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11. August 2008

Taxi-Mörder Er kann nicht bestraft werden Von Pierina Hassler

Wie ein Irrer sticht Bernardo T. auf einen Taxifahrer ein. Der Mann stirbt. Ein Gutachten besagt, dass der Taxi-Mörder schuldunfähig ist. Es passierte letzten September vor dem Nightclub Teatro in Wetzikon. Taxichauffeur Ulrich S. (25) wartet wie jede Nacht auf dem Parkplatz vor dem Club auf Gäste. Bis Bernardo T. ­auftaucht. Der 54-jährige Schweizer sticht wie von Sinnen auf den Taxifahrer ein. Kurze Zeit später stirbt er im Spital an seinen Halsverletzungen. Heute weiss man: Der Täter war zuerst

in einem Bordell bei Winterthur, dann im Wetziker Club Teatro. Keine Strafe «Die Einsichts- und Steuerungsfähigkeit des Mannes sei zur Tatzeit so eingeschränkt gewesen, dass von Schuldunfähigkeit auszugehen sei», steht im aktuellen Gutachten der Direktion des forensischen-psychiatrischen Dienstes der Uni­

versität Bern. Der TaxiMörder kann nicht bestraft werden. Laut Gutachten ­litt Bernardo T. zur Tatzeit an mehreren psychisch­en ­Störungen erheblicher Schwere. Wiederholungstäter Der Polizei ist Messerstecher Bernardo T. bekannt: Im November 2002 rastet der Drogen- und Alkoholsüchtige aus und sticht einem Polizisten in den Hals. Er kommt in eine psychiatrische Klinik. Bernardo T. ist zur Tatzeit unzurechnungsfähig. Das Strafverfahren wegen Tötungsversuchs wird eingestellt. Er

kommt in eine Suchtklinik. Kaum entlassen, schlägt er seine Frau, nimmt Drogen und trinkt. Bernardo T. wird von den Behörden als gefährlich eingestuft. Er soll sofort verhaftet werden. Doch die Festnahme wird verschlampt. Am Tage des Mordes am Taxi-Fahrer müsste er eigentlich im ­Gefängnis sitzen. Dieser Skandal hat ein Nachspiel. Die Untersuchung des Zürcher Obergerichts und der Oberstaatsanwaltschaft ergibt kein Fehlverhalten Einzelner. Der Täter ist laut ­Gutachten therapierbar. «Langfristig und in einem stationären Rahmen.»

Büchsen, Dosen & Co 820 000 Menschen verbreiteten an der grössten TechnoParty Europas tolle Stimmung. Am Morgen danach beseitigten Entsorgung + Recycling Zürich und der Verein Street Parade rund 90 Tonnen Abfall. Weitere Bilder der Street Parade sind auf den Seiten 10 + 11. Key

Airlines kehren Flughafen den Rücken zu Der hohe Kerosinpreis zwingt die Airlines in die Knie. Die Flugpläne werden gekürzt. Die Auswirkungen auf den Flughafen Zürich sind enorm. Die Liste der Airlines, die Zürich den Rücken kehren, wird immer länger. Laut «Sonntag» sind

dies US Airways, Spanair, Royal Air Maroc, Air Mauritius, Helvetic Air. Zürich gilt bei den Start- und Landegebühren als sehr teuer. Beim Abwägen welche Destinationen aus finanziellen Gründen aus dem Programm gekippt werden, zie-

hen die Betreiber an erster Stelle teure Flugplätze wie Zürich in Betracht. Profiteur Vom Streichkonzert profitieren neben der Swiss vorallem die Emirates. Ab Januar fliegen sie die Strecke

Zürich - Dubai mit 100 Flugsitzen mehr pro Tag als bisher. Die Abkehr der ­Airlines kostet den Flughafen Zürich rund eine Million Franken allein für das ­Winterhalbjahr. Noch zeigen sich die Verantwortlichen unbesorgt. (pmh)

Weinprämierung: Gold für die Schweiz Zürich An der diesjährigen Interna-

tionalen Weinprämierung Zürich wurden 2071 Weine aus der ganzen Welt eingereicht. 16 Weine wurden von der Jury als hervorragend beurteilt und verdienen sich damit «Grosses Gold». Neun davon waren Schweizer Weine. Am besten bewertet wurde ein spanischer Rotwein aus dem Anbaugebiet Toro.

Sturz mit dem Motorrad Regensdorf Ein 19-jähriger TöffLernfahrer hat zusammen mit drei weiteren Personen auf einem Parkplatz Übungsfahrten absolviert. Als er zu schnell beschleunigte, hob sich das Vorderrad ab. Der Fahrer verlor die Herrschaft über die Maschine, fiel um und knallte in ein geparktes Auto. Der junge Mann hat sich dabei schwer verletzt.

Polizei nimmt drei Sprayer fest Wallisellen Bei der SBB-Unterführung waren Sprayer am Werk. Die Polizei konnte drei Sprayer festnehmen. Sie waren daran, Wände mit Schriftzügen zu ­versprayen. Die beiden 20- ­und 19-jährigen Männer und ihre 23-jährige Kollegin haben die «Tat» gestanden.

Verkehrskontrolle im Schöneich-Tunnel Zürich Die Polizei kontrollierte am letzten Wochenende 167 stadtauswärts fahrende Autos. Dabei wurden 9 Strafanzeigen, 6 Verzeigungen und15 Übertretungen verzeichnet. (sda) Anzeige


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