Stadtwerke Wismar Geschäftsbericht 2008

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m m a r g o r p e i g r e n E e t n e i z i f f e s a D

Geschäftsbericht

Strom

Erdgas

W a sse r

Wärme

und mehr


Geschäftsbericht 2008 | stadtwerke WISMAR

Inhalt Brief der Geschäftsführung

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Organe des Gesellschaft

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Bericht des Aufsichtsrates

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Energieleistungen unter einem Dach Wir helfen beim effizienten Energieeinsatz

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Wir suchen nach neuen Lösungen bei der Energieversorgung

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Wir fördern den Klimaschutz

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Wir bieten Sicherheit

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Wir übernehmen Verantwortung

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Porträts: Stadtwerke Wismar Netz GmbH Centrosolar – die Sonnenstromfabrik GmbH Wismar Fisch-Feinkost GmbH

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Das Geschäftsjahr 2008 Wirtschaftliches Umfeld

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Personal

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Lagebericht & Jahresabschluss Geschäftsverlauf

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Gewinn- und Verlustrechnung

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Bilanz

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Anhang

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Ausblick

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Brief der Geschäftsführung Sehr geehrte Leserinnen und Leser, Die Ereignisse und Entwicklungen des Jahres 2008 forderten den Stadtwerken große Anstrengungen ab. Deutlich zunehmender Wettbewerb, weltweit steigende Rohstoffkosten, ambitionierte Klimaschutzziele und öffentliche Diskussionen über die Energiepreise prägten und prägen unser Umfeld. Alle Unternehmen der Energiewirtschaft agieren in einem Spannungsfeld zwischen Preisgünstigkeit, Versorgungssicherheit und Umweltschutz. Hinzu kommt die Regulierung durch die Bundesnetz­ agentur (BNetzA) mit tiefen Eingriffen in die Netzentgelte, was zu zusätzlichem Druck führt. Die Stadtwerke nehmen Ihre Verantwortung als Energiedienstleister Wismars sehr ernst. So steht für uns auch in Zukunft die zuverlässige, sichere und klimaschonende Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen an oberster Stelle. Gleichzeitig stehen wir auch unseren Kunden beim effizienten Einsatz von Energie als verlässlicher Partner zur Seite. Wir bieten dazu eine breite Palette an Dienstleistungen zum Thema Energieeffizienz und Energie­sparen. Darüber hinaus verstärken wir unser Engagement bei Schulprojekten sowie regionalen Kooperationen und wir engagieren uns weiterhin für Zukunftsprojekte zur Energieversorgung. Die Geschäftsführer Andreas Grzesko und Udo Wäsch

Wir verstehen unseren Beitrag auch als langfristige Investition in die Zukunft, denn wie sauber, wie sicher und wie wettbewerbsfähig wir in der Lage sind, unsere Kunden mit Energie zu versorgen, ist eine der zentralen Zukunftsfragen. Andreas Grzesko In unserem aktuellen Geschäftsbericht informieren wir Sie über diese Aktivitäten, die alle auf ihre Weise unter demselben Leitstern stehen: Effizienz hat Zukunft! Wir wünschen Ihnen eine anregende und natürlich energiegeladene Lektüre.

Udo Wäsch


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Organe der Gesellschaft

Bericht des Aufsichtsrates

Der Aufsichtsrat billigte den Jahresabschluss zum 31.12.2008 und den Lagebericht 2008.

Der Jahresabschluss 2008 und der Lagebericht sind von der PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Niederlassung Schwerin, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Der Aufsichtsrat stimmte dem Ergebnis des Abschlussprüfers zu. Die Prüfung hat zu Beanstandungen keinen Anlass gegeben.

Aufsichtsrat Dem Vorschlag der Geschäftsführung zur Verwendung des Bilanzgewinns schloss sich der Aufsichtsrat an und empfahl der Gesellschafterversammlung die Feststellung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2008. Der Aufsichtsrat dankte der Geschäftsführung, dem Betriebsrat sowie allen Mitarbeitern der Stadtwerke Wismar GmbH für die im Geschäftsjahr 2008 geleistete erfolgreiche Arbeit.

Michael Berkhahn Vorsitzender Michael Söhlke Stellvertretender Vorsitzender Dr. Franz Eggert Bücker Bernd Dubberstein

Wismar, im Juni 2009 Christa Hagemann

Das Geschäftsjahr 2008 war geprägt durch die öffentliche Diskussion der Energiepreisentwicklung sowie die weitere strategische Neuausrichtung des Unternehmens im Zusammenhang mit der Umsetzung der Anforderungen aus dem Energiewirtschaftsgesetz. Der Aufsichtsrat hat die Gründung der Dampfversorgung Ostsee-Molkerei GmbH begleitet sowie die notwendigen Vertragswerke gebilligt.

Dem Vorschlag der Geschäftsführung zur Verwendung des Bilanzgewinns schloss sich der Aufsichtsrat an und empfahl der Gesellschafterversammlung die Feststellung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2008. Der Aufsichtsrat dankte der Geschäftsführung, dem Betriebsrat sowie allen Mitarbeitern der Stadtwerke Wismar GmbH für die im Geschäftsjahr 2008 geleistete erfolgreiche Arbeit.

Wismar, im Mai 2009 Der Aufsichtsrat Senator Michael Berkhahn Vorsitzender

Hans Hellmuth Der Aufsichtsrat Senator Michael Berkhahn

Gerhard Roth Josef Seewald

Geschäftsführung Andreas Grzesko Udo Wäsch

Der Aufsichtsrat ist von der Geschäftsführung regelmäßig schriftlich, auch in Form von internen Gewinn- und Verlustrechnungen nach Sparten, und mündlich über die Geschäftslage sowie über wesentliche Entwicklungen informiert worden. Während des Geschäftsjahres hat der Aufsichtsrat seine ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag zustehende Überwachungsfunktion ausgeübt. Es fanden fünf Aufsichtsratssitzungen statt, in welchen wesentliche Themen, die Entwicklung der Unternehmenslage in Folge der Aktivitäten der Bundesnetzagentur sowie die Wirtschaftsplanung 2009, die mittelfristige Planung sowie die Finanz- und Personalplanung waren. Darüber hinaus wurden Beschlüsse zur Investitionstätigkeit gefasst. Zu zwei Sachverhalten wurde eine Beschlussfassung wegen der Dringlichkeit im schriftlichen Umlaufverfahren gefasst. Der Aufsichtsrat hat sich durch den Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung in der Sitzung am 25. Mai 2009 berichten lassen. Darüber hinaus stand der Prüfer für Fragen zur Verfügung. Der Aufsichtsrat billigte den Jahresabschluss zum 31.12.2008 und den Lagebericht 2008.

Tag für Tag präsent für die Kunden: Stadtwerke Wismar


Ene

h c a D m e n i e r e t n u n e g n u t s i rgiele

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Wir helfen beim effizienten Energieeinsatz Um Energie sparen zu können, muss man erst mal wissen, wo sie verschwendet wird. Dafür haben wir verschiedene Dienstleistungen entwickelt, die unseren Kunden schnell Einsparmöglichkeiten aufzeigen.

Energieverluste vermeiden

Medien der Stadtwerke

Beim „GebäudeThermoCheck“ kommt eine Infrarotkamera zum Einsatz. Mit ihr lassen sich unterschiedliche Temperaturzonen auf den Oberflächen der Außenwände ermitteln. Die bildhafte Darstellung der Wärmeverluste ermöglicht den Hauseigentümern, die größten Schwachstellen zu orten und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Hausbesitzer können sich auch über den „Energieausweis für Gebäude“ bei uns informieren, denn wir stellen Energieausweise für unsere Kunden aus.

Neben dem persönlichen Kontakt ist unser Kundenmagazin TREFFPUNKT|stadtwerke die wichtigste Möglichkeit, um mit etwa 27.000 Wismarer Haushalten Kontakt zu pflegen. Seit dem 18. Oktober 2008 erscheint unser Kundenmagazin viermal jährlich jeweils immer mit einer Seite Energiesparinformationen, die den Kunden direkt helfen, ihre Energiekosten zu senken.

Kunden-Service-Center In unserem Kunden-Service-Center bieten wir einen „Energie-Check“ an, der Hauseigentümern einen Überblick über den energetischen Zustand ihres Gebäudes vermittelt. Daraus folgende Modernisierungen sparen langfristig Energie und Kosten.

Seit dem 19. September 2008 ist unser neuer Internetauftritt online. Die Homepage verfügt neben einem aktuellen Design und einem noch nutzerfreundlicheren Aufbau auch über neue Inhalte. Unsere Kunden und Interessierte können sich so über unsere Produkte Strom, Erdgas, Wasser und Wärme, über aktuelle Preise, Qualität und neueste Entwicklungen informieren. Umfassend ausgebaut wurde auch der Bereich zum

Wer beim Kauf neuer Haushaltsgeräte auf energieeffiziente Produkte setzt, kann sich über eine deutlich niedrige Stromrechnung freuen. Sinnvoll ist es auch, sich einen Überblick über den Stromverbrauch der im Haushalt befindlichen Geräte zu machen. Dazu bieten wir unseren Verleih von „Energiespar-Detektiven“ an. Mit diesen Geräten können unsere Kunden selbst den Stromverbrauch prüfen und die Energiekosten der Elektrogeräte errechnen. Auch die Stromkosten lassen sich oftmals durch eine effiziente Beleuchtung bis zu 50 Prozent reduzieren. So verkauften wir in unserem Kunden-Service-Center Klimaboxen mit vier Energiesparlampen zum Vorzugspreis an unsere Kunden.

Schwachstellen im Bild: Die Infrarotkamera macht Wärmeverluste sichtbar.

Aktuelles rund um die Stadtwerke: www.stadtwerke-wismar.de


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Wir suchen nach neuen Lösungen bei der Energieversorgung Unser Ziel ist es, im Interesse des Klima- und Umweltschutzes eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung zu ermöglichen. Wie sauber, wie sicher und wie wettbewerbsfähig wir befähigt sind, Energie bereitzustellen, ist eine der globalen Zukunftsfragen.

Kleine Pellets für wohlige Wärme Neue Wege bei der Heizenergie ging die Wohnungsbaugesellschaft unserer Stadt beim Bau der Heizungsanlage in einem mehrgeschossigen Wohnhaus: Nachdem der alte Wärmelieferungsvertrag im vergangenen Jahr auslief, wurde nicht nur eine klimafreundliche, CO2-neutrale Holzpelletheizung gewählt, sondern mit einer Ausschreibung auch ein Partner gesucht, der die neue Heizung finanziert und betreibt. Nach der Ausschreibung erhielten wir den Auftrag zum Bau und Betrieb der Heizungsanlage. Bei der neuen Holzpelletheizanlage wird der Brennstoff dem Kessel über eine automatische Förderschnecke bedarfsgerecht zugeführt. Die anfallende Asche wird mittels eines Behälters manuell entsorgt. Das passiert ungefähr einmal in 14 Tagen. Ein Raum neben der Heizung wurde für die Brennstofflagerung umgebaut. Dort lagern ca. 17 Tonnen Holzpellets. Nachschub wird per Tankwagen fünf Mal im Jahr in Chargen von jeweils 12 Tonnen angeliefert. Die Holzpellets werden über Druckschläuche in das Brennstofflager eingeblasen und die entstehende Abluft wird über einen Filter wieder nach draußen geführt. Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen, dass bei geeigneten Rahmenbedingungen am Standort und in der Wärmebedarfsstruktur Holzfeuerungsanlagen durchaus eine wirtschaftliche Alternative zur konventionellen Wärmeerzeugung darstellen.

