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HGV: Sprachrohr für die Tourismuswirtschaft
Vor kurzem fand in der Intercable Arena in Bruneck die Jahresversammlung des Hotelier- und Gastwirteverbandes des Bezirks Pustertal/Gadertal statt. Nach zwei Jahren coronabedingter Pause waren der Einladung nicht nur zahlreiche Mitglieder gefolgt, die Veranstaltung war auch hochkarätig politisch besetzt – insgesamt ein starkes Zeichen dafür, dass die Hotelerie und Gastronomie und der Tourismussektor im Allgemeinen eine wichtige und tragende Säule der heimischen Wirtschaft sind.
In ihrer Begrüßung ging die noch relativ frischgebackene HGV-Bezirksobfrau und HGV-Vizepräsidentin Judith Rainer – die nach 16jähriger von Besonnenheit und großem Tatendrang geprägter Amtszeit von Thomas Walch ein verantwortungsvolles Erbe antritt – auf die aktuellen Herausforderungen und Brennpunkte der Branche ein. Dabei fand sie, mit smarten und bisweilen sehr sympathischen Formulierungen, durchaus klare Worte. Ihr Blick auf die abgelaufene Wintersaison, aber auch auf die derzeitige Situation, war recht ernüchternd. Die Stimmung unter den Mitgliedern sei sehr durchwachsen, so Rainer. So schlittert der Tourismus von einer zweijährigen Pandemiekrise nun in eine Kriegskrise mit ungewissem Verlauf und über allem hängt das Damoklesschwert Klimakrise. Dem allem vorausgegangen war ein Investitions- und Entwicklungsstopp der Betriebe aufgrund fehlender Durchführungsbestimmungen im neuen Raumordnungsgesetz. Ergo, so die Bezirksobfrau, zu viele Krisen in zu schneller Abfolge ohne die nötige Zeit zum Reagieren.
DAS LANDESTOURISMUSKONZEPT
Im weiteren Verlauf ihrer Rede ging Rainer dann auf die wichtigsten derzeitigen Baustellen aus Sicht des HGV-Pustertals ein. Allen voran natürlich DAS Thema der Stunde: das vieldiskutierte Landestourismuskonzept (LTEK). Grundsätzlich sei der Ansatz richtig, weniger Masse – mehr Qualität. Aber: „Lassen wir gewachsene Betriebe und Orte nicht durch Verbote ins Hintertreffen geraten. Fördern wir kleine Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe und behandeln wir alle touristischen Sektoren gleich“, so der Apell. Wichtig sei in diesem Zusammenhang auch der Mut, die Preise nach oben zu korrigieren, ganz nach dem Motto „Die Nachfrage macht den Preis“, denn nur so werden sich die steigenden Kosten einigermaßen schultern lassen. Hart ins Gericht ging Rainer mit der Berichterstattung einiger Medien, die ihres Erachtens nach mit abschätzigen Äußerungen den Tourismussektor für quasi alle Mängel und gesellschaftlichen Probleme im Land zur Rechenschaft ziehen, ohne dabei zu bedenken, dass es gerade der Tourismus war, der Südtirol seit den 60er Jahren zum Wohlstand verholfen hat. Zum Stichwort Verkehr fiel die Bilanz aufgrund einiger bereits umge-
Daniel Alfreider Marco Büchel setzter Verbesserungen entlang der Pustertaler Straße – wie die neue Einfahrt ins Gadertal – beziehungsweise im Zuge von Olympia 2026 noch geplanten Verbesserungen (Umfahrung Percha, Einfahrt Olang und Rasen, Arbeiten Toblach und Innichen) eigentlich durchaus positiv aus. Diese seien auch dringend notwendig, schließlich befinden sich im Hochpustertal gar einige der sogenannten Hotspots, und von Bruneck nach Sexten fahre man derzeit quasi noch auf einem „asphaltierten Feldweg“.
MEHR RÜCKSICHT EINGEFORDERT
An den anwesenden Mobilitätslandesrates Daniel Alfreider gingen bei dieser Gelegenheit auch drei konkrete Bitten. Zum einen sollten so viele Straßenarbeiten wie möglich auf die Abend- und Nachtstunden verlegt werden. Weiters solle der LKW-Transit durchs Pustertal eingegrenzt werden. Und drittens sollte bei der Polemik rund um die Dolomitenpässe, welche aufgrund von Olympia verstärkt auch das Pustertal etwa mit dem Kreuzbergpass betreffen könnte, eine zufriedenstellende Lösung für möglichst viele Beteiligte – nicht zuletzt die Natur- gefunden werden. Zum Thema Olympia ganz allgemein
Thomas Gruber Manfred Pinzger Judith Rainer Arnold Schuler Helmuth Tauber
sprach sich die Obfrau dafür aus, sich einigen Kritiken zum Trotz, einfach auf die Vorteile zu konzentrieren: Das Pustertal werde eine enorme Sichtbarkeit erhalten, die Biathlon Sportstätten Rasen/Antholz werden aufgewertet und die Infrastruktur Straße verbessert. Auch in Bezug auf den Dauerbrenner „Mobilität/Gästekarte“ wartete Judith Rainer mit einem deutlichen Statement auf: Unter dem Aspekt Nachhaltigkeit sei die Vision, Gäste wie Einheimische verstärkt zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu ermutigen zwar lobenswert, dass die entsprechende Finanzierung aber nach wie vor maßgeblich an ihrem Sektor hängen bliebe, sei so einfach nicht tragbar. Und schließlich noch das leidige Thema „Mitarbeiter*innen“. Viele Branchen beklagen sich über den stetig steigenden Mitarbeitermangel, die Tourismusbranche stellt da beileibe keine Ausnahme dar. Der HGV bemühe sich redlich mit verschiedensten Schulterschlüssen und Aktionen, so Rainer, Mitarbeiter*innen für das Hotel- und Gastgewerbe zu gewinnen. Ein bedeutender Aspekt sei in diesem Zusammenhang die Ausbildungen der Jugend, wobei der Dank an dieser Stelle stellvertretend an die anwesende Direktorin der Landeshotelfachschule Bruneck, Marlene Kranbitter, für die stets gute Zusammenarbeit ging. Nicht zuletzt seien aber auch die Betriebe selbst gefordert, denn Wertschätzung, Anerkennung, ein korrekter Umgang und eine faire Entlohnung mit/von Praktikant*innen und Mitarbeiter*innen seien mittlerweile unerlässlich.
WICHTIGE LEITPLANKEN
Auch HGV-Präsident Manfred Pinzger griff in seiner Begrüßung im Wesentlichen die bereits genannten Themen der Bezirksobfrau nochmals auf, ging dabei aber auch auf das Problem der steigenden Energiekosten (OTon: Da müssen noch Lösungen gefunden werden!) sowie auf den Vorschlag, mit der Ortstaxe auch die Berglandwirtschaft zu fördern, ein: „Die Berglandwirtschaft spielt eine wichtige Rolle für Südtirols Landschaft. Eine stärkere Förderung darf aber nicht auf den Schultern des Tourismus erfolgen“, so Pinzger.
TOURISMUS.ZUKUNFT.SÜDTIROL
In dem anschließenden, vermutlich als Diskussionsrunde angedachtem Programmpunkt, konnten ob der fehlenden Zeit (die Pflicht im Landtag rief!) die politischen Landesvertreter dann leider lediglich kurz Stellung nehmen zu aktuellen tourismus-
EHRUNG VON HGV-FUNKTIONÄRINNEN UND FUNKTIONÄREN


