Nora Jacobi - Malerei & Druckgrafik

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Nora Jacobi Malerei & Druckgrafik 1998-2010


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Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm


Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm

F端r Matteo. 3


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Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm


Malerei & Druckgrafik 1998-2010

Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm

Nora Jacobi 3


Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm

> Malen ist eine Art, über das Leben nachzudenken. Nachdenken ist aktiver als blosses Betrachten.

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Malen ist ein Wille, die Wirklichkeit zu sehen,

sie zu vertiefen, an ihrer Entdeckung und an ihrem Verständnis mitzuarbeiten.

Auch Malen schafft Wirklichkeit. <

Antoni Tàpies 1967

Aus der Wolke | Acrylmischtechnik auf Leinwand | 2009 | 130 x 110 cm >


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Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm


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Mit einer umfangreichen Präsentation im Kunstforum Georg-Scholz-Haus in Waldkirch im März 2010, der bereits zwei

wichtige Einzelausstellungen in den Jahren 2007 und 2008 vorausgegangen waren, hat Nora Jacobi den Ertrag zwanzigjähriger künstlerischer Tätigkeit einem breiten Publikum vorgestellt. Allen, die rechtzeitig gekommen waren, um an der hoffnungslos überfüllten Vernissage in Waldkirch teilnehmen zu können, wurde eine klare Botschaft vermittelt: Hier ist eine Malerin und Grafikerin nach zwei Jahrzehnten zielstrebiger künstlerischer Arbeit angekommen. Was immer die Zukunft für sie bringen mag: Diese Bilder werden bleiben! Die Lebensmitte der Künstlerin ist somit unübersehbar und beglückend mit einer beeindruckenden Serie großformatiger Malerei und einem umfangreichen Konvolut subtiler Grafik markiert. Schon dieser Umstand würde für sich allein als Gelegenheit und Motivation ausreichen, ihr künstlerisches Werk rückblickend zu dokumentieren und den aktuellen Stand in detaillierter Momentaufnahme festzuhalten. Zwei weitere Gründe kommen hinzu.

Zum einen hat es von Anfang an und kontinuierlich über die Jahre hinweg viele an Nora Jacobis Arbeiten Interessierte

gegeben, die ihre Bilder – gelegentlich schon von der Staffelei weg – gekauft haben. Ein wesentlicher Teil ihres Œuvres, darunter wichtige Schlüsselwerke, ist weit über den ganzen Globus bis nach Südamerika und Australien verteilt. Anstelle einer aus organisatorischen und Kosten-Gründen nicht mehr realisierbaren umfassenden Retrospektiv-Ausstellung ist deshalb eine für das derzeitige Gesamtwerk repräsentative Katalog-Dokumentation wünschenswert.

Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm

Nora Jacobi: Malerei und Grafik von Dr. Wolfgang Jantz

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Ohne Titel | 2008 | Mischtechnik | 200 x 200 cm | Sammlung M端ller

Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm

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Zum anderen ist der künstlerische Werdegang von Nora Jacobi für die Beurteilung ihrer Arbeiten der wichtigste, aber

doch nur ein unvollständiger Teil eines an Herausforderungen und signifikanten Erfahrungen reichhaltigen Lebenslaufs, der ihre malerische und grafische Entwicklung maßgeblich beeinflusst hat. Auch wenn ihre Arbeiten für sich sprechen müssen und dies auch überzeugend tun, ist es doch sehr hilfreich, die Biografie bei der Einordnung und Interpretation zu berücksichtigen.

Diese knappe Beschreibung ihres Œuvres hat also eine doppelte Zielsetzung: einerseits auf die prägenden Erfahrungen

ihres Lebensweges hinzuweisen und sie mit den zeitgleichen künstlerischen Entwicklungsschritten zu verbinden, andererseits dabei immer wieder innezuhalten und die wesentlichen Merkmale der jeweils entstandenen Malerei und Grafik zusammenhängend zu diskutieren. Wir laden Sie, liebe Leser und Betrachter, herzlich ein, uns auf diesem Weg zu begleiten.

< Höhle (Ausschnitt) | 2004 | Acrylmischtechnik auf Leinwand

Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm

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toros Serie | Acrylmischtechnik auf Leinwand | 1997 | je 40 x 40 cm


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Die frühen Jahre

Zu dieser Zeit war das Zentrum der grafischen Aktivitäten (man kann durchaus von einer „Freiburger Schule“ sprechen) die „Mehlwaage“, die einen stilvollen Ausstellungsraum und technische Einrichtungen für Lithografie, Radierung und Holzschnitt beherbergte. Dort lernte Nora Jacobi mit Brügel, Kovacs, Maier, Mutter, Neunzig-Schwind und Anderen eine Gruppe kreativer, hoch motivierter Grafiker kennen, deren Arbeiten und menschliches Vorbild zweifellos dazu beigetragen haben, dass Zeichnung und Radierung am Anfang von Nora Jacobis

Nora Jacobi war kein zeichnendes oder malendes Wunderkind.

eigenständiger künstlerischer Tätigkeit stehen und auch ihre

Trotzdem ist ihr schon in jungen Jahren, und deshalb mit prä-

Malerei, wie wir sehen werden, enge Verbindung zur Grafik hält.

gender Kraft die Gegenwartskunst intensiv und sehr persönlich 12

vermittelt worden. Ihr Vater Walter Jacobi, obwohl selbst nicht

Als Walter Jacobi 1998 starb, hinterließ er seiner Tochter nicht

bildend künstlerisch tätig, war über viele Jahre bis zu seinem

nur eine umfangreiche Kunstsammlung, sondern hatte ihr,

Tod als Kurator, Organisator und kundiger Einführungssprecher

wertvoller noch, die Liebe zur Gegenwartskunst vermittelt.

von Ausstellungen und als kritischer Sammler ein geachtetes

Den Schritt zum kreativen Künstlertum musste sie selber

und beliebtes Mitglied der Freiburger Künstlergemeinde. We-

tun und verantworten, aber als Motivator für das, was sie

gen der zahlreichen Aktivitäten des Vaters war seine Tochter

aus ihrem Leben gemacht hat, sei diesem klugen, streitbaren

schon als Heranwachsende am aktuellen örtlichen und, dank

und doch beispielhaft bescheidenen Mann (er wurde, seinem

vieler gemeinsamer Ausstellungsbesuche, auch am überregio-

Wunsch entsprechend, im „Feld der Ungenannten“ begraben)

nalen Kunstgeschehen beteiligt. Wenn es für den bildenden

hier ein ebenso bescheidenes Denkmal gesetzt.

Künstler zwar keineswegs hinreichend, aber ganz bestimmt notwendig ist, professionell sehen zu lernen, so darf man sagen, dass Nora Jacobi diesen Teil ihrer künstlerischen Ausbildung schon sehr früh und sehr nachhaltig absolviert hat.

grièta (Spalte) | Acrylmischtechnik auf Leinwand | 1998 | 70 x 70 cm >


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Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm

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OT (Schnabelgestein) | Aquatinta-Radierung | 1998 | 14,6 x 9,7 cm


Nach einem mit zwei mehrmonatigen Studienaufenthalten

Hochschule Freiburg, wozu auch die praktische künstlerische

in Paris und Perpignan bereicherten Studium schloss Nora

Ausbildung gehörte. Aus dieser Zeit gibt es, unbeschadet qua-

Jacobi 1994 ihre pädagogische und künstlerische Ausbildung

litativ respektabler Übungsblätter, keine Arbeiten, die sie ihrem

mit dem 2. Staatsexamen ab und begann ihre Berufstätigkeit

Œuvre zurechnen möchte. Die eigenständige Künstlerpersön-

als Hauptschullehrerin in Lahr. Zugleich richtete sie sich ihr

lichkeit entwickelte sich erst nach dem Abschluss der forma-

erstes eigenes Atelier in Emmendingen ein und beschäftigte

len Ausbildung. Gleichwohl muss einer ihrer akademischen

sich mit speziellen Pigmenten, die farblich und strukturell ihre

Lehrer genannt werden, der über die formale Unterrichtung

Neugier erregten, um sich mit selbst entwickelten Techniken

hinaus wesentlichen Einfluss auf das Spätere genommen hat:

die Malerei zu erschließen.

Prof. Eberhard Brügel, langjähriges, inzwischen emeritiertes Mitglied des Lehrkörpers der PH Freiburg, hat als unermüdlich schaffender Holzschneider, Radierer und begnadeter Zeichner Nora Jacobis spontane Begeisterung für das zeichnerische Detail erkannt und sie ermutigt, intensiv daran und damit zu arbeiten.

Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm

Nach dem Abitur studierte Nora Jacobi an der Pädagogischen

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Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm


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Hommage an Richard Serra, Triptychon | 1999 Acrylmischtechnik auf Leinwand | 180 x 350 cm


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Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm


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Quito | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2000 | 130 x 200 cm


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Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm


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No te vayas (Geh' nicht) Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2000 | 130 x 220 cm


Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm

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Guapulo | Acrylmischtechnik auf Leinwand | 2000 | 120 x 100 cm >


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Die Jahre der Entscheidung Ein überzeugender Beleg für diesen exemplarischen Auf- und Durchbruch und zugleich ein erster früher Höhepunkt ihres künstlerischen Schaffens ist die 1997 in Quito entstandene vierteilige Serie „toros“ (S.10-11). Sie gehört zu den SchlüsEin Ereignis in Nora Jacobis Leben, das sich als wegweisend,

sel-Werken, die schon vor langer Zeit ihre beneidenswerten,

ja entscheidend für ihre künstlerische Entwicklung herausge-

inzwischen in weiter Ferne lebenden Besitzer gefunden ha-

stellt hat, war ihr mehrjähriger Auslands-Aufenthalt in Süd-

ben. In vier dicht aufeinander folgenden Momentaufnahmen

amerika, die meiste Zeit davon in Quito, der Hauptstadt von

wird die wilde Aggressivität und tödliche Gefahr des Stier-

Ecuador. Gedacht war er keineswegs als „Aussteigen“, son-

kampfes in emotional aufgeladener Malerei wiedergegeben.

dern als Erweiterung ihres pädagogischen Erfahrungshori-

Heftig ausgreifende Pinselschwünge fügen sich dramatisch

zontes und als Herausforderung zur beruflichen Bewährung

zu kraftvollen Farbflächen. Die kompromisslose Entschlos-

unter erschwerten Bedingungen. Indessen schenkte ihr diese

senheit der Kontrahenten, das ausweglose Gefangensein in

radikale Veränderung der äußeren Lebensumstände zugleich

der Wahl zwischen Töten oder Sterben, wird faszinierend im

in glückhafter Weise den Mut und das Selbstvertrauen, das

diabolischen schwarz-roten Farbkontrast ausgedrückt, des-

eigenständige kreative Künstlertum zu wagen und auch den

sen abstrahierende Beschränkung zugleich die höchstmög-

Schritt von der Grafik auf bescheidenem Format zur befrei-

liche Ausdruckskraft der Farbe hervorbringt. Das Quartett

enden Malerei auf großer Leinwand zu tun. Die ungewohnte,

ist ein singuläres Werk in Nora Jacobis �uvre, das zweifellos

exotische Umgebung, das lebensfreundliche Klima, die fremd-

dem zugleich fremdartigen und anregenden Ambiente der

artigen, stimulierenden Lebensumstände, dazu ein eigenes

neuen Heimat auf Zeit geschuldet ist. Es gibt keine darauf

großes Atelier und ein wachsender Kreis künstlerisch aktiver

hinführenden, vorbereitenden Arbeiten, ebenso wenig wie

und kunstinteressierter Freunde - alles trug bei und sum-

es nachfolgende Bilder gibt, welche die expressiv-gestische

mierte sich zu nichts weniger als dem entscheidenden Durch-

Malweise und aktionsbezogene Thematik dieser kleinen Serie

bruch, der entschlossenes kreatives Arbeiten von vorberei-

weiterführen. Sie steht als Fanal des Aufbruchs am Beginn

tenden, aber noch unverbindlichen Versuchen unterscheidet.

der Künstlerkarriere.

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Zweifellos wäre es spannend und aussichtsreich gewesen,

Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm

diese gestisch-expressive „reine“ Malerei fortzusetzen und zu

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nachhaltigem Erfolg zu führen, denn es gelang hier auf Anhieb ein überzeugender bildnerischer Ausdruck, der unverkennbar ein großes malerisches Talent offenbart. Indessen hat Nora

Bereits während der Berufstätigkeit in Ecuador und eines da-

Jacobi anstelle dieser durchaus denkbaren Entwicklung ei-

ran anschließenden Freistellungs-Jahres sind eine Reihe gra-

nen dezidiert anderen Weg beschritten: Zwar konzentrierte

fischer und malerischer Arbeiten entstanden, die dieses du-

sich ihr Schaffen in den folgenden Jahren tatsächlich auf die

ale Schaffensprinzip überzeugend vor Augen führen. Bei den

Malerei; insoweit muss man die Stierkampf-Serie als weg-

mit zunehmender gestalterischer und technischer Sicherheit

weisenden Aufbruch verstehen. Um diesen Weg jedoch in der

ausgeführten Radierungen ist es zum einen der verstärkte

thematischen und handwerklichen Basis der Ausbildungs-

Einsatz der Aquatinta, der malerische Merkmale in die Druck-

und Versuchsjahre zu verankern, verband und befruchtete sie

grafik einbringt, insbesondere aber die von ihr entwickelte

die spontan gewonnene Lust am Malen mit ihren grafischen

Technik des Zweifarbendrucks mit nur einer Platte, die vor

Kenntnissen und Bestrebungen. Sie erreichte damit eine ganz

dem Andruck partiell in freier Form, meist rot und schwarz,

persönliche, kreative Symbiose dieser beiden Ausdrucksfor-

eingefärbt wird (S. 64). Zugleich finden wir in der Acrylmale-

men, die in den nun folgenden Jahren des künstlerischen

rei dieser Jahre, in signifikantem Unterschied zur Stierkampf-

Reifens konsequent ausgearbeitet, bereichert und verfei-

Serie, eine nahezu gleichgewichtige Mitsprache der zeichne-

nert wurde. Aus diesem Ansatz ist, wie wir sehen werden,

rischen Gestaltung (S. 13). Thematisch nehmen diese Bilder

schlussendlich ihre unverwechselbare künstlerische Hand-

das in der Studienzeit entwickelte Interesse an auffälligen

schrift hervorgegangen.

Besonderheiten im Wachstum und Verfall natürlicher und künstlich geschaffener Strukturen wieder auf. In akribischer Beschreibung und freiem Nachempfinden entstehen reichhaltig vernetzte, teils geheimnisvoll verschlossene, teils analytisch sezierende Bildkompositionen.

OT (für Patricia – sin mirar atras) | Acrylmischtechnik auf Leinwand | 2000 | 130 x 110 cm >


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Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm

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End- und Höhepunkt dieser ersten Schaffensperiode in den

Formensprache der wogenden rotbraunen Wolken ist hoch

letzten Jahren des alten Jahrtausends ist die 1999 entstan-

dramatisch, wobei sich – hier zum ersten Mal – diese Bewegt-

dene „Hommage an Richard Serra“ (S. 16-17). Wie die bei ei-

heit durch die absichtlich stehen gebliebenen Verlaufsspuren

nem Museumsbesuch in Bilbao entdeckten und bewunderten

als Ergebnis einer ebenso dynamischen Malweise zu erken-

Stahlskulpturen Serras ist auch die „Hommage“ ein gewal-

nen gibt. Vor dieser wogenden Wolkenszenerie tobt ein hef-

tiges Werk: Die dreiteilige Leinwand misst zusammen nicht

tiges Gewitter diagonal und kreuzweise zuckender schwarze

weniger als 180 x 350 cm; schon das Mittelteil hat eine Breite

Blitze, die den malerisch betonten rotbraunen Farbflächen ei-

von über zwei Metern. Die etwas auf Abstand zu hängen-

nen streng grafischen Akzent entgegensetzen. Dadurch wird

den schmaleren Seitenflügel erzeugen die Anmutung eines

die dramatische Spannung der Komposition entscheidend

Triptychons, jedoch ist die Komposition zusammenhängend

verstärkt. Assoziationen von Brand, Rauch und verkohlten

über alle drei Teile geführt. Den Vorbildern entsprechend ist

Stämmen drängen sich auf, lassen den Eindruck gewaltiger,

der Grundton der in Acryl – Mischtechnik ausgeführten Ma-

triumphaler Zerstörung entstehen. Man muss fürwahr Richard

lerei ein rostiges Braun, das sich allerdings durch tiefenwirk-

Serra heißen, um einer solchen Hommage würdig zu sein! Es

same Aufhellungen und Übergänge ins Rötliche lebhaft von

handelt sich hier ganz zweifellos um ein weiteres Meister-

gleichmäßig gewachsenen Rostflächen unterscheidet. Die

werk der Künstlerin.

Positives Glanzstück (nach Günter Kunert) | Acrylmischtechnik auf Leinwand | 2001 | 130 x 200 cm >


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Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm


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Im dritten Jahrtausend

Ende 2000 kehrte sie zurück nach Deutschland, wohnte zunächst in Emmendingen und unterrichtete in Hauptschulen in Lahr und Wyhl. Sie lernte den Fotografen Roland Krieg kennen, zog um in sein Haus in Kollnau und mietete ein Atelier im nah gelegenen Gebäude einer stillgelegten Weberei, das zu einem Kultur- und Atelierhaus ausgebaut wurde. 2002 kam Sohn Matteo zur Welt. Mit bewundernswerter Entschlossenheit und Zähigkeit schaffte es Nora Jacobi, neben Mutterschaft und Brotberuf kontinuierlich künstlerisch tätig zu sein, um die Kenntnisse und Erfahrungen der zurückliegenden Jahre auf-

Nach Beendigung ihrer Unterrichtstätigkeit in Quito hielt sich

zuarbeiten, in Bilder umzusetzen, weiter zu führen und da-

Nora Jacobi ein weiteres Jahr ohne berufliche Verpflichtungen

durch stetig ihre unverwechselbare künstlerische Handschrift

in Süd- und Mittelamerika auf. Sie nutzte diese Zeit zur inten-

auszuformen. Erst das Zusammenwirken der befreienden

siven Weiterarbeit in ihrem Atelier in Quito (die „Hommage an

Auslandsjahre und der nun folgenden, konsequent durchge-

Richard Serra“ entstand in dieser Zeit), aber auch für Reisen

haltenen Arbeitsjahre brachte schließlich den Durchbruch und

nach Bolivien, Kolumbien, Mexiko und Peru, mit denen sie ihre

den nachhaltigen Erfolg.

Lebens- und Seh-Erfahrungen bereicherte. Wir empfehlen, die Lektüre hier zu unterbrechen und zuerst die im Jahrzehnt nach der Jahrtausendwende 2000 entstandenen, hier in repräsentativer Auswahl gezeigten Arbeiten zusammenhängend zu betrachten. Die überwiegend in großem Format ausgeführte Malerei weist ebenso wie die begleitend entstandene Grafik überzeugend die drei Merkmale nachhaltig erfolgreichen künstlerischen Schaffens auf: Kraft und ästhetischer Reichtum der einzelnen Arbeiten, Beständigkeit im Verfolgen des künstlerischen Ansatzes und konsequentes, schlüssig aus dem jeweils Erreichten abgeleitetes Voranschreiten des �uvres insgesamt.

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Auch Paul Klee war am Anfang seiner Karriere hauptsächlich

Malerei „sichtbar“ gemacht haben. Diese Wechselbeziehun-

als Grafiker tätig und kam zu befreiter Malerei erst dank einer

gen zwischen direkter Realitätswahrnehmung, bildnerischer

Reise in ein fremdes, exotisches, farb- und lichterfülltes Land.

