ZH, 29.08.2008

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29. August 2008

Umfrage Die Katholiken befürworten Sterbehilfe

Bern Die FDP steht hinter dem Konkordat der Kantone zur Harmonisierung der obligatorischen Schule HarmoS. Es sei ein Projekt höchster Priorität, so Nationalrätin Christa Markwalder. 26 verschiedene Systeme verbrauchten wertvolle Ressourcen. HarmoS tritt in Kraft, wenn 10 Kantone dabei sind.

Von Claudia Blumer

Die katholische Kirche lehnt Suizidbeihilfe ab. Nicht so deren Basis: 72 Prozent sind dafür. Vor wenigen Wochen geisselte die Schweizer Bischofskonferenz in einem Communiqué die Suizidbeihilfe. Nun dürften sich die Verantwortlichen wundern: Eine repräsentative Umfrage von Isopublic ergab, dass 72 Prozent der Katholiken in der Schweiz Suizidbeihilfe befürworten. Bei unheilbar Kranken und Sterbewilligen sei sie eine legitime Hilfe im Notfall, schreibt die evangelische Zeitschrift «reformiert», welche die Umfrage in Auftrag gegeben hat. Skeptisch gegenüber Suizidbeihilfe gaben sich einzig die Mitglieder von Freikirchen und anderen Religionen. «Unverrückbar» Sich der Basis anzupassen kommt für die katholische Kirche aber nicht in Frage.

FDP unterstützt Schulprojekt HarmoS

BDP Glarus aus der Taufe gehoben Ennenda GL Gestern Abend feierten

in Ennenda rund 100 BDP-Mitglieder die Gründung der Kantonalpartei. Mit dabei war BDP-Bundesrat Samuel Schmid, der dem Anlass nationalen Glanz verlieh. Präsident der BDP-Sektion Glarus ist der Kantonsparlamentarier Martin Landolt aus Näfels.

Katholiken sind offen für Suizidbeihilfe. Bild: Keystone

«Diese Umfrage ändert Herausforderung sei, nichts daran, dass Suizid- Überzeugungsarbeit zu beihilfe ethisch nicht ver- leisten. «Wir werden tretbar ist», sagt Martin diese AngelegenWerlen, Abt von Einsiedeln. heit noch dis«Sollte ich einst nicht mehr kutieren.» leben wollen, hilft mir hoffentlich jemand aus der Verzweiflung statt mich darin zu bestärken.» Auch Walter Müller, Pressesprecher der Bischofskonferenz, lässt sich nicht beirren. «Die Lehre über Suizidbeihilfe ist eindeutig und die Haltung der Kirche unverrückbar.» Die Umfrage zeige Abt Martin Werlen. Bild: Key einzig, wie gross die

Bundesrat gegen Waffenschieberei Bern Schweizer Waffenvermittler sollen sich nicht länger der Bewilligungspflicht entziehen können, indem sie zum Abschluss ihres Geschäfts ins Ausland gehen. Der Bundesrat akzeptiert eine Motion, welche künftig das Territorialitäts- um das Nationalitätsprinzip ergänzen will.

Hanfbauer: Staatsanwalt Morddrohung rechtfertigt fordert zehn Jahre Knast Blaufahrt nicht Beim Berufungsprozess gegen den Walliser Hanfbauer Bernhard Rappaz hat der Staatsanwalt 10 Jahre Gefängnis gefordert. Rappaz habe mit dem Cannabishandel 4,2 Millionen Franken umgesetzt und sei einer der wichtigsten Dealer in der Schweiz. Das Bezirksgericht Martigny hatte Rappaz zu rund sechs Jahren Gefängnis und einer Zahlung von 500 000 Franken Hanfbauer Bernard Rappaz. Bild: Key verurteilt. (sda)

Der Autofahrer aus dem Kanton Aargau hatte sich mit über zwei Promille Alkohol im Blut ans Steuer gesetzt. Gegen den Entzug des Führerausweises, die 25 Tage Gefängnis und 1300 Franken Busse rekurrierte er bis vor Bundesgericht – erfolglos. Morddrohungen Er sei in eine Notlage geraten, erklärte der Mann vor Gericht. Er und seine Familie hätten Morddrohungen erhalten, weil seine Schwiegermutter ihr Restaurant

an eine islamische Gruppe habe verkaufen wollen. Am fraglichen Abend habe er in einem Lokal gegessen, als ihn Personen an den Tisch gerufen hätten, in denen er die Urheber der Morddrohungen gesehen habe. Die Stimmung sei aggressiv geworden und eine Person sei ihm schliesslich zum Parkplatz gefolgt, weshalb er so rasch wie möglich geflohen sei. Die Bundesrichter wiesen seine Beschwerde ab: Er hätte auch ein Taxi bestellen können. (sda)

Turmfalken und Schleiereulen in Not Sempach Turmfalken und Schleiereulen haben dieses Jahr zu wenig Nachwuchs. Der Grund dafür sei der Mangel an Mäusen, wie die schweizerische Vogelwarte mitteilt. Ebenfalls verantwortlich sei aber auch der regnerische Frühsommer, weil das nasse Gras den Vögeln das Jagen erschwert.

Zu wenig Mäuse, zu nasse Wiesen: Der Turmfalke. Bild: Keystone


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