Mit der Ehrung einiger Kolleginnen und Kollegen für ihre ehrenamtlichen Verdienste in den vergangenen Jahren in den unterschiedlichen Gremien, sei es auf Orts-, Bezirks- oder Landesebene, wurde der offizielle Teil der Veranstaltung dann beendet. Im Folgenden handelte es sich dabei um Thomas Walch (Toblach), Marina Rubatscher Crazzolara (Gadertal), Peter Mutschlechner (Bruneck), Thomas Baumgartner (Bruneck), Hans Mutschlechner (St. Vigil/Enneberg), Alice Cacciatore Ortner (Innichen), Paul Hainz (Pfalzen), Günther Erlacher (St. Martin in Thurn), Alexander Lechner (Terenten) und Michael Mayr (Olang), wobei leider nicht alle der Geehrten die Urkunde persönlich entgegennehmen konnten. // jst politischen Themen. Befragt von HGV-Direktor Thomas Gruber unterstrich Tourismuslandesrat Arnold Schuler einmal mehr die Sinnhaftigkeit des LTEK und stellte den HGV-Mitgliedern dabei die Aussicht, dass in absehbarer Zeit im Rahmen einzelner Veranstaltungen in den Bezirken das Konzept nochmal im Detail vorgestellt werde mit genügend Zeit und Raum für Fragen. Landesrat Daniel Alfreider und der Landtagsabgeordnete Helmut Tauber äußersten sich indes zum neuen Gästecard-System, zur Besucherlenkung rund um die Hotspots und zu den finanziellen Möglichkeiten und somit geplanten Investitionen aufgrund der Olympiade 2026.

