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… trägt.

Fabio Canzoneri trägt Rolf

Rolf denkt visionär und verbindet traditionelle Handwerkskunst mit fortschrittlichen Technologien wie 3D-Druck, um hochwertige, umweltfreundliche Brillen herzustellen, die begeistern.

Aber von Anfang an: Der Kopf der Marke Rolf ist Roland Wolf, der an einem launigen Abend im Jahr 2007 mit seinem Bruder Stefan – Optiker in Innsbruck – über noch nie Dagewesenes in Sachen Brillen philosophierte. Sie kamen auf Holz, und in dem Moment wusste Roland, dass er das machen will: Brillen komplett aus Holz, ohne Schrauben. Sie entwickelten Maschinen, um Holz zu pressen, und lernten das Fräsen und vieles mehr. Im Keller des elterlichen Wohnhauses in Tirol machten sich Rolands Freundin und drei seiner Brüder ans Werk. Für die Produktion nahmen die vier fast das ganze Haus in Beschlag, Freund:innen halfen, wo es sie brauchte. «Abgespaced», «völlig irre», «jenseitig» sind Wörter, die Roland für diese Zeit häufig verwendet. 2009 besuchten die vier ihre erste Brillenmesse. Die Neuheit war bereits gross angekündigt. Also hatten sie die Nächte durchgearbeitet, um rechtzeitig fertig zu werden – und kamen gleich ein paar Stunden zu spät. Sie haben ihre Brille vorgestellt: mit einem schraubenlosen Gelenk, das fantastisch war, und einer von Rolf entwickelten Verglasung, die fantastisch war. Doch die Brille selbst war eine Katastrophe. Sie zerbrach tatsächlich auf den Köpfen der Menschen, die Pressmethode war einfach noch nicht ausgereift. Trotzdem war das Echo enorm. Plötzlich standen die vier da mit einem Businessplan, mit einem interessierten Fachpublikum, mit der Möglichkeit, die Brille zu produzieren – und keinem Euro in der Tasche. Alles Geld zusammengekratzt für die Maschinen, das letzte für den Messestand. Die Banken winkten ab, keine Sicherheit. Schliesslich sprang die Familie ein. Vater und Geschwister, sechs an der Zahl, gaben das Okay für einen Kredit auf das Elternhaus. Tempi passati. Inzwischen hat sich die Marke Rolf etabliert und steht für Natur, Innovation und Regionalität. Familie, ein tolles Team, sehr viel Emotion und unkonventionelle Methoden – scheint ein grossartiges Konzept zu sein, um alle möglichen Auszeichnungen in der Brillenbranche abzuräumen.

Neben seiner Begeisterung für die Optik ist Fabio Canzoneri auch leidenschaftlicher Fussballer. Wobei er aktuell als Schalke-04-Anhänger mehr leidet als auch schon. Zum Glück gibt es da noch seine zweite Heimat Italien mit Juventus Turin. Wenn er selbst auf dem Platz steht, dann in der deutschen Kreisliga C als linker Flügel mit seinem starken rechten Fuss. Fabio Canzoneri mag es zeitlos und elegant. Bei den Brillen bevorzugt er Naturmaterialien wie Holzfassungen von Rolf oder Büffelhorn von Ramstein. Seine Freizeit verbringt er gerne mit seiner Familie und geniesst die italienische Küche, mit einem Teller Pasta, dazu ein Glas Chianti Riserva. Eine kleine Flucht aus dem Alltag sind für ihn Ausflüge nach Rust in den Europa-Park, für den er eine Saisonkarte besitzt. Das ist wie Ferien. Durch die Themenländer und Gastronomieangebote flanieren, mal auf einen Coaster, in die Gelateria oder in die Taverna Mykonos mit Blick auf die Wasserachterbahn Poseidon. Am liebsten spürt er die leichte Melancholie im Europa-Park in den leeren Morgenstunden, wenn die Bahnen ruhen, alles noch still ist und so langsam die ersten Gäste auftauchen. Ein kleines Privileg des Europa-Park-Kartenbesitzers.

