Quality Magazine 2/39

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ERSTER EINER NEU DER BMW i8.

BMW i. BORN ELECTRIC.

bmw-i.de/i8

BMW i8 mit Plug-in-Hybridantrieb BMW eDrive: Energieverbrauch (kombiniert): 11,9 kWh/100 km; Kraftstoffverbrauch (kombiniert): 2,1 l/100 km; CO2-Emission (kombiniert): 49 g/km. Die Verbrauchswerte wurden auf Basis des ECE-Testzyklus ermittelt. Abbildung zeigt Sonderausstattungen. Neue BMW i Fahrzeuge sind bei jedem autorisierten BMW i Agenten erh채ltlich.


EN ZEIT.

BMW i

Freude am Fahren




GRADUATE

F A L K E • P.O.BOX 11 09 - D-57376 SCHMALLENBERG / GERMANY





INHALT Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

96 Kunstvoll 18 Rolls-Royce Buddhas Erwachen

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34 Foundation Cartier Save the Dates

42 Yong Ho Ji Reifenprüfung

48 Helmut Lutter Am Anfang war das Blech

56 Swarovski Twinkle, Twinkle Little Star

154 Aurelio Amendola Tatort Atelier

Movement 26 TAG Heuer Try to go warp

36 Smart Freier Radikaler

70 BMW Cultural Engaged

92

Individual

84 Fest im Sattel Goldesel

102 Glamping

24 Coffee to go

Mobile Home

Espresso auf Rädern

108 Lufthansa

30 Citadines

Luxury Appeal

Prêt-à-Paris

118 Le Mans

52 Orient Express

Hart am Limit

Wiedergeburt einer Legende

130 Kuba

54 Jörg Meyer

Socialistic Moves

Bentley Cocktail

174 Ricardo Guardelupe

92 Jared Leto

FIFA takes time

180 Transformotion

Sexiest Celebrity Vegetarian

146 Napoleone

New Technology

Das passt!

170 Chester Bennington Music meets Fashion

32 8


BERLIN DÜSSELDORF FRANKFURT HAMBURG KÖLN MÜNCHEN


Editorial Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

D

er Unterschied zwischen Motion und Emotion ist lediglich ein „E“. Für die meisten Männer gar keine Frage, dass hier ein originärer Zusammenhang bestehen muss. Schließlich waren die größten Glücksmomente der Kindheit gepaart mit allem, was sich dreht, bewegt und „brummt“. Das ist für viele erwachsene Männer immer so geblieben. Quality wäre jedoch nicht Quality, wenn wir ausschließlich auf diese sehr reduzierten Emotionen setzen würden. Wir haben eine Motionwelt kreiert, die in gewohnter Ästhetik viel Neues und Überraschendes zu bieten hat. Ich bin der festen Überzeugung, dass Frauen in der Lage und oft auch Willens sind, nicht mehr ausschließlich mit Puppen zu spielen. Ein hippes E-Bike, ein schicker Sportwagen, ein rassiger Geländewagen oder auch ein aus einem Rolls-Royce geschweißtes Kunstwerk – neue Spielzeuge haben den femininen Kosmos längst erobert. So ist auch unser Coverman, Jared Leto, attraktiv für Frauen wie Männer zugleich. Wir trafen ihn in Los Angeles und erfuhren einiges über ihn in Wort und Bild. Das exklusive Shooting für Quality inklusive Interview ist Teil dieser Ausgabe. Mit Berühmtheiten haben wir nicht gespart: Auch Linkin ParkFrontmann Chester Bennington, sowie Macher der Pitti Uomo und Insider der schönsten Herrenmode Raffaello Napoleone oder Ricardo Guadeloupe, CEO von Hublot, sind mit Interviews dabei. Wussten Sie schon, dass eine Abteilung der Lufthansa in Hamburg Privatjets aus aller Welt zu individuellen Mobile Homes umbaut? Bestens gehütete Geheimnisse und eine Security wie in Fort Knox machten uns neugierig und waren um so schwieriger zu erforschen. Ein Baccarat-Leuchter unter der Decke zum Beispiel stellt kein Problem dar, nimmt man ihm die Schwingung. Eine sehr spezielle Welt, in die Unbeteiligten nur selten Einblick gewährt wird.

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Quality „Wild at heart“‟bedeutet ebenso, Geschichten über die Gewinner der ersten Le Mans-Rennen und wie man einen Bentleydrink perfekt zubereitet zu erfahren. Der koreanische Künstler Yong Ho Ji steht für eine Kunst, der man mit Fug und Recht den Titel „Wild at heart“‟ zugestehen muss. Ein grandioser Löwe, komplett gefertigt aus Autoreifen, strotzend vor Selbstbewusstsein und Energie, verliert nie die Magie in der Bindung zum Betrachter. Viele der Stories in dieser Ausgabe avancieren zu persönlichen Lieblingsgeschichten und es fällt mir schwer, die schönsten herauszupicken. Daher mein Vorschlag an Sie: Lassen Sie sich leiten, anleiten oder verleiten, ganz wie Sie mögen, und genießen Sie diese sehr besondere Ausgabe: Das erste reine Motionspecial von Quality.


Unser Streben nach Perfektion. PanoLunarTourbillon

PanoLunarTourbillon. Uhrmacherisches Highlight trifft asymmetrische Harmonie. Charakteristisch für diesen außergewöhnlichen Zeitmesser sind das Fliegende Tourbillon und die aufwändig dekorierte, dezentrale Anzeige der Mondphase. Erfahren Sie mehr unter www.glashuette-original.com. Unsere iPhone-Applikation können Sie vom App Store herunter laden.

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IMPRESSUM Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Editor in Chief Creative Director Susanne Filter Art Director Dipl.-Des. Barbara Schork

Assistent Editor in Chief Violeta Berisha

Graphic Margrét Hügemann Seyda Tatar

Culture Editor Sarah Kirsten

Offi ce Organisation Julia Hillmann*

Design Editor Norman Kietzmann

Food Editor Jenny Kolossa*

Fashion- / Jewellery Editor Manuel Almeida Vergara

Beauty Editor Christina Birke*

Real Estate Editor Volker de Boer

Gadgets Editor Dave Lubek

Wild Life Editor Prof. h.c. Dipl. betrw. Mark Weinholz

Contributors Julia Kiecksee, Olff Appold, Burak Isseven, Stefan Imielski, Ragnar Schmuck, Michael Bader, Andreas Ortner, Patrick Walter, Norman Kietzmann, Jörg Meyer, Kai Kilian, Teena Denzinger, Maximilian von Reumont, Valerie Uckermann, Corina Friedrich, Michael Lämmler, Alexandra Dietl, Patrick Glatthaar, Petra Wiebe, Norbert Cheminel, Kathrin Hohberg, Daniel Satore, Sonja Shenouda Distribution International Gold Key Media Germany GmbH Internationaler Pressevertrieb Mannheimer Str. 1 D-69115 Heidelberg Quality Subscription Service International Interlinx Holding AG Tiefenackerstrasse 49 CH-9450 Altstätten SG Telefon: +41 71 755 27 30 abo@quality-magazine.ch Distribution Germany UMS Pressevertrieb Internationaler Pressevertrieb Am Waldessaum 4 A D-51545 Waldbröl

Motion Editors Matthias K. H. Arens Alexandra Felts Marketing & Sales National Gustav-Maurerstr. 7 CH-8702 Zürich-Zollikon Telefon: +41 44 39 022 60 Fax: +41 44 390 2262 sales-international@quality-magazine.ch Marketing & Sales International Nithackstr. 7, D-10585 Berlin Tiffany Fiore Mancini Telefon: + 49 30 54 81 07 01 Fax: + 49 30 54 81 07 10 fioremancini@quality-magazine.ch Interlinx Holding Partnership Worldwide distribution to 230 private business- and golf clubs of

International Associate Clubs 1629 Ocean Centre 5 Canton Road TST Kowloon Hong Kong www.iacworldwide.com

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Chairman / Verwaltungsrat Günther Wüst Publisher Dr. h.c. M. Arens Kader Offi ce Swiss Interlinx Holding AG Gustav- Maurerstraße 7 CH-8702 Zürich - Zollikon Telefon: + 41 44 39 022 60 contact@quality-magazine.ch Editorial Offi ce Germany Interlinx Holding AG nicht selbstständige Niederlassung

Nithackstraße 7 – Kontorhaus D-10585 Berlin Telefon: + 49 30 54 81 07 01 Fax: + 49 30 54 81 07 10 info@quality-magazine.ch Editorial Offi ce New York Georgia Benjamin Apartment 4C 132 N 5th Street Brooklyn, New York 11249, USA ny@quality-magazine.ch

Cover-Credits: WILD AT HEART

* Praktikanten / Volontäre

Publishing House Interlinx Holding AG Tiefenackerstrasse 49, CH-9450 Altstätten SG Telefon: +41 71 755 27 30 Fax: +41 71 755 27 31 Company Number: CH-020.3.033.781-7 info@interlinx-holding.ag www.interlinx-holding.ag

Jared Leto im exklusiven Quality-Shooting von Julia Kiecksee.

Editorial Offi ce Mexico Adolfo Ayuso Audry Mz. III Calle A Nr. 35 col. Educación C. P. 04400, México D. F., Mexico ayuso-audry@quality-magazine.ch

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Kontributoren Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

steFAn imielsKi Der geborene Münchner arbeitete 10 Jahre als Model, bevor er seine Leidenschaft für Fotografie zum Beruf machte. Mit 12 Jahren bekam er die erste Kamera von seinem Vater geschenkt. Erfahrungen in der Modebranche sammelte er bei Labels wie Dolce & Gabbana, Armani und Hugo Boss. Für Quality wurde Imielski in die Wüste geschickt und setzte die orientalischen Kreationen von Miu Miu, Michael Kors und Co. zwischen Kamelen und Palmen kunstvoll in Szene.

AlexAndrA Felts Mittlerweile fester Bestandteil der Quality Redaktion widmete sich Alexandra Felts als Motion Spezialistin und in unserem Essay der Wissenschaft des Spazierengehens, kurz Promenadologie. Entschleunigung statt Beschleunigung stand dabei im Vordergrund und lädt zum bewussten Wahrnehmen unserer Umwelt ein. Die motorisierte Welt verlor sie dabei nicht aus den Augen und beschäftigte sich zudem mit Zwei- und Vierrädern.

AndreAs ortner Als er 2005 eine analoge Pentax auf einem New Yorker Flohmarkt ergatterte, begann die Fotografen-Karriere von Andreas Ortner. Die Kombination aus Handwerk, Wissen und Verantwortung, die mit der Verwendung dieses Kameratyps einhergeht, fasziniert den gebürtigen Innsbrucker und veranlasste ihn zu seinem persönlichen Leitsatz: „Thinking bevor taking a shot“. Inspirationen findet der Wahl-Münchner im Alltag und auf seinen Reisen rund um den Globus. Er ist bekannt für seine Professionalität und Perfektionismus, von denen er auch in der aktuellen Fotostrecke „The Hideaway“ Gebrauch machte.

PAtricK WAlter Er fängt das besondere Gefühl ein, das während eines Shootings zwischen Model und Kamera entsteht. Die Arbeiten des Berliner Mode- und Portraitfotografen Patrick Walter wirken zum Teil surrealistisch und zeugen von einer geheimnisvollen Aura. In der Fotostrecke „In vino veritas“ setzte er dies mit Coolness und eindrucksvollen Bildern um. Er verzichtet bewusst auf digitale Fotografie und verwendet bei seinen Momentaufnahmen ausschließlich Polaroids. Gekonnt setzt er Farbveränderungen und den Mangel an High-Tech ein und verleiht seinen Aufnahmen somit eine ausdrucksstarke Note.

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Kontributoren Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

burAK isseVen Burak Isseven lebt und arbeitet in Berlin und Istanbul. Seine Aufnahmen zeugen vom Hang zum geheimnisvoll Düsteren mit einer bewussten Ablehnung von Klischee und Vorurteil. Seine Vorliebe für schwarz-weiß Fotografien zeigt er deutlich in der Fotostrecke „Johnny B. Goode“. Rockiger Chic trifft auf ausdrucksstarke Posen.

JÖrG meYer Seine Gastronomiekarriere begann Jörg Meyer als Restaurantfachmann im Hamburger Elysée Hotel. Danach zog es ihn hinter die Bar, wo er heute noch eifrig die Gläser schwingt. 2007 eröffnete er das Le Lion im Herzen von Hamburg. Im Jahr darauf erhielt er dafür bei den „Tales of the Cocktail“ in New Orleans den Preis für die beste neu eröffnete Bar der Welt. 2011 landete Meyer einen weiteren Coup. In der Tradition des Le Lion eröffnete er zwei Stockwerke darüber eine weitere Wohnzimmer-Bar im Stil der 30er Jahre: The Tasting Room. Passend dazu lüftet Jörg Meyer in dieser Ausgabe das Geheimnis des Bentley Cocktails und gibt zusätzlich Rezepte für Mixgetränke preis.

JuliA KiecKsee Mit 14 Jahren bekam Julia Kiecksee eine analoge Spiegelreflexkamera von ihrem Vater geschenkt und probierte sich in Landschafts- und Reportagefotografie. 2009 spezialisierte sie sich auf Fashion. Neben ihrem Faible für Mode fotografiert und besucht Julia Kiecksee leidenschaftlich gern Rockkonzerte. Da passt es natürlich perfekt, dass Julia in LA exklusiv für die Quality Schauspieler und 30 Seconds to MarsFrontmann Jared Leto ablichtete!

rAGnAr scHmucK Von seiner Liebe zum Detail zeugt „BM Double You“, bei der Schmuckstücke im Interieur des BMW 6er Coupé abtauchen und in neuer Umgebung ihre luxuriöse und sportliche Eleganz neu entfalten und zum Ausdruck bringen.

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Motionspecial Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Welcome on board! Yoga, Pilatis, Spinning. Die sportiven Präferenzen im urbanen Leben scheinen klar gefestigt. Dabei setzt doch gerade der Sport im Freien besonders viele Endorphine frei und ist ein echtes Gegenmittel zum grauen Büroalltag. Keine Lust auf Joggen oder Ballsport? Dann entdecken Sie doch das Skaten für sich. Tief sitzende Baggypants und umgedrehte Baseballcaps sind dafür längst keine Uniform mehr. Viele Marken haben erkannt, dass Skaten auch außerhalb der Szene Spaß und Fitness bringt. Auf der Suche nach Brettern fern von Tags und Tribals wird der distinguierte Skate-Neuling zum Beispiel bei Globe fündig. Die australische Marke präsentiert besonders stilsichere Boards: Leopardenmuster, Palmenprint oder Blumendekor. www.globe.tv

Touch me

Luxus zum Anfassen: Das neue Vertu „Signature Touch“ präsentiert sich als besonders nobles Smartphone. Ganz Vertu bildet die perfekte Balance aus Technologie und Ästhetik die Basis des neuen Hochleistungs-Smartphones. Virtueller Raumklang, gestochen scharfe Kamerabilder und Service auf höchstem Niveau mit alten Vertu-Bekannten wie der „Dedicated Concierge“ sind von besten Materialien ummantelt: hochwertiges Titan, von Hand veredeltes Kalbsleder, Touchscreen aus Saphirglas der 5. Generation. Ein Schmuckstück. www.vertu.com

N

Smoking Hot! Design darf sich jeder Inspiration bedienen. Dieses Credo hat kaum eine Marke so verinnerlicht wie Yazbukey. Das Pariser Label präsentiert Accessoires und Schmuckstücke in den irrwitzigsten Formen. Lagerfelds Konterfei, ein Fön, Waschmittel, Zahnpasta. An den Ohrhängern, auf Ringen und Ansteckern von Yazbukey ist alles möglich. Diese Saison findet sogar das ungesunde Laster modischen Anklang: Broschen mit vergoldeten Details in Silhouetten von Feuerzeug und Zigarettenschachtel. www.yazbukey.com 16


Motionspecial Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Die Zeit der Welt Eine internationale Klientel, Boutiquen in alle Himmelsrichtungen verteilt, Inspirationen ferner Länder und fremder Kulturen – die Welt liegt Louis Vuitton zu Füßen. Dabei bestimmte das Entdecken und Erobern dieser großen weiten Welt stets die DNA der französischen Marke, längst sind die ikonisch gemusterten Koffer zum Sinnbild des distinguierten Travelerlebnisses avanciert. Auch für das Handgelenk präsentiert Vuitton den perfekten Reisebegleiter: Das Uhrenmodell „Escale Worldtime“ zeigt sich als originelle Neuinterpretation der traditionellen Weltzeit-Funktion. In seidenmatt-poliertes Weißgold eingefasst, erinnern zarte Miniaturmalereien geometrischer Formen auf Lünette und Ziffernblatt an die Symbole, mit denen der geneigte Vuitton-Kunde auch seine Gepäckstücke des Hauses veredeln lassen kann. Hinter der edlen Fassade verbirgt sich ein Uhrwerk perfekter Handwerkskunst. Ein internationales Meisterwerk der Uhrmacherkunst.www.louisvuitton.com

EU Stepping into Space

„Was hilft mir die Weite des Weltalls, wenn meine Schuhe zu eng sind?“, fragt ein altes Sprichwort. Und ja, ein guter Schuh ist unverzichtbar, will man nach den Sternen greifen. Für den festen Stand, der zu Höchstleistungen beflügelt, sorgt zum Beispiel MuroExe. Hinter der Marke, die ihre Geburtsstätte expliziert als „everywhere“ angibt, steckt nicht einfach ein Designteam, sondern eine dynamische Gruppe aus Profis unterschiedlichster Disziplinen. Techniker, Biomechaniker, Modedesigner, Grafiker, Visuelle Künstler. Gemeinsam entwickelte MuroExe einen leichten Schuh, der ganz ohne Nähte auskommt. Perfekt für den Spaziergang ins Weltall. www.muroexe.com

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Kunst Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Fotos: Š www.nikolaiwinter.com

Das Ergebnis der Transformation eines Rolls-Royce Corniche in eine Buddha-Skulptur, www.nikolaiwinter.com

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„Einen Buddha zu schaffen, der den allgemein anerkannten Buddha übertrifft, das ist eine unerhörte tat“, begeisterte sich Henry Miller über das Werk „siddhartha“ von Hermann Hesse, das Anfang des 20. Jahrhunderts publiziert wurde. Ein spirituelles Werk über einen indischen Brahmanen, das den schweizer Künstler nikolai Winter zu seinem RollsRoyce-Buddha-Projekt inspirierte.

Erwachen von Violeta Berisha

Das geflügelte Wort „Der Weg ist das Ziel“ ist zwar nicht indisch, sondern stammt von dem chinesischen Philosophen Konfuzius, zieht sich aber reziprok durch das geschaffene Werk Winters. Von der Idee zum Schaffensprozess bis zur Vollendung, ja sogar bis zu Rezeption. Für den Künstler selbst war der Schaffensprozess ein langer und mühsamer Weg: zwei Jahre, 900 Arbeitsstunden waren notwendig, um aus einem weißen Rolls-Royce die 250 kg schwere Buddha-Statue zu schaffen. Zunächst formte er aus Styropor die Figur des übergroßen Buddhas, über die er ein Eisengerüst schweißte. Mit den Einzelteilen des Rolls-Royce bedeckte er Stück für Stück das Gerüst der Statue. Einzig unberührt blieben der Kühlergrill, den Nikolai Winter im Rücken Buddhas platzierte und die „Emily“, die der Meditierende in seinen Händen hält. Ein Bildschirm im Kühler platziert zeigt das Automobil in seinem Ursprung. Die frühere Existenz des Materials verschmilzt mit der gegenwärtigen, die Langlebigkeit und Nachhaltigkeit des Rolls-Royce findet somit seinen Wiederhall in der für ewiges Leben stehenden Buddha-Figur. „In Anlehnung an Hesse’s indische Dichtung wollte ich das Luxussymbol in soziale Werte verwandeln. Der Buddha symbolisiert Bescheidenheit und Spiritualität,“ beschreibt Nikolai Winter, der dem Buddhismus sehr nahe steht, seine Idee und Intention. Dieser Ansatz zeigt sich ebenso in vielen anderen Werken des jungen Künstlers. In seinen Werkreihen „luxury goods“ und „consumerism“ sind Konsumgesellschaft, Nachhaltigkeit und Recycling seine Generalthemen. In makellosem Chrom eingeschweißte superiore Güter,

Luxusartikel aus den Häusern Chanel, Dom Pérignon und Rolex bleiben in ihren Konturen hinlänglich erkennbar. Eine zum Teil verschleierte Identität offenbart eine neue, entfremdete Identität. Im Rahmen der ART Basel erfolgreich von der Galerie Scheublein + Bak vertreten sind kommende Projekte bereits in Sicht, so z. B. die „Art International Istanbul“. In zukünftigen Werken konfrontiert sich Nikolai Winter noch intensiver mit der Umwelt im Kontext seiner Auseinandersetzung mit den Themen Konsum und Nachhaltigkeit. Wie Siddhartha musste auch Buddha einen langen Weg bis zur Erleuchtung zurücklegen. Dieser lange und mühsame Weg blieb weder dem Künstler, noch der Plastik erspart. Und in logischer Konsequenz muss sich dem auch der Rezipient stellen.

Der Künstler Nikolai Winter bei der Fertigstellung seiner Buddha-Skulptur

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WIEDERHOLUNGSTÄTER Unter Riccardo Tisci avanciert Givenchy zum fulminanten Gesamtpaket. Trennen andere Marken Damen und Herren, Frühjahr und Herbst, so weiß der Italiener die einzelnen Elemente der Marke spielerisch zu verbinden. Immer wieder zitiert er Schnitte und Drucke, Stoffe und Farben vergangener Saisons, gibt ihnen in neuer Komposition stets ein neues Gesicht. Für viele Marken sind die Zwischensaisons eigentlich reine Frauensache, dank Tisci dürfen sich allerdings ebenso die Herren über eine Pre-Fall-Collection freuen. Neben wenigen anderen Labels wie Dior Homme oder Calvin Klein präsentiert diese Saison auch Givenchy Pre-Fall für Ihn. Auch hier spielt sie wieder eine tragende Rolle, die Zusammenführung verschiedener Bausteine Givenchys. Afrikanisch inspirierte Details haben es von der Männerlinie dieses Frühlings hinüber in die aktuelle Saison geschafft und Finessen sind der Frauenkollektion entlehnt. Tisci-Klassiker wie Tribal-Prints erleben ihre saisonale Renaissance. www.givenchy.com

URBAN MASTER „Made in Germany. By Hand.“ so das pragmatische Motto Daytonas. Seit gut 50 Jahren stellt das niederbayerische Familienunternehmen wasserdichte Motorradstiefel her. Aus über 100 Einzelteilen je Stiefel bauen fleißige Daytona-Hände jährlich etwa 70.000 Paare. Besonders reizvoll: Zur kompromisslosen Qualität und perfekten Handarbeit gesellt sich bei Daytona auch ein ästhetisches Empfinden. Sucht man im Mehr aus brachialen Motorsportschuhen und signalfarbenen Ziernähten anderer Marken meist vergeblich nach einer schlichten Variante, so wird der Liebhaber des klassischen Leders bei Daytona fündig: Der Chopper-Stiefel „Urban Master 2 GTX“ aus robustem Rustikleder wartet neben wasserdichten und atmungsaktiven Gore-Tex Duratherm-Membranen auch mit hervorragender Optik auf. www.daytone.de

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MODE Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

BEST OF THE BEST Ivan Vos hat im nächsten Jahr einiges zu feiern: Seine Marke Rev’It wird runde zehn Jahre alt. 1995 entschied er sich, dass der Motorradbranche eine Marke fehlt, die ein besonderes Augenmerk auf Design und Detail legt. Eine Lücke, die Vos spielerisch füllte. Weltweit ist Rev’It für hochwertige Motorradkleidung bekannt, die neben einem sportlichen Image und bester Qualität nie den Anschluss an die Mode verloren hat. 2010 wurde das Label mit dem begehrten Reddot Design Award belohnt, längst gehört Rev’It zu den bekanntesten Marken der Branche. Warum Ivan Vos und sein Label so erfolgreich sind? „Du weißt, wie es sich anfühlt, Motorräder zu atmen und zu leben. Wir auch.“ www.revit.eu

GRAPHIQUE COUTURE Einmal mehr beweist La Perla, dass die „hohe Schneiderkunst“ keineswegs nur auf Pariser Laufstegen zu Hause ist. Auch im heimischen Schlafzimmer oder an Stränden distinguierter Reiseziele bedeckt ein Hauch Haute Couture den Körper der Liebhaberin des italienischen WäscheRiesen. Das bewusste Spiel mit Kontrasten der traditionsreichen Geschichte und der trendaffinen Gegenwart, pragmatischer Linienführung und sanftem Material steht im Zentrum der aktuellen Beachwear-Linie „Graphique Couture“ La Perlas. Die feinsinnige Linienführung, der exakte Schnitt und das hochwertige Material lassen durchaus Parallelen zur Königsdisziplin der Mode erkennen. So zeichnen mit Satin bezogene Stäbe, eigentlich aus tradierten Miederwaren bekannt, den Körper in grafischer Exaktheit nach, zarte Transparenz verbindet das geradlinige Gerüst zu einem federleichten Badeanzug, der zum Herzstück des La Perla-Sommers avanciert. Ein Kunstwerk! www.laperla.com

SOUNDS LIKE BELSTAFF! Hätte jede Marke einen Klang – vielleicht eine dramatisch aufspielende Geige für Dior oder heulende Gitarrenriffs für Saint Laurent by Hedi Slimane – so würde das kraftvolle Röhren eines Motors Belstaff am besten umschreiben. Schon seit seiner Gründung 1924 im britischen Longton ist das Label eng mit dem Motorsport verbunden. Wasserfeste Anoraks, lederne Motorcycle-Jackets und Handschuhe, allesamt funktional sportiv und doch mit reichlich FashionAttitude versehen, gehören noch immer zum stilistischen Repertoire. Doch Belstaff kann auch anders: Seit Jahren präsentiert die Marke Linien, die neben dem sportlichen Erbe auch eine elegante Facette ihr Eigen nennen, seit 2011 unter der kreativen Leitung Martin Coopers. Auch die Pre-Fall-Kollektion 2014 bedient sich beider Welten: Haarscharfe Miniröcke paaren sich zu derben Boots, akkurat geschnittene Mäntel spielen mit Biker-Details. Lässig mischt Cooper dem Motorengeräusch eine zarte Melodie bei. www.belstaff.com 21


MODE Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Gleich und Gleich gesellt sich gern: Zwei Briten in modischer Symbiose – Barbour und Land Rover

Doppelt hält besser! Zwei Briten gehen eine Liaison ein: Zum Herbst 2014 lancieren Modelabel Barbour und Automobil-Riese Land Rover eine gemeinsame Kollektion. „Leistungsfähigkeit, Design, Glaubwürdigkeit und Stil“ sehen beide Marken dabei nicht nur als herausragende Eigenschaften des eigenen Hauses, sondern erkennen in eben diesen Attributen auch den größten gemeinsamen Nenner. Very English steht dabei ein ländlicher Charakter ebenso im Mittelpunkt wie Historie und Tradition. Ergonomische Schnitte und robustes Material erlauben ein kerniges Naturerlebnis, aktuelle Silhouetten und modische Details stellen das stilistische Bindeglied zum aktuellen Trendgeschehen dar. Ab August gibt es die Linie an ausgewählten Verkaufsstellen beider Marken zu erstehen. www.barbour.com/www.landrover.com

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INTERIOR Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Welcome Home!

Es soll Autoliebhaber geben, die ihren fahrbaren Untersatz so sehr verehren, dass sie ihn am liebsten mit ins Haus nehmen würden. Zwar bleibt das Auto im Wohnzimmer wohl vorerst eine Fantasie, mit Bentley rückt der Traum jedoch ein Stückchen näher. Gemeinsam mit dem Möbelhersteller Club House Italia und Architekt Carlo Columbo realisierte die britische Automarke ihre „Bentley Home Collection“. Die Linie überträgt eben das auf die heimischen Wohnwelten, was Bentley-Fans auch an den Autos schätzen: Perfekte Qualität, traditionelle Ästhetik, kompromisslose Luxuriösität. Stühle, Tische, Schrank und Bett tragen die klassische Bentley-Handschrift und werden ausschließlich auf Bestellung gefertigt. www.bentleymotors.com 23


Fotos: Ivan Coleman

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Food Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Espresso auf Rädern

Hierbei bekommt der klassische Ausdruck des „Coffee to go“ eine ganz neue dimension. Ein Konzept, dass die Liebe zum Radfahren, die Abhängigkeit von Koffein und die Hingabe zum Thema Nachhaltigkeit glücklich in sich vereint. von Violeta Berisha

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hne Strom zu verbrauchen, radelt die mobile Espressobar Velopresso über die Londoner Straßen und versorgt auf Wunsch mit Espresso in all seiner Vielfalt. Zunächst übte sich der Velopresso in britisch vornehmer Zurückhaltung, aber die Erfinder und Designer, zwei Studenten der Londoner Royal College of Art Product-Design, nahmen ihre anspruchsvolle Aufgabe sehr ernst, nicht nur in Bezug auf Funktionalität und Umwelt, sondern auch hinsichtlich des Designs. Vor zwei Jahren konnten sie damit auch gleich den renommierten Design Preis „Deutsche Bank Award“ für sich gewinnen. Der Prototyp war geboren! Das Fahrrad und der Radsport erleben seit geraumer Zeit weltweit ihre Renaissance, aus verschiedener Motivation heraus, sei es Umweltschutz, der Drang nach Bewegung oder aber der ganz profane Grund, sich zeiteffizient durch den Verkehr zu schummeln. Dieser Hintergrund und ihre Liebe zu Espresso waren die Initialzündung für die beiden Erfinder. Eins kam zum anderen und der Prototyp des Velopresso wurde erfunden, entwickelt und produziert. Der Velopresso von Amos Reid und Lasse Oiva überzeugt durch die Kombination von High-Tech, Stil, Ästhetik und nicht zu vergessen durch die Qualität des Espressos und seiner Zubereitung. Eine kompakte Espressomaschine mit gasbetriebener Federhebeltechnologie produziert den gewünschten Espresso oder Cappuccino innerhalb von 60 bis 90 Sekunden, von der Bohne bis zum fertigen Getränk, je nach Fähigkeit des anwesenden Barista, wie die Inhaber selbst bemerken. Der 18-monatige Einsatz und Testlauf des Prototyps, in aufgebrühten Espresso gezählt ca. 6000 Heißgetränke, brachte wertvolle Erfahrungen, um die Funktionalität, Leistung und Eignung der Produktion zu optimieren. Die Funktionen sind grundsätzlich die gleichen, aber neue Features halfen, die Qualität und das Design erheblich zu verbessern. Die sichtbarste Veränderung ist der Verzicht auf die ursprüngliche Edelstahlfront, die zwar sehr schön war, aber zu teuer und den schnellen und einfachen Zugriff auf das Innere der Maschine verhinderte. Zwei Jahre sind vergangen und Reid und Oiva erobern den Markt in Europa und Übersee. Drei fertige Produkte wurden verkauft: London, Frankreich und Kanada. Weitere werden im 12-Wochen Rhythmus produziert. Im kanadischen Montreal radelt das Vehikel für das Start-Up Le Café Pista Mobile über die Straßen. In London sucht das soziale Start-Up We walkt the line bereits junge Mitarbeiter, während sich in Frankreich die historische Marke Rustines ein Exemplar gesichert hat, ein Unternehmen für Fahrradzubehör mit 100-jähriger Tour de France-Geschichte. Wir sind gespannt, wann sich der erste Velopresso in unser Stadtbild integriert. 25


Der Schweizer Rennfahrer Sébastien Buemi im Cockpit.