Gestaltung dessen, was jenseits visueller Wahrnehmung liegt,

Mehr als eine interessante biografische Parallele wollen wir

und schließlich rückbezüglicher Veränderung der Realität und

darin nicht sehen; sie soll uns aber Anlass sein, den berühm-

Realitätswahrnehmung durch das künstlerisch sichtbar Ge-

ten Satz „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder; Kunst macht

schaffene – sie sind nichts weniger als der Kern dessen, was

sichtbar“ der Interpretation von Nora Jacobis malerischem

Kunst beabsichtigt und im Glücksfall zu leisten vermag. Sie

und graphischem �uvre nach 2000 als Leitgedanke voranzu-

sind somit auch für das Verständnis von Nora Jacobis Arbeiten

stellen.

grundlegend bedeutsam.

Über die Kernaussage dieses tiefgründigen Doppelsatzes,

Fragt man sie nach ihren Vorbildern, so sind es in erster Linie

dass die bildende Kunst eine Grenzüberschreitung der sichtba-

die Pioniere und Gestalter des europäischen Informel (Wols,

ren Realität erfordert, die mit handwerklichen Mitteln (Malen,

Tàpies, Schumacher und andere), deren anregenden Einfluss

Zeichnen, Formen) visuell ausgedrückt und vermittelt werden

sie dankbar anerkennt. Diese Anregungen hat sie ausgewählt,

muss, ist schon viel gesagt und geschrieben worden. Ergän-

adaptiert und souverän zur Bereicherung der eigenen maleri-

zend, im Hinblick auf das Folgende, sei angemerkt, dass dieser

schen und zeichnerischen Ausdrucksfähigkeit genutzt. Zwei-

Aussage ein merkwürdiger, wie so oft der Selbstbezüglichkeit

fellos hat sie in diesem breit fließenden Strom, der für einen

geschuldeter Widerspruch innewohnt, der zugleich aber ihren

weiten Bereich der klassischen Moderne und des gegenwär-

entscheidenden Wert ausmacht. Denn indem der Künstler

tigen Kunstschaffens bestimmend ist, einen fruchtbaren An-

imaginär Erschautes und zunächst „nur“ gedanklich Erarbei-

satz und eine eigenständige malerische Sprache gefunden.

tetes mit seinen handwerklichen Mitteln sichtbar macht, fügt er dieses Werk ja gerade dem Sichtbaren, d.h. der realen Gegenständlichkeit hinzu. Folglich ist z.B. für den von Corot und Constable geschulten Betrachter eine Landschaft gerade in der Weise „das Sichtbare“, wie es erst diese Künstler mit ihrer

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Wenn man das Informel als Nora Jacobis künstlerische Heimat bezeichnet, muss man einen verbreiteten Irrtum benennen

Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm

und vermeiden, der daraus entstanden ist, dass der franzö-

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sische Begriff mangels eines geeigneten deutschen Wortes als Fremdwort übernommen wurde und leider oft als Formlosigkeit oder gar Beliebigkeit (miss)verstanden wird. Der informell arbeitende Künstler malt oder zeichnet aber keineswegs formlos, vielmehr verweigert er sich nur der von Natur und menschlichem Nützlichkeitsdenken gesetzten Beschrän-

Anfänglich diente der Künstlerin als Schaffensanreiz meist ein

kung auf gegenständliche Formen. Er wählt stattdessen aus

Fundstück, das ihre Neugierde erregt, ihre Aufmerksamkeit für

der Menge möglicher Formen, was ihm persönlich wichtig er-

technisch-gegenständliche oder natürlich-pflanzliche Objekte

scheint und verdichtet es zu neuer, eigenständiger Realität.

angesprochen hatte. Es konnte etwas sein, das tatsächlich

Da auch die freieste visuelle Erfindung (selbstverständlich)

aufgesammelt und heimgetragen wurde, z.B. ein rostzerfres-

auf der visuellen Erfahrung gründet, sind graduelle Übergänge

senes Stück Eisen, ein skurril zerquetschtes Blech, ein Stück

zwischen realen und informellen Formen möglich und es ist

Rinde (S. 14), ein verwachsener Ast, eine auffällig verdrehte

die Aufgabe des Künstlers, zwischen Erfahrung und Erfindung

Baumfrucht oder sonst etwas Besonderes, das ihr Interesse

seine persönliche Position zu finden.

am Wachsen und Zerfallen, am Werden und Vergehen reizte. Aber auch rein visuelle „Fundstücke“ wie brüchiges Mauerwerk, schadhafter Putz und blätternde Tünche wurden gern in der optischen Erinnerung als anregende Vorlage mitgenommen, um sie akribisch zu vernetzen oder zu teils geheimnisvoll verschlossenen, teils analytisch sezierenden Bildkompositionen zusammenzufügen (S. 27).