Regula Zürrer trägt Götti

Seit der Gründung von Götti Switzerland 1998 entwirft Sven Götti mit Passion und hoher Qualität Brillenmodelle. Die unverkennbare Formensprache, reduziert und harmonisch, zieht sich konsequent durch die gesamte Kollektion. Götti konzentrierte sich zu Beginn auf die Fertigung von Brillen aus Acetat, einem hypoallergenen Werkstoff auf pflanzlicher Basis. Die Platten werden bis heute exklusiv in Italien hergestellt. In jeder Acetat-Fassung steht, wer die Brille zum Schluss mit viel Liebe zum Detail, Erfahrung und Geschick aufpoliert hat – ein sympathisches Qualitätsprädikat. Schon bald wurde die Kollektion mit Titanbrillen erweitert, deren Herstellung Götti von Anfang an einer angesehenen Manufaktur in Japan anvertraute. Langjährige Zusammenarbeit und Freundschaft gewährleisten die fliessende Umsetzung der Designideen.

Aber irgendwann wollte Sven Götti Brillen entwerfen, die nachhaltig und komplett in der Schweiz hergestellt werden – und in der eigenen Manufaktur. Die 3D-gedruckte Brille war geboren und wurde schon bald mit der BionicLinie ergänzt. Dabei wird der Grundstoff aus den Samen der Rizinuspflanze gewonnen. Die Natur gab die Inspiration für das innovative Kugelscharnier, daher auch der Begriff Bionic , der die kreative Umsetzung von Phänomen der Biologie in die Technik meint. Auch die randlosen Brillen – handgefertigte Leichtgewichte – sind aus der Götti Brillenvielfalt nicht mehr wegzudenken. Sie bestehen aus wenigen ausgeklügelten Einzelteilen, die ohne Schrauben, Löten oder Kleben zusammengefügt werden. Daraus entstehen Brillen 100 % Made in Switzerland. Zusätzlich zur Inhouse-Produktion sind in die Fertigung mehrere Stiftungen und Institutionen involviert, die Menschen im geschützten Rahmen ausbilden und beschäftigen.

Wie schön, wenn Oprah Winfrey oder Murat Yakin zu selbsternannten Werbeträger:innen werden und dem Label einen zusätzlichen Hype verpassen. Gerne können Sie in unserem Götti Brand Store die verschiedenen Götti Brillen besser kennenlernen.

Regula Zürrer ist seit Jahren bei unseren Fotoshootings für Hair & Makeup verantwortlich. Besonders schätzen wir dabei ihre einfühlsame Art, mit den Menschen umzugehen. Portraitaufnahmen sind immer schwierig, weil es eine künstliche und ungewohnte Situation ist, in der sich eigentlich niemand wirklich wohlfühlt. Aber Regula Zürrer gelingt es immer, dass sich die Menschen in der Maske wohl und wertgeschätzt fühlen. Das liegt daran, dass ihr nicht allein die glamourösen Seiten des Lebens wichtig sind. Ist sie nicht an Shootings, formuliert und entwickelt sie in ihrem kleinen Labor Naturkosmetik. Als gelernte Drogistin und Absolventin von Formula Botanica ist es ihr Ziel, im 2026 eine Capsule Collection auf den Markt zu bringen. Nebenbei engagiert sich Regula Zürrer ehrenamtlich bei Look Good Feel Better LGFB, einer Initiative, die Schminkkurse für krebskranke Frauen und Mädchen anbietet, um den Frauen ein Stück Selbstvertrauen zurückzugeben und ihnen Momente der Freude zu schenken. Überrascht es Sie jetzt noch, dass Regula auch Imkerin ist? Sie betreut an verschiedenen Standorten in Zürich acht Bienenvölker. Sorgen macht ihr dabei der Klimawandel, der die Jahreszeiten durcheinanderwirbelt. Die Temperaturen sind schon früh im Jahr zu hoch, was die Bienen stresst, die sich noch nicht daran angepasst haben. Da ist sie den Bienen voraus, Anpassung an neue Lebensumstände bereitet ihr selten Mühe.