© Zak Mauger

Try To go warp Gemessen an dem anhaltenden Diskurs zu Umwelt, CO2 Emission und der Rettung des Planeten, steigt die Popularität des Elektroautos. Da wundert es kaum, dass auch in der Königsdisziplin des Motorsports der ökologische Fortschritt Einzug hält. Eigentlich wundert es vielmehr, dass dieser Wandel so lange auf sich hat warten lassen. von Violeta Berisha

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MOtiOn

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Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

m Juni 2014 war es dann aber endlich so weit. Auf der Londoner Westminster Bridge fand die europäische Demonstration der neuen FIA-Formula-E-Meisterschaft als Premiere statt, weltweit die erste und einzige elektrisch motorisierte Rennen. Im September folgte dann der Startschuss. 10 verschiedene Teams in 10 Rennen in 10 Metropolen: von Beijing über Buneos Aires nach Punta del Este, über Miami und Long Beach zurück nach London. Auch aus deutscher Sicht wird die Formula E eine äußerst interessante Serie, denn neben zwei deutschen Fahrern, Daniel Abt und Nick Heidfeld, einem komplett deutschen Team, Abt Formula E, wird es auch einen Deutschland GP geben und zwar am 15. Mai 2015 in Berlin. Von null auf 100 in weniger als 3 Sekunden erreichen die 20 Formel-E-Spark-Renault SRT-01D-Einsitzer eine Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h. Hinter dem Steuer die besten Fahrer des Motorsports, hinter den Kulissen führende Automobilhersteller und Konstrukteure, im Hintergrund, aber nicht minder wichtig, die Sponsoren. Was Beschleunigung und volles Drehmoment angeht, steht die Formula E der Formel-1 in nichts nach. Darüber hinaus ist der Lärmunterschied immens: 80 Dezibel stehen den gewohnten 130 Dezibel in unvergleichlichem Sound gegenüber, werden wir doch eher an startende Jet-Flugzeuge erinnert. So steht das Schweizer Uhrenunternehmen TAG Heuer für ungebremste Leidenschaft im Automotor-Sport. Tradition verpflichtet, als Gründungspartner und Official Timing Partner der neuen

und bahnbrechenden Rennserie FIA Formula E kann sich die Marke auf ihre Rennsport-Erfahrungen stützen, die sie seit den Anfängen zu verzeichnen hat. Zugleich ist dies ein echtes Statement zu dem Engagement TAG Heuers hinsichtlich Nachhaltigkeit und ökologischen Bewusstseins. Auch die Stromversorgung des Schweizer Headquarters von TAG Heuer in La Chaux-de-Fonds erfolgt über Solardächer. Gemeinsam mit Tesla Motors organisierte TAG Heuer im Jahr 2010 zum 150-jährigen Jubiläum der Marke eine Weltpremiere und zwar eine Weltumrundung mit dem Tesla Roadster, genannt die „Odyssey of Pioneers“. Mit keinem Geringeren als Hollywoodstar Leonardo DiCaprio, der für sein Umweltengagement berühmte Schauspieler, beteiligt sich das Unternehmen an den ökologischen Initiativen des International Green Cross und des NRDC. Der Superstar war von 2009 bis Ende Juni 2014 einer der Markenbotschafter des Luxusuhrenherstellers. Die Formula-E ist für TAG Heuer eine logische und willkommene Konsequenz, die sich aus ihrem Engagement für Umwelt und Nachhaltigkeit, als auch aus ihrer Leidenschaft für Formel-1 und den rasanten Motorsport ergibt. Wie für das Schweizer Unternehmen, steht die innovative Formula-E für die Fusion von Technik, Technologie und Sport, Wissenschaft und Design. Diese Rennsportevents werden in mehrfacher Hinsicht von sich reden machen: Eine neue Lust auf diesen aufregenden Sport ohne ökologische Reue, eine Liaison, auf die wir uns freuen können. Quasi eine „stille Revolution des Motorsports“.

Auf der Westminster Bridge in London kommt auch ein Rennwagen zum Stehen. © TAG Heuer

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Beauty Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Gut gepinselt 1988 als Familienunternehmen gegründet, ist Edwin Jagger seit Jahren führend in dem Bereich der Rasierprodukte. Handverlesen Dachshaare sorgen für eine tadellose Qualität. Ganz gleich, ob Rasierschaum oder Seife. www.edwinjagger.com

Fünf für Ferrari Teil 5 der „Ferrari Essence Collection“: Nach „Essence Oud“, „Silver Essence“, „Essence Musk“ und „Leather Essence“ präsentiert die italienische Automobilmarke sein neues Parfum „Cedar Essence“. Jeder der Düfte repräsentiert einen Aspekt des „Gran Turismo“-Geistes von Ferrari. „Luxus, Power und vornehme Eleganz“ liegt dabei dem Neuzugang der Linie inne: Eine Kopfnote aus Orange, Limette und Grapefruit, Pfefferminz und Ingwer ergibt einen aufregend frischen Duft. Blau-Zeder-Nadeln, Lavendel, Kardamom und Wassermelone komplettieren das Parfum in der Herznote. www.ferrari.com

lt mach n a s e u u a

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SMELL WELL

Nicht nur „Men‘s Only“. Mit elf ätherischen Ölen sorgt das Deodorant für Geruchsneutralisation und angenehmen Vetiver-Duft, der für Ihn und Sie gleichermaßen geeignet ist. www.aesop.com

Bereits seit 1972 ist Brabtree Evelyn für seine Rasierseifen bekannt. Mit der „West Indian Lime” wurden diese jetzt in robusten Teakholz Schüsseln und mit pflegenden Inhalten wie Vitamin E neu aufgelegt. Zeitlos gute Qualität in modernstem Design. www.crabtree-evelyn.co.uk

Traditionell Der Umgang mit Rasierklinge ist eine alte Handwerkskunst, die gelernt sein will. In vertrauensvolle Hände begeben kann Mann sich heute noch in der Whitecomb Street in London. Hier kümmern sich seit 1896 die Barbiere von Pall Mall Barbers um alle Arten von Bärten. www.pallmallbarbers.com 29


Hotels Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Prêt-à-Paris von Susanne Filter

Herrschaftliche Fassade des Citadines Suites Louvre in Paris

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Hotels

E

Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

rstaunlicherweise ist diese Stadt in der Lage, viele der nicht selten übersteigerten Erwartungen zu erfüllen. Kann es in dieser Hauptstadt des Tourismus noch neue Hotelkonzepte geben? Ja, es gibt sie. Da ist zum Beispiel das Citadines Suites Louvre Paris in direkter Nachbarschaft des Louvre gelegen. Die Hotelgruppe, bisher bekannt für preis-leistungsadäquate, jedoch eher unspektakuläre Unterkünfte, hat sich erst im letzten Jahr entschlossen, mit dem luxuriösen Boutiquehotel in außergewöhnlich ansprechenden architektonischen Räumlichkeiten, mit viel Fingerspitzengefühl für Farbe und Design und zugleich hohen Investments zu einem Kleinod in der Pariser Hotellerie zu avancieren. Unscheinbar schmiegt sich der kleine Hoteleingang an die Häuserwand und noch nicht jeder Taxifahrer kennt diese Destination. Ich muss eine Klingel betätigen, damit sich die Glastüren vor mir öffnen. Die sehr charmante und zugleich beeindruckende, quadratisch angelegte Hotelhalle duftet nach den weißen Lilien in den opulenten Blumengestecken. Gleich daneben befindet sich das Herzstück des Hotels. Ein sehr eleganter und zugleich gemütlich eingerichteter Raum, hell und mit allem Komfort, in welchem es Frühstück, abendliche Bar und auch klassische Teatime oder Coffetime einzunehmen gilt. Dies ist ganz sicher eine der absoluten Besonderheiten dieses Hotelkonzeptes. Eher intim anmutend findet man hier den Komfort der executive Lounges großer 5-Sterne Hotellerie, jedoch in weitaus wärmerer und privaterer Atmosphäre. Die Selektion der einzelnen angebotenen Produkte, seien es Cookies, Törtchen, Butter und Brotsorten, Käseauswahl, was auch immer ich probiert habe, war exzellent und hochwertig in der Qualität. Die Hotelzimmer verfolgen ein ebenso anspruchsvolles Design-Konzept, wie alle Räume des Hotels. Mehr Apartment als Zimmer, genieße ich das separate Schlafzimmer, mit liebevoll gestaltetem Wohnraum und einer komplett eingerichteten Küchenzeile, die so geschickt versteckt wurde, dass man sie zum Kochen nutzen kann, aber sie gar nicht wahrnimmt, wenn die Bedürfnisse des Reisenden anders gelagert sind. Der rundum laufende histori-

Wer kennt Sie nicht, die Stadt der Liebe, der Gourmets, der Mode. Paris hat nie an Faszination verloren und vereint Menschen aller Couleur und Altersgruppen in ihren Emotionen und Fantasien. sche Balkon lädt zum Verweilen ein, um dem typischen Pariser Treiben rund um den Palais Royal und unweit des Place du Carrousel zuzuschauen. Alles in allem très chic und très Paris. Wir trauen diesem neuen Konzept viel Potential zu, denn es bringt die Bedürfnisse der vielreisenden internationalen Klientel auf den Punkt: höchste Qualität, französisches Flair und das Gefühl, sofort angekommen zu sein. An den Erfolg glaubt auch die Hotelgruppe, denn in 2014 eröffneten bereits exklusive Citadines in Hamburg und Frankfurt, wieder in prädestinierter Lage, wieder mit besonderer Architektur und natürlich mit viel Komfort. Wir dürfen gespannt sein.

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InterIor Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Wortschatz Der Wert des Alten, ein Feingefühl für Nostalgie und Geschichte sind für „SchriftArt“ existenziell. Das Projekt präsentiert typografische Kunstwerke, Wandelemente und Objekte, die mit Buchstaben und Worten spielen. Sie können die Sätze erst auf den zweiten Blick lesen? Kein Wunder, denn jede Letter ist spiegelverkehrt. Der gelernte Schriftsetzer Uwe Thölmann, der Mann hinter den Buchstaben, sammelt ausrangierte Holz- und Bleilettern und setzt sie zu Dekorationselementen zusammen, die sich alles andere als wortkarg geben. Die kostbaren Buchstaben ungenutzt im Setzkasten zu belassen, wird wohl jedem ambitionierten Schriftsetzer (und auch dem „alten Gutenberg“) widerstreben. Die Zeiten, in denen der Schriftsetzer tätig war, gehören schon längst der Vergangenheit an. „SchriftArt“ gestaltet Neues, Individuelles – Einzelstücke, die für den Betrachter einen Gedanken oder ein Gefühl in Worte fast und daraus ein bleibendes Kunstwerk schafft. mthoelmann@aol.de

silberne Geliebte „Es ist Liebe. Er ist jung. Er ist ein Mädchen. Er ist abenteuerlustig.“ Micha Peteler ist verliebt in einen Krug. Zur Gestaltung des Stückes seines Herzens gelangte der Schmiedekünstler aus Köln über eine andere große Liebe: Dem Wasser. So sieht er den aus einem Stück geschmiedeten Krug aus massivem Silber als Reminiszenz auf die vielen schönen Momente im Leben, an denen man mit Wasser in Berührung kommt. Auch die organischen Formen des Meisterwerks selbst zeichnen den fließenden Charakter des kühlen Nass nach, unzählige Hammerschläge geben der Oberfläche die Optik von Wind bewegtem Wasser. Eine Schönheit! www.micha-peteler.de 32


You’re invited! Mit dem Sitzmöbel „Andoo Lounge“ spricht Walter Knoll eine stilistische Einladung aus: Großzügige Polsterung, butterweiches Leder und ein präzise geformtes Holzgestell fordern geradezu zum Platznehmen und Verweilen auf. Gleichermaßen modern wie klassisch präsentiert sich der einladende Fauteuil in privaten wie geschäftlichen Räumen als idealer Gastgeber. Dabei geht der noble Sessel durchaus auf die Bedürfnisse seiner Gäste ein: Seine Rückenteile sind in unterschiedlichen Höhen, das massive Holzgestell in Nussbaum oder Eiche erhältlich. Sie sind eingeladen, um Antwort wird gebeten! www.walterknoll.de

venezianisch auFGetischt Schmuckvolle Fresken, reich verzierte Masken, der dramatische Gesang der Gondoliere – Venedig ist eine Stadt der Schönheit, die ihre alte Historie hindurch schon viele Künstler zu inspirieren wusste. Dabei spielt zumeist besagtes, buntes Treiben oberhalb des Wasserspiegels der rund 175 Kanäle die Hauptrolle. Riva 1920 setzt jetzt das in Szene, was die Jahrhunderte alten Paläste und ihre rauschenden Bälle tragen. Das Tischdesign „Venice“ erinnert an die Holzpfähle, auf denen Venedig thront. Ganz Riva tragen diese Hölzer eine stählerne Platte höchster Modernität. Bellissimo! www.riva1920.it

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KUnSt Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

SAVE thE DAtES

von Susanne Filter

Es war einst ein Skandal. Vor ca. 30 Jahren entdeckte man in Asien bei einer Zufallskontrolle mehrere tausend gefälschte Cartier Uhren. Der damalige CEO des bereits zu diesem Zeitpunkt sehr erfolgreichen Französischen Unternehmens stand vor einem Problem: Was tun mit diesen Bergen an Uhren, die nie wieder auf den freien Markt gelangen durften?

34 „In Bed“, 2005, des australischen Bildhauers Ron Mueck


KUnSt

K Bild oben: Alain Dominique Perrin bei der feierlichen Eröffnung Bild Mitte: Gruppenbild mit Cai Guo-Qiang, Issey Miyake, Nan Goldin, Alain Dominique Perrin, Beatriz Milhazes, Agnès Varda, Marc Newson und Alessandro Mendini Bild unten: „La Vrai Carte du Monde“, 2011 des afrikanischen Künstlers Chéri Samba, 2011

© Bertrand Rindoff Petroff

© Bertrand Rindoff Petroff

reativität war immer die Stärke von Cartier. Wen wundert es, dass daraus eine der attraktivsten Art Fondations geboren wurde. Aus der Fälscher Ware wurde Kunst und die Cartier Art Fondation war geboren, die in diesem Jahr ihren 30. Geburtstag feiert. Der Festakt, der im Mai im speziell für die Fondation erbauten gläsernen Bauwerk von Jean Nouvel am Boulevard Raspail stattfand, war intim und glamourös zugleich. Alain Dominique Perrin, Präsident und Gründer der Fondation Cartier pour l’art contemporain, konnte nicht nur die sehr illustre Runde der ausstellenden Künstler der letzten 30 Jahre begrüßen, in einer Art best of all, sondern auch gleich drei französische Kultusminister. „Cartier geht es hierbei um ein dauerhaftes Engagement für Kunst in völliger Freiheit und um den Mut, immer wieder Neues zu wagen, weiter zu gehen, als irgendjemand sonst es bisher getan hat – Werte, die für das Haus Cartier seit seinen Anfängen besonders wichtig sind.“ Issey Miyake, der erfolgreiche und zugleich sehr zurückhaltende Japaner, zusammen mit der sehr exaltierten und wie immer eigensinnig wirkenden Nan Goldin, die nach wie vor am liebsten durch ihre Fotografie kommuniziert, oder Alessandro Mendini, der sanfte, 83-jährige Italiener, geduldig alle Fragen beantwortend, bildeten einen ebenso bunten Rahmen, wie die Kunstwerke an sich. Weitere große Namen waren unter anderem der französische Aktionskünstler Fabrice Domercq, der in New York lebende chinesische Künstler Cai Guo-Qiang wie auch der australische Designer und Unternehmer Marc Newson, der sich bereits in der Forbes Liste der einflussreichsten Menschen wiederfand. Künstler und ihre Kunst ganz nah beieinander und unmittelbar vergleichbar entwickelten eine ganz eigene Qualität. Da war Chéri Samba, einer der erfolgreichsten afrikanischen Künstler, der nach wie vor zwischen Paris und seiner Heimat Kongo pendelt. Seine großen Bilder sind farbenfroh und von einer unglaublichen Ästhetik, obwohl sie sehr ernste Themen vermitteln. Der 58-jährige Chéri Samba, sehr stylish mit selbst kreierter Mode, wollte auch mit seinem optischen Auftritt ein Statement setzen. Er kleidete sich mit demselben Jacket, welches er bereits zu seiner damaligen Ausstellungseröffnung in der Cartier Fondation getragen hat. „Es ist nicht nur die Erinnerung daran, sondern ich wollte bewusst etwas Altes in einen neuen Kontext setzen. Es hat die Zeiten überdauert und indem ich es heute trage ist es neu und alt zugleich.“ Jeder Künstler präsentierte eine ganz eigene Sicht auf seine Arbeit in Korrelation zu Cartier. Hélène Kelmachter, eine der drei Kuratorinnen, hat in den vergangenen 30 Jahren viele Ausstellungen und Künstler begleitet und demzufolge auf viele ausgestellte Werke eine eigene, sehr persönliche Sicht. Ihr Lieblingsexponat, die „15 Brise-lames de Saint Malo“ von Raymond Hains, „der leider in 2005 gestorben ist, aber seine Kunst und somit auch er selbst sind ganz präsent für mich. Seine künstlerische Präsenz ist für mich die Würdigung seiner Arbeit in Memoriam. Es berührt mich, sein Werk zu sehen und ich fühle, er ist hier, obwohl er physisch nicht mehr hier sein kann. Er war ein wunderbarer Mensch und Künstler“. Für alle, die eines der vielen Highlights in dem Jubiläumskalendar der Fondation miterleben wollen, stehen bereits viele Events vor der Tür. Von Oktober bis März findet im Rahmen des 30-jährigen Bestehens eine Architekturausstellung des Designstudios Diller & Scofidio statt. 35

© Thomas Salva

© Thomas Salva

Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014


MOTION Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Das war dem Mutterkonzern Daimler eine große Party im Berliner Tempodrom wert: Smart feiert den Start der dritten Generation. Das Microcar, das es als Fortwo und ForFour geben wird, ist zwar erwachsener geworden, aber auch attraktiver. Manchmal ist ein Auto mehr als ein Auto. Als der Smart 1998 das Licht der Welt erblickte, war er nicht nur als eine lustige kleine Fortbewegungskugel, sondern als nichts Geringeres als ein Mobilitätskonzept für die Zukunft entworfen worden. Mit dem smarten Auto, das sich in Lücken auch quer parken lies, sollte der Verkehr in Großstädten revolutioniert werden. Wendig, praktisch, zugeschnitten auf die City. Jetzt feierte die mittlerweile dritte Generation Premiere. Zeitgleich werden dann der neue Forttwo und der viertürige For-

Freier Radikaler von Alexandra Felts

Four im Spätherbst ausgeliefert. Mit einer Länge von 2,69 Metern ist der kleinste Daimler immer noch ein Autozwerg und mit einem Wendekreis unter sieben Metern ist diese dritte Auflage perfekt für alle kurz entschlossene Manöver. Der Smart ist nicht allein um zehn Zentimeter in der Breite gewachsen, auch seine Erscheinung hat sich verändert. Aus der einst steil abfallenden Front ragt nun ein selbstbewusster Bug, das Heck, in dem sich auch der Motor verbirgt, hat einen eleganteren Feinschliff bekommen. Der typische Kühlergrill ist ebenfalls größer geworden und zaubert dem Smart ein Bienenwabenlächeln ins Gesicht. Durch die größere Spurbreite wirkt auch das Interieur geräumiger, die neue Sitzgeneration ist komfortabler. Der Aufbau des Armaturenbretts hat Schwung dazu

Um zehn Zentimeter ist der neue Smart in der Breite gewachsen. Damit ist das Interieur des City-Zwergs einladend großzügig und luftiger geworden.

Zeitgleich sind diesmal der Smart als Zweitürer und als „großer“ Viertürer am Start. Am auffälligsten ist jetzt die Frontpartie mit Nase und freunlichem Lächeln.

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MOTION Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Wenn Autos in die Jahre kommen, werden sie meist immer besser. Nach seiner Premiere 1998 feiert Smart jetzt die dritte Generation eines einst revolutionären Konzepts, das jetzt erst immer aktueller wird. Ein innovatives Raumwunder, das Begierden weckt.

gewonnen, das Kulleraugen-Design von einst ist verschwunden. Dafür nimmt das Infotainmentcenter einen zentralen Platz in der Mittelkonsole ein – schließlich gehört zum Lebenstil, den der Debütant ausdrückt, auch das mobile Internet. Ein ebenfalls neues Fünfgang-Schaltgetriebe wie auch wahlweise die „twinamic“ getaufte Doppelkupplungs-Automatik sind Beispiele für den hohen Anspruch. Drei moderne Dreizylindermotoren mit 60 PS (45 kW), 71 PS (52 kW) und 90 PS (66 kW) sorgen für die Qual der Wahl beim Leistungsbedarf, wobei sicherlich auch ein neuer ElektroSmart in Planung ist. Zum Personalisieren bietet Smart drei modische Ausstattungslinien mit Namen Passion, Prime und Proxy an. Sogar LEDLeuchten kann man ordern. In puncto

Sicherheit fährt der Stadtflitzer par excellence ebenfalls vor, unter anderem mit seinem serienmäßigen Seitenwind-Assistenten. Als der erste Smart vorgestellt wurde, gab es vereinzelte Carsharing-Angebote. Aber inzwischen zählt die Kombination Smart und Car2Go zu den Attraktionen einer weltweit boomenden Branche. China hat den Pionier zum Liebling auserkoren, die USA haben entdeckt, dass small beautiful ist und im Rom der Fiat 500 und der Vespa-Roller konkurrieren die Verkaufszahlen des Smart erfolgreich um den Dolce Vita-Vorsprung. Man könnte mit dem kleinen ForTwo sogar die Stadt zu einem Kurztripp verlassen, denn der Kofferraum fasst jetzt maximal 350 Liter (260 Liter).

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ACCESSORIES Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

BUTTER BEI DIE FISCHE Witzig, verrückt und ein bisschen märchenhaft – was auch immer einem bei der Fish Bag von Olympia Le-Tan zuerst in den Kopf kommt, sie ist all das und noch viel mehr. Mit unzähligen Perlen von handbestickt schwimmt sie sich als perfekter Begleitung durch den Sommer. www.olympialetan.com

LONGCHAMP MEETS MADBALLS Die kleinen Monsterbälle, genannt Madballs, waren in den 80er Jahren ein beliebtes Kinderspielzeug in den USA. Jetzt sind sie wieder zurück in Form von Taschen. Für Longchamp brachte Designer Jeremy Sott die lustigen Gesichter auf die klassischen Designs der Le Pliage Taschen und verleiht ihnen so einen modernen Anstrich. www.longchamp.com

GOLDENES K ÖP F

CH

EN Sie glänzen sich durch die Massen des tristen Straßenverkehrs und schützen eben vor dieser Tristesse: die goldenen Fahrradhelme von Bobbin Bicycles. Es muss nicht immer schwarz sein. www.bobbinbikes.co.uk

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ACCESSORIES Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

RUN BOY RUN „Techmerino“ – Spring/Summer 2015 Kollektion leitet ein neues Kapitel in der Ära des italienischen Modehaus Zegna ein. Mit einer Mischung aus maßgeschneiderter, sportlicher Mode und eleganter Cutting Edge Attitüde, richtet sie sich an den urbanen Multi Tasking Mann. Passend dazu präsentieren sich auch die Zegna Sneaker – elegant, bequem und so lässig. www.zegna.co

LUXUS IST ... EINER VON WENIGEN ZU SEIN! Schnelligkeit ist geboten: Keine hundert „DBF001-07“ lässt DuBois et fils unter die Leute, genau 99 Exemplare des limitierten Chronographen gibt es zu kaufen. Wer eines der begehrten Stücke sein eigen nennen darf, den erwartet Uhrmacherkunst auf höchstem Niveau: Das hochwertige Edelstahlgehäuse 316L umschließt ein tiefschwarz und anthrazitfarbenes Guilloché-Ziffernblatt mit signalroten Details. Als erstes Modell von DuBois et fils verfügt die Uhr über ein Metallband. Hinter beidseitig entspiegeltem Saphirglas zeigt sich eine große Datumsanzeige, im Inneren ein Uhrwerk des Kalibers 13 ½. Das neungliedrige Armband aus poliertem und gebürsteten Edelstahl 316L komplettiert den edelmaskulinen Look. www.duboisfils.ch

ÜBER STOCK UND STEIN ... ... oder in diesem Fall: über Bordsteinkanten und Asphalt. Die limitierte Pur Sang Eastpak Kollektion wurde perfekt für das tägliche Abenteuer durch den urbanen Dschungel abgestimmt. Schutzfächer für Laptops, Handy und Tablets sorgen für den nötigen Stauraum und das minimalistische Design aus Leder und beschichtetem Gewebe in grau und schwarz für den nötigen Großstadt-Chic. www.eastpak.com

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© Irina Werning

Heute wie damals Back to the future Irina Werning teNeues Verlag, 2014

„Ich liebe alte Fotos. Ich gebe zu, eine neugierige Fotografin zu sein.“ Dieses Schuldeingeständnis der argentinischen Fotografin Irina Werning erklärt, wie es zu ihrem neusten Werk „Back to the future“ kam. Wobei es hier weniger darum geht, zurückzublicken. Vielmehr inszeniert sie einen Dialog der Portraitierten mit sich selbst. Dafür spürte sie die Protagonisten alter Fotos auf und arrangierte die Personen im gleichen Setting. Trotz etlicher Jahre zwischen damals und heute, fügen sich die Menschen überraschend kongruent in ihr altes Ich ein.

Formel 1 Miquel Liso und Hartmut Lehbrink Delius Klasing Verlag, 2014

Formula One Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Das unabwendbare Credo beim Fotografieren, um den richtigen Moment fotografisch einzufangen. Das ist kein leichtes Unterfangen, umso schwerer, wenn die Objekte der Begierde mit einer Geschwindigkeit von über 200 km/h an einem vorbei rauschen. Der spanische Grand-Prix-Fotograf Miquel Liso zeigt in seinem Fotoband „Formel 1 – Bilder mit einer Botschaft“ außergewöhnliche Einblicke in diesen populären Rennsport. Die Aktionen an der Rennstrecke fallen dabei ebenso ins Gewicht wie der Blick hinter die Kulissen. Dem Betrachter eröffnen sich unbekannte Szenerien, die bewusst nachdenklich stimmen sollen. Durch Einsatz verschiedener stilistischer Mittel wie Verfremdung und Kontrast erzeugt Liso vielsagende Ausschnitte eines Geschehens. Textlich pointiert untermalt vom bekannten Formel-1-Journalisten Hartmut Lehbrink. 40


BÜCHER Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Stillgesessen! Wenn Schauspieler Präsidenten werden können, dann können Komödianten auch Bürgermeister werden. So geschehen im isländischen Reykjavík: Hier regiert seit 2010 Jón Gnarr, Komiker, Schriftsteller, Musiker und – klar Politiker. Wie es dazu kam, zu dieser sehr ungewöhnlichen Vita, woran es fehlt in unserer Gesellschaft und warum man sich Weisheiten immer gut einprägen sollte: Antworten dazu gibt sein autobiografisches Buch „Hören Sie gut zu und wiederholen Sie!!!“, ein programmatischer Titel mit Nachdruck verleihenden drei Ausrufezeichen, der nur allzu genau an die Schulzeit erinnert. Mit ergreifender Offenheit, ohne moralischen Zeigefinger zeigt Gnarr was so alles schief läuft – sympathisch am Beispiel eigener Fehler. Hören Sie gut zu und wiederholen Sie: Wie ich einmal Bürgermeister wurde und die Welt veränderte Jón Gnarr, Tropen-Verlag Label von Klett-Cotta, 2014 ©: Hordur Sveinsson

©: Lois Lammerhuber

On Stage Wiener Staatsoper Edition Lammerhuber, 2014

BÜHNENREIF Spätestens dann, wenn ein leicht aggressives Klingeln im Foyer ertönt, sollte man sich auf den Weg zu seinen Plätzen machen. Der Raum verdunkelt sich und bis auf ein leichtes Hüsteln verstummt der Zuschauerraum. Der Vorhang hebt sich und – ja was eigentlich? Requisiten, Dekorationen, Farben und Installationen: Das Zusammenwirken von hunderten Menschen aus Technik, Design und vielen weiteren qualifizierten Feldern verantwortet den gigantischen Blick auf die Bühne; in langer Vorarbeit wie in kürzester Zeit. „On Stage“ eröffnet einen tiefen Blick hinter die Kulissen, enthüllt geheimnisvolle Orte und zeigt, dass die Arbeit zum Drama oft selbst höchst dramatisch sein kann. 41


KunSt Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

REiFEnpRüFung Der koreanische Bildhauer Yong Ho Ji bedient sich bei seinen Skulpturen eines Mediums, das bisher kaum zum Einsatz kam: ausgediente Reifen von Autos, Motor- und Fahrrädern. von Violeta Berisha

„Lion“: Skulptur aus gebrauchten Reifen und Stahl von Yong Ho Ji, „Beyond Limits“ Ausstellung im Chatsworth House

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Bei der Verwendung von Reifen, durch Verkleben und Verschrauben, schafft der Künstler auf höchstem Niveau anatomische Details animalischer, humaner und auch phantastischer Wesen mit einer nahezu chirurgischen Präzision. Jeder Muskel, Strang und Mimik sind ein Meisterstück künstlerischer Technik. Bei Skulpturen von Jagdtieren wie Löwe oder Jaguar nutzt er robuste Traktor- oder Autoreifen, um die gigantische Gestalt herzustellen. Die schmaleren Reifen von Motor- und Fahrrädern dienen der Darstellung kleiner Tierskulpturen oder einzelner Muskelstränge. Für die Gestalt des Löwen nutzte er zunächst Edelstahl, um die Dynamik des Königs der Tiere auszudrücken. Die Gliedmaßen sind ausgearbeitete zerfetzte Motorradreifen, das Fell zum Teil umgestülpte Autoreifen.


KunSt Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Der mühsame Prozess bis zur fertigen Skulptur kann bis zu drei Monate dauern. Zunächst schweißt er aus Eisen ein Knochengerüst, um das Holzplanken und Blumenerde gewickelt werden, bevor die Reifen angebracht werden. Die Basis formt er aus Draht und Ton, aus Gips die Gestalten. Sein Fokus liegt auf Tiere und Menschen, mutierte Wesen, künstliche Figuren und Neuschöpfungen. Seine Werke erwecken auf den ersten Blick einen starken, sehr kraftvollen Eindruck. Die Wahrheit aber ist, dass sie sehr fragil und instabil sind. Yong Ho Ji studierte Bildhauerei in Seoul und machte seinen Master of Fine Arts an der New Yorker Universität. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen seiner Kunstfertigkeit fanden in Korea aber auch international große Beachtung. Bei dem Gedanken an Autoreifen liegt der Sprung zu Formel 1 sehr nah. Daher wundert es nicht, dass Werke des Künstlers zum Großen Preis von Abu Dhabi ausgestellt wurden und sogar eine Grand-Prix Auftragsarbeit folgte. Die stärksten emotionalen Inspirationen haben oftmals ihren Ursprung in der Kindheit. So auch bei Yong Ho Yi, für ihn war der Ersatzreifen des Familienjeeps weitaus mehr als ein nützliches Accessoire. Die Materialität Gummi in seiner kraftvollsten Form löste

eine energetische Inspirationskette aus. Er erinnert sich, dass dieses robuste, übergroße Auto mit aus kindlicher Sicht ebenso riesigen Reifen einen immensen Kontrast zur ländlichen Idylle seiner Heimat darstellte. Am Fuße eines großen Berges in Korea aufgewachsen, züchtete seine Großmutter Rinder und andere Tiere. Die Verbundenheit zur Natur und seine Faszination für Reifen manifestierten in ihm einen tiefen Sinn für ökologische Verantwortung. „Mein Konzept ist die Mutation. Das Produkt kommt aus der Natur, der weiße Saft aus Latex-Bäumen, der sich dann aber wandelt. Die Farbe ist schwarz, der Blick ist beängstigend.“ Yong Ho Ji zeigt die Umwelt in abstrakten Formen und schafft einzigartige Artefakte, die die Relevanz und Diskrepanz von Industrialisierung und Umweltzerstörung ausdrücken.

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GOLD, DIAMANT, PLATIN UND DIE HIMMELSHOCHZEIT! Seit jeher sind Jubiläen bedeutend für die Menschheit. Sie stehen für Tradition und Kultur, für Innovation und Weiterentwicklung. Sie rufen Gefühle der Nostalgie, der Erinnerung hervor, zeigen im selben die Diskrepanz von Vergänglichkeit und Fortbestand. 20, 50 oder 100 Jahre, ob selber miterlebt oder aus Erzählungen überliefert, der Vergleich von Damals und Heute ist ein urmenschliches Verlangen und immer eine große Freude. von Alexandra Felts

Ford Mustang von 1964

50 Jahre Die Ford-Facharbeiter, die vor einem Jahrhundert am Model T schraubten, konnten nicht ahnen, dass mit dem Mustang eine weitere, bis heute begeisternde Ikone gebaut werden würde.

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Als Urahn der muskulösen, kraftstrotzenden Pony Cars feiert Ford Mustang sein 50-jähriges Jubiläum. Der neue Mustang ist die jüngste Variante dieses einstigen Halbstarken von 1964. Das elegante neue Design der jüngsten Generation Mustang versteht sich als Hommage an diese Ikone des American Way of Drive, die selbst die Herzen verwöhnter europäischer Automobilisten schneller schlagen ließ. „Dieser Sportwagen ist weit mehr als ein Auto. Er ist das Herz und die Seele von Ford,“ sagt Raj Nair, verantwortlich für die weltweite Produktentwicklung. Ein halbes Jahrhundert Ford Mustang, das sind mehr als neun Millionen verkaufte Exemplare, über 3000 Auftritte in Film und Fernsehen. So wundert es nicht, dass das nagelneue Modell schon sein Debüt auf der Hollywoodleinwand feiern konnte: im US-Action-Film „Need for Speed“. Der junge Wilde ist natürlich mit der Zeit gegangen. Es gibt den Mustang heute in zwei Varianten mit der stärkeren Motorisierung eines kraftvollen V8-Motors und satten 426 PS und einem effizienten Vierzylinder-EcoBoost-Motor mit 2,3 Litern Hubraum und immer noch 309 PS. Das hochmoderne Cockpit-Design sorgt zusätzlich für ein dynamisches Fahrerlebnis mit einer Balance zwischen klassischen analogen Instrumenten und digitalen Funktionen. Aber der Fahrspaß, den ein Mustang verspricht, lässt das Wildpferd auch nach 50 Jahren begeisternd galoppieren.