Krake | Acrylmischtechnik auf Leinwand | 2002 | 100 x 120 cm >


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Mit zunehmender Sicherheit der freien malerischen Gestaltung

Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm

ging Nora Jacobi jedoch schrittweise dazu über, ihre Formen

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informell zu definieren und auszugestalten. In einem lang andauernden Prozess, der aus zahlreichen auf- und abtragenden Schritten besteht, wird zunehmend eine ausschließlich

Die Eigenständigkeit des Farbauftrags und der Formensprache

malerische bzw. zeichnerische Realität hergestellt (S. 35). Eine

wird durch frei schwingende Schlieren und zufällig entstande-

Verbindung zur gegenständlichen Realität entsteht dagegen

ne, absichtlich belassene Verlaufsspuren betont (S. 36-37). In

rückbezüglich in der Imagination des Betrachters. Verant-

dem Maße, wie sich das Bild der Vollendung nähert, wird auch

wortlich dafür, dass uns Nora Jacobis Bilder oft so „natürlich“

die Tätigkeit des Malens selbst und damit das persönliche

erscheinen, dass wir gewachsene Strukturen, ja ganze Land-

Engagement der Malerin Inhalt und Thema des Bildes. Die-

schaften mühelos assoziieren können (S. 42-43), sind die ein-

ser wachsende, immer intimer werdende Bezug zwischen der

fühlsame Wahl der Farbwerte und die Art ihres Auftrags. Es

bearbeiteten Leinwand und der tätigen Künstlerin lässt sich

dominieren zunächst die naturnahen Farbtöne Braun, Ocker

in jedem Bild, aber auch in der Sequenz der Bilder, im maleri-

und Schwarz, deren Materialbezug durch Beimischung von

schen Fortschritt insgesamt, feststellen. In dem Maße, wie im

Sand und anderen Feststoffen, durch reliefartigen Auftrag

fertigen Endprodukt der Prozess des Malens nachlebt, vermit-

und durch tiefe Kratzspuren erfahrbar gemacht wird (S. 45).

teln die Bilder dieses dynamische Geschehen, enthalten also

Mit der Ausbreitung der Malerei über die gesamte Bildfläche

auch eine zeitliche Dimension, besonders deutlich (S. 51-52).

kommen in Abstimmung mit dem bereits Vorhandenen weitere freie Formakzente und Farbwerte hinzu, die manchmal in hartem Kontrast (z.B. Hellrot gegen Blau) nebeneinander gesetzt werden (S. 39). Das Ergebnis ist ein rein malerisch erzeugter konkreter Gegenstand, der allein für sich selber steht und nicht als abstrahierend modifiziertes Abbild von etwas bereits anderswo Vorhandenem missverstanden werden darf.

recreación (Pause) | Acrylmischtechnik auf Leinwand | 2002 | 100 x 110 cm >


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Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm

In zahlreichen Einzelschritten, mit denen immer wieder neue

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Wirkungen erprobt, bewertet, korrigiert, übermalt und wieder freigelegt werden, entsteht sukzessive ein ungemein lebendiges, detailreiches malerisches und zeichnerisches Gewebe, dessen Schichtung als Protokoll der malerischen Tätigkeit, der einmaligen, auch von der Künstlerin selbst in dieser Form nicht wiederholbaren Kreation zu lesen ist. Sie verdichtet sich einerseits zu markanten makroskopischen Formen mit starken Vertikalen und Horizontalen (S. 54-57, S. 72), spricht aber andererseits noch im kleinsten Ausschnitt eine ungemein lebendige Sprache. Als Betrachter hat man die Wahl, sich durch das Bild im Ganzen, hauptsächlich also durch die Gesamtkomposition der großen Formen, inspirieren zu lassen oder die lokalen farblichen und zeichnerischen Einzelheiten zu studieren. Am besten tut man beides, nacheinander. Die einleitend erwähnte große Ausstellung im März 2010 in Waldkirch zeigte zwar auch einige Arbeiten aus früherer Zeit, konzentrierte sich aber auf das ganz aktuell Entstandene. Zur Einführung dieser Ausstellung sprach die Kunsthistorikerin Antje Lechleiter. Ihr nachfolgender Text erläutert diese jüngsten Entwicklungen.

Drachenblut | Acrylmischtechnik auf Leinwand | 2003 | 110 x 130 cm >


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Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm


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O.T. (Landschaft – horizontal) | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2003 | 130 x 220 cm


Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm

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OT (flieĂ&#x;ende Landschaft) | Acrylmischtechnik auf Leinwand | 2004 | 120 x 180 cm >


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Hรถhle | Acrylmischtechnik auf Leinwand | 2004 | 80 x 100 cm >

Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm


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Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm


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Parsifal | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2005 | 130 x 200 cm


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Rรถmisches Quadrat | Acrylmischtechnik auf Leinwand | 2005 | 40 x 40 cm


Die Malerei von Nora Jacobi bringt Gedanken und Empfindun-

dieser Aspekt eher in den Hintergrund getreten, die Künstlerin

gen zusammen. Die Gedanken kreisen häufig um ein Thema,

zeigt statt dessen Bereiche, die frei sind von Reminiszenzen

die Empfindungen entstehen während des Malvorganges,

ans Gegenständliche und deren Formensprache aus der

durch den Umgang mit Farbe und Material.

Spontaneität der Bewegung entsteht. Durch das Aufstreuen des körnigen, reinen Pigmentes, sowie durch das Eincollagieren

Betrachtet man die Werke, die in den vergangenen zehn Jahren

von übermalten Schmirgelpapierfragmenten („Beautiful day“)

entstanden sind, so kann man anhand dieses Materials sehr

entstehen ganz neue Bildeindrücke, es entstehen Sehzonen,

schön nachvollziehen, dass sich gerade in den letzten beiden

die mit den Augen begangen werden können.