Susanne Kunz trägt Ramstein Horn

Wir haben immer schon mit dem Gedanken einer eigenen Ramstein-Kollektion gespielt, und Büffelhorn schien uns dafür das am besten geeignete und edelste Material. Es ist ein Naturprodukt und hat einen wunderbaren Tragkomfort – vergleichbar mit einem Cashmerepullover. Und so lancierten wir vor fünfzehn Jahren unsere eigene Hornlinie mit fünf Modellen. Inzwischen ist die Kollektion auf insgesamt 35 Brillen angewachsen. Als Erkennungsmerkmal dient ein weisses, rundes Stück Hirschhorn, das fest im Bügelende verankert ist. Die von uns selbst gestalteten Brillenformen werden im Hornatelier beim Hallwilersee nach unseren Wünschen von Hand gefertigt. Von der Idee zum Prototyp und dann zur fertigen Brille ist es meist ein langer Weg. Es freut uns, dass wir mit den Brillenmachern Nicolas und Sergio ein vertrauensvolles und enges Verhältnis pflegen. Dank ihnen werden unserer Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Die Hornplatten wählen wir selber aus, und so entstehen wunderbare Unikate, die es ausschliesslich bei uns gibt. Jedes Modell trägt den Vornamen einer Mitarbeiterin, eines Mitarbeiters von Ramstein Optik. Es macht die Kollektion sehr persönlich, und wir versuchen sie so breit wie möglich zu halten, sodass für fast jede Gesichtsform etwas Passendes dabei ist. Zu unserem Jubiläum 125 Jahre Ramstein haben wir letztes Jahr gleich drei neue Formen entworfen. Eine davon sehr gewagt, doch gerade auch das Aussergewöhnliche soll Platz haben in unserer eigenen Kollektion. Mit diesen Brillen haben wir uns übrigens einen festen Platz an der Blickfang Designmesse gesichert. Es macht grossen Spass, beim Messetreiben dabei zu sein und zu sehen, wie unsere Brillen begeistern.

Wenn Suzanne Kunz mit ihrem Mann unseren Laden an der Sattelgasse betritt, strahlt sie eine stilvolle Leichtigkeit aus, die sofort ins Auge fällt. Ihre elegante Erscheinung beweist, dass wahre Eleganz zeitlos ist – und dass Alter eine gewisse Unbeschwertheit mit sich bringen kann. Oft trägt sie eine Kombination aus weiter Hose und Bluse, die ihre Individualität unterstreicht. Ein besonderes Detail ist ihre schlichte, markante Ramstein Horn, die ihr klares Gesicht wunderbar betont. Neben Mode und Design gilt ihre Leidenschaft dem Lesen. Regelmässig leiht sie Bücher aus der Bibliothek in Therwil aus – besonders Biografien und generationenübergreifende Geschichten haben es ihr angetan, und regelmässige Theaterbesuche bereichern ihren Alltag. Manchmal kommt es vor, dass Suzanne Kunz mit Iris Apfel – der legendären Stilikone aus New York – ver glichen wird, was ihr ein leises Lächeln ins Gesicht zaubert.