AUSGEBREMST AUF DER ÜBERHOLSPUR – UND TROTZDEM GESIEGT!
Ehrengast der Veranstaltung und Hauptredner war der Liechtensteiner Ex-Skirennläufer und Co-Kommentator für das ZDF, Marco Büchel. Sehr frisch und fei von der Leber plauderte der Sportler aus dem Nähkästchen, erzählte von seiner Kindheit und seinen ersten Gehversuchen im Skisport und im internationalen Skizirkus, von seinen Erfolgen, aber auch von seinen unter Druck entstandenen Misserfolgen, frei nach dem Leitspruch „Auf die Nase fallen, aufstehen, Krone richten und weiter geht‘s“. Sein Geheimnis und Fazit für Erfolg? Ausdauer und Hartnäckigkeit, gepaart mit Glück und Leidenschaft und auch dem nötigen Quantum Ehrlichkeit. // Judith Steinmair
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SCHAUKÄSEREI DREI ZINNEN 12 Millionen Liter Milch verarbeitet
Ende April fand die Jahreshauptversammlung der Sennerei Drei Zinnen in Toblach statt. Dabei wurde die Bilanz 2021 genehmigt und der langjährige Geschäftsführer Alois Molling nach 42 Jahre andauernden treuen Dienst in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
„Das erste Halbjahr 2021 war ein sehr schwieriges“, sagt Anton Tschurtschenthaler, der Obmann der Sennerei drei Zinnen in Toblach. „Die Pandemie und der Lockdown haben den Tourismus total eingebremst, und das bekamen natürlich auch wir ordentlich zu spüren“, so Tschurtschenthaler. „Zum Glück haben wir uns in der zweiten Jahreshälfte erholt und konnten einen einigermaßen zufriedenstellenden Milchaus-

Die drei „Käse-Bürgermeister“ Günther Wiesthaler (Niederdorf), Klaus Rainer (Innichen), Martin Rienzner (Toblach) mit Obmann Tschurtschenthaler (ganz links) und Vizeobmann Joas. Sie stehen Pate für die drei neuen Käsesorten Pane, Pino und Vino.
Foto: www.focus-fotodesign.it

SÜDTIROLER Knusperkäse

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Der Südtiroler Knusperkäse ist ein regionales Heumilchprodukt und ein echter Gaumenschmaus in 3 Geschmacksrichtungen: klassisch WÜRZIG, fein pikant CHILI oder mit aromatischen KRÄUTERN. zahlungspreis erwirtschaften.“ Die Genossenschaft habe sich gut entwickelt. Der Umsatz beträgt rund 12 Millionen Euro, der aus insgesamt 12 Millionen Litern Milch, die Bauern aus Toblach, Niederdorf und Innichen jährlich stellen, erwirtschaftet wird. Zum größten Teil (80 Prozent) wird daraus Käse produziert. Die restliche Menge wird zu Butter, Frischrahm, Ricotta und Frischmilch verarbeitet. Die Sennerei Drei Zinnen setzt vor allem auf die qualitativ hochwertige Heumilch, da diese nachhaltiger und umweltschonender und auch die Nachfrage entsprechend groß ist. Aber natürlich wird auch die konventionelle Milch angekauft und verarbeitet.