MOTION Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Mercedes 300 SL von 1954 Der flapsige Begriff Oldtimer verbietet sich hier einfach. Ein Raunen muss durch die Hallen der New Yorker Automesse gegangen sein, als vor 60 Jahren dieses atemberaubende Coupé von Mercedes-Benz seine Schwingen zur Premiere hob. Der 300 SL – der „Flügeltürer“ – wurde zur Legende, denn er gewann neben der nicht minder legendären Mille Miglia zugleich auch die Europameisterschaft. Heute sind dem Sechszylinder, den es auch als Roadster gab, Preise bei hochkarätigen Klassiker-Events immer sicher. Mercedes-Benz feiert 2014 auch 120 Jahre Motorsport. Diesem hohen Anspruch – Fachleute sprechen hier gerne von der DANN – begegnet der neue Mercedes SL 400 als Nachfahre mit einer faszinierenden Kombination aus Luxus und sportlichem Zuschnitt. Quasi zum Jubiläum hat der Roadster einen neuen Motor bekommen: 333 PS mit BiturboPower bescheren ein Drehmoment von 480 Newtonmeter, damit schnellt der jüngste SL in 5,3 Sekunden bis Tempo Hundert. Trotz dieses kleineren 3,0-Liter-V6 bietet er bei geringerem Hubraum mehr Leistung. Die Ausstattung ist hingegen das Gegenteil von Downsizing, denn nun kann zum Beispiel neben dem neuen Soundsystem das Assistenzsystem Nachsicht plus bestellt werden sowie die Splitviewtechnik für das Multimediasystem. Für Kunden, die unbedingt auch nach 60 Jahren auf Flügeltüren bestehen, gibt es den machtvollen SLS AMG mit Stahlschwingen.

60 Jahre

Legendär und bis heute stilprägend. Die aufwändigen Flügeltüren des 300 SL sind auch für moderne Autodesigner Attribute eines Top-Sportwagens.

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MOTION Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Volvo PV444 von 1944

70 Jahre Sieben Jahrzehnte nach dem geliebten Buckel-Veteranen zeigt Volvo mit dem neuen luxuriösen SUV XC90, dass man im Land der Rentiere viel von Luxus versteht.

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Der Glöckner von Notre Dame hatte einen und auch der von Shakespeare verewigte englische König Richard III. machte damit nicht die beste Figur. Erwähnt man dagegen heute den Begriff „Buckel-Volvo“, so ist das keine Beleidigung der schwedischen Stylisten, sondern ein liebevolles Prädikat der Enthusiasten. Offiziell heißt der Volvo mit dem prägnanten Dach PV444, wobei PV für Personvagn steht und die dreifache Vier für vier Zylinder, 40 PS und vier Sitze. In Zeiten, in denen selbst die Preise für einen Golf I und Renault 4 explodieren, kann man sich für rund 11.000 Euro sogar einen buckligen Volvo in vernünftigem Zustand für die eigene Sammlung sichern. Volvos waren wie die schwedische Konkurrenzmarke Saab immer anders als der automobile Mainstream, zwar robust und verlässlich, aber stets eigenwillig in der Gestaltung. Man denke an das luftige Coupé P 1800, der „Schneewittchensarg“ aus den 70er Jahren. Wie manche andere Automobilhersteller, beispielsweise die französischen, die mit Citroën ebenfalls einen einstigen Spezialisten für ausgefallene Karosserieformen haben, hatte auch Volvo mit den Umbrüchen im globalen Automobilmarkt zu kämpfen. Das Traditionsunternehmen wurde von den Chinesen vor dem Abgrund gerettet und hat heute beispielsweise mit der Limousine S80 oder dem SUV XC70 wieder erfolgreiche Erben des PV444. Aktuell werden weitere Modelle überarbeitet, die sich neben modernster Technologie auch mit einer eleganten Formensprache überzeugen.


MOTION Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

100 Jahre

Zum Nimbus von Maserati gehört eine Geschichte so wechselvoll wie eine Oper, Rennsportwagen, grandiose Coupés in den Sixties (unten) und heute die Powerlimousine Ghibli (Bild oben).

Maserati seit 1914 Fünf Brüder machten sich ausgerechnet im Dezember des Weltkriegsjahres 1914 ein Weihnachtsgeschenk, von dem bis heute die Liebhaber hoher italienischer Autokultur träumen. Die Gebrüder Maserati wählten als Emblem ihres Start-ups den Dreizack, der als Tridente einen Brunnen ihrer Heimatstadt Bologna ziert. Zwei der Brüder waren Rennfahrer – eine damals noch junge Disziplin. Sie verstanden also etwas von Geschwindigkeit und als Bewohner der kulinarischen Hochburg Emilia Romagna wussten sie um das Komponieren unvergesslicher Gerichte. Man nehme etwas Metall und Gummi, gewürzt mit Leder und Holz und garniert mit schönen Formen. Namen wie Ghibli, die Sportlimousine Quattroporte, der offene Spyder mit V8-Biturbo-Motor oder Mistral stehen für große Zeugnisse der Autogeschichte. Berühmte Designhäuser wie Zagato und Italdesign schufen für Maserati Solitäre, die heute bei Auktionen hohe Preise erzielen. Die Maseratis hatten mit ihren Sportwagen der fünfziger Jahre auch auf den Rennstrecken Erfolg, doch nicht bei den Bilanzen. Schließlich übernahm Anfang der 90er Jahre der Fiat-Konzern das Familienunternehmen, das wie Alfa Romeo oder Lancia nicht mehr allein überleben konnte. Heute gibt es die sechste Auflage des mondänen Quattroporte, die dritte des Ghibli und mit dem GranTurismo und GranCabrio zwei begehrenswerte Sportwagen, die den Dreizack Bolognas tragen.

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Kunst Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Leni – Austria. Die Ideen für seine Werke findet Lutter oftmals in Werbeplakaten.

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n einer Münchner Oldtimer-Werkstatt lernte er, in die Tage gekommene Automobile in Form zu bringen und erkannte zwangsläufig die Faszination, die deren dreidimensionale Formgebung gleichfalls auf Besitzer wie Betrachter ausübt. Aus Handwerk wurde Kunst, die Werkstatt zum Atelier. Wenn der Metallbildhauer heute Laserschneider und Lötkolben zum Einsatz bringt, entstehen nur selten Ersatzteile für Liebhaberkarosserien. Vielmehr wird gelötet, geschweißt, geklebt, gebohrt und gewalzt, bis die glatten Tafeln zu plastisch modellierten Reliefnachbildungen werden, die dank seiner künstlerischen Passion der Präzision medizinischer Prothesen gleichkommen. Tatsächlich sind es keine künstlichen Körperteile, sondern metallene Comichelden, die von den blechernen Leinwänden „Meine Muse als Bildhauer ist die Sinnlichkeit des Metalls. Mich fasziniert immer wieder, was man aus einem Blechstahlpanel herausholen kann. Der Kontrast der Arbeit mit dem groben Werkzeug und dem filigranen Finish ist schlichtweg betörend.“, so Helmut Lutter. Einem größeren Publikum bekannt wurde der bekennende Bayern München Fan durch sein übergroßes Relief des Fußballstars Franck Ribéry, den der Künstler mit pompösem Nerz und stolz geschwellter Brust als neuen König Bayerns tituliert. 300 Arbeitsstunden und ein paar tausend Euro sprechen für seine

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kreative Fußballleidenschaft. Er könne sich durchaus vorstellen, weitere Fußballstars metallen zu verewigen, passend im Fußball WM-Jahr 2014. Die Inspiration zu seinen Werken findet sich oft bei lebenden Personen und bei klassischen Comichelden wie Batman, Donald Duck oder vollkommen künstliche Pin-Up Girls. Seine Motive wie die Beschaffenheit seines Grundelements Metall erlauben dem Künstler, lebensnahe, teils ironisierende aber trotzdem sinnliche Werke zu schaffen – sich zwischen Kunst und Kitsch bewegend. Die Münchner Galerie ArtConsult präsentierte in 2014 erstmals 21 Werke von Helmut Lutter im Kontext der Pop Art Ausstellung. Der Newcomer Helmut Lutter fügte sich mit seinen spektakulären 3-D Metall Reliefs in den Grundtenor der Pop Art der 60er Jahre, vertreten durch die Pop Art Ikonen Roy Lichtenstein, Andy Warhol und Mel Ramos: Mit leuchtenden Farben und klaren Linien wurden Comic-, Werbe- und Alltagsszenen überzeichnet, verfremdet und zu Kunst erhoben.

© BrauerPhotos


Der Künstler helmut Lutter vor seinem Werk marvel girl - Attention

Am AnfAng WAr DAs BLech Das Autoblech, um genau zu sein. Die ungeahnten Möglichkeiten dieses nüchternen Walzwerkfertigproduktes entdeckte Helmut Lutter schon während seiner Ausbildungszeit.

Inhaber Dirk Kronsbein mit seiner Tochter sarah, galeristin von Artconsult vor dem Portrait ribérys

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Pure Perfection Bjorg Jewellery begibt sich auf eine Odyssee in das Paralleluniversum geometrischer Formen. Gerade Linien, Kreise und Kugeln werden zu glänzenden Silberabstraktionen, durchbrochen vom Spiel mit negativem Raum und konzeptionellen Cut-outs. Surrealistische Elemente ergänzen die dekonstruierten Silhouetten zu faszinierend puristischem Design. www.bjorgjewellery.com

Schlangenbeschwörung Ungemerkt schlingen sich goldschimmernde Kobras um Finger- und Handgelenk. Der gefährliche Blick diamant-blitzender Augen enttarnt die reptilen Colliers, die sich grazil gewunden um den Hals legen. Unmöglich, der Versuchung dieser anziehenden Schmuckstücke zu widerstehen. Ole Lynggard beherrscht die goldschmiedene Kunst der Verführung. www.olelynggaard.com 50


Schmuck Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Animal World Chopards Haute Joallerie Collection entführt auf eine bezaubernde Reise in das Reich der Tiere. Abgetaucht in das Meer preziöser Juwelen offenbaren sich kostbare Metalle, die ihre Tentakel elegant um seltene Edelsteine und unerwartete Materialien wie Quartz, Mondstein, Rotes Gold oder Titanium winden. In der Tiefsee lebendiger Miniaturfresken tummeln sich schillernde Clownfische, Oktopusse und exotische Garnelen, die nicht nur einen Menueteller schmücken, sondern besonders das Ohr zieren. www.chopard.de

herzschrittmacher Sein erstes Armband, die Nachbildung eines Originals, welches das finanzielle Budget sprengte, fand großen Anklang. Heute sind aus den Armbändern hochwertige Unikate geworden, die in der internationalen Männerwelt beliebt sind. Eine seltene Balance zwischen verspielt – humorvoll und einer dunkleren, wilderen Komponente. Luis Morais verbindet Natur und Industrie, Historisches und Modernes. Das elegante, durchdachte Design trifft mitten ins Herz. shop.luismorais.com

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Ausstellungen Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Wiedergeburt einer Legende von Norman Kietzmann

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Der Orientexpress ist mehr als ein Zug. er ist ein grand Hotel auf Rädern, das zum Inbegriff französischer eleganz avancierte. Während die Originalwagons aus den 20er Jahren derzeit in Paris für Furore sorgen, wurden die Pläne für eine zeitgenössische Adaption der Zuglegende gelüftet.

Rollendes Wohnzimmer: Auch wenn die Gestaltung der Innenausstattung noch nicht geklärt ist, zeigen die ersten Visualisierungen, wohin die Reise gehen soll. Statt auf sterilen Schalensitzen werden die Fahrgäste auf richtigen Sesseln und Sofas Platz nehmen. Großformatige Fenster inszenieren die vorbeiziehende Landschaft wie einen Krimi.

Nicht alles war früher besser. Doch beim Bahnfahren liegt der Referenz-punkt für Komfort und Ausstattung noch immer im 19. Jahrhundert. Exakt 67 Stunden und 46 Minuten waren nötig, um Europa mit dem Orientexpress von Paris nach Istanbul zu durchqueren. Das Ziel der Reise war zugleich der Weg. Schon zu seiner Jungfernfahrt am 4. Oktober 1883 galt der Zug als Inbegriff französischer Eleganz. Ab den 20er Jahren wurden die Wände von Glasreliefs aus der Werkstatt von René Lalique geschmückt. Und eigene Bäder gehörten bereits zur Grundausstattung der luxuriösen Kabinen, als diese in den meisten Grand Hotels noch in weiter Ferne lagen. Welche Sogkraft der rollende Mythos bis heute entfaltet, zeigt derzeit eine Ausstellung auf dem Vorplatz des Institut du Monde Arabe in Paris. Die französische Eisenbahngesellschaft SNCF und Eigentümerin des Orient Express stellt einige der Originalwagons zur Besichtigung aus – und entfacht endlose Warteschlagen neugieriger (Zeit)Reisender. Doch was bleibt von der Nostalgie? Und welche Rolle kann der Zug in der Zukunft spielen? Immerhin besitzt die entschleunigte Passage von A nach B eine nicht zu unterschätzende, heutige Relevanz: Eine Kreuzfahrt auf Rädern, bei der die Landschaft als endloses Panorama an den Fenstern vorüberzieht. Diesen Fragen widmet sich das französische Unternehmen auf ganz und gar nicht nostalgische Weise. Bereits während der Mailänder Möbelmesse Mitte April wurden Pläne gelüftet, der Zuglegende ein heutiges Pendant gegenüberzustellen. Die gezeigten Renderings offenbaren keine präzisen Designentwürfe, sondern geben zunächst ein Gefühl, worin die Reise gehen könnte. Übergroße Fenster setzen auf den Visualisierungen den Ausblick in Szene, während die Reisenden auf richtigen Sofas, Chaiselongues und Sesseln Platz nehmen. Die Kabinen gleichen rollenden Wohnzimmern, die am Abend von echten Kerzen und keinen Neonlampen in atmosphärisches Licht getaucht werden. Auch wenn die genaue Ausführung ebenso in den Sternen steht wie ein verlässlicher Zeitplan: Beim Überqueren der Bahnsteigkante dürfte bald ein wenig Bauchkribbeln wieder dazugehören. 53


SpirituoSen Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

How to make a

Bentley Cocktail

Die weltberühmte Fotografie zeigt die „Bentley Boys“ bei ihrer Siegesfeier im Savoy Hotel. Hinter dem Steuer des Gewinnerautos, dem Bentley 3 Litre Old Number 7: die siegreichen Le Mans Piloten in 1927, J.D Benjanfield und S.C.H. Davis.

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Der Sieg war dramatisch: Nach einer Massenkarambolage fuhren Davis und Benjanfield ohne Windschutzscheibe und mit schiefer Lenkung das Rennen weiter und konnten einen Rückstand von sechs Runden aufholen. Ihr Sieg wurde mit großem Jubel aufgenommen und gebührend gefeiert.

von Jörg Meyer

© Bentley


SpirituoSen Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Ein guter Drink ist wie guter Sportwagen (sollte aber niemals simultan genossen werden A.d.R.): Reduziert auf das Wesentliche, schlicht, edel und elegant. Die besten scheinbar simplen Zutaten ergeben perfekt vereint das gewünschte, anspruchsvolle Erleben. In der Regel werden sie erst vom Kenner richtig verstanden, geschätzt und harmonisch in Einklang gebracht. „Don‘t Drink and Drive“ wird leider zu oft belächelt und hat in der Vergangenheit einige „professionelle Trinker“ nur wenig interessiert. Hemingway und seine Entourage rasten bei der Befreiung Paris‘ direkt mit dem Militär-Jeep ins Ritz – denn sie wussten, wo solch ein Sieg gebührend zu feiern war. Um den berühmten Sidecar Cocktail ranken verschiedene Mythen. Kreiert zu Ehren eines amerikanischen Hauptmanns, der im Motorradgespann zu reisen pflegte, so sagen die einen. Andere wiederum behaupten, der Hauptmann sei betrunken in eine Bar gefahren und somit wurde ihm die Ehre zuteil. Dritte benennen Pat MacGarry aus dem legendären Buck‘s Club in London als Schöpfer. Unabhängig von der Geschichte, ist ein anständiger Sidecar einer der besten Classic Drinks, den man in einer anspruchsvollen Bar bestellen kann. Die Franzosen behaupten, er komme aus Paris und sie schwören auf eine Mischung von Cognac, Triple Sec und Zitronensaft zu gleichen Teilen. Glauben Sie Ihnen kein Wort! Wahrscheinlich ist das die Touristenversion. Verlangen Sie unbedingt nach der doppelten Menge Cognac, dann erst wird er Ihnen gefallen. Neben etlichen „motorisierten“ Drinks in der Geschichte der Trunkenheit, gibt es einige echte Rennsport-Klassiker. Der Bentley Cocktail ist so einer. Hier haben die Franzosen unbestritten ihre Finger im Spiel – zwar nur als Gastgeber – aber immerhin. Kreiert und gemixt haben den Bentley Cocktail die ehrenwerten Bartender der legendären American Bar des Savoy Hotels in London. 1927 gewann das Team Bentley zum ersten Mal das legendäre Autorennen von Le Mans in Frankreich. Zur Siegesfeier bei der Heimreise lud man ins Savoy Hotel in London. Der Original-Rennwagen wurde ins Hotel getragen, die Treppen hoch bis in den

Der Bartender Jörg Meyer steht höchstpersönlich hinter dem Tresen seiner Hamburger Bar „Le Lion“, die bereits kurz nach der Eröffnung mit dem „Tales of the Cocktail“ Preis als beste neueröffnete Bar weltweit ausgezeichnet wurde. So wundert es nicht, dass sich in den Cocktailkarten der Welt ein „Gin Basil Smash“ nach Jörg Meyer benannt findet.

Speisesaal. Danach ließen es die Bentley Boys so richtig krachen. Ihrem Sieg zu Ehren kreierten die Bartender des Savoy Hotels den Bentley Cocktail, erstmals erwähnt im „SAVOY COCKTAIL BOOK“ von 1930. Dieser Drink verdient seinen Namen und macht ihm alle Ehre: so viel Klasse wie ein Bentley selbst. Mehr Rezepte für genussvolle Cocktails vom Bartender Jörg Meyer finden Sie in unserem Online Magazin unter www.quality-magazine.ch Und so wird er gerührt (nicht geschüttelt!): BENTLEY COCKTAIL 30 ml Dubonnet Rouge 40 ml guter, alter Calvados Ein Bentley Ihrer Wahl!

© Bernd Euler/ApM-Media.de

Im Rührglas kalt rühren und in eine vorgekühlte Cocktailschale geben. Eine Zitronenzeste über dem Drink abspritzen und servieren. Wenn in greifbarer Nähe, dann bitte zur Vollendung auf dem Beifahrersitz eines Bentleys genießen.

© Roberto Kai Hegeler

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Design

adja Swarovski, schillerndes Familienmitglied des Swarowski Clans, ist der Welt der Kunst und des Designs besonders zugetan. Das kleine Mädchen von damals, das nach eigenen Worten in den Musterkisten des Hauses verpackten Glitzer und Steine liebte, am meisten jedoch die Kristalltierchen aus dem familiären Unternehmen schätzte, hat sich natürlich weiterentwickelt. Sie erinnert sich jedoch sehr wohl an die Emotionen, die Kristall auszulösen vermag. Heute steht die Designerin an der Spitze des Familienkonzerns und engagiert sich vor allem in Sachen Kunst, Design und fördert allzu gerne Kooperationen des Hauses mit neuen, innovativen aber auch alt bekannten Künstlern und Designern. „Für mich ist es wichtig, mit den richtigen Designern zu arbeiten, denen, die ein Feingefühl für das Produkt haben. Nur dann kann etwas Gutes geschaffen werden.“ Mit dem Design Studio Fredrikson Stallard, dem die Designerin vor nunmehr zehn Jahren eine Plattform bot, verbindet sie mittlerweile eine vertrauensvolle und intensive künstlerische Zusammenarbeit. „Kooperationen, wie wir sie anstreben, sieht man beispielhaft bei Fredrikson Stallard, ein Beweis, wie fruchtbar eine Zusammenarbeit funktionieren kann. Sie haben eigentlich ganz normale Kristalle in Gelb oder Topas verwendet und in einem Kreis mit guter Beleuchtung montiert. Es klingt simpel, hat aber einen wahnsinnigen Effekt. So etwas kann man nur schaffen, wenn man Feingefühl hat,“ bewertet Nadja Swarovski die jüngste Zusammenarbeit mit dem Londoner Design Studio. Fredrikson Stallard und Swarovski blicken zurück auf einige erfolgreiche Gemeinschaftsprojekte: Die „Pandora“ bei der Salone del Mobile in Mailand, die „Iris Collection“ auf der Design Miami/Basel oder die sehr bekannte BIFA Award Trophäe (British Film Awards), von Fredrikson Stallard entworfen und von Swarovski gefertigt. Beide beschreiben, das, was die Zusammenarbeit ausmacht, sie bereichert und inspiriert. Beide finden nahezu die gleichen Wort, die für eine kreative Arbeit Grundvoraussetzungen sind, um eine derartige Partnerschaft überhaupt möglich zu machen und zukünftig zu tragen. Beide Seiten sind Giganten, dominieren die Welt des Designs auf ihre Art und Weise. So betont Nadja Swarovski, die selbst stark auf ihre Intuition hört, wenn es um neue Partnerschaften geht: „Die beiden sind sehr intuitiv. Ich habe Kunstgeschichte studiert und glaube, ‚that the viewer feels the emotion that the creator puts into the object‘. Die zwei sind wahnsinnig positiv, schätzen das Material sehr und wissen, wie sie damit umgehen müssen.” Patrik Fredrikson und Ian Stallard, die beiden schöpferischen Köpfe des Design Büros, und auf der Design Miami Basel zig fach vertreten, freuten sich besonders über das ihnen entgegen gebrachte Vertrauen: „Es war sehr mutig von Swarovski, uns in einer einzigen Zeile ihre Vorstellungen mitzuteilen. Aus so viel Vertrauen entsteht eine große Verantwortung. Natürlich wollten wir unsere Arbeit so erledigen, dass wir damit zufrieden sind, aber durch die Freiheit, die uns gewährt wurde, hatten wir derartig viel Kontrolle, die uns zugleich etwas nervös machte." Es geht hierbei um die jüngste Arbeit „Prologue“ von Fredrikson Stallard, die auf der diesjährigen Design Miami/Basel aus56

gestellt war: eine monumentale, kreisförmige Stahl-Installation mit 8000 Swarovski-Kristallen versehen, als Symbol für einen Neuanfang. „Diese Interaktion wirkt auf die Betrachter. Normalerweise lösen Kristalle sehr unbewusste und intuitive Reaktionen hervor – die Erinnerung an Licht. Licht heißt Leben, aber diese Form und diese Farbe erinnern vollkommen an die Sonne,“ beschreibt Nadja Swarovski das Werk der Designer, die sich selbst so äußern: „Die Form und die Materialien funktionieren auf so vielen Ebenen. Es strahlt eine positive Energie aus. Es ist die Form des Mondes, der Sonne, des Auges, wir alle wurden schon einmal davon verzaubert, es bleibt immer nur ein Kreis. Mehr ist Prologue auch erstmal nicht. Einfach ein Kreis aus Kristallen. In seiner Einfachheit ist es so stark.“ Die Emotion erreichte ihr Ziel, denn hunderte von Paaren machten verliebte Selfies vor dem emotionsgeladenen Objekt. Dabei mussten sich die Designer von dem Effekt ihres Werkes selber überraschen lassen. Als das Werk zuerst in Hongkong Open Air installiert wurde, fehlte die Wand dahinter, sodass das Licht aus vier verschiedenen Richtungen kam und sich in den 8000 Kristalle reflektierte. „Es wirkte nicht wie eine einfache Fläche, sondern wie fünf Lagen. Das war sehr unerwartet, hat uns aber begeistert. Wir arbeiten schon lange mit diesem Material und wissen, wie es sich verhält, aber in diesem Maße hatten wir das vorher noch nicht erlebt.“ Das vielleicht spannendste Geheimnis um die Installation in Basel konnte nicht gelüftet werden. Bei einer Größe von vier mal vier Metern und einem Gewicht von mehreren Tonnen stellt sich die Frage, wie ein solcher Gigant in die erste Etage des Gebäudes der Art Basel transportiert wurde? Per Rolltreppe, Fahrstuhl? Wohl kaum! Man musste sich etwas einfallen lassen, denn am Ende war die Installation da. Wie, das bleibt ein wohlgehütetes Geheimnis. Fotos: James Harris

N

Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Patrik Fredrikson, Ian Stallard und Nadja Swarovski haben keine Berührungsängste


Design Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Glas ist viel mehr, als der offensichtlich alltägliche Nutzen, als die ästhetische Umsetzung in Dinge, die wir nutzen. Das germanische Wort „glasa“ bedeutet „das Glänzende, das Schimmernde …“, so fand das Material seinen Weg in die Kunst und die Kunstfertigkeit. von Susanne Filter

Twinkel twinkel little star

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Food Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

picNYC

Wir müssen nicht unbedingt nach draußen, um die Natur zu spüren. Sie lässt sich auch ins Heim holen. Diese Idee hatten die Architekten des Haiko Cornelissen Büros, als sie ihren „picNYC“ Tisch entwarfen – einen Tisch, auf dem Gras wächst und gedeiht. Ein Aluminiumrahmen mit passenden Tischbeinen sorgt für die nötige Stabilität. Wer es lieber bunt statt grasgrün mag, kann natürlich auch Blumen darauf anpflanzen. www.haikocornelissen.com

Kalt gebrüht Abwarten und Tee trinken, auch in heißen Sommermonaten. Wobei es hier nicht um den einfachen, viel zu süßen Eistee geht. Die Cold Brew Tees von Paper and Tea, lassen sich ganz einfach mit kaltem Wasser aufgießen und entfalten ihr volles, frischfruchtiges Tee Aroma. www.paperandtea.com

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Food Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

haPPY CooK Ein Sommer ohne Grill-Party ist wie ein Winter ohne Kaminfeuer. Die Feuerstelle „Magic“ von Conmoto ist das ganze Jahr über einsatzbereit: Im Handumdrehen kann sie bei schönem Wetter zum Grill umgewandelt werden. Um während des Steakwendens auch gut auszusehen, empfiehlt sich die richtige Arbeitskleidung. Mit den Design-Schürzen von TYPE HYPE macht Mann nicht nur am Grill eine gute Figur, sondern wird mit Aufdrucken wie „Good Food“ oder „Happy Cook“ auch höchst motiviert. www. conmoto.com / www.typehype.com

eN FraNÇaIS Die Location eines Picknicks kann noch so schön sein, wenn der Picknick Korb nicht richtig bepackt wurde, war die Mühe oftmals umsonst. Es sind die besonderen Leckereien, die einen Ausflug ins Grüne perfekt machen. Mit dem handverlesenen Rohmilch-Camembert de Normandie von Xavier David ist cremiger Genuss garantiert – auf dem Sandwich oder als Highlight der Käseplatte. Dazu passen die zarten und bissfesten Lucques Oliven. Bon appétit! www.xavierdavid.com

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KONZERTE Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Die Wüstlinge Eine offizielle Auflösung der Band The Libertines gab es in 2004 nicht. Trotzdem spricht man von einer Wiedervereinigung der Bandmitglieder um Frontman Pete Doherty, der nicht nur musikalisch auf sich aufmerksam gemacht hat, sondern vor allem durch Drogen- und Alkoholexzesse, nicht zuletzt als on-off Freund von Supermodel Kate Moss. Im Herbst kehrt die Band in Originalbesetzung zurück auf die Tourbühne. Mit ihrem mutigen, schrillen und frechen Stil hat die Band die britische Rockmusik geprägt und dazu beigetragen, dass sich der heutige Brit-Rock, ein Stilmix aus Indie, Garagenrock und Post-Punk, etabliert hat. Die wenigen Konzerte der Band, nur zwei Auftritte in Deutschland, werden als Sensation des Jahres gehandelt. The Libertines Konzertauswahl 02. Oktober 2014 Heineken Music Hall, Amsterdamm, Holland 04. Oktober 2014 Arena Berlin Treptow, Berlin, Deutschland 05. Oktober 2014 Mitsubishi Electric Halle, Düsseldorf, Deutschland

© Roger Sargent

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KONZERTE Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Kleiner Drachen – große Pläne Warum zwischen Abgehen und Abschalten entscheiden müssen, wenn man beides haben kann? Dass es Musik gibt, die sowohl auf die Tanzfläche, als auch in die Chill-Out-Ecke passt, beweisen Little Dragon seit bereits 18 Jahren! Was Yukimi und ihre drei Jungs Fredrik, Håkan und Erik zusammen hält, ist der verträumte Mix aus R&B, Indie, Elektro gepaart mit viel Bedeutung in den Texten. Sie verstehen es, ihre Musik immer wieder neu zu definieren, im Miteinander von Einflussnahme und beeinflusst werden. Tanzbar und gleichzeitig beruhigend sind ihre Songs Soundtrack des Sommers oder launischer Regenbögen am grauen Herbsthimmel auf jedem einzelnen ihrer Konzerte. Bis Ende des Jahres werden sie weltweit noch mehr als 30 Auftritte performen, bevor sie an neuen Träumen arbeiten werden. Little Dragon Konzertauswahl: 03. Dezember 2014 Tonhalle, München, Deutschland 04. Dezember 2014 Live Music Hall, Köln, Deutschland 07. Dezember 2014 Große Freiheit 36, Hamburg, Deutschland 08. Dezember 2014 Astra, Berlin, Deutschland 61


KONZERTE Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Steinzeit You can’t always get what you want! ... Namentlich eines der heiß begehrten Tickets für ein Konzert der Stones. Egal in welcher Metropole Sie die Bühne stürmen, es herrscht Ausnahmezustand. In Rom wird der Zirkus Maximus gesperrt, in Berlin wettstreiten selbst musikalische Größen wie Aerosmith, um dabei zu sein, wenn das Publikum mit einer extra Portion Brown Sugar versorgt wird. Down Under ist die Lage bekanntlich weitaus entspannter, zwischen Desert Valley und Bondi Beach gibt es gleich 10 Gelegenheiten, die fossilen Rockikonen live zu erleben. Wer also zum Ende des Jahres den Sommer Australiens bevorzugt, dem sei gesagt: ... if you try sometime you get what you need!

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Rolling Stones Konzertauswahl 25. Oktober 2014 Adelaide Oval, Adelaide, Australien 29. Oktober 2014Perth Arena, Perth, Australien 01. November 2014 Perth Arena, Perth, Australien 05. November 2014 Rod Laver Arena, Melbourne, Australien 08. November 2014 Hanging Rock, Macedon, Australien


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Drive Now – ein Roadtrip braucht die richtige Begleitung!

HIGHWAY TO HELL AC/DC Der Weg ist das Ziel – dieser Klassiker ist ein Must-Hear für den Road Trip durch die musikalische Wildnis, den garantiert jeder mitsingen kann. Auf welchem Highway auch immer.

CAR WASH Christina Aguilera In der Waschstraße geht es heiß her. Christina Aguilera und Missy Elliot bringen große Haie und kleine Fische ins Schwitzen – aus dem gleichnamigen Soundtrack des Films „Shark Tale“.

BICYCLERACE Queen Im Windschatten von Freddie Mercury fährt es sich angenehmer und schneller über die Zielgerade: das womöglich musikalischste Radrennen der Welt.

BABY YOU CAN DRIVE MY CAR Beatles Beep Beep Yeah! – Wer würde schon einen Beatle von der Fahrersitzkante schuppsen? Da nimmt man doch lieber das Steuer in die Hand, gibt Gas und singt den Evergreen laut mit.

FLY ME TO THE MOON Frank Sinatra Wen nehmen Sie mit auf eine einsame Apollo 11? Neil Armstrong, Buzz Aldrin oder Frank Sinatra? Mit Frank wären Sie zumindest musikalisch auf der richtigen Seite.

ROUTE 66 Rolling Stones 4000 km absolutes Fahrvergnügen von Chicago nach Santa Monica – get your kicks on Route 66. Ein musikalisches Abenteuer mit Mick Jagger und Bandkollegen.

MERCEDES BENZ Janis Joplin Janis Joplin im Subwover! Mit Mercedes Benz geht es von Untertürckheim nach Woodstock. Und wenn Janis nach einem Mercedes fragt, sollte sie keinen Porsche bekommen.

ROAD TO MANDERLAY Robbie Williams Die legendäre Wasserstraße vereint Luxusdampfer, Luxushotel in Vegas, buddhistisches Pilgerziel und das Gedicht von Rudyard Kipling in einem Song.

HIT THE ROAD JACK Ray Charles Ray Charles im musikalischen Duell mit Margie Hendricks – der beste Laufpass, der je gesungen wurde – kein zurück, also kein Happy end in Sicht bei „no more no more no more ...“

WRECKING BALL Miley Cyrus Brav war früher – wild ist heute: Von Hanna Montana zu Wrecking Ball. Miley schlägt ein! Ein heißblütiger Trümmerhaufen wilder Herzen und turbulenter Fantasien.

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Ausstellungen

© Helmut Newton

Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Komplett Newton

Helmut Newton/Alice Springs: Us and Them Helmut Newton: Sex and Landscapes Helmut Newton Stiftung Museum für Fotografie, Berlin-Charlottenburg, 05. Juni bis 16. November 2014 64

Im Museum für Fotografie am Zoologischen Garten war diese Sammlung schon einmal zu sehen: Jene Arbeiten, die eindeutig Helmut Newtons Handschrift tragen. Bei der Auswahl der gezeigten Fotografien wurde seinem Wunsch entsprochen, den er kurz vor seinem Tod selbst definierte. Im Januar 2004 eröffnete die Stiftung mit eben diesen Werken und feiert in diesem Jahr zehnjähriges Jubiläum. Zwei verschiedene Werkreihen der Ausstellung eröffnen den Zuschauern den gewohnten Fotografen Newton, dazu aber auch nahezu intime Einblicke in die Privatperson. „Sex and Landscapes“ zeigt großformatige Landschaftsaufnahmen und Akte in schwarz-weiß. Bei der weiteren Reihe „Us and Them“ handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt von Newton und seiner Frau June aka Alice Springs. Private Momentaufnahmen, selbstausgelöste Nacktbilder und gegenseitig fotografierte Portraits zeigen das Künstlerpaar schonungslos offen und ungeschminkt.