Martin Brunner trägt Jacques Marie Mage

Als der Franzose Jérôme Jacques Marie Mage (JMM) 2014 seine Brillenkollektion gründete, glaubte niemand an seine Idee. Der Markt war gesättigt, und seine dicken, klobigen, detailverliebten und dazu noch hochpreisigen Brillen standen zum vorherrschenden minimalistischen Look in starkem Kontrast. Heute ist das in Los Angeles ansässige Unternehmen für eine der absolut angesagtesten, trendigsten Brillenmarken der Welt verantwortlich. JMM-Brillen werden immer in limitierter Auflage produziert. Die Inspiration fürs Design kommt aus Kulturen, von Kontinenten und Generationen, die Jérôme am Herzen liegen, wie dem amerikanischen Westen mit seinen Nationalparks, dem alten Hollywood oder der französischen Nouvelle Vague. Inspiriert von Stilikonen, Vordenkerinnen und Künstlern, die die Welt auf ihre Weise geprägt haben, erzählen die Modelle Geschichten voller Charakter und Tiefe. Jérôme versucht die Welt durch die Augen jener künstlerischen und intellektuellen Giganten zu sehen, die uns noch immer etwas bedeuten. Es gibt Modelle zu Ehren von Bob Dylan, Brigitte Bardot, Enzo Ferrari, Dennis Hopper und vielen mehr. Jérôme war schon immer ein extrem modebewusster, leidenschaftlicher Sammler erster Güte. Schon in jungen Jahren durfte er fünfzig Anzüge von Saint Laurent aus den Siebzigerjahren sein Eigen nennen, und es wird gemunkelt, dass er über tausend Vintage-Sonnenbrillen besitzt. Jede seiner Brillen wird mit grösster Präzision in Japan von Hand gefertigt, durchläuft über achtzehn Monate einen 300-Schritte-Prozess und besteht aus hochwertigem japanischem Acetat und Beta-Titan. Jérôme versucht mit jeder einzelnen Brille ein Sammlerstück zu schaffen – im Wesentlichen als ein Mittel, um Geschichten zu erzählen und Neugierde zu wecken. Er ist immer auf der Suche nach Schönheit und der besten, der perfekten Brillenfassung. Wenn er irgendwo an Grenzen der Machbarkeit stösst, dann fordert er alle auf, darüber hinauszugehen.

Martin «Tinu» Brunner ist wie ein Fels, wenn er vor einem steht. Gross, ruhig, mit dem warmen Dialekt des Berner Oberländers. Das hört sich jetzt arg abgedroschen an, aber so ist es mit Klischees: sie können zutreffen. Als Bergsteiger, Goldschmied und Fotograf ist er tief mit der Bergwelt und ursprünglichen Natur verbunden. Alpine Mineralien, Federn und Tierhörner sind seine Materialien – voller Energie und Charakter. Tinu Brunner verbindet in seinen Objekten die rohe Schönheit, Kraft und Mystik der Berge. Seine Werke tragen seine ungeschliffene, eigenwillige und authentische Handschrift. Tinu Brunner ist ein kreativer Freigeist, der seine Ideen konsequent umsetzt –ob auf Leinwand, in Schmuckstücken oder mit Naturfundstücken. Kein Wunder, sprechen ihn die Brillen von Jacques Marie Mage besonders an, der sich in seinen Designs auf die Native Americans, auf grosse Epen und Antihelden und mystische Landschaften bezieht.

Gabriel Kreis trägt Panctons

Weil aktuell pro Jahr rund dreizehn Millionen Tonnen Plastik in den Weltmeeren landen, wollen vier Freunde (zwei Augenoptiker, ein Hersteller für Holzbrillen und ein Werber) mithelfen, etwas dagegen zu tun. Swiss Zero Waste Eyewear für moderne, umweltbewusste Menschen. Das Rohmaterial dieser Brillen besteht aus Einwegplastik, das in den Weltmeeren schwimmt und von lokalen Fischern in Südostasien im Meer, auf Inseln und an den Küsten gesammelt wird. Sie werden direkt und fair dafür bezahlt. Bei Tide Ocean, einem Startup-Unternehmen in Basel, das sich auf die Gewinnung und Verarbeitung von Ozean-Plastik spezialisiert hat, werden daraus Granulate und Platten gefertigt. Zusammen mit der Schweizer Hochschule für Technik in Rapperswil hat Tide Ocean einen Weg gefunden, den Plastikmüll in einen wertvollen Rohstoff zu verwandeln. So wird der Kreislauf der Plastikproduktion geschlossen und fossile Energie wie Erdöl gespart. Dazu kommt, dass die Transporte klimaneutral sind. Tide Ocean hat schon über 15 Millionen Petflaschen upgecycelt. Die Platten werden dann in einer kleinen Manufaktur in Obwalden von Hand zu modischen, hautfreundlichen und geschmeidigen Brillen verarbeitet. Bei der Herstellung entsteht kein Abfall, es wird das gesamte Kunststoffmaterial verwendet, und wenn eine Planctons am Ende ihres Brillenlebens angelangt ist, kann sie sogar zurückgegeben und wiederverwertet werden. Übrigens, von jedem verkauften Exemplar geht 1 Franken an ein Ozean-Umweltprojekt. So geht Mode, Nachhaltigkeit und Fairness in einer Brillenfassung.