Dazu ist eine Anpassung der gesamten Infrastruktur, einschließlich der Energieversorgung notwendig. Aus diesem Grund schrieb die Molkerei 2006 die Energieversorgung aus mit dem Ziel einer langfristigen, ökologischen und sicheren Versorgung mit Brennstoffen bei möglichst kalkulierbarer Preisentwicklung. Die Entscheidung fiel zugunsten unseres Konzeptes aus, welches vorsieht, die Energieversorgung über eine Braunkohlestaubanlage zu realisieren und eine komplette Besicherung über einen Erdgaskessel vorzunehmen. Für die Umsetzung des Vorhabens wurde eine Gesellschaft, die DOM GmbH gegründet, an der wir 50% der Gesellschaftsanteile halten. Der zweite Gesellschafter ist die e.dis therm. Mitte 2009 wird die Anlage in Betrieb genommen.

Sonnenenergie für das „Phantechnikum“ Unter dem Namen „Phantechnikum“ wird vom technischen Landesmuseum an der Lübschen Burg ein technisch historischer Erlebnisort geschaffen. In diesem Objekt haben wir eine Photovoltaikanlage mit einer installierten Gesamtleistung von 12 Kilowattpeak (kWpeak) errichtet. Eine Photovoltaikanlage ist ein Kraftwerk, in dem mittels Solarzellen ein Teil der Sonnenstrahlung in elektrische Energie umgewandelt wird. Diese direkte Art der Energiewandlung bezeichnet man als Photovoltaik. „kWpeak“ bezeichnet die Nennleistung einer Anlage bei maximaler Sonneneinstrahlung.

Dampf für die Ostseemolkerei Die Ostseemolkerei möchte die Produktionskapazitäten am Standort in Wismar ausbauen. Für die Produktion von Milcherzeugnissen (Käse, Feta usw.) werden hohe Mengen an Dampf zu kostengünstigen Bedingungen benötigt.

Die Photovoltaikanlage wurde auf dem Dach des Museums gebaut. Die Solarzellenfläche, die Sonnenstrahlung in elektrische Energie umwandelt, umfasst 100 m2. Diese Fläche bilden 64 Einzelmodule von einer Größe von 1,28 m2.


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Wir fördern den Klimaschutz Mit über 50 Prozent ist der Anteil der Heizenergie der größte Block beim Energieverbrauch im Haushalt. Damit ist hier auch das größte Einsparpotenzial zu erreichen.

Genau dafür gibt es jetzt unser Komplettangebot „Wärme plus“ – ein attraktives Angebot mit folgenden Leistungen: • komplette Lieferung und Montage der Neuanlage, • die Demontage und Entsorgung der Altanlage, • den Betrieb mit Wartung, • etwaige Störungsbehebungen und Reparaturen, • die regelmäßigen Überprüfungen durch den Schornsteinfeger, • die Finanzierung über den Vertragszeitraum von zehn Jahren. Das alles ist mit einem Pauschalpreis abgegolten. Auch der Gasgrundpreis ist darin schon enthalten, lediglich die verbrauchsabhängigen Erdgaskosten kommen noch hinzu. Was seit Jahren schon für die Betreiber größerer Heizungsanlagen gilt, das so genannte Wärmecontracting, wird nun auch Besitzern von Ein- und Zweifamilienhäusern mit einer Heizungsdimensionierung von 10 bis 70 kW ermöglicht.

Stichwort: Contracting Beim Contracting übernimmt ein Energieversorgungsunternehmen den Betrieb einer bestehenden technischen Anlage eines Kunden oder investiert in eine neue Anlage, die der Versorgung des Kunden dient. Der Kunde zahlt für die Laufzeit des meist langfristigen Contracting-Vertrages einen Preis für die Wärmelieferung, der sich aus einem fixen und einem verbrauchsabhängigen Anteil zusammensetzt. Der Kunde spart bei dieser Lösung eigenes Investitionskapital, bezieht Nutzenergie aus hocheffizienten Energieanlagen und profitiert von der Erfahrung eines professionellen Anlagenbetreibers.

Über 50.000 Erdgasfahrzeuge rollen auf Deutschlands Straßen. Damit hat sich ihre Anzahl in den letzten zwei Jahren fast verdoppelt. Zu dem Boom haben nicht nur die hohen Preise für Benzin und Diesel beigetragen. Neben der inzwischen die Bedürfnislage abdeckenden Modellvielfalt dürfte aber auch das mit über 725 Erdgastankstellen gut verdichtete Tankstellennetz eine erhebliche Rolle spielen. Eine Initiative von E.ON Ruhrgas hat sich ferner zum Ziel gesetzt, bis Ende 2008 rund 150 Erdgaszapfstellen an den Bundesautobahnen zu schaffen. In unserer Stadt ist es möglich, an zwei Tankstellen Erdgas zu tanken: auf dem Betriebsgelände des städtischen Busunternehmens und die zweite Tankstelle befindet sich auf dem Gelände der Esso Tankstelle in der Schweriner Straße. Ökologisch und wirtschaftlich – Erdgas im Tank bleibt eine clevere Entscheidung. Deshalb haben die Stadtwerke auch ihr Förderprogramm für Erdgasautos neu aufgelegt. Bis zu 500 Euro Förderung sind möglich. 300 Euro in bar erhält jeder Käufer eines Erdgasautos für die Erstzulassung eines Kraftfahrzeuges auf Erdgasantrieb oder die erstmalige Umrüstung eines Fahrzeugs von Benzin auf Erdgas über den Initiativkreis Mecklenburg Vorpommern. Und die Stadtwerke geben noch 200 Euro pro Fahrzeug hinzu.

Natürlich tanken: Erdgasfahrzeuge schonen Umwelt und Geldbeutel.

Ein noch stärkerer Zuwachs als bei den bundesweiten Zulassungszahlen zeigt sich bei den von uns geförderten Erdgasfahrzeugen. Waren es 2006 und 2007 noch zwei, haben wir ein Jahr später 14 Erdgasautos gefördert.


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Wir bieten Sicherheit Wir investieren jedes Jahr rund 2 Millionen Euro in moderne Leitungsnetze und technische Anlagen. Die Investitionen gehören im Sinne nachhaltigen Wirtschaftens zu unseren wichtigsten Aufgaben. Denn sie garantieren die Versorgungssicherheit jedes einzelnen Kunden und gelten dem Erhalt des weitaus größten Teils des Stadtwerke-Anlagevermögens.

6.000 m… Das entspricht ungefähr der Strecke von der Seebrücke in Wendorf bis nach Dargetzow. Genau diese 6.000 m Versorgungsleitungen wurden 2008 im Stadtgebiet Wismars verlegt. Jährlich investieren die Stadtwerke in ihre Versorgungsanlagen, um die Zuverlässigkeit und Qualität der Versorgung mit Strom, Erdgas, Wasser und Wärme zu sichern. Damit setzen wir konsequent den Prozess der Modernisierung und Stabilisierung der Versorgungsanlagen fort. Die Investitionen haben noch einen weiteren wichtigen Effekt: Da die Stadtwerke die Bauleistungen an regional ansässige Firmen vergeben, sichern die Stadtwerke damit auch Beschäftigung. So sicherten wir im Berichtsjahr die Energieversorgung von SOLARA am neuen Standort im Gewerbegebiet Dammhusen. Dazu wurde eine neue kundeneigene Trafostation errichtet sowie die Anschlüsse für Erdgas und Trinkwasser verlegt. Die Podeusstraße wurde mit den drei Medien Strom, Erdgas und Trinkwasser neu erschlossen, um die Ansiedlung von Gewerbe vorzubreiten. Rund 1.000 m Versorgungsleitung wurden im Wohngebiet Gartenstadt für neue Wohnbebauung verlegt.

In der Bruno-Tesch-Straße wurden 580 m Wasserversorgunsleitung aus dem Jahr 1962 erneuert. Mit dieser Baumaßnahme wurde gleichzeitig eine Erhöhung der Versorgungsqualität in diesem Gebiet erreicht, denn die Druckverhältnisse werden verbessert. Doch Sicherheit bedeutet auch, dafür zu sorgen, dass Tag und Nacht Energie und Wasser in der benötigten Menge zur Verfügung stehen. Das erreichen wir durch intelligente Steuerungstechnik und langfristige Lieferverträge sowie moderne Versorgungsanlagen. Strom ist eine Selbstverständlichkeit unseres Lebens. Selten denken wir darüber nach, was seine ständige Verfügbarkeit bedeutet. Und das ist gut so, denn darum kümmern wir uns täglich voller Energie. Ein Stromliefervertrag mit der E.ON edis sichert den Strombedarf unserer Kunden. Unser Erdgas liefern uns die Verbundnetz Gas AG aus Leipzig, die E.ON Hanse aus Quickborn und DISTRIGAS aus Belgien. Damit ist es gelungen, mittelfristig Erdgas zu wettbewerbsfähigen Bedingungen zu beschaffen. Zwei moderne Wasserwerke, das Wasserwerk Wendorf und das Wasserwerk Friedrichshof und 298 Kilometer Rohrnetz sorgen für die Belieferung der Wismarer Haushalte mit einwandfreiem Trinkwasser. Als „Reserve“ und zur Druckerhöhung dienen Wasserspeicher in Kritzow und am Köppernitztal mit einer Gesamtspeichermenge von 12.000 m2. Unsere Wärme macht das Heizen für die Wismarer richtig komfortabel. Ihr Vorteil: Die Wärme ist sicher, sauber, ständig verfügbar und langfristig preisstabil. Dafür sorgen unsere Heizwerke Friedenshof und Kagenmarkt sowie viele Nahwärmelösungen im gesamten Stadtgebiet.

Die Wasserversorgung zählt zu den Kernkompetenzen des Unternehmens.

Sicherheit für den Fall der Fälle bietet unser Entstörungsdienst 24 Stunden täglich an 7 Tagen in der Woche unter Tel. 233-233.


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Wir übernehmen Verantwortung Als Unternehmen unserer Stadt Wismar stehen die Versorgung unserer Kunden mit Strom, Erdgas, Wasser, Fernwärme und Serviceleistungen im Mittelpunkt unserer Arbeit.

Gleichzeitig sehen wir unsere Aufgabe als ortsansässiges Unternehmen, uns für eine aktive, lebenswerte Stadt zu engagieren. Mit unserer Unterstützung soll das Image Wismars weiter ausgebaut werden. Wir agieren schon heute als Sponsor des Leistungs- und Breitensports in unserer Heimatstadt und das werden wir auch in Zukunft tun.

genehmigung fordert. Gemeinsam mit der Ostsee-Zeitung und der Sparkasse riefen wir die Aktion „Voller Energie für die Luchse unserer Stadt“ ins Leben, um Sponsoren in ganz Wismar für den Bau des Geheges zu finden. 14.000 Euro sammelte ganz Wismar für die Luchse, die 2009 in ihr neues Zuhause umziehen werden.

