verbessern? Um Antworten auf diese Fragen zu gewinnen, startet das Seniorenamt erstmals eine groß angelegte Befragungsaktion. In dem Fragebogen, der ab Mitte Juni per Post an 10.000 zufällig ausgewählte Haushalte verschickt wird, geht es unter anderem um die Bereiche »Freizeitgestaltung« und »Pflege«. Außerdem werden Ältere gefragt, was älter werden für sie bedeutet, und welche Erwartungen sie an die Stadt Nürnberg haben. Fürs Mitmachen gibt es ein kleines Dankeschön von der Stadt Nürnberg.


22 Gesundheit

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So bringen Sie Ihren Blutdruck auf Kurs Erlanger Mediziner setzt nicht nur auf medikamentöse Therapie

Roland E. Schmieder sucht Teilnehmer für medizinische Studien zum Thema Blutdruck.

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is zu 30 Millionen Bundesbürger haben Bluthochdruck, so die jüngste Zahl der Deutschen Hochdruckliga. Ein Großteil der Patienten wird medikamentös behandelt. Mehr als 60 verschiedene blutdrucksenkende Wirkstoffe und mehr als 250 verschiedene Handelspräparate gibt es in Deutschland. Doch nicht immer bringt die Therapie auch den gewünschten Erfolg. Der Erlanger Medizinprofessor Roland E. Schmieder sieht Defizite: »Ich wage zu behaupten, dass gut die Hälfte der Bluthochdruckpatienten in Deutschland nicht richtig eingestellt ist.« Schmieder befasst sich seit vielen Jahren in der Klinischen Forschungsstation der Medizinischen Klinik 4 am Erlanger Ulmenweg mit Nierenkrankheiten und der Diagnostik und Behandlung von Blutdruckerkrankungen. 50 Prozent der Herzinfarkte und Schlaganfälle wären vermeidbar, wenn rechtzeitig etwas gegen einen zu hohen Blutdruck gemacht würde. Seit diesem Jahr gibt es neue Leitlinien, wie Bluthochdruck behandelt werden soll. An diesen europäischen und deutschen Empfehlungen war Schmieder maßgeblich beteiligt. Eine wichtige Erkenntnis: Der Blutdruck-Wert von 140 zu 90 kann weiter-

hin als Richtwert gelten und muss nicht gesenkt werden. Wobei Schmieder es für zwingend hält, dass Blutdruckwerte kontinuierlich und vor allem unter den täglichen Lebensbedingungen der Patienten gemessen werden. Solche Selbstmessungen seien für eine gute Diagnostik und in der Behandlung unerlässlich. Mehr Bewegung tut gut In der Erlanger Forschungsstation geht es häufig um die Frage, wie Patienten geholfen werden kann, die es leid sind, täglich Medikamente zu nehmen. Grundsätzlich empfiehlt Schmieder so genannte Kombinationsmedikamente. Sie enthalten mehrere Wirkungssubstanzen und seien daher komfortabler in der Einnahme. Doch manchmal kommt es dabei auch zu Nebenwirkungen oder ein spürbarer Erfolg der Behandlung stellt sich nicht ein. Für etliche Patienten ist die regelmäßige Einnahme von Tabletten auch eine Last und sie lehnen sie ab. Eine erfolgreiche Behandlung erhöhter Blutdruckwerte sieht Schmieder bei »seinen« Patienten im Drei-Säulen-Modell (wir berichteten): Bei der ersten Säule, der nicht-medikamentösen Therapie, geht es darum, dass die Patienten ihren Lebens-

stil ändern, sich aktiv bewegen und den Verbrauch von Kochsalz reduzieren. Auch sollte man sein Normalgewicht anstreben, besser mit Stress umgehen und sich öfter mal entspannen. Alkohol und Zigaretten sollten gemieden werden. Die zweite Säule ist die medikamentöse Therapie. Die dritte Säule ist die interventionelle Methode: Dabei handelt es sich um das Ablationsverfahren, die Verödung der Nierennerven mit Ultraschall- oder Radiofrequenzenergie. Werden die Nerven in ihrer Leitung unterbrochen, dann kann das zu einer Senkung des Blutdrucks führen. Die Erkenntnis wurde bereits 1923 vorgestellt. »Dass diese Methode in Vergessenheit geriet, liegt wohl daran, dass mittlerweile etliche Medikamente gegen Bluthochdruck auf den Markt kamen und solche operative Eingriffe verdrängten«, so Schmieder. Bei über hundert Patienten haben er und sein Team das Ablationsverfahren angewendet und dadurch erreicht, dass die Patienten viel weniger oder keine Tabletten mehr einnehmen müssen. Sein Forschungszentrum ist eine von sieben derartigen Einrichtungen in Deutschland und man hofft, bald sichere Erkenntnisse aufweisen zu können, bei welchen Patienten diese Behandlungsmethode besonders gut einsetzbar ist. Allerdings können über die Langzeitwirkung der Behandlungsmethode noch keine verlässliche Aussagen gemacht werden. Umso wichtiger ist es, dass sich genügend Menschen melden, die sich an weiteren Studien beteiligen möchten. Nur so können die Ergebnisse dazu führen, dass aus dem Forschungsstatus ein Routinestatus wird. Bis Mitte 2020 hoffen die Wissenschaftler, die Zulassung für dieses Verfahren von der Gesundheitsbehörde zu erhalten. KARIN JUNGKUNZ / FOTO: MILE CINDRIC

I N F O R M AT I O N Wer mehr wissen will über die Kathetergeführte Verödung (Ablation) von Nieren­nerven zur Bluthochdruckbehandlung und an einer Studie teilnehmen möchte, kann sich bei der klinischen Forschungsstation in Erlangen oder Nürnberg melden. Telefon: 09131/85-42951 oder 0911/800-99760.


Das war schick  23

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Der Eierlikör im Schokobecher Liebe Leserin, lieber Leser, immer wieder erinnern wir uns an Dinge des Alltags, die in vergangenen Jahrzehnten einmal richtig »schick« waren. Wer sie besaß oder anbieten konnte, war auf der Höhe der Zeit. Heute sind sie nicht mehr angesagt, weil wir inzwischen auf anderes mehr Wert legen und sich unsere Gewohnheiten ständig ändern. Vor allem, was wir gerne essen oder trinken, ist nicht mehr zu vergleichen mit dem, was unsere Eltern einst so geliebt haben. Doch überraschenderweise kommt manches wieder.

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ede Zeit hat ihre Kultgetränke, und manchmal muss man sich sehr wundern, womit wir uns in der Vergangenheit so alles zugeprostet haben. Denn nicht immer gingen wir so klug vor wie die alten Ägypter, die sich bereits 3500 v. Chr. auf die Herstellung von reinem Wein verstanden und ihn zu schätzen wussten. Es waren dann die Römer, die erstmals auf Mix-Getränke setzten und das Tröpfchen süßer haben wollten. Also musste Honig in die Amphore: Sie kredenzten Wein-Met, das sogenannte mulsum, das schnell seinen Ruf als Tafel- und Gesundheitsgetränk weg hatte. Auch die Wikinger liebten den gepanschten süßen Honigwein und stürzten die Becher. In den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts kam noch mehr in den Wein, etwa ein spritziger Sekt und etwas Obst – die Ananas-Bowle war geboren. Und weil wir Kinder davon natürlich nichts bekommen durften, aber auch etwas Schickes zu trinken haben wollten, erlaubte man uns an Festtagen, von Omas selbstgemachtem Eierlikör zu kosten. Den gab es – die reinste Sünde – in einem Schnapsglas, das aus Zartbitter-Schokolade bestand. Wir spitzten die Zungen und tunkten sie in die vanillegelbe dickliche Flüssigkeit, die wie gemalt im dunklen Becher ruhte, wir schlürften und nippten, bis auch das allerletzte Tröpfchen aus der Schokolade verschwunden war. Erst dann knabberten wir am Schokobecher wie die Hasen und fingen ein wenig zu kichern an, auch wenn mein Onkel eisern behauptete, im Eierlikör sei kein Alkohol mehr vorhanden, die Eier hätten ihn längst ertränkt. . . »Ei, Ei, Ei Verpoorten« sangen wir, nicht mehr