Wenn Sie ab und an ein Konzert, eine Vernissage oder sonst einen Event in Basel besuchen, können Sie meist davon ausgehen, dass dieser Anlass von Konnex konzipiert, designt oder technisch umgesetzt wurde. Gabriel Kreis ist einer der drei Mitinhaber:innen von Konnex, die seit neunundzwanzig Jahren dafür sorgen, dass Basel aussergewöhnliche Events erlebt. Angefangen hat alles mit den legendären Partys des Technotempels Planet E im Stücki in den neunziger Jahren. Heute arbeiten fünfzehn Menschen in Allschwil, die auch mal unkonventionell zum gemeinsamen Crossfit aufgefordert werden. Wenn Gabriel Kreis einmal nicht hinter dem Monitor oder mit dem Aufbau eines Anlasses beschäftigt ist, reist er durch die Welt. Architektur und Kunst, Leben und Alltag der bereisten Länder inspirieren und nähren ihn und seine Arbeit. Dass er für sich eine nachhaltige Planctons aus recycliertem Plastik als Brille ausgesucht hat, entspricht diesem Geist, ständig offen für Neues zu sein und in allem Inspiration zu sehen.

Lara Richard trägt Sashee Schuster

«Zwischen den Seiten meiner Bücher finde ich immer wieder gepresste Blüten.» Kein Wunder – Sashee Schuster ist eine Sammlerin, und von ihren Streifzügen durch Wald und Wiesen füllen sich die Regale ihres Ateliers mit Wildblumen, Blättern, Vogelfedern, Rispen oder Gewürzen. Sie hat Freude am Experimentieren und ist so beim Brillenmachen gelandet. Das traditionelle Plattenmaterial Baumwoll-Acetat und dessen fantastische Eigenschaften haben sie von Beginn weg fasziniert. Und die Idee, Naturmaterialien und deren wunderschöne Farben für die Ewigkeit zu konservieren, hat schon immer in ihr geschlummert. Durch das «Einfangen» der Natur zwischen zwei Acetat-Platten und die anschliessende Politur – erst in der Trommel und dann ganz vorsichtig von Hand – kommen unfassbar tolle Strukturen und Farben zum Vorschein, immer eine freudige Überraschung. Die Schönheit der Natur ist vergänglich, das gehört zum Lebenszyklus, doch in Acetat vergeht sie nicht. Wer hätte gedacht, dass die Schalen von Lupinen aussehen wie Perlmutt oder Stroh den Anschein von Gold erweckt? Und an einem Gedankenexperiment kann sie sich besonders erfreuen: Wenn sie Samen laminiert, ist diese Pflanze gleichsam für die Zukunft bewahrt. Und wenn dann in tausenden Jahren die Menschheit ihre Brillen findet, können die vielleicht schon ausgestorbenen Pflanzen wieder zum Leben erweckt werden. Wie schön ist das denn? In die Kollektion integriert sind auch Einzelstücke, die das Zertifikat Unique tragen – edle Kunstwerke, die intuitiv entstehen. All ihre Brillen sollen eine Hommage an die Weiblichkeit sein, daher werden die Modelle nach starken Frauen aus ihrem Umfeld oder solchen, die sie inspirieren, benannt. Sashee Schuster ist mit Dieter Funk – Brillenmacher und weltweit gefragter DJ – liiert, und alle Brillen werden mit viel Leidenschaft und Liebe im oberbayerischen Kinsau unter einem Dach geschaffen.