Neben den breiten Aktivitäten als Sponsor liegt das Hauptaugenmerk auf der Förderung von Kindern und Jugendlichen.

Erdgaspokal – Wismarer Team belegt 2. Platz im Regionalwettbewerb

Die Multivision „Klima & Energie“ ist ein Medienprojekt des Bundes für Umwelt und Naturschutz und macht die Hintergründe der Klimaerwärmung verständlich, erklärt die Grundsätze der Energieverwendung und -erzeugung und weist auf Entwicklungsmöglichkeiten für eine zukünftige Energieversorgung hin. Wir unterstützen das Projekt aus unserer Verantwortung heraus: für die Entwicklung der jungen Leute in unserer Stadt und für unsere Umwelt. Müde, aber glücklich: Das Erfolgsteam belegte den zweiten Platz.

Am 24. Januar erkochte sich das Team Elisa Ismailow, Yasmina Debili, Tobias Ruge und Connor Mac Gaeth der Johann Wolfgang von Goethe Schule den zweiten Platz im Regionalwettbewerb.

Voller Energie für die Luchse unserer Stadt Der Tierpark unserer Stadt liegt den Einwohnern sehr am Herzen und er gehört zu einem beliebten Ausflugsziel für Jung und Alt. Vieles hat sich im Tierpark in den letzten Jahren verändert. Es sind neue Tieranlagen entstanden, wie beispielsweise die Anlagen der Straußenvögel, der Präriehunde, der Nasenbären und die Affeninsel. 2008 sollte mit dem Neubau des Luchsgeheges begonnen werden. Geplant ist eine Erweiterung der Anlage von bisher 70 m2 auf über 800 m2 auf dem Gelände des Tierparks. Die Luchse erhalten damit ein Gehege, welches etwas mehr ihrem natürlichen Lebensraum entspricht und es kann eine artgemäße Haltung gewährleistet werden, wie sie die Zoo-

Verzauberndes Licht gab es bei unseren dritten Novemberlichtern zu sehen. Schon an sich ein ungewöhnlicher Anblick – das Innere von St. Georgen im dichten Kunstnebel gehüllt. So erzählten Schauspieler vom sonnigen Gemüt der Wismarer und lieferten im Bild die Erklärung dafür. Sie projizierten historische Aufnahmen aus dem Hafen, zeigten Fischer und kleine Kinder beim Planschen im Wismarer Wasser. Zu Sarah Brigtmans Ballade „Hijo de la Luna“ tanzten die Laserstrahlen durch das Kirchenschiff. Aber nicht nur St. Georgen war Teil der Veranstaltungsorte. Vor Showbeginn führte eine Stadtführerin die Menschen vom Treffpunkt Nikolaikirche durch die Stadt. Mit Hufgetrappel und im Fackelschein erzählte sie von einer Zeit, in der in der Bademutterstrasse noch die Hebammen wohnten, in der die Frische Grube noch dazu diente, Frischwasser in die Stadt zu bringen.

Schulprojekt „Klima&Energie

600 Schüler Wismarer Schulen nutzten die Möglichkeit, sich auf diese Art und Weise mit dem Thema Energie vertraut zu machen.

Wismarer Novemberlichter

Die jungen Leute schlugen sich achtbar an Töpfen und Pfannen, beim Quirlen und Schneiden, beim Abschmecken und Anrichten. Sie sind ja auch keine Neulinge. Seit zwei Jahren werkeln sie regelmäßig im Wahlfach Kochen. Letztes Jahr hatten sie den Einzug ins Regionalfinale knapp verpasst, dieses Jahr schafften sie die erste Hürde. Wir unterstützen als Patenunternehmen dieses bundesweit einzigartige Jugendkochprojekt. Denn nicht nur wenige der Mädchen und Jungen finden durch den Wettstreit ihre berufliche Orientierung und steigern so ihre Ausbildungschancen.

Die „kleinen Energiebündel“ kamen am Sonnabend auf ihre Kosten – wir bastelten mit den Kindern Lampions im Zeughaus und erleuchteten beim anschließenden Lampionumzug Wismar auf ganz eigene Art.

Reithalle wurde zur Eisbahn Kinder, die eigentlichen Stars bei vielen der Aktionen.

Vom 19. Dezember an hieß es zum zweiten Mal in unserer Stadt „Wismar auf flotten Kufen“. Ermöglicht haben das vierwöchige Eisvergnügen die Hansestadt Wismar mit ihren Gesellschaften EVB, Seehafen, Wohnungsbaugesellschaft, den Stadtwerken und der AWO sowie viele weitere Sponsoren aus der Stadt. Neu waren in diesem Jahr die größere Eisfläche von 680 m2 sowie eine „Pinguin-Bahn“ für die Kleinsten. Dank Eiswichteln als Laufhilfe konnten sie sich auch auf dem Eis probieren.


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Beteiligungsporträt: die Stadtwerke Wismar Netz GmbH Die „Geschäftsidee“ kam vom Gesetzgeber – die Umsetzung in die Praxis dem Sprung ins kalte Wasser gleich: Seit Januar 2008 liegt der Betrieb des Strom- und Gasversorgungsnetzes Wismars in den Händen der Stadtwerke Wismar Netz GmbH, einem hundertprozentigen Tochterunternehmen der Stadtwerke Wismar GmbH.

Die Stadtwerke Wismar Netz GmbH verdankt ihre Gründung dem neuen Energiewirtschaftsgesetz. Danach darf ein Hersteller oder Vertreiber von Strom und Gas nicht gleichzeitig deren „Transporteur“ sein. Wie in den meisten anderen Unternehmen die die sog. Gesellschaftsrechtliche Entflechtung durchführen mussten, wurde für den Netzbetrieb in Wismar ein eigenes Unternehmen geschaffen, das die Verteilung von Strom und Gas zu den Verbrauchern organisiert und diese Leistung den jeweiligen Nutzern der Netze in Rechnung stellt. Zu diesem Zweck hat die Stadtwerke Wismar Netz GmbH beide Netze von den Stadtwerken Wismar gepachtet. Die Netzverantwortung für Fernwärme und Trinkwasser obliegt weiterhin den Stadtwerken. Im ersten Geschäftsjahr hatte die Gesellschaft eine Vielzahl neuer, schwieriger Aufgaben zu lösen. Alle Geschäftsbeziehungen der Gesellschaft mussten neu geregelt werden. Dies galt insbesondere für die Lieferanten, die Kunden in Wismar mit Strom und Erdgas beliefern. Derzeit betreut die Netzgesellschaft 50 Strom- und 9 Gaslieferanten. In 2008 wurde eine Gasmenge von 540.966 MWh durch das Verteilungsnetz der Stadtwerke Wismar Netz GmbH transportiert und durch das Stromnetz wurden insgesamt 201.314 MWh zu den Letztverbrauchern durchgeleitet. Die Betriebsleistung der Netzgesellschaft von 15.049 TEUR resultiert zu 96,5% aus den Erlösen der Durchleitung von Strom und Erdgas. Der Großteil der Herausforderungen im Jahr 2008 resultierten aus den zahlreich geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen. Die Änderungen des Energiewirtschaftsgesetzes und das Gesetz zur Öffnung des Messwesens im Strom und Gas für den Wettbewerb sind am 09. September 2008 in Kraft getreten. Ergänzend ist die Verordnung zum Erlass von Regelungen über Messeinrichtungen im Stromund Gasbereich umzusetzen. Mit der am 06. November 2007 in Kraft getretenen Anreizregulierungsverordnung

wird das System der Kostenregulierung ab dem 01.01.2009 durch ein Regulierungsmodell ersetzt. Die hieraus resultierenden Anforderungen setzen neben dem laufenden Netzbetrieb eine intensive Vorbereitung und die wirkungsvolle Ausrichtung auf den Markt voraus. Maßgeblichen Einfluss auf die Netzgesellschaft haben auch die Entscheidungen der Bundesnetzagentur. Beschlüsse zur Umsetzung einheitlicher Geschäftsprozesse und Datenformate zur Abwicklung der Belieferung von Kunden mit Strom und Gas sowie neue Regeln für Ausgleichs- und Bilanzierungsleistungen im Gasbereich führen zu einem hohen Veränderungsgrad. Die Beschlüsse zur Festlegung der Erlösobergrenzen im Strom- und Gasbereich im Rahmen der Kostenregulierung wirken sich unmittelbar auf die wirtschaftliche Situation der Netzgesellschaft aus, da die Netzentgelte die wesentlichen Umsatzerlöse der Gesellschaft darstellen. „In den kommenden Jahren werden die wirtschaftlichen Randbedingungen für Netzbetreiber zunehmend härter werden“, beschreibt Roland Gennat den massiven Druck, den die Bundesnetzagentur damit auf alle deutschen Netzbetreiber ausübt. „Das neue Energiewirtschaftsgesetz ist demokratisch legitimierter Wille des Gesetzgebers und wir haben diese Anforderungen anzunehmen und umzusetzen, auch wenn nach meiner Einschätzung die Bundesnetzagentur zu viel in zu kurzer Zeit von uns verlangt.“

Roland Gennat Geschäftsführer Stadtwerke Wismar Netz GmbH


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Centrosolar – die Sonnenstromfabrik GmbH In der Nähe des alten Solara Werkes in Wismar wurde eine komplett neue Sonnenstromfabrik errichtet und Ende 2008 in Betrieb genommen – die Centrosolar Sonnenstromfabrik GmbH.

Sie ist eine Tochtergesellschaft der Centrosolar AG, Hamburg. Mit über 15 Jahren Erfahrung und einem weltweiten Netz von über 1.200 Vertretungen und Partnern gehört die Centrosolar AG zu den führenden Unternehmen in der Branche in Europa.

Die Centrosolar AG liefert Komplettsysteme und Produkte für Solarstromtechnik. Solarmodule mit einer Gesamtkapazität von 150 MWp (MWp: Mega Watt peak bezeichnet die Nennleistung einer Anlage bei maximaler Sonneneinstrahlung) pro Jahr können zukünftig hier im neuen Werk in Wismar hergestellt werden. Das entspricht dem Strombedarf von 70.000 deutschen Haushalten. 3.000 Module pro Tag werden in der neuen Sonnenstromfabrik in Wismar nach der letzten Ausbaustufe vom Band laufen. Sie wird damit eine der größten Solarmodulfabriken Europas. Produziert wird künftig mit fünf Fertigungslinien nahezu vollautomatisch unter Einhaltung höchster Qualitätsstandards.

Alternative Energien sind auf dem Vormarsch.

Mit der Produktion von Solartechnik möchte das Unternehmen weltweit die Möglichkeit geben, sauberen Strom herzustellen und zu nutzen. Das erhöht nicht nur die eigene Lebensqualität, sondern die von vielen. Denn Strom aus Sonnenenergie trägt zur Reduktion des Kohlendi­ oxid-Ausstoßes in die Umwelt bei sowie zur Schonung unserer Ressourcen an fossilen Energieträgern.


