punkt

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Kunterpunkt. Karriere ersetzt wird. Dies ist wohl dem Bedeutungswandel der Institution Kirche zuzuschreiben. Das dritte „K“ ursprünglich für die moralische Verantwortung stehend, die die Frau einnehmen soll, wird heutzutage eher selten mit der Kirche in Verbindung gebracht. Die Tatsache, dass es 86 Jahre lang gedauert hat, bis eine Frau - und auch das hoch umstritten - Bundeskanzlerin werden konnte, zeigt, dass das weibliche Geschlecht noch immer unter dem obsoleten Bild zu Leiden hat. Der Satz von Gregor scheint also nach wie vor tief im Geiste vieler verankert zu sein. Man darf gespannt sein wie lange noch. Mich persönlich, als eine Frau, die bei der Landtagswahl am 18. Januar erstmals an der Demokratie partizipieren konnte, plagt bereits jetzt die Frage, wie man das erste und das dritte „K“ sinnvoll miteinander kombinieren könnte. Doch wie Marilyn Monroe bereits feststellte: „Karriere ist etwas Herrliches, aber man kann sich nicht in einer kalten Nacht an ihr wärmen.“ Genau dieses Fakt ist es, das mich eher dazu bewegt, dem ersten „K“ die Priorität zu geben. Dass ich im Alter von 18 Jahren schon über ein solches Thema nachdenke, ist meiner Ansicht nach ein Indiz dafür, wie viel Druck auf dem weiblichen Geschlecht wegen des dritten Ks - der Karriere - lastet. Und damit bin ich vermutlich weitaus nicht die einzige, denn viele Frauen verspüren, sicherlich durch die Gesellschaft beeinflusst, wie ich das Gefühl von Verantwortung auch für die Kinder. Die Zeit zeigt: Der Geschlechterkampf ist ein andauernder Prozess, denn Frauen wie beispielsweise Alice Schwarzer, die nach wie vor bekannteste Vertreterin der deutschen Frauenbewegung, wird es wohl immer geben und das ist auch gut so!

Frauenwahlrecht 35


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