Lara Richard hat einmal begonnen, Psychologie an der Uni Basel zu studieren – doch merkte schnell, dass ihr das zu theoretisch war. Sie ist ein Mensch, der lieber anpackt. Nach ihrer Ausbildung zur Optikerin bei Ramstein startet sie diesen Sommer die vierjährige berufsbegleitende Ausbildung zur Optometristin an der FHNW. Die Verbindung von Handwerk und Köpfchen liegt ihr einfach mehr. Und schwere Sachen herumtragen. Zweimal wöchentlich stemmt sie sich durch Crossfit-Programme und misst sich im Multisportverein Basel bei einem Ballspiel oder auf dem Trampolin. Zuhause entspannt sie sich mit einem Fantasy-Buch, hört Musik und richtet sich die Wohnung neu ein. Selten und wenn es ihr die Zeit erlaubt, spielt sie ein Open-World-Aufbauspiel, in dem die Spielerin das Gleichgewicht zwischen Natur und Zivilisation bewahren muss. Am Ende bleibt also doch ein Hauch von Psychologie – nur eben auf ihre eigene, ganz praktische Art.

Comenius Roethlisberger trägt Sato

Die Geschichte von Sato Eyewear beginnt in den Strassen von Paris. Geschrieben wird sie von zwei kreativen Köpfen, die das Herz und den Verstand der Marke bilden. Kevin Elbaz, der Visionär hinter Sato, betreibt in der Rue Marbeuf im pulsierenden Herzen von Paris sein eigenes Optikergeschäft. Dort lässt er sich von den ikonischen Styles der Neunzigerjahre inspirieren und schafft eine ganz eigene, moderne Neuinterpretation, die seit mittlerweile drei Jahren immer mehr Menschen begeistert. Seine Designs zeichnen sich durch schlichte Eleganz, innovative Formen und den gewissen Charme aus, der an vergangene Zeiten erinnert, aber zugleich zeitgemäss bleibt. An seiner Seite steht Jeremie Gamon, der als strategischer Kopf der Marke fungiert. Er sorgt dafür, dass alle administrativen Prozesse reibungslos verlaufen und dass Sato Eyewear in allen Aspekten ihre hohen Standards hält. Gemeinsam haben sie es geschafft, Sato zu einer der begehrtesten Brillenmarken der letzten Jahre zu machen – ein kometenhafter Aufstieg, der nicht zuletzt der Qualität und Exklusivität ihrer Produkte zu verdanken ist. Jede Brille wird in einer japanischen Manufaktur von Hand gefertigt und erinnert in ihrer Politur an ein fein gearbeitetes Schmuckstück oder eine edle Uhr. Die Acetatplatten in limitierter Auflage verbinden eine Vintage-Seele mit kühner Handwerkskunst. Sie sind selten, nummeriert und zeitlos. Übrigens, der Name Sato entstand durch ihren Leitsatz: «Sans Art, Talent est Oublié».

Wenn Sie Ramstein in den letzten Jahren gefolgt sind, ist Comenius Roethlisberger kein Unbekannter für Sie. Als Teil des Konzept-, Medien- und Installationskünstlerduos Ado & Comenius bespielten sie letzten Sommer mit grossem Erfolg die Art Plakate von Ramstein. Die Kunstaktionen von Ado & Comenius sind wie Reisen ins Ungewisse – mit überraschendem Ausgang und offenem Ziel. Doch interessiert die zwei Künstler nicht nur ein Aspekt der Kunst. Mit ihrem Kunst- und Buchprojekt «MUSIC – A Conversation Through Song Titles» bewiesen sie diesen Ansatz: Inspiriert von ihrer Leidenschaft für Musik luden sie Kunstschaffende zu einem kreativen Dialog aus Songtexten ein. In diese Richtung gingen sie auch als Verleger im Buch von «Artists’ Recipes», das mit den Rezepten von Künstlern durch Kunst, Kochen und Essen reist. Bon App!