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Wismar Fisch-Feinkost GmbH Die Wismar-Fischfeinkost GmbH wurde 1991 gegründet und ist damit ein noch vergleichsweise junges Unternehmen. Dennoch arbeitet die Firma mit der Erfahrung und dem Know-how aus rund 50 Jahren Herstellung von Fisch-Feinkost.

Mit der Gründung des Unternehmens wurde der Bereich Fischverarbeitung der ehemaligen Fischereigenossenschaft „Wismarfisch“ in der Wismar Fischfeinkost GmbH zusammengefasst.

Der Anspruch der Firma: Qualität Mit der Gründung des Unternehmens wurde in neue Produktionsräume und –maschinen investiert. Neben den Produktionsräumen umfasst das auch Tiefkühl-, Kühl- und Trockenlagerräume. Denn jährlich rund 750 Tonnen Fisch und die daraus hergestellten Erzeugnisse benötigen auch Platz für die vorschriftsmäßige Zwischenlagerung.Also beste Voraussetzungen, für die Kunden eine gleich bleibend hohe Qualität der Produkte garantieren zu können.

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Wismarer Fischfeinkost in ganz Deutschland und Übersee Die Premium-Erzeugnisse werden unter dem Markennamen „Hansekrone“ im Lebensmittel-Einzelhandel und über größere Einzelhandelsketten angeboten. Selbstverständlich werden auf Wunsch die Mecklenburger Spezialitäten auch in Verpackung und unter dem Markennamen verschiedener Handelsketten produziert. Übrigens treffen die Mecklenburger Rezepturen auch den Geschmack von Fischliebhabern im Ausland. Regelmäßig wird zum Beispiel für Abnehmer in Nordamerika, Australien und Afrika produziert.


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Wirtschaftliches Umfeld Die Energiemärkte befinden sich im Umbruch. Zunehmender Wettbewerb, Regulierung, steigende Primärenergiekosten und Klimaschutz stellen erhebliche Anforderungen an Energieversorger. In der Zukunft werden jene Unternehmen erfolgreich sein, die sich rechtzeitig anpassen.

Mit der Verabschiedung des neuen Energierechts 2005 haben sich die Rahmenbedingungen für die Energiewirtschaft deutlich verändert. Die EU hat die Öffnung der Märkte gefördert und für alle Anbieter von Strom oder Gas freien Zugang zu den Versorgungsnetzen geschaffen. Daraus folgte die Ausgründung von Netzgesellschaften in unterschiedlichen Gesellschaftsmodellen. Dennoch berät die EU gegenwärtig über eine noch weiter gehende Unabhängigkeit der Netzbetreiber. Die erste Regulierungsperiode unter der neu geschaffenen Bundesnetzagentur führte zu einer erheblichen Absenkung der Netzentgelte, die zweite Periode sowie die anstehende Anreizregulierung ab 2009 werden weiteren erheblichen Kostendruck bei den Energieversorgern schaffen. Steigende Rohstoffpreise, zunehmender Wettbewerb durch neue Marktteilnehmer sowie eine deutlich erhöhte Kundenwechselbereitschaft stellen die Unternehmen vor weitere Herausforderungen. Und last but not least verlangen die viel zitierte „Versorgungslücke“ durch die Alterung des deutschen und europäischen Kraftwerksparks und nicht zuletzt die steigenden

Märkte im Wandel – Flexibilität und Einsatz sind gefragt.

Anforderungen des Klimaschutzes von der Energiewirtschaft intelligente Antworten auf die Fragen nach der Sicherheit unserer Energieversorgung. Als Unternehmen unserer Stadt Wismar stehen die Versorgung unserer Kunden mit Energie, Wasser und Serviceleistungen im Mittelpunkt unserer Arbeit. Rund 30.000 Kunden vertrauen uns, die wir mit Strom, Erdgas, Wasser und Wärme versorgen. Unser Versorgungsgebiet ist unsere Hansestadt Wismar mit einer Fläche von 41,5 km2. Weiter wird die Gemeinde Hornstorf mit Erdgas versorgt. Neben den wirtschaftlichen Ansprüchen stellen sich die Stadtwerke als Wirtschaftsunternehmen und Arbeitgeber auch ihrer gesellschaftlichen Verpflichtung. Dies verdeutlichen die Hauptziele: Kundenorientierung, Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz und soziale Verantwortung.


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Personal: Wir setzen auf Qualifikation und Entwicklung Personal Die weitere Umsetzung unserer Unternehmensziele macht gerade durch die sich verstärkende Wettbewerbssituation auf dem Energiemarkt notwendig, durch Zuverlässigkeit, Leistung und Qualität unsere Kunden zu überzeugen. Unsere Mitarbeiter sind unsere wichtigsten Erfolgsfaktoren – von ihren Erfahrungen, ihrer Leistungsfähigkeit und ihrer Leistungsbereitschaft hängen maßgeblich der Erfolg und die weitere Entwicklung des Unternehmens ab. Im Geschäftsjahr waren 93 Mitarbeiter und 6 Auszubildende in unserem Hause beschäftigt.

Wir setzen auf hoch qualifizierte Mitarbeiter, um im Markt bestehen zu können. Daher bieten wir vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten. Ein wesentliches Instrument zur Ermittlung persönlicher Entwicklungspotenziale ist das Mitarbeitergespräch. In einem engen Austausch zwischen Führungskraft und Mitarbeiter werden Leistung und Optimierungsansätze gemeinsam erörtert. Gleichermaßen bietet das Mitarbeitergespräch die Möglichkeit des Austausches mit dem Vorgesetzten in Bezug auf die Zusammenarbeit.

Ausbildung: Gute Chancen für den Nachwuchs Die Ausbildung von Nachwuchskräften ist für die Stadtwerke Wismar GmbH ein Beitrag zur Zukunftssicherung des Unternehmens. Wir bilden seit Bestehen der Stadtwerke junge Leute aus und erhielten dafür von der IHK Schwerin die Auszeichnung für erfolgreiche Berufsausbildung. So starten bei uns jährlich zwei Schulabgänger ihre berufliche Laufbahn. Zum Ende des Jahres befanden sich insgesamt sechs junge Menschen in einer Ausbildung bei uns.

Gesundheit und Sicherheit Dem Arbeitsschutz sowie der Unfallverhütung wird besondere Bedeutung beigemessen. Dies wird durch Arbeitsanweisungen und Betriebsbegehungen, die Beschaffung und Bereitstellung von Arbeitsschutzkleidung und -ausrüstungen sowie internen und externen Schulungen in allen Bereichen dokumentiert. Die arbeitsmedizinische Betreuung richtete sich auf die vorbeugende Beratung und Untersuchung aller Mitarbeiter nach den arbeitsmedizinisch festgelegten Grundsätzen und vorgegebenen Zeiträumen. Leidenschaft für Menschen: Manfred Dunker und Katrin Pade (rechts) vom Serviceteam.


s s u l h c s b a s e r h a J d n u t h c i r e b e Lag

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Geschäftsverlauf: Lagebericht Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2008 bis zum 31. Dezember 2008 der Stadtwerke Wismar Netz GmbH, Wismar

1. Geschäftsverlauf 1.1 Geschäftsaufnahme 1.2 Rahmenbedingungen 1.3 Personal- und Sozialbereich 1.4 Wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres

2. Lage der Gesellschaft 2.1 Ertragslage 2.2 Vermögenslage 2.3 Finanzlage

1. Geschäftsverlauf 1.1 Geschäftsaufnahme Nach Gründung der Stadtwerke Wismar Netz GmbH (SWWN) am 21.12.2007 erfolgte zum Jahresbeginn 2008 die Aufnahme des kompletten Geschäftsbetriebes. Die SWWN ist ein 100 %-iges Tochterunternehmen der Stadtwerke Wismar GmbH (SWW). Als „schmaler Netzbetreiber“ nimmt sie seit dem 01.01.2008 die Aufgaben des Netzbetriebes für das Strom- und Gasnetz wahr. Voraussetzung dafür war die Personalüberleitung von der SWW und der Abschluss des Pachtvertrages, in dem die Verpachtung der im Eigentum der SWW stehenden Strom- und Gasverteilungsanlagen geregelt sind. Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 24.01.2008. Die wesentlichen Tätigkeiten eines Netzbetriebes werden von der SWWN mit eigenem Personal durchgeführt. Daneben erbringen die SWW im Dienstleistungsverhältnis technische Serviceleistungen (Instandhaltung, Betriebsführung) für die Netze und auch den Shared Service (u. a. Buchführung, IT, Abrechnung). Beide Unternehmen stellen zusammen ein vertikal integriertes Unternehmen im Sinne des § 3 Nr. 38 und § 8 Abs. 5 Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) dar.

Zahlen, Fakten und ein Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2009.

3. Voraussichtliche Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken 3.1 Risikomanagement 3.2 Bedeutende Chancen und Risiken

Das Netzgebiet umfasst im Wesentlichen die Hansestadt Wismar und im Gasbereich zusätzlich die Nachbargemeinde Hornstorf. Über das Stromnetz wurden in 2008 insgesamt 29.876 Letztverbraucher versorgt, über das Gasnetz 7.991. Derzeit betreut die SWWN 50 Strom- und 9 Gaslieferanten, für die Strom und Erdgas durch die Netze zu den Endverbrauchern geleitet werden. Das Lieferantenwechselverhalten der Verbraucher ist in der Gasnetznutzung nach der Marktöffnung mit 99 Wechselvorgängen in 2008 im Vergleich zum Stromnetz mit 1.168 Vorgänge und einer Wechselquote von 4 % relativ gering. 1.2 Rahmenbedingungen Maßgeblichen Einfluss auf die Branche, die weiterhin geprägt ist durch einen wachsenden Wettbewerbs- und Kostendruck, haben die Entscheidungen der BNetzA. Da die Netzentgelte die wesentliche Umsatzerlösquelle der SWWN darstellen, wirken sich dahingehend Entscheidungen der Bundesnetzagentur (BNetzA) unmittelbar auf die wirtschaftliche Situation der SWWN aus. Mit der am 06.11.2007 in Kraft getretenen Anreizregulierungsverordnung wird das System der Kostenregulierung ab dem 01.01.2009 durch ein Regulierungsmodell ersetzt, welches Obergrenzen für die Erlöse der Netzbetreiber vorgibt, die auf der Grundlage eines bundesweiten Effizienzvergleichs ermittelt werden. Alle Netzbetreiber müssen sich dann am effizientesten Netzbetreiber messen.