Ausstellungen Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Venezia

© Mariano Fortuny

Sguardi Incrociati a Venezia: Mariano Fortuny und Jirô Taniguchi Espace Louis Vuitton Venezia, 6. Juni bis 18. November 2014

Passend zur 14. Internationalen Architekturbiennale in Venedig eröffnete die neue Ausstellung des Espace Louis Vuitton Venezia. Mehr als 30 Skizzen des berühmten japanischen Manga-Künstlers Jirô Taniguchi und Fotografien des spanischen Universalkünstlers Mariano Fortuny entwerfen verschiedene Ansichten über die Stadt Venedig. Zum Teil divergierend, dennoch auffallend ähnlich: Zwischen dem Wirken der Künstler liegen etliche Jahrzehnte, trotzdem lässt sich vermuten, dass die verblüffenden Schnittstellen einer gemeinsame Vorgehensweise und Leidenschaft zugrunde liegen. Die eingesetzten Mittel sind andere, dem Mainstream jedoch entsagen beide Künstler. Der Karikaturist Taniguchi bedient sich des Comic, der Überzeichnung und des Humors. Fontuny, der sich von der Malerei zu distanzieren versucht, zeigt in seinen Fotografien ein früheres und doch aktuelles Bild Venedigs. Eine Mixtur von zyklischer Wiederkehr und ungleichmäßiger Umkehr.

©M

el Fis

her Maritime Museu

Das Geheimnis des Schatzes Mel Fisher war ein US-amerikanischer Schatzsucher, der durch seine Funde in den 80er Jahren weltberühmt wurde. Im 17. Jahrhundert versanken die zwei spanischen Galeonen, „Nuestra Señora de Atocha“ und „Santa Margarita“, mitsamt ihrer wertvollen Güter vor Key West. Das 2000 qm große Naturschutzlabor der Mel Fisher Maritime Heritage Society öffnet nun erstmalig für Besucher seine Türen. Einer der weltweit wertvollsten Schätze: Rund 100.000 Artefakte, darunter Gold- und Silberbarren, Schmuck, Edelsteine, Elfenbein sowie einige organische Artefakte wie Holz, Leder und Knochen und vieles mehr. Der geschätzte Wert beträgt über 400 Mio. USD. Mel Fisher Maritime Museum Key West, Florida, USA. An 365 Tagen im Jahr

© Schirn Presse, GermanPop, Lausen, „Pilot“

Aufgepoppt Skulpturen aus Lockenwicklern und Bügelbretter als bildwürdige Motive – Pop Art ist Alltag. Mitte der 1960er in Großbritannien und den USA entstanden, gilt die Kunstbewegung als vordergründig massentaugliche Richtung und zeigte weltweit erhebliche Wirkung. In der damals noch jungen Bundesrepublik Deutschland fand die gattungsübergreifende Universalkultur eine originelle, kreative Ausprägung. Künstler aus Westdeutschland setzten sich, im Gegensatz zu ihren angloamerikanischen Kollegen, mit den weniger grandiosen Banalitäten des Alltagslebens auseinander, ironisierten die kleinbürgerlichen Geschmacksideale und die beklemmende, trügerische Gemütlichkeit der 1960er Jahre. Die Werke der deutschen Pop Art sind in der Frankfurter Schirn Kunsthalle zu sehen. German Pop, 6. November 2014 bis 8. Februar 2015, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Frankfurt

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In Edelstahl geformte Sportlichkeit: Die „EQW-A1200DB-1AER“ wartet mit zahlreichen technischen Funktionen wie Digital-Kompass und perfekter Ästhetik auf.

PolE PosItIon Um sich dieselbige zu erarbeiten, bedarf es höchsten technologischen Ansprüchen, Innovation und dem absoluten Willen, ganz vorne dabei zu sein. In vielerlei Hinsicht hat EDIFICE, die innovative Analog-Uhrenmarke des digitalen Uhrenriesen aus Japan, bereits jetzt etliche Kriterien erfüllt, um sich eine echte Pole Position zu erarbeiten. von Susanne Filter 66


MotIon © Olff Appold

Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Perfektes Team von Weltrang: Edifice, Weltmeister Sebastian Vettel und Rennfahrkollege Daniel Ricciardo.

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a ist es fast eine logische Konsequenz, dass EDIFICE in seiner für Casio völlig neuen Positionierung sich 2008 gleich an die Königsdisziplin des Motorsports, der Formel-1, herangewagt hat. Casio EDIFICE schaffte eine Kooperation mit Sebastian Vettel und seinem Infiniti Red Bull Racing Team. Der Formel-1 Rennstall, eine feste Größe im Motorsport, steht für Rekorde. 2010 heimste das Team beide WM-Titel ein, Konstruktions- und Fahrerweltmeisterschaft und folgte diesem Erfolgskurs weitere drei Jahre. Glühender Asphalt, der Geruch von Benzin, junge erfolgreiche und zugleich dynamische Rennfahrer; wer würde das nicht gerne auf seine Fahne schreiben? Doch diese Kooperation geht deutlich tiefer. Nicht nur das offensichtliche Image und das passende Design, sondern auch die technologische Kompetenz veranlas-

sen zu genauerem Hinschauen. Casio, der Technologiegigant, konnte nicht umhin, EDIFICE mit absoluten Besonderheiten auszustatten, die bei analogen Uhren üblicherweise nicht zu finden sind, wie ein digitaler Kompass, eine mit 1/20stel Genauigkeit operierende Stoppfunktion, ein Rundenzähler oder eine Funk-Solar-Technologie. Marketingchef Helms fasst die Gemeinsamkeiten zusammen: „Infiniti Red Bull Racing passt strategisch hervorragend zu unserer Message: speed and intelligence. Aber auch hier gehen wir andere Wege, als vielleicht angenommen. So haben wir die Mechaniker des Red Bull Racing Teams mit unseren Uhren ausgestattet. Auf die Bedürfnisse des Teams eingehend, entwickelten wir Modelle, die deutlich stärker vibrationsresistent sind, um der Beanspruchung beim Einsatz der mächtigen Schlagschrauber beim Räderwechsel standzuhalten. Das bedeutet ganz klar: Der Rennsport passt zu uns, aber wichtiger noch, wir passen zum Rennsport.“

Starkes Uhrwerk, kräftige Farbe: Die beiden sportiven Modelle „EFR-534RBK1AER“ und „ERA-300DB“ von EDIFICE.

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APPS Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Good to know: Kleine Helfer für den maskulinen Alltag zwischen Rennstrecke und Büro. Vom perfekten Krawattenknoten bis zur Formel 1, vom Weinführer bis zur Radarfallen-App.

TIE SIGHT GO – DIE PERFEKTION DES WINDSOR KNOTENS Kennt zehn verschiedene Krawattenknoten. Durch die eingebaute Kamera des Handys kann der nächste Schritt zum perfekten Knoten direkt am Spiegelbild (nach-) vollzogen werden.

NAVINUM VERITAS, DIE MOBILE VINOTHEK Wer nicht nur die Wahrheit, sondern zahlreiche Details, wie Anbaugebiet, Rebsorte und den besten Händler seines neuentdeckten Lieblingsweins wissen möchte, muss nichts weiter tun, als das Flaschenetikett zu scannen und Navinum liefert alle gewünschten Informationen inklusive weiterer Weinempfehlungen zum persönlichen Geschmack.

SURFING SURFING – MAGICSEAWEED Satellitenaufnahmen, Livestream Webcams und sportliche Selfies informieren passionierte Surfer, auf welchem Fleck der Weltwasseroberfläche der Place to be für abenteuerlustige Wellenreiter ist.

OFFICIAL F1 APP Wer fährt den heißesten Reifen, den schnellsten Rennwagen und die waghalsigsten Überholmanöver? Das zeigt die Official F1 App stets aktuell und aus der Pole-Position.

BAG OF TRICKS – BOARDING TIME Learning by Viewing – mit der mobilen Trickkiste im Handgepäck kommen Debütanten wie Experten auf ihre Kosten. 3 D Animationen und Youtube Tutorials zeigen alles, was das Skaterherz begehrt, vom Kickflip bis zum Judo Air.

RADAR BEEP Wer gerne mal die Geschwindigkeitsgrenze seines Rennschlittens testet und die der öffentlichen Verkehrsordnung überschreitet, wird sich freuen, dass diese App Radarfallen aufspürt und anzeigt, bevor das unerwünschte Blitzlichtgewitter einsetzt.

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TECHNIK Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

LUST AUF TON Rechts raschelt die Popkorntüte, links wird gehustet, vorne ausgiebig über schauspielerische Leistung lamentiert: Schnell wird der Kinobesuch zur Farce, greift die nervtötende Geräuschkulisse ins Filmgeschehen ein. Da lockt ein gemütlicher Abend zu Hause mit entspannter Atmosphäre. Und das cineastische Sounderlebnis? Die kabellose Antwort aus dem Hause Philips hört auf den klangvollen Namen „Fidelio“. Die Linie vereint moderne Technik mit noblem Design, bringt perfekten Klang und anspruchsvolle Ästhetik in harmonische Symbiose. Ob bei wilder Verfolgungsjagd oder bei romantischen Liebesbekundungen: Dolby Digital- und Pro Logic II-Surround Sound, sowie Soft-KalottenHochtöner versprechen kristallklare Tonqualität. Kabellos funktioniert das besondere Sounderlebnis nicht nur dank BluetoothKompatibilität, auch die Surround-Lautsprecher selbst kommen ganz ohne Kabel aus. Für erstklassigen Surround-Sound on demand lassen sie sich kurzerhand von den Hauptlautsprechern abnehmen und entsprechend neu positionieren. So verdrängt Philips Fidelio den ungeliebten Kabelsalat aus distinguierten Wohnräumen und wird gleich selbst zum Hingucker: Minimalistisches Design, hochwertiges Holz und edles Leder fügen sich harmonisch in jedes Raumkonzept ein. www.philips.com

EINGELOCHT Orientierungslosigkeit auf dem Golfplatz ist ab sofort kein Problem mehr. Approach S6 heißt die neue GPS-Golf-Uhr des Schweizer Navigationsgeräteherstellers Garmin und verspricht eine verbesserte Schwunganalyse und präzise Darstellung von über 30.000 Golfplätzen. Es ist die erste Golf-Uhr, die eine vollständige Platzansicht in Farbe bietet. Neben den Greens werden auch Wasserhindernisse oder Sandbunker auf dem hochauflösenden Touchscreen angezeigt. Die Approach S6 dient ebenso als drahtlose Erweiterung des iPhone und blendet direkt auf der Uhr alle Meldungen des Geräts ein. Ihr Akku hält im GPS-Modus bis zu 10 Stunden und im Uhrenmodus bis zu 14 Wochen. Das hochwertige Design ist wasserdicht bis 5 ATM, was einem Prüfdruck in 50 Metern Tiefe entspricht. Der 45 Gramm leichte Hightech-Trainer fürs Handgelenk ist ab dem 3. Quartal 2014 erhältlich. Den Golfball einlochen, müssen Sie allerdings noch selbst! www.garmin.com 69


Die BMW LSO Open Air Classics 2014 lockten auch in diesem Jahr tausende von Klassik-Liebhabern auf den Trafalgar Square in London.

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Musik Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Umsonst und draußen kommunikation durch oder mit kunst ist aktueller denn je. Da ist es kein Wunder, dass eine starke Marke wie BMW ein ebenso fokussiertes kulturmanagement betreibt. Quality war schon oft dabei, in den besonderen Momenten, die die seele berühren und in ihrer Faszination einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

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von Susanne Filter

an hat sich bei BMW nicht auf eine einzelne Kunstform festgelegt, die man fördern möchte. Die Gemeinsamkeit besteht in der Qualität und in der Zusammenarbeit mit Partnern auf Augenhöhe, so Thomas Girst, Leiter des internationalen Kulturengagements der BMW Group in München. So sind große Namen wie die Tate Gallery, London Symphony Orchestra, die Staatsoper Unter den Linden oder die Nationalgalerie in Berlin alltäglich im Umgang mit Fragen kulturellen Engagements. Im Gespräch mit Ian Robertson, Mitglied des Vorstandes der BMW AG, Vertrieb und Marketing AG und Thomas Girst wird mir der strategische Ansatz klar. Es handelt sich nicht um klassisch punktuelles Sponsoring, was spontan gefällt. „Wir versuchen, neue Konzepte zu entwickeln, dabei handelt es sich bestenfalls um lange Kooperationen, die über viele Jahre hinweg laufen sollen. Wir sind nicht für Sponsoring, das seine Wirkung nur einmalig zeigt,“ so Thomas Girst zur grundsätzlichen Motivation. „Wir sprechen von langfristigem Engagement. Nachhaltigkeit übersetzt sich im Kulturengagement als Langfristigkeit. Das sind für uns drei Jahre, das gibt 71


Musik Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Cool mit Sonnenbrille: Chefdirigent des Londoner Symphony Orchestra Valery Gergiev Oper für alle auf dem Max-Joseph Platz in München

dem Partner Planungssicherheit, lässt ihm aber auch nicht verwöhnt über Jahrzehnte über alles hinwegsehen. Wir wollen nicht als Erzieher auftreten, aber ein Bewusstsein schaffen, dass man auch wirtschaftlich bedacht mit den Mitteln, die man im Kulturbereich erhält, umgehen muss.“ Er meint außerdem, dass jedwedes Engagement letztlich auch die Haltung des Unternehmens im Kulturbereich zeige. Wobei die Bandbreite für das Unternehmen sehr weit angelegt ist. „Wir fördern auch manchmal Kontroverses oder Streitbares, das muss auch drin sein, eine Wertschätzung und Neugier. Das bedeutet natürlich auch, dass wir diese Netzwerke nutzen, um zu eruieren, mit welchen Partnern, mit welchem Opernhaus es Sinn macht, „Oper für alle“ in China zu denken, oder weiterzudenken.“ Gerade erst ist die diesjährige Reihe der Classic Open Airs zu Ende gegangen, nicht ohne die Momente, die Gänsehautfeeling verursachen. Das Ansinnen, einer breiteren Masse die besten Dirigenten und die besten philharmonischen Orchester der Welt nahe zu bringen, ohne Eintrittsgeld aber mit musikalischen Hochgenuss ist nicht nur ehrenhaft, sondern hilft zugleich, diese wichtigen Bereiche unserer kulturellen Identität zu erhalten. 72

Die Münchner Philharmoniker, ein Orchester, das für große Emotionalität und Leidenschaft steht, ist schon lange Partner von BMW. So durften wir den unvergleichlichen Dirigenten Lorin Mazaal mit eben diesem Orchester erleben. Gergiev ist der neue Chefdirigent der Münchner Philharmoniker und tritt in die Fußstapfen des US-amerikanischen Dirigenten, der im Juli 2014 nach schwerer Krankheit im Alter von 84 Jahren verstarb. Letztes Jahr hatte Quality noch die Gelegenheit, Lorin Mazaal, diesen Ausnahmedirigenten auf seiner zu der Zeit nicht bewussten letzten Konzertreihe durch Japan zu begleiten. Einer der beeindruckendsten Dirigenten und Persönlichkeiten für viele Jahrzehnte, den wir in seiner immensen Vitalität und Virtuosität bei der Eröffnung der neuen Musikhalle in Osake erlebten, sowie in der speziellen Atmosphäre Tokios. Die schwierigsten Kompositionen, egal in welcher Abfolge, dirigierte er ausschließlich aus dem Kopf, nie mit Noten vor sich aufgestellt. Er hinterlässt eine Lücke bei den Münchner Philharmonikern, die durch Valery Gergiev ab 2015 geschlossen wird. Gergiev, der mit den London Philharmonikern das Classic Open Air am TrafalgarSquare bestritt, ist wahrscheinlich eine der wenigen Persönlichkeiten, der einen ähnlich starken Akzent zu setzen weiß. Seine Musiker, mit denen wir vor Ort sprechen konnten, bestätigten ein Bild zwischen Genie und Wahnsinn, im besten Sinne. Auch ich ließ mich fangen durch wunderbare Musik aber auch durch den eigenen Stempel, den Gergiev diesem Abend aufsetzen konnte. Würde man ihm im Straßenbild begegnen, ohne zu wissen, wer er ist, würde man wohl sagen: ein echter Typ. Längere Haare, eher lässige Kleidung und in London erschien er mit einer schwarzen italienischen Sonnenbrille auf der Bühne, da er sich eine Platzwunde zugezogen hatten. Der obligatorische Geigenkoffer hätte gut zu diesem Auftritt gepasst, wenn Sie verstehen, was ich meine. Das Ende des Konzerts zeigte viel von seiner ungewöhnlichen Persönlichkeit, so kam es, dass sich zum Finale von Romeo und Julia die acht Glockenschläge der nahegelegenen Kirche am Trafalgar-Square „einmischten“. Ein Genie wie Gergiev nahm dies spontan zum Anlass, das gesamte Orchester im Tempo so exakt zu drosseln, dass er diese acht Glockenschläge wie ein Instrument einbaute. Den lautstark vorbeisausenden Krankenwagen konnte er nicht integrieren, entlockte ihm aber den Kommentar zu seinem ersten Geiger: „zu spät für Romeo und Julia, zu spät...“ Man weiß von ihm, dass er bei Rehearsals in der Lage ist, die vor ihm auf dem Pult liegenden zwei Handys parallel zu bedienen ohne die Musik außer Acht zu lassen. Da ist es fast erwartungsgemäß, dass er ein gesamtes Konzert in München, bei dem er für Mazaal einspringen musste, ausschließlich mit einem Zahnstocher dirigierte. Wir dürfen auf viele besondere musikalische und auch persönlichkeitsbedingte Erlebnisse mit den Münchner Philharmonikern gespannt sein. Er ist nicht nur ein würdiger Nachfolger des berühmten Mazaal, Gergiev wird ganz sicher seine eigenen Spuren hinterlassen.



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Klassischer Panamahut aus Panamastroh, ungefüttert mit schwarzem Zierband. Ohne Zuzahlung.

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Design Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

Blick nach vorn von Manuel Almeida Vergara

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Design Quality No. 2/39 – Motionspecial 2014

In rund 10 Jahren: So windschnittig könnte die amerikanische Autobahnpolizei laut „BMW Group DesignworksUSA“ künftig unterwegs sein!

„Beam me up, Scotty!“ Schon immer war der Blick Branchen zu übertragen und umgekehrt. 2010 wurde nach vorn maßgebend für innovative Ideen. Stets er- das Unternehmen vom „Fast Company Magazine“ gab die Vision einer Zukunft kreative Impulse für das zum innovativsten Unternehmen der Weltgekürt, zwei Hier und Jetzt, sei es in modisch metallischen Ergüs- Jahre später eröffnete ein weiteres, selbstredend hysen eines Paco Rabanne oder cineastischen Werken permodernes Studio in Shanghai. Wie lassen sich die aus einer „weit, weit entfernten Galaxie.“ Deutlich fast vier Millionen Menschen, die im Ballungsgebiet näher an der jetzigen Realität bewegen sich die Arbei- Kuala Lumpurs leben, mit U-Bahnen möglichst effekten der „BMW Group DesignworksUSA“. Das kreati- tiv von A nach B bewegen? Wie sollten amerikanische ve Beratungsunternehmen erstellt gestalterische Stra- Streifenwagen der Autobahnpolizei im Jahre 2025 austegien und zukunftsweisende Designs, die Antworten sehen? Fragen, auf die „BMW Group Designworksauf die Fragen der Zukunft geben sollen. 1995 gegrün- USA“ antwortet! Auf letztere entgegnet das Unternehdet agiert das Unternehmen heute mit Standorten in men mit fortschrittlichen Technologien in Bezug auf Europa, Asien und Amerika international, unterstützt Agilität, nach der künftige Autobahnsysteme verlannamhafte Firmen wie Coca Cola, Siemens oder Mi- gen, und der Erfüllung von Emissionsnormen becrosoft in gestalterischen Fragen. Dabei legt „BMW stimmter Regionen. Darüber hinaus sollen die PolizeiGroup DesignworksUSA“ besonderen Wert darauf, er- wagen mit futuristischen Features zur Strafverfolgung probtes Wissen aus der Automobilindustrie auf andere ausgestattet werden.

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links Hemd DRYKORN Jacke VERSACE rechts Hose ROSCOE

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Johnny


B.Goode FOTOS BURAK ISSEVEN | STYLING KAI KILIAN

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links Hose und Jacke HUGO BOSS Hemd RALPH LAUREN Accessoires THOMAS SABO oben Hose LEVI’S Shirt GUESS Sonnenbrille STONE ISLAND Schmuck THOMAS SABO

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links Hose und Jacke VERSACE Hemd DRYKORN Schuhe JOOP! rechts Hose BELSTAFF Pullover TIGER OF SWEDEN Schuhe JIL SANDER Ringe PATRIK MUFF

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Fotos: Burak Isseven |︱Styling: Kai Kilian | Hair & Makeup: Teena Denzinger |︱Post Production: Maximilian von Reumont︱| Model: Henry (RED Models New York City)


GOL ESEL von Alexandra Felts

Zunächst ein nachträgliches Hoch auf den genialen Karl Freiherr von Drais. Er erfand 1817 das Zweirad. Allerdings besaß seine Draisine keine Pedale, wer sich damals auf die Erfindung schwang, musste sich mühsam mit den Beinen abstoßen. Die Nachfahren seines Geniestreichs hätten den Aristokraten begeistert. Was ursprünglich als Hilfe für die Landwirtschaft entwickelt worden war, ist heute aus keiner Stadt mehr wegzudenken. Längst ist das Fahrrad kein Fortbewegungsmittel allein für die Freizeit, sondern der tägliche Begleiter auf dem Weg zur Arbeit, zu Verabredungen. Während Autofahrer im Stau über die Segnungen der Mobilität grübeln, pedalieren Radfahrer an ihnen vorbei, mal wie Flaneure, mal wie Hasardeure. Sie bewegen Mountainbikes, die es mit ihrem robusten Versprechen mit jedem SUV in der City aufnehmen oder fragile Rennräder, die ihrem Besitzer ein kompromisslos sportliches Flair verleihen. Aber die Urban Cycling-Bewegung hat in den letzten Jahren aus dem praktischen Fahrrad ein begehrenswertes Lifestyle-Accessoire gemacht, das im vornehmen Retro-Look oder im Designer-Outfit auf einen 84


Die Detroit Bicycle Company setzt auf ungewรถhnliche Kupferdetails

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Mix aus klassischen Materialien und neuen Technologien setzt. Fahrradfahren macht nicht nur schön wie der Titel eines Blogs mit feinem Hintersinn betont und ist genau das, was der Arzt verschreibt. Fahrradfahren ist ein Lebensgefühl, das die kontemplative Ruhe des in die Pedale Tretens mit einer ganz ursprünglichen Freude am Erzeugen der eigenen Geschwindigkeit verbindet. Michael Nagler von der Kölner Bike-Schmiede Mika Amaro entwirft beispielsweise wunderbar reduzierte Single Speed Bikes, die ohne komplizierte, reparaturanfällige Schaltungen auskommen. Das genaue Gegenteil bietet der limitierte High-Tech-Renner von Specialized, der zusammen mit den Formel Eins-Spezialisten von McLaren entwickelt worden ist. Wie schier unerschöpflich die neue Velo-Kultur ist, beweisen auch die Designer von Art-Tic in Barcelona, die ihren eleganten Beitrag zur Renaissance der Hochräder beisteuern. Aus der einst glorreichen Hauptstadt der amerikanischen Automobilindustrie kommen die handgemachten Rennräder der Detroit Bicycle Company. Vor noch nicht allzu langer Zeit wurden sie noch belächelt: Elektrofahrräder mit einem Motörchen, das dem beschwerlichen Antritt Flügel verleiht. Inzwischen haben sie ihr graues Image abgelegt, nennen sich E-Bikes und sehen so wunderbar puristisch aus wie die Räder von Lampociclo aus Mailand. Wer will da nicht auf die Kraft der Batterie vertrauen, wenn es selbst die Trendsetter schon vormachen? Die Welt vom Fahrradsattel aus zu betrachten, eröffnet auch neue Wege in die Fantasie mit einer gehörigen Portion Humor. Schon zum dritten Mal fand in diesem Jahr in Stuttgart der Tweed Run statt, ein Event für Liebhaber des klassischen Pedalierens der Vorkriegszeit, der, wie kann es anders sein, aus England importiert worden ist. Skurriler ist da wohl das artistische Rücktrittrennen in Berlin-Tempelhof.

Das Cushy Black-Modell designed by Mika Amaro

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s im Indy White au Vintage Look be aro Am ka Mi e dem Haus

mika amaRO – URBan cRUiSER Die Farben tragen so verheißungsvolle Namen wie Cushy Black, Dressy Pink oder Fuel Brown, und man ahnt bereits, dass das bevorzugte Terrain der Fahrräder der Kölner Manufaktur Mika Amaro nicht die rurale Idylle, sondern die pulsierende Stadt ist. Für Urban Biker, die ein ebenso leichtes wie unkompliziertes Gerät fürs tägliche Cruisen wollen, hat Designer Michael Nagler elegant reduzierte Single Speed Bikes entworfen. „Das Tolle ist die Einfachheit. Man muss sich keine Gedanken um falsch eingestellte Schaltungen oder rasselnde Ketten machen“. Wer trotzdem ein Gearhead ist und über die technologischen Vorzüge des Rades fachsimpeln will, wie andere über den Hubraum ihres Autos, für den gibt es bei Mika Amaro den innovativen Riemantrieb mit Carbon Drive von Gates, die besser als jeder Kettenantrieb beschleunigen können. Die Philosophie der Zweirad-Schmiede ist die Schönheit in klaren und harmonischen Formen und sorgfältig ausgearbeitete Details, zum Beispiel Leder für die Griffe und Sitze. Um seine Cruiser so leicht und tragefreundlich wie möglich zu machen, setzt er statt auf Aluminium auf dünne Stahlrohre, die filigran wirken, aber stabil sind. Single Speed Bikes sind ein Trend aus den USA, der sich nicht nur in New York durchgesetzt hat, sondern in immer mehr Metropolen der Welt. Die meisten Städte, wenn man von San Francisco absieht, sind flach – nur ein Vorwärtsgang genügt für die luftige und wendige Freiheit in der City. Das gestalterische Grundkonzept des Fahrrades mag sich nach Meinung des Designers kaum verändert haben. Doch in den nächsten Jahren erwartet der leidenschaftliche Cyclist Michael Nagler „eine Integration smarter Technologien“. Wer sich in ein City-Bike von Mika Amaro verliebt, sollte sich aber schnell entscheiden können, denn die einzelnen Modelle sind auf exakt 111 limitiert. www.mika-amaro.com

DETROiT BicYcLE cOmpanY – ciTY RacER Die Karriere von Steven Bock begann wie bei vielen erfolgreichen Unternehmensgründern mit einem Hobby: In seiner Freizeit baute er Fahrräder. Aus Passion wurde Berufung. Zuvor hatte Bock als Konstrukteur von Konzeptfahrzeugen und als Tonmodelleur in der Autoindustrie gearbeitet. Was bei einem Mann, der in der langsam wieder genesenden Autometropole Detroit nicht weiter verwunderlich ist. Seit der Gründung der Manufaktur 2010 hat die Bicycle Company mit ihren außergewöhnlichen Schöpfungen viel Aufsehen erregt. Bock liebt die Rennräder der dreißiger Jahre, eine Neigung, die die Formensprache seines jüngsten Projekts prägt. Das Madison Street Model ist wie alle Fahrräder von der Company ein sogenanntes Fixie ohne Rückwärtsgang. Aber vor allem strahlt diese minimalistische Skulptur subtilen Luxus aus. Maßgeschneidert auf den Besitzer, der unterschiedliche Rahmen zur Auswahl hat, besitzt es Chrom- und Kupferelemente, die dem Renner Retro-Charme verleihen. Da die Kreationen aus Motown von Sammlern sehnsüchtig erwartet werden, sollte man sich auch hier schnell entscheiden können. www.detroitbicyclecompany.com

© Dong Park

Massive Kurve: Hocker „Clizia“, Carrara-Marmor (1990)

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Der neue Racer von Specialized entstand im Formel Eins-Rennstall

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S-WORkS mcLaREn TaRmac – SUpER BikE Wenn ein Champion der Rennstrecke wie McLaren und ein Gigant der Landstraße wie Specialized ihre kumulative Kompetenz ins Zukunftslabor bringen, dann entsteht eine atemberaubende Verbindung aus Formel Eins und dem Piloten der Klassiker des Radrennsports. Das Resultat dieser nunmehr dritten Kooperation ist das sehnige, superschnelle Rennrad S-Works McLaren Tarmac, das unter anderem durch Carbon-Anteile besonders leicht ist. Aber noch innovativer ist vielleicht der Entstehungsprozess. Die Ingenieure der beiden leistungsorientierten Unternehmen haben nicht das Rad neu erfunden, sie haben etwas anderes gemacht, dass in der Betrachtung so naheliegend scheint. Die Geometrie des Tarmac, also das Zusammenwirken von Rahmen, Gabel, Sitz, Lenker und Pedalerie basiert erstmals auf der Rider-First Engineered-Technologie. Das heißt, das vor der Konstruktion des Bikes Daten über die Kräfte, die auf das Rennrad ausgeübt werden, gesammelt wurden, genauso wie Simulationsprogramme, um zu studieren, wie Fahrer und Gerät optimal aufeinander abgestimmt sein können. Jedes noch so kleine Element dieser Fahrmaschine auf zwei Rädern wurde eigens für das Tarmac entwickelt. In den makellos kühlen Räumen im englischen Woking, wo auch die Supersportwagen und Formel-Fahrzeuge von McLaren entstehen, wird das Super Bike nach Auftragseingang zusammengebaut. Mit nur 250 Stück ist es so streng limitiert wie ein PS-starker Traumwagen und hat eine eigene Website zum Bestellen: www.specialized.com/sworksmclaren. Für Brad Paquin, den leitenden Ingenieur des amerikanischen Radherstellers haben Rennfahrer „egal, in welcher Disziplin sie unterwegs sind, das Bedürfnis, mit dem besten Material ausgestattet zu sein.“ Wer zu den drahtigen Happy Few zählt, die ein Tarmac ihr eigen nennen, erwirbt damit nicht nur eine Namensplakette auf dem Rad und eine Wandaufhängung, um das kostbare Stück im Ruhezustand auszustellen. Zum Racing-Paket zählt ein maßgeschneiderter Helm und Bikerschuhe im McLaren-Design. Außerdem erhält der Käufer eine ausführliche Beratung durch das Body Geometry Fit-Programm, das Specialized für seine Kunden entwickelt hat. Dabei werden Bike und Fahrer aufeinander abgestimmt, damit Haltung, Fußstellung auf den Pedalen, Griff zum Lenker und natürlich Sitzposition entspannt und locker sind. Schließlich kommen Kraft und Effizienz nicht von einem unermüdlichen Motor samt Getriebe, sondern von einem Menschen.

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LampOcicLO E-BikE – BELLa macchina Jedes zehnte verkaufte Bike ist inzwischen ein Pedelec, ein Fahrrad mit elektrischem Hilfsmotor. Die Räder unter Strom haben von diesem Boom profitiert und werden längst nicht mehr von der Umwelt belächelt. Schon gar nicht, wenn sie aussehen wie das Modell Canna Alta von Lampociclo. Der Gründer des jungen Mailänder Unternehmens war immerhin einst Designer bei Alfa Romeo. Zusammen mit einer traditionsreichen Werkstatt in Verona baut Attilio Barzaghi seit 2013 ein E-Bike, das rein in Handarbeit hergestellt wird. Bisher sahen Pedelecs eher klobig aus, der Elektroantrieb wirkte wie nachträglich hingebastelt. Diese Bella Macchina ist aus einem Guss und verdankt ihre gelungene Retro-Optik den Motorrädern der zwanziger Jahre. Außerdem ist sie mit 19 Kilo Gewicht vergleichsweise leicht. Der Ledersattel ist zum Beispiel von Brooks. Wie einst ist auch hier der Motor hinter einer schützenden, dekorativen Blende verborgen. Aus der Autoindustrie kennt Barzaghi die üppigen Optionslisten, deswegen wird auch das edle Canna Alta mit vielen Farbmöglichkeiten (das gilt auch für die Räder) angeboten. Jedes Bike wird auf Bestellung maßgeschneidert. Neben Schaltungen von Shimano, wahlweise auch als Single Speed, besitzt es als Herzstück einen kleinen 250 Watt-Mittelmotor, der das Rad auf maximal 25 Kilometer pro Stunde antreibt. Mit einer Reichweite von 70 Kilometer bei voll aufgeladenem Akku kann man mit dem Lampociclo, das für Barzaghi den neuen „Eco-Chic“ verkörpert, sogar eine Landpartie wagen – mühelose Aufstiege mit Picknickkorb inklusive. www.lampociclo.it

Lampiciclo baut E-Bikes, die von alten Motorrädern inspiriert sind

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Design made in Barcelona für moderne Hi-Bike-Artisten

aRT-Tic hOchRaD – hÖhEnFLUG In der wunderbaren neuen Welt der Fahrradkultur erleben auch diese Aristokraten ein Comeback. Zunächst wirkt ein Hochrad wie ein unberechenbarer Drahtesel, dem man sich nur höchst behutsam nähern will. Die meisten Hi-Bikes haben auch einen diskreten Tritt, um sich empor zu schwingen, denn das beeindruckende Vorderrad kann bis zu anderthalb Meter Durchmesser besitzen. Das Rad, das kurz nach der Draisine im 19. Jahrhundert entwickelt wurde und besonders in England viele Liebhaber fand, hat einen Sitz, der zur verbesserten Lenkbarkeit nah an der Gabel befestigt ist. Kenner der Materie schwören auf den kraftvollen Antrieb, denn eine Kurbelbewegung mit dem Pedal erlaubt eine größere Distanz als mit einem herkömmlichen Fahrrad. Auch der Fahrkomfort soll merklich angenehmer sein, weil die Auflage des riesigen Vorderrades auf dem Boden größer ist. Dennoch: dieser Höhenflug verlangt vom Fahrer ein gewisses Maß an Artistik. Weil sich die Pedale frei mitbewegen, werden Bergabfahrten meist mit abgespreizten Beinen absolviert. Der spanische Designer Bruno Peral Bey scheint ebenso von der Tradition des Hochrades fasziniert und entwarf für die Designagentur Art-Tic in Barcelona ein kostbar anmutendes Hi-Bike, das moderne Materialien mit dem skurrilen Charme dieser Variante des Zweiradfahrens verbindet. www.art-tic.com 91


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Sexiest Celebrity Vegetarian

© Julia Kiecksee

ie wohl glücklichste Nasenspitze der Welt. Auf dem wahrscheinlich hochkarätigsten Selfie aller Zeiten, zu dem sich Ellen DeGeneres, Jennifer Lawrence, Brad Pitt, Angelina Jolie, Bradley Cooper, Kevin Spacey, Meryl Streep, Julia Roberts und Lupita Nyong’o auf den Bildschirm eines kleinen Smartphones zusammen drückten, hatte es nur ein kleiner Teil von ihm geschafft, trotzdem war dies sein Abend. Im März wurde Jared Leto für seine Leistungen in „Dallas Buyer’s Club“ mit dem Oscar als bester Nebendarsteller ausgezeichnet. Von seiner Leistung besonders gerührt zeigte sich ein junger Mann, der neben Letos Mutter saß und beiden verdächtig ähnlich sieht. Shannon Leto, Jareds Bruder, ist ein Drittel der amerikanischen Rockband „30 Seconds to Mars“, die neben den Leto-Brüdern durch Tomislav Miliˇcevi´c komplettiert wird. Die Jonglage von erfolgreichen Karrieren ist nicht immer einfach, gerade wenn die eine im Alleingang, die andere aber als Teil eines Teams beschritten wird. Jared Leto legt Wert darauf, beides zu trennen, seine Band weder in den Schatten noch in das Licht seines Hollywood-Status zu drängen. Die Musik von 30 Seconds to Mars steht für sich selbst. Ohnehin sind Gesang und Gitarre, Schauspiel und Shootings nur einige Fragmente, die den Handlungsspielraum Jared Letos ergeben. Immer wieder versucht sich der 1971 in Louisiana geborene an der Direktion, führt für Videos seiner Band selbst Regie, ist Produzent und Philanthrop, soziales Bewusstsein und ökologisches Engagement gehören ebenso zu einem Repertoire wie emotionsgeladene Monologe und schrammlige Gitarrenriffs. Neben seinem Oscar wurde Jared Leto unlängst mit dem vielleicht etwas unbedeutenderen, aber nicht minder schmeichelhaften Titel des „Sexiest Celebrity Vegetarian“ der Tierschutzorganisation Peta geehrt. Zwischen Hollywood und Alternative-Rock hat Jared Leto sicherlich keine Zeit zu verschenken, aktuell befindet er sich mit 30 Seconds to Mars auf Welttournee. Für ein paar Fragen und ein exklusives Shooting hat er sich dennoch etwas Quality-Time genommen. Interview Manuel Almeida Vergara

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© Universal Music

© „Dallas Buyer‘s Club“, Voltage Pictures

Oscarprämiertes Cross-Dressing: In „Dallas Buyer‘s Club“ spielt Jared Leto die transsexuelle Rayon.

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Sie schreiben die Musik und die Texte von 30 Seconds to Mars selbst, trotzdem finden Sie auch immer wieder Raum, andere Interpreten zu covern, wie zum Beispiel das großartige Lied „Hunter“ von der ebenso großartigen Björk. Was muss ein Musiker haben um Ihr Interesse zu wecken? Björk hat eine unfassbar einzigartige Stimme und eine sehr eigene Sichtweise. Das ist es, was ich an einem Künstler am meisten schätze. Wir haben schon viele unterschiedliche Künstler gecovert. The Police, Lady Gaga, Rihanna… Das ist im Grunde etwas, das wir ab einem gewissen Punkt ausbauen möchten. Wer dann als nächstes dran ist, wissen wir aber noch nicht. Das aktuelle Album von 30 Second To Mars heißt „Love Lust Faith + Dreams“. Was ist Ihnen am wichtigsten – Liebe, Begierde, Vertrauen oder Träume? Ich denke, das sind die wesentlichen Elemente des Lebens. Ich glaube ganz fest daran, dass man kein wirklich erfüllendes Leben führen kann, wenn auch nur eines der vier Elemente fehlt. Alles oder nichts! Andere Wörter, auf die man in Verbindung mit 30 Seconds to Mars immer wieder stößt sind „Provehito in Altum“ – weshalb beschreiben Sie diese lateinische Phrase immer wieder als sehr wichtig für Ihre Band? Der Satz bedeutet in etwa „Spring vorwärts in die Tiefe“ oder „ins Unbekannte“. Für uns bedeutet das so viel wie „Lebe deinen Traum“. Das ist im Grund das Herzstück von 30 Seconds To Mars. Teil Ihres persönlichen Traums ist auch, Regie zu führen. Bei einigen Musikvideos von 30 Seconds To Mars führten Sie Regie, dabei stehen Sie eigentlich eher vor der Kamera. Können Sie sich vorstellen eines Tages auch Kinofilme zu inszenieren? Ehrlich gesagt suche ich gerade sogar nach einem Filmprojekt, bei dem ich die Regie übernehmen kann. Nachdem ich schon bei unserem Dokumentarfilm „Artifact“ und vielen kleinen Videos über die Jahre Regie geführt habe, reizt es mich sehr, einen Film in Spielfilmlänge anzugehen. Das ist ein sehr aufregender Plan für mich, ein umfassendes Projekt. Es ist Ihnen zu wünschen, dass die Dreharbeiten so problemlos laufen werden wie zu„Dallas Buyer’s Club”, die in allem nur 25 Tage beansprucht haben. Wieso war der Film so schnell im Kasten? Jeder im Team war sehr unterstützend, es gab einen großen Zusammenhalt, weil jeder gespürt hat, dass dieser Film etwas ganz Besonderes ist. Wir alle wollten unser Bestes geben. Wir alle waren einfach sehr fokussiert, engagiert und haben versucht, uns auf allen Ebenen einzubringen. Im Film spielen Sie die transsexuelle, an Aids erkrankte Rayon. Wie haben Sie sich auf diese sehr schwierige Rolle vorbereitet? Zu der Transsexualität und der Krankheit kam noch die Drogenabhängigkeit. Der schwierigste Part der Vorbereitungen war ehrlich gesagt der des Gewichtsverlusts. Wenn Du in einer so kurzen Zeit so viel abnehmen musst, dann verändert das alles an und in dir. Die Art wie du läufst, wie du sprichst, wie du atmest, wie du von anderen behandelt wirst. Es gab einige Nächte, in denen ich kaum schlafen konnte, die wirklich sehr schwer waren. Aber das hat mir im Grunde eine gewisse Fragilität gegeben, die der Rolle sehr entsprochen hat. Belohnt wurden Ihre Leistungen mit einem Oscar als bester Nebendarsteller. War Ihnen schon während der Dreharbeiten bewusst, dass diese Rolle so bedeutend für Ihre Karriere sein würde? Ich wusste, dass dies eine unglaubliche Chance ist, Teil von etwas sehr Besonderem zu werden. Es ist schon so etwas wie die Rolle meines Lebens, zumindest bis jetzt eines der großartigsten Dinge, die ich je gemacht habe. Nach meiner Auszeichnung wurde mein Oscar so etwas wie ein Gemeinschaftsprodukt. Ich hatte die Möglichkeit, das Rampenlicht, in dem ich stand, auch auf die Menschen zu übertragen, die mich unterstützt und an mich geglaubt haben. Wo befindet sich Ihr Oscar genau in diesem Augenblick? Er sitzt in meiner Küche und bewacht eine Tüte Popcorn und vegane Butter! Vielen Dank für das sehr interessante Gespräch.

Hält länger als 30 Sekunden! Single „Closer To The Edge von 2009 und Album „Love Lust Faith + Dreams von 2013, © Universal Music

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khulan khatun FOTOS: STEFAN IMIELSKI | STYLING: VALERIE UCKERMANN


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Hose MANUEL LUCIANO, Top ILSE JACOBSEN, Mantel CUSTOMMADE, Tuch CODELLO, Kette LIOJO, Armband RICH & ROYAL, Rotes Armband STELLA & DOT, Headpiece privatt


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Jumpsuit PLAURÈL, Schuhe MICHAEL KORS, Ketten STYLE HEAVEN, SchmetterlingsKette PHULTQUIST, Armreif STELLA & DOT, Ring CHRISTIAN DIOR


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Kleid BYDANIE, Jacke RICH & ROYAL, Hut STYLE HEAVEN, FransenCollier STELLA & DOT, Schmuck privat


Rock von PRADA, Jacke von HUgO BOSS, Schuhe von gUCCI, Jackett von PAUL SMITH, Hose von BLESS, Schuhe von SANTONI

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Hose LAURÈL, Top 7FOR ALL MANKIND, Jacke FAIRLY, Tuch LIN, Gürtel B.BELT, Armband RICH & ROYAL, Sonnenbrille MIU MIU, Stiefel privat


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Badeanzug gUESS, Hose ROSEMUND, Jacke BYDANIE, Schuhe MICHAEL KORS, Tuch FRONT ROW SOCIETY, Tasche STYLE HEAVEN, Schmuck STELLA & DOT, Stretcharmb채nder ESCAPULARIO, G체rtel privat


GlamPinG

Das Kobe-Rind dampft auf dem Camping-Grill, im Zelt lockt das schaumbad, auf dem Programm des nächsten Tages steht spa an erster stelle – „Glamping“ ist in aller munde. längst ist der amerikanische Urlaubstrend, dessen name sich aus „Glamorous“ und „Camping“ zusammensetzt, auch in europa angekommen. immer mehr Campingplätze laden zum ausgesprochen luxuriösen naturerlebnis ein. wer ein wahrer „Glamper“ ist, scheidet die Urlaubsgeister. Gebietet die wahre nähe zur natur für die einen ausschließlich die Trennung nur durch eine dünne Zeltwand, beziehen die anderen auch das hypermoderne wohnmobil großzügig in ihre Glampingplanung ein. eine neue art zu reisen, ohne auf individuellen luxus zu verzichten.

The ResoRT aT Paws UP Im Herzen des „Glamping“-Heimatlandes liegt das „Resort at Paws Up“, umgeben von den beeindruckenden Landschaften des US-Bundesstaats Montana. Neben großzügigen Blockhäusern laden auch die herrschaftlichen Zelte zum luxuriösen Aufenthalt, in denen es vom King Size Bett über die Badewanne bis hin zum Kronleuchter an nichts fehlt. Zwei Restaurants, eine Bar, ein Spa-Bereich und zahlreiche Aktivitäten vollenden das Angebot des Resort at Paws Up. www.pawsup.com

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ColUmbia Naturverbundenheit wird für Camper und Glamper gleichermaßen zum Gesetz. Mit den Widrigkeiten von Flora und Fauna haben allerdings beide zu kämpfen. Den perfekten Schutz vor Mücken bietet Columbia. Hosen und Hemden, Kappen und Schuhe der „Insect Blocker“-Kollektion der schweizer Sportmarke sind mit einem geruchlosen, synthetischen Wirkstoff versehen, der kleinen Quälgeistern effektiv den Kampf ansagt. www.columbia.com

loUis VUiTTon Ein romantisches Picknick darf auf keinem Camping-Trip fehlen. Gibt sich das Equipment besonders nobel, so wird das Freiluft-déjeuner dem „Glamping“Charakter mehr als gerecht. Mit einem Picknick-Koffer aus hochwertigem Canvas im ikonischen Logo-Print beweist sich Louis Vuitton einmal mehr als perfekter Begleiter: Mit dem 93-teiligen Set aus Porzellangeschirr, versilbertem Besteck und baumwollener Tischwäsche dürfte beim Picknick zu viert wohl nichts fehlen. Pique-Nique avec Louis! www.louisvuitton.com

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el CaPiTan Canyon „El Capitan Canyon“ holt „California Dreaming“ aus den Hitlisten der 60er in die Urlaubsplanungen der Gegenwart. Unweit von Santa Barbara an der Küste Kaliforniens bietet das Resort nicht nur perfekt ausgestattete Holzhütten, sondern auch das distinguierte Campingerlebnis. Die 26 Zelte der Anlage, allesamt im Safaristil eingerichtet, laden zum erholsamen Schlaf im Himmelbett. Das Spa wartet mit einem breiten Angebot an Massagen auf und im Sommer gibt es kontinuierlich Konzertprogramme auf dem Festplatz des Resorts. Und der Strand ist nur einen Katzensprung entfernt! www.elcapitancanyon.com

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olymPUs Damit auch die Daheimgebliebenen etwas davon haben: Kein Urlaub ohne Kamera! Die E-M10 von Olympus dürfte sich hier als ideale Reisebegleitung beweisen. „Klein in der Größe, riesig in der Leistung“ verspricht die japanische Marke hervorragende Urlaubserinnerungen. Die sehr schmale Kamera ist mit großem elektronischen Sucher, kraftvollem 2-Achsen-Bildstabilisator und Autofokus, Blitz und WiFi bestens ausgestattet und bleibt dabei ein Leichtgewicht. Als Limited Edition ist das optische Vintage-Modell neben schwarz auch in orange und grün mit passendem Objektivdeckel und Leder-Trageriemen erhältlich. Cheeeeese! www.olympus.com

VolKneR Groß, größer, Volkner! Das Wuppertaler Unternehmen steht fraglos an der Spitze hochwertiger Wohnmobile. Beengte Wohnsituation, unbequeme Klappbetten und notdürftige Sanitäranlagen gehören dabei keinesfalls zum Repertoire des Herstellers. Viel eher verbergen sich im Inneren der massiven Gefährte kleine Wohnträume. Der „Performance“ bildet dabei ein Highlight des Angebots, bei dem Kundenwünsche im Fokus stehen. Auf einem Busfahrgestell von Mercedes Benz oder Volvo lässt sich der „Performance“ individuell anfertigen. Mit ausfahrbaren Slide-Outs, individuellem Interior, PKW-Garage zwischen den Achsen – Sie haben die Wahl! www.volkner-mobil.com

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leiCa

wiesenbeTT Irgendwo zwischen „Glamping“ und „Ferien auf dem Bauernhof“ alterniert das Angebot von Wiesenbett, dessen Höfe im Westerwald, im Schwarzwald und an der Ostsee zu finden sind. Mit ganzen zehn Jahren gehört Wiesenbett zu den ältesten Glamping-Anbietern und zeigt sich als Trendsetter auf diesem Gebiet. Die 45 m² großen Lodge-Zelte für die ganze Familie sind neben Betten, Küche und Bad häufig auch mit einem Stellplatz fürs eigene Pferd ausgestattet. Mit Streichelzoos, Reitausflügen und Kajaktouren dürften vor allem auch die kleinen „Glamper“ auf ihre Kosten kommen! www.wiesenbett.de

Leica kann mehr als Kameras! Auch Ferngläser gehören zum Repertoire der deutschen Traditionsmarke. Besonders charmant kommen die leistungsstarken Kompaktferngläser in starken Farben daher. Apfel-Grün, Azteken-Beige, Capri-Blau, ZitronenGelb, Tauben-Blau und Kirsch-Rot erweitern jetzt die Linie „Leica Ultravid“ um kräftige Akzente. Eine maximale Reduktion von Lichtreflexen wappnet für jegliche Beobachtungssituationen und Lichtverhältnisse – ein hervorragendes Accessoire für ausgedehnte Wanderungen auf Glamping-Trips! www.leica.com

VaCanCe seleCT Über 90 Standorte sind es mittlerweile, an denen mehr als 1.000 Glamping-Zelte von Vacanceselect stehen. Damit dürfte sich das Hamburger Unternehmen wohl getrost als GlampingMarktführer verstehen. Die Glamping-Saison 2014 eröffnete Vacanceselect mit einer Neuvorstellung: Das zweistöckige Zeltkonzept „Airlodge“ im Safaristil, in dem Dusche, WC, Küchenzeile, Schlafund kombiniertes Wohn- und Esszimmer, sowie ein Alkoven mit zwei weiteren Schlafplätzen Platz findet. Eine komplette Liste mit Standorten an denen „Airlodges“ oder weitere VacanceselectModelle stehen, gibt es online! www.vacanceselect.ch 106


aRT oF TRaVel Auf einen Platz festlegen muss man sich keinesfalls, gerade die Rundreise erhöht doch das Freiheitsgefühl des klassischen Campingerlebnis! Der Veranstalter „Art of Travel� zum Beispiel schickt „Glamping�– Enthusiasten auf eine Tour durch den Südwesten der USA. Bryce Canyon, Grand Canyon und Zion Canyon bilden Stationen der siebentägigen Reise, dessen Highlight zwei Campingtage im Naturschutzgebiet von Escalante sind. Die großzügigen Deluxe-Zelte sind ausschließlich mit Mobiliar und Accessoires aus der Region ausgestattet. Das stilechte Wild WestErlebnis lässt sich telefonisch oder online buchen. www.artoftravel.de

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Bilder: © Lufthansa Technik AG

Auch hoch über den Wolken sind Komfort und Luxus gefragt

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Ans Bett gefesselt Seit jeher träumen Menschen davon, wie Vögel fliegen zu können, um dem Himmel näher zu sein. Die ersten Flugpioniere beobachteten den Vogelflug und verwendeten ihre Erkenntnisse für die Wissenschaft der Aerodynamik und des Flugzeugbaus. von Violeta Berisha

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ach einigen Irrungen und Wirrungen ist heute die Frage geklärt, dass Otto Lilienthal der erste Mensch war, der erfolgreich mit einem Flugzeug „schwerer als Luft“ in den Himmel flog. Mehr als 100 Jahre später gehören Begriffe wie Flugmeilen und Vielflieger zu unserem gebräuchlichen Wortschatz. Fliegen ist „notwendig“ normal geworden und Dank ganz spezieller Billigflugangebote auch für die Masse bezahlbar. Aber auch hier trennt sich – wie so oft – die Spreu vom Weizen. Jemand, der viel Zeit in der Luft verbringen muss, ungerne an Zeitpläne Dritter gebunden ist und das nötige Kleingeld besitzt, erfüllt die grundsätzlichen Voraussetzungen für ein eigenes Flugzeug. In der heutigen Luftfahrtindustrie spielen VIP-Flugzeuge für den Privatgebrauch, den Regierungs- oder Royalen Einsatz eine einzigartige Rolle. Der Boeing Business Jet galt lange Zeit mit einem stolzen Preis von 73,2 Millionen Euro als der teuerste Jet der Welt. Mit kaum vorstellbaren 500 Millionen US-Dollar soll Scheich Prince Alwaleed bin Talal Besitzer des teuersten Privat Jumbos überhaupt gewesen sein: ein Airbus A380, den er nach seinen Wünschen und Vorstellungen ausstatten ließ. Mit einer Garage inklusive Rolls-Royce, einem Konzertsaal mit Flügel und standesgemäßen Suiten und Marmorbädern. Es heißt, er habe ihn kurz vor der Auslieferung an einen anonymen Käufer weiter verkauft. Weiterhin heißt es, er sei lieber zu Wasser unterwegs, denn heute besitze er die größte Yacht aller Zeiten. Früher standen Privatjets als Synonym für unbeschreiblichen Reichtum, für Prunk und Luxus von Milliardären, Königen und Filmstars. Heute wächst die Zahl derer, die sich einen Privatjet leisten kann. Aber wie genau funktionieren der Ausbau und das Interior-Design eines exklusiven Privat-Jets? Ein ganzes Team hochqualifizierten Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen zeichnet sich verantwortlich für die Zusammenarbeit. Alle Mitspieler obliegen natürlich sämtlichen Sicherheitskriterien und den besonderen Gesetzen der Luftbeförderung. Sind diese aber erstmal erfüllt, darf sich der Praktikabilität, der Kosteneffizienz und nicht zuletzt dem Luxus und Komfort zugewandt werden, je nach eigener Werteskala. Lufthansa Technik VIP & Executive Jet Solutions bietet anspruchsvolle, individuelle Lösungen für den gesamten Prozess der Entwicklung, das detaillierte Design, Installation und Inbetriebnahme, bis der Flieger abheben darf, inklusive Wartung und Überholung. Im Gespräch mit Michael Bork, Aircraft Interior Architect bei Lufthansa, und seinen Kollegen Wolfgang Reinert, Pressesprecher bei Lufthansa Technik und Ralf Walter, Manager Product Sales & Desig, konnten wir eine Fülle an Hard Facts herausfinden. In die Tiefen der Privatjet Höhlen durften wir nicht eindringen, ebenso hüllte sich der Interior-Designer in tiefes Schweigen, wenn es um die Vorlieben der High Society ging, was für die Loyalität und professionelle Diskretion des Unternehmens spricht, wofür wir vollstes Verständnis haben. Die Bandbreite der Kunden ist groß, Herr Bork hat in den Jahren seiner Tätigkeit den einen oder anderen Celebrity persönlich getroffen, mit dem man bei einer Cocktailparty angeben könnte. Die erste Herausforderung besteht darin, die Wünsche des Kunden zu erfassen: „Jeder Kunde ist einzigartig. Zunächst geht es darum herauszufinden, was der Kunde sich vorstellt. Gerade bei VIP-Interiors geht es im höchsten Maße um Individualität, die im Rahmen eines Entwurfs visuell auf den Punkt gebracht wird. Dieser erste Arbeitsprozess bedarf gemeinsamer Gespräche und erster kleiner Skizzen, um die Vorstellungen und Wünsche zu konkretisieren. Es gibt aber auch einige Kunden, die von Beginn an genaue Vorstellungen davon haben, wie das Ergebnis aussehen soll.“ Wobei Michael Bork besonders darauf hinweist, dass es wichtig sei, sich nicht von Klischees und Stereotypen leiten zu lassen.

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Bilder: © Lufthansa Technik AG

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rundsätzlich gilt, dass es kaum Grenzen gibt an Board eines Luxus-VIP Jets. „Fast alles ist möglich, wenn der Kunde es wünscht und die Kosten-Nutzen-Relation für ihn Sinn macht. In der Regel will jedoch niemand größere Fenster in seinem Flieger, wenn er dafür einen beträchtlichen Teil seines Gesamt-Budgets investieren müsste.“ Wichtiger Part der Arbeit bei Lufthansa Technik ist eben auch das Ausloten von Idee und Umsetzbarkeit, in mancherlei Hinsicht auch die Balance von Nutzen und Notwendigkeit. „Man kann Pferdeställe, Garagen für Autos, Lifts einbauen, damit man nicht mehr über die Treppe laufen muss. Das gibt es, ist kein Standard, aber wird des Öfteren gewünscht. Bei einem Lift zum Beispiel handelt es sich um massives Eingreifen in die Flugzeugstruktur, die zertifiziert werden muss, was wiederum viel Geld kosten kann.“ Die Kosten für spezielle Ausbauten steigen in dem Maße, in dem von der Grundstruktur eines Flugzeugs und seiner „Anatomie“ abgewichen wird. Das um- und ausgebaute Flugzeug muss schlussendlich fliegen können und den Sicherheitsbestimmen ganz und gar entsprechen – zum Interesse aller Beteiligten. „Von der rein technologischen Seite betrachtet sind es ultra langzeitfeste, leichte und sehr steife Werkstoffe, die meistens nur als Verbundwerkstoffe bei uns Verwendung finden. Bezüglich des Aspektes der Oberflächenmaterialien, sind sie sofort im Bereich der „Haute Couture“ und allen Spielfeldern, die damit zusammenhängen,“ so Ralf Walter zur Preis-Leistungs-Spanne. Während des Fluges wird es empfohlen, die gesamte Flugdauer über angeschnallt zu bleiben – für den Fall eines plötzlich auftretenden Höhenverlustes. In diesem Kontext drängt sich die Frage auf, inwiefern all die Extra-Interiors Sinn machen, es sei denn, sie verfügen über eine Anschnallvorrichtung. „In der Regel sitzt man die meiste Zeit des Fluges an seinem Platz – angeschnallt. Luftlöcher und Turbulenzen können durchaus unangenehm sein. Es sind Fälle bekannt, wo Gedecke oder aber ganze Personen an der Decke klebten. Deswegen die Anschnallpflicht. Alle Sitze, auch wenn es VIP Sitze sind, können mit der Anschnallfunktion ausgestattet sein, das gilt auch für die Betten.“ Für einen arabischen Kunden soll schon mal ein immens schwerer Kronleuchter eingebaut worden sein, selbstverständlich muss ein solcher so fixiert werden, dass er nicht mehr schwingt. Auch hierzu bestätigt Herr Bork, das sei grundsätzlich alles möglich, aber ja, es würde sich dabei um einen statischen Kronleuchter handeln. Die Frage nach einem Whirlpool an Board erübrigt sich eigentlich an dieser Stelle. Wir fragen trotzdem nach und bekommen wie erwartet die Antwort, dass es zwar in der Theorie möglich sei, der Aufwand aber ineffizient wäre. Man bedenke an dieser Stelle, was mit den hunderten Litern Wasser passieren würde, wenn in 10000 Metern Höhe ein Luftloch dem Badespaß ein jähes Ende bereitet! Ähnlich verhalte es sich mit offenen Feuerstellen: Theoretisch möglich, sprengt der Aufwand jedoch jeglichen Rahmen. „Die Herausforderung besteht im Grunde genommen darin, dass unsere Kunden eigentlich etwas sehr Einfaches wollen. Sie wollen den gewohnten Luxus, den sie am Boden haben, auch in der Luft. Das ist das Ungewöhnliche an sich: Das Transportieren dieser Annehmlichkeiten in lebensfeindliche Atmosphäre – in 10000 Meter Höhe oder höher.“ Wie könnte ein Privatjet im Auftrag von Quality aussehen? Michael Bork meint, diese Aufgabe könne ihn durchaus reizen. Ihm fallen auch direkt Konzepte der Lufthansa Technik ein, die für uns interessant sein könnten. „Da liegen die Einstiegspreise für den Ausbau bei ca. 20 Millionen US-Dollar, in der Größenordnung einer A319 oder eine BBJ, einer Boeing 737. Hier sprechen wir allerdings nur über die Ausbauten. Der Flieger außenherum fehlt noch.“ Die Frage nach dem Preis ist nicht so einfach zu beantworten, „aber Airbus und Boeing geben ab und zu Preislisten heraus. Airbus hat jetzt für den kleinen VIP Flieger, den sie anbieten, den A318, die Preise in auf ca. 55 bis 60 Millionen US-Dollar angehoben. Da sind die Ausbauten mit dabei, das sind dann aber Katalogpreise und modulare Konzepte. Was dann im Einzelnen dabei raus kommt, das weiß natürlich niemand so genau,“ sagt Wolfgang Reinert. Das kennen wir vom privaten Autokauf, am Ende wird es immer teurer. Leider wird es nicht dazu kommen, konnte ich doch mein Management von der Notwendigkeit eines Quality-VIP-Privatjets nicht überzeugen. Noch nicht!


Jeder Handgriff sitzt: F端r die Ausbauten ist ein Team hoch qualifizierter Mitarbeiter aus Technik, Design und Handwerk erforderlich

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BM DOUBLE YOU Produktion Matthias k.h. arens Fotos ragnar schMuck



In der Spiegelung zeigt das Cockpit des BMW 6er CoupĂŠ sein wahres Gesicht: Nach Vorbild erstklassiger Motorboote gestalteten die Designer ein luxuriĂśses Flair.

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Kontrastreiche Blickwinkel: Sportive Ziern채hte in rasantem Rot durchbrechen edel sandfarbenes Nappa-Leder.


„Warum ist das denn nur so wichtig, schneller als andere zu fahren?“, fragt die schöne Frau. Der Rennfahrer versucht, das Rätselhafte zu erklären: „Wenn man es gut macht, dann ist es das Leben selbst. Alles, was vor oder nach einem Rennen passiert, ist dann einfach nur warten.“ Von Alexandra Felts

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elbst ein Schauspieler wie Steve McQueen musste in Hollywood Jahre warten, bevor er mit „Le Mans“ sein Herzensprojekt realisieren konnte. Der Film, aus dem auch diese Szene stammt, kam 1971 in die Kinos und gilt seither gleichermaßen unter Cineasten und Motorsportfans als Meisterwerk. Eher dokumentarisch beobachtend und leise im Stil, ohne Staraufgebot, aber dafür mit packend inszenierten Rennszenen, nähert sich der Film diesem Faszinosum Rennfahrer und einem Mythos des Motorsports: den 24 Stunden von Le Mans. Der Formel 1-Kurs von Monaco ist berühmt, weil das Rennen vor mondäner Kulisse durch die Straßen von Monte Carlo führt. Le Mans dagegen, liegt in der Provinz rund 200 Kilometer südwestlich von Paris. Aber einmal im Jahr, immer im Juni, strömen bis zu einer viertel Millionen Fans hierher. Sie parken auf den Wiesen, wo dann Rostlaube neben Supersportwagen zu stehen kommt, bauen Zeltstädte auf, machen Party und amüsieren sich auf dem eigens aufgebauten Jahrmarkt. Sie schauen natürlich auch zu, kämpfen wie die Teams gegen die Müdigkeit – begleitet und getragen vom konstanten Dröhnen, Grölen, Brüllen, Blubbern und Wummern der unterschiedlichsten Rennwagen, die 24 Stunden lang, Runde um Runde, vom Tag in die Nacht und von der Nacht wieder in den Tag um diesen Kurs Richtung Bestzeit jagen. Ähnliches machen Publikum und Akteure bei der nicht minder legendären deutschen Variante, dem Nürburgring in der Eifel, auch. Aber wie in Monaco, so hat auch die Strecke von Le Mans, die offiziell Circuit de la Sarthe heißt, mit ihren heute 13,6 Kilometern auch ein bürgerliches Leben. Sie sind, zumindest zum Teil, ganz normale Landstraßen, auf denen während der restlichen 51 Wochen im Jahr die üblichen Straßenfahrzeuge unterwegs sind. 118

SPEED–


© Paramount Home Entertainment

Filmstar Steve McQueen war als Zuschauer dabei, als Porsche 1970 siegreich die Zielfahne passierte. Dann schlüpfte er selbst in die Rolle des Rennfahrers. 2014 war Porsche endlich mit einem Werksteam dabei (Foto unten).

–SÜCHTIG

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it diesem französischen Asphalt muss es eine besondere Bewandtnis haben, denn schon 1903 wurde hier der erste Grand Prix überhaupt ausgetragen. Im Jahr 1923 feierte dann das erste Langstreckenrennen Premiere, dessen englische Übersetzung „Endurance Race“ die Anforderungen an das schiere, leidvolle Durchhaltevermögen von Mensch und Maschine viel präziser beschreibt. Für den Fashionista haben Adressen wie Rodeo Drive, Seventh Avenue, via Montenapoleone oder Faubourg St. Honoré einen betörenden Klang. Beim Aficionado des Motorsports, der sich vor allem den 24 Heures verschrieben hat, liegt eine raunende Melodie in Streckenabschnitten, wie der endlos langen Geraden von Hunaudières mit der tückischen Mulsanne als Abschluss, der Dunlop-Brücke, den Porsche- und Arnage-Kurven. Die großen Namen des Automobilhauses haben alle ihre Spuren auf dem Circuit hinterlassen. Marken wie Alfa 120

Bilder auf dieser Seite: © Paramount Home Entertainment

Schöne Frauen waren vom Nimbus der Motorhelden von Le Mans ebenso angezogen wie die Fotografen, die auf packende Bilder hofften.