Jahren einige entscheidende Veränderungen ergeben haben. Der Vergleich der Bilder „Mögliche Säulen (der Gesellschaft)“ von

Es wurde bereits angesprochen, dass Nora Jacobi inzwischen

2006 und „Pigment Drachenblut“ von 2003 mit dem Diptychon

auch Textfragmente ins Bild bringt. Oftmals verschwimmt die

„Beautiful day“ von 2009 zeigt es deutlich: Zum einen integriert

Realität der Schrift jedoch mit der sich nach vorne, in den Raum

die Künstlerin seit dem Jahr 2008 auch Textfragmente – oft

hinein verströmenden Farbigkeit, es entsteht eine Welt, die

sind es Liedzitate – in ihre Bilder und zum anderen hat sich

über das Sichtbare und Lesbare hinaus Sinn gibt. Die Künst-

ihre Palette verändert. Die dunklen Erd- und Rosttöne sind

lerin setzt ein inneres dynamisches Moment ein, sie verfügt

verschwunden, Nora Jacobis Kompositionen sind farbiger,

über eine emotionale Kraft, deren Ziel das Finden von neuen

leuchtender, heiterer geworden. Das mag daran liegen, dass

Formen ist. Dazu bedarf es eines zähen Ringens, man sieht

früher oftmals ein Natureindruck, eine Wurzel, ein Rindenstück

den Bildern an, dass sie nicht an einem Nachmittag entstan-

oder ein Stein, Auslöser des Malaktes war. Inzwischen ist

den sind. Nora Jacobi malt und übermalt, sie kratzt Teile der

römische Landschaft I | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2005 | 90 x 70 cm

Neuere Werke von Nora Jacobi von Antje Lechleiter

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Farbschichten wieder weg, legt wie eine Archäologin tiefere

Nora Jacobi gestaltet oftmals Diptychen, also zweiteilige

Schichten frei, und erforscht dort Akzentuierungsmöglichkei-

Kompositionen. Sie empfindet diese Bildform wie ein Buch,

ten ihrer Bildidee. Nicht nur das fertige Bild, auch der Prozess

vielleicht sogar wie ein Tagebuch mit zwei aufgeschlagenen

der Entstehung ist also Teil des Kunstwerkes. Die nach unten

Seiten. Betrachtet man exemplarisch das Diptychon „Geh’

rinnenden Farbspuren, die heftig gegeneinander gesetzten

nicht“ aus dem Jahr 2000, so zeigt sich, dass die linke Hälfte

Kontraste, die mit dem Nagel fast gewaltsam in den Unter-

aus warmen Rot- und Orangetönen besteht. Die rechte Tafel

grund geritzten Gravuren erzählen von der Künstlerin, berich-

präsentiert sich dagegen in einem kühlen Violett. Trotz dieses

ten über Erlebnisse, Wünsche und Erfahrungen. Es mag zu-

vehementen Farbkontrastes gehören beide Hälften zusam-

nächst erstaunen, dass sich Nora Jacobi, die eigentlich von der

men. Der linke Teil braucht den rechten, er verlangt nach Fort-

Grafik her kommt, so stark mit Malerei und Farbe beschäftigt.

setzung des Begonnenen, möglicherweise sogar nach einem

Druckgrafiken entstehen im Augenblick gar nicht. Beim inten-

ganz neuen Kapitel.

siven Betrachten der Werke ist jedoch erkennbar, dass sich 50

Malerisches hier durchaus mit Zeichnerischem verbindet und

Für Nora Jacobi besitzen viele der eingeritzten Zeichen, Wor-

dass in den abstrakten Werken doch nicht alles abstrakt ge-

te, Farben und Formen eine Bedeutung, doch möchte sie die

meint ist. Die Bildstruktur wird aber als ein fließendes System

Assoziationen des Betrachters auf keinen Fall durch eigene

farbiger Akzente und freier grafischer Zeichen gesehen und

Erklärungen stören. In Übereinstimmung mit den Zielen von

Einzelformen werden daher auch ausschließlich selbständig

Antoni Tàpies, einem von ihr überaus geschätzten Vertreter

behandelt.

des Informel, ist es ihr wichtiger, dass das Bild den Geist des Betrachters in Schwingung versetzt. Ihre Kunst soll weniger den Verstand als die Empfindungswelt des Beschauers ansprechen.

Römische Landschaft I | Acrylmischtechnik auf Leinwand | 2005 | 70 x 90 cm >


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rouge | Acrylmischtechnik auf Leinwand | 2005 | 110 x 120 cm >

Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm


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Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm


S채ulen (der Gesellschaft) I | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2006 | 110 x 160 cm

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S채ulen (der Gesellschaft) I | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2006 | 160 x 110 cm


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Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm


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S채ulen (der Gesellschaft) II | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2006 | 130 x 200 cm


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Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm


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visionario | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2007 | 110 x 160 cm


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Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm


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vivalo (hommage an Willi Colon) | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2007 | 170 x 70 cm


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Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm


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Beautiful Day, Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 |130 x 220 cm


Dialog mit einer Nacht von Beatrice Schütz Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm

Es sieht mich an aus roten Augen

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Ich sehe – Den Sonnentag zerrinnen, von Sternenspitzen aufgenommen

Wir sinken

Es sagt zu mir, mein Schnee ist für die Ewigkeit

Ich sage – ein wenig Frühlingsgrün lässt hoffen, von gelber Kraft genährt

Wir sinken ein

Es lässt mich den Orangenhund laut bellen hören

Ich lasse – die grellen Fastnachtsfalter fliegen, in Astgestalten sich verirren

Wir sinken tiefer

Es droht mir, morgen ist die Woche schon vorüber

Ich drohe – im Chaos wegzulaufen, in Farbgeflechten eingesponnen

Wir sinken tiefer ein

Es bietet mir die Schleife aus Damast zur Rettung

Ich biete – den Blick aus blauen Augen, von deinen Spielen angenommen

Wir stehen auf dem Grund

Ich möchte dich berühren, fühlen Ich höre deinen Schnee von dunkelroten Ziegeln rutschen Ich rieche feuchte Tannennadeln

Du kennst – den Raum in dem die Farben tanzen – in einer Neumondnacht


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Hoy noche (Heut‘ Nacht) | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009 | 120 x 140 cm


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Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm


67

(don´t forget) who you are (hommage an Pipilotti Rist) Acrylmischtechnik auf Leinwand | 2009 | 100 x 160 cm


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OT (Blattge채der) | Aquatinta-Radierung | 1998 | 19,5 x 19,5 cm


69

Monte Sacrado (heiliger Berg) | Aquatinta-Radierung | 1998 | 19,7 x 19,5 cm


70

Salar de Uyuni (Salzw端ste von Uyuni, Bolivien)| Aquatinta-Radierung | 1999 | 19,2 x 19,2 cm


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Salar (Durch채tzung) | Aquatinta-Radierung | 2003 | 10 x 15 cm


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streamers | Aquatinta-Radierung | 2005 | 2 x 4,8 x 4,8 cm

Diptychon | Acrylmischtechnik auf Leinwand 2009/2010 | 130 x 220 cm


73

OT | Aquatinta-Radierung | 2010 | 14,7 x 14,7 cm


Ausstellungen

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1996

Atelier-Ausstellung in Emmendingen

1998

Quito/Ecuador: muestra de jovenes pintores,

Casa de las tres Manuelas

1999

Quito/Ecuador: Humboldt-Gesellschaft

2000

Quito/Ecuador: Guzman

2001

Liège/Belgien: Espace d‘Art Contemporain les Brasseurs

2002

Molsheim/Frankreich: „Wort und Bild“

2002

Kunstverein March

2003

Galerie im A(r)telier, Ehrenkirchen

2003

Feminale, Waldkirch

2004

„Offensichtlich 04“, Offene Ateliers in

Freiburg und Umgebung

2005

„Schöpfungsschichten“, Karl-Rahner-Haus, Freiburg

2006

expo Waldkirch, Praxis Dr. Varljen/Bodirsky, Freiburg

2006

„Offensichtlich 06“, Offene Ateliers in

Freiburg und Umgebung

2007

Galerie ArtPraxis, Waldkirch

2008

Praxiszentrum Innere Medizin, Emmendingen

2010

„Durchsicht“, Georg-Scholz-Haus, Waldkirch

2011

"exposition d´art et de science", Sélestat, Frankreich


Biografie

Geboren 1967 in Freiburg i.Brsg.

Studium an der Pädagogischen Hochschule

in Freiburg (Bildende Kunst und Deutsch)

1990

Studienaufenthalt in Perpignan

1992

Stipendium in Paris

seit 1994

freies künstlerisches Arbeiten

seit 1996

verschiedene Gruppenausstellungen

1997

Abschluss Erweiterungsstudium

Museumspädagogik 1997 – 1999

Auslandsdienstlehrkraft an der

Deutschen Schule Quito, Ecuador

1999 – 2000

Reisen in Süd- und Mittelamerika,

Atelier in Quito

2001

Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler

2002

Atelier in der ehemaligen Kollnauer

Spinnerei/Weberei, Fabrikstr. 17 in

Waldkirch-Kollnau

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Impressum

Autoren: Dr. Wolfgang Jantz Dr. Antje Lechleiter Beatrice Schütz Fotografie: Roland Krieg Fotodesign, Frank Rapp 76

Lithografie: Caledonia Bildbearbeitung, Waldkirch

Besonders herzlichen Dank an: Dr. Wolfgang Jantz

Gestaltung:

Karl-Heinz Grimm

quad.rat Corporate Communications GmbH, Freiburg

Roland Krieg

Gesamtherstellung: Burger Druck GmbH, Waldkirch-Kollnau

Danke den Sponsoren:

© Texte bei den Autoren

Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau

© 2011 Nora Jacobi, Waldkirch

Stadtwerke Waldkirch GmbH


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