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Geschäftsbericht 2008 | stadtwerke WISMAR

1.3 Personal- und Sozialbereich Im Geschäftjahr 2008 waren durchschnittlich 5 Mitarbeiter bei der Netzgesellschaft beschäftigt. Ein Mitarbeiter ist leitender Angestellter. Die Personalüberleitung von den Stadtwerken zur Netzgesellschaft erfolgte mit dem Betriebsübergang auf der Grundlage vom § 613a BGB. Im Berichtsjahr 2008 nahmen alle Mitarbeiter an externen Weiterbildungsmaßnahmen teil. Für die erforderlichen Maßnahmen der Fort- und Weiterbildung wurden insgesamt TEUR 7 aufgewandt. Die Arbeitsplätze der Mitarbeiter entsprechen der Arbeitsstättenverordnung. 1.4 Wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres Der Antrag der SWWN zur Teilnahme des Stromnetzes am vereinfachten Verfahren in der Anreizregulierung wurde durch die Bundesnetzagentur abgelehnt. Aufgrund der Ablehnung bestand für die SWWN die Verpflichtung, im Festlegungsverfahren zur ersten Regulierungsperiode an der Datenerhebung zur Ermittlung der Effizienzwerte nach §§ 12 - 14 ARegV sowie zur Bestimmung des Qualitätselementes nach § 19 ARegV teilzunehmen. Der am 26.03.2008 mit den Stadtwerken Wismar GmbH geschlossene Ergebnisabführungsvertrag wurde am 29.05.2008 beim Amtsgericht in Schwerin im Handelsregister HRB 9682 eingetragen. Zwischen der SWWN und der E.ON Hanse AG bestehen hinsichtlich des § 20 Abs. 2 Gasnetzentgeltverordnung (GasNEV) unterschiedliche Rechtsauffassungen bezüglich der Kostenwälzung beim Direktanschluss des Ortsverteilungsnetzes der Hansestadt Wismar an das Transportnetz der ONTRAS. Die Prozess- und Streitgemeinschaft, der die SWW beigetreten ist und sich aus insgesamt 6 Netzbetreibern zusammensetzt, haben einen Rechtsanwalt mit der Verfahrensführung beauftragt. Nach gemeinsamer Abstimmung wurde das Verfahren bei der BNetzA ein-

geleitet. Das Musterverfahren wird von dem Gemeinschaftsmitglied Stadtwerke Parchim geführt. Da die BNetzA den Antrag ablehnte, wurde in Abstimmung mit der Prozessgemeinschaft im Oktober 2008 gegen diese Entscheidung Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf eingereicht. Durch die Liberalisierung des Zähl- und Messwesens entstehen neue Herausforderungen für die SWWN. Die Änderungen des Energiewirtschaftsgesetzes und das Gesetz zur Öffnung des Messwesens bei Strom und Gas für den Wettbewerb sind am 09.09.2008 in Kraft getreten. Ergänzend ist die Verordnung zum Erlass von Regelungen über Messeinrichtungen im Strom- und Gasbereich umzusetzen. Die hieraus resultierenden Anforderungen setzen eine intensive Vorbereitung und die richtige Ausrichtung auf den entstehenden Markt voraus. In enger Zusammenarbeit mit den Stadtwerkemitarbeitern wurden hierfür die Ablaufprozesse erarbeitet und die erforderlichen Musterverträge erstellt.

Die SWWN nimmt mit dem Gasnetz in der Anreizregulierung am vereinfachten Verfahren teil. Im vereinfachten Verfahren wird generell ein Effizienzwert in Höhe von 87,5 % in Ansatz gebracht. Auf der Grundlage dieses Wertes wurden die Erlösobergrenzen für die SWWN in den Jahren 2009 bis 2012 von der BNetzA gebildet.

sätze und die Umsätze aus EEG-Einspeisungen sowie KWK-Zuschlägen.

Das individuelle Verfahren zur Festlegung der Erlösobergrenzen im Strombereich ergab für das Netzgebiet der SWWN einen Effizienzwert von 75,5 % in der ersten Periode der Anreizregulierung. Das bedeutet, dass sich nach jetzigem Kenntnisstand die Erlösobergrenze um ca. 71 T€/a reduzieren wird und dementsprechend Kosten einzusparen sind.

Der Betriebsleistung steht ein Betriebsaufwand von 15.003 TEUR gegenüber, so dass sich ein Betriebsergebnis von 46 TEUR ergibt.

2. Lage der Gesellschaft Die Stadtwerke Wismar Netz GmbH nahm erstmalig zum 01.01.2008 die Geschäftstätigkeit auf. Ein Vergleich mit Vorjahreswerten ist aus diesem Grund nicht möglich. 2.1 Ertragslage

Die BNetzA hat am 28.05.2008 über neue Regeln für Ausgleichs- und Bilanzierungsleistungen im Gasbereich entschieden und damit das neue Marktmodell für den Wettbewerb bei Gas festgelegt. Im Wesentlichen geht es um die Vereinfachung beim Handel von Erdgas durch die Einführung eines täglichen Bilanzierungssystems. Die Anforderungen an die Netzbetreiber und damit auch an die SWWN zur Bilanzierung und Bereitstellung von Ausgleichsenergie sind aufgrund der neuen Regeln seit dem 01.10.2008 deutlich gestiegen. Der erhöhte Abwicklungsaufwand in der Netznutzung führte zu einem höheren Automatisierungsgrad. Die Wirtschaftsplanung der Netzgesellschaft für den Zeitraum 2009 bis 2013 wurde im Oktober fertig gestellt. Der derzeitige Kenntnisstand zur Anreizregulierung, periodenübergreifenden Saldierung und zur Mehrerlösabschöpfung ist in die Planung eingeflossen. Die Gesellschafterversammlung der SWWN bestätigte in ihrer Sitzung am 04.12.2008 den Wirtschaftsplan 2009 und nahm die Planung 2010 – 2013 zur Kenntnis.

Die Betriebsleistung von 15.049 TEUR setzt sich zu 96,5 % aus den Erlösen aus der Gewährung der Stromund Gasnetznutzung zusammen. In 2008 wurde eine Gasmenge von 540.966 MWh durch das Verteilungsnetz der Stadtwerke Wismar Netz GmbH geleitet. Hiervon entfallen 510.460 MWh auf die Gesellschafterin und 30.506 MWh auf fremde Lieferanten. Die Erlöse aus der Netznutzung basierend auf den von der Bundesnetzagentur genehmigten Entgelten betrugen 5.536 TEUR. Durch das Stromnetz wurden insgesamt 201.314 MWh Strom zu den Letztverbrauchern durchgeleitet. Hiervon stammen 16.510 MWh Strom aus Kraft-WärmeKopplungsanlagen und 1.390 MWh aus EEG-Anlagen. Von der gesamten Strommenge sind 91.464 MWh der Gesellschafterin und 109.850 MWh den fremden Lieferanten zuzuordnen. Die Erlöse aus den Netzentgelten belaufen sich auf 8.994 TEUR. Zu den sonstigen Umsatzerlösen, die 2,9 % der Betriebsleistung ausmachen, zählen die Installationsum-

Weitere Erträge ergaben sich z. B. aus der periodengerechten Vereinnahmung von Ertragszuschüssen und Sperrentgelten und geltend gemachten Vertragsstrafen.

Der Betriebsaufwand setzt sich im Wesentlichen aus Kosten für die vorgelagerten Strom- und Gasnetze (3.998 TEUR) sowie Strombezugskosten (555 TEUR), Personalaufwendungen für 5 Angestellte (235 TEUR), weiterzuleitender Konzessionsabgabe (1.290 TEUR), Pachtentgelte (3.575 TEUR) sowie Dienstleistungsentgelte für kaufmännischen und technischen Service durch die Gesellschafterin (4.982) zusammen. Unter Berücksichtigung von Abwertungen von Forderungen (26 TEUR) ergibt sich ein aufgrund des Ergebnisabführungsvertrages abzuführender Gewinn von 21 TEUR. 2.2 Vermögenslage Das Stammkapital beträgt seit der Gründung Ende des Jahres 2007 25 TEUR. Die Eigenkapitalquote ist wegen der Erhöhung der Bilanzsumme auf 3.500 TEUR von 100 % auf 0,7 % gesunken. Im Geschäftsjahr vereinnahmte Ertragszuschüsse aus Netzanschlüssen (569 TEUR) wurden als Pachtvorauszahlung an die Gesellschafterin weitergeleitet. Die Auflösung der Posten (21 TEUR) wurde periodengerecht vereinnahmt. Im kurzfristigen Vermögensbereich sind die entstandenen Forderungen gegen die Endkundenlieferanten (622 TEUR), noch nicht abzugsfähige Vorsteuer (66 TEUR), Bankguthaben (26 TEUR) sowie das Verrechnungskonto mit der Gesellschafterin zu nennen (2.237 TEUR). Die innerkonzernliche Verrechnungen betreffen die Pachtentgelte für die Netzanlagen, die Dienstleistungen, die Ergebnisabführung, die Netznutzungsabrechnungen sowie Weiterbelastungen.


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Geschäftsbericht 2008 | stadtwerke WISMAR

Zum kurzfristigen Fremdkapital zählen die Lieferantenverbindlichkeiten (434 TEUR), Kundengutschriften (224 TEUR), Steuerverbindlichkeiten (163 TEUR), kreditorische Debitoren (71 TEUR) sowie die sonstigen Rückstellungen (2.036). Die sonstigen Rückstellungen beinhalten unter Anderem die Mehrerlösabschöpfung (559 TEUR), die Periodenübergreifende Saldierung (1.441 TEUR), Prüfungs- und Beratungskosten (16 TEUR), Personalrückstellungen (5 TEUR) sowie offene Abrechnungen.

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt 1 TEUR. Insbesondere wird die Zunahme der Rückstellungen (2.036 TEUR) durch die Erhöhung des Verrechnungskontos gegenüber der Gesellschafterin (2.237 TEUR) kompensiert. Der Mittelabfluss aus der Pachtvorauszahlung ist durch den Mittelzufluss durch die vereinnahmten Baukostenzuschüsse gedeckt. Der Finanzmittelfonds hat sich um 1 TEUR erhöht.

3. Voraussichtliche Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken

dernd in Ansatz zu bringen. Dieses Risiko wurde mit der Bildung von Rückstellungen entsprechend § 249 HGB Rechnung getragen.

der Unternehmensplanung gesetzt worden. Handlungsspielräume für eine Optimierung des Netzergebnisses sind auf der Kostenseite zu suchen.

Für die in 2009 zu verteilenden Energiemengen im Strom- und Gasnetz wird in etwa das gleiche Niveau wie 2008 erwartet. Die Netzentgelte für das Geschäftsjahr 2009 wurden nach Festlegung der Erlösobergrenze durch die BNetzA gebildet und rückwirkend zum 01.01.2009 veröffentlicht.

Da die Netzgesellschaft als schlanke Gesellschaft aufgestellt ist und einen Großteil der Leistungen aus den Stadtwerken bezieht, gewinnt die Thematik Verrechnungspreise bei der Suche nach Kosteneinsparpotential an Bedeutung. Dies betrifft sowohl die Verrechnungspreise des technischen Services für die Netze (Instandhaltung, Betriebsführung) als auch die Kosten der Shared Services (IT, Buchhaltung, Einkauf usw.). Hier müssen Wege gefunden werden, um mittelfristig die Leistungen zu Marktpreisen verrechnen zu können.

Die Erlösminderungen und deren Auswirkungen sind bereits in der Wirtschaftsplanung berücksichtigt worden.

3.1 Risikomanagement Die Stadtwerke Wismar Netz GmbH verfügt über ein eigenes Risikomanagementsystem, um Risiken zu identifizieren, aktuelle Risikosituationen darzustellen und zu analysieren sowie Maßnahmen zur Risikobewältigung einzuleiten. Alle betrieblichen Risiken werden von den Mitarbeitern der Netzgesellschaft und in den Dienstleistungsbereichen technischer Service und Shared Services von den Mitarbeitern der Stadtwerken Wismar identifiziert, dokumentiert und hinsichtlich ihrer Schadenshöhe sowie der Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. In regelmäßigen Abständen erfolgt die Berichterstattung an die Geschäftsführung der Netzgesellschaft.