Romeo, Lotus, Mercedes, Ford, Jaguar, Aston Martin, Delahaye, Ferrari und Renault-Alpine – sie alle schrieben Geschichte und tragen mit ihren Triumphen und Niederlagen bis heute zum Nimbus dieses eigentlich unscheinbaren Ortes bei. Besonders zwei Unternehmen haben hier über die Jahrzehnte hinweg dominiert und bilden sozusagen die Speed-Aristokratie. Die britische Manufaktur Bentley baute von Anfang an nicht nur vornehme Traumautos, sondern zugleich machtvolle Rennwagen, die vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs mit fünf Gesamtsiegen heroischen Stoff für die Firmenchronik lieferten. Nicht umsonst erinnern die beiden leistungsstarken Luxuslimousinen Arnage und Mulsanne an zwei berüchtigte Kurven der Strecke. Ein Konzeptfahrzeug Bentleys Ende der 90er Jahre trug den Namen der fünf Kilometer langen Hunaudières. Dass Ettore Bugatti, aus dessen berühmten Rennstall ebenfalls ein Le MansChampion stammt, Firmengründer W.O. Bentleys gewichtige Hubraum-Riesen als „schnellste Lkw“ titulierte, gehört zu den Boshaftigkeiten, ohne die auch diese zielorientierte Adrenalin-Berufsgruppe nicht auskommen mag. Dabei war Mr. Bentley anfangs gegen diese Rennerei: „Blödsinn. Niemand wird ankommen. Autos sind nicht für 24 Stunden Höchstleistung ausgelegt.“ Dass sie übergewichtig waren, konnte man den Porsches, die allein hier an der Sarthe 16 Mal siegreich an der schwarz-weißen Fahne vorbeirauschten, nun wirklich nicht vorwerfen. Wie der Bentley 4 1/2 litre, der 1928 den Gesamtsieg errang, hatte auch der Porsche 917

einen Hubraum von 4,5 Litern, war aber dafür im Vergleich zu den tonnenschweren Vorkriegsmodellen ein Leichtfuß von unter 1.000 Kilo. Im Jahr 1970 betrat er die Benzin- und Gummi-Arena von Le Mans, ein weißes, eigenwilliges Monstrum vor dem auch seine Fahrer gehörigen Respekt besaßen. Und ein brillanter Ingenieur Anfang 30 riskierte für die Konstruktion und den möglichen Sieg im französischen Marathon (meist regnet es auch noch) seine noch junge Karriere. Ferdinand Piëch, heute Aufsichtsratsvorsitzender der Volkswagen AG, konnte nach 24 Stunden durchatmen. Der 917 passierte die Ziellinie und wurde nach diesem Sieg zum erfolgreichsten Rennwagen der 70er Jahre. Der ehemalige Rennfahrer und Autor Eckhard Schimpf hat unter dem Titel „Porsche & Piëch“ diesem und anderen Rennwagen der Schmiede ein Buch gewidmet, das auch Lesern, die sich nicht mit Motorsport beschäftigen, spannende Einblicke in diese kompromisslose Jagd nach der Höchstgeschwindigkeit erlaubt. Auch Piëchs Porsche-Cousins fanden anfangs dieses Projekt 917 haarsträubend. Steve McQueen hat dieses Rennen 1970 hautnah verfolgt. Mehr noch, es bildet den Rahmen für seinen Film. Der Schauspieler, der wie sein Hollywood-Kollege Paul Newman auch als hochbegabter Amateurrennfahrer in Aktion trat, verstand, dass hinter dieser Jagd, diesem „Need for Speed“, Einsamkeit vorborgen war. Seine Figur ist nicht die eines Draufgängers, sondern eines lakonischen Skeptikers, der auch der Frau, die ihm gefällt und noch dazu Rennfahrerwitwe ist, nichts vormachen will.

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erwegen wie die Pioniere der Fliegerei und von jener unnachahmlichen Nonchalance umweht, die man nur besitzt, wenn man in England in bestimmten Kreisen aufgewachsen ist, sind die Bentley Boys, die auf ihren mächtigen Rennmaschinen durch Staub, Nässe, Ölund Gummigestank in den 20er und 30er Jahren die Straßen rund um die Stadt Le Mans unsicher machten, der Gegenentwurf zu McQueens introvertiertem Michael Delaney. Sie hießen Woolf Barnato, Henry „Tim“ Birkin oder John Duff, sie waren reich und unbeschwert (Barnato kaufte sogar kurzerhand das Unternehmen, als Konkurs drohte). Ehe sie sich ans riesige Lenkrad setzten, reichten sie das Champagnerglas an den Mechaniker weiter und verwandelten sich in hochkonzentrierte

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Fahrer, die einen Tag lang nur ein Ziel kannten. Legendär ist die Party, die 1927 nach dem Le Mans-Sieg im Londoner Savoy stattfand. Denn selbstverständlich wurde auch „Old Nr. Seven“ - das Siegerfahrzeug - in die noblen Räume geschoben. Nach Jahrzehnten der Abstinenz kehrte Bentley Anfang 2000 an die Sarthe zurück und entschied in der anspruchsvollen Prototypenwertung LMP1 dieses erbarmungslose Rennen für sich. Auch kühl berechnende britische Motorsportabteilungen haben sich heute die inseltypische Exzentrik bewahrt: denn das Siegerauto hielt auch diesmal Hof im Savoy. Auf vergilbten Bildern sieht man die Bentley Boys im weißen Rennoverall der damaligen Zeit, lässig mit Zigarette im Mund, Kappe und Brille. Nicht nur modisch trennen sie Welten von den heutigen Topfahrern,


Gentleman Driver Tim Birkin legte in Le Mans an seinem Bentley selbst Hand an. Die Marke kann es auch 90 Jahre später nicht lassen: zur Zeit fährt der Bentley GT3 in der Blancpain endurance Series.

die sich allenfalls auf dem Podium mit Champagner übergießen und zwischen Rennen nicht auf das wahre Leben warten, sondern fit bleiben und zu Sponsorenterminen eilen müssen. McQueen verkörperte in seiner Rolle die Coolness, die Rennfahrer der 60er und 70er Jahre auch zu modischen Idolen werden ließ. So legendär wie der Porsche 917 ist auch eine Uhr, die in „Le Mans“ ihren großen Auftritt hatte. Die quadratische TAG Heuer Monaco, die erstmals 1969 vorgestellt wurde, gefiel McQueen so gut, dass er sie im Film trug und zu einem Must-have machte. Welche Uhr kann schon von sich behaupten, dass sie Benzin im Automatikwerk hat? Eigentlich nur die Rolex Daytona aus dem konkurrierenden Schweizer Uhrenrennstall, die Newman bevorzugt am Handgelenk trug. They never come back? Die alte Boxer-Weisheit trifft zumindest auf den Motorsport nicht immer zu, denn die Saison 2014 markiert die Rückkehr der beiden großen Marken in den Rennsport. Bisher war Porsche in Le Mans mit privaten Teams vertreten. Diesmal debütierte mit dem Prototyp 919 Hybrid ein innovativer Rennwagen, der dem Werk entstammt und das zeitgemäße Reglement der FIA World Endurance Championship - weniger Hubraum, mehr Effizienz - nicht nur erfüllt, sondern in Le Mans - fast - gewonnen hätte. Kurz vor Rennende schieden beide 919 mit technischen

Schäden aus. Was die Fahrer dabei empfanden, dürfte auch vor 90 Jahren nicht anders gewesen sein. Auch Bentley ist seit dem Ausstieg aus dem Langstreckenzirkus 2003 endlich wieder mit einem Werksteam im Rennsport dabei. In der aktuellen Saison bestreitet die Marke mit dem GT3 die Blancpain Endurance Series für Gran Turismo-Fahrzeuge. Auch dort werden 24-Stunden-Rennen wie zum Beispiel in Spa-Francorchamps ausgetragen. Beim Rennen auf der berühmten englischen Strecke von Silverstone sowie auf dem französischen Kurs Paul Ricard hat Bentley mit diesem Hochleistungs-Continental bereits gewonnen. Einst fuhren die Gentleman-Rennfahrer mit ihrem Rennwagen direkt zur Strecke. Heute sind diese gehätschelten Performance-Konstruktionen längst nicht mehr straßentauglich. Diese Lücke füllt Porsche mit dem 918 Hybrid aus. Sein Antrieb aus Verbrennungsmotor und Elektroaggregat katapultiert den 887 PS starken Zukunftssportler auf 345 km/h. Bentley bietet den modernen Boys (und Girls) jetzt den limitierten Continental GT3-R als Alternative an. Der mächtigste Bentley im Stall bringt maximal 580 PS auf die Straße und begnügt sich mit einer Höchstgeschwindigkeit von 273 km/h. Nächstes Jahr wird Frankreich im Juni wieder vom Le Mans-Fieber befallen, und vielleicht begegnen sich ein 918 und GT3-R auf dem Weg dorthin.

Le Mans läßt auch Porsche nicht mehr los. Für die Wiederkehr nach 16 Jahren unterzogen sich Fahrer und Werksteam mit dem neuen 919 Hybrid der Tortur der 24 Stunden.

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some Fotos MICHAEL BADER |︱styLIng ALEXAnDRA DIEtL



Outfit DIoR HoMME Socken CALVIn kLEIn CoLLECtIon

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JeanCedric Outfit LoUIs VUItton Inga Outfit BURBERRy PRoRsUM


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Outfit PRADA Armreifen HERMÈs

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Fotos: Michael Bader | Assistenz Fotos: Michael Lämmler | styling: Alexandra Dietl (AgenturRouge) | Hair & Makeup: Patrick glatthaar (Agentur Ballsaal) | Interior: Wohngefährten | Postproduction: PX2 Hamburg | Models: neomy n., JeanCédric sow, Inga (M4 Models), Adam (Izaio)


© Dave Lubek


SOCIALISTIC

MOVES

Ein berühmtes Verbot verlor Anfang des Jahres seine Gültigkeit. Im sozialistischen Kuba dürfen ab sofort Neuwagen importiert werden. Ereilt damit die Oldtimer des Landes der vorschnelle Tod? Seit Jahrzehnten gilt Kuba als Paradies für Oldtimer-Liebhaber und die faszinierenden Bilder großer Schlitten vor farbenfroher Kulisse sind tief verankert. Von Violeta Berisha

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urz nach der Revolution von 1959 hatte der sozialistische Staat den Autohandel weitgehend verboten. Wenn ein Neuwagen über die Straßen Kubas rollte, handelte es sich dabei zumeist um Prämiengeschenke an Regierungsbeamte oder Ärzte. Für den privaten Erwerb benötigte jeder Kubaner eine „carta de autorización“, eine Sondergenehmigung, heißbegehrt und schwer zu bekommen. Das Verbot galt übrigens gleichermaßen für die vielen auf der Insel lebenden Ausländer. Ausgenommen waren Autos, die vor 1959 gebaut wurden. Mit diesen Autos durfte frei gehandelt werden: ein Paradies für Oldtimer-Liebhaber. Soll das nun alles vorbei sein? Wohl kaum, bedenkt man die exorbitanten Preise für den Import eines Neuwagens. Der Erwerb ist zwar erlaubt, was aber noch lange nicht heißen soll, dass jeder es sich erlauben kann. Schnell avancierte aus der Not heraus eine der größten Tourismusattraktionen des Landes. Uralte, ausgediente Karosserien, die ausländische Besucher durch den dichten Verkehr in Havannas Straßen geschickt manövrieren. Die erste Lockerung der Gesetzeslage kam bereits in 2011 und ihre Gültigkeit erstreckte sich auch für Motorräder. Im Dezember dann die verheißungsvolle Ankündigung, die im Januar diesen Jahres in Kraft getreten ist: für viele Kubaner ein Traum, der sich nicht erfüllen wird. Das Embargo wurde zwar gänzlich aufgehoben, aber die Preise für Neuwagen sind lächerlich hoch. Bei den Kubanischen OldtimerBesitzern und Fahrern handelt es sich demnach nicht automatisch auch um Liebhaber alter Automobile. In all den Jahren seit 1959 wa- „Um für etwas zu kämpfen, ren in logischer Konsequenz auch Autorennen verboten. Galten sie muss man es sehr lieben. doch als elitärer Bonzen-Sport, der Um etwas sehr zu lieben, in einem sozialistischen Denken keinen Raum haben sollte. Castros muss man bis zur Verrücktheit Revolution hatte den Motorsport daran glauben.“Che Guevara jahrzehntelang als kapitalistische Idiotie abgetan. Das konnte aber nicht verhindern, dass die illegale Rennszene immer mehr Zuwachs bekam. Denn auf Kuba leben hieß nicht zwangsläufig, sich nicht für Autos und Rennen zu interessieren. Illegale Straßenrennen gab es überall, das Embargo beschränkte die Wahl des Automobils, alles andere lag in den Händen der Tüftler, die so lange an ihren Autos schraubten, bis der getunte Untersatz das gewünschte Tempo erreichte. Der Dokumentarfilm „Havana Motor Club“ von Regisseur Bent-Jorgen Perlmutt erzählt die Geschichte der rasenden Oldtimer in Zeiten zwischen Verbot und Umbruch. Rennwagen und Rennstrecken in einem eigentlich rennsportfreien Land. Der Film befindet sich 131


alle Bilder © Nelson Car / www.ateliervoyage.com

Oldtimer gehören zum festen Stadtbild in Havanna.

in post-production und konnte Anfang des Jahres eine erhebliche Summe bei kickstarter einheimsen, die die Fertigstellung vorantreiben konnte. Er erzählt die Geschichte über eine sehr lebendige Underground-Szene von Rennfahrern, die illegale Rennen in Kuba organisieren, sich aber auch auf das allererste offizielle Race nach der Revolution vorbereiten. Aus der persönlichen Sicht der Charaktere gelingt es dem Regisseur, die rasanten Veränderungen und jüngsten Reformen Kubas, den Besitz von Eigentum, die Bewegung des Geldes kleiner Unternehmen zu schildern und aufzuzeigen, wie sie das Leben der Kubaner, insbesondere der Rennfahrer und ihrer Familien beeinflussten. Rennfahrer Carlos, der den 56er Chevrolet „The Exterminator“ an den Start bringt, nimmt die Schmugglerhilfe eines Mäzen aus Miami an, der vermag ihm jedes Einzelteil zu besorgen. Während sein Konkurrent Rey, ein renommierter Mechaniker eher auf Einfallsreichtum und Geschick setzt, um seinen 55er Chevy auf Höchstleistung zu tunen. Autorennen auf Kuba, für viele ein langersehnter Traum. Auch Formel 1-Legende Niki Lauda war stets darum bemüht, die Formel 1 nach Kuba zu bringen, prüfte die Voraussetzungen für die rasanten Boliden. Da erwachen unmittelbar Erinnerungen an die legendäre Entführung des fünffachen Formel 1-Fahrers Juan Manuel Fangio, der, anstatt am Rennen 1958 in Havanna teilzunehmen, die Zeit in Gefangenschaft mit den Revolutionären verbringen musste. Wobei Fangio immer wieder seine gute Behandlung betonte. Der ehemalige Formel 1-Pilot David Coulthard verbrachte seinen Sommer auf Kuba und war begeistert von den Fähigkeiten der Mechaniker, die in die Jahrzehnte gekommenen Autos am Leben zu halten: eine hohe Kunstfertigkeit, getreu dem Motto Not macht erfinderisch. Kuba ist in Bewegung – nicht nur im motorisierten Sinne.


Bald kรถnnten die Oldtimer Kubas in den verdienten Ruhestand gehen

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© Dave Lubek

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© Havanna Club

er die Hauptstadt Havanna besucht, darf den Malecón nicht verpassen. Die berühmte Uferstraße ist Treffpunkt für Freunde und Flanierende. Die 8 km lange Promenade lässt sich besonders in stürmischen Zeiten aufregend genießen, wenn die hohen Wellen an die Ufermauer brechen. Oder wenn die Sonne untergeht, bei einem Cuba Libre in einem Strand Café, aus dem die Stimmen Benny Morés oder des Bueno Vista Social Clubs. Die nach zwanzig Jahren ihren Abschied von der Bühne bekanntgeben. Das Abschlusskonzert in 2015 wird – wie sollte es anders sein – in Havanna stattfinden. Die Gruppe, die seit Ende der 90er Jahre auf weltweiten Bühnen tourt, in verschiedenen Konstellationen, feiert mit Abschiedskonzerten und vielen zusätzlichen Kulturveranstaltungen die Story des Orchesters, ihre Reise als Botschafter der Musik und Kultur Kubas. Das Orchester entwickelte sich aus dem Soundtrack Buena Vista Social Club des gleichnamigen Films. Der Grammy und der gleichnamige Dokumentarfilm von Wim Wenders sorgten für die internationale Aufmerksamkeit und den kometenhaften Aufstieg der Band und ihrer kubanischen Klänge. 16 Jahre auf der Bühne und international unterwegs. Viele Musiker kreuzten ihren Weg, wichtige kubanische Musiker wie Ibrahim Ferrer und Compay Segundo, die Sängerin Omara Portuondo oder der US-amerikanische Gitarrist und Produzent Ry Cooder. Die Band wuchs stetig und damit auch ihre Musik. Die Abschiedstour zeigt alte Hasen, als auch junge Talente, deren musikalischen Weg sie streiften. Viele andere Gäste, die großen Einfluss hatten auf die Geschichte der Band, werden anwesend sein. Mehrere kulturelle Veranstaltungen, insbesondere Charity Projekte, sollen jungen Menschen finanziell ermöglichen, an den Konzerten und Veranstaltungen teilnehmen zu können.

© Jacques Pugin

Blick über die Hafeneinfahrt auf das Castillo del Morro von der Turmspitze des Castillo de la Real Fuerza. Die Bronze Statue, 1634 errichtet, ist das inoffizielle Wahrzeichen Havannas und auch von Havana Club: Die schöne Sevillanerin Dona Isabei de Bobadilla wartet noch immer auf die Rückkehr ihres Mannes Hernando de Sato. Die Giraldilla ist heute das Symbol für Treue und Hoffnung.

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enn man an Kuba denkt, drängen sich unweigerlich echte kubanische Zigarren und Rum in den Kopf. Die Kombination des weltberühmten Zuckerrohrs, von Kolumbus eingeführt, mit dem karibischen Klima, dem fruchtbaren Boden und nicht zuletzt das einzigartige Know-How der Rummeister Kubas bescherte Kuba den Beinamen „Insel des Rums“. Die Geschichte des kubanischen Rums geht auch fast bis zur Einfuhr Kolumbus zurück, als Seeleute, Piraten aber auch Einheimische exzellenten Zuckerrohr verwendeten, um eine frühe Rumart herzustellten, den sogenannten „Tafia“. Die Einfuhr von Kupferdestilliergeräten im 19. Jahrhundert steigerte die Qualität des Rums erheblich. Die Idee, das Lebenswasser in Gefäßen tief unter der Erde zu lagern kam von Pedro Diago, der sich als Vater des kubanischen Rums unsterblich machte. Im Auftrag der spanischen Krone folgte Mitte des 19. Jahrhunderts ein leichterer Rum. Diese leichte, sanfte und frische Variante, der „Ron Superior“ war in kürzester Zeit sehr populär und verfügte bereits in 1860 über 1000 Destillerien in Kuba. Die Kunst des Destillierens, des Alterns und Blendings von Top Rummarken verkörpert bis heute der Havanna Club. Führend in Kuba trägt er das Erbe und die Vormachtstellung von Kubas Tradition in der Rumherstellung. Ausschließlich auf Kuba produziert, gilt er als der einzig originale kubanische Rum. Der Name des Rums steht für die einzigartige Atmosphäre der Hauptstadt - Havanna Club ist eng verbunden mit der Tradition und Kultur Kubas und sie sind stolz darauf. Auch die Cohiba Zigarre, einem Spitzenprodukt der staatlichen Zigarrenmanufaktur Habanos SA, hat unter den Zigarren Liebhabern, dank der Empathie Fidel Castros, weltweit eine Ausnahmestellung. Alles beginnt 1963 mit einem Geschenk seines Leibwächters Bienvenido „Chicho“ Pérezan an Fidel Castro, der die Qualität erkannte und die Produktion unterstützte. Generell war die Zigarrenproduktion auf Kuba ein sehr wichtiger Wirtschaftsfaktor. Selbst das amerikanische Handelsembargo konnte dies nicht schwächen. Vielmehr trugen das Verbot und damit die einhergehende Illegalität des Handels dazu bei, dass die kubanische Zigarre ein mystisches Image umgab, die ihr auf dem Schwarzmarkt zum Teil Höchstpreise einbrachte. So wundert es keineswegs, dass die teuerste Zigarre der Welt eine kubanische ist. Anlässlich des 40. Jubiläums der Marke Cohiba, produzierte das Unternehmen nur 4000 Cohiba Behike. Die Exklusivität dieser Zigarren liegt nicht nur an dem limitierten Kontingent, sondern vor allem daran, dass alle 4000 Stück von


© Dave Lubek

nur einer Person handgefertigt wurden – der ältesten und erfahrensten Mitarbeiterin Cohibas. Mehr Luxus, Einzigartigkeit und ein Hauch von Kult ist kaum denkbar. Auch Zino Davidoff, Begründer der weltbekannten Zigarrenmarke Davidoff und Erfinder des unabdingbaren Humidors, war tief verwurzelt mit Kuba und der Geschichte der kubanisch traditionellen Zigarrenherstellung. Hier lernte er das Geschäft mit der Zigarre von Grund auf, knüpfte wichtige Kontakte in Kuba und im südamerikanischen Raum, die ihm nach dem Wirtschaftsembargo, das ihn Zwang, seine Produktion von Kuba auszulagern, hilfreich waren. Es folgten Stationen in der Dominikanischen Republik und Honduras, wo Zino Davidoff die bis heute auf dem Markt führende Zigarre Zino produzierte. Kuba – ein Land, das viele Geheimnisse in sich trägt und immer wieder Rätsel aufwirft. Ein Land mit einer Geschichte, die noch sehr lange ihre Früchte trägt, zur Freude seiner vielen Besucher. Eine geheimnisvoll mystische Aura, der man sich nicht entziehen kann. Und genau darin liegt für viele der Reiz.

„Nur dem kulturellen Menschen gelingt es, wahrhaftig frei zu werden.“ José Martí

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D

ie besondere Geschichte des Landes zieht in viele Bereiche seine Fäden, beeinflusst die Kultur eines ganzen Landes zwischen Tradition und Moderne. So hatte die Erschwernis, Güter zu importieren zur Folge, dass ein Großteil der Nahrungsmittel vor Ort erwirtschaftet werden musste. Ein notwendiger Umstand, der heute Normalität ist. Eine andere Art der Revolution – aber diesmal eine grüne. Insbesondere im städtischen Umland Havannas finden sich zahlreiche Gartenparzellen mit vielen Flächen für den urbanen Ackerbau. International gilt das grüne Kuba als Vorbild für eine neue Welt, in der zukünftig Landwirtschaft mit einfachen und gesunden Methoden betrieben werden sollte. Das kubanische Urban Gardening als nachhaltiges Projekt zur Selbstversorgung trägt zu einem immer grüner werdenden Stadtbild bei. Weitere hot tips zu Havana – außergewöhnliche Reisetipps und Informationen über Kuba erhalten Sie bei Atelier Voyage GmbH, www.ateliervoyage.com, hier eine kleine Auswahl ganz besonderer Orte. WHERE TO GO La Guarida: Es heißt, wer schon mal hier war, kann nicht wiedersprechen, dass Enrique und Odeisys Nunez einen magischen Ort im Herzen Havanas geschaffen haben. Concordia Nr. 418 e / y Gervasio Escobar, Centro Habana. Tel.: +53 7866 9047. Le Chansonnier: Untergebracht in einer opulenten Villa in Vedado kocht Küchenchef Hector, der sein Handwerk in Paris lernte. Unbedingt probieren: Auberginen Kaviar. Calle J No. 257 e / 15 y Línea, Vedado. Plaza de la Revolución. Tel: +53 7832 1576. Starbien: Moderne Einrichtung und schnörkelloses Ambiente. Hier treffen sich Diplomaten, Prominente und aufstrebende Künstler zu bürgerlichen Speisen. Die Betreiber Jose und Osmany haben sich vor allem durch regionale Zutaten einen Namen gemacht. Street 29 #205 between B and C, Vedado Phone: +(537) 830 0711. Main at El Cocinero: Speisen im hohen Raum eines ausgebauten Fabrikschornsteins oder im Freien. Reichlich Seaffod Angebote, die perfekte Mischung moderner und traditioneller kubanischer Küche. Calle 26 # 57 betwen 11st y 13 st Telephone: 832 2355. Rio Mar: Großartiges Mittagessen, vor allem aber ein atemberaubender Blick auf das Meer. Die elegante, moderne Inneneinrichtung erinnert an Miami. 3ra y Final #11, La Puntilla, Miramar Playa.Tel: (537)2094838. O’Reilly Gin Bar: Kleine, urgemütliche Bar in moderner Ambiente im Alten Havana. Der perfekte Platz, um neuste Cocktailkreationen zu genießen. Tel: (535) 264 47 25.

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Karibisches Klima, fruchtbarer Boden und das einzigartige Know-How der Rummeister bescherte Kuba den Beinamen „Insel des Rums“.

© Jacques Pugin

Bild oben: Es dauert ca. 15 Jahre, um ein echter Maestro Ronero zu werden Bild links: Das Lieblingsgetränk von Hemingway: ein klassicher Mojito © Havanna Club


“New” CUBA ART WORLD: Der berühmte kubanische Musiker X Alfonso verwandelte eine ehemalige Ölfabrik in einen neuen Raum um für Kunst, Galerie, Theater und Nachtklub. Sozusagen die kubanische Antwort auf NY Studio. 26th and 11th streets, Vedado area, Havana. House of Pamela Ruiz: Immer noch eine geheimnisvolle Sache, wenn Pamela Ruiz einlädt. Die New Yorkerin, verheiratet mit einem kubanischen Künstler, ist Gastgeberin und Kuratorin zugleich, wenn sie ausgewählte Gäste für Ausstellungen und Events in ihren eigenen vier Wänden einlädt. Booking dieses exklusiven Events über Atelier Voyage: www.ateliervoyage.com Villa Manuela: Die Kunstgalerie ist untergebracht in einem Gebäude aus den 20er Jahren. Sämtliche architektonische Änderungen unter Aufsicht von José Antonio Choy dienten, um einen multifunktionalen Raum zu schaffen für Ausstellungen, Projekte und als Geschäftsbereich für Bücher. Ein Kulturkonzept zur Förderung zeitgenössischer und interdisziplinärer Kunst. Cafe El Escorial: Ausgezeichneter kubanischer Kaffee, Cafe au lait, Frappe bis zu Kaffee mit Schuss. Vor einigen Jahren öffnete das Cafe an der prächtigen Plaza Vieja und ist bis heute ein perfekter Ort, um dem Verstreichen von Raum und Zeit zuzusehen. El Floridita: Historisches Fisch-Restaurant und Cocktail-Bar im älteren Teil von Havanna (La Habana Vieja). Am Ende der Calle Obispo gelegen, nahe des Museo Nacional de Bellas Artes de La Habana. Seinerzeit eine der Lieblingsbars von Ernest Hemingway.

Omara Portuondo © Alejandro Gonzales

Aguaje Ramos © Alejandro Gonzales

© Dave Lubek


Fotos ANDREAs oRtNER | styliNg PEtRA WiEBE

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Bikini tA-BoU


Bikini tA-BoU Top EsCADA Schmuck PAtRiK MUFF


Kleid FoRNARiNA


Kleid FoRNARiNA


Fotos: Andreas ortner |︱styling: Petra Wiebe︱| Hair & Makeup: Norbert Cheminel (Agentur Homberg, using MAC Cosmetics), Kathrin Hohberg︱| Model: laura (Modelwerk)

Badeanzug und Kaftan sEAFolly AUstRAliA


Das 146


passt! S

eit über 60 Jahren lädt die Pitti Immagine ihr internationales

Fachpublikum nach Florenz ein.

Auch ihr kleiner Bruder, die Pitti Uomo hat heute einen großen Namen, die Veranstaltung gilt

heute als wichtigste Männermodemesse der

Welt. Beide Events unterstehen seit fast 10 Jahren Raffaello Napoleone. Mit viel Herzblut und Eifer führt der Italiener seit 1995 als CEO die Pit-

ti Immagine und Pitti Uomo. In der von Gefallsucht und Eitelkeit diktierten Modewelt behält er einen kühlen Kopf. Schnell verdeutlicht seine präzise Sicht auf die Branche, dass Mode mehr ist als Trend und Trubel, mehr zu bieten hat als Twitter Beiträge von Cara Delevine oder Castingshows von Heidi Klum. Eine Fachsimpelei über modische Zusammenhänge. „An Ironie und einem gewissen Selbstspott darf es der Mode Auch die großen Namen der Branche sind immer wieder gern gesehene Gäste: Diesel Black Gold Präsentation auf der Pitti Uomo

nie mangeln.“ Raffaelo Napoleone vereint die drei besten Attribute der Italiener: Charme, Witz und Stil. Interview Manuel Almeida Vergara 147


Warum ist die Pitti Uomo die wichtigste Männermodemesse der Welt? Ich könnte sagen, das liegt an der großen Aufmerksamkeit, die wir der Recherche widmen, der Qualität, der Vollständigkeit des Angebots, der Marken und der Schauen, die wir präsentieren. Ebenso den Einkäufern und Journalisten, die wir aus aller Welt anlocken, den kulturellen Programmen und Events und dem Netzwerk wichtiger, internationaler Kontakte. Aber ich denke, dass vor allem das Interesse und die große Liebe, die wir in unsere Arbeit stecken den Erfolg ausmachen. Eigentlich ist die Messe vor allem als Forum für junge Talente berühmt. Trotzdem laden Sie von Zeit zu Zeit auch berühmte Marken als Stargäste ein, wie zum Beispiel Jil Sander 2010. Wir werden auch weiterhin wichtige Marken einladen. Jene, die bereits zu den ganz Großen gehören oder es bald werden. Aber diese Events werden immer unserem Grundsatz unterliegen, Innovation und Frische den großen Namen vorzuziehen. Welche Newcomer finden Sie denn momentan besonders innovativ? Durch unseren Award „Who Is Next? Uomo“, den wir seit 2009 gemeinsam mit L’Uomo Vogue und der AltaModa vergeben, suchen wir ständig nach neuen, italienischen oder in Italien arbeitenden Talenten aus Männermode und Accessoires. Wir wurden vielfach fündig: Andrea Incontri, Andrea Pompilio, Umit Benan, Emiliano Rinaldi, Max Kibardin, Fabio Quaranta, SuperDuper Hats, Casamadre, Erik Bjerkesjö, Leitmotiv. Wir haben sie alle in den letzten Jahren dazu ermutigt, großartige Dinge zu entwerfen, für ihre eigene oder eine große Marke. Oft stellen auch Marken, die in der Damenmode bereits etabliert sind ihre erste Herrenlinie auf der Pitti Uomo vor, zum Beispiel Vivienne Westwood 1990 oder Dolce & Gabbana 1994. Von welcher Womenswear-Marke würden Sie gern mal eine Herrenkollektion sehen? Vielleicht Chanel? Das wäre doch fantastisch! Das wäre auf jeden Fall eine große Überraschung. Was überrascht Sie in der Mode? Was war für Sie zum Beispiel die spannendste Veränderung in der Mode, seit Beginn der Pitti Immagine in den 50er Jahren? Es mag jetzt selbstgefällig klingen, aber für mich war das der Anbeginn der „Made in Italy“-Mode. Nicht nur wegen des hohen Quali-

N°21 Projekt, Entdeckung der Fondazione Pitti

tätsmaßstabs, sondern auch auf Grund der Tatsache, dass die Geburt der Mode „Made in Italy“ zu einem sehr speziellen Zeitpunkt in der Geschichte stattfand. Der zweite Weltkrieg war vorüber, eine Zeit voller Hoffnung und großer sozialer und kultureller Veränderungen, auch für die Mode. All das wurde in Italien auf sehr frische, originelle Art interpretiert. Der Pitti Imagine wird nachgesagt, dass sie dabei eine große Rolle gespielt hat. Durch ihre Präsentationen der Nachkriegsmode in den frühen 50ern, hat sie die Relevanz der Mode „Made in Italy“ maßgeblich mitbestimmt. Wie wichtig werten Sie die Rolle der Pitti Immagine für den Erfolgszug italienischen Designs? Von Anfang an hatten wir Eines ganz klar vor Augen: Mode ist nicht nur Kleidung und Industrie, sondern auch Kunst, Design, Handwerk, Kino, Musik, Literatur, Entertainment, Essen, Tourismus und Kultur. Die Franzosen haben das im Grunde besser begriffen, als die Italiener. Wir waren allerdings die ersten, die die Komplexität der Beziehung zwischen Mode und Alltag bewusst hervorgehoben haben. Dabei wurden wir von der italienischen Kleidungskultur sehr unterstützt, die eng mit dem umfassenden Gefühl und der Eleganz des Landes verbunden ist. Besonders die Männermode hat sich seitdem stark gewandelt und demokratisiert. Wie äußert sich das Ihrer Meinung nach? Die Vielfalt kultureller Referenzen und Stilrichtungen, die heute in der Männermode stattfindet, ist viel größer. Bis in die 50er hinein gab sich die Männermode sehr bedeckt und starr, zum Teil isoliert. Spannend finde ich, dass mit der Zeit auch den Männern eine gewisse Eitelkeit zugestanden wurde. Und wie hat sich die Sicht der Männer auf Mode und Stil gewandelt? Männer sind heute modisch couragierter, sie haben ein größeres Verlangen danach, Stereotypen zu überwinden und Grenzen zu übergehen. Es gibt auch ein größeres Interesse daran, nach Mode zu suchen, die den Begriff „Mode“ im eigentlichen Sinn übersteigt.

Andrea Pompilio Herbst 2014


Fabio Quaranta Herbst 2014

Leitmotiv Herbst 2014

Mode ist nicht nur Kleidung und Industrie, sondern auch Kunst, Design, Handwerk, Kino, Musik, Literatur, Entertainment, Essen, Tourismus und Kultur.

Gerade in jüngster Vergangenheit haben sich viele Marken auf Männermode fokussiert, so wird sie wirtschaftlich und kulturell immer wichtiger. Warum ist das so? Rein quantitativ betrachtet, ist das ein Ergebnis der Expansion des globalen Marktes in New-Economy-Ländern, in denen es teilweise mehr Männer als Frauen gibt. Qualitativ gedacht ist das ein spätes Produkt der sexuellen Revolution der 60er, der geminderten kulturellen Befangenheit und der größeren Vielfalt, mit der sich Männer – endlich – selbst betrachten. Trotz der globalen Expansion, von der Sie gerade sprechen, sind die Epizentren der Mode seit Jahrzehnten dieselben. Paris, Mailand, Antwerpen – Was kommt als Nächstes? Wir leben heute ohnehin in einer multizentralen Welt. Es wird immer wieder Neuzugänge auf der globalen Modekarte geben. Abhängig von der Aufmerksamkeit, die den Neuankömmlingen geschenkt wird, die wiederum auf dem jeweiligen Lifestyle und dem kreativen Out-Put beruhen. Mit dem „Guest Nation-Project“ der Pitti Uomo fokussieren wir ganz bewusst diesen Prozess. Um ihre starke Präsenz beizubehalten, müssen die aktuellen Mode-Hauptstädte wohl noch mehr in Forschung, Ausbildung und Kreativität investieren.

In Italien gibt es mindestens zwei dieser „Mode-Hauptstädte“. Seit den 70ern konzentriert sich die italienische Mode stärker auf Mailand, als auf Florenz – zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung. Wie haben Sie diese Entwicklung empfunden? Die italienische Mode wurde im Florenz der 50er Jahre geboren. Sie ist über die Jahre gewachsen und hat in Mailand eine Stadt gefunden, die ihr über den industriellen Charakter hinaus auch eine kommunikative Facette gegeben hat, sie zu einem echten Phänomen gemacht hat. Im Gegensatz zu Frankreich, wo Mode tatsächlich nur in Paris stattfindet, war die italienische Mode immer multizentrisch – ihre Industrie, das Handwerk und die öffentliche Präsentation. Sollte das in der Vergangenheit irgendwann einmal als negativ aufgefasst worden sein, so wird das heute als großer Vorteil gehandelt, so lange es denn gut durchorganisiert bleibt. Bei der Pitti Immagine haben wir das immer als positiv wahrgenommen. Und ich finde die jüngsten Entwicklungen der italienischen Mode geben uns Recht. Haben Sie auch Erfahrungen mit der deutschen Modebranche? Gibt es deutsche Designer, die Ihnen gefallen? Ich reise sehr oft zu wichtigen Messen oder Meetings nach Deutschland. Deutschland ist einer der wichtigsten Märkte für italienische Mode. Und was seine Designer angeht, so wird Karl Lagerfeld für mich immer der Größte sein – wegen seines freien, ruhelosen Geistes und seiner unglaublichen Vielschichtigkeit. Ja, Lagerfeld überrascht immer wieder. Gerade hat er zum Beispiel für Chanel Sneaker gezeigt – in der Haute Couture! Das antwortet ganz klar dem aktuellen Trendthema „Normcore“. Jeans, Turnschuhe, grauer Pulli. Was halten Sie von dem neuen Trend zum „normal sein“ und dem Verzicht auf die große, modische Geste? Eine gewisse Form von Natürlichkeit ist ebenso Teil der Mode wie Expressivität, „Ungezogenheit“, Mut und Vision. Die aktuelle Gefühlsstimmung, die Krise und generelle Unsicherheit von heute regen zu dieser Unscheinbarkeit, Understatement oder Simplizität an. Das so genannte „Normale“ ist aber immer ein wenig prekär. Es hat seine verbindlichen und eindeutigen Referenzen verloren und erfindet sich immer wieder neu. Normalität ist also ebenso abwechslungsreich wie Expression.

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Männer sind heute modisch couragierter, sie haben ein größeres Verlangen danach, Stereotypen zu überwinden und Grenzen zu überschreiten. Sie haben Interesse daran, nach Mode zu suchen, die den Begriff „Mode“ im eigentlichen Sinn übersteigt.

Andrea Pompilio Herbst 2014

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Leitmotiv Herbst 2014

Ein weiterer Trend ist sehr sportiv. Warum ist Sportswear in vergangenen Saisons so wichtig geworden, selbst im High-End-Segment, zum Beispiel bei Prada oder Gucci? Dieser Trend antwortet ganz klar auf die zunehmende Ungezwungenheit, die Formlosigkeit sozialer Beziehungen und auf die immer stärker werdende Expression körperlicher Beschaffenheit. Sei es bei Männern oder Frauen. Es ist interessant zu sehen, wie die Mode das verarbeitet, selbst bei Marken, die eigentlich als klassisch gelten und immer für ihre formellen Bezüge bekannt waren. In der Realität durchzieht sich der „sporty Look“ heute durch alle Stilrichtungen und wird von jedem Individuum ganz neu ausgedrückt. Eine weitere Strömung ist noch spezieller: Marc Jacobs trägt Röcke, einige Marken präsentieren High Heels und Leggings für Männer. Was halten Sie von Unisex-Mode und Cross-Dressing? Kulturelle und geschlechtsspezifische Grenzen bröckeln und die Mode trägt ihren Teil zu diesem Phänomen bei – wie sie es schon immer getan hat. Über die schockierenden Statements und selbstdarstellerischen Strategien hinaus ist doch vor allem interessant, wie sich die männlichen und weiblichen Welten annähern und wie Mode-Regeln generell verwässern. Generell glaube ich allerdings nicht so sehr an Unisex, sondern eher an maskuline Einflüsse auf weibliche Mode und umgekehrt. Welchen aktuellen Trend finden Sie denn besonders gehaltvoll? Ganz aktuell finde ich die sogenannte „Classic-Contemporary“ (moderne Klassik, Anm. d. Red.) sehr interessant. Eine Basis, auf der sehr umfassende Emotionen und die Trends, über die wir gerade gesprochen haben, zusammenlaufen und getestet werden. Es ist kein Zufall, dass diese Strömung in den letzten Saisons eine der dynamischsten Bereiche der Pitti Uomo geworden ist. Gibt es etwas, dass für Sie niemals in Ihrem Metier relevant werden sollte? Der Mangel an Ironie und einem gewissen Selbstspott. Trotz Ihrer großen Leidenschaft für die Mode: Gibt es eine andere Branche, die Sie reizen würde? Ich mag wirklich sehr, was ich gerade mache. Dank der Pitti Immagine habe ich die Möglichkeit mit quasi allen Führungskräften der Modewelt und der Kreativkultur zusammen zu arbeiten. Wenn ich meinen Job wechseln müsste, könnte ich mir aber auch vorstellen, ein ganz neues Feld zu bespielen. Das müsste aber durch die gleiche Kreativität, globale Vernetzung und Popularität charakterisiert sein. Vielleicht wären Sport oder Film vergleichbar? Ist Ihnen selbst schon mal eine denkwürdige modische Entgleisung passiert? Allerdings! Ich habe einmal die falsche Krawatte bei einem Meeting mit einer namhaften Firma getragen: Sie wurde sehr offensichtlich von einem harten Konkurrenten hergestellt, und zwar einem, den sie wirklich nicht ausstehen konnten. Das ist allerdings schon sehr früh in meiner Karriere passiert. Heute bin ich vorsichtiger. Und mein Krawatten-Geschmack hat sich auch geändert. Herr Napoleone, wir danken Ihnen für das interessante Gespräch!

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Tod dem LiebesTöTer Die seidene Welt der Lingerie ist eine sinnliche. Und eine rein weibliche? Keinesfalls.

L

von Manuel Almeida Vergara

ängst genießen die Herren schöne Wäsche nicht nur mit den Augen, auch für den eigenen privaten Auftritt genießt der modebewusste Mann feinste Stoffe mit ungewöhnlichen Schnitten. La Perla hat die erotisierende Kraft der männlichen Unterwäsche erkannt und begeistert mit weit mehr als schwarz-weißem Unterhoseneinerlei. Unlängst lancierte das italienische Traditionshaus sein neues Konzept auf der prestigeträchtigen Messe „Pitti Uomo“. Mix & Match bestimmt das stilistische Repertoire der Kollektion. Die clevere Mixtur verschiedener Stofflichkeiten, das Spiel mit schnitttechnischen Raffinessen und wohldurchdachten Farbkompositionen, geben der Linie und seinem Träger einen originellen Charakter: Vielseitig und charmant, weltmännisch und kultiviert, eigenwillig und erotisch. Wohl konzipiertes Layering und ungewohnte Details, wie die bewusst hoch angesetzte Taille, werden zu modischen Schlüsselmomenten der Kollektion. Bademode ergänzt das Sortiment – vom Swimsuit in reflektierendem Fischschuppen-Dessin bis zur aufwendig bedruckten Beach-Boxer. Ebenso vielschichtig und organisch wie die Linie selbst, zeigt sich seine Inspirationsquelle: Fantastische Unterwasserwelten regten Emiliano Rinaldi zur Kreation an und machen sich in atmosphärischen Drucken Luft. „Fishing for Compliments“ also, was der toskanische Designer da äußerst überzeugend betreibt. Unter eigenem Namen präsentiert er Modekollektionen für Sie und Ihn und wurde mit der kreativen Leitung des Projektes betraut. Rinaldi schöpfte aus dem Vollen: Elegante Morgenmäntel und Kimonos aus Seidenjacquard oder Raphia thematisiert er ebenso wie laissez-faire Trainingsanzüge aus Kaschmir und Baumwollmaterial. Die bewusste Vermischung von Unterwäsche und Oberbekleidung ist nicht mehr nur noch markantes Charakteristikum der La Perla-Frau, sondern wird auch für die Herrenlinie zur modischen Kernaussage, komplettiert durch zwei Schuhmodelle. Dem eigenen Credo folgend, trägt La Perla so einmal mehr seine Lingerie aus der versteckten Privatsphäre des Schlafzimmers ans Tageslicht und bedient zugleich jene Kunden, die den Inbegriff des wahren Luxus in ihren Alltag einbinden: Für ein stilsichere An- und Entkleiden . 152


Manchmal ist weniger einfach mehr – und manchmal eben nicht: aufwendige Looks für daheim, wie unterschiedlich gemusterte Morgenmäntel in Kombination, wirken auch im Privaten mehr als anziehend.

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Das Atelier als Spiegelbild: Roy Lichtenstein (hier auf einer Aufnahme aus dem Jahr 1976) arbeitet mit einer Sorgfalt und Präzision, die auch seinen Bildern innewohnt.

Tatort Atelier „Wer sehen kann, kann fotografieren. Sehen lernen, kann allerdings lange dauern“, lautete einst der Slogan des Kameraherstellers Leica. Einer, der das Sehen früh erlernt hat, ist Aurelio Amendola. Nicht nur Landschaften, Gebäude oder Skulpturen hat der italienische Fotograf in mehr als fünf Jahrzenten vor die Linse genommen. Es sind vor allem Portraits von Künstlern, die der 76-jährige zur Königsdisziplin erkoren hat. von Norman Kietzmann

r hat sie alle getroffen. Ganz gleich ob Giorgio de Chirico, César, Andy Warhol, Alberto Burri, Julian Schnabel, Giacomo Manzù oder Jannis Kounellis: Über Jahre und Jahrzehnte hinweg hat Aurelio Amendola die Großen der Kunst mit seiner Kamera begleitet. Das Ergebnis seiner Atelierbesuche sind Portraits von außergewöhnlicher Intimität, die den Menschen in seiner unmittelbaren, räumlichen Umgebung zeigen. Nachdenklich lehnt Henry Moore auf einer Aufnahme an der Druckpresse seines Londoner Ateliers. Wild durcheinander gewürfelte Eimer, Leinwände und Pinsel entfachen ein charmantes Chaos in Emilio Vedovas venezianischem Studio. In großer Geste wirft der Wiener Maler Hermann Nitsch Farbe durch den Raum. Und Roy Lichtenstein arbeitet mit einer Sorgfalt und Präzision, die auch seinen Bildern innewohnt. Das Atelier wird zum Spiegelbild der jeweiligen Persönlichkeit. Und nicht selten befinden sich die (halb) fertigen Kunstwerke in Widerspruch zur Kargheit der Räume, in denen sie entstanden sind. Seine erste Kamera hielt Aurelio Amendola mit dreizehn Jahren in der Hand: Eine robuste „Comet“Rollfilmkamera des italienischen Herstellers Bencini. Aus dem Hobby wurde schließlich mehr. Im Alter von 24 Jahren eröffnete er ein kleines Fotogeschäft in seiner Geburtsstadt Pistoia und verdiente sein erstes Geld mit Hochzeitsfotos. Parallel besuchte er Kurse an der örtlichen Kunsthochschule, die 1964 einen Ausflug nach Rom organisierte. Anlass der Reise war eine Ausstellung über den Bildhauer Marino Marini, dessen Skulpturen Amendola zu fotografieren begann – und so das prägende Sujet für seine weitere Entwicklung fand. 155



Portraits von außergewöhnlicher Intimität zeigen den Menschen in seiner unmittelbaren räumlichen Umgebung. Das Atelier wird zum Spiegelbild des Künstlers.

Larry Rivers, New York, 1976 Rechte Seite: Nicola De Maria, Pistoia, 1986

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Aus den professionellen Treffen wurden mitunter enge Freundschaften. Die so entstandenen Aufnahmen sind vom Wesen der langjährigen Begegnungen geprägt. Mimmo Palladino, Rom, 2014 Unten: Andy Warhol, New York, 1976

nfangs war ich noch ein wenig unentschlossen, weil ich es ja nur gewohnt war, Bilder für Hochzeiten zu machen“, erinnert sich Aurelio Amendola. Später ermutigte ihn der befreundete Kunsthistoriker Gian Lorenzo Mellini dazu, die gotische Kanzel in der Kirche Sant‘ Andrea in Pistoia zu fotografieren – ein Schlüsselwerk des Bildhauers Giovanni Pisano aus dem Jahr 1301. Allein bei Tageslicht näherte er sich dem Figurenrelief und arbeitete dessen Plastizität auf einprägsame Weise heraus. Als Mellini die Aufnahmen an den Buchverlag Electa weiterleitet, willigte dieser in die Veröffentlichung ein. Für den jungen Fotografen begann ein neuer Abschnitt, der ihn immer häufiger aus seinem Studio hinausführte. Er fotografierte Landschaften, Gebäude, Skulpturen und schließlich auch jene, die sie geschaffen haben. Das Künstlerportrait wird zu Amendolas Königsdisziplin, die weniger von einzelnen Schnappschüssen als vielmehr von langjährigen Begegnungen geprägt wird. Vor allem die Künstler der Transavantgarde wie Jannis Kounellis, Francesco Clemente, Enzo Cucchi, Mimmo Paladino oder Sandro Chia begleitete Amendola auf ihrem Weg von jungen Talenten in die erste Liga der Kunstwelt. Dass aus den professionellen Treffen mitunter enge Freundschaften entstanden, betrachtet Aurelio Amendola als elementar für seine Arbeit. Man spürt das Vertrauen, das dem Mann mit der Linse entgegengebracht wurde und ihn selbst an scheue Charaktere erstaunlich nahe herankommen ließ. Über Freunde ergaben sich immer wieder neue Kontakte. Als Amendola 1976 für eine Ausstellungseröffnung von Novello Finotti nach New York reiste, gab ihm jemand die Telefonnummer von Andy Warhol. Am nächsten Morgen rief Amendola an und bat mit stark toskanischem Akzent um einen Fototermin. Dass Warhols Sekretärin selbst gebürtige Italienerin war, erleichterte die Kommunikation. Und nachdem er sich als Fotograf von Marino Marini vorgestellt hatte, willigte Warhol schließlich ein. Noch im selben Jahr folgten weitere Aufnahmen von Roy Lichtenstein und Larry Rivers, die durch regelmäßige New-York-Reisen in den achtziger Jahren ihre Fortsetzung fanden. Amendola beließ es jedoch nicht beim reinen Portrait. Bereits in seinen Anfangsjahren als freier Fotograf studierte er Künstler bei der Arbeit und begleitete die 158


Alberto Burri, CittĂ di Castello, 1976


Oben: Emilio Vedova, Venedig, 1987 Unten: Claudio Parmiggiani, Prato, 2004 RechteSeite: Michelangelos „David“, Florenz, 2001

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Während die millionenfach fotografierten Figuren aus der Distanz eine seltsame Künstlichkeit umgibt, beginnen sie auf den Fotografien Amendolas zu leben.

Entstehung ihrer Werke. Bildeten die Marmorskulpturen Marino Marinis den Auftakt, rückten in den siebziger Jahren zunehmend Happenings in den Fokus. Amendola wurde auf diese Weise zum Chronisten, der Alberto Burri beim „Malen“ mit einem Flammenwerfer oder Claudio Parmiggiani beim Zerschneiden eines gläsernen Labyrinths festhielt. Die Regelmäßigkeit der Kontakte mündete in umfangreichen Monografien, die in den Folgejahren über Marini, Burri, Manzù oder Kounellis erschienen sind. Seine außergewöhnliche Sensibilität für die Bildhauerei verhalf Amendola zu weiteren Aufträgen. Als ihn in den frühen neunziger Jahren der Chef einer italienischen Bank für ein Buchprojekt kontaktierte, schlug er die Skulpturen Michelangelos vor. Die daraus entstandene Publikation über die Medici-Kapellen in Florenz bildete die erste von einer Reihe weiterer Fotoserien. Amendola nutzte die seltene Gelegenheit, sich dem Renaissance-Denkmal ohne Einschränkungen nähern zu können und setzte es in ein vollkommen neues Licht. Während die millionenfach fotografierten Figuren aus der Distanz eine seltsame Künstlichkeit umgibt, beginnen sie auf den Fotografien Amendolas zu leben. In kontrastvollem Schwarzweiß treten Details wie Augenlieder, Haare oder Lippen in bislang ungesehener Präzision hervor. Marmor wandelt sich zu Haut oder versprüht Stofflichkeit und Textur. Nicht ohne Grund war es Aurelio Amendola, dem die Hermitage in St. Petersburg

2007 als erstem Fotografen eine Einzelausstellung widmete. Und anlässlich des 450. Todestages Michelangelos wurden im Januar 2014 insgesamt 23 Fotografien von Aurelio Amendola am Ort ihrer Entstehung gezeigt: Der Medici-Kapelle in Florenz. ie Besonderheit von Amendolas fotografischen Œuvre ist nicht nur das Thema Kunst an sich. Es ist die spannungsvolle Wechselwirkung der Zeit, wenn Renaissance und Gegenwart aufeinandertreffen. Michelangelo wird durch das Auge des 20. Jahrhunderts betrachtet, während umgekehrt das Gespür die Vergangenheit den Blick auf die Gegenwart verschärft. Oder um es in den Worten von Aurelio Amendola zu sagen: „Ich musste erst Burri begegnen, um Michelangelo besser verstehen zu können.“ Auch Rückschläge gehörten in all den Jahren mit dazu. Als ihm der befreundete Bildhauer César Baldaccini im Frühjahr 1973 einen Termin bei Picasso vermittelt hatte, fuhr Amendola sogleich von Pistoia ins südfranzösische Saint-Paul-de Vence. Erst als er eintraf, musste er erfahren, dass ihm Picasso aufgrund einer Erkrankung kurzfristig abgesagt hatte und schließlich wenige Wochen später verstarb. Amendola nahm es dennoch gelassen. Seine Rolle als Chronist der Kunstwelt hatte der heute 76-jährige bereits längst gefunden. 161


In vino veritas Fotos PAtRICK WALtER | styLIng DAnIEL sAtoRE


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Fotos: Patrick Walter | styling: Daniel satore | Hair & Makeup: sonja shenouda | Model: sasha Marini

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By AnDREA D’AqUIno

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WAR GESTERN Interview Violeta Berisha

Fotos auf dieser Seite: Š Thomas Rabsch

OBEN OHNE


Linkin Park in Concert: Auf der Bühne eher spärlich bekleidet, hat Frontmann Chester Bennington ein Faible für Mode und Design.

it dem brandneuen Album „The Hunting Party“ geht die Band Linkin Park um Frontmann Chester Bennington im November auf Deutschlandtour. Mit ihrem sechsten Studioalbum kann die Band mühelos an ihre bisherige Erfolgsgeschichte anknüpfen. Echo, MTV Award und Grammy pflastern seit Jahren ihren musikalischen Triumphzug. Mit ihrer pop-ähnlichen Musik, durchzogen von rockigen Elementen und Komponenten aus Rap und Metal, gewann die Band schnell an Fangemeinde, musste sich aber auch viel Kritik von Seiten der Musikkritiker gefallen lassen: der Vorwurf des Mainstream blieb nicht aus. Zwischen den verschiedenen Alben lässt sich deutlich erkennen, dass die Band musikalisch auf unterschiedliche Stilrichtungen setzt. Zu Beginn dominierten härtere E-Gitarren Sounds mit deutlichem Hang zu Heavy Metal. Mit der Zeit wurden sie immer softer, weniger elektronisch, wandten sich mehr der Popmusik zu. Mit ihrem neuen Album geht die Band zurück zu ihren Wurzeln, erfindet sich dabei neu und lässt wieder verzerrte Gitarren, raue Ecken und Kanten für ihre Musik sprechen. Seit jeher legt Linkin Park großen Wert auf Mitgestaltung ihrer Musikvideos, bringt sich

künstlerisch ein bei der Gestaltung ihrer CDHüllen und bei Werbeauftritten. Da wundert es kaum, dass Frontmann Chester Bennington auch in Sachen Mode mitmischt. Dass Musik und Mode seit jeher eine nahezu intime Freundschaft pflegen, ist nichts Neues. Beispiele aus unterschiedlichsten Epochen der Musik- und Modeindustrie beweisen dies. Chester Bennington versteht diese Verbindung weitaus radikaler, nicht nur in der Präsentation und umgeben von schönen Models, sondern zugleich als Designer. Die kleine Kollektion, bestehend aus 6 Teilen Meanswear und Accessoires, ist das Resultat einer rockig-eleganten Symbiose: Der eklektische Stil des Rockmusikers Bennington fügt sich in die minimalistische Ästhetik der Marke Porsche. Lederjacke, Jeans und limitierte T-Shirts, von Kopf bis Fuß eingekleidet: Sonnenbrille, Boots und Tasche bietet den KomplettLook by Chester Bennington. Mit Quality sprach der Musiker und Designer über seine CAPSULE COLLECTION für Porsche Design, seine Karriere mit Linkin Park und die Fusion von Musik und Mode. 171


Designer, Model und Musiker: mit seiner 6-teiligen Capsule Collection ist der Man komplett eingekleidet.

Seit über 15 Jahren auf der Bühne und immer noch erfolgreich im Geschäft. Das ist für uns immer noch sehr bemerkenswert. Es ist ein wahres Geschenk, immer tun zu können, was man wirklich machen möchte. Die Tatsache, dass wir noch immer relevant sind und jetzt unsere sechste Platte rausbringen ist eine große Leistung, für die wir sehr dankbar sind. Unser größter Dank gilt unseren Fans, die uns schon so lange unterstützen. Und so lange wir die Musik machen, die diese begeisterten, jungen Künstler von Beginn an machen wollten, werden wir die Musik machen, die die Leute hören wollen. Das ist nichts, was uns garantiert ist, also freuen wir uns über jede Chance, die wir kriegen können. Das neueste Album ist viel härter, als seine Vorgänger. Zwischendurch ist Linkin Park nahezu sanft geworden. Wie kam es zu dieser Entwicklung? Das ist absolut richtig, zwischenzeitlich sind wir musikalisch viel sanfter geworden. Für viele unserer Fans war das eine große Herausforderung. Hybrid Theory war 50:50 – ziemlich hart und trotzdem mit leiseren Anklängen, aber es hat immer noch gerockt. Nachdem wir Meteora herausgebracht haben, war uns klar, dass wir als Künstler etwas anderes, kreativ Anspruchsvolleres und Aufregendes machen mussten und wollten. Die Musik, die wir in den vorherigen zwei Alben gemacht haben, erschien uns nicht mehr sexy genug, also wurden wir viel experimenteller. Seitdem unterscheidet sich jedes Album sehr stark vom vorherigen. Für uns war das eine Reise, wir sind erwachsen geworden, haben unser eigenes Ding erschaffen, mit dem Sound gespielt, mit den Instrumenten herumexperimentiert, uns gegenseitig künstlerisch vorangebracht und unsere Fans dazu herausgefordert, mit uns auf diese Reise zu gehen. Und heute sind wir hier und die Rocklandschaft ist aktuell ziemlich verrückt. Alternative- und Indie-Musik ist im Grunde Pop. In

Los Angeles muss ich die Pop-Station einschalten, um interessante Musik zu hören oder zu erfahren, was gerade in der Alternative-Welt abgeht. Und Rock… Es gibt viele Bands da draußen, aber sie hören sich alle gleich an und sind technisch und textlich nicht sehr begabt. Also haben wir uns dazu verpflichtet gefühlt, das Album aufzunehmen, das gerade kein anderer macht. Wir haben uns dafür entschieden, uns von der Pop-Musik zu lösen und ich glaube, dass wir der heutigen Alternative-Musik dadurch eine Form gegeben haben. Wenn wir auf dem Pfad der Pop-Musik geblieben wäen, wären wir untergegangen. Linkin Park wird teilweise mit Katy Perry verglichen, wir bewegen uns aber nicht in der gleichen Welt. Katy Perry ist im Pop-Modus. Wir konnten das Album aufnehmen, das gerade niemand anderes macht. Ein technisch solides Hard-Rock-Album, das sich interessant anhört. Nichts ist vorhersehbar. Wir können gute Texte und Melodien schreiben, genau wie für ein Pop-Album, das macht keinen Unterschied. Wir kombinieren die Dinge ziemlich gut und das macht unsere Hard-Rock-Fans sehr glücklich. Sie sind ein modischer Rockstar. Kümmern Sie sich selbst um Ihr Bühnen Styling oder machen das Stylisten? Ich mache alles selber. Natürlich haben wir Stylisten, die aber meistens nur ausbessern, was nicht richtig sitzt. Manche aus der Band sagen einfach: „Finde irgendetwas und bring‘ es her.“ Ich frage immer nach bestimmten Marken und meistens sind mein Team und ich sowieso auf einer Ebene. Sie haben bereits vor Ihrer Arbeit mit Porsche Design Mode entworfen. Inwiefern unterscheiden sich diese Arbeiten? In meinen anfänglichen Arbeiten als Designer, habe ich mehr als Einzelperson die Kreationen entwickelt. Bei dieser Kooperation, habe ich verstärkt mit dem Porsche Design-Team zusammen gearbeitet. Eine Art Symbiose von Geschmack und Stil, die Porsche Design und mich repräsentieren soll – und es auch tut.


Wie kam es zur Kooperation mit Porsche Design? Unsere Zusammenarbeit begann, als Porsche Design den Store in Beverly Hills eröffnet hat. Sie haben unsere Band zur Eröffnung eingeladen. Dort habe ich auch Jürgen, den CEO von Porsche Design und Tobias aus dem Marketing getroffen. Wir haben uns zusammengesetzt und über eine Kooperationsmöglichkeit gesprochen. Mode hat mich immer interessiert. In der Vergangenheit habe ich ein paar Linien mit Ve’Cel herausgebracht und wollte in diesem Metier weiter arbeiten. Es hörte sich neu, aufregend und nach Spaß an, nach etwas, von dem ich gerne ein Teil sein wollte. Weil ich die Geschichte von Porsche Design kenne, wusste ich, dass die Qualität sehr hoch sein würde – alles bewegte sich also in meine Richtung. Wie viel von Ihnen steckt in dieser Kollektion? Die Linie repräsentiert mich und meinen Stil. Man erkennt deutlich die Unterschiede zwischen der Capsule-Linie und anderen Porsche Design-Linien. Auch wenn die allgemeinen, sehr hohen Erwartungen an das typische Porsche Design nicht enttäuscht werden, fließt ein großer Teil meines individuellen Stils in die Designs mit ein. Die Jacke ist für mich das Highlight der Linie. Die Jacke, die Tasche… Das sind die Dinge, die das Kreativpaket bündeln und zusammenhalten. Werden Sie auch in Zukunft als Designer arbeiten? So lange man mein Design will, werde ich weiter machen. Ich glaube, dass diese Capsule-Linie für Porsche Design Neues herausgelockt hat, das der Marke gut tut. Porsche Design legt sehr viel Wert auf die Wahl des Materials, für mich steht die Marke sehr für innovative Ideen, bleibt ihrem Design trotzdem treu, sodass man das Gefühl behält, man könne die Kleidung in jeder Situation tragen. Ich empfinde diese Marke als sehr stark und wettbewerbsfähig. Könnten Sie sich auch vorstellen, für eine andere Marke als Designer tätig zu werden? Auf eine bestimmte Art und Weise nehme ich die Dinge oft, wie sie kommen, sehr spontan, aber dankbar. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die fruchtbarsten Beziehungen oft auf eine sehr natürliche Weise entstehen, zwischen Personen, durch kreativen Gedankenaustausch. Mit Porsche habe ich sehr gerne zusammengearbeitet, wir haben großen Respekt für einander und nicht zu vergessen, hatten wir eine Menge Spaß. Ich bin gespannt, was in Zukunft auf mich zukommen wird, aber ich habe noch keine konkreten Ideen.

Sie haben erst kürzlich Ihren Fans versprochen, alle eineinhalb Jahre ein neues Album herauszubringen. Das ist ein ziemlich großer Druck für Sie und die Band. Wie finden Sie da überhaupt noch die Zeit für Fashion-Design? Das ist eine sehr gute Frage. 2010 haben wir zwei Alben veröffentlicht. Danach haben wir dieses Versprechen gegeben, welches wir auch strikt halten wollen. Ich denke, man hat immer die Zeit, die man sich nimmt. Bei der Capsule Linie musste ich nicht zwingend im Store anwesend sein. Die Kommunikation im Team hat wunderbar funktioniert, ich konnte sagen, was ich mag und sehen möchte und sie setzen es um. Es ist ziemlich b e eindruckend, wie schnell die Crew arbeitet und wie groß ihre eigenen Erwartungen an sich selbst sind. Das Porsche Design-Team ist extrem talentiert, sie hören sich an, was ich zu sagen habe, ändern hier und da ein paar kleine Dinge und bringen das Design auf die Ebene, auf der es für beide steht – Porsche Design und mich, als Person. Haben Sie die Fußballweltmeisterschaft verfolgt? Sind Sie Fußball-Fan? Durch die Fußball WM 2014 bin ich tatsächlich zu einem Fan geworden. Deutschland hat verdient gewonnen, die Jungs haben keine Niederlage akzeptiert, das zeigt, wie widerstandsfähig sie sind. Das war wirklich eine beeindruckende Weltmeisterschaft dieses Jahr. Ich habe auch zum ersten Mal die Energie in den USA gespürt. Fußball war hier nie richtig Thema. Das hat sich komplett geändert. Eine spürbare, unglaubliche Spannung lag permanent in der Luft. Amerika hat endlich die Augen geöffnet und erkannt, was für ein aufregender und spannender Sport Fußball ist. Und das US-Team hat auch ganze Arbeit geleistet. Vielen Dank für das interessante Gespräch. Sehr gerne. Und Glückwunsch, Deutschland!

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n Bewegung bleiben, Dynamik, Vorwärtsdrang, so oder so ähnlich könnte auch die Devise eines erfolgreichen Fußballteams lauten. Während der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien sprach Quality mit Ricardo Guadelupe, dem neuen CEo von Hublot. Dabei sind die engen Verbindungen von Hublot und der FIFA schnell festgemacht. Fast ein Jahr ist Ricardo Guadelupe nun an der Spitze von Hublot und gibt Quality, als erstem deutschen Medium ein Interview zu seinen Zielen und dem Hublot / FIFA Projekt, der erfolgreichsten und zugleich größten werblichen Investition in der Firmengeschichte. Hublot permanent präsent, als offizieller Zeitnehmer, mit dem grandiosen Coup, die Austauschtafeln als Hublot Uhr zu gestalten sowie ein Hublot-Hotel und ein Favela-Projekt, das macht fast atemlos und ist sehr ungewöhnlich für eine Luxusmarke. Ich nehme an, Sie sprechen kein Deutsch, oder doch? Ich habe sieben Jahre Deutsch studiert. In der Schweiz, die mein Zuhause ist, muss man Deutsch lernen, aber ich spreche es nicht so gut. Trotz spanischer Wurzeln, gehört gefühlt die eine Hälfte meines Herzens der Schweiz und die andere Hälfte der Welt. Ich habe gehört, Sie stehen Jean-Claude Biver sehr nahe. Alles fing damit an, dass er Ihr Mentor war und im Laufe der Zeit zum Freund wurde, richtig? Erzählen Sie mir etwas über Ihre Beziehung zu ihm und was diese Partnerschaft so stark macht. Ja, wir kennen uns seit zwanzig Jahren. Ich traf ihn zum ersten Mal im Jahr ’94 und seit dieser Zeit arbeiten wir zusammen. Damals hat er mich angeworben. Zu dem Zeitpunkt hatten wir eher eine Chef und Arbeitnehmer Beziehung. Aber im Laufe der Jahre lernten wir uns besser kennen und ich wurde zu so etwas wie seiner rechten Hand. Schließlich freundeten wir uns an. Nach wie vor ist er mein Mentor, mein Alter Ego. Er ist ein Genie im Bereich des Marketings und hat eine sehr präzise Vision davon, was er mit der Marke machen will. 174

Ich lernte, seine Visionen in die Tat umzusetzen, denn Ideenumsetzung ist meine absolute Stärke. Erfolg bedarf eines starken Teams und das besteht nicht nur aus einer Person.... Nein, natürlich nicht. Aber am Anfang waren wir erstmal auf uns allein gestellt. Als ich bei Hublot anfing, bestand das Team aus fünfundzwanzig Mitarbeitern. Heute sind es etwa vierhundert. Schritt für Schritt haben wir das Team aufgebaut und gemeinsam ein unglaubliches Abenteuer gestartet. Kennen Sie jeden persönlich, der bei Hublot arbeitet? Wissen Sie, zu Beginn war es wirklich schwer. Dem Unternehmen ging es nicht gut und wir mussten von den damaligen fünfundzwanzig Mitarbeitern sogar einige entlassen. Es war nicht einfach, wir hatten harte Entscheidungen zu treffen. Aber ein paar Leute arbeiten heute – nach zehn Jahren Hublot – noch immer für uns und das ist großartig. Es ist fantastisch, mittlerweile ein Team aus vierhundert Mitarbeitern zu haben. Persönlich kenne ich aber nicht alle. Als CEO machen Sie sehr viel – Design, Technik, Sales und Marketing. Meist gibt es dennoch einen bestimmten Fokus. Welches ist Ihrer im Augenblick? Wie sehen Ihre nächsten Ziele aus, die Sie sich für Hublot gesetzt haben? Der momentane Fokus liegt auf der Herstellung. Wir sind in den vergangenen zehn Jahren zu einer der erfolgreichsten Marken des neuen Jahrhunderts geworden und haben uns unter den bedeutendsten Uhrenherstellern etabliert. Natürlich sagen die Leute: „Es war Marketing, es war das Produkt“. Daher möchten wir zeigen, dass Hublot eine Manufaktur ist, in der wir alles hauseigen produzieren – das Uhrwerk, das Material, das Gehäuse. Mein Hauptthema ist jetzt, die verschiedenen Gewerke und das Know How der Branche miteinander zu verknüpfen und unsere Produktion für die nächsten fünf Jahre zu optimieren. Wir wollen von uns sagen können: „Wir sind eine echte Manufaktur“ und uns mit Patek Philippe, Breguet oder Vacheron Constantin vergleichen. Das ist mein größtes Ziel. Das erfordert viel Engagement und Fingerspitzengefühl... Richtig. Vor allem aber, weil man das eigene Wissen und das Fachwissen der Mitarbeiter miteinander verknüpfen muss. Wir stellen pro Jahr mehr als fünfzig Mitarbeiter ein. Es bedarf Zeit, sie mit unserer Markenphilosophie und unseren Zielen bekannt zu machen. Selbstverständlich ist es eine große Herausforderung mit unserem eigenen Uhrwerk auf den Markt zu gehen. Wenn uns dabei ein Fehler unterläuft, hat das fatale Folgen auf dem Markt. Befindet sich Ihre Manufaktur in der Schweiz? Ja. Gerade bauen wir eine zweite Fabrik. Außerdem errichten wir ein weiteres Gebäude, um eine größere Produktion zu gewährleisten. Hublot ist bekannt für seine Materialneuheiten. Wir möchten in der Lage sein, all unsere Entwicklungen diesbezüglich bedienen zu können.


