1 minute read

24.–26. September 2023 FrühbucherRabatt bis 28.7.

ich am Tisch mit Gott und er hat mir versichert, er habe meine Arme nicht vergessen“, erinnert er sich. „Und es sei nicht so, dass ich nicht komplett wäre, sondern dass er sich schon etwas dabei gedacht habe.“ Das ist der Beginn einer engen Beziehung mit Gott, die über die Jahre an Stabilität gewinnt. Die Warum-Frage vermeidet Topf ganz bewusst: „Es macht keinen Sinn, sie zu stellen. Ich werde in diesem Leben darauf keine Antwort kriegen, die mir hilft.“ Mit Gott ist er im Reinen, mit dessen Bodenpersonal eher weniger. „Was Leute schon über mein Leben ausgesagt, prophezeit oder darin verdammt haben …“, sagt er genervt. „… weil sie als Christen so unter Druck stehen und eine Antwort geben wollen“, ergänzt seine Mutter. Auch sie kann ein Lied singen von vielleicht gut gemeinten, aber übergriffigen Hinweisen, wie Glaube und Behinderung zusammenhängen könnten. Dass sich auf Fasten, Gebet und Proklamation hin nichts getan hat, können viele Christen nicht verstehen – und müssen sich die Dinge zurechtbiegen, um ihr Gottesbild zu bewahren.

Josia Topf, geboren 2003, lernte im Alter von fünf Jahren schwimmen. Er trainiert beim Schwimmverein SSG 81 Erlangen und wurde in den Perspektivkader der deutschen Nationalmannschaft berufen. Bei Wettkämpfen startet er mit der Klassifikation für behinderte Sportler S3. In den vergangenen Jahren hat er mehrere Weltrekorde über 50 Meter aufgestellt. Bei seinen ersten Paralympischen Spielen 2021 in Tokio kam er in vier Disziplinen in die Finalrunde. Im vorigen Jahr holte er bei der Weltmeisterschaft auf Madeira einmal Bronze und einmal Silber. Sein nächstes großes Ziel sind die Paralympics im kommenden Jahr in Paris.

Josia Topf macht seine Gottesbeziehung nicht von einer Heilung oder Nichtheilung abhängig. „Die Beziehung, die ich zu Gott habe, habe ich weder wegen noch statt meiner Behinderung“, sagt er. „Es ist wie mit meinem besten Kumpel: Wir bleiben Freunde, egal, was passiert.“ Dass die Familie Topf Josias Behinderung „angenommen“ hat, bringt es nicht auf den Punkt. Sie liebe Josia, erklärt Mutter Wiebke. Aber die Behinderung hasse sie. So viele Einschränkungen, so viele Schmerzen, so viel Kampf und Kraft. Aber sie leben mit der Behinderung. Jeden Tag. Und immer mit dem Gott an der Seite, der da ist und versteht.|

This article is from: