RDG Praxiswissen 2013-2

Page 1

RDG-Praxiswissen Ausgabe 02/2013

Mittelstand und Finanzierung

MANAGEMENT-BERATUNGEN KÖLN · BERLIN · HAMBURG · STUTTGART · FRANKFURT · ERFURT

 News Vertriebliche Bedeutung der Unternehmensnachfolge für Kreditinstitute Das „RDG Finanzkonzept“

 Praxisfall Unternehmensnachfolge Wie kann die nachhaltige Kapitaldienstfähigkeit gesichert werden?

 Köpfe der RDG Dipl.-Volkswirt Jörg Richter

RDG MANAGEMENT-BERATUNGEN GMBH · www.rdg-gmbh.de Geschäftsführer: Dr. Dirk Deppe, Walter Gräwe, Rüdiger Mönkhoff · HRB 50 314 Köln 50968 15745 22085 70597 60596 99084

KÖLN WILDAU HAMBURG STUTTGART FRANKFURT ERFURT

Mathiaskirchplatz 5 Karl-Marx-Str. 118 Hofweg 5 Weidachstr. 5 Gartenstr. 143 Bonifaciusstr. 15

Tel Tel Tel Tel Tel Tel

0221 / 93 55 88 0 03375 / 21 74 60-0 040 / 25 33 64 90 0711 / 72 20 77 90 069 / 21 08 56 00 0361 / 55 12 67 4

Fax Fax Fax Fax Fax Fax

0221 / 93 55 88 55 03375 / 21 74 60-9 040 / 25 33 64 91 19 0711 / 72 20 77 99 069 / 21 08 56 99 0361 / 55 12 67 6

koeln@rdg-gmbh.de berlin@rdg-gmbh.de hamburg@rdg-gmbh.de stuttgart@rdg-gmbh.de frankfurt@rdg-gmbh.de erfurt@rdg-gmbh.de


RDG-Praxiswissen Mittelstand und Finanzierung

 News ... ... aus

Wirtschaft und Wissenschaft

Vertriebliche Bedeutung der Unternehmensnachfolge für Kreditinstitute Aktuell werden jährlich ca. 22.000 Unternehmen an die Nachfolger übergeben. Dies ergibt eine Studie des Instituts für Mittelstandsforschung IfM. Über einen Zeitraum von 5 Jahren entspricht das 3% aller Unternehmen in Deutschland. Bei einem zu betreuenden Kundenportfolio von 200 Unternehmen sind dies rechnerisch 6 Unternehmen je Betreuer. Da die Übergabe laut Studie zu 86% aus Altersgründen erfolgt, dürfte es sich in der Regel um Traditionsunternehmen handeln. Diese Unternehmen werden bevorzugt an Familienmitglieder übergeben (85%). Aus der Studie lassen sich interessante Vertriebsansätze ableiten:  In ca. 40% werden die Unternehmen entgeltlich erworben. Die Finanzierung

erfolgt mehrheitlich unter Aufnahme von Bankkrediten (59%).  Das Umsatzplus übertrifft bei 48% der Unternehmensnachfolgen in den ersten

Jahren die Erwartungen der Nachfolger.  Die tatsächlichen Gewinne und Investitionskosten fallen um ca. 37% höher

aus, als vom Nachfolger erwartet.  Die Höhe des gesamten Kapitalbedarfs übertrifft in 30% der Nachfolgen die Erwartungen des Nachfolgers.  Lediglich bei ca. 15% bzw. 21% wurden die Erwartungen bei Umsatz und Investitionen bzw. Gewinnen unterschritten.

... aus unserem Haus Neu: das „RDG Finanzfundament“ Das RDG Finanzfundament liefert einen wertvollen Beitrag für eine ganzheitliche Betreuung eines Kunden durch den Firmenkundenbetreuer. Zunehmend berät RDG „gute“ Unternehmen - Unternehmen, die von der Hausbank im Markt betreut werden. Hier stehen Lösungen für strategische Fragen im Fokus: Sind die Stärken des Unternehmens geeignet, Chancen zu ergreifen bzw. externe Risiken abzuwehren? Können Schwachstellen in Organisation oder Marktstellung die zukünftige Existenz eines starken Unternehmens bedrohen? Ein neuer Baustein unserer individuell zugeschnittenen Beratungsleistungen ist das RDG Finanzfundament. Ziel dabei ist die Prüfung von konkreten Investitionsvorhaben. Sie werden auf ihre Eignung zur Erreichung der Unternehmensziele geprüft. Wir plausibilisieren ihre Wirkung auf zukünftige Erträge und Aufwendungen und ermitteln den Liquiditätsbedarf. Damit schaffen wir eine Entscheidungsgrundlage für Hausbank und Unternehmer, auf der ein umfassendes Finanzierungskonzept erarbeitet werden kann.

Ausgabe 02 / 2013

2


RDG-Praxiswissen Mittelstand und Finanzierung

 Praxisfall Unternehmensnachfolge Wie kann die nachhaltige Kapitaldienstfähigkeit gesichert werden? Der Handwerksbetrieb ist ein Traditionsbetrieb, der in der Region einen hohen Bekanntheitsgrad hat. Gegründet wurde das Unternehmen von zwei Freunden, die mit hohem unternehmerischen Einsatz und Geschick über mehr als zwei Jahrzehnte große Gewinne erwirtschaften konnten. Private Schicksalsschläge (tödlicher Verkehrsunfall, Krankheit) führten kurzzeitig zu einer Unternehmensführung aus den Familien heraus. Dies erwies sich als ein dauerhaft nicht gangbarer Weg, so dass ein langjähriger Mitarbeiter (Mitte 40) und Freund der Familie gefragt wurde, ob er sich einen Kauf des Unternehmens samt Betriebsimmobilie vorstellen kann. Der Mitarbeiter willigte ein und erwarb die GmbH & Co. KG samt Betriebsimmobilie im laufenden Geschäftsjahr. Der Kaufpreis für Unternehmen und Immobilie wurde vom langjährigen Steuerberater des Unternehmens ermittelt. Die Finanzierung der GmbH & Co. KG erfolgte über ein Darlehen von den Erben (Laufzeit 12 Jahre). Der Immobilienkauf wurde über eine Kombination aus Hausbank- und Förderbankdarlehen finanziert. Das Modell fusst auf der Grundidee, dass die Kapitaldienste aus den laufenden Erträgen zu bedienen sind. Auf Grund des langjährigen Vertrauens zum Verkäufer akzeptiert der Nachfolger einen zu hohen Kaufpreis. Trotz einer guten Ertragslage kommt es in der Folgezeit zu Stundungen der Kapitaldienste gegenüber den Erben, die zu einer Verlängerung der Darlehenslaufzeiten führen. Die Kapitaldienste für die Bankdarlehen werden vom Käufer regelmäßig bedient. Dennoch erkennt der Firmenkundenbetreuer der Hausbank den Ernst der Lage und schaltet die RDG ein. Probleme: 

Ein an sich gutes, ertragsstarkes Unternehmen kommt durch die hohen Kaufpreisbelastungen in Schwierigkeiten.

Der Unternehmer steht unter erheblichem psychologischen Druck, als er erkennt, dass er den enormen finanziellen Belastungen dauerhaft nicht nachkommen kann.

Zudem sieht er keine Perspektive zum Aufbau einer eigenen Alterssicherung mehr. Der Unternehmer ist selbst zu einem radikalen Schritt aber nicht bereit oder in der Lage. Die Geschäftstätigkeit und Unternehmensführung leidet zunehmend.

Die Folge sind zunehmende Liquiditätsschwierigkeiten.

Da die Kapitaldienste aus dem versteuerten Einkommen zu bedienen sind, ist eine erhebliche Steigerung der dauerhaften Gewinne notwendig. Dies ist bei einer bereits guten Umsatzrentabilität und einem zunehmenden Wettbewerbsdruck langfristig nicht zu garantieren. Ausgabe 02 / 2013

3


RDG-Praxiswissen Mittelstand und Finanzierung

RDG-Beratungsansätze: 

Ermittlung eines unter realistischen Bedingungen nachhaltig erzielbaren Gewinns der GmbH & Co. KG.

Schaffung von Liquiditätsspielräumen Management sowie die Hausbank.

Stärkung des Unternehmers durch das Aufzeigen sämtlicher Handlungsalternativen auf Grund der bestehenden Verträge und der Ertragslage.

Entwicklung einer Perspektive für den Unternehmer, die ihm eine dauerhafte Bedienung sämtlicher Kapitaldienste sowie auskömmliche Entnahmen unter Berücksichtigung seiner persönlichen Einkommensteuerverhältnisse ermöglicht.

Organisatorische Veränderungen im Unternehmen, die seine Stellung als Unternehmer stärken, u.a.:

über

das

Working

Capital

o

Wechsel des Steuerberaters für sich und das Unternehmen,

o

Freisetzung einer Mitarbeiterin, die zum Verkäuferkreis zählte und weiter im Unternehmen beschäftigt war,

o

Entlastung des Unternehmers durch Änderungen der Arbeitsabläufe. Damit können seine hohen Vetriebsfähigkeiten stärker genutzt werden.

Aufnahme von Verhandlungen mit dem Verkäufer - Ziel ist eine deutliche Kaufpreisreduzierung.

RDG-Ergebnisse: 

Der Unternehmer hat durch die Beratung die Rolle eines Geschäftsführers und Unternehmers angenommen. Er konnte sich aus empfundenen Verpflichtungen (Kauf von einem Freund) befreien, durch die Formulierung seiner eigenen Ziele.

Durch das gestiegene unternehmerische Selbstbewusstsein und die organisatorischen Veränderungen wurde die Ertragskraft verbessert.

Die Verhandlungen mit dem Verkäufer wurden von der RDG und dem Unternehmer unter enger Einbindung der neuen Steuerberaterin erfolgreich geführt. Durch die von der RDG im Vorfeld aufgezeigten möglichen Handlungsalternativen gelang es dem Unternehmer, seine Position in der Verhandlung mit Nachdruck und Konsequenz zu vertreten.

Der Kaufpreis konnte deutlich reduziert werden. Die Bedienung der Kapitaldienste an die Erben wurde an die zukünftig steigende Belastung der Immobiliendarlehen angepasst (Einsetzen der Tilgung bei der Förderbank ab 2015). Ausgabe 02 / 2013

4


RDG-Praxiswissen Mittelstand und Finanzierung

Aktuell 

Derzeit wird an einer Optimierung des Produktangebots gearbeitet. Dazu wurde eine für ein mittelständisches Unternehmen praktikable Spartenerfolgsrechnung eingeführt und die Kalkulation entsprechend angepasst.

Eine angestrebte Ersatzinvestition wurde nicht getätigt, da sich diese Sparte als nicht profitabel erwiesen hatte. Damit konnte eine zukünftige Belastung des Unternehmens vermieden werden.

Der Unternehmer kann seine Vertriebsstärke insbesondere Privatkundengeschäft nun wieder voll zum Einsatz bringen.

im

RDG-Tipp:

Zu hohe Kaufpreise können die Existenz auch guter Unternehmen gefährden. Kaufpreise sind keine Vertrauensfrage. Freundschaftliche und/ oder familiäre Bindungen fördern, dass sich der Verkäufer mit seinen Vorstellungen durchsetzt. Dies geschieht oft aus der tiefen Überzeugung an den hohen Wert des zu verkaufenden Unternehmens und des damit verbundenen Vermögens.

Daher ist ratsam, dass eine Unternehmensnachfolge frühzeitig von unabhängigen Dritten begleitet wird. Dies gilt besonders dann, wenn der Kaufpreis nicht aus dem Vermögen, sondern aus den zukünftigen Erträgen heraus erwirtschaftet werden soll. Hier können oft kreative, bessere Lösungen gefunden werden.