Regula Riniker trägt Suzy Glam

Ihre ästhetische Sensibilität macht Susanne Klemm und Etienne Frederiks zu einem idealen Team – privat und beruflich. Etienne, jahrelanger Agent für Brillenfassungen in den Niederlanden und Augenoptiker mit eigenem Geschäft. Susanne, gelernte Augenoptikerin, deren Herz schon immer für Kunst und Design geschlagen hat. Früher zerlegte sie den Schmuck ihrer Mutter und kombinierte ihn neu, um ihn dann auf dem Schulhof zu verkaufen, oder sie bastelte Vorhänge aus den Magnetstreifen von Audiokassetten. Erst mit dreiundzwanzig machte sie ihren langersehnten Traum wahr und studierte an der Zürcher Hochschule für Kunst und Design. In Utrecht hat sie die Ausbildung zur 3D-Designerin an der Hoge School voor Kunsten als 3D-Designerin abgeschlossen und blieb in Amsterdam hängen.

Ihr gemeinsames Credo: etwas Kleines, qualitativ Hochstehendes zu gestalten, frei von Konventionen und Konzessionen. Inspiration holen sie sich aus dem eigenen Schmuckdesign, aus Musik und Architektur. Ihre gemeinsamen Ideen werden besprochen, am Computer gezeichnet und als Kartenmodell ausgeschnitten, wieder gezeichnet und wieder ausgeschnitten. Alle Besucher:innen, die in ihrem Atelier vorbeischauen, müssen das Kartenmodell aufsetzen, um so die Passform zu testen. Der Prototyp wird anschliessend mit der von Susannes Vater gebauten CN-Maschine gefräst. Erst mit der Feile entsteht das typische Design und die Platte verändert sich zu einem dreidimensionalen Objekt. So kann es gut und gerne ein Jahr dauern, bis die neue Brille fertig ist. Nicht schlimm, denn Susanne und Etienne folgen keinem Modetrend. Eine Suzy Glam Brille ist neu, echt, individualistisch und zeitlos. Es macht ihnen Spass, den Betrieb klein zu halten, ihre Kund:innen persönlich zu kennen und fast alle Aspekte des Geschäfts selber bewältigen zu können. Auf diese Art entstehen eigenständige Brillen für selbstsichere Menschen mit einem Gefühl für Stil, Kunst und Klasse.

Im Matthäusquartier bebt ein ungewöhnlicher Vulkan: das Stromboli. Wie der italienische Namensgeber ist auch der Ort an der Breisacherstrasse sehr aktiv. Anders als öffentliche Tagesstrukturen ist Stromboli nämlich während zehn Wochen in den Schulferien geöffnet. Höhepunkt ist jeweils das Sommerlager, dessen letzter Tag häufig zu Tränen führt, weil er für manche Strombolianer:in den letzten Tag im Stromboli bedeutet. Gründerin und pädagogische Leiterin dieser beliebten Tagesstätte ist Regula Riniker: eine Figur wie Pele, die Göttin der Vulkane und des Feuers in der hawaiischen Mythologie. Aber es ist leider so, auch Göttinnen brauchen Sehhilfen. Regula Riniker ist dabei eine grosse Verehrerin von Suzy Glam Brillen. Dafür musste die Familie auch schon in Amsterdam vom Boot, um Susanne und Etienne persönlich kennenzulernen. Ein anderer, kreativ sehr aktiver Vulkan.

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