Im Rahmen der Vollversammlung wurde der bisherige Geschäftsführer Alois Moling gebührend in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet, auch wenn er sich dazu bereit erklärt hat noch einige Führungen in der Schaukäserei zu übernehmen. In der Laudatio bezeichnete Tschurtschenthaler seinen Geschäftsführer als stets ehrlichen, offenen, fleißigen, unermüdlichen, verantwortungsvollen und bescheidenen Menschen, der die Sennerei führte, als wäre es sein eigener Betrieb. Insgesamt 42 Jahre lang arbeitete er in der Sennerei, 38 davon als Geschäftsführer. Ihm ist es zu verdanken, dass z. B. der Toblacher Stangenkäse zu einer derart bekannten Marke wurde. Meilensteine in seiner Karriere waren sicherlich die Fusion mit der Sennerei Innichen und der Neubau samt Schaukäserei. An Weitsicht habe es Molling nie gefehlt, ob es die Einführung der Heumilchschiene oder die Qualitätsentwicklung der Rohmilch ging. Er schaute stets nach vorne. Anfang des Jahres übernahm Florian Hellweger die Geschäftsleitung.

NEUE PRODUKTE
Die Sennerei Drei Zinnen hat die Coronazeit genutzt, um einige neue Produkte auf den Markt zu bringen: „Pino, Pane, Vino“, drei neue Heumilch-Käsesorten, für die die Oberlandler Bürgermeister Pate stehen. „Die italienische Bezeichnung haben wir deshalb gewählt, weil wir vielfach in den oberitalienischen Raum liefern und so die Namen nicht übersetzt werden müssen“, erklärt Tschurtschenthaler. Ein Verkaufsschlager verspricht der neue „Knusperkäse“ zu werden, ebenso ein Heumilchprodukt in drei verschiedenen Geschmacksrichtungen: klassisch würzig, fein pikant oder mit aromatischen Kräutern, der nur kurz in der Pfanne abgebraten wird. „Eine weitere Besonderheit sind drei Kosmetikpflegeprodukte, die der Apotheker Dr. Sandro Barbierato aus Molkenpulver der Sennerei für uns entwickelt hat, und auch nur bei uns erhältlich sind: die Duschmilch, ein Milch-Shampoo und eine Handcreme mit Milch“, schwärmt der Obmann. Na, dann gönnen Sie sich nur das Beste für innen und außen von der Sennerei Drei Zinnen! // Alex Dariz

SCHAUKÄSEREI DREI ZINNEN ERSTKLASSIGER UND KÖSTLICHER KÄSE
Formvollendeter Genuss aus der Dolomitenregion 3 Zinnen. Am Anfang steht die gute Milch und am Ende ein erstklassiger Käse.
Dazwischen liegt unsere Geschichte, die 1882 mit der Gründung der Sennereigenossenschaft Toblach im Herzen der Dolomiten beginnt. Bis heute halten wir an unseren Werten fest. 100 Prozent naturreine Heumilch, die den Geschmack unserer kräuterreichen Almen und Wiesen aus der Dolomitenregion 3 Zinnen in sich trägt, handwerkliche Sorgfalt und Leidenschaft sind die Grundvoraussetzungen für ein hervorragendes Endprodukt.

Neu in unserem Sortiment



PANE KÄSE AUS HEUMILCH
MIT ALPINER BIO BROTGEWÜRZmischung verfeinert
Über 30.000 Liter Milch von 130 Höfen der Umgebung werden täglich frisch in unserer Sennerei Drei Zinnen in Toblach angeliefert. Wie daraus feinster Käse entsteht, lässt sich anschaulich in unserer Schaukäserei verfolgen. Seit 2005 steht sie genussfreudigen Besuchern offen und gewährt in strategischer Lage – direkt entlang der Route zur Dolomitenrundfahrt – spannende Einblicke in die Käsewelt, ihre Geheimnisse und Geschichte(n).
Im Shop gibt’s ausreichend Gelegenheit, um die köstlichen Erzeugnisse unter fachkundiger Anleitung zu verkosten und natürlich dürfen die Lieblingssorten auch gern in den Einkaufskorb. Verkostenswert sind übrigens auch die drei „Neuen“, die seit kurzem das erlesene Sortiment bereichern: der mit Latschenkiefer veredelte Pino, der mit alpinem Brotgewürz verfeinerte Pane oder der vollmundig-weinselige Vino. Jeder einzigartig und jeder ein Genuss für sich. // PR-Info
PINO Käse aus heumilch Mit harzig-waldfrischer Latschenkiefer veredelt
VINO KÄSE AUS HEUMILCH
Mit vollmundigem rotwein affiniert
Sennerei Drei Zinnen
TOBLACH - SÜDTIROL