Voraussetzungen einer erfolgreichen Unternehmensnachfolge sind 1. Eine für den Käufer dauerhaft tragfähige Belastung 2. Berücksichtigung von Risikopuffern für Unwägbarkeiten 3. ein zeitlich überschaubarer Zeitraum für den Übergang sowie 4. ein vollständiger Übergang der Verantwortlichkeiten Kompetenzen auf den Nachfolger (klarer Schnitt).

und

Wir sind gerne bereit, Sie bei Unternehmensnachfolgen beratend zu unterstützen. Sprechen Sie uns gerne an.

Ausgabe 02 / 2013

5


RDG-Praxiswissen Mittelstand und Finanzierung

 Köpfe der RDG Dipl.-Volksw. Jörg Richter, Jahrgang 1964, ist gebürtiger Koblenzer. er wuchs in Norddeutschland und dem Rheinland auf, da die berufliche Tätigkeit seines Vaters zu mehreren Wohnortwechseln führte. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre an der Christian-AlbrechtsUniversität zu Kiel faszinierte ihn die historische Einmaligkeit der Wiedervereinigung. Er ging nach Berlin und war zunächst für das Ministerium des Landes Brandenburg als Berater von Arbeitsfördergesellschaften tätig, später wissenschaftlich an der FU Berlin und freiberuflich als Dozent. Seit 1997 arbeitet Jörg Richter für die RDG. Er begann in der Niederlassung Berlin als Berater und Dozent, wurde 2005 Partner der RDG, wechselte 2006 nach Hamburg und wurde später Prokurist. Seit 2011 leitet er die Niederlassung in Hamburg. Die Erarbeitung einer Unternehmensstrategie und der dafür geeigneten Maßnahmen zählt zu den Schwerpunkten seiner Beratungstätigkeit – nicht nur in Sanierungsfällen, sondern in allen Lebensphasen eines Unternehmens, z.B. bei wesentlichen Investitionsvorhaben, Unternehmensnachfolgen oder familiären Konflikten. Besondere Priorität legt er auf die anschließende Beratung, der Begleitung und Unterstützung des Unternehmers bei der Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen. Zu seinen Beratungsmandaten zählen neben den typischen gewerblichen Unternehmen auch gemeinwirtschaftliche Vereine und GmbHs. Er hat eine Reihe erfolgreicher RDG-Seminare entwickelt und ist als Trainer in Führungskräfteseminaren für Kreditinstitute und Unternehmen tätig. Er leitet Workshops und führt Training on the Job–Maßnahmen in Kreditinstituten durch. Jörg Richter ist verheiratet und fühlt sich im Norden rundum wohl. Er läuft die schönste Laufstrecke der Welt, die Alster-Runde in Hamburg. Er lernt Dänisch – und versucht es auch zu sprechen. Impressum: RDG-Praxiswissen: Mittelstand und Finanzierung RDG Management-Beratungen GmbH Mathiaskirchplatz 5, 50968 Köln Geschäftsführer: Dr. Dirk Deppe, Walter Gräwe, Rüdiger Mönkhoff Telefon: 0221/935588-0 Telefax: 0221/935588-55 Email: koeln@rdg-gmbh.de Internet: www.rdg-gmbh.de Sitz der Gesellschaft ist Köln Handelsregister HRB 50314 USt-ID: DE 227065945 Nachdruck und Weitergabe gestattet. Ausgabe 02 / 2013

6


RDG-Praxiswissen Mittelstand und Finanzierung

Per Fax:

02 21/93 55 88 55 oder

Email:

koeln@rdg-gmbh.de

Bitte senden Sie mir Kurzinfo RDG Finanzfundament unverbindlich zu.

Wir sind gerne bereit Ihnen die Funktionsweise des RDG Finanzfundaments telefonisch kostenlos und unverbindlich zu erl채utern. Ich bitte um telefonische Kontaktaufnahme.

Wir sind auch bereit Ihnen RDG Finanzfundament vor Ort kostenlos und unverbindlich in Form einer Road-Show anzubieten. Ich bitte um einen Road-Show Termin.

Name: Kreditinstitut/ Unternehmen: Telefon: Email:

Ausgabe 02 / 2013

7


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.