In 2009 wird im Netzgebiet der Stadtwerke Wismar Netz GmbH eine positive Entwicklung erwartet. Beispiele hierfür sind u. a. die Erweiterung der Rücker‘s OstseeMolkerei und die Neuansiedlung auf dem Erweiterungsgelände des Seehafens. Entsprechend § 11 StromNEV bzw. GasNEV besteht die Verpflichtung, aus Mengenzuwächsen resultierende Einnahmen von Netzentgelten in der Zukunft kostenmin-

Mit der Festlegung der Erlösobergrenzen durch die Bundesnetzagentur für die erste Regulierungsperiode ist für die Netzgesellschaft ein wesentlicher Eckpfeiler

3.2 Bedeutende Chancen und Risiken

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten sind durch liquide Mittel und weitere kurzfristige Aktiva gedeckt. Das längerfristige Vermögen ist durch Eigenkapital und längerfristige weitere Passiva gedeckt. Es stehen eingehende Abschlagszahlungen sowie ein Kontokorrentkredit der Gesellschafterin zur Verfügung.

Die von den Stadtwerken Wismar gepachteten Verteilungsanlagen sind für die Netzgesellschaft die Basis für das Netzgeschäft. Zum Erhalt der Basis ist die Zuverlässigkeit der Netze von besonders hohem Stellenwert. Um die Anlagen auf den neuesten technischen Stand zu halten, investieren die Stadtwerke auf der Grundlage des Pachtvertrages unter Beachtung der Vorgaben durch die Netzgesellschaft regelmäßig in das Anlagevermögen. Mit Beginn der Anreizregulierung am 1. Januar 2009 wird die bisher rein kostenbasierende Regulierung der Netzentgelte abgelöst. Die Erlösvorgaben werden von nun an weitgehend von der tatsächlichen Kostenentwicklung entkoppelt. Basis hierfür sind die verlängerten Netzentgeltgenehmigungen. Der Druck auf die Netzgesellschaft wird durch ein kontinuierliches Abschmelzen ihrer Erlöse weiter erhöht. Es ergeben sich somit hohe Anforderungen an die Effizienz der Kostenstrukturen der Netzgesellschaft.

2.3 Finanzlage Die Gesellschaft ist sämtlichen Zahlungsverpflichtungen im Geschäftsjahr 2008 frist- und betragsgerecht nachgekommen.

Mit der detaillierten Finanzplanung im Rahmen der standardisierten Mittelfristplanung und den permanenten Plan-Ist-Vergleichen im aktuellen Jahr bieten die abgeleiteten Analysen ausreichende Sicherheit für die betriebswirtschaftliche Beurteilung von finanzwirtschaftlichen Risiken.

Zusätzliche Chancen ergeben sich durch mögliche Dienstleistungen für Dritte im Netznutzungs- und Regulierungsmanagementbereich, die zukünftig dazu beitragen können, die Erlöseinbußen aufgrund der Vorgaben in der Anreizregulierung zu kompensieren. Der weitere Zeitplan der Anreizregulierung sieht bereits 2010/2011 für Gas-/Stromnetze eine erneute Kostenprüfung zur Determinierung der Erlösobergrenzen in der zweiten Regulierungsperiode vor. Zur optimalen Positionierung werden zeitnah die Vorbereitungen getroffen. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichtes sind keine wirtschaftlichen und rechtlichen Bestandsgefährdungspotentiale erkennbar.

Wismar, den 30.03.2009

Roland Gennat


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Geschäftsbericht 2008 | stadtwerke WISMAR

Gewinn- und Verlustrechnung Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2008 bis zum 31. Dezember 2008 2008 EUR 1.

Umsatzerlöse abzüglich Energiesteuer

2.

Andere aktivierte Eigenleistungen

3.

Sonstige betriebliche Erträge

Vorjahr EUR

EUR

59.920.734,18

50.992.749,13

3.888.859,42

4.346.773,13

56.031.874,76

46.645.976,00

149.848,52

137.502,90

2.410.628,37

1.267.530,68 58.592.351,65

4.

48.051.009,58

Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren

24.539.898,94

26.479.750,96

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen

14.306.504,18

2.044.840,26 38.846.403,12

5.

Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung davon für Altersversorgung EUR 17.126,59 (Vorjahr: EUR 9.301,52)

EUR

28.524.591,22

4.467.775,93

4.150.028,59

1.009.603,95

792.343,39

5.477.379,88

4.942.371,98

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

3.944.039,07

4.262.026,62

7.

sonstige betriebliche Aufwendungen

5.355.782,52

4.098.383,68

8.

Erträge aus Gewinnabführungsvertrag

20.674,71

0,00

9.

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

202.825,63

161.850,38

10.

Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens

29.114,29

4.046,94

347.004,30

608.392,37

6.

11.

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

12.

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

4.816.128,81

5.773.047,15

13.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

2.143.340,92

2.413.649,96

14.

sonstige Steuern

285.101,09

-25.638,02

15.

Jahresüberschuss

2.387.686,80

3.385.035,21


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Geschäftsbericht 2008 | stadtwerke WISMAR

Bilanz zum 31. Dezember 2008 AKTIVA

31.12.2008 EUR

Vorjahr EUR

EUR

Passiva EUR

31.12.2008 EUR

Vorjahr EUR

EUR

EUR

A. ANLAGEVERMÖGEN

A. EIGENKAPITAL

I. Immaterielle Vermögensgegenstände Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten

I. Gezeichnetes Kapital

10.000.000,00

10.000.000,00

II. Kapitalrücklage

II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. technische Anlagen und Maschinen 3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

241.479,63

174.171,68

4.463.432,43

4.737.055,77

40.876.473,96

42.936.708,40

525.329,60 97.408,26

25.000,00

2. Beteiligungen

12.500,00

3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

2. Emissionsrechte

1.496.310,68

1.496.310,68

V. Jahresüberschuss

2.387.686,80

3.385.035,21

26.876.781,90

27.489.095,10

21.591,89

23.129,43

5.073.750,03

5.111.110,73

C. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE ZUM ANLAGEVERMÖGEN

187.088,95 48.403.283,78 25.000,00

F. RÜCKSTELLUNGEN 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2. Steuerrückstellungen

0,00

3. sonstige Rückstellungen 1.250.000,00

25.000,00

47.491.623,88

48.602.455,46

148.367,50

18.842,00

23.040,00

264.350,00

21.443,54

391.290,54

3.488.094,35

4.247.234,47 4.902.875,01

G. VERBINDLICHKEITEN 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 1.201.511,53 (Vorjahr: EUR 4.344.231,91)

4.505.183,34

8.849.415,23

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 4.242.629,41 (Vorjahr: EUR 4.923.483,92)

4.260.976,56

4.944.181,97

3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern, davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 3.416.151,09 (Vorjahr: EUR 1.928.218,94)

3.416.151,09

1.928.218,94

3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 2.237.401,86 (Vorjahr: EUR 0,00)

2.237.401,86

0,00

917.522,23

3.928.900,89

171.407,50

2.285.088,04

5.271.433,48

1.274.670,04

614.155,80 3.559.758,08

5.885.589,28

66.319,85

111.871,19

5.119.419,34

6.808.878,94

8.887.721,82

12.977.746,91

18.264,23

8.541,92

4. Sonstige Verbindlichkeiten, davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 917.522,23 (Vorjahr: EUR 3.928.900,89) davon aus Steuern EUR 434.970,90 (Vorjahr: EUR 401.406,43) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 793,00 (Vorjahr: EUR 376,56)

H. RECHNUNGSABGRENZUGSPOSTEN 56.397.609,93

0,00 4.411.816,99

4.599.263,89

1.287.500,00

123.382,55

5.856,00 3.934.714,80

1.089.726,00

0,00

2. sonstige Vermögensgegenstände

C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

IV. Gewinnvortrag

E. EMPFANGENE ERTRAGSZUSCHÜSSE

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen davon mit einer Restlaufzeit vor mehr als einem Jahr EUR 10.743,63 (Vorjahr: EUR 15.965,64)

IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

643.010,34

D. SONDERPOSTEN FÜR UNENTGELTLICH AUSGEGEBENE EMISSIONSBERECHTIGUNGEN

142.224,55

III. Wertpapiere Sonstige Wertpapiere

1.028.045,55

B. SONDERPOSTEN MIT RÜCKLAGEANTEIL

B. UMLAUFVERMÖGEN I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

11.964.738,87

542.430,66

45.962.644,25 III. Finanzanlagen Anteile an verbundenen Unternehmen

11.964.738,87

III. Gewinnrücklagen Andere Gewinnrücklagen

61.588.744,29

15.337.235,08

19.650.717,03

548.416,34

0,00

56.397.609,93

61.588.744,29


Geschäftsbericht 2008 | stadtwerke WISMAR

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Anhang A. Allgemeines B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden C. Erläuterungen zur Bilanz D. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung E. Sonstige Angaben A. Allgemeines Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2008 ist nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Dritten Buches des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt worden. Das Gliederungsschema der Bilanz wurde aufgrund der Besonderheiten der Versor-gungswirtschaft erweitert. Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt. Die aufrechenbaren Forderungen gegen die E.ON edis AG aus Lieferungen und Leistungen wurden bei den Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern zugeordnet. Die Forderungen gegen die Hansestadt Wismar aus Lieferungen und Leistungen (einzelne Verbrauchsstellen) wurden aufgrund des unverhältnismäßig hohen Aufwandes sowie der geringen Bedeutung bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen belassen. Die ab dem Jahr 2003 erhaltenen Baukostenzuschüsse werden als Sonderposten für Investitionszuschüsse ausgewiesen. Aus Gründen der Vergleichbarkeit wurden die Vorjahreswerte gemäß § 265 Abs. 2 HGB angepasst.

B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Abschreibungen wurden auf der Basis der voraussichtlichen Nutzungsdauer ermittelt. Die Abschreibung erfolgt pro rata temporis. Bei allen Zugängen bis zum Jahr 2000 sowie ab dem Jahr 2008, allen Zugängen der Sparte Strom sowie allen unbeweglichen Vermögensgegenständen wurde die lineare Abschreibungsmethode angewandt. Die anderen Zugänge zwischen den Jahren 2001 und 2007 wurden der geometrisch-degressiven Abschreibung unterworfen. Der Abschreibungssatz betrug anfänglich je nach Anschaffungsjahr und Nutzungsdauer zwischen 6,67 % und 20 %. In dem Jahr, in dem der nach der degressiven Me-thode ermittelte Abschreibungsbetrag den linearen Abschreibungsbetrag auf den Restbuchwert unterschreitet, wird auf die lineare Abschreibungsmethode umgestellt. Ist einem Vermö-gensgegenstand zum Stichtag ein niedrigerer Wert beizulegen, erfolgt eine außerplanmäßige Abschreibung. Für außerplanmäßige Abschreibungen wurden passivische Wertberichtigungsposten auf der Aktivseite gebildet, die entgegengesetzt zur normalen Abschreibung ertragserhöhend aufgelöst werden. Geringwertige Anlagegüter wurden bis zum Jahr 2007 im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Ihr Abgang wurde unterstellt. Ab dem Jahr 2008 wurde die Grenze für Geringwertige Anlagegüter in Anlehnung an steuerliche Vorschriften auf eine Spanne von 150,00 EUR bis 1.000,00 EUR geändert. Es wird ein Jahres-Sammelposten gebildet, der linear über 5 Jahre abgeschrieben wird.

Immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten erfasst und entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sowie Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind zu Anschaffungskosten bilanziert.

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten und soweit abnutzbar abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet. Die Herstellungskosten enthalten neben den direkt zurechenbaren Einzelkosten auch angemessene Gemeinkosten.

Die Vorräte sind grundsätzlich zu durchschnittlichen Anschaffungskosten bewertet. Soweit Preisminderungen zu verzeichnen sind, wurde auf den letzten Einkaufspreis abgewertet. Vorräte, die seit einem Jahr nicht verwendet wurden, wurden abgeschrieben.

Zugeteilte Emissionsrechte werden als immaterielle Vermögensgegenstände des Umlauf-vermögens ausgewiesen. Da sie unentgeltlich zugeteilt wurden, wurden sie mit dem Erinnerungswert von 1 EUR pro t CO2 angesetzt; in gleicher Höhe wurde zur Neutralisierung der Ergebnisauswirkung ein Sonderposten für unentgeltlich ausgegebene Emissionsberechtigungen gebildet. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Alle erkennbaren Einzelrisiken und das allgemeine Kreditrisiko sind durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt. Die Einzelwertberichtigungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die zum Bilanzstichtag älter als 30 Tage waren und zum Zeitpunkt der Bilanzaufstellung nicht beglichen waren, betragen 100 % des Nettobetrages der Forderungen. Die Pauschalwertberichtigung wurde mit einem Satz von circa 1 % auf den Nettobetrag der nicht einzeln wertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gebildet. In den Forderungen aus der Verbrauchsabrechnung werden Abschlagszahlungen auf den abgegrenzten, noch nicht abgerechneten Verbrauch verrechnet. Die Wertpapiere des Umlaufvermögens wurden mit den Anschaffungskosten abzüglich außerplanmäßiger Abschreibungen angesetzt. Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten sowie die Rechnungsabgrenzungsposten sind zu den Nominalwerten bewertet. Das Kapital wird zum Nennbetrag angesetzt. Die im Sonderposten mit Rücklageanteil (§ 281 Abs. 1 S. 1 HGB) passivierten Sonderabschreibungen gemäß § 4 Fördergebietsgesetz sind mit ihrem ursprünglichen Zuführungsbetrag abzüglich der jährlichen Auflösungsbeträge parallel zur Höhe der Abschreibungen der begünstigten Vermögensgegenstände des Anlagevermögens angesetzt. Unter dem Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen werden Investitionszulagen und öffentliche Zuschüsse passiviert und entsprechend der Abschreibung der bezuschussten Anlagegüter oder bei deren Abgang ertragswirksam aufgelöst. Die gemäß den Verordnungen über Allgemeine Bedingungen für den Netzanschluss und dessen Nutzung für die Elektrizitätsversorgung in Niederspannung beziehungsweise für die Gasversorgung in Niederdruck

(NAV/NDAV) erhobenen Baukostenzuschüsse wurden bis 31. Dezember 2002 unter dem Posten erhaltene Ertragszuschüsse passiviert und jährlich mit 5 % der Ursprungsbeträge zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst. Die seit 1. Januar 2003 erhobenen Baukostenzuschüsse werden unter dem Sonderposten für Investitionszuschüsse passiviert und entsprechend der Abschreibung der bezuschussten Wirtschaftsgüter zugunsten der sonstigen betrieblichen Erlöse ertragswirksam aufgelöst. Dies gilt ab dem Jahr 2008 nur für die Sparten Wasser und Fernwärme. Für die unentgeltlich zugeteilten Emissionsrechte, die als immaterielle Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens mit dem Erinnerungswert von 1 EUR pro t CO2 angesetzt wurden, wurde in gleicher Höhe ein Sonderposten für unentgeltlich ausgegebene Emissionsberechtigungen gebildet. Da der Sonderposten der Neutralisierung von Ergebnisauswirkungen im Zusammenhang mit den unentgeltlich zugeteilten Emissionsrechten dient, wird er entsprechend weiterentwickelt. Für die Rückgabe der Emissionsrechte in Höhe des Verbrauches des abgeschlossenen Geschäftsjahres wurde eine Rückstellung gebildet und der Sonderposten bereits aufwandskompensierend aufgelöst. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden auf der Grundlage von versicherungsmathematischen Gutachten in Höhe der steuerlich zulässigen Teilwerte für laufende Pensionen, Anwartschaften und ähnliche Verpflichtungen mit TEUR 80 dotiert. Der Berechnung wurden die neuen „Richttafeln 2005 G“ von Dr. K. Heubeck bei einem Rechnungszinsfuß von 6 % p.a zugrunde gelegt. Als ähnliche Verpflichtung wurde eine Altersteilzeitrückstellung in Höhe von TEUR 1.002 behandelt. Sie teilt sich auf in einen Aufstockungs-betrag von TEUR 916 und einen Erfüllungsrückstand von TEUR 87. Der Rechnungszinsfuß beträgt 5,5 % p.a. Die Rückstellungen tragen allen erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen Rechnung. Sie sind in Höhe der geschätzten Inanspruchnahme vorsichtig bewertet. Die Verbindlichkeiten sind mit ihren Rückzahlungsbeträgen passiviert.


41

Geschäftsbericht 2008 | stadtwerke WISMAR

C. Erläuterungen zur Bilanz Die Entwicklung des Anlagevermögens ist aus dem beigefügten Anlagenspiegel (Anlage zum Anhang) ersichtlich. Unter den Anteilen an verbundenen Unternehmen ist die 100 %-ige Beteiligung an der am 21. Dezember 2007 gegründeten Stadtwerke Wismar Netz GmbH, Wismar, ausgewiesen, die ein Stammkapital von 25.000 EUR und ein Ergebnis des Geschäftsjahres 2008 aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages von 0,00 EUR hat. Die Weiterberechnung von anteiligen Steuern (TEUR 79) in einer Konzernumlage erfolgt bisher nicht. Unter den Beteiligungen ist die 50 %-ige Beteiligung an der am 25. September 2008 gegründeten Dampfversorgung Ostsee-Molkerei GmbH, Wismar, ausgewiesen, die ein Stammkapital von 25.000 EUR und ein Ergebnis des Rumpfgeschäftsjahres 2008 von - 37 TEUR hat. Dieser Gesellschaft wurde ein anfänglich tilgungsfreies Darlehen von insgesamt 1.250.000 EUR gewährt. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ergeben sich im Wesentlichen aus Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmelieferungen inklusive der Netznutzungsentgelte sowie aus der Herstellung von Netzanschlüssen. In dem Posten wurden Abschläge in Höhe von TEUR 1.687 verrechnet.

Unter den sonstigen Vermögensgegenständen werden vor allem Steuererstattungsansprüche (TEUR 1.223) ausgewiesen. Von diesen Erstattungsansprüchen entstehen TEUR 528 erst im Folgejahr. Die Wertpapiere des Umlaufvermögens sind zur Insolvenzabsicherung von Erfüllungsansprüchen der Mitarbeiter, die aus ihren Altersteilzeitvereinbarungen in der Ausprägung des Blockmodells resultieren, mit Depotsperren belegt. Das gezeichnete Kapital beträgt TEUR 10.000. Davon werden 51 % von der Hansestadt Wismar und 49 % von der E.ON edis AG, Fürstenwalde, gehalten.

Die Steuerrückstellungen in Höhe von TEUR 21 berücksichtigen im Wesentlichen etwaige Nachzahlungen aus der Betriebsprüfung der Jahre 2003 bis 2005.

D. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten unter anderem drohende Verluste aus dem Strom-einkauf (TEUR 696), Personalrückstellungen (TEUR 575), Strombe-

Die Umsatzerlöse entfallen auf: 2007

TEUR

TEUR

15.633

17.230

1.757

1.646

13.876

15.584

21.844

21.948

2.132

2.700

19.712

19.248

Wasserverkauf

4.379

4.293

Fernwärmeverkauf

6.693

6.181

Pacht- und -nebenerlöse

4.844

0

Dienstleistungsentgelte

4.982

0

abzüglich Stromsteuer

31.12.08 Gesamt

Sicherheiten

bis zu 1 Jahr

1 bis 5 Jahre

über 5 Jahre

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

4.505

0

1.202

1.544

1.759

4.261

0

4.243

18

0

Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern

3.416

0

3.416

0

0

Summe

2008

Stromverkauf

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Sonstige Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern betreffen Verbindlichkeiten gegenüber der Hansestadt Wismar (TEUR 2.423) hauptsächlich aus Konzessionsabgabeverpflichtungen und aus der Abwasserabrechnung sowie Verbindlichkeiten gegenüber der E.ON edis AG (TEUR 993) im Wesentlichen aus der Abrechnung von Baumaßnahmen und aus dem Strombezug. Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Kundengutschriften (TEUR 414) und Steuerverbindlichkeiten (TEUR 429).

Restlaufzeit

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

Die Hansestadt Wismar hat gegenüber der Commerzbank AG Gesellschaftererklärungen abgegeben, nach denen die Zustimmung der Commerzbank AG zu Änderungen in der Gesellschafterstruktur oder des Gesellschaftsvertrages eingeholt wird und die Hansestadt Wismar auf die Einhaltung der Zahlungsverpflichtungen durch die Stadtwerke Wismar GmbH hinwirkt.

Aufgrund des Ergebnisverwendungsbeschlusses vom 4. Juni 2008 wurden vom Jahresüberschuss des Jahres 2007 in Höhe von TEUR 3.385 TEUR 3.000 ausgeschüttet und TEUR 385 in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt.

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

zugskosten (TEUR 423), Aufwendungen zur Sicherung des Trinkwasserqualität (TEUR 348), Aufwendungen für die Umgestaltung des alten Wasserwerkes (TEUR 320), ausstehenden Investitionsrechnungen (TEUR 172), Pachtentgelt für Wärmeanlagen (TEUR 160), Prüfungsund Beratungskosten (TEUR 102) sowie Wasserentnahmeentgelt (TEUR 50).

Gasverkauf abzüglich Energiesteuer

2.234

0

2.237

0

0

Periodenfremde Umsatzerlöse

689

0

918

0

918

0

0

Sonstige Umsatzerlöse

857

1.340

15.337

77

12.016

1.562

1.759

56.032

46.646

Summe


43

Geschäftsbericht 2008 | stadtwerke WISMAR

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 127 und Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil in Höhe von TEUR 2 (Vj.: TEUR 3). Der Materialaufwand entfällt im Wesentlichen auf Gasbezugskosten, Strombezugskosten sowie Materialverbrauch und bezogene Leistungen für die Unterhaltung der Versorgungsanlagen. Der Materialaufwand enthält periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 177.

Anschluss an das vorgelagerte Netz. Mit der Stadtwerke Wismar Netz GmbH, Wismar, bestehen Pacht- und Dienstleistungsverträge.