ganz so taktsicher wie in der Fernsehwerbung. Dass das feine Gesöff von Oma war und nicht von der Firma Verpoorten, war uns herzlich wurscht. Was genau in die Flasche kam, verriet sie ohnehin nicht. Es muss aber etwas Besonderes dabei gewesen sein. Denn kein Eierlikör der Welt schmeckte so gut wie ihrer. Übrigens: Die Schokobecher sind im Supermarkt wieder zu haben. Und selbstgemachter Eierlikör lockt in jedem gutbestückten Hofladen. Einen Becher in Ehren… ELKE GRAßER-REITZNER; FOTO: WOLFGANG GILLITZER

I Can’t Get No Satisfaction

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eitdem ich entdeckt habe, dass es auch andere Suchmaschinen außer Google gibt, suche ich lieber. Vorzugsweise nach mir. Mittlerweile nicht bloß aus Eitelkeit, sondern aufgrund einer unbestimmten Sorge, dabei auf Selbstbefriedigungsvideos zu stoßen. Mir wurde nämlich von irgendwelchen Nicks oder Brians mehrfach per Mail angedroht, sie würden Bewegtbilder, die mich beim Anschauen von Pornofilmen zeigen, ins Netz stellen und meinen Kontakten die Links schicken, sofern ich nicht ein paar Hunderter an sie überweise. Diese Nicks und Brians wussten sogar mein Passwort. Das verunsichert einen natürlich schon ein bisschen. Gezahlt habe ich aber nicht. Die Mails kamen nämlich derart gehäuft, dass ich mir die Befriedigung all dieser Absender gar nicht hätte leisten können. Daran hapert dieses Geschäftsmodell. Irgendeinen rechtssicheren Vertrag müsste man schon abschließen können, um sicherzustellen, dass sich Nick und Brian und am Ende taucht vielleicht noch ein Steve auf - nicht abermals melden, sobald ihnen das Geld ausgegangen ist.

Depp im Web

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Auch sonst fand ich kaum Masturbationszeug bei meiner Suche. Offenbar waren alles doch nur leere Drohungen. Dafür landete ich bei einem sogenannten Leakchecker. Der teilte mir mit, dass meine Mailadresse und mein Passwort ausspioniert wurden und auf einer allgemein zugänglichen Liste einsehbar seien. Mehr als zwei Milliarden Zugangsdaten seien auf solchen Listen gelandet. Uff, wenigstens bin ich nicht der einzige Depp! Sie rieten mir übrigens, besagtes Passwort nicht mehr zu benutzen und mir für jede Seite ein anderes mit möglichst vielen Zeichen, Großbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen auszudenken. Haben sie die noch alle? Wie soll ich mir das denn merken? In meinem Alter? Und überhaupt: Ich vertraue angeblich seriösen Unternehmen wie LinkedIn, Dropbox, Adobe, Yahoo oder eBay meine Geheimnisse an, und die lassen sie sich klauen? Nächstes Mal schaue ich nach, ob deren Firmenchefs Nick oder Brian heißen. Könnte gut sein. PETER VIEBIG


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Das Universitätsklinikum Erlangen sucht Teilnehmer für klinisch-wissenschaftliche Studien, Männer und Frauen bis 75 Jahre, die folgende Voraussetzungen erfüllen:

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In dieser klinischen Studie wird eine Nierendenervation durch­ geführt. Dabei werden die überaktiven Nierennerven behandelt, infolgedessen kann der erhöhte Blutdruck sinken.

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