FIFA takes Time Interview Susanne Filter

© Hublot

Ein starkes Team: Fußballlegende Pelé mit Hublot CEO Ricardo Guadalupe


Omnipräsenz bei der FuĂ&#x;ballweltmeisterschaft: Die Schiedsrichtertafel wurde wurde dem einzigartigen Design der Hublot Uhren nachempfunden


Wow, das ist eine große Herausforderung. Haben Sie schon eine Idee für ein neues Material, das es im Uhrensegment so noch nicht gibt? Jedes Jahr. ein neues Material rauszubringen, ist schwierig. Das ist eine unvorstellbare Leistung. Wenn Sie ein anderes Material verwenden, ändern Sie damit auch den Herstellungsprozess. Es werden andere Maschinen benötigt, sowie neues Fachwissen. Wir arbeiten viel mit Keramik, ein unglaubliches Material. Neue Materialien sind investitionsintensiv. Wie ist es mit dem return of invest? Natürlich können nicht hundert Prozent zurückkommen. Es ist wichtig, Recherche zu betreiben. Manchmal funktioniert es nicht so wie gewünscht, manchmal entwickeln sich gerade daraus andere Ideen. Lassen Sie uns zu dem großen FIFA Hublot Projekt kommen, in das Sie sehr eingebunden sind. Was ist die Idee dahinter und was macht es so wichtig für Hublot? Wir sind die erste Luxusmarke, die eine Liaison mit der Fußballwelt eingeht. Es wird immer gesagt, Fußball sei populär und damit nichts für Luxusmarken. Wir haben bewiesen, dass Fußball unglaublich einflussreich für eine Marke sein kann. 2012, zu dem Zeitpunkt, als wir mit den Vorbereitungen für die FIFA begonnen haben, wussten selbst Schweizer Freunde nicht, was Hublot ist. Sie kannten die Marke nicht. Dank des Fußballs wissen aber mittlerweile 95 Prozent der fußballaffinen Menschen, dass Hublot eine Uhrenmarke ist. Die Fußballweltmeisterschaft ist mit Abstand das meistgesehene Event im Fernsehen – da können nicht mal die olympischen Spiele mithalten. Demnach erreichen wir mehr als zwanzig Millionen Menschen, die alle die berühmte Zeittafel von Hublot sehen. Wir haben vierzigtausend Konsumenten im Jahr, die unsere Uhren kaufen. Und nun können wir sie auch noch mit Fußball

Der brasilianische Neo-Pop Künstler Romero Britto schuf für Hublot die Fußbälle © Fred Merz

berühren. Auf den von Hublot veranstalteten Public Viewings haben wir über tausend Leute eingeladen, um gemeinsam die Weltmeisterschaft zu erleben. Ich habe gehört, dass Sie sogar extra ein Hotel – eine Art Hublot Welt – an der Copacabana installiert haben. Ja, es heißt „Hublot Palace“. Und was bedeutet diese spezielle Hublot Welt für ihre Kunden? Was haben Sie in dem Hotel verändert, um eine Hublot Welt zu kreieren? Wir veränderten die gesamte Rezeption. Es gibt eine Art Hublot Boutique – mehr oder weniger wie eine Hublot Ausstellung. Die Dachterrasse und ein großes gastronomisches Angebot bilden zwei wichtige Highlights. Der Hublot Spirit durchläuft das gesamte Hotel und vermittelt unseren Gäste ein vertrautes Gefühl. Die Gastronomie ist sehr wichtig, es gab drei Chefköche, die das Dinner immer den Spielen entsprechend ausrichteten. Spanische Tapas, mexikanisches Essen und natürlich viele brasilianische Gerichte. Weil wir eine Schweizer Marke sind, liegt es uns auch am Herzen, unsere Kultur nach Brasilien zu bringen. Diesbezüglich haben wir gemeinsam mit der Schweizer Regierung einen Verband namens „Swiss Presence“ gegründet. Wir organisierten gemeinsam mit dem Schweizer Botschafter ein Event, mit Schweizer Weinen, Fondue und dem Lieblingskäse von Monsieur Biver. Aber es lohnt sich. Wir lieben Fußball und wir lieben das Fußballland Brasilien. Nicht umsonst war Pelé schon mal Botschafter von Hublot. Was ist die Besonderheit an dem „Vehikel“ Fußball? Fußball ist die Art von Event, die jeder liebt. Und dann noch in Brasilien, dem Land des Fußballs. Die Emotionen, die dieses Land ausstrahlt, tragen sicher zusätzlich zu dem Erfolg unseres Engagements bei. Es ist jedenfalls eine sehr große Aktion, die Hublot zusammen mit der FIFA organisiert hat. Deswegen bin ich in positivem Sinne angespannt. Interessieren Sie sich privat für Fußball? Fußball ist für mich privat auch ein wichtiges Thema. Ich schaue mir regelmäßig Spiele an; diese Saison reise ich dafür sogar nach England. darüber hinaus erlaubt uns unsere Partnerschaft mit dem Fußball ein großes Netzwerk und ich bewege mich zwischen vielen großartigen Spieler- oder Trainerpersönlichkeiten. Das ist wirklich ein unglaubliches Tool, da die Menschen sehr ambitioniert sind, wenn es um Fußball geht. Einige Marken haben das bereits erkannt, viele andere werden noch nachkommen.

Rocklegende Glenn Hughes live im Hublot Palace

Sie waren der Vorreiter? Jean Claude Biver hat einst die Devise ausgerufen, dass Hublot näher zu seinen Kunden kommen muss und 177


viele unserer Kunden sind Teil der Fußballwelt. So kam Hublot zum Fußball. Spielen Sie persönlich auch Fußball oder haben Sie als Junge Fußball gespielt? Ich spiele seitdem ich 22 Jahre alt bin. In welcher Position spielen Sie in Ihrem Team? Als Stürmer, wie Ribéry, die Position auf der linken Seite. Normalerweise wollen alle Jungs professionelle Fußballspieler und große Stars werden. Aber man sollte realistisch bleiben. Dafür sind Sie auf eine andere Art ein Star geworden. Sie konnten wichtige Repräsentanten wie Pelé oder Mourinho für sich gewinnen. Haben Sie auch Fußball mit den beiden gespielt? War es erlaubt und hatten Sie überhaupt Zeit dafür? Nein, Pelé war gesundheitlich nicht ganz fit. Also konnte er leider nicht spielen. Ich habe ein paar Schüsse gemacht und er hat mir dabei zugeschaut. Sie haben sehr überzeugende und interessante Repräsentanten für Hublot. Es sind immer sehr spezielle Menschen. Wie wählen Sie diese aus und wer wählt sie aus? Das passiert instinktiv durch ein Gefühl, eine Emotion. Es gibt keine Strategie dahinter. Als wir über Coaching sprachen, kamen wir auf Mourinho, weil er ein sehr charismatischer Trainer ist. Zunächst treffen wir uns mit den Menschen, die wir uns als Partner vorstellen können. Dadurch entsteht eine kreative und sehr persönliche Beziehung. Wenn wir kein gutes Gefühl mit jemandem haben, ist es schwierig mit der Person zusammen zu arbeiten. Also treffen wir uns zunächst erstmal, um diese menschliche Ebene zu erkunden. Nur so funktioniert es. Mit all unseren Partnerschaften haben wir ein sehr spezielles Verhältnis, sogar mit der FIFA. Menschliche Beziehungen machen Menschen glücklich und es ist einfacher, mit guter Stimmung zu arbeiten. Mit der FIFA haben Sie drei wichtige Projekte realisiert. Sie sind offizieller Zeitnehmer und haben die neuen Auswechseltafeln in Hublotform erfunden. Ich habe außerdem von Ihrem Favela Projekt gehört. Können Sie mir etwas über dieses Projekt erzählen? Wir führen eine erfolgreiche Marke und solange das so ist, geben wir gerne etwas zurück – insbesondere Kindern. Kinder sind schließlich unsere Zukunft. So übernahmen wir die Renovierungskosten für ein Fußballfeld in der Favela in Copacabana. Es ist fertig und wurde am 27. Juni mit dem Bürgermeister von Rio, Jérôme Valcke, von der FIFA und Pelé eingeweiht. Eine letzte Frage: Wenn Sie von Hublot sprechen, sprechen Sie oft von „The Art of Fusion“. Was genau bedeutet das? Als wir 2004 mit Hublot zusammenwuchsen, versuchten wir mit Innovationen in die Uhrenindustrie zu gehen. Das war unsere Vision. Wir haben uns angeschaut, was andere traditionelle Marken machen, Patek Philippe oder Blancpain zum Beispiel. Natürlich sind auch wir eine traditionelle Marke, aber wenn wir immer dasselbe 178

In brasilianischen Favelas fing Fotograf Marcos Lopes Jacarezinho wahre Lebensfreude ein


Hublot-CEO Ricardo Guadalupe und Pierre Keller, Direktor der Schweizer Kunstuniversität ECAL

machen, wird es schwierig für uns, erfolgreich zu sein. Also müssen wir einen Weg dazwischen finden. Hublot war zum Beispiel die erste Marke, die vor 34 Jahren Gummiarmbänder präsentiert hat. Wir setzen bei der Uhrenherstellung auf Tradition, respektieren aber auch maschinelle Entwicklungen. Wir achten auf schöne Veredelungen, höchste Qualität, sind dennoch modern und irgendwie anders. Für unsere Uhren verwenden wir Material und Technik der Gegenwart. Das ist es, was wir die Verschmelzung von Tradition und Vision nennen, also „The Art of Fusion“. Eine Idee die offensichtlich funktioniert! Wir haben den Werkstoff Keramik im Luxussegment eingeführt. Davor hat im Grunde nur Rado im mittleren Preissegment Keramik genutzt. Mittlerweile wird Keramik von allen Marken auch im HighEnd-Bereich verwendet. Wirklich alle Labels bedienen sich dieses Materials, unter anderem auch Audemars Piguet oder Panerai. Es war also der richtige Schritt. Wir sind fähig, Innovation zu schaffen. Sie können stolz auf das sein, was Sie geleistet haben. Man spürt die Leidenschaft, die Sie für die Marke haben. Als Spanier ist das Blut vielleicht einfach wärmer. Und manchmal fängt es auch an zu kochen. Vielen Dank für das interessante Gespräch.

© Marcos Lopes Jacarezinho

Die offizielle Hublot FIFA Uhr: die Big Bang Unico Chrono Bi-Retrograd

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KONZEPT SUSANNE FILTER & MATTHIAS K.H. ARENS | TEXTE ALEXANDRA FELTS & MATTHIAS K.H. ARENS

„Der Fahrer sucht sich nicht das Auto aus. Das Auto sucht sich seinen Fahrer aus.“ Metallener Lärm, aufheulende Motoren und die heiß geliebten Autos verwandeln sich im Hollywood-Blockbuster „Transformers“ in eindrucksvolle Roboter. Quality transformiert „Reality to Fantasy“. 180


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LG BEAMER Entertainment zum Mitnehmen: Der tragbare Beamer von LG sichert die Abendunterhaltung auf der Yacht nach Sonnenuntergang. 2,5 Stunden Akkulaufzeit holen Hollywood aufs Boot! www.lg.com

LEXUS RC F Der Lexus RC F beeindruckt durch eine optimale Fahrstabilität bei hohen Geschwindigkeiten. Unter seiner Haube verbirgt sich das stärkste V8-Aggregat, das jemals für einen Lexus entwickelt wurde. Das 5,0-Liter-Benzintriebwerk leistet über 450 PS. Unverwechselbare Lufteinlässe, Carbon-Komponenten und breitere Reifen verstärken den aggressiven Look des neuen Lexus‘. www.lexus.com

CITROËN C4 CACTUS Vive la difference! Mit dem eigenwilligen Cactus zeigt Citroën, dass die Tradition, ein wenig anders als die anderen zu sein, wieder höchst lebendig ist. Der kleine Viertürer mit den witzigen und klugen Details trägt als Signum die Air Bumps getauften Kunststoffpuffer an der Seite. Er ist zwar nicht stachelig, dafür aber genügsam und effizient wie eine Wüstenblume. www.citroen.com

FERRARI CALIFORNIA T Seit den 50ern überzeugt der Ferrari California mit einer eleganten Mischung aus Sportlichkeit und Noblesse. Außen äußerst schnittig geformt. warten im Inneren des Ferraris 560 PS und 755 Nm maximaler Drehmoment. In 3,6 Sekunden von 0 auf 100, maximal 316 km/h runden den sportiven Charakter ab. www.ferrari.com

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STRAND CRAFT V8 WET ROD Die Luxusyacht unter den Jetskis: Eher elegant als sportlich präsentiert Strand Craft seinen „V8 Wet Rod“ als distinguierte Variante des sportlichen Wasserspaßes. Leistung bringt der Jetski auch noch mit: 5,7 Liter V8, 300 PS, über 100 km/h! www.strand-craft.com

JAGUAR C-X17 SPORTS CROSSOVER Die fortschrittliche Aluminium-Monocosue-Architektur ist die große Neuerung des Jaguar C-X-17 Sports Crossover. Als Konzept wurde das Auto, das eine neue Generation erschwinglicher JaguarModelle einläuten soll, bereits auf der IAA vorgestellt. Die Einführung auf Basis der Plattform folgt 2015! www.jaguar.com

LIBERTA T1 125 Retro-Design und Engineering made in Germany vom Feinsten machen die Liberta einzigartig in ihrer Klasse. Und das Schönste: Man braucht für das außergewöhnliche Bike keinen Motorradführerschein. Ein Autoführerschein der Klasse B (vor dem 1.4.1980) oder A1 genügen, um sich diese Freiheit zu nehmen. www.liberta-motorcycles.com

BMW 2ER COUPÉ Seit März ist das BMW 2er Coupé erhältlich, das als eine Hommage an den legendären BMW 2002 verstanden werden soll. Die Ablöse des Coupé der ersten BMW 1er-Reihe wird mit unterschiedlichen Motoren angeboten, der schnellste kommt in 5,0 Sekunden von 0 auf 100 und auf bis zu 250 km/h! www.bmw.com

LANDROVER DISCOVERY Die Qual der Wahl: Drei Motoren stehen Discovery-Interessierten zur Auswahl zur Auswahl. Leistungsstark sind sie alle. Als stärkster bringt zum Beispiel der V6 Supercharged Benzinmotor 340 PS mit und bringt den Landrover Discovery in 8,1 Sekunden von 0 auf 100. www.landrover.com

MINI COWLEY Für den kleinen Campingspaß: Nur 300 Kilo wiegt der kleine Wohnwagen von Mini. Mit Gaskocher, Spüle und autarker Stromversorgung ist der Kleine ausgestattet wie ein Großer. Zwei Camper finden im roten Anhänger Platz. www.mini.com 183


ALFA ROMEO 4C PEGIVA ECLIPSE Düsterer Name, leuchtendes Beispiel: „The Eclipse“ von Pegiva ist der perfekte Begleiter für große Yachten. „Die Finsternis“ kommt auf 83 km/h und bietet bis zu 10 Personen Platz. Das windige Boot ist die stilsichere Variante für den sportlichen Ausflug! www.pegiva.com

Endlich können Alfisti und solche, die es noch werden wollen, jubeln. Die legendäre Alfa Giulietta aus den 60er Jahren hat mit dem leichten, rassigen Alfa Romeo 4C eine würdige Nachfolgerin gefunden. Alle Kunst der belle macchine made in Italy ist in dieses kurvenverliebte, kompakte Coupé geflossen. www.alfaromeo.com

AUDI Q7 Die neue Generation des Q7 ist geboren. Durch schmalere Scheinwerfer, veränderte Fenstergrößen sowie dem Einsatz von Carbon und Aluminium hat der Q7 4.0 TFSI im Vergleich zu seinem Vorgänger rund 300 Kilogramm abgespeckt! www.audi.com

J CRAFT Schönheit aus einer anderen Zeit: J Craft ist eine nostalgische Marke! Im Charme der Mitte des letzten Jahrhunderts präsentiert der schwedische Hersteller besondere Beauties für den sportlichen Fahrspaß zurück in die 60er! www.j-craftboats.com

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BOWERS & WILKINS MASERATI KOPFHÖRER Sounds like Maserati! Die britische Audiomarke Bowers & Wilkins hat sich dem Motorsport verschrieben und präsentiert von Maserati inspirierte Kopfhörer. Die Maserati Edition der P5 zeichnet den „dezenten und zugleich exklusiven Stil der traditionsreichen Sportmanufaktur nach“. Schick! www.bowers-wilkins.com


HUBLOT BIG BANG FERRARI Die drei neuen Modelle der Hublot „Big Bang Ferrari“ folgen ihren Vorgängern in Exklusivität und Qualität. Hochwertiges Gold, Details in Ferrari-Gelb oder rotes Saphirglas geben Hinweise auf den italienischen Automobilhersteller. www.hublot.com

DUCATI MONSTER 821 In der italienischen Emilia Romagna müssen die Renngene schon im Terrain sein, denn wie Ferrari hat auch die Motorradschmiede Ducati ihren Sitz hier. Das neue betörende Biest aus der legendären MonsterSerie hat exakt 821 Kubik und einen drehfreudigen 2V Motor. www.ducati.com

HONDA HA420 HJ Blindtext für einige technische Daten und Fakten

Natürlich trägt er Sie, wohin Sie wollen. Gedacht ist der HONDA HA420 HJ allerdings als Geschäftsreiseflugzeug. Fünf Geschäftspartner finden in dem leistungsstarken Privatjet Platz. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 778 km/h ist das Meeting – oder eben Urlaubsreiseziel – schnell erreicht! www.hondajet.com

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AIRBUS EC145 Wer auch hoch oben nicht auf seinen Mercedes verzichten will, der wird bei Airbus fündig: Den EC145 Helikopter präsentiert der Hersteller im Benz-Style! 2010 stellte Airbus das zweimotorige Modell erstmals vor. Das luxuriöse Interieur wurde exklusiv in der DesignAbbteilung von Mercedes im italienischen Como entworfen. www.airbus.com

BMW i8 Nachhaltigkeit wird bei BMW groß geschrieben: Der i8 verfügt über die effiziente eDrive Technologie, im Interior wurden recyclebare Materialien verwendet. 362 PS, ein maximaler Drehmoment von 250 Nm, in 4,6 Sekunden von 0 auf 100, hat der BMW i8 auch noch zu bieten! www.bmw.de

HARLEY DAVIDSON NIGHT ROD SPECIAL Selbst die strengen Wächter der großen Harley-Tradition waren begeistert. Wie auch nicht, wenn das V2-Triebwerk des ultimativen Muscle-Bikes zusammen mit Porsche entwickelt wurde. Mit 117 wassergekühlten PS, ein kraftvoll kultiviertes Resultat deutsch-amerikanischer Freundschaft. www.harley-davidson.com

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BMW CEVOLUTION SCOOTER Dass grüne Innovation und klassische Emotion das Dream Team der Zukunft sein können, zeigte BMW schon mit dem kompakten i3 und dem HybridSportwagen i8. Der elektrische City-Scooter CEvolution mit einer hitverdächtigen Batteriereichweite von 100 Kilometern ist dazu quasi das Tüpfelchen auf dem i. www.bmwmotorcycles.com

BENTLEY BAG Chanel, Prada oder Gucci – welche Handtasche am besten zu einem Bentley passt, beantwortet der britische Hersteller denkbar simpel. Die hauseigenen Taschen komplettieren das noble Fahrgefühl der edlen Automobile perfekt. Auch am Handgelenk spielen für Bentley wohl durchdachte Formsprache und erlesenes Material die Hauptrolle! www.bentleymotors.com

LIQUID GLASS LUXURY CAT „Exhilirating. Responsive. Enviable. Lightning quick. Powerful. Luxurious. Limited Production.“ Viele Worte verliert Liquid Glass über seine „Luxury Cat“ nicht. Aber was gibt es bei aufregender Optik gepaart mit kraftvoller Technik schon zu sagen, außer: „Einsteigen, losdüsen!“ www.liquidglassboats.com

CADILLAC ATS Diese kleine Sportlimousine hat sogar den renommierten Red Dot Design Award gewonnen. Cadillac streift sein eher behäbiges Image für Europa ab und überrascht mit einem kompakten Viertürer, dessen anspruchsvoller, sportlicher Zuschnitt auf der legendären Nordschleife getestet wurde. www.cadillac.com 187


MORGAN AERO SUPERSPORTS Nostalgiker und Oldtimer-Fans kommen bei Morgan Aero SuperSports definitiv auf ihre Kosten. Das Modell zum 100. Jubiläum der britischen Marke wurde traditionell im Holzrahmen von Hand gefertigt. Der Alu-Flitzer überzeugt mit seinem 4,8-Liter V8-Motor, der 367 PS leistet und in vier Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt. www.morgan-motor.co.uk

PEUGOT DJANGO Es muss ja nicht immer die berühmte Marke aus Italien sein, denn auch Peugeot baut seit über einem halben Jahrhundert Roller. Der Django 125, der im Herbst erhältlich sein wird, ist eine Reverenz an den S55, der 1953 Premiere feierte. Die rassigen Lüftungsöffnungen sind mehr als ein Designelement: sie kühlen den Motor. www.peugeotscooters.com

2015 FORD MUSTANG Volle Leistung und ein dynamisches Fahrerlebnis bietet der neue Ford Mustang. Das Modell mit dem unzähmbaren 5-Liter V8-Motor verspricht satte 426 PS. Bisher nie in Deutschland vertrieben, bietet Ford sein Musclecar-Modell nun im Sommer 2015 auch auf dem europäischen Markt an. www.ford.com

DURACIC MASERATI MOTORCYCLE Da scheint wohl jemand nicht genug von seinem Auto zu bekommen! Für den Fahrer eines Maserati MC12 fertigte das Familienunternehmen Duracic unlängst ein custommade Motorrad ganz im Stil der italienischen Automarke. Farbe und Formgebung sind dem legendären MC12 entlehnt. www.duracic.de

ETRO CARDHOLDER AUDI BABYSCHUHE Früh übt sich! Liegt der Führerschein auch noch in weiter Ferne, so bedenkt Audi seine Kundschaft der nächsten Generation schon im Wiegenalter. Die Babyschühchen der Automarke manifestieren schon denkbar früh, auf welches Gaspedal die Kleinen in 18 Jahren zu treten haben! www.audi.com 188

Stilechter Spielspaß: Der italienische Moderiese Etro präsentiert ein geschmackvolles Etui für Kartendecks. So lässt sich der Sitzpartner im Flugzeug zu einer eleganten Partie einladen. www.etro.com


AIRBUS EC135 Das tiefe Orangebraun der Ledersitze kommt Ihnen bekannt vor? Vielleicht denken Sie an die noblen Handtaschen von Hermès! Das Modelabel steht nämlich Pate für den „EC135 T2e l’Hélicoptère par Hermès“ von Airbus. Das Interieur ist eng an den distinguierten Stil der Traditionsmarke angelehnt. 2014 konnten sich HeliEnthusiasten davon zum Beispiel auf der Genfer „European Business Aviation Convention & Exhibition“ überzeugen. www.airbus.com

HOREX Ade, großes schwäbisches Traditionsmotorrad. Jetzt ist es wohl endgültig, denn Horex hat kürzlich Insolvenz angemeldet. Dabei wurde im Frühling noch die Cafe Racer vorgestellt. Dennoch: jetzt schlägt die Stunde der Sammler. Das letzte Modell soll auf 33 Stück limitiert sein. www.horex.com

WAJER & WAJER OSPREY 38 Aller guten Dinge sind drei: Zur Entwicklung der „Osprey 38“ holte sich Hersteller Wajer & Wajer die Architekten von Vripack International Naval Architects und die Motorenspezialisten von Volvo Penta ins Boot. Gemeinsam erstellten die drei Profis eine sportliche Yacht, die in Holland zum „Motorboot des Jahres“ gekürt wurde. www.wajer.nl

BMW 4ER COUPÉ CABRIO Seit Oktober 2013 gibt es den 4er als Coupé, in diesem März erweitert die Cabrioversion die sportliche Modellreihe von BMW. Die kraftvollste Performance bietet die Variante mit einem 435d-Dieselmotor: Ganze 313 PS und ein maximaler Drehmoment von 630 Nm. www.bmw.com

SEA-DOO SPARK Die ganze Familie will Sea-Doo mit seinem Modell „Spark“ zu aufregenden Verfolgungsjagden einladen. Farblich dürfte von Klein bis Groß jedenfalls jeder auf seine Kosten kommen: Den Jetski gibt es in Silber, Orange, Pink, Grün, Gelb und Schwarz. www.sea-doo.com 189


BURBERRY PRORSUM Seesack mal anders: Aus butterweichem Leder präsentiert Burberry Prorsum diese Saison eine Reihe lässiger Taschen in jeder erdenklichen Nuance. Der lederne Seesack darf auf keinem stilvollen Bootstrip fehlen! www.burberry.com

MONTE CARLO YACHTS MCY86 In gedämpftem Goldton leuchtet die MCY86 von Monte Carlo Yachts. Der edle Koloss misst bei einem Tiefgang von 6,45 Metern rund 26 Meter Länge. Auf bis zu 53 km/h lässt sich die Yacht beschleunigen. Im Inneren lockt Gemütlichkeit: Satte Cognactöne, erlesenes Material und indirektes Licht ergeben ein heimeliges Gefühl auf hoher See! www.montecarloyachts.it

JEEP CHEROKEE Runter von der Straße, rein ins Vergnügen: Jeep verspricht mit seinem Cherokee neue „Maßstäbe in Off Road-Performance und Technologie“. Auch Sicherheit hat das kraftvolle Auto zu bieten: Über 70 Sicherheitsfeatures garantieren ausgelassenen Fahrspaß! www.jeep.com

OPEL ADAM ROCKS Als perfekter Zweitwagen oder ideales Begleitcar fürs LuxusWohnmobil sollte der neue Opel Adam Rocks künftig ganz schön für Furore sorgen. Farblich sind dabei quasi keine Grenzen gesetzt: Der Opel Adam Rocks lässt sich on detail selbst gestalten! www.opel.com 190


LAMBORGHINI HURACÁN LP 6104 FLEX VISION MOTORCYCLE GLASSES

Wie mit dem Rasiermesser aus dem Fahrtwind geformt und voll bepackt mit Technologie: Mit 610 PS, zehn Zylindern und einer Spitze von 325 km/h übernimmt der Huracán die Stafette von Vorgänger Gallardo und lockt als my first Lamborghini. www.lamborghini.com

Ergonomisch und stilsicher: Die Motorradbrillen von Flex Vision sind die geschmackvollen Begleiter für aufregende Touren. Aus Materialien wie erlesenem Nappaleder oder fein strukturierter Python setzen die Brillen auf glühendem Asphalt ein echtes Statement! www.flexvision.com

CESSNA AIRCRAFT COMPANY

JOHAMMER J1

Bereits seit 1927 bietet der Hersteller aus Kansas Privatjets an und gehört so zu den ganz alten Hasen des distinguierten Reisens. Heute steht die Geschäftsflugzeug-Reihe Citation im Hauptfokus des Unternehmens. Ein Highlight bildet die Citation X: Das schnellste zivile Flugzeug überhaupt! www.cessna.com

Wer denkt, aus Österreich kämen nur alpine Stars und Skispringer, kennt Johammer noch nicht. Die Erfinder des futuristischen Elektromotorrads J1 preisen 200 Kilometer Reichweite und haben das aerodynamische Design enganliegend wie einen Rennanzug um den Motor gepackt. www.johammer.com

VW E-GOLF

ROLLS-ROYCE WRAITH Auf dem Genfer Autosalon 2013 stellte Rolls-Royce seinen neuen Wraith vor. Ein V12-Motor, Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h und 632 PS Leistung bringt „der neue Alte“ mit. Ganz RollsRoyce überzeugt das Design innen wie außen mit traditionell britischer Noblesse. www.rolls-royce.com

Kleines „e“, große Argumente: Der neue e-Golf macht eine denkbar gute Figur. Ein Plug-in-Hybrid-Antrieb, lässt das Auto bis zu 50 Kilometer im E-Betrieb fahren, per Knopfdruck lässt sich der Benziner zuschalten. 222 km/h, in 7,6 Sekunden von 0 auf 100 und ein maximales Drehmoment von 350 Newtonmeter hat der Golf zu bieten www.volkswagen.com

MINI 5-TÜRER Der Kleine ist erwachsen geworden: Ganze 5 Türen hat der Mini jetzt zu bieten! Auch im Inneren hält er mit den Großen mit: Bis 192 PS beim Benziner, bis 170 PS bei Dieselmotoren machen den Mini 5-Türer zu einem windigen Kraftbündel! www.mini.com

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hersteller und adressen Quality Magazine No. 2/39 – Motionspecial 2014

acne studios www.acnestudios.com

dryKorn www.drykorn.com

hugo boss www.hugoboss.com

Micha peteler www.micha-peteler.de

salvatore ferragaMo www.ferragamo.com

aesop www.aesop.com

dubois et fils www.duboisetfils.ch

hultQuist www.hultquist-copenhagen.com

Michael Kors www.michaelkors.com

sanlorenzo www.sanlorenzoyacht.com

airbus www.airbus.com

ducati www.ducati.com

ilse jacobsen www.ilse-jacobsen.com

MichalsKy www.michalsky.com

sea-doo www.sea-doo.com

alexander McQueen www.alexandermcqueen.com

duracic www.duracic.de

j craft www.j-craftboats.com

MiKa aMaro www.mika-amaro.com

seafolly australia www.seafolly.com.au

andrea poMpilio www.andreapompilio.it

eastpaK www.eastpak.com

jaguar www.jaguar.com

Mini www.mini.com

sKypaK www.skypak.de

anna sui www.annasui.com

edifice www.edifice-watches.eu

jeep www.jeep.com

Miu Miu www.miumiu.com

sMart www.smart.com

aston Martin www.astonmartin.com

edWin jagger www.edwinjagger.com

jil sander www.jilsander.com

Montblanc www.montblanc.com

stella & dot www.stelladot.com

audi www.audi.com

elizabeth arden www.elizabetharden.com

johaMMer www.johammer.com

Monte carlo yachts www.montecarloyachts.it

stephan Waring www.stephenswaring.com

barbour www.barbour.com

eMbraer www.embraer.com

joop! www.joop.com

Morgan www.morgan-motor.co.uk

stetson www.stetson.com

bare essentuals www.bareescentuals.com

erMenegildo zegna www.zegna.com

Kennel & schMenger www.kennel-schmenger.de

Muroexe www.muroexe.com

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belstaff www.belstaff.com

erogear www.erogear.com

Kiehls www.kiehls.com

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bjorg www.bjorgjewellery.com

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bMW www.bmw.com

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laMborghini www.lamborghini.com

olyMpia le-tan www.olympialetan.com

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fabio Quaranta www.fabioquaranta.it

laMpociclo www.lampociclo.it

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Foto: Udo Spreitzenbarth Napali.BRETZ.COM · Showroom: alexander-bretz-StraSSe 2 · d-55457 GenSinGen · teleFon 06727-895-0 · cUltSoFa@bretz.de FlaGShipS: StilwerK berlin | hohe Str.1 dortmUnd | StilwerK dÜSSeldorF | SchÄFerGaSSe 33 FranKFUrt | StilwerK FiSchmarKt hambUrG hohenStaUFenrinG 62 KÖln | reUdnitzerStr.1 leipziG | hohenzollern 100 mÜnchen | hallplatz 37 nÜrnberG | KÖniGStr. 26 StUttGart | StilwerK wien


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