Aufsichtsrat

Im Geschäftsjahr 2008 wurden für die wesentlichen Geschäftsbeziehungen folgende Vergütungen vereinbart:

Michael Berkhahn Vorsitzender

Senator der Hansestadt Wismar

Michael Söhlke Stellvertretender Vorsitzender

Vorsitzender des Vorstandes E.ON edis AG, Laatzen Kaufmänniischer Geschäftsbereich und Geschäftsbereich Vertrieb bis 28. September 2008

Bernd Dubberstein

Vorsitzender des Vorstandes E.ON edis AG, Hoppegarten Geschäftsbereich Netz ab 12. September 2008

Dr. Franz Eggert Bücker

Rechtsanwalt

Christa Hagemann

Mitglied der Bürgerschaft der Hansestadt Wismar

Hans Hellmuth

Mitglied des Vorstandes E.ON edis AG, Rauen Geschäftsbereich Technischer Service

Gerhard Roth

Bereichsleiter E.ON edis AG, Fürstenwalde

Josef Seewald

Mitglied der Bürgerschaft der Hansestadt Wismar

Pacht und Pachtnebenleistungen des Strom- und Gasnetzes TEUR 4.865

Der Aufsichtsrat setzte sich im Geschäftsjahr 2008 wie folgt zusammen:

Dienstleistungsvertrag TEUR 4.982 Unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen von TEUR 878 ausgewiesen. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wird durch Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von TEUR 2.143 belastet, so dass sich ein Jahresüberschuss von TEUR 2.388 ergibt.

E. Sonstige Angaben Erträge und Aufwendungen, die einem anderen Geschäftsjahr zuzurechnen sind Neben den bereits einzeln genannten Beträgen sind die branchenüblichen aperiodischen Effekte aus Verbrauchsund Bezugskorrekturen für Energie- und Wasserlieferungen zu nennen.

Zwischen der Gesellschaft und der Stadtwerke Wismar Netz GmbH, Wismar, besteht ein Ergebnisabführungsvertrag.

Mitarbeiter Durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer

Angestellte (ohne Geschäftsführung; inkl. geringfügig Beschäftigte) Gewerbliche Arbeitnehmer

Sonstige finanzielle Verpflichtungen Haftungsverhältnisse Sonstige finanzielle Verpflichtungen im Sinne des § 285 Nr. 3 HGB bestehen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Als wesentliche Sachverhalte sind hier der Stromeinkauf für die Jahre 2009 bis 2012 mit einem Wertumfang von TEUR 15.784 sowie der Pachtvertrag über Wärmeanlagen über weitere zwei Jahre mit einem Wertumfang von insgesamt TEUR 320 (netto) zu nennen.

Auszubildende

2008

2007

58

63

Die Vergütungen an den Aufsichtsrat betrugen TEUR 5.

Geschäftsführung

33

35

91

98

6

6

97

104

Herr Dipl.-Ing. Andreas Grzesko ist technischer Geschäftsführer. Herr Betriebswirt VWA Udo Wäsch wurde als kaufmännischer Geschäftsführer bestellt. Es wird auf die Angabe der im Geschäftsjahr 2008 gewährten Gesamtbezüge unter Hinweis auf § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Ergebnisverwendung

Haftungsverhältnisse gemäß § 251 HGB bestehen nicht.

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss vorbehaltlich der Genehmigung durch die Gesellschafterversammlung in voller Höhe auszuschütten.

Geschäfte größeren Umfangs mit verbundenen oder assoziierten Unternehmen nach § 10 Abs. 2 EnWG

Wismar, den 30. März 2009 Stadtwerke Wismar GmbH

Zu den Gesellschaftern bestehen intensive Beziehungen mit der Hansestadt Wismar durch die Abwasserabrechnung sowie die Konzessionsvereinbarungen und mit der E.ON edis AG, Fürstenwalde, durch den Strombezug, die technische Betriebsführung im Stromnetz sowie den

Andreas Grzesko

Udo Wäsch


45

Geschäftsbericht 2008 | stadtwerke WISMAR

Entwicklung des Anlagevermögens Anschaffungs- und Herstellungskosten

I.

Kennzahlen

Stand 01.01.2008

Zugang

Abgang

Umbuchung

Stand 31.12.2008

Stand 01.01.2008

Zugang

Abgang

Umbuchung

Stand 31.12.2008

Stand 31.12.2008

Stand 31.12.2007

Abschreibungssatz

Restbuchwerte

EUR

EUR

EUR

EUR

EUR

EUR

EUR

EUR

EUR

EUR

EUR

EUR

%

%

1.223.699,00

164.309,97

38.682,27

0,00

1.349.326,70

1.049.527,32

96.997,97

38.678,22

0,00

1.107.847,07

241.479,63

174.171,68

7,19

17,90

9.883.963,13

61.746,16

0,00

0,00

9.945.709,29

5.146.907,36

335.369,50

0,00

0,00

5.482.276,86

4.463.432,43

4.737.055,77

3,37

44,88

83.012.541,24

1.636.304,93

1.890.946,75

179.781,53

82.937.680,95

40.075.832,84

3.308.255,16

1.322.881,01

0,00

42.061.206,99

40.876.473,96

42.936.708,40

3,99

49,29

2.719.503,06

186.503,44

131.897,13

0,00

2.774.109,37

2.177.072,40

203.416,44

131.709,07

0,00

2.248.779,77

525.329,60

542.430,66

7,33

18,94

187.088,95

93.607,84

3.507,00

-179.781,53

97.408,26

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

97.408,26

187.088,95

0,00

100,00

95.803.096,38

1.978.162,37

2.026.350,88

0,00

95.754.907,87

47.399.812,60

3.847.041,10

1.454.590,08

0,00

49.792.263,62

45.962.644,25

48.403.283,78

4,02

48,00

25.000,00

0,00

0,00

0,00

25.000,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

25.000,00

25.000,00

0,00

100,00

0,00

12.500,00

0,00

0,00

12.500,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

12.500,00

0,00

0,00

1.250.000,00

0,00

0,00

1.250.000,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

1.250.000,00

0,00

0,00

100,00

25.000,00

1.262.500,00

0,00

0,00

1.287.500,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

1.287.500,00

25.000,00

0,00

100,00

97.051.795,38

3.404.972,34

2.065.033,15

0,00

98.391.734,57

48.449.339,92

3.944.039,07

1.493.268,30

0,00

50.900.110,69

47.491.623,88

48.602.455,46

4,01

48,27

Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. technische Anlagen und Maschinen 3. andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung 4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

III.

Restbuchwerte

Immaterielle Vermögensgegenstände Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten

II.

Abschreibungen

Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Beteilungen 3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht


Ausblick Zunehmender Wettbewerb durch neue Marktteilnehmer sowie eine deutlich erhöhte Kundenwechselbereitschaft werden uns 2009 vor große Herausforderungen stellen.

2008 hat der Wettbewerb auf dem Strom- und Erdgasmarkt deutlich zugenommen. So haben weitaus mehr Kunden ihren Energielieferanten gewechselt als in den Jahren zuvor. Diese Entwicklung ist zum einen aufgrund der neu am Markt tätigen Lieferanten zu beobachten, zum anderen auch aufgrund einer veränderten Ausübung der Wechselmöglichkeiten von Privatkunden. Es ist davon auszugehen, dass sich der Wettbewerb 2009 insbesondere bei Gaskunden noch weiter intensivieren wird. Die Stadtwerke Wismar sehen deutlich die Chance, in einem liberalisierten Markt als Energiedienstleister für Wismar mit starker Kundenorientierung und Nähe, ihre Marktposition weiter auszubauen. Dazu gehören ebenfalls das Angebot attraktiver Vertragsmodelle sowie die Beratung und das Angebot für unsere Kunden zum effizienten Energieeinsatz wie z. B. unser GebäudeThermoCheck und die Info-Foren in unserem Kunden-Service-Center. Für unsere Verkaufszahlen ist die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung ein entscheidender Parameter. Bereits jetzt ist ein Rückgang der Auftragseingänge im produzierenden Gewerbe zu verzeichnen, was sich auch in unseren Verkaufzahlen niederschlägt. Auch ist noch nicht abzusehen, wie sich die Entwicklung auf den Primärenergiemärkten auf die Preisentwicklung auswirkt. Diesen Tendenzen wirken wir durch eine ständige Verbesserung unseres Forderungsmanagements entgegen. Weitere Wachstumschancen sehen wir für uns im Vertrieb unserer Produkte im Wismarer Umland. Dieses Geschäft wollen wir 2009 weiter ausbauen. Erheblicher Kostendruck entsteht durch die Regulierung durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) und das neue System der Anreizregulierung. Diesen Risiken begegnen wir mit unserer zum 1. Januar 2008 gegründeten Tochtergesellschaft der Stadtwerke Wismar Netz GmbH. Auch das Risiko der Mehrerlösabschöpfung ist durch Rückstellungsbildung in unserer Netzgesellschaft abgesichert.

Die Stadtwerke Wismar werden die eingeschlagene Linie im Bereich Contracting auch in 2009 weiterverfolgen und ausbauen. So wird Mitte 2009 die Braunkohlestaubanlage für die Ostseemolkerei in Betrieb gehen. Eigens für dieses Vorhaben wurde eine Gesellschaft die DOM GmbH gegründet, an der wir 50% der Gesellschaftsanteile halten. Der zweite Gesellschafter ist die e.dis therm. Weitere Projekte befinden sich in Vorbereitung. Die Möglichkeit des Contractings bieten wir auch Besitzern von Einfamilienhäusern mit unserem Produkt „Wärmeplus“. Um die erzeugten Energiemengen aus Eigenanlagen 2009 auf eine sichere Grundlage zu stellen werden die vorhandenen BHKW-Module im Heizwerk Friedenshof durch ein neues modernes Modul mit einer installierten, elektrischen Leistung von max. 2,00 MW sowie eine thermischen Leistung von ca. 2,7 MW abgelöst und damit wird diese Anlage auf eine langfristig gesicherte, wirtschaftliche und umweltschonende Grundlage gestellt. Die Fertigstellung ist mit Beginn des III. Quartals spätestens jedoch mit Beginn der Heizperiode 2009 vorgesehen. Die Stadtwerke nehmen Ihre Verantwortung als Energiedienstleister Wismars sehr ernst. So steht für uns auch in Zukunft die zuverlässige, sichere und klimaschonende Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen an oberster Stelle. Dabei ist die Personalpolitik ein wichtiger Schlüsselbereich für die Umsetzung der Unternehmensstrategie und die Entwicklung des Unternehmens. Besonders in Zeiten des immer schärfer werdenden Wettbewerbs und der zunehmenden Regulierung sind flexible Personalstrategien und Instrumente erforderlich. Hierzu werden wir 2009 gemeinsam mit der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers bedarfsgerechte Lösungen entwickeln, die helfen, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens nachhaltig zu sichern.


Kontakt Stadtwerke Wismar GmbH Kunden-Service-Center Großschmiedestraße 41 / 43 23966 Wismar Postanschrift Postfach 11 11 23951 Wismar Tel.: (0 38 41) 233-332 Fax: (0 38 41) 233-394 E-Mail: service@stadtwerke.de www.stadtwerke-wismar.de

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